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Fight for Destiny

Episode II: Black Dragons
von

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Von Rache, Waisen und perfekten Killern

Hier ist das zweite Kapitel.

Viel Spaß dann. *g*
 


 

Von Rache, Waisen und perfekten Killern
 


 

Paris, Frankreich

In Paris fand zurzeit das „National France Tournament für Kampfsport“ statt, an dem nur Kämpfer mit französischer Staatsangehörigkeit teilnehmen durften. In wenigen Minuten wird das Finale beginnen.

Die Gegner sind Pierre Legrand und Jean Napoleon Garée.

Der junge Franzose hatte sich verändert. Er arbeitete nun hart für seine Siege und seine Arroganz war größtenteils verschwunden. Der beinharte Kampf gegen Zack im Shinto Raijin Turnier hatte in ihm etwas bewirkt. Sein Gegner hingegen war ein großkotziger Angeber.

„So, oh großer Jean Napoleon Garée. Heute wirst du verlieren! Denn ich bin der Beste!“ Pierre ging in Kampfstellung.

„Wenn ich etwas bei meiner letzten Niederlage gelernt habe, dann ist es die Erkenntnis, dass man nie zu große Töne spucken sollte. Besonders dann nicht, wenn man den Gegner nicht kennt.“

Auch Jean machte sich bereit. Der Gong ertönte und der Kampf war somit eröffnet. Pierre stürmte auf Jean zu versuchte einige Kicks anzubringen. Doch Jean war zu schnell und wich allen Kicks aus. Nun holte er zum Gegenschlag aus.

Pierre verlor plötzlich den Boden unter den Füßen und wurde nach hinten katapultiert. Mit einem schnellen Fußfeger hatte Jean ihn von den Beinen geholt und mit einem anschließenden Spinkick nach hinten befördert. Pierre kam hart mit dem Rücken auf.

„Na warte!“

Er sprang auf und griff erneut an. Doch Jean verschwand plötzlich vor seinen Augen. „Dancing Shadow!“

Jean rannte sehr schnell um seinen Gegner herum und änderte schlagartig die Richtung, um an Pierre vorbeizuziehen und dabei einen harten Faustschlag anzubringen. Pierre war wehrlos, da er nicht einmal annähernd wusste, aus welcher Richtung Jean kam. Nach kurzer Zeit war er schon sehr geschwächt. Jean brach den Angriff ab und erschien wieder im Ring.

„Gib besser auf. Der Kampf hat keinen Sinn. Du bist doch schon vollkommen fertig“, riet Jean seinem Landsmann.

„Halt die Klappe! Ich verliere nie!“

Und wieder griff Pierre an.

„Dummkopf!“

Im letzten Moment wich Jean der Faust nach unten aus und schnellte sofort wieder hoch, wobei er sein Knie hart gegen Pierres Kinn donnern ließ. Der arrogante Franzose war total benommen und kippte schließlich einfach um.

„Der Gewinner ist…JEAN NAPOLEON GARÉE!“, schrie der Ansager.

Die Zuschauer klatschen wie wild Beifall. Eine Stunde später kehrte der junge Spross der Garées auf sein Anwesen zurück.

„Wie ist es gelaufen, junger Herr?“, fragte Francoise, sein Diener, sogleich.

„Ach, es ging. In Frankreich gibt es einfach keine richtigen Kämpfer mehr. Aber jetzt möchte ich meine Ruhe haben. Francoise, sagen sie den anderen bescheid, dass sie alle den restlichen Tag frei haben. Du natürlich auch. Wir sehen uns dann morgen.“

Jean hob noch mal die Hand und verschwand in seinem Haus. Francoise lächelte.

°Der junge Herr hat sich sehr verändert. Ihm zu dienen macht jetzt richtig Spaß.°

Schnell erledigte Francoise seinen Auftrag und verließ dann selbst das Anwesen.
 

Tokio, Japan

Im Hause der Raidous lief das Familienoberhaupt auf und ab.

