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Five Minutes - One Shot

Eine FF-Reihe zu Weiß Kreuz
von

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Regen

Five Minutes - One Shot

Teil 19: Regen
 

Autor: Shiva aka Seraluna

Email: shiva.moon@web.de

Fanfiction: Weiß Kreuz

Pairing in diesem Teil: Farfarello x Yohji (angedeutet)

Genre in diesem Teil: drama, drama, drama, Baby!

Rating in diesem Teil: G

Warnungen für diesen Teil: öhhh… ein bisschen angst, eine große Messerspitze Pathos

Disclaimer: Nichts gehört mir, auch nicht das Geld, das ich hierfür nicht kriege.

Inhalt: Yohji bemitleidet sich selbst und Farfarello setzt noch einen drauf.
 

Kommentar: Die Fanfiction-Reihe, zu der diese FF gehört, beinhaltet kurze,

voneinander völlig unabhängige Oneshots, die ungefähr innerhalb von 5 Minuten

gelesen werden können. Innerhalb dieser Kurz-FFs wird jeweils ein Pairing

zustande kommen.

Ziel ist es, am Ende einmal jeden mit jedem gepairt zu haben.
 

Ja, es ist lange her, seit der letzte Teil der Reihe online gegangen ist, aber ich habe NICHT abgebrochen, sondern lediglich so viel gearbeitet, dass ich keine Zeit hatte XD

Nun melde ich mich zurück mit einem ungewöhnlichen Pairing, das ich persönlich irgendwie cool finde.
 

_______________________
 

Regen.

Der Regen hörte nicht auf, ihn aufzuregen.

Regen machte ihn depressiv.

Regen sorgte dafür, dass er zu viel an die Vergangenheit dachte.

Regen spülte die unangenehmen Erinnerungen wieder an die Oberfläche seines Gedankenpools.
 

Yohji Kudo war ein unglücklicher junger Mann. Zwar mit durchaus attraktiven äußeren Reizen gesegnet, herrschte in seinem Innern das reinste Chaos.

Er rauchte zu viel, trank zu viel Alkohol, und hurte in zu vielen Betten herum, auf der Suche nach ein wenig menschlicher Nähe, die ihm sein Beruf verbot.

Auf der Suche nach Vergebung, die er nie bekommen würde.

Er war ein Sünder. Wie automatisch wanderte seine Hand zu seiner linken Schulter, wo das gewollte Etikett seiner Erkenntnis prangte.
 

Langsam waren sogar seine Lederstiefel durchnässt. Zu lange saß er schon hier unter dem Dachvorsprung, der keine Feuchtigkeit zurückhielt, weil es zu windig war.

Es wurde kalt und Yohji begann zu zittern. Dennoch wollte er nicht zurück. Das Ziel war dieses Mal eine Frau gewesen. Wie dumm von ihm, diese Mission allein auf sich zu nehmen. Sicher, der Job war leicht genug für eine Person.

Die Umstände waren es nicht. Die Gelenkbeugen seiner kleinen Finger brannten immer noch, dort wo der scharfe Draht trotz der Handschuhe in sein Fleisch geschnitten hatte.
 

Er konnte jetzt noch nicht heimgehen. Zu sehr brannte es in ihm vor lauter Tränen, die noch geweint werden wollten. Yohji hatte lange nicht genug geweint.

Der blondierte Japaner stand auf. Ungelenk und steif waren seine Bewegungen.

Er stakste wie eine lebende Leiche die engen Gassen entlang, hielt sich von den Hauptstraßen und dem Licht fern. Die Dunkelheit war sein Freund.
 

Ohne die Kontrolle, die er sich sonst auferlegte, führte ihn sein Schritt auf einen Friedhof.

Grabsteine so weit das Auge reichte. Die Räucherstäbchen waren ausgegangen.

Bei dem Regen war das auch kein Wunder.
 

Yohji kannte den Weg, der über verschiedene Kieswege führte. Vor einem Grabstein blieb er stehen. Kurosaki Asuka.

Er hatte für diese Grabstätte gesorgt, auch wenn die sterblichen Überreste der Frau seines Lebens zusammen mit einem Testlabor der Takatoris in Flammen aufgegangen waren.
 

