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Between love and hate you lose the control

Traue nicht deinen Freunden - sondern deinen Feinden HPDM
von

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Die verbotene Abteilung

Also,
 

ich habe meine viele Freizeit im Moment mal produktiv genutzt und weiter geschrieben :)

Wie üblich gilt, alle Charaktere sind nur ausgeliehen und ich bekomme keinerlei Bezahlung für die viele Arbeit T_T
 

ENJOY!!
 

Kapitel4 Die verbotene Abteilung
 

Ruhe… unendliche Ruhe… und doch… Licht… so grell… so strechend… es empfing Harry, als er die Augen öffnete.

Sein Kopf schmerzte und er sah die Welt durch einen grauen Schleier. Schnell schloss er die Augen wieder und seufzte. Er wollte sich bewegen doch ihm fehlte die Kraft dazu.

Da begann er sich zu fragen, was geschehen war. Nur ein trüber, nicht greifbarer Schatten streifte seine Erinnerung. Er versuchte sich zu erinnern, aber es war nicht möglich. Je mehr er nachdachte, desto stärker wurden seine Kopfschmerzen und so gab er es auf.
 

„Na Potter, wieder wach?“, ertönte eine Harry leider sehr bekannte Stimme.

Nun zwang er sich doch, die Augen zu öffnen und drehte den Kopf langsam zur Seite.

„Malfoy…“, seine Stimme klang, als hätte er ein Reibeisen verschluckt und kam nur mühevoll über seine Lippen.

„Ja genau der, seit nun mehr sechzehn Jahren“, sagte der Blonde grinsend und strich sich elegant eine der platinblonden Strähnen aus dem Gesicht.

Jetzt erst wurde Harry klar, dass er sich im Hospital Wing befand und er begann sich wieder zu fragen, was passiert war. Vielleicht wusste ja Malfoy eine Antwort darauf.
 

„Was… ist… passiert?“

„Du hast versucht vom Nordturm zu springen und ich hab dich aufgehalten. Danach hast du zwei Tage ohnmächtig hier gelegen und die ganze Zaubererwelt hat um dich gebangt. Offiziell wurde dieser Suizidversuch als Unfall dargelegt“, antwortete Malfoy ohne auch nur mit der Wimper zu zucken, als wäre es alltäglich, dass so was passierte.

Nun stoben Erinnerung auf Harry ein, wie eine Flut, die ihn zu erdrücken versuchte. Der Nordturm, Malfoy, der auf ihn einredete und tiefe Schwärze, verbunden mit dem Nachlassen allen Schmerzes, der seine Seele knechtete.

„Nein… Malfoy… warum… warum hast du das getan?“, fragte er schwach, doch in seiner Stimme schwang deutlich aufkeimender Ärger und Verzweiflung mit.
 

Er hatte versucht seinem Leben ein Ende zu setzen und ausgerechnet Malfoy hatte ihn gerettet. Bei jedem anderen hätte er es verstanden, aber Malfoy! Harry war sich sicher gewesen, dass der blonde Junge ihn würde sterben lassen.
 

„Warum ich das getan hab? Mann Potter! Meinst du mir hätte jemand geglaubt, wenn ich gesagt hätte du hättest dich vor meinen Augen in den Tod gestürzt? Sie hätten mich natürlich für deinen Mörder gehalten und darauf hatte ich kein Bock!“, antwortete Malfoy, gnadenlos ehrlich wie er wahr.

„Zu gütig…“, murmelte Harry sarkastisch und drehte den Kopf von Malfoy weg.

„Die halbe Schule war hier und hat sich Sorgen gemacht. Dumbledore wird dich mit Samthandschuhen anfassen und alle werden dich verhätscheln, tolle Aussichten oder?“, sagte Malfoy und grinste breit.
 

„Oh ja… ich kann es kaum noch erwarten…“, unendlich schwach, aber stark genug für etwas Sarkasmus, schloss Harry die Augen und versuchte ruhig zu atmen. Ein altbekannter Schmerz suchte sein Herz heim und er wünschte sich, Malfoy hätte ihn nicht gerettet.
 

„So Potter, ich muss los! Viel Spaß noch und genieß deine Zeit ohne Schule!“, sagte Malfoy und stand auf, dabei fielen ihm einige seiner blonden Strähnen in die Stirn und er strich sie hinter seine Ohren. Aus irgendeinem Grund empfand Harry den Slytherin in diesem Moment als überaus schön.

Geschmeidig drehte sein Erzfeind sich um und schritt aus dem Krankensaal. Leise klackte das Schloss, als er die Tür hinter sich zu machte und Harry mit seinen trüben Gedanken allein ließ.
 

Es war, als falle eine Last von Dracos Schultern, als er die Tür zum Krankensaal hinter sich schloss. Am liebsten hätte er Harry in den Arm genommen, ihm gesagt, dass er Angst um ihn gehabt hatte und … ja… und was? Dass er ihn liebte? Aber liebte er denn? Oder war es bloß die Begierde eines Sammlers nach einem seltenen Stück, die ihn antrieb sich so um Harry zu sorgen? Was hätte er sagen sollen?

‚Tut mir leid, aber ich hab mir Sorgen um dich gemacht, weil ich nicht will, dass du stirbst bevor ich dich gefickt habe’? Nein! So tief würde er nicht sinken, immerhin war er Draco Malfoy, Sohn von Lucius Malfoy, der rechten Hand Voldemorts und angehender Death Eater, auch wenn ihm dieser Gedanke wenig behagte.

Es wäre nicht richtig gewesen so frei mit Potter zu reden. Es musste subtil handeln, Potter durfte nicht direkt merken, was los war.
 

