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Einmal Zukunft und zurück

Pairing: S & J (andere angedeutet)
von

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Aktion Kartenklau

So, hier ist das 8te Kapitel. Ich kann nur hoffen, dass es gut geworden ist... Ich bin so müde. Gähn, hab die ganze Nacht nicht gepennt. Konnte nicht schlafen. Ist bald Voll- oder Neumond? Hab dann immer Schlafprobleme. Aber bitte, jetzt ist es fertig. Hier, lasst es euch schmecken. * apathisch rumschrei * KAFFEE!!!
 

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In einer kleinen mit Kissen und Decken ausgelegten Ecke der Halle saßen drei Personen verschiedenen Alters im Schneidersitz und schwiegen sich zunächst an. Seto wusste nicht so richtig, wie er anfangen sollte. Jono hatte Subaru zwar bereits erklärt, dass er aus der Vergangenheit kam und so, aber der Kleine hatte es nicht so richtig verstanden und schimpfte seinen Bruder nun einen Lügner. Seto fand einfach keine Worte, die der Situation gerecht werden konnten und trotzdem hatte er keine Wahl, als sich welche einfallen zu lassen.

Er sah zu Subaru, der trotzig die Arme verschränkt hatte und die Unterlippe schmollend vorschob, als Setos Blick auf ihn fiel.

Seto seufzte und streckte dann die Arme aus. "Na komm mal her. Ich versuche mal dir alles zu erklären..."

Subaru zögerte einen Moment misstrauisch, erhob sich dann aber und setzte sich zu Seto. Er ließ sich sogar von ihm umarmen und über den Kopf streicheln. Schließlich war Subaru noch ein kleiner Junge und daher schmusebedürftig, trotz Dickschädel.

"Sag mal, wann hat dein Bruder dich deiner Meinung nach schon mal angelogen?" Jono zog beleidigt die Luft ein, doch Setos warnender Blick brachte ihn schnell wieder zum Schweigen.

Subaru dachte eine Weile nach, während er sich immer mehr in Setos Arme kuschelte. Es gefiel ihm sichtlich so beachtet zu werden.

"Gerade eben.", meinte er dann überzeugt und sah Seto triumphierend an.

Jono stöhnte genervt auf, doch Seto störte sich nicht daran. Er hatte mit dieser Antwort gerechnet.

Hinter ihnen erscholl lautes Lachen. Bakura hatte irgendwo Alkohol aufgetrieben und alle waren, bis auf die Kinder, dabei sich den Verstand zu versaufen. Seto rümpfte kurz missbilligend die Nase, ehe er weitersprach.

"Ich meine außer heute."

Subaru gähnte und kratzte sich an der kleinen Stupsnase.

"Nie.", meinte er dann überzeugt. Jono lehnte sich zufrieden an einen Kistenstapel hinter sich und lächelte leicht.

"Dann sag mir doch mal, warum er dich jetzt so plötzlich anlügen sollte?" Seto sah Subaru fragend an und wartete auf eine Antwort, während Jono langsam ein Licht aufging, worauf sein Vater eigentlich hinauswollte.

Subaru befreite sich ein wenig aus Setos Umarmung und sah seinen großen Bruder nachdenklich an. Prüfend ließ er den Blick über dessen unschuldigen Gesichtsausdruck schweifen und kam dann zu dem einzig logischen Schluss.

"Du hast gar nicht gelogen?", wollte er von Jono wissen und dieser nickte leicht.

"Das sag ich doch schon die ganze Zeit."

Subaru drehte den Kopf zu Seto zurück und sah ihn aus großen Kulleraugen an.

"Du bist ganz wirklich mein Papa?"

Seto wuschelte ihm durch das widerspenstige Haar und lächelte leicht.

"Sieht ganz so aus." Da Subaru mit Sarkasmus nicht viel anfangen konnte, setzte er schnell ein "Ganz wirklich." hinzu.

Dem Kleinen fehlten erst mal die Worte. Er dachte daran wie viel Angst er vor dem Fremden gehabt hatte, als er in dem Bücherladen festgesessen hatte und daran, wie er ihm geholfen und sie beschützt hatte. Und plötzlich stellte sich heraus, dass es gar kein Fremder war, sondern ihr Papa. Der Papa, den er nie richtig kennen gelernt hatte und den er sich so sehnlichst herbeigewünscht hatte.

Ohne zu zögern vergrub der kleine Junge blitzschnell sein Gesicht in Setos Sachen, als er merkte, dass ihm die Tränen hinunter liefen.

"Ist ja gut.", flüsterte Seto ihm leise ins Ohr und streichelte ihm weiterhin sanft über den braunen Schopf.

"Du musst dir keine Sorgen machen, ich bin ja jetzt da."

Subaru hob den Kopf und sah Seto mit tränenverschmierten Wangen an. "Und du gehst nie mehr weg?!"

Oh Mist, warum mussten kleine Kinder immer gleich solche Hammerfragen stellen? Was sollte er darauf antworten? Er konnte nicht versprechen zu bleiben, weil er vorhatte zurück zu gehen. Aber andererseits....

Was wenn weder Joey noch er in dieser Welt noch am Leben waren? Brachte er es dann überhaupt fertig einfach zu verschwinden?

Seto schüttelte es bei diesem Gedanken und er richtete seine Aufmerksamkeit wieder auf Subaru.

"Weißt du, das ist so..... Ich kann nicht für immer hier bleiben, weil ich doch zurück muss um... Also, ähm.... Damit deine Eltern sich überhaupt erst treffen und es dich geben kann..."

Subaru sah ihn verständnislos an. Eines hatte er aber genau kapiert.

Sein Papa wollte nicht bei ihm und Jono bleiben. Schnell sprang er auf und stürzte sich heulend in Jonos Arme. Seto seufzte, als Jono versuchte den Kleinen zu trösten.

"Hättest du nicht später damit anfangen können?", meinte dieser anklagend und Seto schüttelte entschieden den Kopf.

"Du weißt genauso gut wie ich, dass ich nicht ewig hier bleiben kann. Ich gehöre nicht in diese Zeit."

"Ja, aber...."

"Nein. Kein Wenn und kein Aber. Nicht in diesem Fall."

Seto sah zu Subaru rüber, der nun wieder den Kopf gehoben hatte und aufmerksam der Unterhaltung folgte. Der Kleine war schon ziemlich clever für sein Alter, stellte Seto amüsiert fest.

"Aber ich verspreche euch was.", sagte Seto fest und beide Jungen sahen ihn gespannt an.

