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Kakkoii

zu viele hübsche Jungs
von

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15. Kapitel
 

Lange, lange hat es gedauert... aber hier sind wir wieder! Ein wenig zu spät zum 2jährigen Jubiläum, doch trotzdem, wir haben unser Bestes gegeben!
 

Ich will keine großen Worte lassen, sondern euch lieber gleich lesen lassen.^^
 

Nur noch eins: Kommis wären ganz toll, damit wir wissen, ob die Geschichte überhaupt noch gelesen und gemocht wird!!! *bettel*
 

Jetzt viel Spaß beim Lesen!
 

~~*~~ Autorenwechsel (es gibt nur einen diesmal, ich habe angefangen, der zweite Teil ist von Furu)

*************** Szenenwechsel

„...“ Gesagtes

/.../ Gedachtes
 


 

Wie immer in den letzten Tagen weckte ihn mehr seine innere Unruhe als das fahle Morgenlicht, das zwischen den Jalousien hindurch fiel. Leise seufzend strampelte Yamashita Tomohisa seine Decke weg und setzte sich auf. Er hatte schon gelernt, dass es sinnlos war, zu versuchen, noch einmal einzuschlafen, wenn er einmal wach war. Denn jedes Mal beim Aufwachen übermannte ihn die Einsamkeit und sein großes Bett schien immer kälter und leerer zu werden.

Diese Gefühle waren durch Jins ständige Anwesenheit bis vor ein paar Tagen recht erfolgreich verdrängt worden. Bis Yamapi festgestellt hatte, dass er sich selbst etwas vormachte. Diese Einsamkeit vertreiben konnte nur Shigeaki und niemand sonst.

Langsam rieb sich Tomohisa über die Augen und strich notdürftig seine Haare zurück. Dann schwang er die Beine aus dem Bett und stand auf. Einige Schritte brachten ihn zur Fensterseite, wo er die Jalousien zur Seite zog. Eigentlich war der Ausblick aus seinem Zimmer im 6. Stock herrlich, aber er konnte sich nicht wirklich daran erfreuen, so wie es ihm überhaupt schwer fiel, sich an irgendetwas zu freuen, seit er seinen Fehler eingesehen hatte.

Ein Blick durch sein Zimmer weckte nur wieder Erinnerungen.

/Er würde die Krise bekommen, so wie es hier aussieht... und dann würde er aufräumen./ Sein Lächeln war schmerzerfüllt und liebevoll zugleich, die Gefühle widerspiegelnd, die ihm das Herz so schwer machten. Wieder seufzte er. Seine gesamte Wohnung sah wirklich furchtbar aus, das konnte so nicht weitergehen. Zuerst einmal ging er sich waschen und zog dann eine bequeme Jeans und einen einfachen, schwarzen Pulli an. Immer wieder wanderten seine Gedanken zu Shige. /Ich vermisse ihn schrecklich... aber was, wenn er schon mit Tackey zusammen ist? Wenn er wirklich glücklich ist? Wie soll ich ihm bloß gegenüber treten.../ Ein Blick auf die Uhr drückte seine Stimmung noch weiter. Erst kurz nach acht und das an seinem freien Tag.

Schließlich atmete er tief durch und begann, das ganze Zeug, das ausgebreitet in seiner Wohnung herum lag, einzusammeln und grob zu sortieren. Müll, Wäsche, Sachen, die in die Küche gehörten, Krams, der weggeräumt werden musste, Dinge, die Jin gehörten... Vielleicht würde ihn die Putzaktion wenigstens vom Trübsal blasen abhalten.
 

***************
 

Noch ein wenig müde, aber schon ziemlich energiegeladen stützte Katou Shigeaki die Hände in die Hüften und ließ seinen Blick durch sein Wohnzimmer schweifen. Er hatte sich vorgenommen, heute mal gründlich durchzuputzen, weil es seiner Meinung nach sehr nötig war. Zunächst räumte er die Reste seines Frühstücks zusammen und brachte alles in die Küche. In wenigen Minuten hatte er abgespült und das Geschirr weggeräumt. Dann holte er einen Eimer und das Putzzeug aus dem Schrank, um sich damit wieder ins Wohnzimmer zu begeben. Plötzlich kam ihm ein Gedanke.

/Waschen muss ich auch noch heute und wenn ich es jetzt mache, kann ich sicher sein, dass nicht alle Maschinen besetzt sind./ Einige seiner Nachbarn vergaßen nämlich mal gerne stundenlang ihre Wäsche dort unten im Keller und blockierten die Maschinen. Doch so früh am Morgen konnte er sich sicher sein, dass außer ihm kaum jemand schon wirklich aktiv unterwegs war.

Kurzerhand ließ er Eimer und Wischmopp stehen, holte Waschmittel und Weichspüler und legte sie auf die Box, in der er seine Schmutzwäsche sammelte. Shige steckte noch schnell Schlüssel und Handy ein und nahm dann vorsichtig die Box hoch. Im Genkan schlüpfte er geschickt in seine Turnschuhe und drückte mit der Schulter die Tür auf. Als er gerade am Aufzug angekommen war, fiel ihm noch etwas ein und er stellte die Box ab, um noch einmal zurück in seine Wohnung zu laufen. Immer wieder vergaß er die Münzen für die Waschmaschine und stand dann im Keller und ärgerte sich schwarz. Diesmal war es ihm wenigstens eingefallen, bevor er schon ganz unten war.
 

***************
 

Schon jetzt etwas erschöpft besah sich Yamapi die verschiedenen Stapel. Jetzt sah seine Wohnung zwar prinzipiell schon etwas besser aus, aber die richtige Arbeit fing erst an. /Eins nach dem anderen./ entschied der NEWS-Leader und steckte sich Portemonnaie und Schlüssel ein. Dann bückte er sich und nahm seine Wäsche hoch, einfach als Stapel, so wie sie war. Balancierend ging er zur Tür und entschied nach einem kurzen Moment, dass Schuhe generell überbewertet waren und man in diesem Haus seine Tür auch nicht abschließen müsste. Also sparte er es sich, seine Last wieder abzulegen und später noch einmal hochzuheben. Stattdessen trat er in Socken auf den Flur und ließ die Tür einfach hinter sich offen stehen. Etwas unsicher, da ihm der Wäscheberg die Sicht versperrte, tapste Yamashita zum Aufzug und betätigte mit dem Ellenbogen ungelenk den Knopf. Erfreulich schnell öffneten sich die Türen und er trat ein, um dann wieder seinen Ellenbogen zu benutzen, um auf den Knopf für die Kellerebene zu drücken. Vielleicht war es doch keine so schlaue Idee gewesen, einfach mit diesem rutschigen Wäscheberg auf den Armen loszulaufen...
 