Ja ok, er hatte Potter schon oft genug mit Andeutungen klar gemacht, dass sich zwischen ihnen etwas verändert hatte. Ob sie einander nun noch mehr hassten oder ob sich eigentlich nur um einander herumschlichen um den anderen aus der Reserve zu locken, war allerdings nicht ganz klar.
 

Draco verscheuchte die Gedanken um Potter aus seinem Kopf und machte sich auf den Weg zum Unterricht.

Es war Freitag und somit hatte er Charms in der ersten Stunde, was der junge Slytherin als nicht schlecht ansah, denn in Flitwicks Unterricht konnte er schlafen. Die Zauber, die der kleinwüchsige Lehrer ihnen beibrachte, kannte Draco schon seit er drei Jahre alt war. Lucius hatte es für nützlich empfunden dem Jungen ein paar grundlegende Dinge beizubringen und diese hatten sich dann doch als etwas mehr, als nur grundlegend erwiesen.
 

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
 

Gelangweilt saß der Blonde in Charms und hatte den Kopf auf eine Hand gestützt, während seine Augen die Verzierung der Zimmerdecke betrachteten.

Einfaches Gebälk als Eichenholz. Massiv und durch Magie gestärkt – so würde es noch viele jahrtausende aushalten. Genau wie einige Gebäude der Römer. Auch sie waren mit Magie gebaut worden und hatten so die Jahrtausende ohne größere Schäden überlebt.

Schade, dass es solche Zauber nicht für Menschen gab!

Ein Zauber, der einen Menschen unverwundbar machte wäre doch gar nicht so schlecht. Aber schnell verwarf Draco diesen Gedanken wieder, da er sich sicher war, wenn es einen solchen Zauber gäbe würde Voldemort ihn kennen und DAS wäre Potters Untergang.
 

Draco wusste nicht warum ihn der Gedanke, dass Potter gegen Voldemort verlieren würde, so traurig stimme.

Ohne es zu wollen spürte er wie sich sein Herz schmerzhaft zusammen zog und seine Eingeweide zu brennen begannen. Irgendetwas in ihm schrie plötzlich vor Angst und ihm wurde schlecht.

Konnte Potter diesen Kampf überhaupt überleben? Immerhin war er nicht mehr, als nur ein sechzehn Jahre alter Junge ohne fertige Schulausbildung, während Voldemort sogar den Tod überlebt hatte! Dracos Gedanken schienen keinen Sinn mehr zu geben. Den Tod überleben… geht doch gar nicht…
 

Seufzend lehnte sich der Slytherin zurück, als Blaise ihm den Ellenbogen in die Seite stieß.

„Hey Draco! Worüber denkst du so angestrengt nach?“, fragte er und zwinkerte dabei zweideutig.

„Ach was! Sei doch still! Nicht das was du denkst! Kann ja nicht jeder so sein wie du und jede Nacht jemand anderes zum vögeln haben!“, antwortete Draco ungewollt schroff und fühlte sich schlecht, als er das beleidigte Gesicht seines besten Freundes sah.

Am liebsten hätte er sich bei ihm entschuldigt, aber als Malfoy war dies einfach unüblich und so ließ er es bleiben und hoffte, Blaise würde von allein darauf kommen, dass seine Worte so nicht gemeint waren.

Der Rest der Stunde verlief wie gehabt, aber Draco hatte nun fest vor noch einmal mit Potter zu reden.
 

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
 

Gelangweilt wälzte Harry sich in seinem Bett von einer Seite auf die andere und versuchte seinen trüben Gedanken mittels etwas Schlaf zu entkommen, doch der Himmel selbst schien sich gegen ihn verschworen zu haben.

Immer wieder tauchten wirre Bilder vor seinen Augen auf. Der Turm… die Verzweiflung… der Abgrund… Malfoys Stimme… das Gefühl, als sich seine Füße vom Boden lösten… und endlose Schwärze.
 

Wie sehr sehnte sich Harry nach diesem wundervollen Gefühl der Ruhe und der Zufriedenheit.

In dieser Welt hatte es keine Sorgen geben. Kein Voldemort… kein Goldjunge… kein Dumbledore… nichts! Einfach nur Stille und Frieden!

Diese Welt war ein Meer aus Ruhe und Entspannung gewesen. Etwas das er so nicht kannte.

Sein Leben wurde bestimmt von Schule und demnächst von den Vorbereitungen auf eine Schlacht, die er nicht gewinnen konnte.

Was für ein Leben hatte er? Eines, das es seiner Meinung nach nicht lohnte zu leben. Er hatte keine wahren Freunde, keine Eltern, niemanden dem er einfach so vertrauen konnte… Sirius war tot… für immer fort! Es hatte einfach keinen Sinn mehr! Aber Harry hatte es ja noch nicht mal geschafft sich umzubringen! Nicht einmal das war ihm gelungen!

Er verwarf den Gedanken an Schlaf und versuchte die Blätter des Baumes, den er durch das Fenster sehen konnte, zu zählen, was ihn wenigstens zeitweilig ablenkte.
 

Kurze Zeit später durfte Harry den Hospital Wing wieder verlassen und musste nun sämtlichen verpassten Stoff wieder nacharbeiten, was sich als schwieriger als gedacht erwies.

Früher hätte er einfach Hermione gefragt, ob sie ihm nicht helfen wolle, aber das wollte er nun nicht mehr. Er war Harry Potter, der Goldjunge, er hatte keine wahren Freunde und musste allein mit der Schule zu Recht kommen.

