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Ein Tag am Meer

von

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Ein Date?

Ein Date?
 

Tja, da gibt es nicht viel zu zusagen...

Noch mal ganz, ganz lieben Dank an alle Kommischreiber (Ihr wisst ja bereits, wie sehr ich mich immer freue) und dann viel Spaß (hoffentlich) beim lesen^^

Liebe Grüße

Bienchen
 

Aufgeregt blickt sie auf den Wecker der auf ihrem Nachtschrank steht.

„Noch eine Stunde“, flüstert sie und schaut in den Spiegel vor sich. Wieso ist sie bloß so nervös, es ist doch nicht einmal ein richtiges Date. Tja und nun die große Frage, was zieht man zu einem Nicht-Date an? Wenn sie sich zu schick machen würde, würde er denken sie will doch ein Date mit ihm und wenn sie sich nicht schicken machen würde, gingen sie höchstwahrscheinlich in ein pikfeines Restaurant und alle würden sie anstarren wie eine Aussätzige. Nervös fährt sie sich durch die Haare, als sie ein leises Klopfen an ihrer Tür vernimmt.

„Oh Nabiki, du bist’s!“, sagt sie erleichtert als sie ihre Schwester erblickt. „Du musst mir helfen!“

„Lass mich raten“, sagt Nabiki und tippt sich mit einem Finger an die Stirn.

„Du weißt nicht was du zu deinem Nicht-Date anziehen sollst.“, sagt sie und beobachtet wie Akane aufgeregt ein Kleidungsstück nach dem nächsten durch die Gegend wirft. Kurz lässt sie ihren Blick durch das Zimmer schweifen, als ihr Blick auf einem schwarzen Kleid hängen bleibt. Lächelnd hält sie es Akane an.

„Du solltest das tragen.“, meint sie und unterstreicht das ganze noch mit einem Kopfnicken.

„Meinst du wirklich? Seh ich dann nicht zu aufgetakelt aus?“, fragt sie und sieht sich das Kleid genau an. Es ist am Dekolleté leicht ausgeschnitten, liegt am Oberkörper sehr eng und ist dann ein wenig ausgestellt.

„Du glaubst doch nicht wirklich, dass das Treffen mit deinem Verlobten kein Date ist, oder?“, fragt Nabiki ungläubig.

„Aber er hat gesagt dass...“, will Akane einwerfen, aber Nabiki lässt sie gar nicht erst ausreden.

„Was Männer immer alles so sagen. Glaub mir einfach, dieses eine Mal und zieh das Kleid an.“, sagt sie und will Akane alleine lassen, als ihr noch etwas einfällt.
 

Seufzend setzt sie sich ins Wohnzimmer und trinkt einen Tee, während sie ihrem und Ranmas Vater beim Go spielen zuschaut. Sie hatten den beiden Herren noch nicht erzählt, dass Ranma aufgetaucht ist. Akane fand, dass Ranma das selber klären müsste und Nabiki stimmte dem zu. Sie hatte ihre Schwester noch nie so aufgeregt gesehen wie heute. Gefiel ihr dieser Kerl etwa? Natürlich hatte Nabiki schon nachgeforscht wer dieser Ranma Saotome ist und was er macht. Dabei hatte sie herausgefunden was er beruflich macht, aber sie hat bis jetzt noch nicht herausbekommen was er damit bezweckte ihrer kleinen Schwester den Hof zu machen. Aber bevor Akane in irgendeiner Art und Weise von ihm verletzt werden sollte, hatte sie sich geschworen, das noch zu durchschauen.
 

Es ist acht Uhr, als Akane vor ihrem Haus steht und auf ihren Verlobten wartet. Es ist noch angenehm warm draußen und so macht es ihr reichlich wenig aus, dass sie nur ein Kleid anhat. Doch ein wenig Angst hat sie schon, dass sie sich mit ihrem Style trotzdem vertan hat und sie gleich einfach nur einen Burger essen gehen. Sie sieht wie eine große Person auf ihr Haus zuschreitet und blinzelt leicht, weil sie durch die Sonne die im Sommer noch so hoch steht nicht erkennen kann, ob es sich um ihren Verlobten handelt. Erst als er nur noch wenige Meter von ihr entfernt ist, sieht sie, dass sie mit ihrer Vermutung richtig liegt. Sie mustert den Mann während er auf sie zuschreitet.

