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Five Minutes - One Shot

Eine FF-Reihe zu Weiß Kreuz
von

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Rätsel

Teil 9: Rätsel
 

Autor: Shiva aka Seraluna

Email: shiva.moon@web.de

Fanfiction: Weiß Kreuz

Pairing in diesem Teil: Farf x Schuldig (jaja)

Genre in diesem Teil: Kein besonderes

Rating in diesem Teil: G

Warnungen für diesen Teil: nope

Disclaimer: Nichts gehört mir, auch nicht das Geld, das ich hierfür nicht kriege.

Inhalt: Schuldig versucht, die Geheimnisse in Farfarellos Kopf zu entwirren.
 

Kommentar: Die Fanfiction-Reihe, zu der diese FF gehört, beinhaltet kurze, voneinander völlig unabhängige Oneshots, die ungefähr innerhalb von 5 Minuten gelesen werden können. Innerhalb dieser Kurz-FFs wird jeweils ein Pairing zustande kommen.

Ziel ist es, am Ende einmal jeden mit jedem gepairt zu haben.
 

___________________
 

Ich liebe Rätsel.

Die menschlichen Gehirnwindungen gleichen ewigen Labyrinthen und ich liebe es, sie zu durchlaufen, zu entschlüsseln und auch, dort neue Weichen zu stellen.
 

Menschliche Gedanken und Denkstrukturen sind sehr unterschiedlich, doch es gibt Grundängste, die bei allen Menschen gleich sind.

Die Angst vor der Dunkelheit, vor dem Alleinsein und - nicht zu verachten - die Angst vor Schmerz. Dieser Reflex ist uns allen angeboren, lebt unweigerlich in uns.

Und deswegen ist ein Mensch auch besonders interessant für mich.
 

Farfarello ist anders. In jeglicher Hinsicht. Viele glauben, er sei verrückt. Und in gewisser Hinsicht ist das auch gar nicht so unwahr.
 

Die Umrisse seiner Seele wurden gewaltsam auseinander gerissen und in neuen, absolut ungewöhnlichen, kognitiven Strukturen wieder zusammen gesetzt. Ein skurilles Patchworkmuster von selbsterstellten Normen, Gesetzen und Wahrheiten.

Farfarello ist abgestumpft, empfindet nichts. Sein Körper ist komplett schmerzfrei, doch wie steht es mit seiner Seele?
 

Er denkt sehr wohl, aber diese Gedanken sind selbst für mich stets ein Rätsel. Und doch ist sein Verhalten von unglaublicher Logik - zumindest für ihn. Was uns paradox erscheint, ist für ihn selbstverständlich.

Was der Rest der Welt abstoßend findet, ist für ihn normal.
 

Sehr interessant fürwahr. Rätsel lösen ist wirklich spannend. Bei ihm habe ich noch viele verknotete Fäden zu entwirren, bevor ich dahinter steige, was denn nun genau für sein Handeln und Denken ausschlaggebend ist.

Dass die Ursache in seiner Kindheit liegt, ist klar. Mir ist bekannt, dass er seine Eltern umgebracht hat und danach in Heimen für schwer erziehbare Kinder aufgewachsen ist, bevor er durch Crawford zu Schwarz kam.

Was aber im Einzelnen passiert ist, das weiß ich nicht. Wie genau es dazu kam, dass er so wurde wie er ist. Und da er es mir nicht erzählen wird, muss ich selbst danach suchen, irgendwo in den Tiefen dieses verworrenen Gedächtnisses.
 

Mit Unmut betrachtet er mich meist, wenn ich ihn in seiner Zelle besuche, so wie jeden, der sich ihm nähert. Jedoch bin ich einer der wenigen, die er auf weniger als 2 Meter herankommen lässt, ohne einen unauslöschlichen Tötungswunsch zu hegen.
 

Entgegen den geläufigen Annahmen seiner Wächter ist er ziemlich intelligent. Ich möchte nicht wissen, wie doof ich geschaut haben muss, als er mich das erste Mal in meiner Muttersprache begrüßte. Er spricht nahezu fließend deutsch, zudem noch englisch und natürlich auch japanisch. Gelegentlich flucht er auf irisch, aber das klingt mehr nach einem heiseren Husten denn nach einer Sprache.
 

