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Pfefferminztee

Sirius + Remus
von

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Warum der Osterhase Eier bringt obwohl er gar keine legt

Pairing: Hm... Irgendwie Sirius und Remus... aber irgendwie auch nicht.
 

Disclaimer: Ja, die ganzen Charaktere und auch sonst alles gehören J.K. Rowling. Außer dem Plot, der gehört mir. Ach ja und inspiriert wurde ich von einer englischen FF: http://www.fanfiction.net/s/3174895/1/ <--- hier ist der Link, falls jemand Interesse daran hat.
 

Warnungen: Keine Ahnung? Eventuell, vielleicht, höchtswahrscheinlich "etwas" OOC *hrm*... nervender Sirius, sinnlose Dialoge, inklusive sinnloser Fragen und Remus mit untypischen, seltsamen Gedanken. Ansonsten gibt es nicht viel zu sagen.
 

***
 

„Mooony!“

Laut und aufdringlich.

Das trifft es wohl am Besten. Und so sehr ich diese Eigenschaften sonst auch an meinem Freund schätze, im Augenblick sind sie mir alles andere als willkommen.
 

Ich seufze einmal schwer, soweit mir dies möglich ist und drehe mich dann in meinem Bett um, so dass ich mit dem Rücken zu der Richtung liege, aus der die laute Stimme gekommen ist.

Doch ich weiß, dass mir dies auch nichts nützen wird. Nun, versuchen kann ich es ja trotzdem.
 

„Moony!“

Auch beim zweiten Mal ist der Ruf nicht angenehmer.

Nur werden dieses Mal, zu allem Übel, auch noch die Vorhänge zu meinem Bett aufgerissen.
 

„Moony, komm schon!“

Leicht beleidigt.

Tja, zu sagen, Sirius wäre rücksichtsvoll, wäre übertrieben. Aber ich weiß schon seit langem, dass Rücksicht von Sirius zu viel verlangt ist. Wenn er etwas will, dann bekommt er es auch. Sofort. Und wenn der Andere gerade wegen irgendwelcher Umstände keine Zeit hat, nun, dann hat er sich diese zu nehmen, wenn Sirius Black es verlangt. Ich finde das nicht schlimm, auch wenn das bei jeder anderen Person eine schlechte Charaktereigenschaft wäre, bei Sirius ist diese Art von Aufdringlichkeit und Rücksichtslosigkeit irgendwie liebenswürdig und macht ihn neben zahllosen anderen verdrehten, und manchmal ähnlich lästigen Eigenschaften, zu, nun ja, zu Sirius eben.

Ja, liebenswürdig... Normalerweise zumindest.
 

„Ich weiß, dass du wach bist.“

Fröhlich und laut.

„Ich kann es spüren. Ich spüre deutlich die Moony-ist-wach-Wellen, die dein Körper aussendet.“

Verrückt.

Einen Augenblick lang ist es verdächtig ruhig hinter mir. Die Ruhe vor dem Sturm. Buchstäblich. Denn schon im nächsten Moment, kann ich eine starke Kraft spüren, die meine Matratze bedenklich nach unten drückt und ächzen lässt.

Er ist also auf mein Bett gesprungen. So wie er es morgens immer tut, sollte einmal der unwahrscheinliche Fall eintreten, dass er vor mir wach ist.

Die Matratze federt noch etwas auf und ab und vermutlich ist Sirius momentan dabei meinen Rücken fanatisch an zu grinsen. Ich kann es geradezu fühlen.

Es ist wohl angebracht, endlich etwas zu sagen, da die Wahrscheinlichkeit, dass er in näherer Zukunft wieder gehen wird, ziemlich gering ist.
 

„Was willst du?“

Hey, keiner kann von mir erwarten freundlich zu sein. Ich bin schließlich krank und mein Kopf fühlt sich an, als würde er jeden Augenblick explodieren. Außerdem tut meine Nase von dem vielen Schneuzen weh und die Sauerstoffzufuhr durch diese ist auch eher mäßig bis schlecht.

Aber ich will mich nicht beschweren. Hey, das Leben könnte schlimmer sein.
 

„Ich hab da mal eine Frage.“

Oh, ja richtig. Da war ja noch etwas.

Ich seufze und drehe mich um. Ich will schließlich sehen, womit ich es zu tun habe.
 

„Ich höre.“

Und wie ich höre... und fürchte.

Es gibt nämlich niemanden, der Fragen stellt wie Sirius. Nur seltsamerweise kommt er damit immer zu mir. Als könnte ich etwas mit seinem verqueren Denken anfangen. Ehrlich. Manchmal glaube ich, dass nicht einmal er selbst seinen Gedanken noch folgen kann.

Er öffnet den Mund.

Und, was ist es dieses Mal?
 

„Wenn in einem Wald ein Baum umfällt, aber keiner da ist und es hört, gibt es dann wirklich ein Geräusch?“

Aha. Nun, sehr tiefsinnig diese Frage.

Er sieht mich erwartungsvoll an.

Komischerweise denkt Sirius, ich wüsste alles und das nur, weil ich viele Bücher lese. Dabei sind James und er die wahren Genies. Sie lesen nichts und wissen trotzdem alles.

Nun ja, scheinbar doch nicht alles.

Könnte er so freundlich sein und mich nicht die ganze Zeit so anstarren? Unter Druck, oder besser, unter Sirius Blick, kann ich nicht produktiv denken.
 

„Also...“

Guter Anfang und weiter?

„Wenn niemand dort ist der es hört, dann gibt es auch kein Geräusch.“

Tolle Antwort, wirklich.

Nur er scheint damit nicht zufrieden zu sein.

Er runzelt die Stirn und sieht mich nachdenklich an.
 

„Soll das heißen, ein Geräusch gibt es nur dann, wenn es jemand hört?“

Ja, genau. Wenn du es so ausdrücken willst.

Ich nicke.

Er sieht aus, als würde er scharf nachdenken.
 

„Aber Remus, als der Baum umgefallen ist, da hat er doch trotzdem ein Geräusch gemacht und wenn jemand dort gewesen wäre, hätte er es auch gehört.“

Ja, Sirius... und das ist der Grund, warum es sinnlos ist Antworten auf solche Fragen zu suchen.
 

