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Johanna

Eine Geschichte zu einem Thema mit dem man einfach nicht spaßen sollte.
von

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Das erste und das letzte Kapitel

Diese Geschichte von mir hat rein gar nichts mit Animes und Mangas zu tun. Oder doch, vielleicht schon.

Ein jeder von uns kennt die Shota-Mangas.

Für mich sind sie das schrecklichste und verachtenste das es gibt. Wie grausam, gleichgültig und pervers kann ein Mensch sein, meist sind es sogar Frauen, einen Comic zu zeichnen in dem kleine Jungs oder kleine Mädchen von älteren Männern vergewaltigt werden? (Und JA, meist sind es Vergewaltigungen, das kann keiner leugnen.)

Und (es ist mir jetzt egal ob ich diejenigen beleidige die sich angesprochen fühlen, vielleicht denken sie einfach mal drüber nach..) wer in gottes Namen kann so pervers sein und so etwas FREIWILLIG lesen ohne dass ihm schlecht wird?

Das ist krank, es ist gottverdammt noch mal krank. Haben diese Menschen eigentlich eine Ahnung WIE es ist vergewaltigt zu werden? Wahrscheinlich nicht, sonst würden sie sich nicht an diesen Bildern ergötzen!
 

Genauso gibt es Autoren die es lieben, sogenannte Rape-Szenen in ihre Geschichten einzubauen, die meist erotisch und sehr erregend dargestellt werden. EINE VERGEWALTIGUNG IST NICHT ERREGEND!!! Natürlich gibt es widerum Menschen, die einen Hang zu SM haben. Schön und gut, das ist aber etwas GANZ anderes, denn da kommt die "Vergewaltigung" freiwillig zustande, aber in den meisten FFs wird sie ja erzwungen und das Opfer bekommt trotzdem einen Orgasmus. Leute wo habt ihr eigentlich euer Gehirn? Denkt doch bitte mal nach bevor ihr schreibt, ja? Kein Wunder dass die meisten Leute so ein schlechtes Bild von Yaoi-Fans haben. (Das war jetzt NICHT auf alle bezogen, aber ich habe selbst Leute in meinem Bekanntenkreis die sich als super Yaoi-Fan bezeichnen und deswegen Shota lieben. Und das ist bei vielen Anderen leider genauso. Da wundern sich andere, "normale" Yaoi-Fans dass sie mit ihnen unter eine Decke gesteckt werden? [Ich übrigens auch..])
 

Das war meine Meinung. Vielen Dank für's Zuhören.
 

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Johanna

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„Johanna“
 

Eine zarte Stimme durchriss den Raum. Sie klang schwach, verzweifelt, sie bebte in der Angst das falsche zu sagen. Jedes Wort könnte das falsche sein.
 

„Johanna, sprich mit mir..“, flüsterte sie wieder. Eine jung gebliebene Frau von vierzig Jahren klammerte sich an den Türrahmen. Zitternde Finger krallten sich in das weiß lackierte Holz als sie zu ihrem Kind sprach. Doch eine Antwort erhielt sie nicht. Schon seit Tagen nicht. Das machte sie ganz krank, sie konnte kaum noch essen. Ihre sonst so schönen, grün schimmernden Augen blickten trüb doch besorgt auf ihre Tochter, ihr einziges Kind herein. Warum sprach Johanna nicht mehr? Warum schloss sie sich schon seit Wochen in ihrem Zimmer ein, aß kaum mehr etwas?
 

Was zum Teufel aller Teufel ist geschehen, dass ihre Tochter nichts mehr sagen und essen und trinken konnte?
 

Die Mutter machte sich sorgen, fuhr sich unter Aufbietung ihrer Kräfte durch das gelockte Haar, das ihr knapp zu den Schultern reichte. Auch sie aß kaum mehr etwas. Vor lauter Sorge um Johanna. Es bereitete ihr Übelkeit dass sie nichts wusste, nichts, gar nichts. Nacht für Nacht lag sie in ihrem Ehebett das sie sich seit nunmehr einem Jahr alleine teilte, weinend, zitternd, und ihre Tochter, ihre geliebte Tochter lag im Zimmer nebenan. Doch ihr schien es, als teilten sie Welten.
 

Johanna, das sonst so gesprächige, hübsche Mädchen mit den braunen Augen die sie von ihrem Vater erbte. Ein Bastard von einem Mann, der sich lieber mit Billighuren vergnügte als mit seiner eigenen Frau. Der sich Krankheiten einfing weil es ihm nicht nötig schien, sich für diese Billignutten Kondome zu kaufen.
 