***************
 

Aus einer kleinen Schale auf seiner Kommode im Flur kramte Katou Kleingeld zusammen und lief dann wieder zum Aufzug, seine Tür hinter sich ins Schloss ziehend. Irgendwo aus den unteren Etagen drang leise Musik hinauf, anscheinend waren tatsächlich schon andere Leute neben ihm wach. Shige warf einen kurzen Blick nach unten in die Eingangshalle und drückte dann auf den Aufzugsknopf.

Nach oben zu schauen, hatte er sich konsequent verboten. Seine Trennung von Yamashita war nun schon eine Weile her und er hatte es inzwischen gut verwunden, jedenfalls ging es ihm ziemlich gut, nicht zuletzt dank Tackeys tatkräftiger Unterstützung. Doch immer noch beschlich ihn ein leiser, dumpfer Schmerz, wenn er direkt an Yamapi erinnert wurde, und das würde sicher geschehen, wenn er hoch zu seiner Tür schaute. Das helle Plingen des Aufzugs riss Shigeaki aus seinen Gedanken und er hob schnell seine Wäschebox hoch und schob sich durch die Tür. Erst als er schon im Aufzug war, realisierte er, wer da noch im Aufzug stand, und erstarrte für einen Moment.

„Ohayou.“ brachte er aber dann doch noch hervor und es hörte sich zwar leise aber nicht zittrig an. /Ich darf mich nicht gehen lassen, es ist eben einfach vorbei. Und mir geht es gut, das soll er ruhig sehen./
 

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Erstaunt linste Yamashita an seiner Wäsche vorbei, als der Aufzug so schnell wieder anhielt. Prompt blieb ihm die Luft weg. /Oh Mann, das erträgt mein Herz nicht schon am frühen Morgen.../ dachte er verzweifelt. Sofort registrierte er, wie gelassen die Stimme des anderen klang, und wurde dadurch noch mehr verunsichert. Sein „Guten Morgen“ geriet zu einem unsicheren Nuscheln und beinahe war er froh, dass ihn sein Wäscheberg fast vollständig verbarg. Sein Herz klopfte wie wild und er konnte die Stille nicht ertragen, obwohl sie erst ein paar Sekunden dauerte.

„Praktisch, so ein Korb...,“ murmelte er, einfach nur, um etwas zu sagen. Shige sah ihn an, ein leichtes Lächeln auf den Lippen und antwortete: „Ja, allerdings. Du solltest dir besser auch so etwas zulegen.“ Dann wandte sich der Jüngere wieder ab und studierte konzentriert die Lichteranzeige des Aufzugs. Gerade als das Schweigen wieder unangenehm wurde und Yamapi sich wünschte, der Aufzug solle schneller fahren, sprach Katou weiter.

„Allerdings sind solche Körbe ziemlich schwer, ich suche noch nach einer leichteren Alternative.“ Ein schiefes Lächeln begleitete diese Worte und Yamapi erwiderte es nervös.

„Also, meine Wäsche ist schon so ziemlich schwer, ich weiß nicht, ob das bei dir am Korb liegt.“ Seine Stimme klang immer noch nicht so sicher wie geplant. Das lag nicht nur an seiner Nervosität wegen Shiges Anwesenheit, sondern auch inzwischen an der Erkenntnis, dass der Wäscheberg auf seinen Armen immer mehr ins Rutschen geriet.

Als der Aufzug einen Moment später endlich im Kellergeschoss hielt und die Türen aufglitten, konnte Pi spüren, wie ihm der erste Strumpf hinfiel. Shige beugte sich sofort hinunter, sammelte den Strumpf auf und verließ den Aufzug, während er antwortete: „Hm, es könnte tatsächlich an der Wäsche liegen. Jedenfalls ist dieses Ding so oder so echt schwer.“

Die ganze Situation war Yamashita unglaublich peinlich, er bewies sich grade vor seinem Exfreund als nach wie vor chaotisch und unorganisiert. Leise dankte er ihm und stolperte hinter ihm den Gang Richtung Wäschekeller entlang.

Wieder verabschiedeten sich einige Kleidungsstücke aus seinen Armen und er seufzte frustriert auf. Da wurde er von Shigeaki gestoppt, der sich nur schwer ein Grinsen verbeißen konnte. „Bleib einfach hier stehen.“, wies ihn der Jüngere an und Tomohisa gehorchte ohne Widerrede. Verlegen sah er zu, wie der Jüngere schnell seinen eigenen Wäschekorb in den Keller brachte und dann zu ihm zurückkehrte, um erst die verloren gegangenen Wäschestücke aufzuklauben und ihm dann noch einen Teil des übrigen Kleidungsberges abnahm. Wieder blieb ihm nur, „Dankeschön“ zu nuscheln und ihm dann in den Kellerraum zu folgen, in dem die Waschmaschinen und Trockner standen. /Ich bin so ein Trottel, ich blamiere mich total. Nicht genug, dass ich ihn meine Wäsche tragen lasse, ich kann kaum mit ihm reden, weil ich wahnsinnig wird, sobald er mich anschaut./
 

***************
 

Mit einigen geübten Handgriffen verstaute Shige Yamapis Wäsche in einer der Maschinen und nutzte den Augenblick, um tief durch zu atmen. Ja, mit der Trennung an sich kam er inzwischen mehr oder weniger klar und er hatte eine Menge Selbstvertrauen getankt, seit sie sich das letzte Mal gesehen hatten. Das änderte jedoch nichts an der fast magischen Anziehungskraft, die der Ältere immer noch auf ihn ausübte. Es hatte schon seinen Grund, dass sie ein Paar gewesen waren...

