Zum Inhalt der Seite

Little Moonchild

Eine Legende wird wahr
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Kapitel No1

Little Moonchild:
 


 


 

Die Nacht legt sich über die Stadt.

Es ist Vollmond,sein fahles Licht lässt alles um sich herum bleich und unwirklich erscheinen.

Alles wirkt dennoch ruhig und friedlich nach einem hektischen Tag.

In einem Haus am Rande der Stadt hat sich die Familie zur Ruhe begeben.

Doch mit einem Mal ist es mit der Ruhe vorbei.

„Wääääh, MAMA!“

Im Haus wird es wieder hell,Schritte werden hörbar und die Tür zum Kinderzimmer geöffnet.

„Hallo mein Schatz,was ist denn Los? Hast du schlecht geträumt?“ Frage ich vorsichtig.

„Mama“, antwortet das Kind aufgeschreckt. “Mama,der Mond hat mich an der Nase gekitzelt.Ich kann nicht schlafen!“

„Aber Aiko,so etwas kann der Mond doch gar nicht!Er hat doch gar keine Hände.“

„Doch!Ich hab’s genau gesehen!Er kam vom Fenster her angekrabbelt und hat mich an der Nase gekitzelt!“ Kam die protestierende Antwort.

Als ich mich daraufhin im Zimmer umsehe,entdecke ich einen Spalt im Vorhang,und genau dort kann der Mondschein eindringen.Aber Hände.....?

„Mama, Kannst du mir noch eine Geschichte erzählen? Am Besten eine von Prinzessin Kaguya! B i t t e !“ Zwei strahlend hellbraune Kinderaugen versuchen alles um mich rumzukriegen.

Hmmmm,

kann man

d i e s e n Augen widerstehen?
 

„Also gut“, erwidere ich leicht gelangweilt.“ Ich hole schon mal das Buch….“

„Nein, nicht die Geschichte aus dem Buch."protestiert sie." Die ist doof und langweilig. Ich will die Geschichte hören, die Papa gestern erzählt hat. Die mit Akira, Yui, Midori und Mayu!“

Ich zucke zusammen.Papa?? Oh Mann,das war ein glattes Eigentor.

“ Wieso gerade die?“ frage ich betont lässig.

“Na, die ist sooooo… cool!“ kommt es prompt.

(Na, bin ich froh,dass sie nicht „geil“ gesagt hat.)
 

„Ich glaub,da hat jemand etwas anderes gemacht, als schlafen“.

„B-i-t-t-e, Mama!!“ bettelt sie wieder.

Da muss ich schon wieder schmunzeln.

„Also gut,komm rüber auf meinen Schoss,ich will dir ein wenig davon erzählen“.

Rasch lehnt sie sich bei mir an, und so erzähle ich ihr über die Insel,über die Tiere,die dort leben,über die Menschen....lieber nicht.

Ich gebe ja zu,die Hauptstory versuche ich dabei so gut wie’s nur geht,zu überspringen!

Und tatsächlich,es gelingt mir auch.

Denn inzwischen werden Aikos Augen immer schwerer und so schlummert sie bereits nach kurzer Zeit friedlich in meinen Armen.

Ich lege sie wieder in ihr Bettchen zurück,decke sie zu und trete durch die geöffnete Balkontür nach draußen auf den Balkon.

Puuuh, Glück gehabt!
 

Kinder,...was sind das nur für kleine Monster?

Sowas neugieriges hab ich mein Lebtag noch nicht gesehen!

(Außer mir wahrscheinlich)
 

Was für ein herrlicher Abend,stelle ich fest und lehne mich an das Balkongeländer und sehe hinauf in den Nachthimmel,…..hinauf…weiter... bis zum Mond.

Der Mond:

Wie schön und majestätisch er gerade heute aussieht,so groß wirkte er schon lange nicht mehr und so hell wie heute hat er schon lange nicht mehr geleuchtet.

Er beeinflußt bewußt und unbewußt unser Handeln,ist für die Gezeiten verantwortlich,der so alt ist wie die Erde selbst;wurde seid je her von allen Lebewesen auf dieser Welt verehrt,er steht für das Geheimnissvolle,für Märchen,Legenden und Sagen,hat selbst keine Atmosphäre und doch sucht man den Mann im Mond;ohne ihn wäre unsere Erde einfach nicht lebenswert.Was gibt es schöneres als ein Rendezvous im Mondenschein.(seufz)
 

….ach,Aiko du hast ja keine Ahnung,wie sehr du mit dem Mond verwurzelt bist.
 