"Ich werde nicht eher gehen, bis ich weiß, was mit euren Eltern in dieser Zeit passiert ist. Versprochen!"

"Bei dem blauäugigen Ultradrachen?", fragte Subaru leise, während er sich die Tränen abwischte.

Seto hob fragend eine Braue und sah zu Jono.

"Onkel hat das immer gesagt. Wir haben uns immer alles über den Ultradrachen versprochen. So wie bei einem Indianerehrenwort nur besser."

Seto zog schnell die drei weißen Drachen aus der Tasche und hielt sie in die Mitte ihres kleinen Lagers.

"Beim Blauäugigen Ultradrachen!", sagte er feierlich und sofort legten seine Söhne die rechte Hand auf die Karten.

"Beim Blauäugigen Ultradrachen!", riefen beide begeistert und danach schien jeder Zwist vergessen. Er war überrascht, auf welche Ideen sein Bruder immer kam. Aber dieser Schwur gefiel ihm. Sogar sehr gut.

Seto, der bemerkte, dass es um sie herum ganz leise geworden war, wollte aufstehen um nachzusehen, wurde aber von einem kleinen Wuschelkopf aufgehalten, der sich an sein rechtes Bein klammerte und bittend nach oben sah.

"Erzählst du uns eine gute Nacht Geschichte?"

Jono neben ihm grinste breit und legte sich gemütlich auf die Decken unter sich. Seto nahm

Subaru kurz hoch und legte ihn dann neben seinen Bruder. Subaru kuschelte sich zufrieden in die Kissen und wartete gespannt.

Seto setzte sich wieder bequem hin und streckte die langen schlanken Beine aus. Ihm war gar nicht bewusst gewesen, wie müde er war. Doch als er nun so gemütlich und warm eingekuschelt da saß, konnte er ein Gähnen nicht unterdrücken. Die Zukunftswelt zu retten, war doch ziemlich anstrengend.

Subarus Blick bohrte sich in seine Seite und Seto war klar, dass er um eine Geschichte nicht herum kam.

"Also... Es war einmal ein böser Mann namens Dartz. Der hatte ein ganz schreckliches Monster, das Leviathan hieß. Zusammen mit einem mystischem Stein, namens Orichalkos, wollten sie die Welt vernichten und ihre eigene neue Welt aufbauen. Aber da gab es drei tapfere Krieger, die mit ihren mächtigen Schutzdrachen Hermos, Critias und Timäus..."

Der Rest der Geschichte war nicht unbekannt, da es sich hierbei um eine durchaus wahre Geschichte handelte und obwohl Seto einige Details, die seiner Meinung nach nicht für kleine Kinder bestimmt waren, weg ließ, schliefen die beiden Jungen schon längst tief und fest, als Seto zur Mitte kam.

Gähnend rieb er sich kurz den Nacken und sah dann lächelnd zu seinen schlafenden Söhnen.

Subaru murmelte gerade "Papa..." im Schlaf und es hörte sich glücklich an. Gerade lief ihm ein Speichelfaden aus dem Mund und als Seto merkte, dass er diese Tatsache niedlich fand und nicht abstoßen, war er selbst ziemlich überrascht.

Konnten eigene Kinder so was bewirken? Konnten sie sich unbemerkt in das Herz ihrer Eltern schleichen ohne dass es diesen bewusst wurde?

"Sieht ganz so aus.", flüsterte Seto zu sich selbst und legte sich dann neben seine neuen kleinen Schätze und schlief kurz darauf ein.
 

"Seto! Seto! Wach endlich auf!" Mokuba verlor langsam die Geduld, aber seinen Bruder schien das nicht zu interessieren.

"Du bist doch sonst auch kein Langschläfer!"

Der junge Firmenchef und neuerdings auch glücklicher Vater von zwei wunderbaren Söhnen blinzelte verwirrt.

"Was is denn?" Gähnend richtete er sich auf und bemerkte, dass ein kleines warmes Gewicht auf seinem rechten Arm lag. Als er die Augen einen Spalt breit öffnete, erkannte er Subaru, der sich dicht an ihn gekuschelt hatte. Vorsichtig und ohne den Kleinen zu wecken, zog er seinen Arm unter seinem Sohn hervor, der protestierend grummelte.

Doch als der Kleine bemerkte, dass seine Wärmequelle entfleucht war, schmiegte er sich an seinen großen Bruder. Dieser legte wie reflexartig die Arme um Subaru und schlief weiter.

Seto richtete sich immer noch gähnend auf und streckte sich erst mal ausgiebig. Vereinzelte Knochen knackten laut und der junge Mann stöhnte gequält. Da hatte er doch nicht all zu gut gelegen, stellte er resigniert fest, während er die Taubheit aus seinem rechten, als

Kopfkissen missbrauchten, Arm rieb.

"Was gibt es denn so dringendes?", wollte er wissen und folgte Mokuba zum hinteren Teil des Lagers.

"Sieh's dir selbst an."

Als sie sich zwischen herumliegenden leeren Kartonschachteln vorbeischlängelten, konnte Seto jemanden fluchen hören.

"Ihr verdammten Rebellen! Ihr werdet schon sehen, was ihr davon habt! Der Meister wird

euch, wie Ameisen zerquetschen!"

"Ach ja?" Bakura stand neben einem dicklichen Kerl, den man an ein altes Heizrohr gefesselt hatte. Gerade zog der ehemalige Dieb ein Messer und hielt es dem Fettklops unter das Kinn.

"An deiner Stelle würde ich nicht so große Töne spucken. Oder siehst du dein Meisterchen hier irgendwo?" Bakura sah sich grinsend um und lachte dann leise, als der Dicke

erschrocken die Luft einzog.

"Hier wird sicher keiner einen Fettsack wie dich vermissen und dein Meister hat so viele Deppen, da fällt es sicher nicht großartig auf, wenn einer fehlt. Nicht wahr?" Das Messer glitt langsam zum Hals hinunter und der Mann versuchte nun nicht mehr zu atmen.

"BAKURA! Lass den Quatsch! Ich sagte, du sollst auf ihn aufpassen. Nicht ihn ermorden." Mokuba sah seinen abkommandierten Wächter wütend an. Seto dagegen konnte ein Grinsen nicht unterdrücken. Auch wenn Bakura absolut irre war, wusste er genau, wie man Leute zum Reden brachte. Und dieser hier war nun sicher mehr als bereit auszupacken und so von dem Irren mit dem Messer wegzukommen.