Langsam richtete Katou sich wieder auf und lächelte Yamashita betont ruhig an. „Ist schon okay, kein Problem.“ Er konnte sehen, wie die Wangen des anderen leicht rot anliefen und freute sich still, erstens über den niedlichen Anblick und zweitens darüber, dass Tomohisa so unsicher ihm gegenüber war. Wenigstens schien es ihm nicht völlig gleich zu sein ,wie sie sich jetzt hier begegneten.

„Hm, nächstes Mal trag ich dir dafür deinen schweren Korb.“ Auf dieses Angebot hin blinzelte Shige einen Moment lang erstaunt, nahm dann aber mit einem leichten Grinsen an.

„Das ist doch mal ein Deal. Ich nehm’ dich beim Wort.“

Yamapi nickte und erwiderte: „Ich mein es auch ernst.“ Irgendwie sah er erleichtert aus.

/Als habe er Angst gehabt, ich würde sofort kategorisch ablehnen... ach, sicher nur Einbildung. Wahrscheinlich ist er einfach froh, dass wir uns recht normal unterhalten und ich ihm keine Szene mache./ Shigeaki schluckte die aufsteigende Bitterkeit hinunter und widmete sich geschäftig seiner eigenen Wäsche.
 

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Irritiert drehte sich Junno um. Schon seit mehreren Minuten hatte er das Gefühl verfolgt zu werden, hatte bis jetzt aber noch niemanden direkt ausmachen können. /Super, hat sich wahrscheinlich ein Paparazzi an meine Fersen geheftet, als ich das JE-Haus verlassen habe./ Innerlich grummelte Taguchi vor sich hin. Er fand ja seine Aktivitäten in der Freizeit nicht so spannend, sollten sich die Journalisten doch an Akanishi dranhängen, der würde sicher wenigstens Stoff für ein paar gute Bilder liefern.

Mit schnellen Schritten überqerte Junno die Straße und ging weiter in Richtung Shopping Mall. Er hatte heute nur am Vormittag frei und wollte einige Dinge besorgen, deshalb war er um diese für in eigentlich ungewöhnlich frühe Zeit unterwegs. Bis eben war er total entspannt und voller Energie gewesen, er war sogar die Treppen hinunter gelaufen anstatt den Aufzug zu nehmen. Aber das Gefühl, beobachtet zu werden, zehrte jetzt an seinen Nerven. Taguchi verlangsamte seine Schritte etwas und warf einen Blick in die spiegelnden Schaufensterscheiben, an denen er vorbei ging. Doch es war niemand zu sehen. Blitzschnell fuhr er herum und ließ seinen Blick schweifen. Niemand. Ob er sich das nur einbildete? Seufzend drehte er sich wieder um und setzte seinen Weg fort.
 

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Immer wieder musste Yamashita ein Seufzen unterdrücken. Dieses Zusammentreffen machte ihm wirklich zu schaffen und er bemerkte, dass seine Hände zitterten, als er Waschmittel einfüllte. Die Wäsche hatte er inzwischen komplett in die Maschine gestopft und stellte sie nun an. Von Shige drang leises Summen an sein Ohr und er drehte sich langsam um, darauf bedacht, den anderen nicht zu offensichtlich anzustarren.

/Es geht ihm wirklich gut, er strahlt von innen heraus./ Diese Erkenntnis beruhigte ihn genauso sehr wie sie ihn aufwühlte. Auf der einen Seite war er froh, dass der Jüngere nicht litt, dass er ihn nicht so sehr verletzt hatte, dass er sich nicht mehr hatte fangen können. Doch andererseits schmerzte es ihn, dass es Katou so wenig auszumachen schien, mit ihm zu reden, und dass er die Trennung so viel besser verarbeitet zu haben schien als er selbst.

/Ich bin einfach ein Idiot. Wie hab ich ihn bloß gehen lassen können?/ Ein weiteres Seufzen erstickte in seiner Kehle, als sich Shige zu ihm umdrehte und fragte: „Und... wie geht es dir so?“ Der leicht besorgte, aber nichts desto trotz höflich-distanzierte Blick in den dunkelbraunen Augen zeigte nichts von einer Zerrissenheit wie sie in Yamapi wütete. Angespannt strich sich der Ältere eine Haarsträhne aus der Stirn und antwortete leise: „Es geht so. Ich – bin froh, dass es dir gut geht...“ Er konnte Shiges Blick nicht standhalten, denn dieser strahlte eine Selbstsicherheit aus, die er nie an seinem Band-Mitglied so wahrgenommen hatte.

Shigeaki nickte zögernd und antwortete dann mit einem leichten Lächeln: „Ja, mir geht es wirklich gut. Auch wenn... ich eine Weile wirklich gelitten habe, als...“ Die dunkle Stimme verstummte und als Yamapi aufsah, hatte sich der andere zu seiner Waschmaschine umgedreht, um das Geld einzuwerfen und das Programm zu starten. Unglücklich betrachtete Yamashita die schlanke Gestalt und erklärte: “Gomen, ich... ich wollte dir nicht wehtun, es tut mir wirklich leid... und jetzt bist du – glücklich.“ /Ohne mich. Mit Tackey./ „Tackey... tut dir gut, nicht wahr?“ Dass die beiden in letzter Zeit unzertrennlich waren, wusste wohl inzwischen jeder im Haus.

Auf seine Worte hin drehte sich Shige wieder zu ihm um und sicher hatte er das traurige Lächeln gesehen, das Pi nicht hatte unterdrücken können. Der Jüngere nickt wieder und während er mit einer Hand nach seinem Handy in der Hosentasche tastete, es aber nicht herausholte, erwiderte er: „Ja, er ist prima darin, einen aufzuheitern. Und er ist immer für einen da.“ Anscheinend war es für Katou kein Problem vor seinem Exfreund über so etwas zu reden, doch Tomohisas Herz zog sich bei jedem Wort schmerzhaft zusammen.