„Bitte..“, wimmerte die Mutter, die sich mit Müh und Not an dem Türbalken wie eine Ertrinkende festklammerte, um nicht zusammenzubrechen. Johanna lag immer noch da, auf dem Rücken, und starrte die beige gestrichene Decke an. Starrte sie an als könnte sie durch sie hindurch blicken und den klaren, hellblauen Sommerhimmel betrachten.
 

Was nützte ihr schon der Himmel wenn sie das Blau nicht mehr sah?
 

Stumme Tränen weinend lag das Mädchen mit den braunen Augen auf ihrer Matratze, keinen Finger rührend weil sie jede Bewegung schmerzte. Sie nahm durchaus wahr, dass ihre Mutter fast verzweifelte an ihrer Verschwiegenheit. Dass sie weinte und schrie, nur um ein klitzekleines Wort aus ihr herauszupressen, um zu wissen dass Johanna nicht wie eine Leiche auf ihrem Bett lag. Eine Leiche… ja, so fühlte sie sich wohl.
 

Eine geschundene Leiche.
 

Johanna wollte sich nicht mehr bewegen. Sie wollte *gar nichts* mehr. Einfach nur daliegen und ihrem Tod entgegenfiebern. Welchem Tod eigentlich? Wahrscheinlich konnte sie noch Jahre darauf warten. Jahrzehnte. Egal… sie wollte einfach nichts mehr.
 

Bitte, bitte verschwinde doch endlich, flehte sie ihre Mutter innerlich an. Das blonde Mädchen ertrug es nicht, ausgequetscht wie ein Schwamm zu werden. Und so gerne sie ihrer Mutter alles, aber auch wirklich alles erzählt hätte, sie konnte es nicht.
 

Sie schämte sich zu sehr.
 

Ihr ganzer Körper fühlte sich schmutzig an, so oft sie auch duschte, sich wusch, ja sogar die Seife in den Mund steckte nur weil sie den Geschmack dieses bitteren Kusses nicht entsagen konnte.
 

Die Augen schließend lag das junge Mädchen immer noch da, rührte sich nicht. Doch sie schloss die Augen weil sie weinen musste. Weinen, um die Liebe ihrer Mutter, die sie durchaus erwiderte und doch nicht zu zeigen vermochte.
 

„Johanna“
 

Wieder dieses Flüstern. Wieder diese Verzweiflung.
 

„Lass mich zu dir kommen.. lass mich dich halten. Ich bin doch für dich da, mein Mädchen!“
 

Mein Mädchen….
 

..dasselbe, das er ihr auch sagte als er sie nahm.
 

Die braunen Augen wurden aufgeschlagen und glänzten feucht, von Tränen gerötet. Aber Johanna sprach noch immer nicht. Regungslos lag sie da, wie gestern, wie vorgestern. Aß kaum mehr als einen kleinen Bissen und wusste genau wie es um ihre Gesundheit stand.
 

Wayne.
 

Wen interessierte schon ihr Gesundheitszustand? Sie jedenfalls nicht. Johanna magerte ab, ihr sonst so hübsches Gesicht fiel ein, ihre Handgelenke waren dünn wie nie. Und auch ihr schönes, volles und langes Haar fiel aufgrund des Nahrungsmangels aus weil ihr Körper einfach nichts mehr bekam aus dem er die Kraft schöpfte dieses Haar halten zu können.
 

Langsam und vorsichtig, wie ein kleines verängstigtes Tier, trat ihre Mutter heran, die Johannas Schweigsamkeit nicht mehr ertrug. Die Braunäugige hörte, wie die Tür ins Schloss fiel. Dann herrschte Stille. Nur das quietschen ihres Bettes, als sich die Mutter auf diesem niederließ.
 

Ohne ein Wort zu sagen ergriff die dunkel gelockte Frau mit ihren schwachen Fingern die Hand Johannas, drückte sie, um ihr zu versichern dass sie sie nie alleine ließ. Dann beugte sie sich herab und schlang die Arme um den dünn gewordenen Leib, drückten diesen an sich, so fest es ihre Kräfte nur zuließen. „Meine geliebte Tochter“, wimmerte die Mutter, deren Tränen sich die ungeschminkten Wangen herabbahnten. „Bitte, bitte rede doch mit dir, ich bin immer für dich da, das weißt du… ich lass dich nicht alleine.“
 

Nun weinte Johanna ebenso. Stumm, aber sie weinte, die Tränen blieben nicht mehr auf den glasigen Augen zurück sondern flossen wie ein kleiner Bach über ihr Gesicht. Dabei schluchzte und wimmerte sie nicht. Johanna weinte ganz still vor sich hin und klammerte sich dabei an ihre Mutter, die sie wirklich nie alleine ließ sonst hätte die es schon lange getan.

