Wendung
Hallo!
Da bin ich wider mit einem neuen Kapitel ^-^
Danke für eure Kommentare! Freut mich, dass euch die FF gefällt, da sie zu den
wneigen Geschichte von mir zählt, die ich selbst mag xD Vor allem habe ich
schon so viel an der FF herumgeplant und ich bin total verrückt nach den
Charakteren xD Und es wird sowieso mindestens eine Fortsetzung geben xDD
*schon geplant hat* Außerdem habe ich mehrere Sidestories dazu *lol* Falls ihr
euch dafür interessiert (z.B. wie sich Spencer und Leo kennenglernt haben, wie
Ray so heruntergekommen ist, etc.), dann sagt nur Bescheid XD
.....................
Kai brauchte am nächsten Morgen einen Moment, um zu begreifen, wo er war. Er
bevorzugte es, in seiner Villa nahe bei Moskau zu schlafen, weil er sich in
Hotels oft nicht sehr wohl fühlte. Doch heute war es anders.
Er stand auf und ging in sein privates Badezimmer. Nach einer erfrischenden
Dusche kuschelte er sich in seinen weichen Bademantel und föhnte seine Haare.
Er zupfte seine Frisur zurecht, bevor er wieder in sein Zimmer zurückging und
sich ein frisch gebügeltes Hemd und dazu einen für ihn typischen tadellosen
Anzug anzog. Er legte seine teure Rolex an sein linkes Handgelenk und trank
einen Schluck Wasser aus dem kleinen Kühlschrank. In dem Moment, in dem er die
Tür des Kühlschrankes schloss, wusste er plötzlich, wo sie suchen mussten, um
eine Spur von Ian und Max zu finden.
„Das ist er!“, stellte Kai sicher fest und deutete auf einen schmutzigen,
weißen Wohnwagen, der auf dem Parkplatz stand. Er ging mit Spencer und Michael
im Schlepptau zu dem Fahrzeug. „Ich bin mir hundertprozentig sicher, dass Ian
mit dem Wagen bei der Beerdigung war!“
„Sind hier Kameras?“, fragte Spencer und sah sich um. Da er eine Sonnenbrille
und einen großen, schwarzen Hut trug, um nicht erkannt zu werden, war seine
Sicht ein wenig eingeschränkt. Michael, der exakt dieselbe Tarnung trug wie
der Blondschopf, zuckte mit den Schultern und schaute auch umher.
Kai runzelte die Stirn. Er fand nicht, dass es eine gute Idee gewesen war,
ausgerechnet die beiden Prominenten mitzunehmen. Die beiden behaupteten zwar,
perfekt verkleidet zu sein, aber dass sie sich durch diese Tarnung so sehr
ähnelten, machte sie nur noch verdächtiger. Trotzdem waren sie bisher noch
nicht angesprochen worden.
„Keine?“, fragte Spencer noch einmal und ging dann auf die Fahrertür zu. Er
versuchte, sie zu öffnen, was natürlich nicht funktionierte, da sie
abgeschlossen war. Also zog er zwei dünne Drähte heraus.
„Lernt man das beim Film?“, scherzte Michael.
„Nein, in der Abtei“, gab Spencer kühl zurück und fing an, in dem Schloss
herumzustochern. „Das könnte etwas dauern, ich habe das lange nicht mehr
gemacht.“ Hochkonzentriert beugte er sich über das Schloss und werkte daran
herum.
„Ich steh Schmiere“, schlug Kai vor und ging ein paar Schritte von dem Wagen
weg. Glücklicherweise hatte Ian den Wohnwagen in der obersten Parkebene
abgestellt. Nur wenige Leute, die den Flughafen besuchten, fuhren so weit nach
oben in das Parkhaus, da sie es oft eilig hatten. Deswegen standen hier nur
wenige Autos. „Vermutlich wusste er nicht, wann er zurückkommen würde“,
mutmaßte Michael, der Kai gefolgt war und sich ebenfalls wachsam umsah. „Und
hier oben wird wohl nicht so oft kontrolliert wie unten. Wie lange darf man
hier parken?“
„Zwei Wochen, dann wird er Wagen abgeschleppt“, gab Kai zurück und warf einen
Blick über die Schulter zu Spencer, der noch immer beschäftigt war.
Michael folgte dem Blick und grinste leicht. „Jetzt weiß ich, warum er nicht
wollte, dass sein Freund mitkommt“, sagt er leise und ziemlich amüsiert.