"Bitte! Ich sage alles, wenn ihr ihn nur wegnehmt!", keuchte der Mann gerade und sah sie aus seinen Schweinsaugen flehend an.

Bakura schien mehr als enttäuscht über den plötzlichen Sinneswandel seines Gefangenen. Er hatte wohl gehofft, ihn noch etwas länger quälen zu können.

"Also ich weiß nicht...", setzte Seto kalt lächelnd an.

"Vielleicht sollten wir ihn noch etwas in Bakuras Obhut lassen."

Bakura grinste erfreut und setzte das Messer wieder an.

Der Dicke zitterte daraufhin vor Angst und bettelte nun regelrecht um sein Leben.

"Nein! Nicht! Bitte! Ich habe Informationen! BITTE!"

Mokuba sah zu seinem Bruder und dieser nickte dann zustimmend.

"Bakura geh zu Tristan und den Anderen und versuch sie aus ihrem Kater wach zu

kriegen!"

"Aber....", enttäuscht zog der frühere Grabräuber das Messer zurück und sah Mokuba wütend an. Sein Blick schweifte zu Seto, in dem er im Moment einen Verbündeten sah. Doch dieser zuckte nur ahnteilnahmslos mit den Schultern und wandte sich dann an den Gefangenen.

Grummelnd und leise fluchend machte sich Bakura auf den Weg.

"Wenn ich noch meinen Ring hätte, dann.....", motzte er verärgert, als er um die Kisten bog und verschwand.

"Nun zu dir. Ich kann ihn jeder Zeit zurückrufen. Also, was hat dein Meister vor?"

Der Dicke starrte ängstlich zu den Kisten hinter denen Bakura verschwunden war und sah dann zu seinen beiden Feinden zurück.

"Und ihr garantiert mir, dass der Typ mich nicht mit seinem Messer massakriert?", wollte er misstrauisch wissen.

Seto wurde langsam ungeduldig und seine Stimme zeigte das auch offen, indem sie um einige Grad kälter wurde.

"Wir garantieren hier nur, dass du noch zwei Sekunden länger leben darfst, wenn du auspackst!"

Der Gefangene, der eigentlich gedacht hatte, dass dieser Bakura sein größtes Problem darstellte, sah sich nun mit einem wütenden Drachen konfrontiert und fragte sich heimlich, was dann wohl in dem Mann mit dem schwarzen Haarschopf für ein Monster hauste. Niemand hatte ihm bei der Suche nach dem neuen Versteck gesagt, dass die Rebellen alle ins Irrenhaus gehörten. Mit denen hatte es keinen Sinn vernünftig zu reden. Dabei hatte er extra dieses Viertel gewählt um niemanden anzutreffen. Heute war nicht sein Tag.

Die einzige Chance zu überleben bestand wohl darin zu gehorchen.

"Der Meister hat allen Gardeoffizieren den Befehl gegeben jeden Rebellen sofort zu töten und den Verräter Yugi Muto zu finden und unverzüglich zu ihm zu bringen."

"Hört sich nicht gut an?", meinte Mokuba und sah kurz hinter sich, wo Serenity gerade Frühstück vorbereitete.

"Wie viele hat er losgeschickt um diese Aufgabe zu erfüllen?"

"Alle."

Beide Kaibabrüder sahen völlig entsetzt in das Gesicht des Gefangenen.

Doch es gab keine Anzeichen, dass dieser log.

"Dann haben wir keine Zeit zu verlieren. Bis heute Mittag muss alles bereit sein um die Labors zu stürmen.", flüsterte Seto seinem Bruder zu und dieser nickte.

"Ich kümmere mich darum." Und schon war er weg.

Seto sah zu dem Gardetyp und überlegte. Sie konnten ihn nicht hier lassen und auch nicht riskieren, dass er entkam. Ein Gedanke, der ihm nicht gefiel, ging ihm durch den Kopf, aber er hatte nicht vor ihn umzusetzen. Trotzdem kam er nicht umhin Bakura zu rufen. Dieser kam

sofort mit einem siegesgewissen Grinsen zu Seto.

"Was kann ich für dich tun? Soll ich ihn beseitigen?" Bakuras Blick glitt abschätzend über den Mann vor ihm und er leckte sich genüsslich über die Lippen. Er hat wirklich Ähnlichkeit mit einem Wolf, wenn er sich so verhält, schoss es Seto durch den Kopf.

"Nein. Darum geht es nicht." Bakura sah sichtlich enttäuscht aus. Wieder hatte man ihn gelinkt. Zum Kotzen war das.

"Du hast doch sicher noch diese Seelentauschkarte, oder?"

"Meinst du, Wandel des Herzens?" Bakura zog die Karte, die ihn an Ryou

erinnerte aus seinem Deck. "Was willst du damit?" Dann ging ihm ein Licht auf.

"Und was ist wenn die Wirkung nachlässt und er sich auf eines deiner

süßen Kinderchen stürzt? Soll ich ihn nicht doch lieber...?"

"Nein! Und jetzt benutz die Karte und halt den Rand..."

Seto verließ den Schauplatz des Geschehens sichtlich verärgert und beunruhigt. Bakura hatte in gewissem Sinne schon recht. Es wäre besser gewesen, den Kerl auszuschalten bevor er Ärger machen konnte. Aber so war er nicht. Ja, er weigerte sich entschieden so zu sein. Gouzaburo würde so was tun, aber nicht er.

Bei dem Gedanken an den alten Mann sträubten sich ihm die Nackenhaare und er war froh, dass seine Söhne niemals solch einen Tyrannen hautnah miterlebt hatten.
 

Ein lautes Scheppern weckte Seto schließlich aus seinen Gedanken. Alle Köpfe drehten sich synchron in die Richtung, aus der es gekommen war. Als Seto um einen Stapel Kisten herumgegangen war, konnte er ein ziemlich merkwürdiges Schauspiel erleben. Tristan hatte Yugi am Kragen seiner dunklen Jacke gepackt und den König der Spiele auf eine nun

leergefegte Tischplatte gedrückt. Früher hätte sich Seto über so eine Aktion tierisch amüsiert.

Jetzt erschien sie ihm nur lästig. Er hatte keinen Bock mehr immer und überall der Aufpasser zu sein. Konnten die nicht mal 5 Minuten ihren Scheiß selbst klären, ohne sich gleich an die

Gurgel zu gehen?