„Mama“, hauchte das Mädchen, heiser da sie so lange nicht mehr sprach. „Mama“, flüsterte sie wieder und schluchzte dabei sogar, krallte sich an den Körper der sie gebar und vergrub das blasse Gesicht an ihrer Brust. Die gelockte Frau drückte ihre Tochter dichter an sich, legte sich gänzlich auf das Bett und hielt ihr Mädchen wie ein Fötus an ihrer Brust. Plötzlich erinnerte sie sich an alles, an die 9 Monate Schwangerschaft, an ihren Mann, an die Geburt und als sie Johanna das erste Mal Johanna nannte. Ihre Tochter. Ihre immer geliebte Tochter. Niemals würde sie ihr Kind im Stich lassen, niemals!
 

„Rede mit mir, mein Schatz. Ich bin immer für dich da. Ich ertrage es nicht, dich länger so zu sehen ohne helfen zu können. Bitte, ich höre dir zu, ich glaube dir alles..“
 

Streichelnde Finger durchkämmten das dünne Haar des Mädchens, während die sich immer noch an den einzigen Menschen klammerte der sie wohl jemals verstehen würde.
 

„Mama, bitte, bitte verabscheue mich nicht, ich werde es dir sagen, aber bitte verstoße mich nicht. Es ist so schrecklich“, weinte sie und öffnete langsam die dunklen, verheulten Augen. Die andere Frau küsste sie verständnisvoll auf die Stirn, bewies dass sie Johanna niemals verstoßen oder gar verabscheuen würde. Nein, denn dazu liebte sie ihr Kind viel zu sehr. Ihr schönes, schönes Kind das einst alle Blicke auf sich zog, sowohl von Männern als auch von Frauen. Damals war die Welt noch in Ordnung.
 

„Es ist so schrecklich“, wiederholte die Blonde und vergrub ihr Gesicht in den Händen, ließ ihrer Verzweiflung das erste Mal seit 3 Wochen freien Lauf. Seit es geschah.
 

„Shht“, beruhigte sie die Mutter und küsste abermals die Stirn, gebot ihr Sicherheit und Wärme und all das, was Johanna jetzt so dringend brauchte. „Fang einfach an wann du möchtest. Ich höre dir zu. Ich lasse dich nicht im Stich.“
 

„Es war Papa.“
 

Die grünäugige Frau hob ihren Kopf ein wenig, blickte auf Johanna herab. Tausend Fragen wollten gefragt werden. Papa? Was wollte Johanna ihr Sagen? WAS war Papa? Was hatte dieser Bastard getan?
 

„Er hat es getan“, flüsterte die Braunäugige und drehte sich beschämt zur Seite. Nun sprach sie mehr als in den ganzen 3 Wochen zusammen und es tat ihr so weh und gleichzeitig so gut. Die andere Frau stellte keine Fragen mehr. In ihr brodelte eine Ahnung hoch der gleichzeitig den Hass auf ihren Ex-Mann wachsen ließ. Ins unermessliche!
 

Johanna verbrachte einen Moment des Schweigens. Einen sehr langen sogar. Wie sollte sie es ihr nur sagen.. wie?
 


 

„Ich möchte es dir erzählen, Mama.“
 

Es hatte doch keinen Sinn mehr zu schweigen.
 

„Vor drei Wochen hab ich ihn gesehen, den Papa. In seinem Auto, diesem dummen Bonzen Auto. Er hat an meiner Schule gewartet. Er kennt anscheinend meine neue Schule. Also weiß er auch wo wir wohnen.“
 

Ihre Stimme klang schwach und immer noch heiser, aber Johanna sprach weiter.
 

„Ich hab ihn ignorieren wollen. Aber dann fuhr er zu mir und hielt neben mir an und schob die Sonnenbrille hoch. Ich weiß nicht wo er herbekommen hat, dass ich auf diese Schule gehe, Mama, ich weiß es nicht. Papa wollte mich auf ein Eis einladen, weil es an dem Tag sehr warm war. Und dann hat er gesagt, er wolle mit mir über alles reden, alle Missverständnisse aufklären.“
 

Das blonde Mädchen schnaufte tief durch.
 