„Was sollen wir nur machen? Die Missgeburt ist seit zwei Monaten fort. Das ist ein wahrer Glücksfall. Doch Akuma hat sich so verändert. Er sitzt nur in seinem Zimmer und starrt Löcher in die Luft. Sogar das Essen rührt er in letzter Zeit kaum an. Und sein Training absolviert er auch nicht mehr. Es ist zum heulen.“

Seine Frau stimmte ihm voll und ganz zu.

„Akuma wird sich schon wieder in den Griff bekommen. Da bin ich ganz sicher.“

Im Zimmer des Sohnes sah es allerdings gar nicht danach aus. Akuma saß auf dem Boden und schaute zum Fenster raus. Jedenfalls sah es so aus. In Wirklichkeit war er tief in Gedanken versunken und bekam von der Außenwelt nichts mit.

°Wie? Wie konnte das nur geschehen? Wie konnte diese Missgeburt mich nur besiegen? Das ist doch unmöglich!

Erst dieser Straßenkämpfer vor zwei Jahren und nun meine eigene Schwester! Das darf einfach nicht wahr sein. Es darf nicht geschehen sein.

Und doch ist es geschehen. Warum? Ich war weit stärker als sie. Meine Technik war viel besser trainiert. Sie war sogar schon kraftlos am Boden. Und plötzlich steht sie auf und besiegt mich.

Und auch noch mit dieser Technik! Die Technik, die ich auf der Welt am meisten hasse. Schon zweimal wurde ich durch sie besiegt.

Doch eines Tages werde ich mich rächen! Eines Tages wird selbst diese Technik nicht mehr gegen mich bestehen können!°

So hing er weiter seinen Gedanken nach. Er schien vollkommen von der Außenwelt abgekapselt zu sein.

„Willst du Macht? Ich kann dir dabei helfen!“, sagte plötzlich eine Stimme.

Akuma riss die Augen auf und sprang auf die Beine.

„Wer ist da?“ Hastig schaute er sich im Zimmer um. Doch da war niemand.

°War das etwa nur Einbildung?°

Von dieser Erklärung überzeugt setzte er sich wieder und dachte weiter nach. Die Stimme erklang nicht mehr.
 

Dorf Enju im Süden von Hokkaido, Japan

Im Hause der Kumadas saß Koji Kumada mit seiner Familie in der Küche und aß zu Mittag. Er hatte immer noch mit der Situation zu kämpfen, dass er nun nur noch einen Arm besaß. „Wie geht es der Kleinen?“, fragte seine Frau.

„Kann ich nicht genau sagen. Seit ihr Großvater gestorben ist, hat sie nicht ein Wort gesprochen und kapselt sich von der Außenwelt ab. Sie möchte noch nicht einmal jemandem zuhören.“

In einem kleinen Zimmer im ersten Stock saß Keiko Shiro, die Kumada freundlicherweise bei sich aufgenommen hatte. Sie hatte niemanden außer ihrem Großvater. Und der war nun tot. Das junge Mädchen saß auf ihrem Bett, hatte die Beine angezogen, die Arme darum gelegt und ließ ihre Stirn auf den Knien ruhen.

Sie dachte allerdings nicht nach. Keiko hatte ihren Lebenswillen verloren, da sie sich von allen allein gelassen fühlte. Die Kumadas waren zwar für sie da, doch diese sah die junge Japanerin nicht als Familie an. Sie wünschte sich nur ihren Großvater zurück. Doch dies war unmöglich.

Kurz darauf betrat Frau Kumada mit einem Tablett das Zimmer und stellte es vor Keiko ab.

„Kind, du musst etwas essen. Sonst wirst du nur krank.“

Keiko sah auf, nahm die Stäbchen und aß den Reis, der ihr serviert wurde. Auch etwas von dem Fisch gelangte in ihren Magen. Wortlos setzte sie sich wieder in ihre alte Position und reagierte nicht mehr. Frau Kumada seufzte und ging mit dem Tablett wieder aus dem Zimmer. Sie war froh, dass Keiko wenigstens etwas gegessen hatte.