„Es ist aber niemand da, also hört auch niemand etwas und es gibt auch kein Geräusch.“

Ende. Aus.

Kann ich jetzt bitte weiter schlafen?
 

„Aber was wäre wenn jemand dort wäre, Remus?“

Während er das sagt, versucht er mir durch irgendwelche Handbewegungen etwas zu sagen.

Und warum betont er das 'wenn' so sehr? Es gibt kein wenn, weil da nun einmal keiner ist.
 

„Sirius.“

Ich kann ein Seufzen nicht unterdrücken.

„Du hast doch selbst gesagt, dass niemand dort ist.“

Ich beuge mich an ihm vorbei, um an meinen Nachttisch zu kommen, auf dem meine Taschentücher liegen. Netterweise hat sich meine Nase nämlich in diesem Moment wieder dazu entschieden, sich von unnötigem Inhalt zu trennen.

Sirius stört das Alles nicht besonders, da er immer noch über seine Frage nachdenkt.
 

„Aber was wäre wenn, Remus. Wenn.“

Glaub mir, es ist mir egal. Genauso egal, wie Peters Unterwäsche. Urgh. Schlechter Gedanke.
 

„Wenn jemand da wäre, gäbe es natürlich ein Geräusch, weil ja jemand da wäre der es hört.“

Ich schniefe kurz, bevor ich das Taschentuch nehme, um ich ausgiebig zu schneuzen.

Ach ja, ich liebe Erkältungen.
 

„Moony, das ergibt überhaupt keinen Sinn. Entweder es gibt ein Geräusch oder es gibt keines, egal ob jemand da ist oder nicht.“

Sinnlos. Das beschreibt dieses Gespräch ganz genau.
 

„Ich sage es gibt ein Geräusch, auch wenn keiner da ist der es hört.“

Entschlossen.

Er lächelt mich an und es ist eines dieser Sirius Lächeln, wie ich sie nenne, die es schaffen, dass die Welt plötzlich ein bisschen besser aussieht und die mich sogar dazu bringen, solche Gespräche mit ihm um einiges weniger anstrengend zu finden.

Ich niese, nur um gleich darauf die Nase mit einem nicht besonders ansprechenden Geräusch hoch zu zeihen und dann wieder in mein Taschentuch zu schneuzen.

Verdammt sollt ihr sein, ihr elenden Bazillen!
 

„Geht es dir gut?“

Besorgt.

Sehe ich aus, als ginge es mir gut? Ich bin gerade sicherlich nicht dabei, mich zu sportlichen Höchstleistungen aufzuschwingen und ich habe mir schon den ganzen Morgen sämtliche Körperflüssigkeiten aus der Nase geschneuzt. Oh und das beständige Hämmern hinter meiner Stirn, das mich schon den ganzen Tag in den Wahnsinn treibt nicht zu vergessen. Und die schmerzende Nase. Und die ständige Müdigkeit.

Diese Faktoren sind auch nicht zu verachten. Aber ich merke, ich schweife ab.
 

„Du hast doch kein Fieber, oder?“

Er sieht mich prüfend an und ich kann immer noch die Besorgnis in seinen Augen erkennen.

Er macht sich ständig viel zu viele Sogen um mich. Das grenzt bei ihm schon an einer akuten Dauerbesorgnis.

Vor dem Vollmond, nach dem Vollmond, während der Verwandlungen. Also quasi immer.

Er sollte aufhören sich ständig um mich zu sorgen. Schließlich hat er selbst genug Dinge, die ihn belasten, da sollte er sich durch mich nicht noch zusätzliche Probleme aufhalsen.

Das soll jetzt nicht falsch herüber kommen. Ich mag es, dass er sich um mich sorgt. Es gibt mir das Gefühl irgendwie wichtig zu sein und geliebt zu werden.
 

Plötzlich spüre ich etwas auf meiner Stirn.

Irritiert blicke ich Sirius an.

„Sirius, was machst du da?“

Er lächelt.

„Wonach sieht es denn aus, Moony?“

Nun, es sieht aus, als wäre deine Hand auf meiner Stirn.
 

„Ich überprüfe, ob du Fieber hast.“

Oh. Das erklärt dann wohl die Hand. Gut, dass wir das geklärt haben.

Seine Hand ist warm und er lächelt immer noch.

Ich schließe kurz die Augen und ein Gefühl des Friedens überkommt mich. Das Hämmern in meinem Kopf, das mich schon den ganzen Morgen belästigt und wegen welchem ich mich auch im Unterricht nicht richtig konzentrieren konnte, lässt plötzlich nach. Schön. Sirus Hand scheint heilende Fähigkeiten zu besitzen und sie ist warm. Genau wie Sirius warm ist. Alles an ihm. Sein Lächeln, seine Augen, seine Gesten, sein Verhalten. In allem was er tut, steckt diese Sirius Wärme.

Hmm.

Der leichte Druck auf meiner Stirn verschwindet und mit ihm die Wärme. Seine Hand ist weg.

Ich öffne die Augen.
 

„Nein, du hast kein Fieber. Du bist nur ein bisschen wärmer als sonst.“

Wieder fröhlich. Wieder lächelnd.

Und ich kann nicht anders, als zurück zu lächeln. So ist es meistens. Wenn Sirius etwas tut, kann ich nicht anders, als darauf zu reagieren. Er hat so eine Anziehungskraft an sich, die es mir unmöglich macht, mich ihm zu entziehen.

Nicht, dass ich das wollte. Aber kein normaler Mensch würde Sirius und seine Fragen freiwillig ertragen.

Irgendwie muss er sich mit einem Hab-mich-lieb-Zauber belegt haben. Nun ja, mir auch egal. Selbst ohne Zauber, hätte ich ihn lieb. Er ist schließlich Sirius.

Der Sirus, der gerade von meinem Bett aufsteht und zur Tür geht.

Was? Halt! Er kann doch jetzt nicht einfach verschwinden und mich hier in meinem Elend alleine lassen.
 