"Was soll das heißen, du willst es uns nicht sagen?!", brüllte Tristan gerade Yugi an und hatte sein gesundes Auge zu einem wütenden Schlitz verzogen. "Wenn du nicht gleich dein verdammtes Maul aufmachst, liefere ich dich persönlich bei der Garde ab!"

Durch das Geschrei waren die Kinder aufgewacht und gerade kam Atemu mit einem uralten Teddy im Arm um die Ecke geflitzt. Als er seinen Papi in solch einer Lage vorfand, ließ er erschrocken den Bären fallen und krallte sich an Tristans Bein fest.

"NEIN! NICHT PAPI! NICHT PAPI!"

Und im nächsten Moment kreischte Tristan auf. "AAAHHH! DU VERDAMMTES..."

Seto sah noch wie Tristan versuchte den kleinen Jungen abzuschütteln, indem er hin und her hüpfte und vor Schmerz aufheulte. Der kleine Teufel hatte ihm ins Bein gebissen. Gerade kam Yugi wieder keuchend vom Tisch hoch und versuchte erfolglos sowohl seinen Sohn, als auch den jammernden Tristan zu beruhigen, als Seto der Kragen platzte.

"DAS REICHT! RUHE!", donnerte er, dass es in der Halle nur so schallerte. Wenn jetzt einer der Gardekerle in der Nähe war, hatten sie eben Pech, aber das war Seto gerade herzlich egal.

Sofort ließ Atemu von Tristan ab. Der Geschädigte hörte auf zu hüpfen und zu fluchen um sich stöhnend auf einen Stuhl sinken zu lassen, den seine Frau ihm gerade hinstellte. Yugi kam vom Tisch runter und nahm seinen ängstlich zitternden Sprössling beruhigend in den Arm.

Seto dagegen schickte gerade einen kalten anklagenden Todesblick in die Runde und wartete bis auch der letzte die Klappe hielt.

"Vielleicht geht es mich ja nichts an, weil ich verpasst habe, dass ihr euch wieder in den Kindergarten zurückgestuft habt, aber WAS IST HIER LOS?!"

Tristan, der gerade von Serenity mehr oder weniger liebevoll verarztet wurde, schickte einen hasserfüllten Blick zu Yugi rüber, der schuldbewusst den Kopf gesenkt hatte. Es war also nicht schwer zu erraten, dass dieses Dilemma seine Schuld war.

Trotzdem fühlte sich Seto gerade wie ein Erzieher mit vielen ungezogenen Kinderchen, nur schlimmer.

"Frag doch Mister Superduellant!", meinte Tristan gerade verächtlich und Seto fragte sich insgeheim, wann sich das Blatt eigentlich zu seinen Gunsten so geändert hatte, dass jetzt Yugi mit Verachtung gestraft wurde und nicht er.

Will wieder zurück!, murmelte ein Teil von ihm leise, wurde aber einfach ignoriert.

Seto sah zu Yugi rüber, der sich selbst wie der größte Sünder der Welt aussehen ließ. Wie konnte man nur einerseits so durchschaubar sein und andererseits gleichzeitig ein so guter Duellant?

"Ich höre.", sagte Seto emotionslos, der sich nun wieder völlig unter Kontrolle hatte.

Yugi bat Mai darum Atemu wegzubringen zu den anderen Kleinen und sah dann nervös in die umstehenden Gesichter. Seto schickte die meisten weg und behielt nur den Rat der Rebellen bei sich, der sich ja sowieso aus seinen Klassenkameraden und Bekannten zusammen setzte.

"Also?" Seto hatte die Arme verschränkt und seine Haltung deutete auf akute Ungeduld hin. Sein Blick sagte deutlich: Geh mir noch weiter auf den Wecker und du wirst mich kennen lernen.

"Er weigert sich einfach uns zu sagen, wer der Gardechef ist!", maulte Tristan vorwurfsvoll und stöhnte dann gequält auf, als Serenity ihn mit einem Desinfektionsspray bearbeitete.

Yugi schwieg und Seto bekam dabei ein mulmiges Gefühl. Weshalb? Wieso sollte er uns gerade das vorenthalten?

Kennst du die Antwort nicht schon?, flüsterte seine innere Stimme gehässig und wurde abgewürgt, weil Mokuba neben ihn trat.

"Dir ist schon klar, dass wir eine bessere Chance hätten, wenn wir wüssten, mit wem wir es zu tun haben..."

Yugi nickte zwar, schwieg aber weiterhin.

Mittlerweile kochte nicht nur Tristan vor Wut. Valon sah ebenso sauer aus. "Ich krieg das nicht in den Schädel! Was soll das Theater Yugi?! Wenn du hier dazugehören willst, musst du dich schon einbringen!"

"Er hat recht!", stimmte Marik zu und Odion nickte. Er war sowieso Mariks Meinung und das immer und überall.

"Es kann nicht sein, dass er sich plötzlich so quer stellt.", sagte Bakura grinsend, der bereits eine saftige Schlägerei erwartete.

Mokuba bat um Ruhe als das Getuschel zu laut wurde und sah zu Yugi.

"Es stimmt schon was sie sagen, Yugi. Wieso willst du es uns nicht verraten?"

"Es geht nicht.", flüsterte dieser, so dass man ihn fast nicht verstand.

"Tut mir leid."

"Es tut dir leid?!", schrie Tristan sofort wieder aufgebracht und nur Mariks und Odions Hände auf seinen Schultern hielten ihn vom Aufspringen ab. "Nein! Mir tut es leid, dass ich mal mit einem wie dir befreundet war!"

Danach herrschte bedrückte Stille, die durch Bakura unterbrochen wurde.

"Wer nicht für uns ist, ist gegen uns. Wir sollten die Antworten aus ihm rausprügeln!"

Yugi sagte auch dazu nichts, so als hätte er sich mit allem abgefunden.

Einige schienen ernsthaft über Bakuras Idee nachzudenken. Sogar Mokuba neben Seto war mehr als geladen. Seto konnte es allein an seinen Nackenhaaren erkennen, die sich vor unterdrücktem Zorn aufstellten.

Bakura machte einen Schritt auf Yugi zu und wollte ihn gerade packen, als Setos Arm vorschnellte und ihm den Weg versperrte.

"Kann ich dich unter 4 Augen sprechen?", sagte er zu Yugi gewand und schlug Bakuras gierige Hand weg. Dieser kochte vor Ärger, sagte aber nichts. Als Yugi schließlich zustimmend nickte, verließen sie die Halle und schlüpften nach draußen. Seto ging vor und behielt die Gegend wachsam im Auge, während Yugi ihm hinterher tapste.

