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Das Licht in der Dunkelheit

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Das Licht in der Dunkelheit

Titel: Das Licht in der Dunkelheit

Teil: 1/1

Autor: Rebi

Serie: Hikaru no Go

Rating: PG12

Genre: Zucker, Romantik

Disclaimer: Keiner der Süßen gehört mir. Ich habe sie mir nur ausgeliehen und verdiene hiermit auch kein Geld.

Kommentar: Wieder mal eine Idee auf diesmal drei Bilder, die ich im Internet gefunden habe xD

Inhalt: Hikaru ist verzweifelt und weiß nicht mehr weiter, doch dann erscheint ein Engel und zeigt ihm den Weg zurück ins Leben.
 

Das Licht in der Dunkelheit
 

Mit Tränen in den Augen lief er durch die Straßen. Vor weniger als einer halben Stunde hatte er erfahren, dass seine Mutter den Unfall nicht überlebt hatte. Er wusste nicht, wo er hin sollte. Nach Hause wollte er nicht, da er dort immer wieder an sie erinnert wurde.

Der 18-jährige strich sich einige Tränen weg, ehe er sich auf eine Bank im Park setzte, in welchem er gerade war.

Der Himmel war grau und die Wolken türmten sich scheinbar schwer und meterhoch. Mit Sicherheit würde es gleich zu regnen beginnen.

Doch es war ihm egal. Es war ihm egal, ob er nass wurde oder ob er sich bei dem kalten Wetter, das jetzt im November herrschte, einen Schnupfen oder gar den Tod holte, zumal er keine Jacke trug sondern nur ein dünnes Sweatshirt.

Was er wollte war seine Familie... Doch diesen Wunsch konnte ihm keiner erfüllen...

Er wusste nicht, wie lange er dort auf der Bank saß, doch irgendwann bekam er mit, dass es angefangen hatte nun zu regnen und er bereits vollkommen nass war.

Dennoch machte er keine Anstalten, sich zu erheben und irgendwo unterzustellen wo er vor dem Regen geschützt war. Er blieb sitzen und starrte mit leeren Augen vor sich hin.

Plötzlich näherten sich ihm Schritte und jemand blieb vor ihm stehen. Er konnte die schwarzen, polierten Schuhe sehen und dunkelblaue Jeans, doch er machte sich nicht die Mühe den Blick zu heben und zu schauen, wer da stehen geblieben war.

"Shindou?", fragte eine bekannte Stimme. Die Person kam einen Schritt näher und mit einem Mal war der Regen, der die ganze Zeit schon munter auf ihn herunter geprasselt war, verschwunden.

Nun hob der junge Mann endlich den Kopf und blickte in besorgte, blaue Augen, die ihn musterten.

"Shindou, warum sitzt du hier im Regen?", fragte der andere. "Komm, steh auf. Du kannst hier nicht sitzen bleiben...", fügte er hinzu und hielt ihm eine Hand hin.

Hikaru sah die Hand an, dann wieder den anderen und nahm dann schließlich die dargebotene Hand.

Sie war warm und stark und umfasste seine Hand, zog ihn schließlich auf die Beine.

"Was machst du nur wieder...", hörte er die angenehme Stimme. Er konnte noch immer die Hand spüren, die seine eigene hielt.

"Komm... lass uns zu mir gehen, da kannst du dich umziehen...", sprach der andere wieder.

Hikaru ließ sich widerstandslos mitziehen und betrat wenige Minuten später ein Haus, lief einige Treppenstufen hinauf und wurde dann vor eine Tür gestellt.

Der andere kramte nun in der Manteltasche, zog einen Schlüsselbund heraus und schloss die Tür, vor der sie standen auf.

"So... komm rein...", lächelte er, sah den 18-jährigen an, der immer noch mit leeren, grünen und glanzlosen Augen dastand.

"Shindou, jetzt komm schon... Schau nicht so als würde morgen die Welt untergehen..."

Er seufzte, legte leicht einen Arm um die Schultern des kleineren und schob ihn in die Wohnung. Im Eingangsbereich stellte er den Schirm in den Schirmständer, zog dann Mantel und Schuhe aus und half dann auch Hikaru beim Schuhe ausziehen.

Dann führte er ihn in ein Zimmer, in dem ein großes Bett stand.

/Ein Schlafzimmer.../, dachte Hikaru und sah sich leicht um, bis sein Blick bei dem jungen Mann hängen blieb, der sich gerade am Schrank zu schaffen machte und einige trockene Kleidungsstücke heraussuchte.

"Shindou zieh die nassen Sachen aus", meinte dieser schließlich und drehte sich um.

Hikaru sah ihn an.

"Touya...", meinte er leise.

"Ja?", fragte der grünhaarige und lächelte. "Endlich scheinst du zu wissen, wer ich bin... Hat ja recht lange gedauert...", versuchte er ihn zu necken und legte die Kleidung, die er heraus gesucht hatte, auf das Bett.

"Na komm, zieh jetzt die nassen Sachen aus... Wenn du willst, kannst du auch noch baden... Das wird dir gut tun...", plapperte Akira fröhlich drauf los.

Hikaru blickte ihn eine kurze Weile an.

"Warum bin ich hier? Ich... ich war doch..."

"Du bist auf einer Bank im Park gesessen und ich hab dich zufällig da getroffen... Sag mal, geht es dir nicht gut? Hast du Fieber oder so?", fragte er besorgt, kam näher und legte die Hand auf die Stirn des anderen. "Hm... nein... scheint ganz normal zu sein.... Egal jetzt, zieh dich endlich aus!", befahl er und legte schließlich selbst Hand an, als Hikaru einfach nur stehen blieb und ihn ansah.

Erst als er nur noch seine Shorts anhatte, bemerkte er, was passiert war und wurde rot. "Was... was soll das?"

Akira verzog das Gesicht, seufzte dann. "Du bist ja noch schlimmer geworden, als ich dachte... Da ist man mal für drei Wochen nicht hier und schon veränderst du dich so sehr... Komm mit...", meinte er schließlich, nahm die nassen Klamotten von dem schwarzblonden und ging zur Tür.

"Wohin mitkommen?"

"Ins Badezimmer, damit ich dich in die Wanne stecken kann...", erklärte Akira und verließ das Zimmer.

Hikaru hatte plötzlich das Gefühl als wäre es im Zimmer eiskalt. Schnell lief er dem anderen hinterher, der auf dem Gang vor der Badezimmertür gewartet hatte und folgte ihm ins Bad.

Schnell hatte Akira die nassen Sachen weggelegt und ließ nun Wasser in die Wanne laufen, wählte einen duftenden Badezusatz und sah Hikaru schließlich an.

"Du badest jetzt. Ich geb dir noch ein Handtuch und wenn du willst, kannst du meinen Morgenmantel anziehen. In meinem Schlafzimmer liegen trockene Sachen für dich und wenn du fertig bist, dann komm einfach ins Wohnzimmer, ja?", erklärte er und verließ dann das Bad, schloss die Tür hinter sich.

Wieder war Hikaru alleine, doch diesmal war ihm nicht kalt. Er wusste, Akira würde auf ihn warten. Langsam zog er seine Shorts aus, stellte dann das Wasser ab und stieg dann ins Wasser.

Es war schön warm und entspannte seinen Körper.

Als er sich schließlich zurücksinken ließ, klopfte es leise an der Tür.

"Shindou? Kann ich kurz reinkommen?", hörte er Akiras Stimme.

"Sicher", antwortete er und blickte zur Tür.

Diese ging schließlich auf und der grünhaarige steckte den Kopf herein. "Ah, du bist schon im Wasser...", lächelte er, trat ein und lehnte die Tür wieder an, damit es nicht zog. "Hier, ein Handtuch. Wenn du Haare waschen möchtest oder so, bedien dich ruhig, da hinten steht alles", lächelte er und legte das Handtuch auf die Ablage.

"Ich lass dich jetzt wieder allein und warte im Wohnzimmer. Lass dir ruhig Zeit", fügte er noch hinzu, ehe er wieder zur Tür ging, den anderen warm anlächelte und dann verschwand.

Ein leichtes Lächeln zierte die Lippen des anderen, als er sich wieder zurück lehnte und entspannte.
 

~ + ~
 

Nach etwa einer halben Stunde hatte er sich endlich aus dem Wasser getraut. Entspannt und nun etwas besser gelaunt trocknete er sich ab, schlang sich dann das Handtuch um die Hüfte und begab sich leise in das Schlafzimmer des anderen, wo immer noch die Kleidung auf dem Bett lag.