In zwei Wochen wird die gesamte Familie mit Keiko nach Shikoku reisen, wo Kintaro Shiro beigesetzt werden sollte.
 

Osaka, Japan

Im Herzen der Stadt befindet sich ein gigantischer Wolkenkratzer. Dies war der Hauptsitz und somit das Herz des mächtigen Takayanagi-Konzerns.

Takao Takayanagi, der Gründer des Imperiums, saß in der Beobachtungskanzel eines großen Trainingsraums, der zwei Stockwerke hoch war und die gesamte Breite des Gebäudes in Beschlag nahm.

In der Mitte stand ein junger Mann mit braunen Augen und grünen Haaren, von denen einige Strähnen vor seinem Gesicht hingen. Sein Körper war perfekt durchtrainiert und seine Muskeln waren härter als Stahl. Der Name dieses Mannes ist Mitsuomi Takayanagi. Er ist der Juniorchef des Konzerns und auch der älteste Sohn von Takao Takayanagi. Somit ist er der Erbe dieses mächtigen Unternehmens.

„Mitsuomi, bist du bereit?“

„Natürlich, Vater.“

„Wir gehen nun auf die höchste Stufe. Die Roboter werden also keine Rücksicht nehmen und sind darauf aus, dich zu töten. Kampf starten!“

Ein Techniker drückte einen Knopf und im Boden des Trainingsraumes öffneten sich zehn Luken. Nun fuhren zehn Plattformen aus dem Stockwerk darunter nach oben und in den Öffnungen kamen zehn Roboter zum Vorschein. Sie hatten menschliche Züge und waren nicht nur plumpe Metallkästen. Ihre Prozessoren waren mit Daten von einigen der besten Kämpfer der Welt gefüttert. Auch die von Eiji Raizan, Zack Chaser und den anderen waren dabei. Einer der eingeladenen Kämpfer auf dem Turnier war ein Agent des Takayanagi-Imperiums und hatte alles aufgezeichnet.

Die Roboter gingen sofort in Kampfstellung, während Mitsuomi still abwartete. Zwei der Roboter griffen gleichzeitig an. Im letzten Moment wehrte Mitsuomi die Schläge mit den Armen ab und schickte beide mit zwei Kicks einige Meter zurück.

Nun griffen zwei weitere Roboter von hinten an. Mitsuomi wich aus und verpasste beiden harte Schläge gegen den Kopf, dass diese glatt zersplitterten. Die restlichen Körper brachen in sich zusammen, da sich der Hauptspeicher im Kopf befand.

Der Japaner verschwand und durchbohrte nacheinander vier der Roboter mit der Faust und riss ihre Körper auseinander.

Nun rasten wieder zwei der verbliebenen Gegner auf ihn zu. Mitsuomi wich der harten Geraden des ersten aus und zertrümmerte dessen Kopf mit dem Ellenbogen. Der Zweite wurde mit einem Kick in die Luft geschleudert und mit einem anschließenden Axtkick komplett zerlegt.

Nur noch zwei Roboter waren übrig. Mitsuomi sammelte seine Kraft in der Faust und ließ diese nach vorn schnellen.

„RYUKEI KIKO…TANSHINKO!“

Ein blauer Strahl, der genauso groß war, wie Mitsuomis Faust, brach hervor und schlug ohne Probleme durch die Körper der Roboter, die daraufhin explodierten. Das Trainingsprogramm war nun beendet.

„Sehr gut, mein Sohn. Schon sehr bald wird das Projekt zur Erschaffung des perfekten Kämpfers vollendet sein.“

Der alte Takayanagi begann zu lachen. Doch Mitsuomi dachte anders.