„Wo gehst du hin?“

Uh oh... das hat doch jetzt nicht wirklich so verzweifelt geklungen, oder? Oder?

Was fällt ihm auch ein, einfach ohne ein Wort zu sagen, verschwinden zu wollen?

Er bleibt stehen, die Hand auf dem Türknauf und sieht mich grinsend an.
 

„Keine Angst, Moony. Ich bin gleich wieder da. Ich muss nur schnell was holen.“

Ehrlich.

Er grinst mir noch kurz zu, nachdem er das gesagt hat und dann ist er auch schon weg.

Als ich seine Schritte die Treppe hinunter verschwinden höre, seufze ich leise.

Schön, und was jetzt?

Ich schniefe einmal und greife dann wieder nach einem Taschentuch, um mir die Nase zu putzen.

Hmm... irgendwie ist es plötzlich so leer hier... und so ruhig.
 

Langsam lege ich mich wieder hin.

Ich schließe die Augen und versuche probeweise durch die Nase zu atmen, was sich als völliger Reinfall erweist.

Ich öffne die Augen wieder und starre hinauf an die Zimmerdecke.

Wo Sirius nur bleibt? Hatte er nicht gesagt, er wäre gleich wieder da?

Ich drehe mich zur Seite und blicke eindringlich die Tür an. Das Holz hat einen schönen Braunton. Das war mir bisher noch gar nicht aufgefallen.

Und so verbringe ich die nächsten zehn Minuten meines Lebens.
 

Endlich höre ich wieder Schritte die Treppe herauf kommen.

Ich blinzle und richte mich wieder auf.

Ah... das Hämmern in meinem Kopf nimmt wieder zu. Danke, ich kann dich auch nicht leiden.

Die Tür geht auf und Sirius kommt herein.
 

„Ich bin wieder da, Moony. Tut mir Leid, dass es so lange gedauert hat. Ich hab mich auch besonders beeilt. Hast du mich vermisst?“

Er grinst.

Ja!

„Nein.“

Naja, das war dann wohl nicht ganz das, was ich eigentlich sagen wollte.

Sirius lacht.
 

„Du wirst immer so gereizt, wenn es dir nicht gut geht. Aber ich weiß ja, dass du es nicht so meinst und dass du mich trotzdem vermisst hast und mich liebst. Du kannst schließlich auch nicht anders, bei meinem guten Aussehen und meinem Charme.“

Er grinst.

Ich blicke ihn böse an.

Träum weiter Black. Okay... es nützt nichts, es abzustreiten. Er weiß, dass er recht hat. Aber ich muss seinem Ego ja nicht noch zusätzliches Material liefern um größer zu werden. Denn Sirius Ego ist bereits gigantisch groß. Überdimensional groß, wäre wohl der richtige Ausdruck.

In Ordnung, ich übertreibe, aber...

Moment, was ist das?

Ich rieche etwas, durch meine verstopfte Nase hindurch.

Sirius steht immer noch direkt vor der geschlossenen Tür, die Hände hinter dem Rücken.
 

„Tee!“

Pfefferminztee, um genau zu sein. Mein absoluter Lieblingstee.

Sirius lacht wieder.
 

„Du musst wirklich krank sein, Moony. Normalerweise hättest du das schon gerochen, als ich die Tür aufgemacht habe.“

Ach nein, wirklich? Erzähl mir etwas neues, Sirius. Hat er etwa gedacht, ich spiele ihm hier etwas vor oder was?

Ich schniefe noch einmal und blicke ihn finster an, während er auf mich zukommt, den Tee in den Händen.
 

„Schau mich nicht so an. Ich hab es nicht so gemeint. Hier!“

Er hält mir die Tasse entgegen und sieht mich lächelnd an.

Als wüsste ich nicht selbst, dass er es nicht so gemeint hat. Und dann wieder dieses unschuldige Lächeln. Ts... Sirius und unschuldig. Er ist mit Sicherheit der letzte Mensch, auf den dieses Wort zutrifft. Aber er weiß, dass er mit diesem Lächeln bei mir mit fast allem durchkommt. Und ich bin da nicht der Einzige. Nicht einmal James scheint ihm etwas entgegen setzen zu können. Die Einzige, die dagegen immun zu sein scheint, ist McGonagall. Aber bei ihr hilft nicht einmal James berühmt berüchtigter ‚Ich Professor? Im Ernst, ich könnte so etwas doch nie tun.‘- Blick.
 

„Danke.“

Ich nehme das heiße Getränk entgegen und der Geruch nach Pfefferminze ist ganz deutlich wahrzunehmen. Hm... irgendwie hilft allein schon der Geruch und ich fühle mich besser.
 

„Bist du deswegen etwa extra in die Küche gegangen? Das wäre nicht nötig gewesen, Sirius. Wirklich nicht.“

Und vor allem in zehn Minuten? Wie kann er in zehn Minuten von hier oben, nach unten in die Kerker laufen und wieder zurück? Das ist irgendwie unheimlich.
 

„Ich weiß. Aber du magst doch Pfefferminztee und ich dachte du freust dich, wenn ich dir welchen bringe. Außerdem, tue ich doch alles, damit mein Moony sich besser fühlt.“

Er grinst und wuschelt mir durch die Haare.

Ich werfe ihm daraufhin nur einen warnenden Blick zu. Ich bin doch kein kleines Kind.

Doch Sirius ist das vollkommen egal. Er tut so etwas häufig. Und obwohl ich es nie zugeben würde, ich mag diese kleinen Zeichen der Zuneigung.
 

„Nun, ich kann dir sagen, dass sich Moony sehr darüber freut und dass er sich ganz herzlich dafür bei seinem Padfoot bedankt.“

Sirius strahlt mich an und ich lächle zurück.

Langsam führe ich die Tasse an meine Lippen und nehme vorsichtig einen Schluck. Hmm... Ich spüre sofort, wie die Flüssigkeit meinen Körper von Innen wärmt und ich fühle mich wohl.

Sirius, der mich dabei beobachtet hat, legt jetzt leicht den Kopf schief.
 