Kurz betrachtete er sie. Es waren eine Jeans und ein Sweatshirt, dazu hatte Akira noch Unterwäsche gelegt.

Leicht lächelnd schlüpfte er in die Kleidung, die sich sehr gut auf seiner Haut anfühlte und ihm sogar passte, obwohl Akira um ein ganzes Stück größer war als er selbst.

Leise verließ er schließlich das Zimmer und überquerte den Flur, betrat das Wohnzimmer.

Akira hatte eine CD eingelegt und hörte leise Musik, während er auf dem Sofa saß und in einem Buch schmökerte.

Auf dem niedrigen Couchtisch stand eine Tasse mit einer dampfenden Flüssigkeit.

Das Zimmer war im Allgemeinen sehr freundlich eingerichtet.

Leise kam Hikaru näher, sah dem anderen schließlich über die Schulter. "Ich bin fertig...", flüsterte er um den anderen nicht zu erschrecken.

Trotzdem zuckte Akira leicht zusammen, blickte nach oben und lächelte. "Das freut mich. Fühlst du dich jetzt besser?"

"Ja... etwas... danke...", nickte der andere.

Der grünhaarige stand auf, ging auf eine Tür zu. "Setz dich ruhig. Ich hol dir schnell eine Tasse Tee... Du leistest mir doch etwas Gesellschaft oder?"

Der kleinere nickte leicht, ging um das Sofa herum und setzte sich, sah sich noch einmal um, ehe er wieder zu Akira blickte, der nun eine Tasse und eine Kanne mit Tee auf den Tisch stellte. "Bedien dich ruhig. Möchtest du auch was zu knabbern?"

Der schwarzblonde schüttelte den Kopf. "Nein, danke... Mir ist gerade nicht nach essen..."

"Bist du dir sicher, dass es dir gut geht?", wollte der etwas jüngere junge Mann wissen und setzte sich neben seinen Gast, schenkte ihm nun doch selbst Tee in die gerade geholte Tasse und hielt sie ihm hin.

Hikaru schüttelte leicht den Kopf. "Es geht mir nicht gut...", meinte er leise, nahm die Tasse und trank einen Schluck.

"Möchtest du darüber reden?", wollte der andere einfühlsam wissen.

Wieder schüttelte Hikaru leicht den Kopf, sprach dann aber doch. "Meine Mutter... sie wurde vor zwei Tagen in der Innenstadt angefahren...", begann er leise und stockend.

Der grünhaarige unterbrach ihn nicht, hörte einfach nur zu. Er wusste, wie gut es manchmal tat sich seine Sorgen und Probleme einfach von der Seele reden zu können.

"Sie... sie war schwer verletzt... und... ist dann ins Koma gefallen..."

Der ältere schluckte trocken, stellte die Tasse auf den Tisch zurück und sah dann auf seine Hände.

"Der Unfallverursacher ist immer noch nicht geschnappt worden... Er hat Fahrerflucht begangen.... Die Polizei vermutet, dass er betrunken war..."

"Und wie geht es deiner Mutter jetzt?", wollte Akira leise wissen und nahm eine von Hikarus Händen in seine, spürte wie dieser zitterte.

"Sie... Die Ärzte haben vorhin bei mir angerufen... Sie... sie hat es nicht überlebt...", flüsterte der andere und konnte nun die Tränen nicht mehr zurück halten.

Unübersehbar rannen sie über seine Wangen, tropften herunter und hinterließen dunkle Flecken auf der Jeans, die er trug.

Kurz blickte Akira den anderen leicht überfordert an, zog ihn dann aber einfach an sich und tröstete ihn.

Er konnte sich nur ansatzweise vorstellen, wie Hikaru sich nun fühlte. Er hatte noch kein Elternteil verloren. Dennoch...

Wie ein Ertrinkender klammerte sich der schwarzblonde an den anderen, schluchzte unterdrückt auf. Er zitterte leicht und versteckte das Gesicht an der Schulter Akiras.

Beruhigend strich dieser über den Rücken des Weinenden.

"Sch... ganz ruhig...", flüsterte er sanft.

Hikaru schluchzte, beruhigte sich schließlich aber nach einiger Zeit.

"Tut mir leid...", murmelte er, löste sich wieder von dem anderen und mischte sich die restlichen Tränen aus den Augen.

"Macht nichts. Manchmal ist es gut, wenn man sich ausweinen kann..."

Hikaru nickte leicht, lächelte verlegen und stand schließlich auf. "Danke, dass du mir zugehört und vor allem von der Straße aufgelesen hast... Ich werd jetzt wohl besser nach Hause gehen, bevor ich dir auf die Nerven gehe mit meinem Geheule... Was bin ich dir schuldig?", meinte er schließlich nüchtern.

Akira schüttelte den Kopf, zog den anderen wieder sanft neben sich auf das Sofa. "Übernachte doch bei mir. Ich finde, du solltest dich erst einmal richtig ausschlafen..."

"Aber...", begann der schwarzblonde, ließ sich wieder auf das Sofa ziehen.

"Kein ‚aber'... Es macht mir nichts aus, wenn du hier bleibst. Dann sind wir beide nicht so allein", lächelte Akira, nahm seine Tasse und trank einen Schluck. "Außerdem denke ich, dass dir ein bisschen Abstand von den ganzen Ereignissen sicher gut tun wird..."

Kurz blickte er den grünhaarigen an, nickte dann leicht. "Gut, ich bleibe... aber nur, wenn ich dich wirklich nicht störe oder dir zur Last falle..."

"Das tust du nicht... Also... entspann dich", erwiderte der jüngere und lehnte sich zurück.

Hikaru betrachtete ihn eine Weile, überlegte etwas, ehe er seine Frage laut aussprach: "Warum... tust du das alles für mich?"

"Warum? Hm... Ich mag dich... auch wenn es nicht immer danach aussieht...", lächelte der Gefragte leicht verlegen und sah den anderen an. "Außerdem würde ich jedem meiner Freunde helfen, wenn sie mich brauchen...", fügte er hinzu.

Hikaru betrachtete ihn, lächelte dann.

"Dann sind wir Freunde?", fragte er leise.

"Ano... wenn du mit mir gern befreundet sein möchtest, dann ja..."

Der ältere nickte, entspannte sich nun sichtlich. Zuerst hatte er ja gedacht, er hätte alles verloren, da er ja auch keinen Vater mehr hatte [1], an den er sich hätte wenden können. Er war nun ein Vollwaise und doch war da jemand, der ihm nun wieder Halt gab.

Akira war bei ihm und nun, da er das wusste, war seine Welt nicht mehr ganz so trist und öde wie es noch vor wenigen Stunden der Fall gewesen war.

"Danke...", meinte er leise, beugte sich vor und umarmte den anderen, der dies mit einem Lächeln hinnahm und erwiderte.

"Was magst du jetzt machen?", fragte Akira schließlich leise.

Er bekam keine Antwort. Hikaru war in seinen Armen eingeschlafen.

Schmunzelnd schüttelte der jüngere den Kopf, begann sanft durch die schwarzblonden Haare zu streicheln.

"Ok, dann schlaf schön...", murmelte er, schob ihn schließlich langsam und vorsichtig von sich, nur um ihn später auf seine Arme zu heben und ihn ins Schlafzimmer zu tragen, wo er ihn ins Bett legte und zudeckte.

Kurz betrachtete er ihn, überlegte, ob er ihn ausziehen sollte, doch verwarf den Gedanken wieder aus Angst, Hikaru könnte davon wieder wach werden. Leise ging er zurück ins Wohnzimmer, räumte dort kurz auf und machte die Musik und das Licht aus. Dann ging er wieder ins Schlafzimmer, zog sich um und legte sich neben den älteren, der sich in der Zwischenzeit leicht zusammengerollt und an das Kissen gekuschelt hatte.

Akira lächelte, kuschelte sich an das zweite Kissen, welches ebenfalls auf dem großen Bett lag. Bereits nach kurzer Zeit war er eingeschlafen.
 

~ + ~
 

Am nächsten Morgen wachte Hikaru in einem ihm unbekannten Bett auf, spürte zudem einen fremden Körper neben sich und war damit vollkommen verwirrt.

In diesem Zustand war es auch nicht weiter verwunderlich, dass er leicht erschreckte, als er erkannte, wer da neben ihm lag, obwohl dieser Anblick überhaupt nichts Erschreckendes an sich hatte.