/Es bringt mich noch um, ich bin so froh, dass er glücklich ist, aber gleichzeitig so eifersüchtig.../ Yamapi bemühte sich, sich diese Gedanken nicht anmerken zu lassen. Doch Shiges nächste Frage brachte seine Selbstbeherrschung ins Wanken: „Und du, bist du glücklich?“

Yamashita schluckte schwer und sagte dann mit zittriger Stimme: „Wie man’s nimmt... Mach dir keine Gedanken um mich, ich war der Idiot, der Schluss gemacht hat.“ Ehe er sich versah, spürte er Tränen in sich aufsteigen und stolperte hastig zur Tür. „Ich muss – noch mal hoch, was vergessen...,“ murmelte er noch und flüchtete dann aus dem Waschkeller. Am Aufzug blieb er schwankend stehen, drückte eher aus Gewohnheit auf den Knopf und starrte blind auf die glänzende Tür. /Glücklich? Nein, ich bin nicht glücklich, ich kann nicht glücklich sein ohne dich. Aber sagen kann ich es nicht, nicht jetzt wo es dir wieder gut geht... ich hab kein Recht dazu.../ Nur schwer unterdrückte er ein Schluchzen und sank gegen die kühle Wand neben sich. Dass der Aufzug unten ankam und sich für ihn öffnete, nahm er überhaupt nicht wahr, genauso wenig wie das Schließen der Türen, als das Gefährt wieder nach oben fuhr. Mit den Tränen kämpfend legte sich Yamapi eine Hand über die Augen.
 

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Erschrocken sah Shige Yamashita nach. Einmal rief er seinen Namen, aber es kam keine Reaktion und so blieb er etwas verloren im Waschkeller stehen. Bedrückt zupfte er an seinem Shirt herum. /Nun ja, wahrscheinlich will er nicht, dass ich mich um ihn kümmere, wenn es ihm schlecht geht. Ich bin nicht mehr derjenige, der sich um ihn kümmern sollte.../

Er seufzte leise und setzte sich dann auf einen Hocker, der neben den Trocknern stand. Eigentlich hatte er nichts mehr zu tun hier, aber er wollte vermeiden, Tomohisa am Aufzug zu begegnen. Beim Setzen zog er sein Handy aus der Tasche und starrte gedankenverloren auf den niedlichen Hello-Kitty-Anhänger, den Tackey ihm aus Hokkaido mitgebracht hatte. Wäre Tackey nicht gewesen, hätte er eine Begegnung wie die gerade wohl nicht überstanden. Ganz einfach war es zwar jetzt auch nicht gewesen, doch er machte sich mehr Sorgen um Yamapi als um sich selbst.

Shige klappte sein Handy auf und betrachtete einige Bilder aus der Zeit mit Pi. „Als könnte ich einfach so aufhören, mir Gedanken um dich zu machen...,“ murmelte er leise vor sich hin. Mit den Bildern fühlte er die bittersüßen Erinnerungen zurückkommen. Wenn Yamashita doch nur mehr Verständnis für seinen Wunsch gezeigt hätte, ihre Beziehung nicht zum Staatsgeheimnis zu machen...

Nach einigen Minuten schließlich steckte Shigeaki das Handy wieder weg und stand auf. Sich streckend warf er noch einen kurzen Blick auf die beiden angestellten Waschmaschinen und verließ dann den Raum in Richtung Aufzug. Als er die Tür des Waschkellers hinter sich zuzog, stockte er. Vor dem Aufzug hockte Yamapi, das Gesicht in den Händen vergraben.

Sofort lief er zu ihm. /Was hat er nur, es scheint ihm wirklich schlecht zu gehen./ Mit sich selbst brachte Katou den Zustand des anderen nicht wirklich in Verbindung, denn es war ja Tomohisa gewesen, der die Beziehung letztendlich beendet hatte. Es musste also etwas anderes dahinter stecken.

Er hockte sich neben den Älteren und legte ihm eine Hand auf die Schulter. „Hey, was ist denn los?“ fragte er sanft, doch Yamashita zuckte trotzdem stark zusammen und sah erschrocken hoch, ganz offensichtlich Tränen in den Augen. Bevor Shige noch etwas sagen konnte, schüttelte er den Kopf und flüsterte: „Schon gut, ich... ich will nicht, dass du dir Gedanken machst. Das hab ich nicht verdient.“

Fassungslos sah Shigeaki ihn an, er meinte, den bitteren Schmerz in diesen Worten mit den Händen greifen zu können. „Sag so etwas doch nicht...,“ erwiderte er leise. „Das klingt ja, als hättest du alleine Schuld an unserer Trennung und das stimmt nicht. Außerdem...“ Kurz zögerte er. Doch dann fasste er sich ein Herz und fuhr fort: „Außerdem sind wir doch immer noch Freunde, oder? Ich wird mir wohl immer Sorgen um dich machen irgendwie.“
 

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Innerlich erzitterte Yamashita, als er diese Worte hörte. /Wie kann er bloß immer noch so lieb zu mir sein?/ Dabei fühlte er sich immer schuldiger, immer deutlicher wurde ihm, was für einen riesigen Fehler er mit der Trennung begangen hatte. „Ich hab definitiv mehr Schuld daran als du...,“ erklärte er verzweifelt. Bei Shiges Frage sah er zögernd auf, nur um den Blick gleich wieder zu senken, weil er ihm nicht in die Augen schauen konnte. „Ja, aber....“ Seine Stimme brach. /Aber ich kann dir nicht sagen, warum es mir schlecht geht. Ich kann dich nicht damit belasten und will dich nicht da mit hineinziehen. Du hast jetzt Tackey und ich bin selbst schuld.../

Langsam quälte er sich hoch und drückte wieder auf den Aufzugsknopf. Das Zittern seiner Hände war noch stärker geworden. Auf einmal fühlte er, wie sich Shigeakis Arme warm um ihn legten und gleich darauf fand er sich in einer sanften Umarmung wieder. Er erstarrte und nahm die Worte des Jüngeren nur halb wahr: „Hey... ich bin mindestens genauso schuld, schließlich habe ich dich gedrängt...“