„Lass ihn doch“, lächelte Kai verständnisvoll. „Muss lange her sein, dass er
Schlösser geknackt hat. Da kommen Kindheitserinnerungen auf.“
„Ich hab's!“, ließ Spencer plötzlich stolz vernehmen. „War gar nicht mal so
schwer wie gedacht!“ Er öffnete die Fahrertür und schwang sich auf den Sitz.
„Ahh, ist das eng“, beschwerte er sich und drehte den Sitz zurück.
„Ist auch vermutlich auf Ians Größe eingestellt“, feixte Michael.
Spencer beugte sich zur Beifahrertür und schloss sie von innen auf. „Kommt
ihr?“, fragte er mit kindlicher Begeisterung.
Als Michael und Kai sich zusammen auf den Beifahrersitz gequetscht hatten, war
Spencer schon damit beschäftigt, Kabel zu sortieren.
„Du willst den Wagen auch noch kurzschließen?“, fragte Michael entgeistert.
„Sie kommen endlich!“, seufzte Tyson erleichtert, als der weiße Wohnwagen in
die Seitenstraße, in der sie warteten, abbog und am Waldrand parkte. Sie
hatten sich diesen recht leeren Platz ausgesucht, um keinen ungebetenen
Passanten zu begegnen. Schließlich wussten sie noch nicht, was sie im
Wohnwagen finden würden.
Spencer stieg als erstes aus und nickte den anderen zufrieden zu. „Kai hatte
Recht, das Teil war am Flughafen abgestellt!“ Er wartete auf seine beiden
Mitfahrer, die sofort zur Tür des Anhängers gingen und feststellen mussten,
dass auch dieser abgeschlossen war. „Das schaff ich auch noch!“ Spencer schob
Michael elegant beiseite und zog die Drähte wieder hervor.
„Hoffentlich ist das wirklich Ians Wagen“, meinte Tyson misstrauisch an Tala
gewandt.
„Die können das Teil doch nicht einfach so aufbrechen?“, ärgerte sich Mariah
ein wenig. „Vor dem Kind!“
„Als würde unseren Superstar so etwas stören“, murmelte Bryan verächtlich und
warf einen Blick zu Nikolai, der noch in einem der Mietwagen saß und las. Er
bekam glücklicherweise nicht mit, dass hier gerade ein Auto geknackt wurde.
„Hattet ihr Streit?“, fragte Mariah verwundert. Sie kannte weder Bryan noch
Spencer sonderlich gut, aber früher waren die beiden in einem Team gewesen,
deshalb war sie irgendwie automatisch davon ausgegangen, dass die beiden auch
befreundet waren. Aber Bryans Tonlage und dieses bedrohliche Funkeln in seinen
Augen sagten etwas anderes.
Bryan blieb eine Antwort erspart, da just in diesem Moment die Tür zum
Wohnwagen aufschwang und ein paar der Umherstehenden begeistert applaudierten.
Gekonnt verbeugte sich Spencer und schenkte ihnen sein Hollywood-Lächeln.
Bryan verdrehte die Augen und sah weg.
„Man, das stinkt“, bemerkte Tala, der als Erstes über die Schwelle des
Wohnwagens getreten war. Er kam rückwärts wieder raus und drehte sich zu den
anderen um. „Kein Zweifel, darin muss Ian gewohnt haben. Dieses Chaos ist so
charakteristisch, dass ich mich da noch nach sechzehn Jahren dran erinnere!“
Er lächelte gequält und sah zu Spencer und Bryan, die jedoch beide nicht mehr
daran dachten, was für ein unordentlicher Mensch Ian damals gewesen war. Tala
drehte sich schnell wieder um und ging zurück in den Wohnwagen. Er trat
vorsichtig auf und öffnete dann die Vorhänge, die das Innere der Wohnfläche
dunkel und stickig gemacht hatten. Er öffnete die Fenster, um frische Luft
hinein zu lassen. Tyson war ihm gefolgt und sah sich auf dem Boden um. Er hob
eine grüne Hose hoch und lächelte schwach. „Solche hat nur Max getragen.“
Obwohl das Kleidungsstück dreckig war, drückte er es an seine Brust und
schloss für einen kurzen Moment die Augen. Dann drehte er sich um und reichte
Kai, der noch draußen stand, die Hose. Der musste auch leicht grinsen.