Akira schlief noch, hatte sich leicht an Hikaru gekuschelt. Die Lippen waren leicht geöffnet. Die grünen Haare hingen ihm halb im Gesicht und halb auf Hikarus Schulter.

Dieser spürte erst jetzt, was für feines Haar der andere hatte.

Nachdem er sich wieder gefasst und erinnert hatte, was am vergangenen Abend alles passiert war, lächelte er traurig und betrachtete den jüngeren beim Schlafen.

Akira schlief weiter, bewegte sich leicht und wachte schließlich von der Wärme, die für gewöhnlich in seinem Bett nicht herrschte auf.

Blinzelnd blickte er in zwei grüne Augen, die ihn aufmerksam betrachteten.

"Guten Morgen...", nuschelte er verschlafen, rutschte etwas weg und streckte sich schließlich.

"Guten Morgen", lächelte der Hikaru und beobachtete den anderen weiterhin genau.

"Gut geschlafen?", wollte Akira wissen und setzte sich auf.

Erst jetzt merkte der Ältere, dass der andere nur eine Hose getragen hatte.

Eingehend betrachtete er nun den schlanken Körper, hätte am Liebsten die glatte, elfenbeinfarbene Haut berührt.

"Hm... ja so gut wie schon lange nicht mehr." Das war nicht gelogen. Die letzten paar Nächte hatte er kaum ein Augen zugetan. Er hatte sich Sorgen gemacht und zudem konnte er nie gut schlafen, wenn er alleine in dem großen Haus war.

"Das freut mich... Wie wär's mit Frühstück?", lächelte der grünhaarige und krabbelte aus dem Bett.

Hikaru beobachtete ihn dabei genau, schluckte leicht. Er hatte es niemandem gesagt, was er vor etwa 2 Jahren herausgefunden hatte: Er liebte Männer! Zuerst war er geschockt gewesen, doch dann hatte er sich damit abgefunden.

Mit leicht roten Wangen ließ er den Blick über Akiras Brust gleiten. Er sah die blauen Augen näher kommen.

"Shindou? Geht's dir nicht gut?", hörte er die Stimme des anderen. Die Lippen bewegten sich so sexy, dass er seinen Körper kaum mehr unter Kontrolle halten konnte.

"Shindou? Hey!", meinte Akira besorgt und legte ihm eine Hand auf die Schulter.

Er verstand nicht, warum der ältere plötzlich so komisch war. Aber er musste zugeben, dass er mit diesen zarten roten Wangen sehr süß aussah.

"Shindou?", fragte er wieder und rüttelte ihn sacht an der Schulter.

Hikaru wachte ruckartig aus seinen Fantasien auf und wurde rot wie eine Tomate.

"Was?", fragte er und blickte dem jüngeren in die erstaunten Augen.

"Sag mal... träumst du?"

"A...ano... nein... ich glaube nicht... Warum?"

"Ich wollte wissen, ob du frühstücken möchtest...", meinte Akira nun leicht lächelnd und krabbelte wieder vom Bett, da er sich neben den schwarzblonden gekniet hatte, als dieser nicht reagierte.

"Oh... ja, sicher, wenn es keine Umstände macht...", bekam er als leise Antwort und lächelte nun etwas mehr.

"Du machst keine Umstände. Ich werd mich jetzt mal anziehen und dann was zu essen für uns machen... Bleib ruhig noch liegen. Ich hol dich dann", meinte Akira plötzlich fröhlich, schnappte sich frische Klamotten aus dem Schrank und verschwand dann.

Hikaru blickte ihm hinterher und erst jetzt wurde ihm bewusst, dass ihn seine eigenen Fantasien ziemlich erregt hatten. Mit wieder hochroten Wangen hob er die Decke und starrte auf die deutlich sichtbare Beule in seiner Jeans.

Er wunderte sich nun auch ein bisschen, warum er immer noch komplett angezogen war. Akira hatte ihn wohl einfach nur ins Bett gelegt.

Leicht verzweifelt dachte er nach, wie er diese Beule weg bekam. Die einzig effektive Möglichkeit, die ihm einfiel, war wohl, wenn er selbst Hand anlegte...

Er schluckte, wartete, bis er die Badezimmertür zum zweiten Mal hörte und der grünhaarige den Kopf ins Zimmer steckte.

"Wenn du willst, kannst du jetzt ins Badezimmer. Ich hab dir noch alles hingelegt, was du brauchen kannst."

"Danke...", lächelte der ältere, wartete bis der andere wieder das Zimmer verlassen hatte, ehe er aufstand und ins Badezimmer schlich.
 

~ + ~
 

Schon nach kurzer Zeit kam er mit Akiras Namen auf den Lippen in seiner Hand.

Etwas beschämt machte er alles sauber, wusch sich dann das Gesicht um die Röte seiner Wangen weg zu bekommen.

Leise seufzend machte er sich schließlich auf den Weg zur Küche, wo Akira bereits den kleinen Tisch gedeckt hatte.

"Wow...", meinte Hikaru leise.

Der grünhaarige lächelte. "Setz dich doch... Magst du lieber Kaffee, Tee oder Kakao?"

"Hm... kann ich Kakao haben?"

"Sicher! Warm oder kalt?"

Hikaru lächelte erfreut, überlegte kurz. "Kalt genügt", antwortete er schließlich und setzte sich an den Tisch.

Akira nickte. "Ok, kommt sofort!"

Wenige Augenblicke später stand eine große Tasse Kakao vor dem schwarzblonden.

"Die Brötchen dürften gleich fertig sein. Möchtest du sonst noch etwas, oder reicht dir das, was ich herausgelegt habe?"

"Nein, das reicht vollkommen", erwiderte der ältere und lächelte leicht. "Nochmals danke, dass ich bei dir bleiben durfte..."

"Du kannst gern so lange bleiben wie du möchtest. Ich würde mich freuen."

Hikaru wurde leicht rot. "Ich möchte dir aber nicht auf der Tasche liegen..."

"Das tust du nicht, glaub mir. Seit ich nicht mehr zu Hause bei meinen Eltern wohne, fühle ich mich zwar freier, aber auch einsamer... Du hilfst mir richtig. Also mach dir keine Sorgen, ja?"

Der andere nickte leicht, roch dann frische Brötchen. "Hm... das duftet ja herrlich...", meinte er leise und schloss halb die Augen.

Akira kicherte leise. "Das Zeichen dafür, dass die Brötchen fertig sind", meinte er, holte selbigen aus dem Backofen und legte sie in ein Brotkörbchen, stellte dieses auf den Tisch.

"So, dann wünsche ich dir mal einen guten Appetit. Lass es dir schmecken und greif ruhig zu."

Hikaru nickte, nahm sich eines der Brötchen und legte es schnell auf seinen Teller, ehe er sich die Finger verbrannte. Vorsichtig schnitt er es auf und wartete, bis es etwas ausgekühlt war, ehe er es mit Butter und Honig bestrich.

Akira sah ihm dabei zu, lächelte und begann dann ebenfalls zu essen.
 

~ + ~
 

Obwohl beide schwiegen, empfanden sie es als angenehm und lächelten einander daher immer wieder leicht zu.

Nachdem sie schließlich fertig waren, räumte der grünhaarige den Tisch ab.

Hikaru half, wo er nur konnte und setzte sich danach wieder an den Tisch um seinen Kakao auszutrinken.

"Was hast du jetzt vor?", fragte Akira leise und setzte sich ebenfalls wieder an den Tisch.

"Ich weiß es nicht... Ich habe nicht die geringste Ahnung, wie es jetzt weiter gehen soll..."

"Egal, was kommt, du kannst auf mich zählen", erwiderte der jüngere ernst. "Und ich glaube, meine Eltern werden dir auch mit Freuden helfen..."

"Das ist gut zu wissen...", lächelte Hikaru und entspannte sich wieder ein bisschen.

Der grünhaarige lächelte, nickte. "Und mach dir keine Gedanken... Bleib doch vorerst bei mir, bis du weißt, was jetzt ganz genau los ist..."

"Aber nur, wenn dir das wirklich nichts ausmacht..."

"Es macht mir nichts aus, das hab ich dir bereits gesagt", meinte Akira und sah ihn ernst an. "Wenn du willst, dann können wir gleich mal ein paar Sachen von dir holen."

"Du würdest mitkommen?"

"Sicher, oder möchtest du alleine gehen?"

