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Duets

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Strophe II

Dies ist Kapitel 2, geschrieben von mir, überarbeitet von Sadako. Ansonsten gilt das, was ich in Kapitel 1 schon geschrieben habe... viel Spaß... XD
 

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"Wie kann es sein, dass Sie mehr Tickets verkauft haben, als Plätze in diesem verdammten Flugzeug sind!?"
 

"Es tut mir leid; das ist ein interner Fehler gewesen.... natürlich werden Sie eine Entschädigung erhalten. Gedulden Sie sich bitte bis wir einen neuen Flug für Sie gefunden haben."
 

"Aber-"
 

Die wollte widersprechen, musste aber widerwillig einsehen, dass die Mitarbeiterin der Fluggesellschaft, die ihn immer noch mit dem gleichen, höflichen Lächeln ansah, von seiner Wut und Ungeduld so unbeeindruckt war wie er von der versprochenen "Entschädigung". Pah! Was sollte er mit dem bisschen Geld, wenn er doch sofort nach Tokyo zurückwollte. Schließlich hatte er für das blöde Ticket bezahlt!
 

"Setzen Sie sich bitte. Wir arbeiten so schnell wie möglich daran, einen neuen Flug für Sie zu finden."
 

Wieder dieses nichtssagende Lächeln... wenn doch wenigstens das verschwinden würde. Dai schnaubte und drehte sich um, entschlossen seiner Unzufriedenheit zumindest noch in seinem Abgang Ausdruck zu verleihen. Dieser erwies sich jedoch als weniger formvollendet als er geplant hatte, da sein Handgepäck eine andere Richtung vorzog als er als er es vielleicht etwas zu schwungvoll über seine Schulter schwang, nur damit es unnötig laut gegen den Schalter knallte. SO unzufrieden wollte er auch nicht erscheinen. Hoffentlich hatte der Inhalt der großen schwarzen Umhängetasche das überstanden... resignierend schmiss er sie auf einen der Sitze im Wartebereich und setzte sich daneben. Gerade wollte er sich eine Zigarette anzünden als sein Blick die Sitze gegenüber, vielmehr den Menschen, der auf einem dieser Sitze saß, streifte.
 

Das war das erste Mal, dass er ihn gesehen hatte. Die zog tief an der Zigarette, die er sich gerade auf dem Balkon seiner Wohnung angezündet hatte. Er sah das Bild noch genau vor sich, wie Shou dort saß, die Arme fest um die Tasche auf seinem Schoß geschlungen. Aus irgendeinem Grund konnte Die den Blick nicht von ihm abwenden. Auch nun, viele Monate später, hatte er das Gefühl, dass er direkt vor ihm saß und ihn zaghaft, fast schon etwas schüchtern, anlächelte als er Dies Blick bemerkt hatte. Er war ungeschminkt und hatte leicht zerzauste Haare. Normalerweise wäre er Die wahrscheinlich nicht einmal aufgefallen, sie wären unbemerkt aneinander vorbeigelaufen ohne Einfluss auf das Leben des jeweils anderen zu nehmen, doch in diesem einen Moment hatten die tiefbraunen Augen Dies ganze Aufmerksamkeit auf sich gezogen; er musste sich fast schon zusammenreissen, um ihn nicht länger anzustarren.
 

"Wie es ihm jetzt wohl geht...?"
 

Wieder, wie bereits viel zu oft, geisterte diese Frage durch Dies Kopf. Nach diesem ersten Augenblick und dieser ersten Begegnung sollten noch viele weitere folgen. Sie kamen ins Gespräch und unterhielten sich über die Fluggesellschaft, da sie beide das selbe Schicksal ereilt hatte. Bald schon, nachdem sie den selben Ersatzflug erhalten hatten, wurde die Fluggesellschaft zur Nebensache und wich vielen anderen Gesprächsthemen. Sie unterhielten sich über Gott und die Welt, über ihre Leben und schließlich über die große Liebe, die sie teilten: Die Musik.

Ebenso bald hatte Die das Gefühl, dass diese Begegnung die beste Entschädigung für einen überbuchten Flug war, die er hätte kriegen können. Die Zeit bis zur Ankunft nach Tokyo ging schneller vorbei als ihm lieb war, doch sie tauschten ihre Handynummern und nahmen sich vor, ihre Unterhaltung bald weiterzuführen. Die wusste gar nicht, was es war, das er für Shou fühlte. Bloße Sympathie? Freundschaft?

Er fühlte sich von Shou angezogen, doch damals wäre er nie auf den Gedanken gekommen, dass daraus so viel werden würde. So viel.
 

So viel? Es gibt 1000 Bedeutungen, die dieser Ausdruck haben könnte. Es gab eine Zeit, in der Die dachte, dass er Liebe bedeutete. Liebe.