So saß er Abend um Abend auf einem Sofa vor dem warmen Kaminfeuer und brütete über Büchern, während draußen der Regen rhythmisch gegen die Scheibe des Fensters pochte, als wolle er es zum Bersten bringen. Der Wind heulte ein Klagelied und dann und wann zuckten Blitz und Donner über den Himmel. Die Götter des ewigen Kampfes. Blitz und Donner im Zweikampf miteinander. Sie konnten nicht miteinander, aber auch nicht ohne einander.

Seufzend blickte Harry auf sein Potions Buch. Irgendwie erinnerte ihn das ewige Spiel der Himmelgötter an sich und Malfoy. Wann immer sie einander sahen bekämpften sie einander, aber konnte der eine den anderen auch vernichten?

Noch vor einigen Tagen hätte Harry ‚na klar’ gesagt, aber nun war er sich nicht mehr so sicher.

Malfoy hatte ihm das Leben gerettet, er hatte nicht gewollte, dass Harry starb, aus welchen Gründen auch immer.

Nach dieser Tat hatte Harry begonnen darüber nachzudenken, ob er Malfoy töten könnte. Er hasste ihn, aber konnte er ohne ihn leben? Waren sie nicht wie Tag und Nacht, die auch nicht ohne den anderen konnten?
 

Harry verscheuchte den Gedanken daran, wie so oft zuvor, denn er kam nie zu einem Ergebnis.

Müde schlug er das dicke Buch zu und ging in seinen Schlafsaal. Er war viel zu müde, um noch lernen zu können, also würde etwas Schlaf eine viel bessere Wirkung auf seine Leistungen haben, als irgendein Schulbuchschinken.
 

Mehr unaufmerksam als aufmerksam hing Harry auf seiner Schulbank im DADA Klassenraum und blickte aus fast gelangweilten Augen zu Prof. Parker auf, der einen gut vorbereiteten Vortrag über Geister und Untote hielt.

Die leuchtenden Augen des Lehrers fixierten Harry immer wieder, aber er konnte seine Aufmerksamkeit dennoch nicht auf den Unterricht lenken.
 

Immer wieder wanderten seine Gedanken zu einer Frage hin ‚Warum hatte Malfoy ihn gerettet?’ Doch egal wie oft er sich diese Frage stellte, am Ende verwarf er sie wieder, weil er zu keiner Antwort kam.
 

„Mr Potter, würden Sie nach der Stunde bitte zu mir kommen?“, Parkers Stimme war alles andere als freundlich er klang gereizt und gerade so als wäre er total enttäuscht
 

Nach der Stunde, als alle Schüler schwatzend den Raum verließen blieb Harry zurück und ging zu seinem Lehrer.

Der junge Mann, der Severus Snape tatsächlich sehr, sehr ähnlich sah, saß hinter seinem Schreibtisch und blickte Harry aus strengen Augen an.

„Setz dich doch bitte. Ich denke in einem solchen Gespräch können wie die Edikte sein lassen und zum ‚Du’ übergehen.

Also, Harry, ich habe deine Unaufmerksamkeit heute genau beobachtet und bin darüber nicht sehr erfreut – aber nun setz dich doch erst mal“
 

Harry schluckte, machte sich auf Strafarbeit gefasst und setzte sich auf den gemütlich aussehenden Stuhl vor dem Schreibtisch.

„Harry… ich weiß es ist nicht immer leicht… aber… du MUSST weiter kämpfen! Ich weiß, dass die Sache mit dem Nordturm kein Unfall war, auch wenn Dumbledore es so aussehen lassen wollte! Bitte Harry versprich mir weiter zu kämpfen! Bitte!“, ein seltsamer, fast verzweifelter Ausdruck lag in den Augen des jungen Professors, doch diesen überging Harry in seiner aufkeimenden Wut.

„Klar Sie haben gut reden! Für Sie ist es leicht! Sie sagen zu mir ‚Och bitte Harry’, aber wissen Sie was? Ich bin der, der nicht sagen kann ‚Och bitte’!!! Ich muss kämpfen! Ich bin 16 verdammt! Und dieser Karl hat meine Eltern getö-“
 

Ein lauter knall ertönte, als Parker dem Schwarzhaarigen mit der flachen Hand eine Ohrfeige verpasste. Harrys Kopf wurde durch die Wucht des Aufpralls zur Seite geschleudert und er legte sich schützend eine Hand auf die nun schmerzende Wange.

Parker atmete schwer, als er sich in seinem Stuhl wieder zurück lehnte.
 

„So Potter, nun hör mir mal zu! Ich bin nicht viel älter als du! Ich war ein Siebtklässler, als du auf die Schule kamst und glaub mir, mein Leben war nicht leichter als das deine! Voldemort hat auch meine Eltern getötet! Aber ich hatte niemanden zu dem ich konnte! Es ist kurz vor seinem Fall passiert, kurz bevor du ihn vernichtet hast! Meine Eltern - Purebloods seit Urzeiten – waren gegen Voldemort und taten dem auch öffentlich kund. Eines Abends, da war ich grade sechs Jahre alt, da kam er und ich versteckte mich im Schrank, so konnte er mich nicht finden, aber er fand meine Eltern und meine Geschwister. Meine ältere Schwester, Kathy, hat einer seiner Deatheater vergewaltigt, gefoltert und dann getötet. Meinen jüngeren Bruder, Sean, haben sie hingerichtet, meine Mutter wurde gefoltert und umgebracht und meinen Vater haben sie mitgenommen, er kam nie wieder! Und das Schlimme war, ich habe alles mit angesehen! Aus meinem Versteck konnte ich alles genau sehen! Da schwor ich mir alles zu tun um diese Bestie zu töten, aber du warst schneller! Doch nun ist er zurück und wenn ich kann, dann werde ich dir helfen, die Bestie zu töten“, als der Professor geendet hatte starrte Harry ihn aus geschockten Augen an. Er schluckte schwer und rückte erst einmal seine Brille zurecht.
 