Schmerzerfüllt schloss Yamapi die Augen. Das hatte er wirklich nicht verdient, wie konnte Shige nur so mit ihm umgehen, obwohl er ihn im Stich gelassen hatte? Neben ihm öffneten sich ein weiteres Mal die Aufzugstüren. Einen Moment lang erwiderte Yamashita die Umarmung, sog jede Sekunde in sich auf. „Danke...“, flüsterte er mit rauer Stimme. Dann löste er sich schweren Herzens und schob einen Fuß in die Lichtschranke des Aufzugs. Katou sah ihn immer noch sichtlich besorgt an und leise erklärte Tomohisa: „Ich war so dumm, mich zu trennen, da muss ich wohl jetzt mit klarkommen, irgendwie.“ Mit einem schnellen Schritt wich er ganz in den Aufzug zurück und drückte auf einen Etagenknopf, ohne richtig hinzusehen. Als sich die Türen schlossen, sah er Shigeaki noch einmal intensiv in die Augen und sagte: „Ich wünsch dir mit Tackey alles Gute.“ Dann verschwand das schmale Gesicht des anderen vollends hinter dem glänzenden Metall und der Aufzug setzte sich mit einem leichten Ruckeln in Bewegung. Kraftlos sank Yamapi gegen die Seitenwand, jetzt konnte er die Tränen nicht mehr aufhalten.

Ohne aufzuschauen stolperte er aus dem Aufzug, sobald sich die Türen erneut öffneten. Doch dann erkannte er mit tränenverschleiertem Blick den Marmorboden der Eingangshalle und sah panisch um sich. Gott sei Dank war niemand zu sehen, in dem Zustand wollte er absolut nicht gesehen werden. Hastig drückte er wieder auf den Aufzugsknopf, da das Gefährt schon wieder weg war. Warum musste der zweite Aufzug auch ständig kaputt sein....
 

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Immer noch geschockt stand Shigeaki im kühlen Kellergang. Was hatte Tomohisa da gerade gesagt? /Er glaubt doch nicht tatsächlich, dass ich mit Tackey... dass ich mich so schnell einem anderen an den Hals werfe.../ Er versuchte, seine aufgewühlten Emotionen zu beruhigen. Vielleicht hatte es ja doch mit ihm zu tun, dass es Yamapi so schlecht ging. Aber was bitte sollte er davon halten, wo Pi sich doch von ihm getrennt hatte und nicht andersrum?

Verwirrt fuhr sich Katou durch die Haare und rief dann den Aufzug per Knopfdruck. Jetzt wollte er sich erstmal ein bisschen verkriechen und darüber nachdenken, was da gerade passiert war. Er stieg ein und drückte auf die 5. Dann atmete er tief durch.

Doch kaum hatte sich der Aufzug in Bewegung gesetzt, stoppte er auch schon auf der Eingangsebene und Shige versuchte schnell, ein möglichst gelassenes Gesicht zu machen. Aber dann riss er erstaunt die Augen auf, er hatte mit jedem anderen gerechnet, nur nicht mit Yamashita, der ihn noch viel erschrockener ansah und zurückzuckte.

„Fahr du...,“ flüsterte der Ältere und wollte sich wegdrehen, doch da fasste sich Shige ein Herz. Kurzerhand beugte er sich vor und zog den anderen am Ärmel mit in den Aufzug.

„Quatsch, jetzt komm schon.“, sagte er etwas unwirsch. /Warum muss nur alles so kompliziert sein? Eben, als ich ihn umarmt habe, ist mir fast das Herz stehen geblieben, weil es sich immer noch und trotz allem so gut anfühlte und nun schaut er mich mit so tieftraurigen Augen an.../ Vorsichtshalber wandte er sich etwas ab und drückte auch auf die 6, damit Yamashita diesmal in der richtigen Etage ankam.

Dieser stand wie erstarrt neben ihm und hielt die Hände ineinander verkrampft. Ohne ihn anzusehen erklärte Shige leise: „Ich bin nicht mit Tackey zusammen. Mein... mein Herz ist im Moment nicht frei für einen anderen.“ Das hatte er auf jeden Fall klarstellen wollen, egal, wie Tomohisa das jetzt interpretieren würde.

Katou spürte, wie sich ein überraschter Blick auf ihn richtete. Dann erklang Yamashitas unsichere Stimme: „Ich... es tut mir so leid, was ich getan habe. Ich hätte dich nie gehen lassen dürfen – oder besser, ich hätte nie gehen dürfen...“

Langsam sah Shige ihn an. Jedes Wort schien dem Älteren schwer zu fallen, doch er verbat sich, zuviel in diese ehrlich klingende Entschuldigung hineinzudeuten. /Aber du hast es getan und jetzt sind wir nicht mehr zusammen, ich kann das nicht vergessen./

„Ja, ich find es auch schade...“ Eine gnadenlose Untertreibung, doch zu mehr war er nicht in der Lage. Er wollte sich nicht zuviel Blöße geben, dazu konnte ihm Yamapi einfach zu wehtun. Und zwar nur dadurch, dass er ihn immer noch so sehr mochte. Ungeduldig starrte Shigeaki auf die Lichteranzeige, er ertrug die angespannte Atmosphäre langsam nicht mehr.

Da rührte sich Tomohisa wieder neben ihm. „Gomen ne.“, sagte er nur leise. Fast wären die Worte untergegangen, als sich die Aufzugtüren endlich im fünften Stock öffneten, doch Shige hörte sie gut und blieb noch einen Moment in der Lichtschranke stehen. Er wusste nicht, was er darauf erwidern sollte, aber er konnte Yamashita nicht einfach so stehen lassen.