Das er gutaussehend ist, war Akane schon bei der ersten Begegnung bewusst, aber jetzt wo ihm die Sonne im Genick sitzt, beisst sich dieser Gedanke noch einmal in ihrem Gedächtnis fest, so als dürfte sie es nie wieder vergessen. Groß, muskulös, rabenschwarze Haare, die er im Nacken zu einem Zopf zusammen gebunden hat, obwohl ihm die meisten Haare im Gesicht hängen, tiefblaue Augen und ein Lächeln auf den Lippen, das auch wenn Akane es sich zunächst nicht eingestehen will, eine immense Wirkung auf ihr Gefühlsleben hat. Etwas ängstlich schaut sie sich seine Kleidung an und ist erleichtert als sie sieht, dass er sich nicht schlecht gekleidet hat. Ein langes rotes Hemd und darunter eine schwarze Hose, nichts außergewöhnliches, aber schon irgendwie schick. Ob Nabiki recht hatte?

Lächelnd bleibt er vor ihr stehen.

„Du siehst wunderschön aus.“, flüstert er und als er sieht wie sie leicht rot wird ergänzt er noch: „Ich hätte nicht gedacht, dass du dich so schick machen würdest, aber es gefällt mir.“

Also doch kein Date, denkt Akane und fühlt sich plötzlich sehr unwohl in ihrem Kleid, während er sie zu dem Restaurant führt. Schweigend gehen sie neben einander her, während Akane sich immer wieder fragt, wieso sie sich von Nabiki hat überreden lassen, dieses Kleid anzuziehen. Nach zirka einer viertel Stunde Fußmarsch kommen sie schließlich an und Akanes Zweifel sind wie weggeblasen. Er hat sie direkt zum teuersten restaurant in ganz Nerima geführt.
 

Nie hatte sie jemand hierhin eingeladen, denn die Preise waren wirklich für jeden normalen Menschen unaufbringbar. Neugierig lässt sie ihren Blick über die Speisekarte schwenken, aber Enttäuschung macht sich in ihr breit. Es gibt nur Fisch oder anderes Meeresgetier. Tintenfisch auf... oder Krabbensalat mit...

Was ist das denn für ein Fraß? Sie war es gewohnt Fisch zu essen, schließlich lebt sie in Japan, aber das Angebot hier entzückte sie nicht gerade. Der Kellner trat an ihren Tisch und ihr Verlobter bestellt irgendetwas, das sie nicht einmal aussprechen kann.

Als der Kellner wieder verschwindet und somit auch die Speisekarte mitnimmt, starrt Akane nervös vor sich auf den Tisch. Sie hat keine Ahnung wie sie ein Gespräch anfangen soll und die Stille ist ihr irgendwie unangenehm. Umso erleichterter ist sie, als ihr Verlobter beginnt zu erzählen was er beruflich macht. Gespannt lauscht sie seinen Erzählungen und ist beeindruckt was er alles auf die Beine gestellt hat, in so kurzer Zeit, wenn sie sich damit vergleicht...

Etwas peinlich ist es ihr ihm zu erzählen, dass sie nur die Leiterin eine Kampfschule ist, die sie zusammen mit ihrer Schwester aufgebaut hatte, da das Dojo nicht groß genug war. Doch als sie beginnt zu beschreiben, wie sie die alte Turnhalle aufgekauft hat und mit Nabiki daraus die beste Kampfschule im Umkreis geschaffen hat und sie sieht das ihr Verlobter tatsächlich Interesse an ihrer Schilderung zeigt, löst sich die Hemmung langsam.

Doch als Akane ihr Essen serviert bekommt, ist gleich das nächste Problem da, welches Besteck für welches Gericht? Verzweifelt versucht sie sich einen Reim aus der komischen Anordnung ihres Besteckes zu machen. Und das war ja noch nicht einmal das schlimmste, sie hatte bis jetzt noch nie eine Gabel in der Hand gehabt in Japan isst man schließlich mit Stäbchen. Verzweifelt piekst sie ein Stück undefinierbares Etwas auf eine von den drei Gabeln und schiebt es sich in den Mund. Kurze Zeit später hält sie sich ein Tuch vor den Mund, spuckt das Etwas wieder aus und bemerkt, dass ihr Verlobter sie die ganze Zeit beobachtet hat. Peinlich berührt starrt sie wieder auf ihren Teller und hofft, kein Kommentar zu dieser Situation hören zu müssen.

„Schmeckt es dir nicht?“, fragt er während er weiter isst.

„Ähm... Na ja...“, erwidert Akane nur, zu peinlich ist ihr das Ganze.