°Von wegen. Das hier sind nur Spielzeuge. Wäre ich gegen die echten Kämpfer angetreten, mit deren Daten sie gefüttert waren, wäre es längst nicht so leicht geworden. Allein was ich von diesem Eiji Raizan gehört habe. Ob ich ihn besiegen könnte weiß ich nicht. Die waren Gegner sind Menschen und nicht solche billigen Maschinen.°

Er verließ den Trainingsraum und stellte sich unter die Dusche.
 

Hongkong, China

Ein etwa 17-jähriges Mädchen stand auf dem Balkon ihres Zimmers im 20. Stock eines Hotels und sah zu den Sternen. Sie hatte lange schwarze Haare, die bis zu den Hüften gingen, und blutrote Augen. Doch diese wirkten eiskalt, als hätte das Herz des Mädchens kein Gefühl in sich. Ihr Name war Yui Shinado. Plötzlich klingelte das Telefon. Sie drehte sich um, betrat das kleine Hotelzimmer und nahm ab.

„Ja?“

„Ich bin es. Ich gebe dir jetzt deine Instruktionen. Merke sie dir gut, ich werde keine Information wiederholen!“, antwortete eine schaurige Stimme.

„Jawohl!“

„Gut. Dein Ziel heißt Sun Shao. Er leitet ein Kung Fu Dojo in derselben Straße, in der das Hotel liegt. Heute ist das 50-jährige Jubiläum des Dojos und deshalb werden auch die beiden Trainer und die beiden Mitbesitzer anwesend sein, um mit Sun Shao eine kleine Privatparty zu feiern. Der Auftraggeber verlangt, dass alle fünf Personen ausgeschaltet werden. Und es darf keine Zeugen geben.“

„Der Auftrag wird ausgeführt!“, bestätigte Yui.

„Gut. Ein Versagen kostet dein Leben, Nightshade!“

Der Anrufer legte auf. Yui legte ihr Handy beiseite und ging ins Bad. Sie zog ihr Top, die Jeans und ihre Unterwäsche aus und stellte sich unter die Dusche. Kurz darauf floss das kühle Wasser über ihren Körper.

Nach kurzer Zeit stellte sie das Wasser ab und stieg aus der Duschkabine. Yui trocknete sich ab und zog sich frische Unterwäsche an. Anschließend schlüpfte sie in ihren schwarzen Ninja-Anzug. Die junge Koreanerin band ihre Haare zu einem Pferdeschwanz und setzte sich zum Schluss ihre Maske auf, die Mund und Nase verdeckte. Sie schnallte sich ihr Katana auf den Rücken und ging auf den Balkon.

Sie sprang ab und kletterte leichtfüßig über die Balkone in den fünften Stock hinab. Von dort sprang sie auf das Dach des nächsten Hauses und sprintete darüber hinweg. Das Zielgebäude befand sich nur sieben Hausdächer weiter.

Im ersten Stock, in dem Sun Shao seine Wohnung hatte, stand ein Fenster offen, durch das Yui leicht Zutritt fand. Leise schlich sie das dunkle Treppenhaus nach unten in das Dojo, wo auch alles stockfinster war. Nur aus einem kleinen Nebenraum drang Licht. Yui schlich sich lautlos neben die Tür und lauschte.

In dem Raum waren fünf Personen um einen kleinen Tisch versammelt und stießen an.

„Auf die nächsten 50 Jahre!“, rief der 80-jährige Besitzer und die anderen stimmten mit ein. Dann tranken sie. Plötzlich bewegte sich die Tür quietschend und Yui entfernte sich schnell. Die fünf Personen schreckten auf und sahen zum Eingang des Raumes.

„Ach, das war sicherlich nur der Wind. Oben sind Fenster offen“, beruhigte Sun Shao seine Gäste. Die anderen glaubten dies auch und tranken weiter.

Wieder quietschte die Tür. Einer der Trainer stand auf und wollte sie schließen, doch plötzlich stand eine unbekannte Frau im Türrahmen.