 

Es ist jetzt beinahe 5 Jahre her….

Schon 5 lange Jahre,….. es war die Nacht, in der die Legende Wirklichkeit wurde.

Die Legende der Prinzessin Kaguya.

…und so fiel ich in Gedanken.
 

Wir waren wieder auf Kabuchi-Island.

Diese geheimnisumwobene Insel im Südchinesischen Meer;der einzige Platz auf dieser Welt an dem uns keiner vermutete.

Wir wollten ganz einfach Abstand gewinnen von der Weltgeschichte, einfach nur wir sein und die Seele baumeln lassen. Nach den ganzen Strapazen und Abenteuern der letzten Wochen und Monate, versuchten wir so unsere Lockerheit und das Lachen wieder zu finden.

Und...vergessen!..Wir wollten nur vergessen.Nie wieder Klonen,niemals wieder gejagt werden,keine Entführungen mehr und keine Todesängste mehr ausstehen müssen.

Es hatte genug Opfer gegeben.Die Erinnerung daran schmerzte jeden einzelnen

von uns tief in der Seele.

Wir werden sie(Julian,Yui-Ling,Katsura,Kaede,Sutton,Satoshi,Mamoru und Miller)

auf jeden Fall nie vergessen!

Die Tage vergingen wie im Flug und wir wollten hier nie wieder weg.

Wir,… das waren, Akira, Yui, Midori und ich.
 

Eines abends,...es war im Frühsommer.Der Tag neigte sich dem Abend zu.Die Sonne war als dunkelrote Scheibe gerade im türkisblauen Meer versunken.Eine leichte Brise vom Meer her wehend,kühlte die vom Tag erhitzte Luft bereits spürbar ab.Eine wolkenfreie und sternenklare Nacht kündigte sich an.Dieser friedlichen Idylle setzte ein monotones Trommeln ein jähes Ende.Erst ganz leise und weit weg,aber mit jeder Minute wurde es lauter.Bald darauf war es schon nicht mehr zu überhören.

„Akira“ fragte ich,“Weist du, was dieses Trommeln bedeutet? …..Akira?“

Ich bemerkte,wie sie aus ihrem Bett hochschoß und mitten im Zimmer stehen blieb.

Akira verharrte dort und als ich sie ansah,hatte ich das Gefühl,sie blickte durch mich hindurch.

So ging ich zu ihr,und sah zu meinem Entsetzen,das sie anscheinend nichts mehr um sich herum wahrnahm.

Eine Handbewegung vor ihren Augen bestätigte meine Befürchtung.

Ihr Blick war ganz starr und ausdruckslos.

“A k i r a“, rief ich und rüttelte an ihr.Aber keine Regung von ihr.

Immer wieder stammelte sie:“Die Legende erfüllt sich“.

„Die Legende?... welche Legende denn,...mein Gott..A k i r a?“hakte ich inzwischen recht ängstlich geworden nach.

Doch immer wieder gab sie denselben Wortlaut von sich. “Die Legende,sie erfüllt sich“.

„Yui“ Das war der erste Gedanke,der mir einfiel.„ Oder Midori.Ich werde sie suchen gehen.Rühr dich nicht vom Fleck!“

Noch während ich sprach,marschierte ich zur Tür hinaus.

Yui! Wo war er? Und Midori wo steckte der schon wieder?

Immer wenn man mal einen Mann brauchte, war natürlich keiner da, typisch!
 

Wo fang ich an, sie zu suchen?

Da ich immer ein wenig Orientierungsprobleme hatte,beschloss ich,hinter jede Tür und in jedes Zimmer zu schauen,das auf meiner Suche lag.

Nach wirklich intensiven Bemühungen (im Abstellraum war ich dreimal gelandet),

kletterte ich über die Treppe in die nächste Etage.

Im oberen Stockwerk dann,bemerkte ich einen recht süßlichen Geruch.

Ich näherte mich einer der Türen,von der,dieser Geruch immer intensiver werdend hervorstach.

Die Tür war nur angelehnt,und so dachte ich mir nichts dabei,als ich dort gleich reinstürmte.

„Yu…..“! Ich verstummte sogleich wieder.