Oh ja, Farfarello ist in der Tat eine interessante Person. Nicht zuletzt, weil er so unvorhersehbar ist. Selbst für mich. Und ich wette meine linke Niere, dass auch Brad ihn nur schwer oder gar nicht einschätzen kann.
 

Doch ein besonderes Ereignis begab sich letzten Dienstag, als ich ihn über eine neue Mission in Kenntnis setzen wollte.
 

„Schuldig. Ich muss etwas mit dir besprechen“, meinte er in seiner üblichen, tonlosen Stimme zu mir.

Ich erkundigte mich also nach seinem Anliegen. Auf das was folgte, hätte mich jedoch nichts in der Welt vorbereiten können.

„Nagi hat gesagt, wenn sich zwei Menschen sehr gern haben, stecken sie sich gegenseitig die Zungen in den Mund.“
 

Nur meine Überraschung ließ mich so weit die Kontrolle behalten, um nicht laut loszuprusten. Ich schluckte einmal hart - sehr hart - und antwortete dann mit erzwungenem Ernst: „Ja, das ist so weit korrekt. Man nennt es einen Zungenkuss.“
 

„Das ist doch ziemlich abstoßend“, sinnierte er nachdenklich und sein Blick schweifte irgendwo in die Unendlichkeit. „Ich würde höchstens jemandem die Zunge in den Mund stecken, den ich gar nicht leiden kann.“
 

Ich wusste nicht, was ich darauf erwidern sollte, daher schwieg ich und überließ ihm seinen Gedanken. Meine anfängliche Belustigung wich einem tiefen Mitleid. Ich bedauerte ihn dafür, dass er niemals so viel Liebe empfangen hatte, um zu wissen, dass körperliche Nähe in der Regel etwas Schönes ist.
 

Zu sehr mit meinen eigenen Gedanken beschäftigt, sah ich nicht voraus, was dann folgte. Er riss mich gewaltsam an den Haaren und zerrte mich zu sich, ehe seine Lippen ungestüm die meinen umfingen. Ich wollte protestieren, doch seine Zunge nutzte die kleine Spalte meines geöffneten Mundes aus, um sich unbarmherzig dazwischen zu drängen.
 

So ungeübt Farfarello auch war, so leidenschaftlich war er. Wider Erwarten rührte seine Zunge nicht brutal in meinem Mund herum, sondern erforschte ihn neugierig tastend, aber dennoch fordernd. Eine Mischung, die mir ungewollt ein wohliges Seufzen entrang.
 

Das musste ihn aufgeschreckt haben, denn er ließ sofort von mir ab.

„Interessant“, meinte er nüchtern. „Nagi hatte Recht. Es ist gar nicht so übel.“ Sein goldenes Auge blickte mich mit einem bedrohlichen Ausdruck an. „Ich plane, das zu wiederholen. Halt dich bereit.“

Ob nun Warnung oder Versprechen, ich war zunächst gelähmt vor Überraschung.

Doch dann besann ich mich darauf, welche Möglichkeiten mir dadurch offen standen.
 

Ich habe Nagi Geld gegeben, damit er Farfarello noch ein wenig mehr erzählt über die Dinge, die zwei Menschen tun, wenn sie sich gern mögen.
 

Bei dem Gedanken an das, was mir noch blüht, muss ich grinsen. Vielleicht bin ich ja der Verrückte, der sich willig dem Experimentell eines psychisch Gestörten hingibt. Vielleicht bin ich auch ein wenig masochistisch veranlagt. Vor allem bin ich jedoch neugierig. Neugierig darauf, wozu Farfarello in der Lage ist.
 

Dieser Mann ist mir wirklich ein Rätsel. Ich liebe Rätsel.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Noiyama
2009-04-29T03:17:51+00:00 29.04.2009 05:17
Oh my.... Farf?
Genial, wirklich. Farf wie er leibt und lebt. Neugierig, Naiv und einfach cool.
Und Schu, ja, ganz der Masochist und Komiker... wie er Nagi besticht ist köstlich...
Macht Lust auf mehr *mit dem Zaunpfahl winke, Dackelblick werfe*


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