„Wer…wer sind sie? Und wie sind sie hier herein gekommen?“, fragte er überrascht. Die anderen schauten auf und erblickten ebenfalls die Fremde. Sie standen auf und Sun Shao trat vor.

„Sie haben hier nichts zu suchen. Raus aus meinem Haus! Oder ich rufe die Polizei!“

Yui trat einen Schritt vor.

„Sind sie Sun Shao, die beiden Mitbesitzer des Dojos und die Trainer?“, fragte das junge Mädchen alle fünf.

„Ja, aber was soll die Frage?“, erwiderte einer der Trainer.

„Dann verabschiedet euch von dieser Welt!“, meinte Yui mit eiskalter Stimme und einem stechenden Blick, was einem einen kalten Schauer über den Rücken jagte.

Einer der beiden Mitbesitzer des Dojos erstarrte.

„D…das ist…Nightshade! Die Killerin mit den blutroten Augen!“

Alle anderen sahen ihn fassungslos an und wendeten ihren Blick dann wieder zu Yui. Die kam langsam näher.

„Die Killerin? Wer hat dich auf uns angesetzt?“

„Das weiß ich nicht und es ist mir auch egal! Ich erledige nur meinen Auftrag!“, erwiderte Yui kalt. Sun Shao zitterte.

„W…warte! Wir bieten das Doppelte, wenn du uns verschonst.“

„Inakzeptabel! Der Auftrag wird ausgeführt!“

Sie kam immer näher.

„Dann halt auf die harte Tour. Wong! Shun! Greift sie euch!“, befahl er seinen Trainern.

Diese nickten und stürzten sich sogleich auf Yui. Doch die war viel zu schnell. Ohne große Mühe wich die Koreanerin den Schlägern der beiden gleichzeitig aus.

Plötzlich stoppte sie Wongs Schlag mit der rechten Handfläche, die sie gegen sein rechtes Handgelenk drückte, und schlug gleichzeitig mit der linken Handfläche von der anderen Seite in Höhe des gestreckten Ellenbogens zu. Ein lautes Knacken und ein Schmerzensschrei von Wong waren zu hören. Sein Arm war gebrochen und der Unterarm hing nun schlaff nach unten.

Schnell wich Yui Shuns Schlag aus und verpasste ihm drei kleine Tritte gegen das linke Schienbein. Erneut war ein Knacken zu hören und Shun verlor das Gleichgewicht, gefolgt von einem lauten Schrei. Aus seinem Bein ragten Knochenteile und das Blut schoss heraus. Yuis Angriff hatte den Knochen regelrecht zersplittern lassen. Sun Shao zitterte und drückte sich gegen die Wand.

„Z…Zan…Zanretsu! Die Technik, die die Knochen zerbersten lässt!“

Einer seiner Freunde schaute ihn entsetzt an.

„Etwas die Technik, die Druck im angegriffenen Knochen aufbaut und diesen dann sozusagen explodieren lässt?“

„Genau.“

Yui stand plötzlich hinter Shun, der sich aufgesetzt hatte, und vollführte einen Spinkick, der Shun genau im Genick traf. Ein erneutes Knacken war zu hören und der Trainer sackte tot zu Boden.

„DU MISTSTÜCK!“, schrie Wong und griff mit seinem heilen Arm an. Yui fing den Arm mit der linken Hand ab, drehte sich unter dem Arm durch und rammte ihren rechten Ellenbogen gegen Wongs Brustkorb. Der war komplett erstarrt. Plötzlich lief ihm das Blut aus seinem Mund. Sekundenbruchteile später brach er tot zusammen.

Sun Shao wurde immer blasser.

°Oh nein. Das Shintetsu! Diese Mördertechnik beherrscht sie also auch. Die Technik, die die inneren Organe angreift und zerfetzt.°

Mao, einer der Mitbesitzer, zog plötzlich eine Pistole und richtete sie auf Yui.