Yui saß nämlich in der Mitte des Raumes im Schneidersitz auf einer Decke und der Duft nebelte ihn regelrecht dabei ein.

Beide Hände hielt er vor sich gefaltet,und seine Augen waren geschlossen.

Dabei gab er noch eine Art Summton von sich.

(Was machte der denn da? Seid wann war Yui denn der Meditation verfallen?)

Soll ich…..hmm lieber doch nicht,dachte ich doch daran,dass er ziemlich fies werden konnte,wenn er etwas in den falschen Hals kriegte.

“Sorry,ich dachte Midori wäre auch hier.“

Stammelte ich irgendwie heraus und schloss die Tür beim rausgehen lautlos.

Und jetzt?...So was Blödes!
 

Das Trommeln dröhnte mir schon zu den Ohren wieder hinaus,ich konnte fast keinen klaren Gedanken mehr fassen.

Akira, …sie fiel mir siedendheiß ein .Also schnell zurück.

Aber der Raum war leer, als ich ihn endlich wieder betrat.

Ich lief ans Fenster und starrte in den Innenhof hinunter und hoffte sie irgendwie zu finden.

Dann….sah ich sie! Aber sie war nicht allein.Wo kamen die Leute um sie herum denn her?

Es sah von hier so aus, als würde Akira von ihnen vom Hof geführt.

Dabei hatten alle Personen einen merkwürdig gleichmäßigen Gang drauf.

Sie waren alle wie in Trance!

„AKIRA“,brüllte ich hinunter,doch zu meinem Erstaunen reagierte keiner dort unten auf mein Rufen!

Auch Akira nicht,sie ging einfach weiter mit,im gleichen Schritttempo wie die Personen um sie herum.
 

Ja,spinnen die jetzt alle hier,dachte ich und rannte hinunter auf den Hof,immer der Menschengruppe hinterher.

Das Trommeln war inzwischen so laut, das ich mir schon die Ohren zuhalten musste. Es dröhnte fürchterlich in meinem Kopf. Was war hier nur los?
 

Bloß den Anschluss nicht verlieren,war meine Devise,und so stolperte ich irgendwie durch den Wald auf eine große Lichtung zu,immer hinter der Truppe her.

Ich konnte sie noch in einiger Entfernung erkennen,so war die Gefahr kleiner, dass ich mich dabei noch verlaufen konnte.Ansonsten kam das leider öfter vor.

Je näher ich auf diese Lichtung zukam,umso mehr nahm ich ein merkwürdiges Licht wahr.

Es war so spärlich ausleuchtend und dennoch richtig aufdringlich,dass ich mir schleunigst ein Versteck am Waldrand suchte,um so wenigstens einen einigermaßen vernünftigen Überblick zu kriegen.

Das merkwürdige Licht kam direkt vom...Mond.Ich schaute nach oben.

Er schien heute größer zu sein als sonst und heller.Jedenfalls kam es mir so vor.

Was ich dann zu sehen bekam,ließ mir den Atem stocken.

Die Lichtung war mit Menschen nur so überfüllt.Alle standen dicht an dicht um eine Art Plattform in der Mitte des Platzes.Das Trommeln hatte sie von überall auf der Insel herbeigerufen.
 

Dann sah ich.... -- Akira. -- Wie sah die denn jetzt aus?

Man hatte ihr ein bodenlanges fast durchsichtiges weißes Seiden- Kleid angezogen und die daran befestigten Seidenschleifen wehten im seichten Abendwind.Um den Hals trug sie eine lange Perlenkette um ihren Bauch eine Art Schärpe.

Sie sah atemberaubend aus.

Man führte sie über eine Treppe hinauf zu einen Thron.Oben auf der Plattform angekommen drehte sie sich um,so dass sie den Menschen,auf dem Platz in ihre Gesichter sehen konnte.

Aber ansonsten zeigte sie keine Reaktion.Sie blieb einfach dort stehen und wartete....auf was wartete sie eigendlich?

Ihr Gesicht war wie versteinert.Ich hatte richtig Angst um sie.

Plötzlich verstummte das seit Stunden andauernde Dauertrommeln,und es breitete sich dafür eine gespenstische Ruhe über dem Platz aus.Leichtes Gemurmel der Menschen ließ darauf schließen, dass eine Art Zeremonie sich anschloss.