„Du, Moony?“

Fragend.

Oh nein. Irgendwie habe ich plötzlich so ein komisches Gefühl, das mich ahnen lässt, was als nächstes kommt. Und es sagt mir auch, dass ich es nicht mögen werde.
 

„Ich hab da mal ne Frage.“

Ha! Ich wusste es! Und ich hatte schon gedacht, dass es für heute vorbei wäre.

Verdammt Remus, du fällst auch jedes Mal wieder darauf herein. Es hilft wohl alles nichts. Ich sollte es hinnehmen, wie ein Mann und mich meinem Schicksal ergeben.
 

„Was denn, Sirius?“

Ja, was ist es denn dieses Mal? Was geht jetzt schon wieder durch deinen hübschen, kleinen Kopf?

Er sieht mich nachdenklich an.
 

„Was war zuerst da, die Frucht oder die Farbe orange?“

Wieder eine Frage, die ich mir selbst jeden Tag stelle. Woher, in Merlins Namen, kommen diese Fragen?

Es kann doch nicht sein, dass er einfach so da sitzt wie momentan und plötzlich taucht so eine Frage in seinem Kopf auf.
 

„Wie kommst du denn jetzt darauf?“

Bitte, sag es mir. Ich würde dich so gerne verstehen, Sirius.

Er zuckt die Schultern.
 

„Als ich gerade unten in der Küche war, stand da diese Schale mit Orangen und da ist mir aufgefallen, dass Orangen orange sind und dann hab ich mich gefragt, was eigentlich zuerst da war, die Farbe oder die Frucht.“

Ja, das ist natürlich einleuchtend. Solche Fragen werfen sich da natürlich auf. Völlig logisch.

„Außerdem, findest du es nicht auch lustig, dass Orangen orange sind?“

Er lacht.

Ja, wahnsinnig lustig. Jedes Mal, wenn ich eine Orange sehe, kriege ich mich gar nicht mehr ein vor Lachen.
 

„Denkst du nicht, dass das schon die Antwort auf deine Frage ist?“

Er hört auf zu lachen und sieht mich verwirrt an.

„Wie?“

Ich nehme erst einmal noch einen Schluck von meinem Tee zur Beruhigung.
 

„Ganz einfach. Jemand hat eine Frucht gefunden, ihr den Namen Orange gegeben und da Orangen nun einmal, nun, orange sind, war auch gleich der Name für die Farbe der Frucht da.“

Ich nehme noch einen Schluck Tee und atme tief den beruhigenden Pfefferminzgeruch ein.

Diese Erklärung ist doch ganz plausibel. Hoffentlich sieht Sirius das auch so.
 

„Aber könnte es nicht auch so gewesen sein, dass jemand die Frucht gefunden hat und weil sie so orange war, hat er ihr den Namen Orange gegeben?“

Er sieht mich fragend an, den Kopf wieder leicht schief gelegt.

Ich seufze resignierend.

Wann versteht er denn endlich, dass solche Fragen völlig sinnlos und nicht zu beantworten sind? Zumindest nicht von mir.
 

Ich nicke.

Ja, Sirius, ganz recht. Natürlich kann es auch so gewesen sein. Aber woher, in Merlins Namen, soll ich das wissen?

Er sieht mich abwartend an.

Ich schweige.
 

Er blinzelt.

Will er irgendwas von mir? Ich habe zu diesem Thema alles gesagt, was ich zu sagen habe. Für mich ist es beendet. Ich habe mit ihm meinen Frieden geschlossen. Es abgehackt. Man muss nach vorne sehen. Man muss Altes hinter sich lassen und zu Neuem weiter gehen.

Nun, Sirius sieht das scheinbar anders.
 

„Moony!“

Beleidigt.

Warum? Was habe ich getan?
 

„Was?“

Tee. Ich brauche Tee.

„Willst du nicht noch etwas dazu sagen?“

Doch. Ich mag keine Orangen. Um genau zu sein, hasse ich sie sogar. Aus den tiefsten Tiefen meiner Seele heraus. Und die Farbe genauso.
 

„Nein?“

Er verschränkt die Arme.

Ich schniefe und trinke noch etwas von meinem Tee.

Er sieht mich an, sein Blick scharf.

Ich stelle meine Tasse ab und greife nach einem Taschentuch, um meine erneut triefende Nase zu putzen.

Seine Augen folgen jeder meiner Bewegungen.

Ich lasse langsam das Taschentuch sinken und sehe ihn entnervt an.
 

„Was denn?“

Er schweigt und starrt mich nur weiterhin an.

Wirklich... Was ist sein Problem? Kann er es nicht einfach sagen? Sein starrer Blick macht mich irgendwie nervös und ich fühle mich seltsam. Nicht unangenehm, aber eben seltsam.
 

„Moony.“

Soll das bedrohlich herüber kommen? Tut mir wirklich Leid Sirius, aber ich habe keine Angst vor dir. Ich könnte nicht einmal, selbst wenn ich wollte. Du bist schließlich einer meiner besten Freunde und ich weiß, dass du mir nie etwas Böses antun könntest.
 

„Hm?“

Ich niese.

Entschuldigung, ich muss mir kurz die Nase putzen.

Sirius blickt mich immer noch an.

Ist es etwa so interessant zu beobachten, wie ich den Inhalt meiner Nase in ein Taschentuch entleere? Wirklich, ich kann mir weitaus spannendere Situationen vorstellen.
 

„Warum bringt der Osterhase Eier, obwohl er gar keine legt?“

Er neigt den Kopf wieder leicht, so wie er es oft tut, wenn er eine Frage gestellt hat.

Ich starre nur zurück und blinzle.

Was, bei Godric Gryffindor, soll das denn nun wieder? Warum ich? Warum jetzt? Warum hier? Und wo ist mein Tee?

Ich ergreife die Tasse auf meinem Nachttisch und stelle zu meinem Entsetzten fest, dass sie schon beinahe leer ist.

Ich blicke wieder zu Sirius.
 