„Bleib stehen! Oder ich drück ab!“, befahl er.

Doch die junge Assassine war kaum beeindruckt. Sie verschwand und tauchte genau vor Mao wieder auf. Der ließ vor Schreck die Pistole fallen.

Im gleichen Augenblick schlug Yui mit der flachen Hand gegen seine Rippen. Eine davon zersplitterte und einige Teile trafen mitten ins Herz. Mao verzog das Gesicht und ging zu Boden. Wenige Sekunden später war er tot.

Plötzlich hechtete Bushin, der andere Mitbesitzer, zu der Pistole und wollte sie schnappen. Doch Yui reagierte schnell und trat leicht nach hinten aus, wobei sie ihn am Kinn erwischte und dabei seinen kompletten Unterkiefer zertrümmerte. Er schrie auf vor Schmerzen und ließ die Pistole liegen. Im nächsten Moment bekam er einen harten Schlag in den Bauch, der ihn gegen die Wand schleuderte. Dabei krachte er mit dem Hinterkopf voll gegen den harten Beton. Ein Blutspur hinter sich herziehend, rutschte er die Wand herunter und blieb regungslos liegen.

Nun war nur noch Sun Shao übrig, dem sich Yui nun zuwandte. Er blickte sich ängstlich um. Dann bemerkte er die zwei Katanas über seinem Kopf, die gekreuzt an der Wand hingen. Schnell packte er sie und griff mit ihnen die junge Koreanerin an.

Yui machte einen Satz zurück, um den Hieben auszuweichen. Sie hatte zwar ihr eigenes Katana, doch dieses setzte sie nur im äußersten Notfall ein, da sie den Standpunkt vertrat, dass wahre Killer ihre Opfer mit den bloßen Händen töten.

Abermals griff Sun Shao mit beiden Schwertern gleichzeitig an. Yui duckte sich und packte dann seine Handgelenke. Sie führte ihre Hände über seine und entriss ihm so die Schwerter. Mit einem anschließenden Tritt in den Magen beförderte sie den alten Mann nach hinten, der für sein fortgeschrittenes Alter noch erstaunlich beweglich war.

Sie erhob die Schwerter und warf sie hinterher. Die beiden Katanas durchbohrten Sun Shaos Unterarme und nagelten ihn so an der Wand fest. Er schrie vor Schmerzen und wollte sich befreien. Doch es war zwecklos. Langsam ging Yui auf ihn zu.

„Gute Nacht!“

Sie schlug mit der rechten Handfläche gegen seinen Brustkorb. Shaos Blick wurde leer und Blut lief aus seinem Mund. Dieser Angriff hatte sein Herz zerrissen. Yui kehrte ihm den Rücken zu und ging zum Ausgang.

„Auftrag ausgeführt!“, murmelte sie noch und verließ das Dojo.

Im Hotel, das sie über den gleichen Weg erreichte, wie sie es verlassen hatte, gönnte sie sich erst einmal ein langes Bad.
 

Yokohama, Japan

Ein junger Mann mit langen weißen Haaren, die etwa bis zum Bauch langten, saß in einem Hörsaal der Tenschin-Universität von Yokohama und hörte dem Professor bei seinem Vortrag zu. Doch so richtig interessiert schien er nicht.

°Seine Vorlesungen werden immer langweiliger. Als würde er nur die Reihenfolge der Sätze ändern.°

Als der Professor fertig war, erhob sich der junge Mann und verließ die Uni. Am Haupttor wurde er schon erwartet.

„Hey, Kadaj. Wie war die Vorlesung?“, rief das junge Mädchen mit den langen roten Haaren und den glänzenden grünen Augen. Ihr Name war Ryo Mihara.

Sie ging auf die Schule, die in der Nähe der Uni lag, was ihre Schuluniform deutlich zeigte. „Stinklangweilig. Der tauscht wahrscheinlich jedes Mal nur seine Sätze aus, damit es neu klingt.“

„Das ist natürlich blöd.“

Plötzlich pfiffen einige der anderen Studenten.