Wie aufs Stichwort teilte sich die Menschenmenge in der Mitte des Platzes in Richtung des Thrones.

Ich sah, einige Menschen,die wie Priester gekleidet waren,sich gemächlichen Schrittes der Treppe näherten.Der erste Priester hielt etwas Großes in den Händen.

War das etwa eine Krone? Sie sah eher wie ein Diadem oder Geweih aus,mit vielen unterschiedlich langen Perlenschnüren versehen,an den Enden.

Abwechselnd besetzt mit Kleinen und großen Edelsteinen.

Verdammte Kiste,findet hier etwa eine Krönungszeremonie,...etwa d i e Krönung der.... Prinzessin ... ?

Ist Akira etwa…

Bevor ich weiter grübeln konnte,stand der Priester auch schon direkt vor den Treppenstufen und schritt bedächtig aber mit Würde langsam aufwärts.

Jetzt kam wohl endlich der entscheidende Moment,dachte ich bei mir.

Ich täuschte mich nicht.

Der Priester hielt die Krone fest in seinen Händen;oben angekommen stellte er sich vor Akira,und hielt sie noch etwas höher.Dabei drehte er sich einmal ganz langsam um seine eigene Achse,so dass jeder der auf dem Platz stand,die Krone einmal richtig sehen konnte.

Dann stellte er sich wieder genau vor Akira hin.Ich konnte sehen,dass er zu ihr sprach.

Während er redete,hob er die Krone auf Akiras Kopfhöhe an,verharrte kurz und setzte sie ihr dann sanft auf ihr Haupt.

In diesem Augenblick verneigten sich alle Personen,die auf dem Platz anwesend waren,in Richtung Akira und knieten sich dabei hin. Manche warfen sich sogar der Länge nach auf den Boden.So huldigten sie alle ihren tiefen Respekt vor ihr.

Ich war regelrecht gefesselt von dieser Atmosphäre und hatte mich ebenfalls spontan verneigt.

„ WOW“,

(Also Yui, wenn du etwas dagegen tun willst,dann tu es bitte jetzt!)
 

Ich bemerkte es anfangs gar nicht,aber ein Wind kam auf.

Erst recht schwach wehend,leise streichelnd,aber mit jeder Minute die verstrich,heftiger,lauter,rauschend,fordernd werdend.

Erst ein heftiges Rauschen ließ mich wieder nach oben zum Himmel schauen.
 

Von dort kam etwas,zuerst war es fast nicht zu entdecken,ein kleiner dunkler Punkt auf der Mondscheibe,der aber sehr schnell größer wurde und sich in viele andere Punkte aufteilte,die dann ebenfalls schnell an Größe zulegten.

Es sah jetzt alles wie ein großer Vogelschwarm aus,der sich näherte.

Das Rauschen wurde zum Sturm,Staub wirbelte umher,ich musste die Hände schützend vor mein Gesicht halten,damit ich überhaupt etwas erkennen konnte.Im diffusen Licht des Mondes, sah diese Szene richtig unheimlich aus.
 

Mir stockte der Atem.Waren das etwa Menschen….

Mit Flügeln???? Waren d a s dort die legendären Himmelswesen?

Und an vorderster Front….ich konnte es überhaupt nicht fassen…..der Typ da,der sah ja aus wie … Yuuiii?

Yui,.. ein Himmelswesen? In was für einem Film war ich denn hier geraten?

Lasst mich hier raus!

Aber ich konnte nicht einmal weglaufen,ich konnte mich nicht mal mehr bewegen! Also schaute ich weiter ängstlich angespannt,auf das sich anbahnende Szenario.
 

Über seinen Armen lag etwas… ein Mantel?

Die Geflügelten Wesen landeten mitten auf dem Platz,wo die immer noch knienden

Menschen ehrfurchtsvoll zurückwichen,um ihnen genügend Platz zum Landen zu gewähren.

Immer noch war es mucksmäuschenstill,ich wagte schon nicht mehr laut zu atmen, um mich ja nicht zu verraten.
 

Yui,schritt mit dem Mantel über dem Arm zur Treppe und bewegte sich aufwärts. Sein Blick galt der immer noch erstarrten Akira,die dort oben stand und wartete.

Als er oben auf der Plattform ankam,verbeugte sich Yui vor dem Priester.

Wieder konnte ich erkennen,dass sie miteinander sprachen.