„Wie kommst du denn ausgerechnet jetzt auf so etwas? Es ist November. Es dauert doch noch ein halbes Jahr, bis Ostern ist.“

Ja, verdammt! Wie kommst du darauf, Sirius? Und warum erklärst du mir nicht endlich, wie du ständig auf solche Fragen kommst? Fallen sie dir in regelmäßigen Abständen ein? Oder gibt es eine Tageshöchstanzahl an Fragen? Irgendwas! Irgendeinen Plan, nach dem das Ganze funktioniert. Dann kann ich mich wenigstens darauf vorbereiten.
 

„Ist mir nur eben so eingefallen, als ich dich angesehen habe.“

Er zuckt die Achseln und sieht mich nun schon zum dritten Mal auf eine Antwort wartend an.

Ich nehme den letzten Schluck meines Tees und stelle die Tasse wieder auf den Nachttisch.

Sollte das eben eine Anspielung sein? Soll mir das jetzt irgend etwas sagen? Wenn das der Fall sein sollte, dann weiß ich beim besten Willen nicht was und ich habe auch keine Ahnung, was ich ihm auf diese Frage antworten soll und ich habe auch keine Lust mehr, mir darüber Gedanken zu machen.
 

„Ganz einfach, Sirius. Der Osterhase ist ein illegaler Schwarzarbeiter, der sein Geld damit verdient, an Ostern Eier zu verstecken, die er vorher irgendwelchen Hühnern gestohlen hat.“

Was denn? Mit vernünftigen Antworten kommt man doch sowieso nicht weiter. Vielleicht hilft das ja. Außerdem kann keiner beweisen, dass es nicht der Wahrheit entspricht.

Sirius sieht mich zuerst verwirrt an, runzelt dann jedoch die Stirn.
 

„Für wen arbeitet der Osterhase denn?“

Dumme Frage. Das ist doch ganz offensichtlich.

„Er arbeitet für Leute, die Hühner hassen und so zu verhindern versuchen, dass sie sich weiter vermehren.“

So sieht es aus. Ich sage nichts als die reine Wahrheit.
 

„Irgendwie verständlich. Ich mag Hühner auch nicht. Die sind irgendwie unheimlich. Außerdem habe ich schon lange die Vermutung, dass sie versuchen wollen die Weltherrschaft an sich zu reißen.“

Natürlich Sirius. Die Hühner wollen die Weltherrschaft übernehmen. Geflügel mit dem IQ einer Scheibe Brot, deren einzige Gedanken sich um Körner, ihre Eier und brüten drehen. Ich bin sicher, sie sind eine ernst zu nehmende Bedrohung für uns. Wir sollten sie aufhalten, bevor der Tag X kommt und sie uns alle in einem brutalen Blutbad umbringen werden.
 

„Wo sind denn die hühnerhassenden Leute?“

Woher soll ich das wissen?

„In Polen.“

Er blinzelt.

„In Polen?“

Ich nicke.

Hey, ich weiß doch auch nicht, warum sie in Polen sind. Also fragt mich nicht.

Sirius runzelt schon wieder die Stirn.
 

„Ist der Osterhase dann auch Pole?“

Meinetwegen kann er Chilene sein. Als ob es mich interessieren würde.
 

„Nein, der kommt aus Österreich.“

Beweise! Ich will Beweise, dass es nicht stimmt. Sonst kann mich hier keiner des Lügens beschuldigen.
 

„Das dachte ich mir schon.“

Ach wirklich? Ich hätte nicht erwartet, dass der Osterhase Österreicher ist. Diese Information ist mir völlig neu.
 

„Er versteckt die Eier also, damit die Hühner sie nicht finden?“

Genau. Du hast den Kern der Sache erkannt, Sirius.

Ich nicke.

Er runzelt leicht die Stirn.

„Aber warum malt er die Eier dann bunt an?“

Gute Frage. Ich habe leider überhaupt keine Ahnung.

„Tarnung.“

Puh, gerettet. Ob es sinnvoll ist, Eier in grellen, bunten Farben in grünem Gras zu verstecken, sei mal dahin gestellt.

Sirius sieht mich nachdenklich an, den Kopf wieder leicht zur Seite geneigt.

Was ist denn jetzt noch unklar? Meine Ausführungen waren doch sehr ausführlich und präzise.
 

„Aber wenn das Alles so ist wie du sagst, warum macht er das dann immer nur an einem Tag im Jahr? Wäre es nicht viel einfach, wenn er einmal alle Eier klaut und versteckt?“

Ja, vermutlich schon. Aber da die ganze Sache sowieso erfunden ist, kann ich dazu auch nicht viel sagen.
 

Glücklicherweise bleibt es mir erspart zu antworten, da in diesem Augenblick lautes Gepolter auf der Treppe zu hören ist und kurz darauf auch schon die Tür mit voller Wucht aufgestoßen wird, so dass diese lautstark gegen die Wand knallt.
 

„Sirius!“

Ein aufgeregter James kommt in den Schlafsaal gerannt.

„Beeil dich! Quidditchtraining! Jetzt! Völlig vergessen! Hat schon vor zehn Minuten angefangen.“

Hektisch kramt er in seinem Koffer herum, um seinen Quidditchumhang zu suchen.

Ich schniefe und schneuze mich.

Sirius scheint das Ganze auch eher gelassen zu sehen und steht nur langsam auf.

Es ist nichts Neues, dass James das Training vergisst. Was besonders deswegen bedenklich ist, da er der Kapitän der Gryffindor Quidditchmannschaft ist.
 

James hat endlich seinen Umhang gefunden und richtet sich auf. Er sieht hinüber zu Sirius, der immer noch neben meinem Bett steht.

„Los, Sirius! Was stehst du da so rum? Hol deinen Umhang und deinen Besen, wir sind spät dran.“

Sirius blickt über die Schulter zu mir herüber.

Ich blinzle.
 

„Ich komme nicht mit.“

Was?

„Was?“

Genau mein Gedanke, James.

Sirius sieht wieder James an und zuckt mit den Schultern.
 

„Ich lass das Training heute ausfallen. Ich leiste lieber Moony Gesellschaft.“

Er grinst mich an und James blickt zwischen uns hin und her.