Eine ganze Weile blieb Yohji dort stehen. Eine halbe Stunde vielleicht, so genau nahm er es mit der Zeit nicht. Er hatte ohnehin zu viel davon. Zu viel Zeit zum Nachdenken.

„Scheiße, ich bin so ein Verbrecher“, sagte er bitter. „Ich verdiene es nicht einmal, hier zu stehen.“
 

Gerade, als er sich umdrehte, um zu gehen, wurde er bis in die Knochen erschreckt.

Weder zum Aufschreien, noch zum Reagieren blieb ihm noch Zeit, denn ein harter Schlag gegen das Jochbein schickte ihn auf die matschige Friedhofserde.
 

„Denn der Feind verfolgt meine Seele; er hat mein Leben zu Boden getreten und zwingt mich, im Dunkeln zu sitzen wie die längst Verstorbenen.

Und mein Geist ist tief betrübt, mein Herz will erstarren in mir.“[1]
 

„Farfarello“, konnte Yohji nur noch keuchen, bevor ihm ein Tritt des Iren alle Luft aus den Lungen trieb.
 

„Was schreist du über deinen Schaden und deinen unheilbaren Schmerz? Weil deine Schulden so groß und deine Sünden so zahlreich sind, habe ich dir solches getan!“[2]
 

„Ich weiß“, sagte Yohji, der in dieser Hinsicht ganz mit ihm einer Meinung war. „Aber du bist nicht mein Richter.“

Er wich einem weiteren Tritt Farfarellos aus und brachte ihn mit einem wenig eleganten Kick in die Kniekehle selbst zu Fall. „Oder willst du dich selbst dazu machen?“ fragte er außer Atem. Eine Stimme im Hintergrund seines Geistes sagte ihm, dass Farfarello genau der richtige Mann dafür wäre. Schnell verdrängte er sie wieder.
 

Doch während Yohji sich beeilte, aufzustehen, richtete sich Farfarello nur müßig wieder auf. Er schien tatsächlich über diese Frage nachzudenken.

„Nein“, sagte er schlicht. „Nein, eigentlich nicht. Oder möchtest du gerichtet werden?“
 

Yohji erfror innerlich, als ihm diese Frage gestellt wurde. Er musste ein paar Herzschläge lang darüber nachdenken. Was brachte eine Leugnung, wenn man ihm die Lüge an seinem miserablen Gesicht ohnehin ansehen konnte. „Möglicherweise. Verdient habe ich es zweifellos.“
 

Wasser und Schlamm tropften aus Farfarellos hellem Haar, während er ihn mit einem goldenen Auge fixierte. „Du bist ehrlich, Kudo. So voller Sünde, aber ehrlich in deinen Gefühlen. Das wird dir irgendwann selbst das Genick brechen.“ Mit einer Bewegung seines Kopfes wies er auf den Grabstein hin. „So wie dieser Frau hier.“
 

Er ging auf Yohji zu, der von Farfarellos plötzlichen und seltsamen Freundlichkeit so irritiert war, dass er gar nichts tun konnte, als der Einäugige ihm die Hand auf die Schulter legte und wie im Vorbeigehen sagte: „Behalt dir deine ehrliche Art. Sie gefällt mir.“
 

Damit ging er tatsächlich weiter und Yohji glaubte fast, aus den Augenwinkeln so etwas wie ein Lächeln auf den vernarbten Lippen zu sehen. „Und sie macht es schwieriger, dich zu töten. Interessant.“ Er winkte Yohji noch einmal mit seinem Dolch zu, ohne ihn anzusehen. „Du wirst noch ein wenig weiter leiden müssen. Denn jetzt gerade habe ich kein Verlangen danach, dich zu richten.“
 

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[1] Psalmen 143:3,4

[2] Jeremia 30:15



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2009-05-02T11:59:47+00:00 02.05.2009 13:59
Deine OS sind toll :D
Und, auch wenn ich mittlerweile wohl die Übersdicht vereloren hab (Hab grad alles am Stück gelesen x.X) kamen wirklich fast alle Pairings vor. Außer Aya x Schuldig & Aya x Yohji, glaub ich,...und noch einige mit Aya xD
Aber ich konnte ja die Adults nicht lesen, kann ja sein das die da vorkamen...:D


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