„Du musst es nicht essen, wenn’s dir nicht schmeckt.“, sagt er und zieht ihren Teller zu sich. „Hast du schon mal Austern gegessen?“, fragt er dann und schiebt ihr einen Teller rüber. Sie schüttelt nur mit dem Kopf und sieht auf das glitschige Ding vor sich. „Dann versuch es mal.“, sagt er und drückt ihr eine Zange in die Hand. „Damit musst du sie aufmachen.“, erklärt er und widmet sich dann wieder seinem Essen. Nach 5 Minuten liegt die Auster immer noch zwischen der Zange und Akane drückt mir voller Kraft dagegen, Ranma bekommt dies gar nicht mit, da er dabei ist alles zu verspeisen was vor ihm auf dem Tisch steht, und das ist nicht wenig, als Akane die Zange etwas höher hält und noch einmal alles gibt. Dann sieht sie wie in Zeitlupe, wie die Auster genau auf ihren Verlobten zu fliegt, ihm gegen den Kopf knallt und dann das Innere der seltsamen Muschel an seinem Hemd herunterläuft. Beschämt starrt sie Ranma an wie er da sitzt und sofort ein Kellner angelaufen kommt um das Hemd zu reinigen, als sie sich plötzlich nicht mehr halten kann und anfängt laut los zu prusten.

Entsetzt stiert er das Mädchen an, dass ihm erst eine Auster an den Kopf schmeißt und sich dann darüber lustig macht, als er merkt wie lustig dieser Gedanke ist und selber anfängt lauthals zu lachen.

Nachdem sie gegessen haben, bleiben sie noch eine ganze Weile in dem Restaurant und unterhalten sich über dies und das. Doch der eigentliche Grund für dieses Treffen wird von beiden gemieden. Akane hat auch keine Lust sich über die Verlobung mit ihm Gedanken zumachen.
 

Auf dem Nachhauseweg unterhalten sie sich über Urlaub, wobei Ranma nicht so viel dazu zu sagen hat, da er seit seinem 17. Lebensjahr nicht mehr im Urlaub war.

„Wann warst du das letzte Mal am Meer?“, fragt Akane während sie langsam durch die Fußgängerzone schreiten. „Letzte Woche, es musste ein Vertrag unterschrieben werden, wegen...“, will Ranma anfangen zu erzählen, doch Akane unterbricht ihn als sie merkt in welche Richtung seine kleine Geschichte gehen wird.

„Nein ich meine wirklich am Meer, also am Strand.“

„Ich weiß nicht, ist schon ne Weile her.“, erwidert Ranma und spürt wie die kalte Abendluft an seinen Haaren zerrt.

„Dann sollten wir das jetzt ändern!“, sagt Akane und biegt in eine kleine Gasse. Verwirrt sieht Ranma ihr hinterher, sie wollte tatsächlich Richtung Meer schreiten? Wusste sie denn nicht, dass das Meer ein paar Kilometer von hier entfernt war?

„Komm schon wir müssen ein bisschen gehen, wir sollten uns beeilen damit wir nicht erst morgenfrüh da ankommen“, drängelt sie und geht dann schon einmal vor. Irritiert läuft er hinter ihr her, bis er wieder neben ihr gehen kann.

„Machst du so was öfter?“, fragt er.

„Was meinst du?“

„Na einfach irgendwo hingehen, weil du Lust dazu hast.“

„Du etwa nicht?“

Kurz denkt Ranma darüber nach bevor er antwortet: „Nein.“
 

Als sie am Strand angelangen sind, ist Ranma für einen Moment sprachlos. Sie stehen auf einer kleinen Einkaufsmeile, in der noch einige wenige Lichter brennen, vor einem Gitter, das aufgrund des Höhenunterschiedes, von zirka drei Metern, zwischen Strand und Straße, entlang der ganzen Meile gezogen ist. Ein wenig verwirrt über die Gefühle, die ihn plötzlich übermannen, starrt er auf den Strand und das Meer unter sich. Die Luft, die hier um einiges frischer wirkt, das Salz, dass sich auf seine Lippen legt und das leise Geräusch der Wellen, wann hat er das zu letzt wahrgenommen? Wann war er das letzte mal am Meer?

Er hört wie seine Verlobte einen zufriedenen Seufzer von sich gibt und lässt seinen Blick vom schwarzen Meer zu ihr schwenken. Ihre zierliche Gestalt, ihre blauschwarzen Haare, die sie hochgesteckt hat, der hübsche Erdbeermund und die großen braunen Augen, die zufrieden das Meer ansehen. Wie er es schon zum wiederholten Male gedacht hat: Sie ist bildhübsch.