"Hm...", machte der schwarzblonde und schüttelte dann den Kopf. "Nein... irgendwie nicht..."

Der jüngere lächelte. "Na dann ist ja gut. Ich dachte schon, du willst mich hier alleine zurücklassen..."

Hikaru blinzelte, sah den anderen an, welcher anfing zu lachen und aufstand, ihm eine Hand hinhielt. "War nur ein Scherz. Komm, lass uns gehen. Je schneller wir losgehen, desto schneller sind wir auch wieder hier."

"Du hast recht...", antwortete der ältere und nahm die dargebotene Hand, lächelte und stand schließlich auf. "Lass uns gehen..."

Gemeinsam verließen sie die Wohnung und machten sich auf den Weg zum Hause Shindou, welches nun verlassen dastand.

Traurigkeit überfiel den älteren wieder, doch er riss sich zusammen und betrat tapfer das Haus. Alles war noch so, wie er es am Vorabend verlassen hatte, nur noch viel kälter.

Er seufzte leise, ging schnell hinauf in sein Zimmer und packte eine Tasche mit dem Wichtigsten, was er brauchte.

Akira war ihm gefolgt und blieb in der Tür stehen. "Kann ich dir irgendwie helfen?", wollte er leise wissen.

Hikaru schüttelte den Kopf, sah den anderen an. "Du hilfst mir schon genug in dem du hier bist... Ich glaube, wäre ich alleine, dann wäre ich wieder in Tränen ausgebrochen und hätte mein Vorhaben einfach vergessen..."

Der grünhaarige kam näher, kniete sich neben ihn und strich ihm über den Rücken. "Du kannst ruhig weinen, wenn dir danach ist. Ich glaube, mir würde es genauso gehen wie dir jetzt... Also mach dir darüber keine Gedanken...", meinte er sanft.

Der ältere sah ihn an, nickte leicht. "Danke...", meinte er leise und schlang einfach seine Arme um den anderen, versteckte das Gesicht an dessen Brust.

Er weinte zwar nicht, doch es tat gut, einfach jemanden bei sich zu wissen.

Akira nahm ihn in den Arm, strich ihm weiter über den Rücken und lächelte vor sich hin.

Er mochte den anderen sehr und wollte, dass er sich wieder besser fühlte.

Langsam ging es diesem auch wirklich besser. Mit einem kleinen Lächeln sah er zu dem jüngeren auf.

"Danke...", meinte er leise.

"Schon ok...", lächelte Akira nun und strich durch die Haare des anderen, freute sich, als dieser leicht rot wurde. "Komm... Ich helf dir beim Packen und dann lass uns zu mir gehen..."

Der schwarzblonde nickte, war verlegen geworden, als er die sanfte Berührung an seinem Haar gespürt hatte. "Ok...", meinte er und löste sich nun ganz von dem grünhaarigen, streckte sich leicht und packte dann in Windeseile seine Tasche mit dem Allernötigsten. Akira half ihm wo er nur konnte und so waren sie bereits nach wenigen Minuten fertig.

"Lass uns gehen... Ich glaube, ich habe alles...", meinte der ältere schließlich.

Der andere nickte und gemeinsam gingen sie wieder zu Akiras Wohnung.
 

~ + ~
 

Der Tag verging schneller als erwartet. Die beiden spielten Go, unterhielten sich über alles Mögliche und lernten sich dadurch besser kennen.

Nach dem Abendessen saßen sie noch gemeinsam auf dem Sofa und sahen sich einen Spielfilm an. Es wurde sehr spät, als Hikaru schließlich gähnte.

"Hm... wir sollten schlafen gehen, was meinst du?", fragte Akira daraufhin und lächelte.

"Gute Idee... Hast du vielleicht eine Decke für mich?"

"Für was eine Decke?", wollte der jüngere wissen und blinzelte verwirrt.

"Naja... Ich möchte dir nicht zur Last fallen... Deshalb... dachte ich, dass es vielleicht besser wäre, wenn... wenn ich hier auf dem Sofa übernachte..."

"Kommt nicht in Frage. Mein Bett ist sehr groß wie du weißt und es macht mir überhaupt nichts aus, es mit dir zu teilen. Außerdem ist das Sofa eh viel zu unbequem um darauf zu schlafen. Also...", widersprach Akira sofort und sah Hikaru ernst an. "Ich lasse nicht zu, dass du auf dem Sofa schläfst."

Der schwarzblonde junge Mann sah den anderen an, lächelte dann zuckersüß. "Danke...", meinte er leise. "Dann lass uns schlafen gehen..."

Akira nickte nun zufrieden, lächelte und spürte, wie sein Herz schneller schlug, als er dieses Lächeln sah.

"Dann komm...", meinte er leise, hielt dem anderen die Hand hin und stand dabei auf.

Leicht verlegen nahm Hikaru die Hand, ließ sich dann ins Schlafzimmer führen, wo er sich umzog während Akira kurz im Badezimmer verschwunden war.

Sie wechselten sich im Bad ab und als der schwarzblonde wieder zurück kam, hatte Akira bereits das Bett gemacht und krabbelte gerade unter die Decke, sah den anderen lächelnd an und hob dann die Decke. "Komm runter...", meinte er sanft.

Verlegen legte sich Hikaru neben den jüngeren, kuschelte sich leicht ein und lächelte dann, als er zugedeckt wurde.

Akira beobachtete ihn dabei, schmunzelte. /Richtig süß.../, schoss es ihm durch den Kopf. "Schlaf schön..."

"Ja... danke du auch...", schnurrte Hikaru und lächelte, schloss die Augen.

Es dauerte etwas, bis er sich an die Nähe des anderen gewöhnt hatte, doch dann schlief er schließlich friedlich.

Der grünhaarige war länger wach als der andere, betrachtete diesen und lächelte sanft vor sich hin.

/Wirklich süß... Ich möchte ihm unbedingt helfen.../, dachte er und kuschelte sich dann ebenfalls ein, war dann doch sehr schnell eingeschlafen.
 

~ + ~
 

Es vergingen einige Tage. Hikaru war bei Akira geblieben und hatte sehr viel von diesem gelernt. Er hatte an dessen Lehrstunden teilgenommen und ihm mit seinen Schülern geholfen so gut er konnte. Bald waren sie ein eingespieltes Team und verstanden sich fast wortlos.

Nach etwa einer Woche fand der schwarzblonde dann aber einen Brief des Notars im Briefkasten, der die ganze Angelegenheit wegen der Hinterlassenschaften seiner Mutter geregelt hatte.

Seine Mutter hatte kein Testament aufgesetzt, sodass er wohl alles erben würde. Und das, obwohl ihm das vollkommen egal war... Er wollte eigentlich nur seine Mutter wieder haben.

Der Notar schrieb in seinem Brief, dass Hikaru in sein Büro kommen solle, um alles zu regeln.

Er war ab und zu nach Hause gegangen um die Post zu holen und um nach eventuell verdorbenen Lebensmitteln zu suchen, da der Kühlschrank immer noch gut gefüllt war. Ab und zu nahm er auch ein paar Leckereien mit zu Akira, welche die beiden dann abends aßen.

Er rief den Notar sofort an um einen Termin zu vereinbaren. Nachdem er das erledigt hatte, ging er wieder zu Akiras Wohnung.

Leise schloss er die Tür auf - Akira hatte ihm einen Zweitschlüssel machen lassen - und betrat die Wohnung.

Er wusste, dass Akira erst abends zurückkommen würde, was noch etwa 3 Stunden dauerte, also beschloss er, sich etwas auszuruhen und dann das Abendessen zu kochen. Er war zwar noch nie ein begnadeter Koch gewesen, doch er hatte genug gelernt um Reis zu kochen und dazu Gemüse anzubraten, was doch recht lecker schmeckte.
 

~ + ~
 

Akira kam erst spät zurück. Er hatte den anderen nur ungern allein gelassen, da er nicht wusste, wie sich das auf Hikarus Psyche auswirken würde, doch es hatte sein müssen. Er war zwar nur etwa 12 Stunden weg gewesen, doch das reichte ihm schon. Der grünhaarige hatte sich sehr an die Nähe des anderen gewöhnt und vermisste ihn nun umso mehr und natürlich war er froh, als er schließlich die Tür zu seiner Wohnung aufschloss und ein 'Tadaima!' hineinrufen konnte.

