Lose
Breite meine Flügel aus. Sie greifen nach den Sternen, doch stets erreichen sie nur dicke Regenwolken oder sie werden mir gebrochen und mein geschundener Körper fällt schwerfällig gen harten Erdengrund. Zu oft schon blieb die verzweifelte Hoffnung nach einem rettenden Arm und zu oft wurde diese enttäuscht. Gesichter reckten sich mir entgegen, doch nicht um Trost zu spenden, sondern in ruhiger Andacht ihren Finger zu heben und lachend auf mich zu zeigen. Tränen, sofern vorhanden, versiegten schnell und bald war nicht einmal dafür noch Kraft vorrätig. Sämtliche Akkus verbraucht, jedoch ohne die Einsicht, das zu sehen. Nur wenn von Zeit zu Zeit der Topf zum Überlaufen kommt, beschleicht mich der leise Verdacht, dass ich mich mal wieder nur selbst belüge. Es ist wirklich schwierig sich selbst dabei zu ertappen, wie einem die Maske verrutscht. Doch noch schlimmer ist die Erkenntnis, dass die Grenzen zwischen wahr und falsch immer mehr verschwimmen und ich selbst den Überblick verliere.
