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Zorro und Corneja

Sister, where are you?
von

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Angriff !

„Ich versteh’ das immer noch nicht. Was meinte Leona mit: „Die Söhne der Krähe“?“

„Es muss eine Art Kampfname sein. Ich weiß nicht genau. Aber wir sollten zusehen, das wir sie erwischen bevor es zu spät ist.“

Zorro und sein kleiner Kumpan huschten über die Häuserdächer. Tasco lag schweigend und still zu ihren Füßen. Es war weit über Mitternacht und die letzten Spelunken schlossen ihre Pforten.

Es war soweit!

Corneja und Cuervo hatten bereits ihr Ziel erreicht. Geduckt verharrten die beiden im Schatten der Seitenstraße, den Blick auf die Kaserne gerichtet.

„Wie genau gehen wir vor? Wie sieht dein Plan aus?“

Corneja blies eine ihrer blonden Strähnen weg.

„Willst du die Wahrheit hören. Ich habe keinen!“ versetzte sie mürrisch.

„Du veralberst mich! Irgendetwas hast du dir doch überlegt! Du bist der Kopf und ich die Schwerthand, hat Vater immer gesagt. Sag’ wo ich hinschlagen soll und ich tu es!“

„Unsere Leute zu befreien ist das kleinste Problem, Bruder. Aber Mutter... ich fürchte...ich weiß einfach nicht...Die Zellen sind wie eine Sackgasse! Rein komme ich spielend, aber raus?“

„Du...bitte sag’ nicht, das du mit dem Gedanken spielst...“

„Spinnst du! Eher sterbe ich, als das ich Mutter hier lasse! So sehr sie mich auch immer verletzt und benutzt hat, das Militär verabscheue ich mehr denn je. Wenn sie ihr auch nur ein Haar gekrümmt haben, vergelte ich es ihnen hundertfach!“

Die blauen Augen nahmen einen finsteren Ausdruck an.

Cuervo wusste das sie jedes ihrer Worte todernst gemeint hatte. In solchen Augenblicken hatte selbst er Angst vor Corneja. Vor ihr und ihrer Besessenheit, den Schwur der Söhne zu wahren. Dafür war sie wahrhaftig bereit alles zu riskieren!

Zur selben Zeit verhörte Raymond zusammen mit Gabriel zum fünften Mal Seniora Barbara.

„Ich frage dich jetzt wirklich zum letzten Mal, wo zum Geier ist diese Urkunde!“ fauchte der blonde Leutnant die Zigeunerin vor sich an.

Doch diese hatte sich als äußerst widerspenstig und dickköpfig herausgestellt und jede seiner noch so schaurigen Drohungen ignoriert. Sie sah einfach durch ihn durch als wäre er Luft.

„Verfluchte Hexe!“ Schallend dröhnte die Ohrfeige durch den Raum. „Wird’ s jetzt endlich! Oder muss ich erst grob werden?“

„Das sind sie bereits!“ zischte Seniora Barbara. Ihr Blick bohrte sich in ihn hinein.

„Dann rede, oder ich lass dich windelweich prügeln!“

„Nur zu! Aber davon werden sie genau so wenig haben!“

„Ich hör’ wohl nicht recht!“ brauste Gabriel los, packte sie an den Schultern und schüttelte die Frau heftig hin und her. Dabei flog auch wieder seine Hand durch die Luft.

„Machst du jetzt endlich dein dreckiges Maul auf!“

„Gabriel! Es reicht!“ Raymond’ s Stimme war so schneidend wie eine Schwertklinge.

Knurrend hielt der inne und ließ Leona’ s Mutter gehen. Der Kommandeur erhob sich von seinem Stuhl in der Ecke und schritt lauernd wie ein Raubtier um die Gefangene.

„Meine Gute, warum machen sie uns denn das Leben so schwer? Ein Wort von ihnen und das ganze Theater hier hat ein Ende. Was versprechen sie sich denn von diesem Zirkus? Letzten Endes werde ich doch bekommen was ich wünsche. Warum also sträuben sie sich so?“

„Das bezweifele ich, du elender Mörder!“ zischte Seniora Barbara angewidert.

„Was faselst du da!“ Raymond war stehen geblieben und starrte der Frau in die Augen.

„Du erinnerst dich nicht mehr an mich, stimmt’ s? Aber deine eingebildete Visage ist mir noch so vertraut wie am ersten Tag! Ich sage nur,... Granada!“

Raymond’ s Gesicht zuckte kurz unruhig dann hatte er sich wieder in der Gewalt.

Dieses verfluchte Ereignis damals hing ihm an wie der Geruch eines toten Tieres. Dabei war er sich so sicher gewesen, dass er den Habicht , „El hazor“ erwischt hatte. Doch kaum hatten den die Kugeln durchlöchert, stand auf dem Wehrgang sein Ebenbild, einem Racheengel gleich und belegte alle mit seinem grausigen Fluch. Die Vorgesetzten hatten ihn dann wegen Übertreten seiner Befugnisse und anderen illegalen Machenschaften degradiert und hier in dieses Kaff strafversetzt.

„Richtig, du bist die Braut dieses Aufrührers den ich damals erschießen ließ. Die Welt ist wahrlich klein. Was macht denn sein Nachfolger? Willst du mir jetzt mit ihm drohen?“

Dieses mal war es an Seniora Barbara irritiert zu sein.

„Ich habe keine Ahnung wovon sie reden.“ wehrte sie ihn schließlich ab. „Mein Mann ist tot und meines Wissens ist keiner in seine Fußstapfen getreten!“

„Da habe ich aber etwas anderes gehört!“ Raymond schob sich näher an sie heran, so das sich beide fast berührten.

„- Hört den Fluch der Corneja! - Kommt ihnen das nicht bekannt vor?“

„Nicht im Geringsten!“

„Ähem Sir, wovon reden sie da?“ fragte Gabriel sichtlich verwirrt.

„Eine alte unahngenehme Geschichte, der ich vielleicht heute Abend ebenfalls ein Ende setzten kann. Gesetz dem Fall, Corneja hält seinen Schwur!“

Eine heftige Detonation ließ die Erde erbeben. Die Fenster klirrten in ihren Rahmen.

„Was war das!“ rief Gabriel verärgert.

„Ein frecher Vogel ist soeben in der Kaserne gelandet. Bringen sie ihn zu mir!“ meinte Raymond und ein zynisches Grinsen glitt über sein Gesicht.



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