„Hey Kagami, wer ist denn deine süße Freundin? Stell sie uns doch mal vor!“, rief einer von ihnen, der immer große Töne spuckte und sich selbst für den King des Campus hielt.

„Halt die Klappe, Fuji!“, antwortete Kadaj leicht sauer.

„Lass uns gehen, Ryo.“

Sie nickte und beide wandten sich zum gehen. Doch plötzlich holte Fuji sie ein.

„Hey, Kleine. Lass doch den Schlappschwanz gehen. Komm mit zu uns, da hast du wenigstens Spaß.“ Dabei grinste er breit.

„Kein Interesse.“

Ryo wollte einfach an ihm vorbei gehen. Doch der Student packte sie plötzlich am Handgelenk.

„Jetzt hab dich doch nicht so, Süße. Komm schon.“

Plötzlich packte Kadaj seinen Arm und drückte kräftig zu. Augenblicklich ließ Fuji Ryo los und verzog das Gesicht vor Schmerzen. Mit einem dämonischen Blick sah Kadaj ihm genau in die Augen.

„Fass sie nie wieder an!“ Dann ließ er los.

Wie von der Tarantel gestochen nahm Fuji die Beine in die Hand. Ryo sah hinterher. „Danke.“

Dankbar lächelte sie Kadaj an, der dann weiter ging. Kurz darauf kamen sie beim Heim an. Ihrem Zuhause. Sie waren beide Waisen und schon seit ihrer frühesten Kindheit hier. Die anderen mochten die beiden nicht.

Doch Ryo war es egal, solang Kadaj bei ihr war. Er wiederum war ein Einzelgänger, der keine Freunde haben wollte. Nur Ryo schien ihm etwas zu bedeuten. Doch das gab Kadaj nicht zu. Er sah solche Gefühle als Schwäche an. Er und Ryo mussten sich ein Zimmer teilen, da Einzelzimmer nicht erlaubt waren und es dafür auch keinen Platz gab.

Als sie ihr kleines Reich betraten, stockten beide. Mitten im Raum stand eine Person mit einem schwarzen Umhang.

„Hallo, Kadaj. Ich freue mich, dich wieder zu sehen!“, sagte eine düstere Stimme und die Person drehte sich um. Sein Gesicht wurde von einer Maske verdeckt.

„Wer sind sie?“, fragte Kadaj misstrauisch und ballte die Faust.

„Keine Angst. Ich will nur mit dir reden.

Ach ja, mein Name ist Garuda Kanji!“
 

Fortsetzung folgt…



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Merle_Miau
2006-10-13T00:21:08+00:00 13.10.2006 02:21
MUAHAHAHAHHAHAHAHAHAHAHAHAHHAHAA!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
Also... HEUTE ist es erst on gekommen!
*schon die ganze Zeit immer geguckt hat*
Na ja... Also wie immer ist dein Kapitel wahnsinnig geil! Richtig gut gefällt mir Ryo! Das ist jetzt meine zweite Shina! xDDDDDDDDDDD
Okay... Eines nur: Achte ein bisschen auf die Zeit, in der du schreibst... Ich weiß, das kann immer mal ganz schnell passieren und das passiert mir auch manchmal, aber in einigen Sätzen hast du Präsens und in anderen wieder Präteritum...
Aber das Kapitel ist wie immer wahnsinnig geil! ^^
Ach ja: HIER DAS VERSPROCHENE KOMMI! JETZT WILL ICH NACHHER ABER AUCH PLAYN UND SO SCHNELL ES GEHT DAS NÄCHSTE KAPI HABEN! xDD
*knuff* ^^
Ach ja... Yui find ich auch toll... *__________________*
*räusper*
Ja... Es ist zu spät, Yvi is aufgedreht! xDDDDD
*knuff*
Hab dich lieb! ^-^
Baba! ^.^/))


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