Da schob Parker ihm ein kleines Pergament zu.

„Das wird dir helfen, dich auf deinen Kampf mit Voldemort vorzubereiten“, sagte er und nun lag ein ungewohnt sanftes Lächeln auf seinen Lippen, von seinem Gefühlsausbruch war nichts mehr zu sehen.

Harry warf einen Blick auf das Pergament.
 

Hiermit erlaube ich – Merik Parker – Harry Potter das ganze Schuljahr über die Verbotene Abteilung zu benutzen, um sich optimal auf ein Zusammentreffen mit him-who-must-not-be-named vorzubereiten.
 

Merik Parker
 

„Danke… aber… in der Verbotenen Abteilung stehen nur schwarzmagische Bücher!“, bemerkte Harry und zog skeptisch eine Augenbraue hoch.

„Ich weiß Harry“, Parker schloss für einen Moment die Augen, dann blickte er Harry direkt an, als wolle er ihn durchbohren. „Aber du kannst nur siegen, wenn du den Lord mit seinen eigenen Waffen schlägst! Ach und – guck mal auf der Rückseite! Und nun geh!“

Parker stand auf und rauschte aus dem Raum, ohne Harry noch eines Blickes zu würdigen.
 

Der Schwarzhaarige drehte das Blatt um und auch dort stand etwas geschrieben.
 

Schwarze Flüche des 18. Jahrhunderts 1-3

Rituale der schwarzen Künste Band 1-4

Zauber der Dunkelheit und ihre Verwendung 1-7

Schwarzmagische Tränke

Magische Glücksbringer der anderen Seite

Das Buch der 1000 Flüche
 

Die werden dir sicher helfen!
 

Bücherempfehlungen? Was sollte das? Erst erzählte Parker ihm von seiner schrecklichen Kindheit und nun forderte er ihn auf, es Voldemort gleich zu tun! Harry wollte nicht so enden wie Tom! Er wollte es einfach nicht und bei diesem hatte es sicher auch genauso angefangen. Eine falsche Unterschrift, zu viel Freiheit und die plötzliche Gier nach Macht! So wollte Harry nicht werden.
 

„Wie sind uns sehr ähnlich Potter!“

Ertönte Voldemorts Stimme in Harrys Geist, eine alte Erinnerung, die mit schrecklichen Dingen verbunden war. Schmerz, Blut und auch Tod.

Harry wusste nicht wie er nun handeln sollte.

Vielleicht hatte Parker ja Recht und er musste versuchen Voldemort mit seinen eigenen Mitteln zu vernichten, aber vielleicht würde er auch genauso werden wie Voldemort und Angst und Schrecken verbreiten.
 

Harry sah ein Bild von sich, in einem langen schwarzen Umhang, seine Augen kalt wie Eis, die Kapuze war ihm vom Kopf geglitten und sein langes, schwarzes Haar wehte unentwegt in der regennassen Luft. Das Licht eines einige Meter entfernt berennenden Feuers ließ sein Gesicht dämonisch wirken. Aus seiner Kehle drang ein Lachen so kalt, dass es Wasser hätte zum gefrieren bringen können. Während zu seinen Füßen eine schreiende Frau lag, die sich unter Qualen wand, während eine sabbernde, stinkende Kreatur mit viel zu langen Zähnen ihr das Fleisch bei lebendigem Leibe von den Knochen fraß. Als das Tier zu Harry aufsah, erkannte er, dass es Sirius in seiner Hundegestalt war.
 

Tränen liefen ihm die Wangen herunter, als Harry realisierte, dass jenes Bild nur ein Bild geschaffen von seiner Fantasie war. Er zitterte am ganz Leib und fühlte sich so schmutzig wie nie zuvor. Das Blatt Pergament steckte in seine Umhangtasche und rannte zu den Räumen der Gryffindors.
 

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„Harry ist alles in Ordnung?“, wollte Hermione wissen, als Harry durch das Portrait-Loch kletterte. „War Parker sauer oder so?“, sie legte ihr Hände auf seine Schultern, doch er entzog sich ihr und starrte zu Seite.

„Harry! Was ist denn?“, nun klang sie ehrlich besorgt und voll von Sarkasmus musste Harry feststellen, dass es ihm total egal war.

„Nicht jetzt, Herm! Ich will erstmal allein sein! Lass uns morgen darüber reden“, eigentlich hatte er nicht vor mit ihr darüber zu reden und er würde es wohl auch nicht tun.
 

Er rannte die Treppe hoch, stieß die Tür zum Schlafsaal auf, sodass sie gegen die Wand knallte, was Ron mit einem „Spinnst du?“ kommentierte, und rannte weiter zum Bad, in welchem er Dean mit einer Viertklässlerin beim Sex erwischte.

„Dean, Cassandra raus! Vögeln könnte ihn wo anders!“, schrie er, als die beiden fluchtartig den Raum verließen.
 

Der Schwarzhaarige verriegelte die Tür und stellte sich vor den Spiegel. Er sah ein Spiegelbild an und da kehrte das Bild wieder zurück in seinen Geist.

Wütend schrie er und schlug mit der Faust in den Spiegel, sodass dieser zerbrach. Blut rann seine Hand hinunter, denn die Scherben hatten tiefe Wunden geschnitten.
 

Harry begann zu lachen. Er lachte wie er es in jenem Tagtraum getan hatte und hielt sich dabei die von Blut triefende Hand vor die Augen.

Rotes Blut topfte auf den Boden, auf die Scherben des Spiegels. Harry zog seinen Umhang aus und warf ihn auf den Boden. Anschließend räumte er mit einem lauten Schrei die Ablage unter dem Spiegel ab, sodass alle Utensilien darauf zu Boden fielen.
 