Heute schien es Die fast, als gäbe es dieses Wort nur, um ihn zu verhöhnen. Es hatte ihn so viel Überwindung gekostet, sich auf Shou einzulassen und ihm so zu vertrauen, wie er es zu dieser Zeit getan hatte. Heute dachte Die nur, dass seine Zweifel berechtigt waren. Doch wie hätte er wissen sollen, dass aus Liebe so schnell Schmerz werden kann. Enttäuschung. Hass?

Zwar erzeugte allein die Erinnerung an ihr Zusammentreffen, die gemeinsame Zeit und die Trennung immer noch einen gewissen Schmerz für dessen Ende Die alles tun würde und immer noch verstand er nicht, wie es letztendlich zur Trennung gekommen war, doch war es Die während der gesamten Zeit, die er Shou nun kannte, nicht möglich auch nur ein einziges Gefühl der Abscheu zu entwickeln. Natürlich gab es Verhaltensweisen, die ihn an Shou gestört hatten, aber er hatte Shou von ganzem Herzen geliebt. Geliebt und gebraucht. Und nun? Dai konnte diese Frage nicht genau beantworten, schob seinen Gefühlszustand auf die Tatsache, dass die Trennung noch nicht so lange her war und es natürlich sei, dass man verwirrt und verletzt ist. Wochenlang nutzte er diese Ausrede nun schon, fast zwei Monate, doch immer noch diente sie zumindest für den Moment als erfolgreiche Beruhigung... als Ablenkung und Trost. Trost.
 

"Zeit heilt alle Wunden."
 

So heißt es doch schließlich? Dai drückte mittlerweile die zweite Zigarette im Aschenbecher aus, nicht sicher, ob es nicht schon die dritte gewesen war. Versunken in seinen Gedanken wirkten seine Bewegungen fast mechanisch. Er betrachtete den Inhalt seines Aschenbechers. Hatte er sich nicht vorgenommen, Shou entgültig zu vergessen? Wie so oft, viel zu oft, schien es ihm unmöglich, dieses Vorhaben in die Tat umzusetzen. Nicht einmal mit Hilfe seiner geliebten Gitarre konnte er das. Immerzu hatte er das Gefühl, dass die Stille, die trotz der Klänge seiner Gitarre die Szene zu dominieren schien, ihn verschlingen würde. Selbst seine Gitarre klang einsam ohne Shous Stimme an seiner Seite. Manchmal hatte er das Bedürfnis, gar nicht mehr Gitarre zu spielen, was ihm jedoch wegen seinem Dasein in der Band verwehrt wurde. Natürlich sang Kyo. Natürlich war seine Gitarre nicht einsam, konnte es doch gar nicht sein, war sie doch lediglich ein Instrument; auch er selbst war es oberflächlich gesehen nicht, doch trotzdem wollte das Gefühl nicht verschwinden.

Er würde ohne zu zögern alles geben, um noch ein einziges Mal Shou zu den Klängen seiner Gitarre singen zu hören. Nur noch eine Strophe. Vielleicht die eine von seinem Lieblingslied? Immer, immer hatte er seine Augen offen gehalten um alles zu sehen, über Shou zu wachen, aber wenn der Kleine ihm sein Lieblingslied gesungen hatte, schloss er stets seine Augen so lange, bis Shou fertig war und leise aufstand um sich auf den Schoß des Rothaarigen zu setzen und zärtlich seine Lider zu küssen und seinen Hals...
 

Ohne es zu merken hatte Dai seine Augen geschlossen und für einem Moment war es, als ob er Shous Stimme hätte hören können, doch als er genau hinhörte, konnte er lediglich das Geräusch vorbeifahrender Autos ausmachen. Dai öffnete die Augen. Straßenlärm. Bitter lächelnd schloss er sie wieder.
 

"Was machst du gerade? Wie geht es dir? Fühlst du dich auch so einsam, manchmal oder... wer ist es, für den du nun singst...?"
 

Wie immer blieben Dies Fragen unbeantwortet.
 

"Wieso war 'für immer' nicht lang genug für uns?"
 

Wieder eine unbeantwortete Frage. Wieder die Erinnerung an den Tag ihrer Trennung als sein einziger Gedanke......



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von: abgemeldet
2006-11-13T19:27:47+00:00 13.11.2006 20:27
Du schreibst so genial *__*
Das Pairing ist "etwas" aussergewöhnlich,aber ich finde es süss^^
Die FF ist echt toll,schreib bitte ganz schnell weeeeeeeiter ^^
Von:  miydai
2006-11-12T16:18:46+00:00 12.11.2006 17:18
*_*
Ich wollte die FF eigentlich nit lesen . . . wegen dem Paring. . .
Aber sie is echt toll!
Schreib shcnell weiter!! °°v *anfeuer*


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