Während er noch nach Worten suchte, setzte der Ältere erneut an zu sprechen: „Ich – ich möchte nur, dass du weißt, wenn ich es ungeschehen machen könnte, würde ich es tun.“ Ein wenig überfordert sah Shigeaki ihn an, ein derartig trauriges Lächeln hatte er noch nie gesehen. Yamapis Worte fanden nur langsam den Weg zu seinem Bewusstsein. /Es kann nicht sein, er kann das nicht ernst meinen.../

Wieder atmete er verstohlen durch und antwortete dann freundlich: „Wirklich? Ich bin froh, dass du das so siehst... auch wenn wir ja beide wissen, dass es nicht rückgängig zu machen ist.“ /Natürlich nicht, wie sollte das gehen. Und wir würden es beide nicht wollen, denn da wäre immer noch die unterschiedliche Auffassung davon, wie unsere Beziehung ablaufen sollte und daran würde es nur wieder zerbrechen./ Shige zwang sich zu einem Lächeln und betete, dass es nicht genauso traurig wirkte wie Tomohisas. „Weißt du was, wenn du magst, kannst du ja mal bei mir vorbeikommen...“
 

***************
 

Yamashita traute seinen Ohren nicht. Aus großen Augen starrte er Shigeaki an, der zwar etwas angespannt, aber immer noch recht ruhig wirkte. /Ob er wirklich realisiert hat, was ich eben gemeint habe? Was würde ich dafür geben, wenn ich unsere Trennung zurücknehmen könnte... aber es scheint unmöglich.../ Nur schwer konnte er das liebe Lächeln erwidern. Shige wollte ihn offensichtlich als normalen Freund nicht verlieren und suchte einen Weg, wie sie sich normal treffen konnten. Dieser Gedanke tat weh, unglaublich weh. Denn schließlich war er selbst an mehr interessiert als nur einer Freundschaft. Und doch war es der einzige Strohhalm, an den er sich jetzt klammern konnte.

„Ja, würd’ ich gerne, wenn ich wirklich darf.“, erwiderte er auf den Vorschlag des Jüngeren und spürte, wie sich sein Herzschlag beschleunigte. War das zu schnell, bedrängte er ihn? Vielleicht hatte er den Vorschlag auch nur aus Höflichkeit gemacht... Schnell fügte er hinzu: „Aber – ich will nicht stören und ich weiß nicht, wann es dir recht ist...“ Zu seiner Erleichterung beantwortete Shige seinen unsicheren Blick mit einem etwas strahlenderen Lächeln und sagte: „Natürlich darfst du. Ich will, dass wir Freunde bleiben, du sollst zu meinem Leben gehören.“

Shigeaki trat einen Schritt in den Flur und sah ihn an. Zögernd lächelte Yamapi, es fiel ihm schon etwas leichter als eben. „Danke,“ erklärte er ernst. „Ich ruf dich... dann einfach mal an und du schaust, wann du Zeit hast, ja?“ Katou nickte und hob die Hand, um ihm kurz zuzuwinken. Während sich die Türen langsam schlossen, erhaschte Yamashita einen Blick auf Shiges Bauch, der durch die Bewegung des Arms freigelegt wurde und zwischen T-Shirt und Hosenbund aufblitzte. /Oh Gott, ich liebe es, wenn er das tut.../

Da drang noch einmal die dunkle Stimme des anderen an sein Ohr. „Aber vergiss nicht, mich anzurufen, ne? Baibai!“

Tomohisa kam nicht mehr zu einer Antwort, schon bewegte sich der Aufzug weiter nach oben. Deshalb sagte er es einfach leise in den leeren Raum hinein: „Natürlich ruf ich dich an, wahrscheinlich muss ich mich zwingen, es nicht sofort zu tun...“

In der sechsten Etage lief er mit wackligen Knien über den Flur zu seiner Wohnung und zog achtlos die Tür hinter sich zu. Sein ganzer Körper kribbelte, das Adrenalin pumpte immer noch durch sein Blut. In den letzten Minuten hatte er so viele Emotionen durchlebt, dass er irgendwie neben sich stand. Schwungvoll warf sich Yamashita auf sein Bett und fuhr sich mit der Hand durch die Haare. /Gott, ich bin so in ihn verliebt. Ich Trottel... aber ich muss diese Chance nutzen. Vielleicht kann ich ihm ja zeigen, wie wichtig er mir ist und... ihn zurückgewinnen?/ Sehnsüchtig starrte er auf sein Handy, das auf dem Nachttisch lag. Wenn er ihn jetzt gleich anrief, würde er ihn nur verschrecken. Mit einem Seufzen richtete er sich auf und begann, die Dinge wegzuräumen, die er vorhin schon sortiert hatte. Dabei bemühte er sich, sein Handy gar nicht erst anzugucken, weil es in ihm diesen unbändigen Wunsch weckte, jetzt sofort bei Shige anzurufen. Wie lange er wohl damit warten sollte, sich zu melden? Zu schnell war nicht gut, aber wenn er zu lange wartete, konnte das noch viel schlimmer sein...
 

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Seine Hände zitterten. Mit einem kleinen Lächeln betrachtete Shigeaki seine eigenen Finger, als er seine Wohnungstür aufschloss. /Er schafft es immer wieder..../ Im Wohnzimmer fing er an zu hüpfen, die ganze Aufregung musste raus. „Wie kann man nur so gut aussehen?“ murmelte er ungläubig vor sich hin. Yamapi hatte schon immer diese Wirkung auf ihn gehabt und ganz offensichtlich hatte sich nichts daran geändert. Und doch... der Ältere hatte so zerbrechlich gewirkt, völlig verunsichert...

Shige blieb stehen. /Vielleicht hat er sich verändert? Vielleicht... vielleicht kommen wir ja doch irgendwann noch einmal zusammen./ Eigentlich wollte er sich keine Hoffnungen machen, aber nach dieser Begegnung konnte er solche Gedanken nicht völlig verdrängen. Er zog sein Handy aus der Hosentasche und warf unwillkürlich einen Blick darauf. Dann musste er über sich selbst lachen und legte das Handy auf den Küchentisch. Da würde er es wenigstens nicht ständig sehen.

Mit neuem Elan lief er ins Wohnzimmer und schnappte sich sein Putzzeug. Er musste sich jetzt definitiv ablenken, sonst machte ihn dieses Kribbeln in seinem Bauch noch vollends verrückt. /Wahrscheinlich meinte er das gar nicht so ernst und meldet sich eh nicht./ versuchte er sich selbst in Gedanken auf eine Enttäuschung vorzubereiten. Trotzdem summte er bald wieder fröhlich vor sich hin.
 

***************
 

“Nyaaaaaaaaaa!” Mit einem frustrierten Seufzen warf sich Tegoshi auf Massus Sofa.