Lachend bückte er sich und griff nach einer der Scherben. Diese musterte er mit großen Augen, ließ sich an der Wand entlang in den Scherbenhaufen gleiten und legte die Scherbe an seinem Arm an.

Der Schmerz, als die Scherbe das Fleisch durchschnitt, ließ ihn erst zusammen zucken und trieb ihm einen Moment lang die Tränen in die Augen. Dann aber übermannte ihn das Gefühl der Erleichterung, als der körperliche Schmerz den seelischen ablöste. Immer tiefer wurden seine Schnitten und immer mehr Frieden schien seine Seele zu finden.
 

Da wurde plötzlich die Tür aufgerissen und Hermione stand in der Tür.

„Harry!“, rief sie entsetzt und ließ sich zu ihm in den Scherbenhaufen fallen, wobei eine Scherbe ihr das Bein aufschnitt und ihre weißen Kniestümpfe rot färbte.

Mit einem Zauber versiegelte Hermione die Tür wieder und riss Harry die Scherbe aus der Hand.
 

„Was soll das? Was hat Parker mit dir gemacht?“, schrie sie hysterisch und blickte ihm gehetzt in die Augen.

„Nichts! Er hat mir von seiner Familie erzählt…“, sagte Harry schwach mit einem Lächeln auf den Lippen, das so gar nicht zu ihm passen wollte.

„Und warum bitte finde ich dich dann hier mit aufgeschnittenen Armen in einem Haufen Glasscherben?“, fragte die Gryffindor verzweifelt.

„Was geht dich das an? Lass mich hier sterben dann hab ich’s hinter mir!“, sagte Harry mit hängendem Kopf, seine Augen fixierten die Wunden, aus denen unentwegt rotes Blut rann.
 

„Es war kein Unfall, oder? Der Nordturm! Das war Absicht!“ in Hermiones hübschem Gesicht standen Schock und Erkenntnis. Ihre Augen waren unnatürlich geweitet und sie wurde mit einemmal kalkbleich.

„Schlaue Hermione! Wie immer brilliant“, Harry lachte sarkastisch. Sein Lachen hallte gespenstisch und Furcht erregend von den gefliesten Wänden wieder.

„Halt die Klappe!“, schrie die Braunhaarige, während kullernde Tränen über ihr hübsches Gesicht rannen und heiße, feuchte Spuren auf diesen hinterließen. Ihre Lippen bebten und ihre Augen färbten sich rot.
 

„Wie kannst du so reden Harry? Hast du dabei jemals an uns gedacht? Ron und ich machen uns Sorgen! Und außerdem bist du der Einzige, der Voldemort besiegen kann!“ Von der Verzweiflung in ihrer Stimme ließ Harry sich nicht erweichen, viel mehr war all seine Aufmerksamkeit auf Hermiones Worte gerichtet, denn wieder war er nur der Held. Sie hatte nicht von ihm als Mensch gesprochen, sondern von dem Jungen, der alle retten sollte. Sogar im Moment größter Verzweiflung und der unumgänglichen Sehnsucht nach dem Tod sah man ihn nicht als den der er war.
 

Konnte er denn nur zum ‚Menschen’ werden, wenn er Voldemort besiegte?

Wenn das der einzige Weg war, würde er ihn gehen, egal wie schwer und gefährlich er auch wäre. Verbotene Abteilung hin oder her, er würde diese Bücher ausleihen, sie studieren und Voldemort vernichten! Dann wäre er ein vollwertiges Mitglied der Gesellschaft.
 

Er nickte sanft. „Du hast Recht, Herm! Es war dumm von mir das zu tun…“, reumütig ließ er den Kopf hängen, auch wenn er nicht bereute, was er getan hatte, aber er wollte, dass sie ihn endlich allein ließ.

„Endlich siehst du’s ein!“, sie nickte und verheilte seine Wunden, damit niemand mitbekam, was geschehen war. „Versprich mir, so etwas nie mehr zu tun! Reparo!“, der Spiegel setzte sich wie von allein wieder zusammen und nichts deutete mehr aus Harrys Zerstörungswut hin, außer den Waschutensilien, die ihren Platz auf dem Fußboden gefunden hatten. Schnell räumte er alles weg und hinterließ das Bad so wie er es vorgefunden hatte.

„Herm… würdest du…“, begann er, als die beiden im Begriff waren den Raum zu verlassen.

„Es niemandem sagen?“, beendete sie den Satz für Harry und nickte dabei liebevoll lächelnd. „Aber natürlich nicht! Wenn du mir versprichst, dass es einmalig war!“

Sie drehte ihm den Rücken zu und ließ den Schwarzhaarigen mit seinen Gedanken allein.
 

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Mit einem lauten Knall flog das kleine Fass, gefüllt mit schwarzer Tinte gegen die Wand und verspritzte seinen Inhalt im gesamten Raum.

„Verdammt!“

Ein weiterer Knall und wieder zerbrachen Tintenfässer, aber diesmal auch Federkiele. Tinte vernichtete die Hausaufgaben der letzten Stunden und hätte beinahe auch den Quell aller Übelkeit vernichtet, hätte Draco ihn nicht vorher aus der Verwüstung gezogen.
 

Sein Zimmer sah derweil aus wie ein Schlachtfeld. Überall lagen die Federn, die einmal Inhalt seines Kopfkissens gewesen waren, Scherben, Bücher, Tinte, Federkiele, Pergamentrollen und Klamotten pflasterten den Boden und dennoch ließ Dracos Zerstörungswut nicht nach. Er schlug gegen den Schrank, bis ihm die Knöchel bluteten, erst da ließ er sich aufs Bett fallen, strich sich seufzend die Haare aus dem Gesicht und begann noch einmal den Brief von seinem Vater zu lesen.
 