„Dir hat das Restaurant nicht so sehr gefallen, hm?“, fragt er nach einiger Zeit Stille.

„Hat man das gemerkt?“, ihre Gegenfrage.

„Ja schon.“, sagt er und ein monotones Lachen dringt aus seinem Mund.

„Weißt du ich mag es nicht wenn man beim Essen die ganze Zeit so umsorgt wird, da fühl ich mich immer so beobachtet. Ich gehe liebe in ein Fast Food Restaurant und esse einen Burger, da interessiert es keinen ob ich Essmanieren habe oder nicht.“, erklärt sie ihm.

„Klingt logisch.“

Wieder ist es einige Zeit still bis Akane sich zu ihm dreht und darauf wartet, dass er sie ansieht, als er dann schließlich seinen Blick vom Meer wendet und ihr in die Augen schaut, öffnet sie wieder ihren Mund: „Darf ich dich mal was fragen?“

„Immer doch.“

„Mit wie vielen Frauen hattest du schon was?“

Für ein paar Momente ist Ranma so schockiert, dass es ihm die Sprache verschlägt. Ahnte sie etwa, dass er ein ziemlicher Frauenheld war?

„Wieso willst du das wissen?“, fragt er, als sich sein Zustand wieder normalisiert hat.

„Weiß nicht... Nur so. Du weißt es von mir ja schließlich auch.“

„Lass uns doch lieber über etwas anderes reden.“, sagt er, denn ihm ist das Gesprächsthema unangenehm. Er war noch nie sonderlich stolz auf seine Affären gewesen.

„So viele sind es, dass du mir nicht einmal eine Antwort geben willst?“, hänselt sie ihn und dreht sich wieder Richtung Meer.

„Tja, dann weiß ich jetzt woran ich bei dir bin.“, triezt sie ihn weiter während sie sich mit ihren Ellenbogen am Geländer abstützt. Sie weiß ja nicht, dass sie mit ihrer Vermutung, das es viele waren ein wenig Recht hat und will ihn eigentlich nur ärgern, um sich für die Aktion vom gestrigen Abend zu rächen. Doch Ranma ist jetzt ziemlich unwohl zu Mute, einen Augenblick überlegt er wie viele es waren mit denen er wirklich eine oder mehrere Nächte verbracht hatte. In Gedanken geht er alle Frauen durch und setzt dann zu einer Antwort an.

„Ich weiß es nicht genau... ich glaube zehn oder elf.“, sagt er und fühlt sich urplötzlich unheimlich schlecht und unbehaglich in seiner Haut. Verwundert dreht sie ihr Gesicht wieder zu ihm.

„Zehn oder elf? Und du kannst es nicht einmal mit Sicherheit sagen?“

Ein unsicheres Lächeln bildet sich auf Ranmas Lippen, als er noch einmal angestrengt nachdenkt.

„Es waren elf.“, sagt er und bricht den Blickkontakt sofort mit ihr ab. Akanes Gedanken sind in diesem Moment ziemlich konfus, sie hat ja schon erwartet, dass er ein ziemlicher Frauenheld ist, aber dass er schon mit so vielen Frauen die Nacht verbracht hatte und sie immer darauf gewartet hat, dass er irgendwann zu ihr kommt, ärgert sie gewaltig.

„Und mit wie vielen Frauen hast du geflirtet?“, fragt sie und kann dabei nicht verhindern, dass ihre Stimme ein wenig angeschlagen ist.

„Das kann ich dir allen ernstes nicht sagen. Das waren schon ne Menge.“, sagt er beschämt ohne seinen Blick vom Meer abzuwenden. Akane spürt wie sich ihr Magen verkrampft, das soll ihr Prinz sein? Ein Casanova wie er im Buche steht? Sie musste sich getäuscht haben, als sie damals daran glaubte, ihr Verlobter könnte anders sein... anders als die Männer mit denen sie sich ab und zu getroffen hatte.

„Und mit wie vielen von ihnen warst du zusammen?“, fragt sie und bemerkt wie ihre Stimme leicht zittert. Es ist wieder einige Zeit still und Akane vermutet, dass er in Gedanken durchzählt als sie seine Antwort vernimmt.

„Mit keiner.“

Irritiert wirbelt sie herum und versucht wieder Blickkontakt aufzubauen.

„Es waren alles Affären?“

Nun dreht auch er sich wieder zu ihr herum.