„Sirius...“

Er lächelt mich an und ich breche ab.

„Schon gut, Remus. Ich weiß, was du sagen willst, aber ich bleibe. Ich kann dich schließlich nicht alleine lassen, wenn du krank bist. Einer muss sich doch um dich kümmern.“

Er grinst und ich sehe ihn böse an.

Ich brauche keinen Babysitter. Ich komme auch ganz gut alleine klar.

Obwohl ich zugeben muss, dass sich plötzlich ein warmes Gefühl in meiner Magengegend ausbreitet.

Ach, Sirius...
 

„Nichts da, Sirius. Du kommst mit zum Training und zwar sofort. Remus ist sicher froh, dich mal eine Weile vom Hals zu haben.“

Er grinst mich an, packt Sirius am Kragen seines Pullovers und schleift ihn hinüber zu seinem Bett.

„Aber, Jahames.“

Sirius Stimme ist weinerlich und er zappelt leicht, um sich aus James Griff zu befreien.

Ich kann mir ein leises Lachen nicht verkneifen.
 

„Nichts da. Beeil dich und hol endlich deinen Umhang und deinen Besen. Wir sind jetzt schon zwanzig Minuten zu spät.“

Sirius murrt und sieht James wütend an. Der steht jedoch unbeeindruckt neben ihm und hält seinem Blick locker stand.
 

„Ich bin dein Kapitän und du musst tun was ich sage.“

Ja, James genießt das und hat auch keine Skrupel seine Machtposition gegenüber Sirius auszunutzen.

„Ja, und du bist außerdem ein Idiot.“

Sirius murmelt leise vor sich hin, während er seinen Umhang aus seinem Koffer zieht.
 

„Wie war das?“

James grinst.

„Pass auf was du sagst, Sirius oder für dich gibt es heute Extratraining.“

Sirius sieht James nur herausfordernd an und greift nach seinem Besen, der neben seinem Koffer auf dem Boden liegt.
 

„Versuch es doch, Potter. Aber dann musst du auch länger bleiben und das bedeutet, dass du Evans nicht nachstellen kannst.“

Sirius grinst nun ebenfalls.

Die beiden sind wie kleine Kinder. Und wenn man bedenkt, dass sie zu den intelligentesten und besten Schülern in unserem Jahrgang zählen, dann ist das irgendwie um so trauriger.
 

„Ich stelle ihr nicht nach! Ich bin nur zufällig immer da, wo sie auch ist.“

James blickt Sirius beleidigt an.

„Ja, klar. Und ich hatte eine schöne Kindheit.“

Sirius klingt irgendwie sarkastisch.

Er verschränkt die Arme und schnaubt.
 

„Ach wirklich? Das wusste ich ja gar nicht. Erzähl!“

James beugt sich zu Sirius vor. Der Blick herausfordernd.

Ach ja... Das gute, alte Spiel, wer starrt wen zuerst nieder und wer hat die besseren Erwiderungen parat.

Hatte James nicht ursprünglich vor, zum Training zu gehen? Inzwischen dürfte er schon fast eine halbe Stunde zu spät sein.

Die beiden blicken sich immer noch vernichtend an. Jeder enschlossen den anderen in den Boden zu starren.

Ja, die beiden sind stur. Vermutlich würden sie das noch bis morgen früh machen, wenn ich mich nicht dazu entschieden hätte, das Ganze genau jetzt zu unterbrechen.
 

„Jungs.“

Irgendwie werde ich nicht beachtet.

„Ich will euch ja nicht stören, aber wolltet ihr nicht eigentlich zum Quidditchtraining?“

Die beiden drehen gleichzeitig die Köpfe und blicken mich verwirrt an.

Was denn? Ihr habt das doch nicht wirklich vergessen, oder?

Stille.
 

„Oh scheiße! Sirius! Wir kommen zu spät!“

Ein erneut in Panik geratener James, stürmt aus dem Zimmer.

Seine leiser werdenden Flüche sind zu hören, während er die Treppe hinunter verschwindet.

Tja, ein Kapitän hat es eben nicht leicht.
 

„Moony“

Ich schniefe und schaue zu Sirius hinüber, der sich immer noch nicht rührt und mich nur mit einem starren Blick ansieht.

Ist irgendwas? Ich würde ihm ja empfehlen, sich zu beeilen. James findet es sicher nicht besonders lustig, wenn er zu spät kommt. Naja, noch später. Ihr wisst was ich meine.
 

„Bist du sicher, dass ich nicht doch lieber hier bleiben soll?“

Besorgt.

Ich lächle und schüttle den Kopf.

„Mach dir keine Sorgen, Sirius. Ich komme schon klar. Ich muss sowieso noch Hausaufgaben machen. Außerdem bin ich sicher, dass James seine Drohung mit dem Extratraining wahr macht, wenn du nicht sofort verschwindest.“

Er blickt mich noch einen Moment an und seufzt dann.
 

„Schön. Aber ich bring dir nachher noch eine Tasse Tee.“

Er geht zur Tür.

Ich beobachte wie er den Schlafsaal verlässt, das Lächeln immer noch in meinem Gesicht.

Ja, Sirius ist ein guter Freund. Ich würde in für nichts auf der Welt hergeben. Auch nicht für einen lebenslangen Vorrat an Schokolade. Und das will bei mir schon etwas heißen.

Aber keine Schokolade könnte Sirius ersetzen und das Gefühl, das er in mir auslöst. Nein, ich hab ihn viel zu lieb, um ihn herzugeben.
 

Ich schniefe und greife nach meiner Schultasche, die neben dem Bett steht.

Jetzt wo ich alleine bin, kann ich genauso gut etwas sinnvolles tun.

Ich hole mein Verwandlungsbuch heraus und fange an zu lesen.
 

*****
 

Genervt drehe ich mich auf die andere Seite meines Bettes. Das dürfte jetzt schon das zehnte Mal in den letzten fünf Minuten sein.

Der Schlafsaal ist dunkel und es sind nur die leisen Atemgeräusche von Peter, James und Sirius zu hören.