“Das hat ja mal so gar nicht geklappt...”, nuschelte er an seinen Freund gerichtet. Der nickte und setzte sich auf den Boden neben dem Sofa.

“Taguchi-kun scheint ein ziemlich gutes Gespür dafür zu haben, ob er beobachtet wird. Das war teilweise so knapp, er hätte uns mehrmals beinahe erwischt.” Masuda musste unwillkürlich grinsen. /Ist ja auch kein Wunder, wir haben uns bestimmt nicht sonderlich geschickt angestellt bei unserer Verfolgungsaktion./ Als Yuya am Tag zuvor mit der Idee angekommen war, sie müssten Junno beschatten, um mehr über ihn zu erfahren, hatte Massu ihm das einfach nicht ausreden können. Tego war wirklich mit Leib und Seele dabei, wenn es darum ging, Koyama und das KAT-TUN Mitglied zu verkuppeln. Da kam er eben auch auf so seltsame Ideen...

Yuya richtete sich etwas auf. “Wie sollen wir denn so jemals mehr über ihn erfahren? Wir haben einfach nicht genug Infos, so kriegen wir die beiden nie zusammen.” Sein Blick richtete sich auf Massu, der das Gefühl hatte, sein Herz würde unter dem tieftraurigen Blick aus den dunklen Augen in tausend Stücke zerplatzen.

“Hey, jetzt gib doch nicht so schnell auf.”, versuchte er seinen Freund schnell etwas aufzumuntern. “Es war ja unser erster Versuch, da liegt einfach noch eine ganze Menge Arbeit vor uns.” Sanft streichelte er über Tegos schmale Schulter.

Langsam nickte Yuya und lächelte schwach. “Ja, wahrscheinlich hast du recht. Aber ich hätte nicht gedacht, dass es so schief geht...” Er schaute auf seine Hände und auch Masuda musterte die leichten Schürfwunden, die sowohl Tegos als auch seine Hände zierten. Einmal hatte Junno sich so schnell umgedreht, dass sie sich vor lauter Panik hinter einem parkenden Auto auf den Boden geworfen hatten. Das hinterließ eben Spuren. Und es hatte ganz sicher unglaublich peinlich ausgesehen.

“Willst du Salbe oder ein Pflaster?,” fragte Massu und stand auf. Doch Tegoshi schüttelte den Kopf.

“Nein, geht schon.” Dann griff er nach Takahisas Hand und zog ihn neben sich auf das Sofa, um sich dann an ihn zu kuscheln.

“Und was machen wir jetzt?”

Einen Moment überlegte Masuda, was er auf die leise Frage antworten sollte. Noch mal wollte er so eine Überwachungstour eigentlich nicht machen.

“Lass uns doch einfach mal die Leute fragen, die ihn am besten kennen. Ich meine, außer Koyama eben. Es ist vielleicht einfacher, wenn wir uns einfach mal mit ein paar Mitgliedern von KAT-TUN unterhalten als uns als Spione zu betätigen.”

Er spürte Tegsos Nicken an seiner Schulter.

“Klingt gut. Wir dürfen einfach nur nicht zu auffällig fragen... “

“Genau. Was hältst du davon, ich könnte Nakamaru-kun fragen, ob wir mal shoppen gehen, das machen wir eh hin und wieder. Und dabei werde ich ihn dann ein bisschen über Taguchi-kun ausfragen.”, schlug Massu vor. Das strahlende Lächeln, dass er für diese Sätze erntete, bescherte ihm Bauchkribbeln.
 

~~*~~

Später an diesem Tag...
 

Nishikido Ryo hatte schlechte Laune. Gegen wen sich diese im Moment am meisten richtete, wusste der junge Mann mit den schwarzen Haaren eigentlich auch nicht. War er sauer auf Jin, weil dieser ihn einfach so behandelt hatte, oder war er sauer auf sich selbst, weil es ihm so viel ausmachte, oder war er sauer auf den Umstand, dass er niemanden hatte, obwohl er ein guter Fang war, während Tegoshi und Massu öffentlich miteinander rumknutschten?

Hinzu kam, dass er sich absolut unverstanden fühlte... von den Frauen, seinen Freunden, der Welt.

Und so gern er seinen besten Freund auch um sich hatte, so sehr wusste er, dass ihn Uchi nicht verstehen würde. In solchen Dingen dachten sie einfach immer unterschiedlich. So kam es, dass er mal wieder missgelaunt auf dem Sofa saß und vor sich hingrübelte.
 

Natürlich wusste Uchi durch das Gespräch mit Subaru, dass ein One-night-stand mit Akanishi der Grund für Ryos miese Laune war, doch durch einfach nur Dasitzen und seinen besten Freund anstarren, würde er nicht erreichen, dass dieser mit ihm darüber sprach und es ihm dann vielleicht besser ging. Hiroki stand auf und ging langsam in die Küche. Er nahm zwei Gläser und eine Flasche Wein hervor. Dann schlenderte er gemächlich zurück in das Wohnzimmer, wo Ryo noch immer am gleichen Fleck saß.
 

"Ryo-chan?" Uchis Stimme riss Nishikido aus seinen Gedanken, während sein bester Freund sich zu ihm aufs Sofa setzte.

"Was?", fauchte Ryo. Im gleichen Moment merkte er, dass er hier seinen besten Freund vollkommen zu Unrecht zusammenstauchte. "Ähm... entschuldige bitte, Uchi..." meinte er abwiegelnd und versuchte dabei, zu lächeln. Dann blickte Nishikido auf die beiden Gläser und die Weinflasche, die vor ihm auf dem niedrigen Tisch in seinem Wohnzimmer standen. Er versuchte zu vergessen, was das letzte Mal passiert war, als er mit einem vermeintlichen Freund zusammen getrunken hatte. Gleichzeitig versicherte er sich selbst, dass Uchi seine Schwäche niemals so ausnutzen würde wie Jin es getan hatte.
 

Diese Art, wie Ryo ihn anfuhr, bestärkte Hiroki darin, dass er etwas unternehmen musste. Mit dieser Laune konnte man ihn ja nicht auf die Welt loslassen.