Draco,

vorab zeige diesen Brief niemandem, er ist streng geheim, darum habe ich ihn auch nicht mit der Tagespost geschickt. Wenn jemand diesen Brief ließt, kann dass dein und mein Ende sein! Auf beiden Seiten!

Aber nun zum Wichtigen. Ich habe mit dem Lord geredet und er ist bereit dich endlich in unsere Reihen aufzunehmen. Glaub mir es war nicht leicht ihn dazu zu bekommen, du bist immerhin noch Schüler!

Nichts desto trotz hat er zugestimmt, allerdings musst du dich erst bewähren!

Der Lord plant die endgültige Vernichtung Potters und damit auch die Übernahme der Schule! Du mein Sohn wirst uns alles Auffällige berichten und sollte jemand von deiner Mission erfahren und sie darum scheitern, so werde ich mich von deinem Versagen distanzieren, das sei dir gesagt!
 

Lucius
 

Am liebsten hätte Draco den Brief in der Luft zerrissen, aber das wagte er nicht, genauso wenig wie er wagte sich seinem Vater entgegen zu stellen und genau das machte ihn so wütend, dass er den kompletten Raum auseinander nahm.

Er wollte kein Deatheater werden, aber er hatte nicht den Mut und die Entschlossenheit seinem Vater zu trotzen.

Verärgert über seine eigene Feigheit setzte er sich an den Schreibtisch, nahm ein Stück Pergament zur Hand, das seinen Wutanfall überlebt hatte und suchte nach schreibfähigen Federkielen und einem Tintenfass, welche er wie durch ein Wunder auch fand.
 

Lucius,

ich bin dir überaus dankbar, dass du den Lord von meinen Fähigkeiten überzeugt hast! Natürlich werde ich den Auftrag zu deiner und des Lords Zufriedenheit ausführen und niemand wird von diesem Brief je erfahren

In Dankbarkeit
 

Draco
 

Mit Müh und Not unterdrücke Draco einen Würgereiz, als er den Brief an das Bein der schwarzen Eule band, die ihm Lucius’ ‚gute’ Nachricht überbracht hatte.

Er ging zum Fenster, öffnete es und entließ die Eule in die neblig-herbstliche Welt Nordschottlands, in der die Sommer mild und die Winter zu Weilen eher hart sein konnten, dann wenn die klirrende Kälte sich in dem alten Gemäuer festsetzte sodass nur die beheizten Räume der Häuser selbst erträglich schienen.

Zu solchen Zeiten hatte Draco immer Angst ihm würde morgens beim Aufwachen ein Eiszapfen aus der Nase hängen oder der gleichen. Nur eine heiße Dusche am Morgen konnte Draco dann in die Welt der Lebenden zurückholen und vielleicht noch ein gutes Frühstück.
 

„Scheiße!“, fluchte er und schlug mit der ohnehin schon blutigen Hand auf den Schreibtisch ein.

Es war wohl wieder an der Zeit kleine Erstklässler aus Gryffindor zu quälen, um die sich aufstauende Wut heraus zu lassen.
 

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„Ah Mr Potter! Wie geht es Ihnen? Haben Sie sich gut von ihrem Unfall erholt?“, fragte die Bibliothekarin, als der Schwarzhaarige an deren Schreibtisch trat.

„Ja, danke der Nachfrage. Ich habe ihr eine Bescheinigung von Prof. Parker für die Nutzung der Verbotenen Abteilung“, sagte er nüchtern und legte der Frau das Blatt vor die Nase.

Schnell lass sie den Zettel und lächelte ihm dann zu.

„Aber selbstverständlich! Das sind ja auch wirklich wichtige Beweggründe! Bitte, bitte bedienen Sie sich!“, ihre schrille Stimme schmerzte Harry in den Ohren und so war er froh, als er das Stück Pergament wieder in seine Umhangtasche gleiten ließ und die Verbotene Abteilung betrat.
 

Schon vor Jahren hatte dieser Bereich ihn sehr interessiert, aber bisher hatte nur der Umhang seines Vaters ihm Zutritt zu den wertvollen Büchern verschafft. Umso glücklicher war er nun, den Rest des Jahres ungestört diese Abteilung nutzen zu können und nicht einmal Filch fürchten zu müssen.
 

Einige Minuten bewegte er sich zwischen den Regalen hin und her, betrachtete all die Einbände, auf denen in verzierten Lettern mal mehr, mal weniger interessante Titel standen. Harry konnte nie wirklich begreifen warum ein Buch über die Koboldaufstände von 1109 in diesem Bereich stand und genau gesagt wollte er den Grund auch gar nicht kennen.

Endlich fand Harry eines der notierten Bücher, das über die schwarzmagischen Tränke. Auch wenn er wenig Hoffnung hatte, dass er es schaffen würde auch nur einen dieser komplizierten Tränke richtig zu brauen, wollte er es doch immerhin versuchen, vielleicht hatte er im schwarzen Bereich ja mehr Talent als im weißen.

„Na endlich hab ich dich!“, murmelte er und zog das in schwarzes Leder eingebundene, schwere Buch heraus und betrachtete das Cover.

Am oberen Rand stand in verschnörkelten Goldletternlettern der Buchtitel und darunter war das Bild eines dampfenden Kessels, über dem ein rot leuchtender Totenkopf schwebte.

Nun wurde Harry bewusst, dass niemand außer ihm wissen durfte, dass er diese Abteilung benutzte und somit wäre es auch viel zu riskant öffentlich zu zeigen, welche Bücher er so als Abendlektüre las. Der Einband war bereits verschlissen und an einigen Stellen abgerieben. Das Pergament im Inneren war porös und schon leicht gelblich verfärbt.
 