Es war alles still und niemand antwortete ihm. Verwirrt zog er sich die Schuhe aus, hängte seinen Mantel an den Kleiderhaken und begann die Zimmer zu durchsuchen.

Im Badezimmer und im Schlafzimmer war niemand. Das Wohnzimmer war auch verlassen, doch plötzlich hörte er Geräusche aus der Küche, ging dorthin und schmunzelte, als er Hikaru am Herd stehen und kochen sah.

Der ältere hatte Kopfhörer auf und hörte Musik aus seinem MP3-Player, den er sich vor einigen Tagen von zu Hause mitgenommen hatte.

Er summte zu der Musik, die gerade lief, bewegte sich im Takt und schien sehr zufrieden zu sein.

Schmunzelnd kam Akira näher, schlang dann seine Arme um die schmale Taille des anderen und zog ihn an sich.

Hikaru erschrak leicht, blickte über seine Schulter und blickte in die glitzernden blauen Augen seines Gastgebers, lächelte dann und lehnte sich gegen ihn.

Beide waren in den letzten paar Tagen offener geworden, kuschelten nun ohne Scham miteinander. Sie fanden es einfach als angenehm, dem jeweils anderen so nah zu sein.

"Da bist du ja wieder", schnurrte Hikaru schließlich und nahm die Kopfhörer ab.

"Jap. Was machst du denn da?"

"Abendessen. Hast du Hunger?", erwiderte der ältere und drehte sich in den Armen des anderen, lächelte ihn zuckersüß an.

"Hm... ja, sehr... Hat es einen Grund, warum du so gut gelaunt bist?"

"Das erzähle ich dir beim Abendessen. Lässt du mich jetzt los? Sonst brennt mir mit Sicherheit noch was an...", meinte der andere nickend und hauchte Akira einen kleinen Kuss auf die Wange.

Wie immer wurde der jünger leicht rot, lächelte aber erfreut. "Ok...", meinte er und ließ den anderen los, streckte sich dann. "Ich zieh mich schnell um!", fügte er hinzu, wartete gar nicht auf eine Antwort sondern lief ins Schlafzimmer und zog sich den Anzug aus, den er den Tag über getragen hatte, und schlüpfte in eine bequeme Hose und ein genauso bequemes Shirt.

Nun wieder zufriedener mit sich ging er zurück in die Küche und setzte sich an den Tisch, sah zu wie Hikaru das Essen auftrug.

"Was magst du trinken?", fragte der ältere. Er hatte nun den MP3-Player ausgeschaltet und ihn zusammen mit den Kopfhörern auf die Anrichte gelegt.

"Hm... Haben wir noch Tee?"

"Ja, ich hab vorhin welchen gemacht... Aber der wird wohl schon kalt sein..."

"Macht nichts. Bekomm ich Tee?", fragte der grünhaarige und sah den anderen mit einem süßen Hundeblick an.

Hikaru kicherte, nickte. "Natürlich", antwortete er und holte zwei Tassen und die Kanne mit dem Tee. Erst dann setzte er sich ebenfalls an den Tisch. "Lass es dir schmecken", lächelte er schließlich und tat das Essen auf die Teller, reichte einen an Akira weiter.

"Danke. Es sieht lecker aus", meinte dieser, begann zu essen. "Hm... Und es schmeckt auch lecker!"

Hikaru freute sich, begann ebenfalls zu essen.

Es schmeckte wirklich gut und der schwarzblonde erzählte schließlich von dem Brief des Notars und dass er gleich einen Termin ausgemacht hatte.

Akira nickte. "Also übermorgen...", meinte er und lächelte. "Dann bist du sicher froh, wenn alles geklärt ist, oder?"

"Ja, sehr... Würdest du vielleicht mitkommen? Irgendwie mag ich nicht alleine dahin..."

"Natürlich. Wenn ich mit darf, dann komme ich gerne mit."

"Danke... Hast du da aber auch noch nichts vor? Ich meine... Ich will dich von nichts abhalten..."

"Nein, keine Angst. Nur nachmittags kommen ein paar Jungs vorbei zum Unterricht. Den Vormittag hab ich jedenfalls noch nichts vor."

"Schön, ich bin froh, dass du mitkommst...", erwiderte Hikaru schließlich erfreut und beruhigt, aß seinen Teller leer und lehnte sich dann zurück.
 

~ + ~
 

Zwei Tage später kam Hikaru nur sehr schwer aus den Federn. Akira und er waren bis zum späten Abend in der Stadt gewesen und von einem Club zum anderen gezogen. Wie der jüngere jetzt schon so fit sein konnte, das wusste er nicht, aber es war ihm auch irgendwie egal. Er wollte jetzt nur wieder schlafen und hier in diesem schönen warmen Bett liegen bleiben.

Doch Akira war anderer Meinung. Nachdem er das Frühstück gemacht hatte, lief er wieder zu dem schwarzblonden ins Schlafzimmer.

"Hey, Schlafmütze! Aufstehen!", rief er voller Energie und zog die Vorhänge vom Fenster zurück, ließ die Sonne herein, die jetzt nicht mehr so warm aber immer noch sehr hell schien.

Hikaru verkroch sich unter der Decke, murmelte etwas Unverständliches und bemerkte dann, wie ihm die Decke mit einem kraftvollen Ruck entrissen wurde. Er hatte nicht gedacht, dass in Akira so viel Kraft steckte und sah ihn deshalb auf überrascht an. Doch schnell veränderte sich sein Gesichtsausdruck und er blickte gequält drein.

"Du bist gemein, gib die Decke wieder her..."

"Nein... Es ist schon zehn... Hast du nicht in anderthalb Stunden einen Termin beim Notar?", erwiderte der grünhaarige ruhig.

"Mir geht's nicht gut...", redete Hikaru heraus und rollte sich zusammen.

"Ach was...", meinte der jüngere nun ruhig und krabbelte zu dem anderen aufs Bett, setzte sich neben ihn und zog ihn in seine Arme. "Das bildest du dir nur ein... Komm, ich hab Frühstück gemacht und dann gehen wir beide los, ja?", lächelte er.

Hikaru kuschelte sich an, schloss die Augen. "Was ist aber, wenn ich nicht mag? Was ist, wenn ich weiter kuscheln mag...", meinte er leise und schlang nun auch die Arme um die schmale Taille des anderen.

"Ach du...", meinte Akira leise und strich durch die Haare des anderen.

Leise begann der schwarzblonde zu schnurren. Er mochte es, wenn Akira ihm durch die Haare strich und würde in diesem Zustand alles für den anderen tun.

Der jüngere wusste dies und lächelte. "Na komm, steh auf...", meinte er sanft.

"Na gut...", murrte Hikaru und löste sich langsam von dem anderen, lächelte ihn an und streckte sich schließlich. "Aber nur, weil du es bist, der mich darum bittet...", fügte er hinzu.

Akira freute sich, wuschelte noch einmal durch die schwarzblonden Haare und stand dann auf. "Ich bin in der Küche. Zieh dich an und komm dann, ok?"

"Ok...", meinte der ältere und strich sich die Haare wieder glatt, krabbelte erst dann aus dem Bett.

In den letzten paar Tagen war es immer seltener vorgekommen, dass er durch Akiras Anblick erregt worden war, was ihn sehr erleichterte. Es passierte nur noch, wenn der jüngere gerade geduscht hatte und nur mit einem Handtuch um die Hüften durch die Wohnung tapste. Dieser Anblick war einfach zu sexy um ihm zu widerstehen. Ob Akira dies extra machte, oder ob es unbeabsichtigt war, das wusste er nicht.

Er streckte sich, zog sich dann an und folgte dem anderen in die Küche.

Der grünhaarige saß bereits am Tisch und trank gerade von seinem Tee, als der andere eintrat und sich zu ihm an den Tisch setzte.

"Ich glaube, wir hätten gestern Abend nicht mehr so lange wegbleiben sollen, oder?", meinte Akira schließlich und begann nun zu essen, da er nur noch auf Hikaru gewartet hatte.

"Ja... dann wäre ich vermutlich auch schon eher aus dem Bett gekommen..."

"Das bezweifle ich", neckte der jüngere den anderen grinsend und biss in sein Brötchen.

Hikaru zog einen Schmollmund. "So schlimm, wie du das jetzt hinstellst, ist es auch wieder nicht..."

"Nein, es ist schlimmer...", kicherte Akira und trank wieder von seinem Tee.

Der schwarzblonde erwiderte daraufhin nichts mehr, schnappte sich ein Brötchen und begann zu essen.