„Also hat Max auch da drin gewohnt?“, fragte er.
„Wir haben hier jedenfalls neben der eingebauten Koje noch eine Matratze“,
rief Tala aus dem Wohnwagen zurück.
„Waren Max und Ian etwa schwul?“, fragte Johnny verdattert.
„Nein, bestimmt nicht“, antwortete Bryan zuckersüß. „Die beiden waren keine
perversen Miststücke.“ Seine Augen huschten kurz zu Spencer, doch der hatte
ihm den Rücken zugedreht, sodass Bryan seine Gesichtszüge nicht sehen konnte.
Aber er konnte sich denken, dass Spencer gequält die Lippen aufeinander
gepresst hatte.
„Jetzt hört schon auf damit!“, beschwerte sich Sara ein wenig genervt. Sie
hatte keine Lust mehr auf diese Streitigkeiten, die mittlerweile beinahe nur
noch von Bryan ausgingen.
„Erst, wenn er sich entschuldigt hat“, pfefferte Bryan zurück.
„Entschuldige du dich zuerst!“, sprang Spencer entgegen seiner Absicht wieder
darauf an.
„Habt ihr irgendetwas Interessantes gefunden?“, fragte Leo etwas ungeduldig
und fuhr sich angestrengt durch die Haare. Genau wie Sara waren ihm die
ständigen giftigen Bemerkungen und Wortwechsel der beiden zu viel geworden. Er
ging zur Tür des Wohnwagens und schielte hinein.
„Nein“, seufzte Tyson und schob ihn beiseite, um den Wohnwagen verlassen zu
können. Er setzte sich auf die Stufe vor der Wagentür und wischte sich mit dem
Hemdärmel über seine Stirn. „Da drin sind nur Kleidung und Camping-Geschirr.“
Er schüttelte ein T-Shirt aus und hob es an. „Aber die Größe passt.“ Das
Kleidungsstück war ziemlich klein, vermutlich eine Kindergröße.
„Und sonst ist da wirklich nichts drin?“, fragte Michael zweifelnd.
Tyson schüttelte den Kopf. „Der Kühlschrank ist bis auf eine Bierflasche leer
und in den anderen Schränken ist außer Geschirr auch nichts.“
„Das heißt, wir haben den Wagen völlig umsonst geholt?“, ärgerte sich Michael.
In seiner Stimme lag jedoch auch eine Spur von Verzweiflung, denn dieser Wagen
war ihr einziger Anhaltspunkt gewesen. Jetzt würden sie wieder von vorne
anfangen müssen! Und vermutlich wieder nichts finden...
„Nicht ganz“, meldete sich Tala aus dem Inneren des Wagen. Er setzte sich
hinter Tyson in den Eingang des Wohnwagens, sodass sein Freund sich umdrehen
musste, um ihn zu sehen. Tala hielt einen Zettel in die Luft.
„Was steht da?“, fragte Johnny und drehte den Kopf, als hoffte er, er könne
die Buchstaben dadurch besser entziffern.
„Keine Ahnung“, antwortete Tala freundlich und drehte die Seite mit dem
Schriftzug wieder um, sodass er selbst sie ansehen konnte. „Das ist weder
kyrillisch, noch Latein.“
„Was ist es dann?“, fragte Mariah hoffnungsvoll. Talas Gelassenheit ließ sie
hoffen, dass er eine Idee hatte, wie man es entziffern konnte.
„Woher soll ich das wissen?“, fragte Tala jedoch.
Wieder ging ein deprimiertes Seufzen durch die Menge. Mittlerweile saßen nicht
nur Tyson und Tala. Auch Kai, Bryan, Johnny, Michael und Sara hatten sich auf
dem Boden niedergelassen. Lediglich Spencer, Leo und Mariah standen noch.
Alissa war im Büro geblieben, während Nikolai im Auto sein Buch weiterlas.
„Wir hatten früher eine Art Geheimschrift“, verteidigte sich Tala. „Und die
hat Ian zum Schreiben benutzt. Oder Max hat sie benutzt, keine Ahnung.“ Er
wandte sich an Bryan: „Kannst du das vielleicht noch?“ Er gab den Zettel
Tyson, der ihn wiederum an Bryan weiterreichte. Doch der runzelte bloß die
Stirn. „Da sind Zahlen“, gab er ratlos seine Meinung preis.