Sicher ist es inzwischen schon Mitternacht. Wenn nicht sogar schon weitaus später.

Ich kann nicht schlafen. Und Schuld daran ist die einfache Tatsache, dass meine Nase völlig verstopft ist und ich keine Luft bekomme. Dass das Hämmern in meinem Kopf seit einiger Zeit wieder bedenklich zugenommen hat, hilft mir auch nicht gerade.
 

Habe ich schon erwähnt, dass ich Erkältungen hasse? Wenn nicht, dann tue ich das jetzt. Ich hasse sie. Nieder mit den Erkältungen! Krieg den Viren und Bazillen und Friede meinem gequälten Körper. Kann mir außerdem einmal jemand verraten, warum Nasen ominöserweise immer nachts verstopfen, wenn man schlafen will? Ich meine, wo bleibt denn dabei die Gerechtigkeit? Ist es denn noch nicht genug, dass man den ganzen Tag von Kopfschmerzen, Müdigkeit und einer triefenden Nase belästigt wird? Muss einem diese verdammte Erkältung denn auch den so nötigen und lang ersehnten Schlaf nehmen? Hat sie denn überhaupt kein Herz? Ich hasse sie... wirklich.
 

Ich werfe mich erneut in meinem Bett herum.

Was gäbe ich jetzt für noch eine Tasse Pfefferminztee. Ich bin sicher, der würde meiner Nase helfen. Nur leider ist es inzwischen zu spät, um noch hinunter in die Küche zu gehen.

Ich fühle mich schlecht. Warum ist Sirius nicht da? Ich weiß ja, dass er am anderen Ende des Schlafsaals in seinem Bett liegt, aber das ist mir im Moment zu weit weg. Ich fühle mich allein gelassen und schlecht. Und krank. Und schlecht.

Ja, ich weiß, dass ich herum jammere, aber das ist mir egal. Ich will Schlaf und dass Sirius kommt und mich in den Arm nimmt. Und ich will endlich diese lästige Erkältung los werden.

Ich versuche noch einmal, durch meine Nase Luft zu holen, was sich wieder als Mißerfolg herausstellt.
 

„Moony?“

Obwohl seine Stimme leise ist, zucke ich erschrocken zusammen.

Wie, in Merlins Namen, ist es möglich, dass ich nicht gehört habe, wie Sirius aufgestanden ist? Ich bin ein Werwolf. Ich höre alles!
 

„Sirius?“

Er öffnet die Vorhänge und ich kann schemenhaft sein Gesicht erkennen.

Was macht er eigentlich um diese Uhrzeit noch wach? Sollte er nicht im Bett liegen und schlafen? Nicht, dass es mich stört. Merlin, ich bin mehr als froh ihn zu sehen.
 

„Ich hab da mal ne Frage.“

Er setzt sich auf den Bettrand und ich spüre, wie sich die Matratze leicht unter seinem Gewicht senkt.

Oh bitte, bitte, bitte nicht. Nicht jetzt. Nicht um Mitternacht. Und nicht wenn ich krank bin. Gut, das war ich heute Mittag auch schon, aber jetzt ist es was anderes. Die Gesamtsituation ist noch um einiges schlimmer geworden. Ach, ihr wisst was ich meine.
 

„Was ist es diese Mal, Sirius?“

Ja, ich ergebe mich ein weiters Mal kampflos. Na und? Ich bin wirklich nicht in der Stimmung, lange zu argumentieren. Außerdem bin ich froh, dass er da ist. Ich fühle mich gleich nicht mehr so allein und schlecht.
 

„Kann ich bei dir schlafen?“

Hm? Ich weiß nicht ob du es schon wusstest, aber mein Körper ist voller kleiner, widerwärtiger Bakterien und Viren, die nur darauf warten, auch in deinen Körper einzudringen und sich zu vermehren, Sirius. Sonst würde es mich nicht stören, das weißt du, schließlich habe ich mich sonst auch nie beschwert.
 

„Sirius, ich bin krank.“

So Leid es mir tut, das ist die Wahrheit und ich will ihn nicht anstecken.

„Ich weiß, aber das stört mich nicht.“

Irgendwie wundert mich das jetzt nicht. Sirius stört schließlich nie etwas.

„Aber mich. Ich will nicht, dass du auch krank wirst.“

Ich meine es ernst. Dieses Mal werde ich nicht nachgeben. Ich bleibe standhaft, da kann er machen was er will.
 

„Ich kann aber nicht richtig schlafen und bei dir ist es immer so schön warm und ich kann immer ganz schnell einschlafen. Biiiitte, Moony.“

Flehend.

Ich schweige.
 

„Ich hol dir morgen auch noch mehr Tee und kümmere mich um dich.“

Wie nett. Aber mit solchen Mitteln kommst du bei mir auch nicht weiter. Ich bin nicht käuflich. Vergiss es, Sirius.

Ich seufze leise.
 

„In Ordnung.“

Was? Ich kann ihm nun einmal nichts abschlagen. Schon gar nicht, wenn er mich mit dieser Stimme darum bittet. Außerdem, will ich selbst eigentlich auch, dass er hier bleibt. Wenn Sirius bei mir schläft, dann schlafe ich immer am Besten. Seine Wärme ist so schön... irgendwie fühle ich mich in seinen Armen immer beschützt und geborgen.

Ich hebe die Bettdecke an und er krabbelt darunter.
 

„Danke.“

Fröhlich.

Kein Problem, wirklich. Ich tue so etwas doch immer gerne.

Er liegt jetzt neben mir und ich kann sein Gesicht besser erkennen. Seine Augen leuchten mich glücklich an.
 

Ich spüre zwei Hände, die nach mir greifen und mich zu sich ziehen.

Eigentlich sollte ich protestieren. Ich will wirklich nicht, dass er krank wird. Ich weiß jedoch, dass dies ein völlig ertragloses Unterfangen wäre. Sirius hört ja sowieso nicht auf mich.

Er seufzt zufrieden und zieht mich noch etwas näher zu sich. Mein Kopf liegt auf seiner Schulter.
 