Er blieb das Frühstück über still und ignorierte die Blicke des anderen.
 

~ + ~
 

"Hey... Bist du mir noch böse?", wollte der jüngere nach dem Frühstück wissen.

Hikaru drehte sich um, schüttelte dann leicht den Kopf. "Ich war überhaupt nicht böse auf dich... Nur irgendwie enttäuscht... Ich weiß auch nicht...", meinte er leise und seufzte.

"Es tut mir Leid... Komm, lass uns jetzt zu diesem Notar gehen und für heute Abend nimm dir mal nichts vor. Ich würde dich gern auf Kino und Abendessen einladen."

Der schwarzblonde junge Mann blinzelte, sah den anderen überrascht an. "Das... das kann ich nicht annehmen...", meinte er leise und spürte, wie er einen Kuss auf die Wange bekam, wurde davon ein wenig rot.

"Ich möchte es aber... Bitte... Lass uns ausgehen..."

Verlegen blickte er in die blauen Augen des anderen, nickte dann einfach nur noch und lächelte.

Akira freute sich. "Schön. Dann komm, lass uns gehen", meinte er und zog Hikaru an der Hand zur Garderobe, wo er sich selbst einen Mantel anzog und Hikaru seine Jacke hinhielt.
 

~ + ~
 

Der Weg zum Notar dauerte nicht lange und dennoch hatte Hikaru genug Zeit um über Akira nachzudenken. Hatte er jetzt wirklich ein Date mit dem anderen? Oder war dies nur, um sich bei ihm zu entschuldigen? Meinte er es wirklich ernst, oder spielte er nur? Und was genau empfand der andere für ihn?

Leise seufzend betraten sie das Büro des Notars. Hikarus Ausweis wurde überprüft und dann wurde er endlich zu dem älteren Herrn gebracht, der sich um die ganzen Angelegenheiten gekümmert hatte.

Das Büro war freundlich und hell eingerichtet. Vor einem großen Fenster stand ein großer Schreibtisch. Auf der einen Seite davon stand eine Zimmerpflanze. Vor dem Schreibtisch standen zwei bequeme Stühle.

Auf dem Schreibtisch selbst lagen nur einige Unterlagen, die den Namen 'Shindou' trugen.

Der Notar, der sich mit dem Namen Wakaya vorstellte, sah Akira kurz fragend an.

"Schon ok, er ist mein bester Freund und weiß über alles bescheid", lächelte Hikaru.

Wakaya-san nickte, bat den beiden schließlich an, Platz zu nehmen.

Akira und Hikaru setzten sich und hörte zu, was Wakaya-san zu sagen hatte. Er teilte dem schwarzblonden mit, was er alles geerbt hatte.

Der junge Pro war überrascht, was das alles war. Das Haus gehörte ihm, genauso wie das Grundstück auf dem es gebaut worden war. Das Auto war ebenfalls in seinen Besitz übergegangen und von dem kleinen Vermögen, das sich aus der Lebensversicherung seiner Mutter und den gesamten Ersparnissen zusammensetzte, wollte er gar nicht anfangen. Kurzum, er war durch den Unfall zu viel Geld gekommen.

Akira sah ihn an. Er wusste nicht, wie Hikaru sich jetzt fühlte, doch er wollte den anderen gern verstehen.

Hikaru musste noch einige Unterschriften leisten, bedankte sich dann bei dem Notar und verließ mit dem anderen schließlich das Gebäude.

"Mir wäre es lieber, wenn meine Eltern noch leben würden...", murmelte Hikaru draußen.

"Das kann ich verstehen...", erwiderte der grünhaarige leise und nahm die Hand des älteren, drückte sie sanft.

"Jetzt werde ich wohl wieder zurückziehen in ... mein Haus...", meinte er leise und sah Akira an.

Dieser sah etwas traurig drein, lächelte aber leicht. "Ja... wenn du das möchtest...", meinte er leise und senkte den Blick.

"Möchtest du mitkommen?", fragte Hikaru plötzlich. "Ich meine... Deine Wohnung ist ja nur gemietet, nicht? Du kannst gern bei mir wohnen... Das Haus ist ja groß genug und... naja... Miete müsstest du auch nicht zahlen..."

Der grünhaarige blinzelte, sah den älteren an. "Ist das dein Ernst? Ich meine, das wäre toll!" Akira war nun wieder hellauf begeistert und seine blauen Augen glitzerten. "Ich müsste dann aber trotzdem noch kurz mit meinen Eltern reden... Ich glaube zwar nicht, dass sie etwas dagegen haben werden, aber sie wollen sicher wissen, was ich vorhabe..."

"Es ist mein Ernst...", lächelte Hikaru und war nun wieder etwas fröhlicher. "Ich würde mich freuen, wenn du einziehen würdest..."

"Sehr gern... Lass uns das gleich morgen machen, ja?"

Der schwarzblonde kicherte leise. "Gern. Lass uns jetzt erst einmal nach Hause gehen... Deine Schüler kommen doch bald, oder?"

"Ach stimmt ja... Die hätte ich jetzt fast vergessen...", lächelte Akira verlegen.

Gut gelaunt gingen sie wieder zurück zu der Wohnung des jüngeren, der dort sofort seine Eltern anrief und ihnen über den Vorschlag von Hikaru berichtete.

Da Akiras Mutter nichts alleine entscheiden wollte, lud sie die beiden Jungen auf den nächsten Tag einfach ein.
 

~ + ~
 

Am Nachmittag kamen schließlich die Schüler Akiras zum Unterricht und Hikaru half wieder, wo er nur konnte, spielte Lehrspiele mit den schwächeren und gab ihnen Tipps.

Akira war froh, dass Hikaru ihm half, da er wusste, wie gut der andere war und dass er ihn bald eingeholt hatte. Doch darüber war er auch glücklich, denn in Hikaru hatte er einen Rivalen gefunden.

Der Unterricht war bald vorbei und Akira verabschiedete sich von seinen Schülern, teilte jedem mit, dass er sich bei ihnen melden würde, da er wohl demnächst umziehen würde.

Nachdem alle weg waren, sah Hikaru den anderen an, lächelte leicht.

"Wie wär's? Gehen wir erst essen und dann ins Kino oder umgekehrt?"

"Erst essen und dann Kino hört sich gut an. Aber... das muss nicht sein... Ich meine... du darfst dich nicht dazu gezwungen fühlen, mich einzuladen, nur weil du vielleicht Mitleid mit mir hast oder so..."

Akira blinzelte, schüttelte den Kopf und drückte ihn dann sacht an die Wand, sah ihm tief in die Augen. "Ich lade dich nicht ein, weil ich Mitleid mit dir habe... Ich lade dich ein, weil ich gern bei dir bin und gern Zeit mit dir verbringe... Ich mag dich, Shindou... Ich mag dich sehr... Mehr, als dir vielleicht lieb ist...", meinte er, wurde gegen Ende immer leiser. Seine Augen bekamen einen leicht ängstlichen Ausdruck.

Hikaru schüttelte leicht den Kopf, schlang seine Arme um den anderen, lächelte und zog ihn an sich. "Ich glaube nicht, dass es mir jemals zuviel werden wird, dass du mich magst...", meinte er leise und ihm wurde plötzlich klar, dass er sich in den jüngeren verliebt hatte.

"Wie... wie meinst du das?", wollte der größere wissen und schluckte ganz leicht.

"Ganz einfach so...", flüsterte der schwarzblonde, beugte sich vor und hauchte einen kleinen Kuss auf Akiras Lippen.

Dessen Augen weiteten sich. Er wurde rot und sah den anderen überrascht an, lächelte dann aber und ehe Hikaru sich versah küsste Akira ihn richtig, schmiegte sich an ihn und schloss die Augen.

Der ältere genoss den Kuss, erwiderte ihn mit roten Wangen und schloss ebenfalls die Augen. Seine Hände wanderten sanft über den Rücken des anderen, welcher sich noch enger an ihn schmiegte und leise zu schnurren begann.

Der Kuss hielt nur eine kurze Zeit an, doch es reichte um beide den Atem zu rauben.

"Wir sollten dann gehen...", flüsterte Akira leise und löste sich von dem anderen.

"Du hast recht...", erwiderte der andere und lächelte verlegen. "Sonst ist das Essen kalt und der Film fängt ohne uns an."

Akira kicherte, nickte und schnappte sich seinen Mantel, zog ihn an.