„Kannst du die Schrift noch, Spencer?“, hoffte Mariah.
Doch Spencer schüttelte ebenfalls den Kopf. „Weshalb auch?“
„Ich kann sie noch“, meldete sich Leo zu Wort. „Hoffe ich...“
„Woher?“, fragte Bryan entsetzt und starrte Spencer an. „Du hast ihm
unsere Geheimschrift beigebracht?“
„Ian hat sie Max vermutlich auch beigebracht!“, behauptete Spencer. „Und wir
hatten damals eh keinen Kontakt mehr zueinander!“
„Darf ich?“, fragte Leo.
„Aber Max ist keine verfluchte Schwuchtel!“, fauchte Bryan und sprang auf, um
Spencer gegenüberstehen zu können.
„Nenn' Leo nicht immer so!“, verlangte Spencer.
„Und warum nicht?“, fragte Bryan spöttelnd. „Etwa weil er keine ist?“ Er
grinste breit. „Sieh' ihn dir doch mal an!“
Leo verdrehte die Augen. „Ich wollte doch nur den Zettel sehen“, maulte er
leise mehr an sich selbst gerichtet.
„Gib das Teil her!“ Spencer versuchte, Bryan den Zettel zu entreißen. Doch
Bryan wich nicht nur aus, sondern schlug auch Spencers Arm zurück. Spencer
hielt Bryans Handgelenk schließlich fest, was den Lehrer jedoch nicht davon
abhielt, den Zettel in seiner Faust zusammengeknüllt zu verstecken.
„Ihr macht ihn noch kaputt!“, rief Mariah entsetzt, was allerdings in dem „Was
soll das, ihr Idioten?“ von Johnny unterging.
„HEY!“, rief Tala plötzlich laut.
Die beiden Russen hielten überrascht in ihrer Rangelei inne und schauten ihren
ehemaligen Teamleader an.
„Wisst ihr was?“, fauchte Tala. „Ich würde selbst die Hilfe von einem
schizophrenen Schimpansen annehmen, wenn ich dadurch Ian finden könnte! Also
gib der Schwuchtel gefälligst den Zettel, Bryan!“
„Sag' Spencer, dass er mich loslassen soll!“, verlangte Bryan weinerlich. Er
hatte glatt vergessen, wie steinhart Spencers Griff sein konnte und sein
Handgelenk tat weh.
„Ihr verdammten Kinder!!“, fluchte Tala. „Ist euch euer beschissener Streit
etwa wichtiger als Ian?“ Er ging mit energischen Schritten auf die beiden und
und riss Bryan den Zettel aus der Hand. Unter seinem drohenden Blick ließ
Spencer Bryan los. Tala reichte Leo den Zettel.
„Da steht..“ Leo runzelte die Stirn. „Tajemnica: Тwerskaja 281.“ Er sah ratlos
wieder von dem Blatt auf.
„Was heißt das?“, fragte Michael etwas dümmlich.
Leo zuckte mit den Schultern, als ihn alle ansahen. Schnell reichte er den
Zettel wieder an Tala, damit der angestarrt wurde.
„Na prima“, murrte Tala. „Und ich dachte, wir hätten eine Spur gefunden!“ Er
knüllte den Zettel frustriert zu einer Kugel und warf ihn auf den Boden. „Und
jetzt?“
„Jetzt stehen wir am Anfang unserer-“ Kai unterbrach sich selbst, als ein
Klingeln aus seinem Jackett drang. Er zog sein Handy hervor und nahm den Anruf
entgegen. „Kai Hiwatari“, meldete er sich ein wenig entnervt. Er hielt sich
sein freies Ohr zu, um besser verstehen zu können, was der Anrufer sagte. Dann
ging er ein Stück von der Gruppe weg, die ihre Aufmerksamkeit auf ihn
gerichtet hatte. Keiner der Anwesenden wusste, was er nach dieser soeben
gestorbenen Spur sagen sollte. Daher kam ihnen diese Unterbrechung nur recht.
„Wer ist da?“, fragte Kai verwirrt und runzelte die Stirn.
Ein Moment lang schwieg er.
Unglauben hatte sich auf seinem Gesicht ausgebreitet.
„Ray..?“
..............
Ich freue mich wie immer über Kommentare ^-^ *knuffl*
Wenn ihr an den Sidestories interessiert sagt, dann sagt Bescheid ^^
*knuddl*
Nathera