„Wie fühlst du dich?“

Er atmet einmal tief ein.

Wie gerne würde ich das auch tun, aber leider hat meine Nase da irgendwas dagegen.
 

„Beschissen.“

Es ist die Wahrheit. Ich bin völlig am Ende und wünsche mir nichts mehr, als zu schlafen, aber ich kann nicht.

Sirius lacht leise.
 

„Ich bin schockiert, Mr. Moony. Was ist denn das für eine Ausdrucksweise?“

Amüsiert.

Ich kann dir sagen, was das für eine Ausdrucksweise ist, die eines genervten und kranken Werwolfes.
 

„Nun, Mr. Padfoot, da sich Mr. Moony im Augenblick wirklich so fühlt, ist es genau der passende Ausdruck.“

Ich kann wieder hören, wie er lacht und auch ich muss leicht lächeln.

Sirius ist warm und ich lege eine Hand auf seinen Bauch.

Hmm... vielleicht kann ich heute Nacht doch noch etwas schlafen.

Ich schließe die Augen.
 

„Wenn sich Mr. Moony so schlecht fühlt, dann sollte er vielleicht schlafen.“

Ach nein. Was denkst du denn, was ich schon seit Stunden versuche? Ich liege hier bestimmt nicht zum Spaß herum.
 

„Mr. Moony würde ja gerne schlafen, aber da Mr. Padfoot nicht still sein kann, ist dies leider nicht möglich.“

So ganz stimmt das ja auch nicht, ich kann sowieso nicht schlafen, da ist es mir ganz recht, wenn er sich mit mir unterhält.
 

„Mr. Padfoot tut das wahnsinnig Leid und er wird jetzt den Mund halten, damit Mr. Moony seine Ruhe hat.“

Danke, nicht nötig. Aber ich bin müde und ich will schlafen.

Ich versuche noch einmal durch die Nase zu atmen.

Ich öffne überrascht die Augen.

Es funktioniert.

Ich kann Sirius riechen.
 

„Nacht, Moony.“

Ich kann spüren, wie er mir einen Kuss auf den Kopf gibt und lächle.

„Gute Nacht, Sirius. Schlaf gut.“

Er seufzt nur als Antwort und ich schließe zufrieden wieder die Augen.

Ich bin froh, dass er gekommen ist und dass er jetzt hier ist und bei mir schläft.
 

Ich atme ein und obwohl es immer noch nicht ganz problemlos geht, so reicht es doch, damit ich schlafen kann.

Sirius Geruch ist überall und sein warmer Körper macht mich schläfrig.

Ich gähne.

Hmm... Sirius weiß hoffentlich, dass ich sein Angebot mit dem Tee vorhin ernst genommen habe. Ich bestehe morgen auf ganz viel weiteren Pfefferminztee. Und dann beantworte ich ihm auch wieder seine seltsamen Fragen.

Ich lächle und mit einem letzten Gedanken an heiße, dampfende Tassen voller Tee, schlafe ich ein.
 

~End~
 

Nachwort: Ich weiß nicht, ob das hier überhaupt noch jemand liest, aber falls doch; ich habe nichts zu meiner Verteidigung zu sagen, würde mich aber trotzdem über Kommentare freuen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (18)
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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  lara_lianore
2011-10-10T20:42:28+00:00 10.10.2011 22:42
Wie süß ^^ Sirius sorgt sich und Remus genießt es xD
Toll geschrieben, lässt sich leicht lesen und man kann und will nicht aufhören =)
Von:  Omama63
2010-12-31T15:49:30+00:00 31.12.2010 16:49
Ein super OS.
Dein Sirius ist voll süß.
Hat mir sehr gut gefallen.
Von: abgemeldet
2009-03-06T18:56:54+00:00 06.03.2009 19:56
ich find die FF richtig süß :)
Pfefferminztee is auch mein Lieblingstee !!
und diese Fragen....oh man !! Einfach zu geil xD


lg
plastic-brain
Von:  miha-chan
2008-11-02T12:31:20+00:00 02.11.2008 13:31
die geschichte ist total süüß ^^
lg
miha
Von: abgemeldet
2008-10-31T11:22:25+00:00 31.10.2008 12:22
Hallo
also sehr süß
und Remus sarkastische Gedanken auf Siri's fragerei
einmalig
richtig gute ideen dabei
glückwunsch zu der tollen story
Von: abgemeldet
2008-10-15T15:35:27+00:00 15.10.2008 17:35
huhu^^
ja tatsächlich liest das hier noch jemand^^
nämlich ich!!!
mir hat es echt total gut gefallen...die beiden hastdu einfach nur total süß beschrieben :)
ich bin glücklich und da mein schwarm momentan auch eine erkältung hat... hast du mich dpooelt glücklich gemacht xD
dankeschööööööööööööön is voll toll
gaaanz liebe grüßeee lily
Von:  Amnesias
2008-02-04T09:46:19+00:00 04.02.2008 10:46
Eine SEHR süße Geschichte! Ist mal etwas kleines für zwischendurch.
Hat mir sehr gut gefallen, bei den Fragen von Sirius konnte ich nicht aufhören zu lachen.

Und Remus war richtig schön sarkastisch!;)
Die beiden sind dir echt gut gelungen, und James war so trottelig!
Gut gemacht! *1 geb und favo* :D

Mach weiter so
LG
Amnesias
Von:  Crown-Trickster
2007-09-20T17:36:43+00:00 20.09.2007 19:36
Ich find die Story genial.
Erinnert mich irgendwie an ein paar Leute die ich kenne, die benehmen sich auch immer so.
Von:  EsistJuli
2007-06-06T20:04:55+00:00 06.06.2007 22:04
einfach nur hammer mäßig super mega genial!!! ;)
Von: Arcturus
2007-05-14T20:55:29+00:00 14.05.2007 22:55
Kitschig.
Richtig kitschig.
Aber bei Merlin, mir gefällts, obwohl das nicht mal mein Lieblingspairing ist.

Für n gescheiten Kommentar bin ich zu müde.
gute Nacht. :)
*Remus noch ein paar Vitaminpillen dalässt*
NIX


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