Dann entfernte sich der Priester langsam und Yui breitete den Mantel aus.

Nun merkte ich erst,dass es gar kein Mantel war, denn er bestand über und über aus Federn! Handelte es sich hierbei etwa um das sagenumwobene Federkleid der Prinzessin Kaguya?

(ich hätte doch besser in der Schule aufpassen sollen)
 

Dieses Federkleid legte er Akira vorsichtig über ihre Schultern.Beim bloßen Kontakt auf ihrer Haut,hüllte es sie komplett ein,es wurde eins mit ihr.

Akira's Gesicht zeigte sofort Wirkung.Ihre Gesichtszüge veränderten sich und drückten große Schmerzen aus.Sie schrie ihren Schmerz in die Dunkelheit hinaus,

krümmte sich dabei mehrmals,versuchte sich von diesem Fremdkörper wieder zu befreien,wurde dabei aber von Yui festgehalten und gestützt,damit sie nicht

zu Fall kam und sich verletzte.

Ich hielt mir wieder die Ohren zu und mir liefen die Tränen nur so hinunter.

Nie zuvor hatte ich Akira so leiden sehen müssen.
 

.....einige Zeit später kehrte eine seltsame Stille ein. Akira sah von weitem aus wie ein …Schmetterlingskokon. Nur ihr Kopf war noch zu erkennen.

Ihr Gesicht hatte sich sichtbar entspannt,die Schmerzen schienen abgeklungen.

Sie beruhigte sich gottseidank wieder,ihr Atem hatte wieder eine ruhige Frequenz,ihre Augen hielt sie aber dabei geschlossen.
 


 

...Bald darauf ...begann das Wunder der Verwandlung.

Ich wischte mir die Tränen schnell aus dem Gesicht, um zu sehen, wie und warum sie sich veränderte.
 

Auf ihrem Rücken brachen... Flügel hervor.

Wie bei einem Schmetterling hingen sie anfangs schlaff und durchsichtig schimmernd nach unten.

Akira zitterte am ganzen Körper,und musste immer noch von Yui gestützt werden.

Während Akiras Körper das Blut durch die noch leeren Blutbahnen der Flügel pumpte,erreichten diese ihre maximale Größe.Das anfangs rote Schimmern des Blutes in den Adern verschwand langsam,denn nach und nach durchbrachen weiße Federkiele die dünne Haut auf den Schwingen und überdeckten diese total.

Dieses Ereignis nahm einige Zeit in Anspruch.

Langsam versuchte sie dann die Flügel zu bewegen,um sie in ihrer endgültigen

Form zu fixieren.

Mit jedem Flügelschlag pulsierte das Blut ihrem innern heftiger und kräftigte so die Flügel.Die Federkiele öffneten sich,sodaß sich die darin zusammen gepressten Federn endlich entfalten konnten.

Zum Schluss stand sie dann mit komplett ausgebreiteten Flügeln bestehend aus schneeweißen Federn,oben auf der Plattform.Sie sah aus wie ein Engel!
 

Da diese Verwandlungsphase Akira eine Menge an Kraft gekostet hatte,dauerte es noch geraume Zeit,bis sie sich davon einigermaßen wieder erholte.

Sie öffnete langsam ihre Augen und blickte Yui verwundert in sein erwartungsvolles Gesicht.Dabei schien sie sich zu fragen,was hier gerade mit ihr geschehen war.

Yui lächelte sie aufmunternd an,nahm sie bei der Hand und schritt mit ihr zusammen die Treppe hinunter, zu den anderen auf sie wartenden Flügelwesen.

Alle breiteten ihre Schwingen wieder aus,und entfachten mit jedem Flügelschlag abermals einen wahren Sturm.

Sie nahmen Akira in ihre Mitte und unterstützten sie so bei ihrem ersten Flugversuch.

Zum Schutz vor dem herumwirbelnden Staub musste ich mir wieder die Hände vor meine Augen halten.

Als ich endlich wieder etwas sehen konnte, erhoben sich die Flügelwesen gerade vom Boden.In ihrer Mitte versuchte Akira mit ihnen mitzuhalten.Sie brauchte ein Weilchen,um sich mit ihrer neuen Fähigkeit,dem Fliegen,anzufreunden.Immer in ihrer Nähe konnte ich Yui erkennen.Er …lächelte,redete beruhigend auf sie ein und hielt die ganze Zeit dabei ihre Hand.Erst als sie sich recht sicher beim Fliegen fühlte,gab Yui den anderen Himmelswesen ein Zeichen.In einem ohrenbetäubenden Rauschen stiegen sie immer höher in den klaren Nachthimmel auf und wandten sich dann wieder dem Mond zu.
 