Sogar am Morgen war es dunkel in der Stadt. Die Farbenauswahl um sie herum war eintönig. Grau in Grau. Es war nicht einfach nur trist, sondern geradezu niederschmetternd gleich.

Wenn man diese Umgebung jeden Tag sah, konnte man sich bald automatisch nicht mehr gegen das Gefühl der Niedergeschlagenheit wehren und gab früher oder später freiwillig auf nur um was anderes zu sehen.

Nachdem er Yugi lange genug Zeit zum Nachdenken gegeben hatte, ging er mit ihm in eine verlassene Seitenstraße und begab sich hinter einige alte Müllcontainer.

Ab und an zog ein Schatten über sie hinweg und in der Ferne war das Brüllen mancher Monster zu hören, aber ansonsten war es merklich ruhig.

"Also schön. Weshalb?"

Er musste Yugi nicht erklären was er wollte und er hatte auch keine Lust für das Offensichtliche viele Worte zu verschwenden. Er hatte in den letzten Stunden seiner Meinung nach sowieso schon zu viel gesagt.

"Es ist schwer zu erklären." Yugi seufzte. Er war froh mit Seto hier allein zu sein und sich nicht von allen Seiten bedrängt zu fühlen. Kaiba war im Gegensatz zu allen anderen

wesentlich sachlicher und behielt den Überblick.

"Ich glaube, dass ihr nicht mehr so handeln würdet, wie geplant, wenn ich euch alles sage, was ich weiß."

Seto, der solch eine Antwort schon vermutet hatte, schwieg.

Er machte sich schon seid geraumer Zeit Sorgen über den Herr der Garde oder Meister, wie sie ihn nannten. Egal was er dort auf dem Bildschirm gesehen hatte...

Es konnte jemand ganz anderer sein, der hinter all dem steckte. Dieser Typ, der Yugi gegen die Wand gefeuert hatte, war vielleicht nur eine Ablenkung vom eigentlichen Übel...

Was ist wenn ich es selbst bin?, fragte Seto sich plötzlich. War dieser Gedanke wirklich so abwegig...

Was wenn er alle und sogar Mokuba getäuscht hatte, was seinen Gemütszustand anging? Vielleicht hatte er aus Versehen seinen Stiefvater aus einem Computer befreit oder sonst was getrieben, dass ihn zu all dem veranlasste...

Yugi meldete sich neben ihm zu Wort. "Alles ok?"

"Ja." Seto erhob sich und wollte schon zurückgehen, als Yugi ihn aufhielt.

"Aber ich dachte..."

"Was?" Seto drehte den Kopf und sah dem Kleineren fest in die Augen.

"Dachtest du, ich will dich so lange anstarren, bis du mit der Sprache rausrückst?"

Yugi suchte nach Worten, fand aber keine. "Na ja..."

"Für solche Kinkerlitzchen hab ich keine Zeit. Ich hab nur dafür gesorgt, dass die anderen dich nicht zerfleischen. Das ist alles."

Und damit war das Gespräch beendet.
 

Als beide Duellanten zurückkamen, musste Seto verärgert feststellen, dass man nicht auf sie gewartet hatte.

Sein kleiner Bruder hatte mit den anderen Ratsmitgliedern besprochen, allein in die Labors einzudringen um Seto genug Zeit zu geben mit Yugi zu reden.

Seto war stink sauer. Zum einen, weil es sein Plan war, der da einfach ohne ihn durchgezogen wurde, so was war Ideenklau und nichts anderes. Und zum anderen machte er sich natürlich schon wieder Sorgen, was ihm auf den Keks ging.

Er hatte sich mehrere Jahre schon nicht mehr so viele Sorgen gemacht und bekam, wenn das so weiterging, schon mit 18 graue Haare. Keine angenehme Vorstellung.

Bevor er jedoch loszog um seinem Bruder gehörig in den Hintern zu treten, sah er noch mal nach Jono und Subaru.

Beide waren längst wach und am Frühstücken. Dabei fiel dem jungen Firmenchef auf, dass er noch nichts gegessen hatte und er verzog für einen Moment säuerlich die Miene. Sein Magen grummelte wütend, wurde aber enttäuscht.

Als seine Söhne ihn jedoch mit Marmelade verschmierten Gesichtern anstrahlten, wurde sein Ausdruck wieder neutral.

"Schmeckt's?", wollte er wissen und beide nickten.

"Wenn du Onkel suchst, der ist schon weg.", sagte Jono lächelnd, nachdem er runtergeschluckt hatte.

"Ich weiß. Wollte nur schnell noch nach euch sehen. Macht keinen Ärger während ich weg bin. Und Jono..." Er sah seinem Ältesten fest in die Augen. "Keine Alleingänge. Ihr bleibt hier."

Jono stöhnte genervt, nickte dann aber.

Seto, der bereits im Umgang mit den beiden dazu gelernt hatte, sah sie ernst an.

"Wie heißt das?"

"Versprochen! BEIM BLAUÄUGIGEN ULTRADRACHEN!", sagten beide gleichzeitig und Seto nickte zufrieden.

"Bis später Pa!", rief Subaru ihm noch nach und jagte Seto damit einen wohligen Schauer über den Rücken.

Vater zu sein hatte eben doch seine Vorzüge.

Schnell holte er Yugi von Atemu weg und beide machten sich an die Verfolgung der Rebellenbande.
 

Mokuba hatte inzwischen alles unter Kontrolle. Jedenfalls hatte er alle so postiert, wie er es mit Seto besprochen hatte. Er wusste, dass sein Bruder sauer sein würde, wenn er hier eintraf, aber vielleicht konnte er ihn dann mit einem bereits ermöglichten Erfolg milde stimmen.

Bakura saß neben ihm hinter einem liegen bebliebenen Lastwagen, der Kaiba Corp. und hatte seinen Gürtel bereits auf Betrieb gestellt.

Warum er sich gerade den ehemaligen Grabräuber als Begleiter ausgesucht hatte?

Wohl deshalb, weil sich dieser mit Einbrüchen auskannte und auch um ihn im Auge behalten zu können.

Tristan hatte mit Mai, Marik und einigen anderen am Nebengebäude Stellung bezogen und wartete nur noch auf das Signal von Odion, der im Schatten einiger Solarkollektoren auf dem Dach Wache hielt.

Bei den Labors waren nur ein paar Wachen der Garde zu sehen und sie schienen sich sehr zu langweilen.