„Ich habe ‚nein’ gesagt, mir kam das so komisch vor. Dann bin ich weitergelaufen und hab gedacht, das wär’s, aber Papa ist mir anscheinend nachgefahren, die ganze Straße lang. Ich bin trotzdem weiter gegangen und er war nicht mehr hinter mir, nachdem ich ein paar Kreuzungen überquert hab… aber ich hab mich geirrt. ER war schon hinter mir her, aber ohne Auto! Dann hat er mich gepackt und genau da rein gezerrt und die Türen zugeschlossen. Ich konnte gar nicht mehr raus weil sein Griff so weh getan hat und so fest war.“
 

Wieder begann sie zu weinen und hob den Blick um ihrer Mutter ins Gesicht zu sehen. „Danach hat er mich irgendwo hingefahren… ich weiß nicht mehr wo, aber alles spielte im Auto ab.. alles!“
 

Das letzte Wort schrie sie, klang verzweifelt und geschunden.
 

„Er hat mich genommen, Mama! Seine eigene Tochter!!!“
 

Oh, Johanna erinnerte sich noch zu deutlich daran. An den Schmerz und an den Schmutz der über ihren Körper kam als ihr eigener Vater sie küsste, auf den Mund, und seine eklige Zunge drängte sich dort hinein und danach benetzte er ihren Hals mit seinem Speichel, ihre Brüste die nur zur Hälfte freigelegt wurden. Sie erinnerte sich daran, wie dieser Kerl den Reißverschluss ihrer Jeans öffnete und diese bis in die Kniekehlen herunterzog, wie er ihre Schenkel spreizte nur um sie mit dem Samen, mit dem er sie zeugte zu beschmutzen. Diese Schmerzen, es tat so weh.
 

Aber das erzählte sie ihrer Mutter nicht, zu sehr schmerzten die Erinnerungen.
 

Wieder weinte die Grünäugige, diesmal genauso stumm wie Johanna vor einer halben Stunde.
 

Dieser Bastard. Dieser hundeelende Bastard!! Wie konnte er das seiner eigenen Tochter antun? Sie beschmutzen? Sie überhaupt anfassen?
 

Eine ungeheure Wut brach auf die Mutter herein, und gleichzeitig die Ohnmacht, dass sie Johanna nicht helfen und bewahren konnte.
 

„Meine kleine“, hauchte die gelockte Frau und drückte den Kopf ihrer Tochter an sich. „Ich wusste das nicht. Es tut mir so leid dass ich nicht für dich da war.“
 

„Nein, Mama. Sag so was nicht.“

Johannas Tränen versiegten, sie beobachtete die jung gebliebene Frau.
 

„Du bist doch für mich da, siehst du das nicht? Du warst es schon die ganzen 3 Wochen. Ich schäme mich so dafür dich so behandelt zu haben. Ach Mama, ich hab dich lieb.“
 

„Ich dich auch, meine Kleine. Meine schöne Tochter. Meine Johanna.“
 

Und beide weinten, weinten bis sie keine Tränen mehr hatten die sie weinen konnten. Und sie schworen sich, sich nie mehr alleine zu lassen. Nie mehr.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von: abgemeldet
2010-03-04T15:26:13+00:00 04.03.2010 16:26
Ich finde deine ff auch sehr gut.
Du hast einen sehr guten Schreibstil.
Man bekommt eine Gänsehaut,wenn man mitliest.
Man wird nachdenklich.
Du bist glaube ich die erste von der
ich soetwas lese..
Das ist aber irgendwie traurig.
Sehr traurig.
Von:  Unruhestifter
2008-07-01T16:26:30+00:00 01.07.2008 18:26
Die Geschichte erfasst das Thema sehr gut und man fühlt sich ein wenig gebannt, da man sich die Situation, auch wenn sie nicht bis ins Detail beschrieben ist, überaus gut vorstellen kann.
Der schwere Stoff es sehr gut verarbeitet, das einzige was ein wenig stört, sind a) die vielen Absätze und b) sind manchmal einige Wörter eher störend. zum Beispiel 'Wayne' denn die ganze Geschichte hat einen eigenen Klang, da du sehr wohl weist wie du dich auszudrücken hast, jedoch kommt die Jugendsprache dann ein wenig seltsam im zusammenhang. Auch hätte ich nicht unbedingt 'Er hat mich genommen' geschrieben, da es eher unwahrscheinlich ist, dass jemand der so vor einem nervenzusammenbruch steht noch so redet. Aber keine Angst die Geschichte verliert dadurch nicht an Intensität welche das Thema ja von sich aus schon mitbringt und was deine Story noch hervorhebt.
Vergewaltigung ist grausam...
Von: abgemeldet
2006-06-29T11:32:05+00:00 29.06.2006 13:32
die geschichte ist dir wirklich gut gelungen vor allem zu diesen ernsten thema du hast das gut umsetzten können mir ist ganz anders geworden als ich das gelesen habe


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