Auch Hikaru zog seine Jacke an, verließ dann mit dem anderen die Wohnung.
 

~ + ~
 

Der Abend war schön, das fanden beide. Sie unterhielten sich lange während dem Essen, genossen die Nähe des jeweils anderen und lächelten einander immer wieder verliebt an.

Nachdem sie fertig waren, machten sie sich auf den Weg zum nächsten Kino, wo sie sich zwei Karten für eine Komödie kauften.

Gemeinsam betraten sie den noch leeren Kinosaal, setzte sich auf ihre Plätze in der letzten Reihe und warteten bis der Film begann.

Akira legte derweil seinen Kopf leicht gegen die Schulter des älteren, welcher ihn sanft ansah.

"Du bist ja richtig verschmust...", meinte Hikaru leise und nahm die Hand des anderen, drückte sie sanft.

"War ich schon immer, aber ich kann ja nicht einfach mit jedem kuscheln, der gerade greifbar ist", schmunzelte der grünhaarige. "Und jetzt mag ich eh nur noch mit dir kuscheln..."

Hikaru freute sich, hauchte dem jüngeren einen Kuss auf die Stirn und bemerkte dann, wie das Licht langsam dunkler wurde.

Vorne auf der Leinwand flimmerte kurz ein Bild und dann kam die Werbung, die immer vor einem Film lief, ehe dieser begann.

Die beiden Jungen bemerkten, dass sie die einzigen im Saal waren, grinsten sich gegenseitig an.

"Jetzt ist es ja egal, wie laut wir lachen, ne?", grinste der schwarzblonde, spielte leicht mit Akiras schlanken Fingern, lächelte zufrieden vor sich hin.

"Ja... Niemand wird gestört, egal was wir machen...", schmunzelte dieser und erwiderte das Fingerspiel, kuschelte sich näher an den anderen.
 

~ + ~
 

Der Film war recht witzig, auch wenn Hikaru davon nicht sehr viel mitbekam, da er immer wieder zu dem jüngeren blickte, wenn dieser lachte.

Dann sah er noch schöner aus, als normalerweise. Das Lachen stand ihm, auch wenn er es viel zu selten zeigte.

Als sie dann spät aus dem Kinogebäude herauskamen, war es draußen bereits stockdunkel und kalt.

Leicht bibbernd drückten sich die beiden aneinander und liefen so schnell sie nur konnten zur nächsten U-Bahn-Station.

"Wir hätten wärmere Sachen anziehen sollen...", murmelte Hikaru während sie auf die Bahn warteten.

"Ja, aber sieh es doch mal von der anderen Seite...", begann Akira und lächelte den anderen leicht an. "So können wir ganz viel kuscheln...", schnurrte er und schmiegte sich enger an den anderen, schloss zufrieden die Augen.

Der schwarzblonde lachte leise, nickte. "Da hast du allerdings recht... Obwohl ich auch mit dir kuscheln würde, wenn mir nicht kalt wäre..."

"Schön zu wissen...", meinte der andere daraufhin leise und lächelte.

Wenige Minuten später fuhr ihre Bahn ein und sie setzten sich. Es war leer in der Bahn. Schließlich war es schon sehr spät und die meisten waren bereits zu Hause.

"Morgen besuchen wir meine Eltern, ok?"

"Gern. Hattest du vor, gleich morgens zu gehen oder erst später?"

"Mum meinte, wir sollten doch zum Mittagessen vorbeikommen", lächelte Akira. "Ich hab ihr zwar alles erklärt, aber sie wollte ohne Dad nichts entscheiden... Deswegen hat sie uns kurzerhand einfach eingeladen."

Hikaru lächelte, hauchte dem anderen einen kleinen Kuss auf die Stirn und stand dann auf. "Komm, wir sind gleich da", meinte er und hielt dem jüngeren die Hand hin. Dieser nahm die Hand und verließ mit dem anderen zusammen die Bahn.

Sie beeilten sich heim zu kommen, da es immer kälter wurde. "Wenn das so weiter geht, dann schneit es bald...", murmelte Akira und blickte in den wolkenverhangenen Himmel.

"Ja... Aber ich mag Schnee...", lächelte Hikaru und schloss die Tür zum Wohngebäude auf, ging die paar Stufen zur Wohnung hinauf und schloss deren Tür auf, betrat sie schließlich. "Wow... hier ist schön warm...", schnurrte er und hängte seine Jacke an die Garderobe.

"Ja... Aber ich brauch jetzt trotzdem einen Tee... Magst du auch einen?"

"Gern, wenn's keine Umstände macht", antwortete der schwarzblonde und lächelte.

"Du weißt doch, du machst mir keine Umstände...", lächelte Akira zurück, zog sich Schuhe und Mantel aus und verschwand in der Küche.

Hikaru freute sich, folgte dem anderen nachdem er kurz im Badezimmer war und schlang schließlich von hinten seine Arme um den anderen, hauchte einen schüchternen Kuss auf den Hals des jüngeren.

Akira erschauderte, schnurrte dann und kuschelte sich in die Arme des älteren. "Wenn du so weiter machst lass ich den Tee noch fallen..."

"Hm... das könnten wir ändern...", grinste Hikaru frech, nahm dem anderen die Tasse aus der Hand und stellte sie auf die Anrichte.

Der grünhaarige lachte leise auf. "So geht's natürlich auch."

"Was hattest du denn erwartet?"

"Ich weiß nicht? Vielleicht, dass du genau das tust...", schnurrte Akira, drehte sich in den Armen des anderen um und hauchte einen schüchternen Kuss auf die Lippen des anderen.

Dieser wurde leicht rot, lächelte verlegen. "Daran könnte ich mich echt gewöhnen...", meinte er leise und grinste schließlich frech.

"Frechdachs", lachte Akira und wuschelte dem anderen durch die Haare.

"Nicht frecher als du", neckte Hikaru ihn, ließ ihn dann los und schnappte sich mit einem breiten Grinsen seine Teetasse. "Kommst du mit?", wollte er wissen und verschwand im Wohnzimmer.

"Eh... warte doch auf mich...", meinte der grünhaarige leicht perplex, schnappte sich seine Tasse und folgte dem anderen.

Dieser saß bereits auf dem Sofa, hatte die Beine angezogen und blickte Akira mit einem süßen Lächeln an.

/Wie niedlich!!/, schoss es dem anderen bei diesem Anblick durch den Kopf. Er wurde leicht rot und verdrängte den Gedanken gleich wieder.

Zwar waren beide sehr zärtlich zueinander, doch bisher wusste weder der eine noch der andere von den Gefühlen des jeweils anderen.

Lächelnd setzte sich Akira neben den anderen Go-Spieler, nippte an seinem Tee und streckte sich dann.

"Wollen wir schlafen gehen? Wir sollten nicht zu lange wach bleiben. Mein Vater kann anstrengend sein...", grinste der grünhaarige.

"Ach? Davon habe ich aber bisher wenig gemerkt... Vielleicht ist er auch nur zu dir anstrengend?", meinte Hikaru und lachte auf.

Akira lächelte erfreut. Schon lange hatte er den anderen nicht mehr so lachen gehört und er freute sich, dass es diesem wieder etwas besser ging.

"Kommst du mit?", wollte er leise wissen, stand auf und brachte schnell seine Tasse in die Küche, kam dann zurück und hielt Hikaru die Hand hin.

Dieser blickte ihn an, stand dann auch auf und ging zu dem anderen, hauchte ihm einen Kuss auf die Wange. "Moment...", lächelte er, verschwand in der Küche.

Nachdem er seine Tasse weggestellt hatte, ging er wieder zu Akira zurück und nahm dessen Hand.

"Lass uns schlafen gehen", meinte er und folgte dem anderen schließlich ins Schlafzimmer.
 

~ + ~
 

Am nächsten Tag wurden beide recht früh wach.

Hikaru war aufgeregt, obwohl er gar nicht wusste, warum. Schließlich wohnte er schon eine ganze Weile bei Akira und wenn sie in sein Haus ziehen würden, würde es auch nicht anders werden.

"Du zitterst ja... Geht's dir nicht gut?", wollte der grünhaarige beim Frühstück besorgt wissen, nachdem er sah, wie Hikarus Hand, in welcher er die Teetasse hielt, zitterte.

"Hm? Doch mir geht's gut, mach dir keine Sorgen", lächelte der schwarzblonde und stellte die Tasse ab. "Ich weiß auch nicht, was mit mir los ist... Ich bin irgendwie aufgeregt..."