Schnellen Schrittes ging er zum Schreibtisch der Bibliothekarin zurück und legte das Buch auf den Tisch.

„Sind Sie sicher Mr. Potter?“, fragte die Frau mit hochgezogenen Augenbrauen, als sie sah, welches Buch Harry da im Begriff war auszuleihen.

„Aber selbst verständlich!“, antwortete Harry nicht stolz, aber doch fest und sicher, auch wenn er sich insgeheim nicht sicher war, ob das wirklich tun wollte.

Wollte er schwarze Magie studieren? Und was würde geschehen, wenn es schief ging und er einen Unfall hatte? Oder jemand dahinter kam? Er konnte sich schon genau vorstellen, wie Malfoy es herausfand und es Dumbledore erzählte.

Harry schüttelte den Kopf um die Gedanken zu vertreiben. Niemand würde es herausfinden und damit war das Thema vom Tisch.
 

Er packte sein Buch schnell in die Tasche und betete niemand habe gesehen, was es für ein Buch war, dann verschwand er schnell aus der Bibliothek und rannte in seinen Schlafsaal um das Buch dort in einer Schublade zu verschließen.
 

Seufzend ließ er sich auf Bett sinken, als die Gefahr, dass er mit dem Buch gesehen wurde endlich gebannt war. Jetzt musste er sich nur noch die entsprechenden Utensilien die er zum Brauen der Tränke brauchte besorgen, aber wahrscheinlich hatte Snape alles was wichtig war in seinem Vorratsraum, ansonsten würde Harry einfach Parker darum bitten das Zeug zu besorgen, der würde ihn sicher unterschützen.

Müde warf Harry einen Blick auf seine Uhr, nur um festzustellen, dass er schon viel zu müde für die frühe Uhrzeit war und sich nun zu fragen begann, was er tun sollte. Kurz entschlossen und da niemand außer ihm im Raum war schnappte er sich das Buch und begann es zu lesen.
 

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Mit einem Knall fiel die Tür zum Schlafsaal der Gryffindors zu, als Ron den Raum betrat. „Da bist du ja!“, rief der Rothaarige, als er seinen besten Freund in ein Buch vertieft auf dessen Bett fand. Er rannte zu ihm, als Harry verschreckt das Buch zuschlug und es schnell in die Schublade warf, sodass Ron den Titel nicht mehr sehen konnte. Skeptisch hielt der Weasley an und betrachtete Harry nachdenklich.

„Was war das?“, fragte er ernst mit zusammen gezogenen Augenbrauen.

Harry zuckte nur mit den Schultern.

„Abendlektüre zum Einschlafen! Also was gibt’s? Du hast mich doch gesucht, oder?“

Vom Themawechsel völlig überrumpelt begann Ron zu grinsen wie ein Irrer und sprang auf und ab.

„Ab morgen is wieder Quidditchtraining!“, schrie er aufgeregt, was Harry eher kalt ließ.

„Ah, danke, dass du mir bescheid gesagt hast!“, gab dieser nur trocken zurück, löschte das Licht seiner Nachttischlampe, zog die Vorhänge um sein Bett herum zu und drehte sich um, da er sich nach erholsamem Schlaf sehnte.

Von dieser Reaktion wieder überrumpelt verließ Ron den Schlafsaal um noch ein wenig mit Hermione zu reden.
 

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Stolz und mit erhobenem Kopf betrat Draco die Räumlichkeiten Slytherins. Es hatte sich im Geheimen schon herumgesprochen, dass er einen sehr, sehr wichtigen Brief erhalten hatte und um was in diesem ging. Natürlich wusste keiner, dass Draco weniger froh über besagten Brief war und so tat er, ganz nach Art der Malfoys, so, als wäre er überglücklich endlich ein Deatheater zu werden.

Allerdings, und das war bedeutsam schlimmer für Draco, konnte er sich nun nicht mehr ungestraft an Potter heranmachen. Ab sofort würde jeder ein Auge auf ihn haben und somit musste ‚Operation Potter’ auf unbestimmte Zeit hinaufgeschoben werden, sehr zum Leidwesen des Blonden.

Da er aber ein Malfoy war und Familienehre zu wahren hatte tat er zutiefst zufrieden und sonnte sich in der unausgesprochnen Bewunderung seiner Hauskameraden, als er an ihnen vorbei in den Schlafsaal schritt.
 

Endlich von seinem Schauspielerzwang befreit setzte Draco sich auf sein Bett und rieb sich über die Augen, als plötzlich die Tür aufging und ein junger Mann vor ihm stand. Er hatte lange Beine, dunkelbraunes Haar und leuchtende, hell blaue Augen.

„Mein Gott Blaise, wenn Vater nicht wüsste, dass du ein Junge bist wärst du wahrscheinlich die Person, die ich mal heiraten müsste“, grinste Draco seinem besten Freund entgegen.

„Sei still Dray! Und noch was, die da draußen kannst du vielleicht täuschen, aber mich nicht, also was ist los? Du freust dich gar nicht, dabei hast du die letzten Jahre von nichts anderem gesprochen, na ja außer vielleicht Potter, aber sonst nix“, schoss er gleich drauf los, ohne noch auf Dracos Bemerkung über eine Hochzeit einzugehen.
 