„Kann man so sagen.“ Der Wind pfeift durch die beiden hindurch und zieht einige Strähnen aus Akanes Hochsteckfrisur, sodass sie ihr in ihr hübsches Gesicht fallen.

„Hast du eine von ihnen geliebt?“

Aufgeregt wartet sie auf eine Antwort während sie versucht ihre Haare hinter das Ohr zu schieben.

„Nein.“, seine schlichte Antwort verwirrt sie. Ist ihr Verlobter etwa nur ein Wüstling, der seine männlichen Hormone nicht unter Kontrolle hat?

„Wieso hast du dann mit ihnen was angefangen?“, fragt sie.

„Ich weiß es nicht genau. Ich glaube ich wollte wissen, wie viel Erfolg ich bei Frauen habe und wenn ich eine hübsche Frau sah und sie nicht sofort auf mich ansprang sagte mir mein Stolz, dass ich das nicht auf mir sitzen lassen kann.“ Verdutzt blickt sie ihn an.

„Soll das heißen du hast die Frauen verführt, weil dein Kampfgeist es so wollte?“ „Nein nicht immer. Ich bin auch nur ein Mann und habe Bedürfnisse. Bei euch Frauen ist das etwas anderes, so ist das nun einmal.“

„Was soll das schon wieder heißen?“, zischt sie und spürt wie sich wieder Wut in ihr breit machte. Typisch Mann, denkt sie, denken nie mit ihrem Kopf.

„Nichts, nur dass ich die meisten Frauen gar nicht verführen musste, sondern sie soch mir meistens nach einer Unterhaltung um den Hals geschmissen haben und manchmal hoffte ich irgendwie darauf, dass ich vielleicht etwas für eine für sie empfinden könnte. Was allerdings nie der Fall war.“, rechtfertigt er sich, fühlt er sich doch irgendwie von dem Mädchen vor sich in die Ecke gedrängt.

„Ach jetzt sind die Frauen schuld, weil sie sich an dich rangeschmissen haben, oder was?“, fragt sie nun schon leicht säuerlich.

„Wieso reden wir überhaupt darüber? Interessiert es dich wirklich warum ich Affären mit Frauen hatte? Ich denke eher, dass du mich etwas ganz anderes fragen willst.“, sagt er schließlich, um das unangenehme Thema damit zu beenden.

„Was soll ich dich denn fragen wollen?“

Als sie im Restaurant waren und sich unterhielten, dachte sie tatsächlich, er könnte nett seien und nicht so wie die Männer, mit denen sie bis jetzt Dates hatte.

„Du willst wissen, wo du dabei geblieben bist, nicht wahr? Du willst wissen ob ich nie über dich nachgedacht habe, sondern mein Leben so geführt habe, als würde es gar keine Verlobung geben. Deshalb ärgert es dich auch so, dass ich andere Frauen hatte.“, äußert er sich und geht einen Schritt auf sie zu.

„Schwachsinn.“, entgegnet sie und sagt weiter: „Ich kenne die Antwort darauf ja jetzt eh schon.“

Wieder bildet sich ein leichtes Lächeln in Ranmas Gesicht.

„Das denke ich nicht.“, erwidert er und dreht ihr Gesicht an ihrem Kinn wieder zu sich, damit sie ihn anschauen muss.

„Nicht? Dann sag sie mir.“, flüstert Akane und spürt wie ihr Herz unter seiner kurzen, aber sanften Berührung einige Takte schneller schlägt.

„Ich habe sehr wohl über dich nachgedacht. Wenn ich mit einer Frau zusammen war, habe ich mich gefragt, ob es richtig ist, wo ich doch verlobt bin. Ich habe darüber nachgedacht, wie du wohl sein magst und ob ich dich besuchen soll. Aber um ehrlich zu sein, bin ich nach so vielen Jahren Verlobung und nicht einem einzigen Kontakt zu dir, davon ausgegangen, dass du schon längst einen Freund hast. Wer hätte ahnen können, dass du auf mich gewartet hast?“, erstaunt blickt sie ihm in die Augen, als sie den letzten Satz hört und ein paar Schritte zurück weicht.

„Wer sagt, ich hätte auf dich gewartet? Ich habe einfach noch nicht den Richtigen getroffen.“, sagt sie leicht verärgert.