Besser für uns, dachte Mokuba und sah zu den Kollektoren hoch, wo Odion, mit einem Fernglas alles im Auge behielt. Er duckte sich erst wieder vollständig weg, als ein Greif über ihm hinwegflog. Kaum war die Luft rein, gab er Mokuba mit einem Wink zu verstehen, dass es keinen besseren Augenblick zum Angriff mehr gab.

Mokuba winkte zurück, als Zeichen, dass er verstanden hatte und gab seinerseits Tristan ein Zeichen.

Mit lautem Kampfgebrüll stürmten sie los und lenkten so die Aufmerksamkeit aller Wächter auf sich.

Mokuba und Bakura schlichen zum Labor, als auch der letzte Wächter außer Sicht war.

Sie hatten nicht viel Zeit, da Tristan die Anweisung hatte nur ca. 10 Minuten Lärm zu machen und dann zu verschwinden, bevor ihnen die komplette Garde im Nacken saß.

Die beiden heimlichen Eindringlinge schlichen in das nun unbewachte Gebäude und sahen sich erst mal um.

Mokuba hätte nicht erwartet, dass hier alles so verlassen aussah. Spinnweben, Staub und keine Anzeichen für Menschen machten ihn stutzig. Dieses Gebäude war doch interessant.

Hier gab es einige alte Aufzeichnungen von Plänen seines Bruders und trotzdem war

niemand hier gewesen.

"Sehr verdächtig.", brummte Bakura neben ihm und sprach somit das aus, was Mokuba dachte.

"Hab mit mehr Wiederstand gerechnet. Das hier ist doch für jeden Profi lächerlich." Verächtlich stieß er eine heruntergefallene Metallabdeckung mit dem Fuß an. Ein leises Pling ertönte und Mokuba sah ihn böse an.

"Wenn du schon so stolz auf deine Diebeskunst bist, warum dann solche Anfängerfehler?"

Bakura schnaubte kurz und breitete dann vielsagend die Arme aus.

"Wer sollte uns denn bitte stören? Die Putzfrau?"

Mokuba gab ihm recht, sprach seine Gedanken aber wieder nicht aus.

Sie setzten schweigend und trotzdem wachsam ihren Weg fort.

Seto hatte ihn schon immer davor gewarnt alles als leicht anzunehmen. Hinter jeder Ecke konnte ein Hinterhalt auf sie warten und Illusionen waren lange schon nichts neues mehr in dieser Stadt. Vielleicht waren die Spinnweben in Wahrheit gar nicht da....

Der Korridor vor ihnen wurde nun durch Mokubas Irrlicht beleuchtet und blieb trotzdem verlassener als verlassenen.

Der Raum, den sie suchten, lag am Ende des Ganges. Das hieß, noch ein ganzes Stück zu gehen.

Nach einigen Minuten blieb Bakura plötzlich stehen. Er sah nach links und rechts und verengte die Augen zu misstrauischen Schlitzen.

"Was ist?", fragte Mokuba verwirrt.

"Wir sitzen in der Falle.", sagte er schließlich und sah ziemlich angepisst aus.

"Wenn ich meinen Ring noch hätte, wär mir so was nie passiert.", motzte er.

"Was denn? Wovon redest du?"

Mokuba konnte nicht erkennen, was Bakura meinte. Hier war doch gar nichts. Weit und breit war niemand zu sehen und die Tür lag doch nur ein kleines Stück vor ihnen....

Aber natürlich. Die Tür lag nur einige Schritte von ihnen weg und trotzdem waren sie ihr noch keinen Schritt näher gekommen.

Als Mokuba sich umdrehte und zum Ausgang sah, lag der Fall nicht anders. Sie saßen fest.

"Der Gang ist in einer Endlosschleife. Egal wie lange wir laufen, wir bleiben immer auf der Stelle. Wie Ratten in der Falle. Echt erbärmlich!", zischte Bakura gerade und sah wütend zu der Tür vor ihnen.

"Gibt es denn nichts, was wir dagegen machen können?", fragte Mokuba verzweifelt.

Er wollte nicht scheitern. Nicht jetzt. Und nicht so lange Seto die Möglichkeit hatte ihn so zu sehen.

"Kann sein." Bakura sah zur Decke, als läge da die Antwort.

"Dazu müssen wir aber wissen, was diese Schleife verursacht."

"Eine Idee..." Mokuba wurde ungeduldig. Musste sich dieser Kerl auch alles aus der Nase ziehen lassen.

Bakura, der die Dominanz in dieser Situation genoss, zuckte mit den Schultern.

"Tausende. Und alle sind eher unwahrscheinlich."

"Und weshalb..." stöhnte Mokuba auf und rieb sich mit der Hand über die Augen.

"Weil sie mit alter Magie zu tun hätten und ich kann mir nicht vorstellen, dass dieser Gardechef darin Ahnung hat. Die einzige Erklärung für das hier, wäre ein Monster. Die Frage ist nur welches?"

Mokuba konnte sich nicht erinnern, dass irgendein Monster solche Illusionsfähigkeiten hatte. Aber irgendeines musste es doch sein.

Denk nach, Junge! Du bist doch sonst auch nicht auf den Kopf gefallen....

Sie hätten sich sicher noch hundert Jahre den Kopf zerbrochen, wenn nicht plötzlich ein Monster direkt neben ihnen aufgetaucht wäre.

Setos Dimensionsdrache streckte den Kopf aus einer der Wände. Danach tauchten eben jener Firmenchef und Yugi aus einem bunten Lichtkreis auf und standen auch schon im Gang.

Seto sah wütend seinen kleinen Bruder an, schwieg aber. Dieser fühlte sich unter dem drohenden Blick sehr unbehaglich und klein. Schließlich brachte er ein gequältes "Tut mir leid." hervor.

"Das hilft dir jetzt auch nichts mehr. Wir sprechen uns später."

Dann sah Seto zu Yugi, der sich interessiert umsah.

"Irgendeine Idee, welches Monster, der Kerl hier als Wache abkommandiert hat?"

"Wieso benutz du nicht deinen tollen Drachen der Dimension um uns hier rauszuholen?", meinte Bakura schnippisch und verschränkte die Arme zum Trotz.

"Mein lieber Bakura...", entgegnete Seto zuckersüß, worauf der Grabräuber sichtlich zusammenzuckte.

"Weshalb sollte ich einem so überaus talentierten Dieb wie dir solch eine banale Sache erklären. Ich bin sicher, du kennst die Antwort bereits."

Da Bakura die versteckte Drohung, so wie den Tadel aus Setos Worten erkannte, hielt er den Mund.