"Warum denn aufgeregt? Ist es, weil wir später zu meinen Eltern gehen? Glaubst du wirklich, sie würden mir nicht erlauben mit dir zusammen zu ziehen?" Er lächelte. "Mach dir mal keine Sorgen. Meine Eltern haben mir bisher noch keinen Wunsch abgeschlagen."

"Hm...", murmelte Hikaru, lächelte dann aber und war schon etwas ruhiger. "Danke..."

"Wofür denn? Mach ich doch gern", grinste der andere und biss herzhaft in sein Frühstücksbrötchen.

"Lass uns noch etwas Go spielen, bevor wir losgehen, ja?"

"Gern, wenn du unbedingt von mir geschlagen werden willst", neckte Akira ihn und grinste frech.

"Wir werden ja sehen, wer von uns beiden gewinnt", grinste Hikaru zurück.
 

Eine halbe Stunde später saßen die beiden am Goban und spielten. Es war ein ausgeglichenes Spiel und am Ende gewann Hikaru wirklich um 0,5 Punkten.

"Ein gutes Spiel, das muss ich dir lassen", lächelte Akira, nachdem sie die Steine wieder eingeräumt hatten.

"Danke. Du hast es mir aber nicht sehr leicht gemacht", grinste der andere und streckte sich.

"Wieso sollte ich? Ich weiß doch, wie gut du bist, also kann ich auch mein Bestes geben."

"Hm... Stimmt...", lachte Hikaru. "Wir haben noch etwas Zeit... Was wollen wir machen?"

"Lass uns schon mal losgehen. Wir können ja ein bisschen spazieren gehen, oder was meinst du?"

"Gern!", freute sich der schwarzblonde und sprang auf.

"Du bist heut aber stürmisch...", kicherte Akira und stand ebenfalls auf.

"Darf ich das nicht?", fragte der andere, zog den grünhaarigen sanft in seine Arme und sah ihm tief in die Augen. "Ist das neuerdings verboten?"

Akira wurde leicht rot, lächelte und kuschelte sich leicht an den anderen. "Nein, ist nicht verboten", meinte er leise und schloss die Augen. "Du darfst alles...", flüsterte er noch dazu.

Hikaru lächelte erfreut. Natürlich hatte er die leisen Worte vernommen und drückte den schlanken jungen Mann in seinen Armen noch etwas fester an sich. "Wirklich alles?", hakte er nach und schmunzelte.

"Hm... ja...", hauchte dieser und entspannte sich.

"Gut...", meinte der schwarzblonde ernst, hob den Kopf des anderen sanft an und sah ihm wieder in die Augen.

Sein Herz klopfte heftig, als er in die glitzernden blauen Augen Akiras blickte und wurde nur noch verstärkt, als er sich langsam zu ihm beugte und dessen Lippen mit einem zärtlichen Kuss verschloss.

Akira traute sich kaum, sich zu bewegen. Langsam fielen seine Augen zu, als er die Lippen des anderen spürte, erwiderte den Kuss schließlich schüchtern. Ein Kribbeln breitete sich in seinem Körper aus.

"Hm...", schnurrte er leise vor sich hin.

Hikaru kicherte, löste den Kuss genauso zärtlich wie er begonnen hatte und lächelte den anderen sanft an.

"Katerchen", grinste er.

"Wusstest du das nicht? War ich schon immer", lachte Akira mit leicht roten Wangen. "Außerdem kann ich bei sowas gar nicht anders als zu schnurren."

"Ach? Na dann werd ich das wohl öfters machen müssen um dich schnurren zu hören. Das hört sich nämlich wahnsinnig süß an."

"Süß?" Der grünhaarige blinzelte verwirrt. "Ich bin nicht süß."

"Doch und wie du süß bist... Zuckersüß... Zum Anknabbern... Und nein, keine Widerrede. Es ist so", grinste Hikaru.

"Hm... kann nicht sein...", murmelte der andere und wirkte verlegen.

"Doch, kann sehr wohl sein."

"Muss ich dir das wirklich glauben?"

"Nein, du musst nicht. Du kannst mir glauben."

"Hm... ok, dann glaube ich dir. Aber nur, wenn du mir sagst, warum du dieser Meinung bist."

"Ich bin dieser Meinung, weil ich dich sehr sehr lieb habe", meinte Hikaru schließlich und lächelte.

Schlagartig wurde Akira rot, blinzelte und versteckte dann sein Gesicht an Hikarus Schulter.

Dieser lächelte zärtlich, drückte den anderen an sich. /Es ist sogar noch mehr als du glaubst, denn ich liebe dich.../, dachte er.

"Sollen wir gehen?", wollte er schließlich wissen.

"Ja... gleich... Ich möchte dir vorher noch etwas sagen...", flüsterte Akira, löste sich von dem anderen und sah ihn mit ernsten Augen an.

"Hm? Was ist denn?"

"Ich... Ich weiß nicht, wie ich anfangen soll... Aber... Ich weiß nicht...", begann der grünhaarige leise. "Ich war doch für drei Wochen weg... Und in dieser Zeit habe ich etwas gemerkt, was sich jetzt nur noch verstärkt und bestätigt hat..."

"Und was hast du gemerkt?", hakte Hikaru nach.

"Ich hoffe, dass du mir nicht böse sein wirst... wenn du das jetzt hörst..."

Er machte eine Pause und holte tief Luft.

"Ich hab dich in diesen drei Wochen sehr vermisst und hatte richtig Sehnsucht nach dir... Und als ich dich dann im Park gefunden und dich mit zu mir genommen habe... da ist mir bewusst geworden, wie lieb ich dich habe... nein... wie sehr ich dich liebe... Hikaru, ich liebe dich!", brachte er schließlich heraus und blickte schon fast ängstlich zu dem anderen, der die ganze Zeit still gewesen war.

Ein paar Augenblicke herrschte eine bedrückende Stille.

"Warum sollte ich dir böse sein? Du weißt gar nicht, wie sehr es mich freut das zu hören", meinte der schwarzblonde schließlich und lächelte. "Ich bin glücklich, denn ich liebe dich auch. Mehr als du dir vorstellen kannst", flüsterte er und ehe er sich versah, hatte Akira ihn angesprungen. Hikaru taumelte leicht zurück und fiel auf das Sofa.

Der blauäugige saß auf seinem Schoß und kuschelte sich mit einem überglücklichen Lächeln an ihn.

"Ich geb dich nie wieder her...", hauchte er.

"Ich will auch gar nicht mehr weg von dir...", lächelte der andere und knuddelte seinen Schatz.
 

Nach etwa 10 Minuten kuschelten sie immer noch, bis Akira sich schließlich aufraffte und den anderen lächelnd ansah.

"Lass uns zu meinen Eltern gehen. Ich möchte endlich offiziell mit dir zusammen wohnen...", grinste er und stand auf, zog Hikaru einfach mit.

Lachend machten sie sich auf den Weg zu den Touyas und fortan blieben sie zusammen.

Dank Akira hatte Hikaru den Weg aus der Dunkelheit gefunden, denn der grünhaarige war sein Licht, das er niemals wieder hergeben würde.
 


 

~ENDE~
 


 


 

[1] Ich tu jetzt einfach mal so, als wäre der bei nem Unfall gestorben. Im Anime selbst kommt er ja nicht vor, soweit ich mich erinnere ^^, Außerdem würde es dann zu kompliziert werden... xD



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2009-04-19T22:05:25+00:00 20.04.2009 00:05
waiii total niedlich
wie sie sich langsam nähern
echt süß mit anzu sehen ^^
dein schreibstil ist auch klasse
mach weiter so
Von: abgemeldet
2008-07-20T09:56:48+00:00 20.07.2008 11:56
Klasse Fanfiction, sehr süß.
Das ganze schnulzige Gerede stört mich ein wenig.
Außerdem verstehe ich nicht, warum sie sich andauernd die Hände geben.
Ansonsten gefallen mir dein Schreibstil und deine Ideen sehr.
Mach weiter so! x3
Von:  Phoca
2007-10-08T20:24:48+00:00 08.10.2007 22:24
ich find sie auch voll schön^^
könnt sie glatt nochmal lesen ^-^
Von:  Angelcerise
2007-09-07T18:18:55+00:00 07.09.2007 20:18
Ich verstehe nicht warum noch keiner dir einen Komentar hinterlassen hat
Dabei ist diese FF so schön^^
Ich finde sie klasse XD


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