„Mag seien, aber du kannst nicht sagen, dass du nie gehofft hast, dass ich der Richtige seien könnte, denn das habe ich oft getan.“, flüstert er ihr ins Ohr, nachdem er sie an den Handgelenken wieder näher zu sich gezogen hat. Erschrocken bleibt sie stehen und spürt das leichte Kribbeln, das seine Haut auf ihrer verursacht. In ihrer Jugend hätte sie diesen Jungen wahrscheinlich weggeschubst oder verprügelt, aber sie war nicht mehr 16 und sie musste zugeben, dass sie sich langsam wahnsinnig nach Berührungen sehnte. Erschrocken über sein plötzliches Handeln starrt sie an ihm vorbei und fixiert, die Leute die draußen vor einer kleinen Bar sitzen und sich scheinbar gut amüsieren. Sie spürt wie er sanft mit seinem Daumen über die Innenseite ihres Unterarms streicht ohne dabei ihre Handgelenke loszulassen.

Plötzlich befällt sie die Panik. Was wenn sie für ihn auch nur eines der Mädchen ist, das er wegen seines doofen Stolzes rumkriegen muss? Wenn er das hier nur tut damit keine Lücke auf seiner Liste entstand? Ängstlich befreit sie sich aus seinem Griff und rennt ein Stück, bis sie an einigen Treppenstufen ankommt die direkt zum Strand führen.
 

Erschöpft lässt sie sich in den weichen Sand sinken und versucht ihr unruhiges Herz zu beruhigen. Kann es wirklich seien? Mag sie diesen Kerl etwa? Diesen ungehobelten Wüstling? Sie sieht in den Augenwinkeln wie er sich neben sie stellt und sie von oben herab an sieht.

„Wieso setzt du dich nicht?“, fragt sie und schaut zu ihm herauf.

„Ich weiß nicht. Ich mag es nicht mich in den Sand zu setzen.“, ewidert er ohne seinen Blick einmal von ihr zunehmen. „Hast wohl Angst du könntest dreckig werden?“, neckt sie ihn und zieht ihn dann am Ärmel zu sich herunter. Etwas störrisch setzt er sich schließlich neben sie. „Schau mal der große Wagen“, sagt sie und blickt in den Sternenhimmel über sich. „Der große was?“, fragt er irritiert. „Du weißt nicht was der große Wagen ist?“, fragt sie ungläubig und als sie sieht, wie er den Kopf schüttelt, rückt sie näher an ihn heran und setzt sich dann hinter ihn. Vorsichtig greift sie nach seiner Hand und führt seinen Zeigefinger Richtung Himmel.

Der weibliche Körper, der sich an seinen Rücken presst und die zarte Hand die seine sanft umfasst, hinterlassen ein angenehmes Prickeln auf seiner Haut. „Hier!“, sagt sie und fährt mit seiner Hand die Sternenlinie des großen Wagens nach.

„Dieses Sternebild nennt man großen Wagen.“, erklärt sie ihm und will ihre Hand von seiner nehmen, als sie spürt wie er ihre Hand festhält. Wann hatte er sich zuletzt den Sternenhimmel angesehen?

Langsam dreht er seinen Kopf zu ihr, so dass sich ihre Gesichter ziemlich nah sind. Sie spürt seinen heißen Atem in ihrem Gesicht und muss plötzlich anfangen zu lächeln.

„Du willst mich küssen, hm?“, fragt sie ohne in irgendeiner Art und Weise nervös zu klingen.

„Ich sehne mich danach.“, flüstert er und kommt ihrem Lippen mit den seinen wieder ein wenig näher. Ohne geschockt zu wirken, löst sie sich aus seinem Griff und steht auf. Sie geht näher an das Meer heran und bleibt wenige Meter vor ihm mit dem Rücken zu ihm stehen.

„Weißt du was es für mich bedeutet sich nach jemanden zu sehnen?“, fragt sie, erwartet aber keine Antwort, da sie nur wenige Sekunden später weiterspricht. „Man kann sich auf unterschiedliche Arten nach jemanden sehnen. Einmal nach dem körperlichen und nach der Person an sich. Danach sie einfach nur zusehen und ihr beim reden zu zuhören. Wenn man sich nach beidem sehnt, dann denke ich ist man verliebt. Denkst du, du würdest dich bei mir auch danach sehnen mich wiederzusehen, wenn ich mich jetzt auf dich einlasse?“

Sie dreht sich wieder zu ihm herum. Ranma ist mittlerweile auch aufgestanden und klopft sich den Sand von der Kleidung, doch als er sieht, dass sie sich zu ihm gedreht hat, beendet er diese Aktion sofort und geht auf sie zu.