Ich sah ihnen ungläubig solange nach,bis sie,immer kleiner werdend mit dem Erdtrabanten verschmolzen.

Dann konnte ich nicht mehr,ich sank in mich zusammen und weinte hemmungslos.

„Akira,…Yui,….warum?“
 


 

Nach einiger Zeit hatte ich mich wieder soweit gefasst, dass ich den Heimweg antreten konnte.

Aber ich war tot traurig,meine besten Freunde…weg,meine heile Welt… sie war mit einem Flügelschlag zerbrochen.Mein Herz wurde unsagbar schwer.

Immer noch um Fassung ringend kam ich endlich Zuhause an und ging in unser Zimmer.

Ich wollte meine Sachen packen und dann nur noch weg von hier.

Die Tür wurde aufgerissen und ein ebenso fassungsloser Midori stand auf der Türschwelle.

Auch er hatte ein von Tränen aufgeweichtes Gesicht.Er kämpfte genauso wie ich mit den Tränen!

„Ha-hast du es eben auch gesehen?“,fragte ich nur.

Er sah mich wieder weinend an und nickte traurig.

Ich trat auf ihn zu,und fiel ihm laut schluchzend um den Hals.

So standen wir beide,vereint in unserem Schmerz,eine ganze Weile

eng umschlungen nur so da... Es tat so weh.

Danach wurde mir erst bewusst,wen ich da heulend umarmte.

Komischerweise machte es mir überhaupt nichts mehr aus und ich glaube es ging Midori genauso. Vorher hatten wir beide ewigen Trabbel miteinander und konnten uns überhaupt nicht ausstehen.
 

Erst da fiel mir ein Briefkuvert auf,das auf unserem Tisch stand.

Komisch,dachte ich,das war vorhin noch nicht da.

So vertrottelt bin ich doch noch nicht.

Ich löste mich von Midori,wischte mir die Tränen aus dem Gesicht,nahm das Kuvert an mich und öffnete es.

Erneut musste ich schlucken,denn der Brief darin…er..war von Akira und Yui.


 

Nachdem ich diesen mehrmals lesen musste um ihn auch richtig zu verstehen, verspürte ich irgendwann ein Lächeln auf meinem Gesicht.

Ich gab den Brief an Midori weiter,der zusammenzuckte,während er ihn las.
 

Zusammen traten wir dann an unser Fenster,von dem aus wir den Mond in seiner ganzen Größe sehen konnten,und ich rief in die klare dunkle Nacht hinaus:

„ Akira,..Yui,…ich werde euren Wunsch ausführen!Das verspreche ich euch

Hoch und heilig!... Lebt wohl!“

Während ich mich wieder zu Midori umdrehte, spürte ich etwas für mich wunderbar Neues auf meinen Lippen.
 

Midori hatte sich ein Herz gefasst,und mich ganz sanft geküsst.Ich war so gerührt,das ich den Kuss sofort erwiederte.Vereint im größten seelischen Schmerz um den Verlust unserer besten Freunde, hatten ausgerechnet wir beide zueinander gefunden.

Was für eine Wendung in unserem Leben.

“Ich bin stolz auf dich“,flüsterte er mir ins Ohr.
 


 

Knapp 12 Monate später stand ich wieder auf einem Balkon,von dem ich den Vollmond in seiner ganzen Schönheit sehen konnte.

Dieses Mal jedoch hatte ich noch eine kleine Wundertüte bei mir.

In einer Decke eingemummelt lag ein gerade geborenes Mädchen.

Ich nahm die Decke auf meinen Arm,wickelte das darin liegende Baby aus und streckte es dem Vollmond entgegen.

Das mochte das kleine Wesen aber überhaupt nicht,fing vor Kälte an zu zittern und schrie daher aus Leibeskräften!

Ich rief auch:

“ Hallo Akira,hallo Yui...ich habe es geschafft!
 

Ich habe euren letzten Wunsch ausgeführt,

denn diese kleine Lady ist eure…
 

T o c h t e r !,
 

…die ich für euch geboren habe!
 

