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Blutgift

Eine Trinity Blood Kurzgeschichte
von

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Kapitel 2: Der Graf

Die Fahrt wurde langsamer und Pater Iqus zog wieder beide Waffen.

Sein Orientierungssystem sagte ihm, das er im Osten von Praha sein musste. Dort hatten sie heute vormittag der Fabrik des Grafen einen Besuch abgestattet. Aber außer der völlig legalen Herstellung von Silbertabletten hatten sie nichts finden können. Die Methusela nutzten diese Tabletten um für eine Weile ihre Anfälligkeit für Sonnenlicht zu unterdrücken. Sie konnten damit bei Bedarf auch außerhalb der Barriere des Königreiches tagsüber ins Freie.

Die Kabine stoppte ihre Fahrt vollends und die Türen schoben sich quietschend auseinander. Tres stand an eine Seitenwand gepresst und zielte nach draußen.

Aber alles was ihn dort erwartete, war ein recht spärlich erleuchteter Gang. Die Wände bestanden aus nacktem Beton, auf dem teilweise Markierungen angebracht waren. Direkt vor dem Aufzug war ein Quergang der sich sowohl nach links als auch nach rechts erstreckte und nach wenigen Metern mit schweren Stahltüren verschlossen war. Auch der Gang gerade aus war nicht allzu lang. An seinem Ende war ebenfalls eine große zweiflüglige Stahltüre zu erkennen.

Als Tres aus dem Aufzug heraustrat, wurde er von vier Kameras anvisiert, die über jeder Türe und über dem Aufzug hingen.

Tres drehte sich einmal um sich selbst und verschaffte sich ein Bild von seiner neuen Umgebung. Dann schoss er als erstes auf die Kamera über dem Aufzug, zielte dann gleichzeitig auf die beiden Kameras im linken und rechten Gang, und einen Moment später lagen alle drei in vielen Splittern verteilt am Boden.
 

„Aber, aber Pater. So sollte man sich als Gast doch nicht benehmen.“
 

Die Stimme hallte hohl über den kalten Gang. Als nächstes war die Kamera über der großen Türe geradeaus dran. Wortlos zerschoss Tres auch diese Kamera, dann fragte er: „Graf Zondor?“
 

„Oh, wie clever, dafür werde ich über euer Verhalten hinwegsehen, Pater. Seht ihr diesen leuchtenden Pfeil an der Wand? Folgt ihm, dann findet ihr vielleicht die Antworten, die ihr sucht...“
 

In dem geraden Gang vor Tres erschien ein Pfeil an der Wand. Er deutete auf die Doppeltüre geradeaus.

„Positiv.“ Tres marschierte auf die Türe zu, die sich vor ihm öffnete.
 

Vor Pater Iqus lag ein erneuter Gang. Im Gegensatz zum dem den er gerade verlassen hatte, war dieser mit einem angenehm indirektem Licht beleuchtet, die Wände waren verkleidet und ein verspiegeltes Band zog sich links und rechts oben an den Wänden entlang.

„Bestimmung der Kamerapositionen unmöglich.“ Tres suchte einen Moment lang die leuchtenden Streifen an den Wänden ab. Plötzlich erschien vor ihm wieder ein Pfeil an der Wand. Er deutete geradeaus. Da es ohnehin keinen anderen Weg gab, folgte Pater Iqus dem Hinweis. Der Gang hatte keine weiteren Türen und schien sich weiter vorne in einem rötlich flackernden Dunst zu verlieren.
 

„Ach Pater? Seien Sie doch so gut und zerstören sie nicht noch mehr von meinem Eigentum, ich habe die Empfangshalle bereits für die Gäste herrichten lassen, also genießen sie den Anblick...“
 

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„Der Brunnen hat den Grafen beliebt gemacht, unter den Vampiren.“ Dietrich blickte aus dem Fenster der Limousine, mit der sie unterwegs waren. Der Magier saß ihm gegenüber, auf seinem Schoß hatte er einen seiner Kohorutos. Mit unzähligen spitzen Zähnen grinste der Koho Dietrich an.

„Sie sind träge geworden, wie Raubtiere in einem Zoo.“ Dietrich drehte sich nun zu Isaak und beobachtete den schwarzen Kohoruto.

„Ja, es gefällt ihnen ohne Jagd genießen zu können.“

Dietrich griff in ein großes Glas, dass er neben sich auf dem Sitz stehen hatte. Als er die Hand wieder herauszog, schien der Koho sich nur noch auf Dietrich zu konzentrieren.

„Du hast dich bei diesen Wesen wirklich auf das Wesentliche konzentriert, Isaak.“

Mit zwei Fingern hielt Dietrich einen kleinen schleimigen Ball vor den Kohoruto.

„Ob sie ihnen so schmecken, weil sie selbst keine haben?“

Der schmierige Augapfel in Dietrichs Fingern begann zu rutschen und der Koho konnte kaum noch ruhig auf dem Schoß des Magiers sitzen. Dietrich lächelte und lies das Auge fallen.

Noch bevor es den Boden berühren konnte war es bereits im Rachen des Kohorutos verschwunden.
 

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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2006-12-03T10:07:55+00:00 03.12.2006 11:07
Ursprünglich wollte ich Tres und Abel auch gar nicht trennen... Aber wie es halt so ist mit der Fantasie ;) die Beiden entwickelten einfach ein Eigenleben und Tres marschierte alleine los... Ist es jetzt unlogisch geworden? Oder würde Tres tatsächlich einfach weitergehen (Abel kommt ja vielleicht gar nicht nach... wer weiß?)

Die Geschichte mit den Augäpfeln ist inspiriert von einer Kohoruto-Fan Diskussion in der TB-Community hier:
http://s7.invisionfree.com/Trinity_Blood/
Manche Dinge müssen einfach sein: Viel Blut oder alternativ viel Schleim *ggg*
Von:  Semiramis-Audron
2006-12-03T03:20:37+00:00 03.12.2006 04:20
Tres wiedermal super in-character.

--> Folgen sie bitte der Markierung auf dem Weg und denken sie nicht daran dass es eine Falle sein könnte... spätestens jetzt hät ich zumindest auf meinen Partner gewartet... Sorry dass ich immer sage was ich machen würde... aber du schreibst das so gut dass ich mich immer voll reinversetzt... ^^°

Das mit dem Augapfel war dementsprechnd natürlich weniger appetitlich da ich grade weiße weintrauben esse... *semi dumme angewohnheit hat erst die haut abzupuhlen... schleimig...*


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