„Ich weiß es nicht.“, erwidert er ruhig und fragt sich wieso er nicht das sagt, was sie von ihm erwartet hat? Jeder andere Frau hätte er gesagt, dass er sich natürlich nach ihr sehnen würde, warum nicht bei ihr? „Ich möchte, dass du mich erst wieder besuchen kommst, wenn du darauf eine Antwort hast.“, sagt sie dann und verlässt den Strand, ohne noch einmal hinter sich zu blicken.

Erschrocken sieht er zu wie das Mädchen sich immer weiter von ihm entfernt und letztendlich aus seinem Blickfeld verschwindet. Er hatte die Gelegenheit verpasst, weil er es nicht geschafft hatte sie anzulügen. Wütend auf sich selber macht er sich auf den Weg zum Hotel. Wieso verweichlicht er plötzlich so sehr? Früher hatte er auch keine Skrupel jemanden anzulügen. Wieso bei diesem Mädchen?
 

Lange liegt er wach in seinem Bett, das Gesicht seiner Verlobten will ihm einfach nicht aus dem Kopf gehen. Er denkt daran wie sie versucht hatte die Muschel zu öffnen und muss leicht schmunzeln. Sehnt er sich etwa jetzt schon nach dieser Frau?
 

Genervt strampelt sie die Deck von sich. Ist es wirklich so heiß, oder bildet sie es sich nur ein, weil sie keinen anderen Grund sieht jetzt nicht einschlafen zu können? Was war an diesem eingebildeten Lüstling so besonders, dass sie sich heute fast von ihm verführen lassen hat? Und was war aus dem Mädchen geworden, dass bei der noch so heißesten Liebeserklärung, kühl wie ein Eisberg bleiben konnte?



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Kommentare zu diesem Kapitel (14)
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Von:  Alma
2008-05-25T13:51:20+00:00 25.05.2008 15:51
Weiter gehts :)

Hmm... ich mag diese geschichte irgendwie^^. man merkt wieviel liebe und gefühl du in sie gesteckt hast. Du hast auf recht viele Details geachtet und versucht die Stimmung schön rüberzurbingen :) Vor allem deine logischen Schlüsse fand ich toll - besonders den mit Akane, dass sie nicht mehr 16 ist und ihn nicht mehr verprügelt. Und Ranma ist wirklich schön beschrieben. obwohl ich mir keinen reim darauf machen, kann warum er beim meer so unglaublich ehrlich zu akane war (wegen den frauen und vor allem WARUM er das tut - damit hat er seine Deckung vollkommen aufgegeben). Hmm nahja :)
Was ich immernoch sehr bemängeln muss ist, dass du keinen absätze machst, so kommt die wörtliche Rede nicht so schön rüber und der ganze plot kann auch sehr verwirrend sein. Ansonsten fand ich die Grundidee der letzten beiden absätze, wo ranma´s und akane´s standpunkt nochmal aufgegriffen wurde schön - aber du hast es nicht gut umgesetzt.
~ ~ ~
- - -
etc. wäre sinnvoll gewesen und vor allem mehr Text. Dann wäre es ein krönender Abschluss gewesen.
Ansonsten finde ich diese FF sehr schön :]
Von:  Toshi
2008-01-06T22:06:00+00:00 06.01.2008 23:06
Och nö, wie süß xD
Unser Playboy Ranma kann ja mal richtig süß sein ^^ Man denke an das Restaurant: ''Du musst es nicht essen, wenn's Dir nicht schmeckt'' und wie er gelacht hat, als Akane die Auster öffnen wollte. Hihi ^^
Ist aber richtig von ihr, dass sie ihn am Strand hat sitzen (bzw. stehen) lassen.
Mensch, ich weiß, dass ich jetzt eigentlich schlafen gehen muss, und ich bin auch ziemlich müde, aber ich will trotzdem weiterlesen.. >____<
Arg. Ich will wissen, wie's weitergeht, ich kann nicht bis morgen Nachmittag warten.
Von:  fallenmarie
2006-08-11T15:19:48+00:00 11.08.2006 17:19
so, jezz komme ich!XD
manno...was soll ich denn noch sagen....es wurde hier ja schon alles gesagt was zusagen ist v_________v*drop*
naja, ich bin auf jeden fall gespannt wie lange ranma das aushält! XD
oder akane....XD
der letze teil hat mir mit am besten gefallen^^
wo akane einfach weggeht!^^ klasse! XD
das hat sie seeeeeeeeehr gut gemacht^^
also dann, ich freue mich schon riiiiiiesig auf deine fortsetzung!^^
gib mir bitte wieder bescheid wenn sie on ist ja?^^
das wäre supi^^
bis dahin dann^^
deine lee
Von: abgemeldet
2006-08-10T18:27:01+00:00 10.08.2006 20:27
Alles was bis jetzt von den anderen gesagt wurde stimmt zu 120% !!! Du schreibst wirklich klasse FF's und die werden von Kapi zu Kapi immer besser! Bitte lade deine Kapi's schnell hoch, du brauchst überhaupt keine Zweifel zu haben, die sind immer total geil! Mach weiter so!!! *anfeuer*
lg. nirvana69