Ich werde sie Aiko nennen, das heißt... Kind der Liebe!“
 

Als ob es darauf eine Reaktion der Beiden genannten vom Mond gab,so zogen genau in diesem Augenblick zwei Sternschnuppen am Erdtrabanten vorbei.

Schlagartig verstummte auch Aiko und sah nur mit ihren großen hellblauen Augen fasziniert zur dieser großen hellen Scheibe hinauf.
 

Mir liefen die Tränen,…mal wieder…..aber dieses Mal waren es Freudentränen.

ja,ich hatte das erste Mal in meinem Leben a l l e s richtig gemacht,

und ich war mächtig stolz darauf!
 

Was in dem Brief stand?
 

Akira und Yui ahnten,daß ihr gemeinsames Schicksal nicht in den Händen dieser Welt liegen würde.

Da beide aber nicht wussten,wann der Zeitpunkt dafür kommen würde,

wünschten sie sich in der ihnen verbliebenden Zeitspanne nichts sehnlicher als ein Kind,als sichtbares Zeichen ihrer inzwischen sehr starken Liebe zueinander.

Aber sie wussten auch,dass diese Liebe,in den Augen der Himmelswelt,eine verbotene Beziehung war.

Die Prinzessin durfte kein Verhältnis mit einem Mann eingehen.

Also haben sie heimlich mit Hilfe der Ärzte und Wissenschaft eine künstliche Befruchtung vornehmen lassen,und nachdem ich für dieses Wunder meinen Körper zur Verfügung gestellt hatte,

wurde aus ihrem sehnlichsten Wunsch...Wirklichkeit!
 

Aiko ist damit ein echtes Kind der Liebe! So ein Glückspilz!

Sie ist wohl das einzige Kind auf dieser Welt,das 2 Mütter und 2 Väter hat.

Ich,.. das heißt wir alle,lieben sie über alles.
 

Es ist jetzt fast 5 Jahre her,dass wir damit so einige Leute an der Nase herumgeführt haben.

Aiko ist knapp 4 Jahre alt,und sie ist wie alle Kinder dieses Jahrgangs. Immer freundlich und zu allem Neuen aufgeschlossen,manchmal nervig und anstrengend,sie schafft es immer wieder,uns um den kleinen Finger zu wickeln,man kann ihr einfach nicht böse sein,sie liebt alle Dinge die mit dem Mond zusammenhängen… Kein Wunder,... bei den Eltern!
 

Bei jedem Vollmond sehen die beiden von ihrer neuen Heimat aus in Aikos Kinderzimmer nach, ob es ihr gut geht.

Darum bleibt auch der Spalt im Vorhang erhalten,das bin ich ihnen ganz einfach schuldig!
 

Ein Geräusch lässt mich herumfahren.

Wieso steht die Balkon-Tür zum Kinderzimmer auf? Habe ich etwa doch vergessen,

sie zu schließen?

Leise gehe ich zur Tür,schiebe sie vollständig zur Seite und schleiche mich in Aikos Zimmer.

Drinnen bleibt mir fast die Luft weg. Was ist denn das?

Im dunklen Zimmer kann ich nicht viel erkennen,aber da steht etwas vor Aikos Bettchen.Ich schleiche mich auf Zehenspitzen gehend näher heran.Es ist riesig!

Leise melde ich mich:“ H-all…“

Da dreht sich „das etwas“ um.Es hat Federn auf seinem Rücken.Sie knistern leise als es sich bewegt.Dann kann ich endlich das Gesicht erkennen:

“YU-I??“

Er ist es tatsächlich.

„Hallo Mayu,wir haben uns lange nicht gesehen....." flüstert er mir zu.

Yui lächelt dabei,als wäre er nie fort gewesen.Dieses Lächeln hab ich früher immer an ihm gehasst.

".. Ist sie das?“

Ich kann nur nicken,denn mir versagen die Worte.

Fasziniert schaut er auf das fest schlafende Kleinkind.

„Sie ist...so schön! Sie hat große Ähnlichkeit mit Akira."

Wieder kann ich nur nickend zustimmen.

Wir stehen eine ganze Weile nur stumm nebeneinander und ich sehe ihm die ganze Zeit dabei zu ,wie er Aiko während ihres Schlafens mit einem ganz besonderen Glanz in seinen Augen einfach nur beobachtet.