„Nenn mich nicht Dray! Na ja… ich weiß nicht… überleg doch mal bei gesundem Menschenverstand, irgendwie hat der Lord… na ja… nicht mehr alle Tassen im Schrank! Vater folgt ihm, ja! Aber ich bin anders als er! Er ist ein Malfoy, aber in mir gibt es auch noch so was wie das Blut der Blacks! Ich will nicht mit verschlossenen Augen auf der Suche nach einem längst verlorenen Traum einem größenwahnsinnigen Halfblood folgen! So bin ich nicht und das weißt du! Ich kann nicht vor ihm im Staub kriechen und den Saum seines Umhangs küssen, dafür bin ich zu stolz!“, antwortete Draco fast gänzlich wahrheitsgemäß. Noch rang er mit sich, ob er Blaise nun die Wahrheit erzählen sollte oder nicht er war immerhin so was wie sein bester ‚Freund’.
 

„Ist das alles? Dein Stolz? Dray oder Draco, wie auch immer, ich kenn dich doch! Du bist anders, ok? Mag am Blut der Blacks liegen, oder woran auch immer, aber ich glaube nicht, dass Stolz allein bei dir der Grund ist! Gerade weil du NICHT so bist wie Lucius! Eben kein perfekter Malfoy! Was ist der wahre Grund? Potter?“, direkt wie immer traf er mit seinen Worten genau in Dracos Wunden. Wie sollte er je etwas vor diesem Jungen geheim halten können?
 

„Ja verdammt! Na und?“, brauste er los, verzweifelt, weil er diesmal nicht in der Lage war sich malfoysch aus der Affäre zu ziehen.

Blaise grinste ihn breit und siegreich an, seine blauen Augen blitzen vergnügt, wie immer wenn er gegen Draco eines ihrer kleinen Gefechte gewann.

„Wusste ich es doch! Feindschaft! Von wegen! Ich hab dich in den letzten Wochen beobachtet, sehr merkwürdig, wie du die ganze Zeit hinter unserem Goldjungen her schleichst und, dass du gaaaaanz rein zufällig zu Stelle warst als der seinen ‚Unfall’ hatte“, die Art wie er das Wort ‚Unfall’ betonte ließ keinen Zweifel daran, dass er um den genauen Hergang wusste.

Potters kleiner Unfall, der keiner gewesen war, Dracos Schuldgefühle, denn hätte er Potter nicht gefragt, so wäre dieser auch nie gesprungen.

„Woher weißt du davon?“, fragte der Blonde nun doch etwas aufgebracht.
 

Blaise strich eine seiner braunen Haarsträhnen bei Seite und lächelte ihn geheimnisvoll an.

„Sagen wir, ich habe meine Quellen… aber das tut jetzt nichts zur Sache! Es ist doch mehr als auffällig, dass sogar Weasel schon glaubt, Potter sei mit dem Lord im Bunde, weil du dich in letzter Zeit so oft in seiner Gegenwart aufhältst! Was willst du von Potter? Ihn zu deinen Trophäen zählen? Seinen Namen der langen Liste hinzufügen? Oder ist es ernst?“
 

Was sollte Draco nun antworten? Er wusste ja selbst nicht mal, ob ihm die Sache ernst war oder nicht. Hätte Blaise ihn vor wenigen Wochen, vor Potters Suizidversuch, danach gefragt, er hätte sofort gesagt, dass Potter nur eine Trophäe war.

Allerdings hatten sich einige Dinge geändert, Draco hatte sich, ohne es wirklich jemandem zu sagen, große Sorgen um Potter gemacht und nun war er sich nicht mehr so sicher, ob er sich nicht doch…
 

„Was weiß ich! Ist doch jetzt sowieso nicht mehr wichtig! Ich bekomme Potter sowieso nicht mehr! Selbst wenn, der Lord bringt mich eigenhändig um, wenn ich dem seinem größten Feind ins Bett gehe! Es ist egal! Ich muss mir ein anderes Opfer suchen! Luna Lovegood oder so…“, Draco versuchte gleichgültig zu klingen, versuchte seine Stimme zur Ruhe zu zwingen und die Tränen zurückzuhalten, aber er wusste, dass er seine Verzweiflung nicht vor Blaise verstecken konnte.
 

Dieser lächelte ihn sanft an und nickte.

„Draco Malfoy ich sags ja nur ungern, aber du hast dich verliebt! In Potter!“, ganz konnte er die Belustigung nicht aus seiner Stimme bannen und grinste ihn leicht an.

„Halt die Klappe und verschwinde Blaise! Selbst wenn ich in ihn verliebt bin, dann mache ich ihn so runter, dass er niemals dahinter kommen wird!“, Draco musste sich zwingen nicht zu schreien, denn am liebsten wäre aufgesprungen und hätte das ganze Zimmer zertrümmert.
 

Es hasste es, dass sein bester Freund ihm so tief in die Seele gucken konnte.
 

Kapitel4 Ende
 

Ja, der liebe Dunkle Lord hat perfektes Timing :)

Ich hoffe ihr hattet Spaß beim Lesen!
 

Kapitelvorraussicht:

Kapitel5 Das Buch der 1000 Flüche

Kapitel6 Heimliches Üben



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  ai-lila
2010-07-02T15:06:33+00:00 02.07.2010 17:06
Hi~~

Es ist schön beide Seiten kennen zu lernen.
Und ja... die beiden Jungs haben es nicht leicht.

Das war wieder ein klasse Kapi.
lg deine ai
Von: abgemeldet
2010-06-11T23:15:01+00:00 12.06.2010 01:15
Nice one :)
Gute Balance zwischen den beiden Perspektiven und glaubhafte (weil langsame) Veränderungen der beiden Charaktere.
Nur weiter so!
Von: abgemeldet
2010-06-06T22:29:49+00:00 07.06.2010 00:29
Cooles neues Kapitel, Harry in der Emo Phase mal was anderes.
Is aber echt super, lässt ihn irgendwie reifer wirken.




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