Sein Ego hatte gerade mächtig gelitten und das musste er erst verdauen.

Mokuba wusste wieso Seto nicht den Drachen benutzen wollte. Sie konnten es sich nicht leisten das Monster, das hier Wache hielt am Leben zu lassen. Zumal sie die Auswirkungen auf sich selbst nicht kannten.

"Yugi?" Seto sah zu der Stachelfrisur, die langsam hin und her wippte, während ihr Besitzer überlegte.

"Ich denke, ich weiß es."

Yugi sah die anderen triumphierend an und grinste breit. Seto rollte mit den Augen und unterdrückte den Impuls einen Hammer zu holen und ihn in den Boden zu rammen. Noch wurde er gebraucht.

"Und?!"

"Es ist ganz einfach, wenn man sich überlegt, welche Kräfte für die Verschiebung der..."

"YUGI?!"

"Der Schwarze Magier."

Alle sahen Yugi verwirrt an. Wie kam er denn jetzt darauf?

"Es ist doch ganz einfach.", sagte Yugi, der die ungläubigen Blicke sehr

wohl bemerkt hatte.

"Je nachdem, wie man die Magie einsetzt, ist es doch ganz einfach eine solche Illusion zu erzeugen. Schließlich wissen wir doch, dass in dem Schwarzen Magier auch der Magier der Illusionen steckt."

Yugi benahm sich nun wie ein Schullehrer, als er auf und ab schritt und dabei die verschiedenen Fähigkeiten seines Monsters erklärte.

Bakura unterbrach ihn genervt.

"Wie können wir ihn platt machen?!"

Yugi hielt enttäuscht in seinen Erklärungen inne und zuckte die Schultern.

"Wir müssen ihn irgendwie zum Kampf herausfordern."

"Auf sein Ego anspielen?", fragte Mokuba und Yugi nickte.

"Gut. Das übernehme diesmal ich!", stellte Bakura klar und rieb sich voller Vorfreude die Hände. Noch ehe jemand wiedersprechen konnte, hatte er seinen Diabound gerufen.

Seto und die anderen traten so weit zurück, wie es ihnen möglich war um dem Monster nicht im Weg zu stehen.

"HE! SCHWARZE DUMPFBACKE!"

Die unfreiwilligen Zuschauer stöhnten entnervt auf.

"KOMM RAUS! KOMM RAUS! UND ZEIG DICH!"

Einen Moment lang geschah gar nichts, außer dass Bakuras Diabound nervös mit dem Schwanz zuckte, doch dann löste sich die Illusion langsam auf und der schwarze Magier erschien.

Während Bakura sich eingehend mit ihm beschäftigte und Yugi ihm hilfreich mit Tipps und Tricks zur Seite stehen wollte, rannten Seto und Mokuba zur Tür und betraten endlich den heiß ersehnten Raum.
 

Der Raum war noch immer in der Mitte durch die alten Duellkapseln ausgefüllt. An der Wand standen die Steuerungsarmaturen, völlig still und kalt. Hier hatte niemand mehr daran gearbeitet, seit Seto sein letztes Projekt mit den Kapseln vollendet hatte.

Seit damals schwieg die Technik in diesem Raum.

Nun fast.

Ein Lachen schwebte plötzlich über ihnen und im nächsten Augenblick um

sie herum.

Jemand sprach über die Lautsprecher und sie erkannten die Stimme des Gardeanführers wieder.

"Willkommen! Ihr habt es also bis hierher geschafft. Beeindruckend!"

Mokuba sah sich wütend um, aber es gab keinen Hinweis auf die Übertragung. Seto dagegen hatte etwas ganz anderes im Blick. Er hatte die Laserschranke bemerkt, die sich am Eingang der Tür befand und als einziges funktionierte.

"Aber ihr seid zu spät!" Wieder lachte er laut und Mokuba zuckte zusammen.

Seto hob den Kopf und wartete neugierig auf die nächsten Worte.

"Falls ihr hier seid um neue Monsterkarten zu finden, muss ich euch enttäuschen. Die sind nicht mehr da! MUHAHAHAHA!" Diesmal schien dieses irre Gelächter von überall zu kommen und beide Kaibabrüder hielten sich die Ohren zu.

"Einen schönen Tag noch!", flötete die Stimme ein letztes Mal und dann herrschte Stille.

Mokuba konnte es nicht fassen. Sie waren ganz umsonst in die Falle gegangen, hatten umsonst geplant und standen umsonst hier.

Seinen Bruder schien das nicht zu interessieren. Er ging seelenruhig der Sache nach,

weshalb sie hier waren.

Neben einem großen Metallschrank befand sich eine Abdeckung, die nur noch lose in den Angeln hing.

Jemand war eindeutig da gewesen und hatte sich daran zuschaffen gemacht.

"Hast du nicht zugehört?" Mokuba starrte seinen Bruder verständnislos an. "Sie sind alle weg. Es war alles umsonst!"

Seto drehte unbeeindruckt den Kopf und hob eine Braue.

"Bist du jetzt fertig mit rumschreien? Oder wirst du gleich hysterisch?" Während Mokuba

wütend die Backen aufblies und leise grummelte: "Ach mach doch, was du willst.", nahm Seto die Abdeckung ganz weg und sah auf einen kleinen Tresor.

Schon auf den ersten Blick konnte man sehen, dass jemand ihn aufgebrochen hatte und nur Leere darin klaffte.

Mokuba, der neben Seto getreten war, sah traurig und frustriert hinein.

"Genau, wie er gesagt hat... Leer!"

Seto ging nicht darauf ein und ignorierte Mokuba, der ihn bat mit zurückzugehen. Stattdessen grinste er verschmitzt.

So ein Tresor war immer sehr praktisch. Jeder hatte einen, wenn er was wertvolles zu

verstecken hatte.

Aber Seto vertrat einen anderen Standpunkt in Sachen Sicherheit.

Diebe wussten wozu ein Tresor da war. Also suchten sie auch zuerst dort.

Deshalb hatte Seto seinen Koffer mit den Karten auch wo anders hingetan. Das einzige was der Gardechef gefunden hatte, waren alte Kinderzeichnungen von Mokuba. Schade, dass er das dumme Gesicht nicht gesehen hatte, als dieser den Tresor öffnete.

Wirklich zu schade.

Seto ging zu den alten Kapseln zurück und öffnete die dritte von links.

Dort griff er unter das Polster und riss es mit einem Ruck hoch.