Er beugt sich noch einmal zu seiner Tochter hinunter,legt eine weiße Feder in ihre linke Hand und schließt sie.Zum Schluß küsst er sie zärtlich auf ihre Stirn,und streicht eine kleine blonde Haarsträhne,die einzige zwischen den dunklen Haaren aus der Stirn zurück.

„Sag ihr bitte,..die Feder ist von ihrer Mutter,… der Prinzessin Kaguya.“

Mir steigen schon wieder die Tränen in die Augen.

Dann geht er langsam an mir vorbei,seine Federn rascheln wieder bei der kleinsten Bewegung.
 

Wir betreten beide nacheinander den Balkon,ich schließe leise Aikos Tür.

Im fahlen Mondlicht wirkt Yui wie ein Wesen von einem anderen Stern.

Im Grunde genommen ist er es ja auch. Mir fällt auf,noch immer hat er diese verwuschelten hellblonden Haare,er trägt sogar seine Ohrringe noch,und auch die Ringe an seinen Fingern.Seine hellen Augen,sie wirken jetzt richtig unheimlich,aber er lächelt mich an,so wie früher.

„Wie geht es Midori?“

„Mido… sag mal,woher weißt du denn das schon wieder?“ frage ich gespielt entrüstet.

Er deutet mit seiner Hand nur zum Mond.

„Da oben,wissen wir einfach über alles Bescheid!“

„Es geht ihm gut“!

„...sollte ich irgendwann einmal etwas anderes hören,komme ich wieder und wir beide machen dann einen Bungeesprung aus 2 km Höhe,aber du ohne Gummiband!“

Er schaut mich erst ernst an,bricht dann aber in Gelächter aus.
 

„Na,..da bin ich aber froh,und ich dachte schon es wäre etwas Schlimmes!“ stimme ich lachend ein.Aber sofort versiegt sein Lachen wieder.

"Mayu,..ich..."

"Ssshht"

Weiter lasse ich ihn nicht reden und lege einen Finger auf seine Lippen.

Als Antwort darauf nimmt er mich vorsichtig in seine starken Arme und küsst mich sanft auf die Wange.

„Danke!...Der ist von Akira und mir!“

Flüstert er sichtlich erleichtert und dreht sich zur Balkon Brüstung um. Er breitet seine Schwingen zum Abheben aus und sagt noch ganz leise zu mir:

„Pass gut auf unseren Schmetterling auf.Wir werden immer ein wachsames Auge auf euch alle haben! Leb wohl.“

....kann es sein,das ich ein Glitzern in seinen Augen gesehen habe?

Dann beginnt er mit seinen Flügeln zu schlagen.Yui,das Himmelswesen,erhebt sich fast geräuschlos in den kühlen Nachthimmel empor und fliegt zurück zu den Sternen! Ich beneide ihn richtig um diese Freiheit!

Ganz in Gedanken versunken winke ich ihm hinterher.

“Grüß Akira. Ihr beide fehlt uns wahnsinnig!“
 

Tränenüberströmt sehe ich ihm nach,bis er immer kleiner werdend im Angesicht des Mondes endgültig verschwindet.
 

Ich hasse Abschied nehmen!
 


 


 

So das war’s!

Das war meine erste FF überhaupt.

Ich möchte sie Mayu widmen. Denn ich habe ihr in unserer RPG etwas übel mitgespielt.

Da will ich ihr gerade eine Hannibal-Lecter Maske verpassen. *g*
 

Alle Charas haben einen rechtmäßigen Eigentümer,der ich dummerweise aber nicht bin!^^

Vielen Dank euch allen,die ihr diese kleine Story gelesen habt,und durch bergeweise Taschentücher durchgearbeitet habt.

Vieleicht hat sie euch ja gefallen!



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (3)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2006-10-04T15:01:12+00:00 04.10.2006 17:01
*schnief*
Schöööön! Dein Schreibstil gefällt mir, weiter so! Bitte schreib doch mehr in der Art.
Grüße vom Mars
Starlady
Von: abgemeldet
2006-08-23T15:34:23+00:00 23.08.2006 17:34
Ahh, total schön Super,
Cool Story und cooler schreibstil^^
mach weiter so^^ suupper
liebe grüße
sandrina
Von:  kitchenfairy
2006-07-07T06:34:14+00:00 07.07.2006 08:34
Ach, sooooooooo schön! Super!


Zurück