ps: find's schön das du dich immer bei uns meldest!
Von:  Ming-Ling
2006-08-07T21:51:53+00:00 07.08.2006 23:51
Ich kann es nur immer wieder wiederholen, deine Fanfic ist echt super!!! Die Story, mal aus einem ganz andern Blickwinkel und die Charaktere mal richtig erwachsen!! Ich denke, dass Ranma und Akane sich auch in Wirklichkeit so benehemen würden, wenn sie älter wären.
Und dein Schreibstil, der ist für diese Geschichte echt wie gemacht. Du beschreibst die Personen so gut, dass man ihre Veränderung langsam sehen kann, dadurch hat man nicht das Gefühl, dass man von einer Handlung oder einer Aussage überrascht ist und man denkt:" Also, dass ging ja irgendwie etwas zu schnell!!"

Wie gesagt, die Fanfic ist top!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

Und ich kann es gar nicht mehr erwaten, bis die nächste ENS von dir in mein Postfach flattert*schonvorpaostfachsitztundfingernägelkaut*

Ganz liebe Grüße

Mingelding
Von:  Ming-Ling
2006-08-07T21:49:35+00:00 07.08.2006 23:49
Ich kann es nur immer wieder wiederholen, deine Fanfic ist echt super!!! Die Story, mal aus einem ganz andern Blickwinkel und die Charaktere mal richtig erwachsen!! Ich denke, dass Ranma und Akane sich auch in Wirklichkeit so benehemen würden, wenn sie älter wären.
Und dein Schreibstil, der ist für diese Geschichte echt wie gemacht. Du beschreibst die Personen so gut, dass man ihre Veränderung langsam sehen kann, dadurch hat man nicht das Gefühl, dass man von einer Handlung oder einer Aussage überrascht ist und man denkt:" Also, dass ging ja irgendwie etwas zu schnell!!"

Wie gesagt, die Fanfic ist top!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

Und ich kann es gar nicht mehr erwaten, bis die nächste ENS von dir in mein Postfach flattert*schonvorpaostfachsitztundfingernägelkaut*

Ganz liebe Grüße

Mingelding
Von:  Akane1807
2006-08-07T19:49:37+00:00 07.08.2006 21:49
Oh mein Gott!! Was soll ich bloss dazu sagen ich kann nur sagen das das einfach super toll und voll süüüüüß geschrieben ist. Ich versetze mich immer in die Personen bei dir herein, fühle dann alles mit. Das ist einfach unglaublich. Suuuuuuuuuuupeeeeeeeer!!! ^____^
Schreib bitte gaaaaaaanz schnell weiter!
Von:  Natsuiy
2006-08-07T19:27:57+00:00 07.08.2006 21:27
ähm...bin sprachlos...süßes kap...nur eines...schreib bitte schnell weiter...
Von: abgemeldet
2006-08-07T18:31:47+00:00 07.08.2006 20:31
Also, dann wollen wir mal dein Ego ein bisschen puschen *gg*.
Ich schmelze dahin, wenn ich das lese... das ist so~o schön romantisch irgendwie... Und du beschreibst Ranmas Gefühle so gut *g*. Wie er sich verändert, ohne zu verstehen, was genau in ihm vorgeht, das ist toll. =)

Akane natürlich auch, die sich von ihm angezogen fühlt, aber sich ihrem Gefühl nicht hingeben will, wegen seiner Affären und ihrer "Abneigung" gegen Jungs.. trotz alledem findet sie ihn interessant, welche Frau würde das nicht? Aber sie will mehr als nur eine Nacht und das beschreibst du so schön..

Die beiden Gegensätze Ranma&Akane *g* Es heißt ja nicht umsonst "Gegensätze ziehen sich an". Super gemacht. ^^

bis dann =)
Cris *wusel*

PS: Danke für's Bescheid geben *g*
Von:  ChiChi_18
2006-08-07T13:52:24+00:00 07.08.2006 15:52
Schreib ich eigentlich immer so lange Komments?? *drop*


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