Darunter kam ein silberner Aktenkoffer zum Vorschein, der keine Veränderung im Alter aufwies.

Mitsamt dem vertrauten Gewicht in Händen schritt Seto gelassen an dem perplexen Mokuba vorbei, ein Siegesgrinsen im Gesicht. Er ließ sich doch nicht von einer Tonbandaufnahme veräppeln.

1 zu 0 für Seto Kaiba.

Der Kampf konnte beginnen.
 

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So. Das war das achte Kapitel und im nächsten kann der Kampf endlich beginnen. Ich hoffe ihr freut euch genauso sehr wie ich darauf. Also bis dann!

VLG, Schreiberling

Und denkt an die Kommis!



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Kommentare zu diesem Kapitel (10)

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Von:  Lucaria
2008-03-04T21:38:00+00:00 04.03.2008 22:38
hi hi... auch diese sage ist meine lieblings teilgeschichte in yu-gi-oh... mir läuft es immer noch eiskalt den rücken runter... wenn ich mir (ich glaub es war) Timäus schrei auf dem hochhaus bildlich vorstelle, wo joey gerade seine seele verloren hatte.... *gänsehaut pur*

dieser sarkasmus ist hammer... seto in seinem element.... *grins*

he he... hysterisch.. moki... he he...

ich kann nur immer wieder staunen wie du alles so schön ineinander verstrickst... das es dann zum schluss eines teils immer so hammer rüberkommt...

ha... jo... der eigentliche kamp startet erst....
Von:  inulin
2006-08-27T19:24:38+00:00 27.08.2006 21:24
wow!
geile ff! ^^

joey die mama! auf die idee muss man erst mal kommen! *gg*
setos söhne find ich einfach nur zum knuddeln!! ^^
und bakura is ja der oberhammer... XD zückt sofort das messer und is immer auf action und massaker aus XD
kuhl!!

ein manko hab ich aber. versuche die nebensätze durch kommata, von den hauptsätzen zu trennen. das macht den inhalt des satzes verständlicher und einfacher zu lesen... ^^

freu mich schon auf das nächste kap...
mehr davon!
bin schon heiß auf den bevorstehenden kampf!! *eg*

lg inulin
Von: abgemeldet
2006-08-27T15:38:14+00:00 27.08.2006 17:38
(Okay, ich versteh's zwar nicht, aber... Wo sind meine Posts das erste Mal hasts nichts gesendet und das zweite mal steht nun auch nichts drin *sich die Haare rauf* Ich versteh das einfach nicht!)


Hey, du!
*knuff*
*auch mal wieder einen Kommi schreib*
Also, das war wieder erste Sahne, einfach ganz toll!
Mit am besten fand ich ja das Ende, typisch Seto so siegessicher wie eh und je. ^.^
Das hast du echt super beschrieben, einfach genial!
Und die Spannung erhälst du auch in diesem Kapitel aufrecht *hibbel*, mit jedem weiterem Kappi möchte ich mehr wissen wer 'der Meister' ist! ^__________________^
Aber mir drängt es sich auch immer mehr der Verdacht auf, dass es Seto selbst ist! o.O
Na mal schauen, ich lass mich überraschen!
Mach weiter so,
jou~,
die gespannt das nächste Pitel erwartet.
Von: abgemeldet
2006-08-27T15:31:01+00:00 27.08.2006 17:31

Von: abgemeldet
2006-08-27T15:30:39+00:00 27.08.2006 17:30

Von: abgemeldet
2006-08-27T12:53:15+00:00 27.08.2006 14:53
Ahahaha, oh Mann Jono und Subaru sind soooo niedlich!
Und Bakura find ich auch einfach super! ^^
Das Ganze ist wirklich wie ein Film, so läuft es jedenfalls vor meinem inneren Auge ab. Echt klasse, wenn man sowas schaft! Respekt!
*g* Toll finde ich auch, dass du immer für alle was dabei hast. Es gibt Liebe, Spannung, Tragik und Action.
Gute Mischung, die Story ist einfach super!
Also, ich freu mich auf Kapitel 9.^^
Von:  GreatBritain
2006-08-26T15:05:52+00:00 26.08.2006 17:05
Da bin ich wieder!
Sry, das ich erst jetzt ein Kommentar schreibe und das erst anch deinen Kommentar bei mir.
Aber ich war in Berlin bei meiner Sis, und da konnte ich nicht immer on kommen und wenn ja dann nur kurz~
Aber so jetzt kommt wieder mein Kommentar.
Das Kapitel war wie immer klasse, das kann ich ja jedesmal schreiben..aber es ist halt so~
Wie Seto als Vater ist, recht kühl aber doch für seine Söhne da und bestimmt in der Zukunft für seine(n) Ehe(mann).
Ich kann auch Mateal nur zustimmen, ich mag Bakura auch sein Charakter ist wirklich klasse, dieses Böse mit einen kleinen Bisschen Gut~
1:0 Für Seto, so so~ es kommt wohl bald zum Krieg zwischen Unbekannt und Seto
Hoffe das es bald geklärt wird was mit Seto und Joey in der Zukunft passiert ist ^.-
Aber wie gesagt..Spannung..und Sie muss da sein, soll ja kein Kitsch.08/15 FF werde

baba
Julchen
Von:  GekkaReijin
2006-08-18T00:51:41+00:00 18.08.2006 02:51
Ah! Das war geil! Ich liebe diesen Bakura, kommt mir irgendwie wie ein kleiner Trotzkopf vor! >>Ich will aber böse und gemein sein<< *gg* das war sooo süß!
Und das mit der Gutenacht Geschichte sowieso ^^'
Das kapitel war einfach nur Stark und ich konnte mir mal wieder alles Bildlich wie in einem richtigen Film vorstellen ^__^
Ich bin soo gespannt wie es weiter geht, nach deiner Ansage kommt es wohl zu einem Kampf? *seufz* Suchtpotenzial XD
LG Matael ^__^
Von:  gloeckchen_
2006-08-17T18:00:24+00:00 17.08.2006 20:00
Wieder einmal ein geiles kapi ^.~
und es wird immer spannender und spannender und find ich einfach supppppper ^.^
schreib bitte schnell weiter ( obwohl du das immer machst xD)
Farfie-or-yes
Von: abgemeldet
2006-08-17T17:13:44+00:00 17.08.2006 19:13
hi^^
also das kapi war weide mal grandios^-^ und ich finde fÚr dein erste ff total klasse
mach einfach weiter so frue mich schon auf das nächte teil

deine true chibi ai


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