"Schon gut. Ich weiß, du sagst jetzt sicher, es ist nichts oder du willst nicht drüber reden, aber das lass ich nicht gelten." Er lächelte, öffnete dann die Flasche und goss ihnen beiden von dem Rotwein in die Gläser.

"Also, raus damit!"

Und obwohl Uchi nicht erwartet hatte, dass er Ryo so einfach zum Reden bekam, sagte dieser: "Ach... ich versteh mich einfach selbst nicht mehr... und das Ganze mit ihm hat mein Leben so kompliziert gemacht. Ist ja nicht so, dass ich ihn hassen würde, aber ihm scheint das alles gar nichts zu machen. Ihm ist scheißegal, was er mir damit angetan hat."
 

Uchi betrachtete seinen besten Freund nachdenklich. Am liebsten hätte er ihn in den Arm genommen, aber so weit ging er nicht.

Ryo hob kurz den Kopf und sah ihn an, dann griff er nach seinem Glas und nahm einen Schluck. Für Hiroki wirkte es fast, als wollte Ryo bloß Zeit dadurch gewinnen, denn danach fuhr er fort.
 

"Ich habe nun ja... du weißt schon..." Es folgte eine kurze Pause. "Mit Akanishi... Ich war sturzbetrunken." Der letzte Satz war offensichtlich als Rechtfertigung gedacht.

"Mit Akanishi...? Und... habt ihr darüber geredet? Oder, was, was hatte das denn für euch zu bedeuten?"

"Nichts hat es zu bedeuten! Ich bin nicht so..." Seine Augen funkelten Uchi an und dieser wusste, dass sein Freund beleidigt war von der "Unterstellung" seinerseits. Außerdem merkte Hiroki, dass es Nishikido alle Mühe kostete, nicht auszurasten und ihn anzuschreien.

Uchi hob abwehrend die Hände und sagte mit beruhigender Stimme: "Also, du warst betrunken und es ist einfach passiert. okay, so was kommt vor, Ryo. Guck nicht so." Er lächelte, ehe er hinzufügte: "Ich wollte nur wissen, ob ihr euch danach mal darüber unterhalten habt."

Noch immer war Nishikidos Körper angespannt, er fühlte sich als hätte er ein Mördertraining oder den letzten Auftritt einer unglaublich langen und kräftezehrenden Tour hinter sich. Doch dann seufzte er, wirkte fast schon verletzlich dabei.

"Nun ja... wir haben uns einmal kurz getroffen, aber für ihn scheint alles okay zu sein. Es hat ihm nichts bedeutet. Und ehrlich gesagt, bin ich nicht scharf drauf, ihm in nächster Zeit zu begegnen. Hätte er sich dafür nicht wen anders suchen können? Das ist genau der Grund, warum Leute schlecht von so was denken!"

Erneut griff er nach seinem Glas und starrte finster vor sich hin. /Echt mal... können die Schwulen nicht unter sich bleiben und mich in Ruhe lassen?/
 

"Von so was ja?" Uchi konnte nicht verbergen, dass ihn diese Formulierung getroffen hatte. Aber trotzdem versuchte er, wieder auf das eigentliche Thema ihrer Unterhaltung zurück zu kommen. Er hatte nicht vor, mit Ryo eine Grundsatzdiskussion abzuhalten, denn er wusste, dass der Andere sehr stur sein konnte.

"Ryo... hat er gesagt, dass es ihm nichts bedeutet? Und ist es nicht besser so? Es wäre doch viel schlimmer, wenn er sich jetzt Hoffnungen machen würde.", versuchte er diplomatisch, wieder das Thema zu wechseln.
 

"Na ja, aber wie würdest du dich fühlen, wenn dich jemand einfach so zum Spaß und gegen deinen Willen so benutzt und es dir danach scheiße, ihm aber super geht?" Nishikido machte eine kurze Pause und fügte dann hinzu: "Und was das andere angeht, so weißt du ganz genau, dass ich dich damit nicht meine."
 

"Nein ,weiß ich nicht... Nicht, wenn du es so formulierst. Du wirst, was das angeht, nämlich schnell unfair, besonders wenn du sauer bist. Und was Jin angeht... hat er dich wirklich benutzt? Oder war er vielleicht auch nur betrunken? Immerhin seid ihr sehr gut miteinander befreundet. Ryo... so wie du das erzählst, kann ich überhaupt nichts sagen, weil ich nicht weiß, wie es abgelaufen ist."
 

"Natürlich war er betrunken, aber er weiß ganz genau, wie ich drüber denke und hat trotzdem so was abgezogen, da schien ihn das mit unserer Freundschaft nicht besonders zu stören."

Anders als Uchi schien Ryo der Diskussion über Homosexualität nicht aus dem Weg gehen zu wollen, denn er sagte nun: "Das mit dir ist anders... ich respektiere dich und was du bist... immerhin hast du in all den Jahren nie was bei mir versucht."
 

Uchi schüttelte den Kopf energisch. "Ryo, bitte, du darfst das nicht so trennen. Weißt du, wie ich mich fühle, wenn du so redest? Als wäre Schwulsein was Schlimmes und bei mir nur irgendwie eine Ausnahme. Und das stimmt nicht."

Im Moment fühlte Uchi sich sehr verletzlich und das sah man ihm auch an. Er saß fast schon zusammengekauert da, die Arme um seine Knie geschlungen.

"Außerdem.... Alkohol kann echt gefährlich sein. Ich - ich kann nicht glauben, dass Akanishi das mit der Absicht gemacht hat, um dir wehzutun oder so. Viel eher, dass er sich einfach nicht unter Kontrolle hatte.", murmelte er schließlich.
 

"Du bist ein lieber Kerl, Hiro... und das weißt du... deswegen schaffen es auch immer wieder solche Kerle, dir weh zu tun! Und nur um das mal klar zu stellen... Schwulsein ist nichts Schlimmes, aber es ist verdammt nochmal was Schlimmes, da andere mit rein zu ziehen. Es wäre auch nicht okay, wenn ich über ein Mädchen herfalle, wenn ich betrunken bin." Nun sah Ryo seinen besten Freund an. Langsam beruhigt er sich wieder.
 

Uchi seufzte leise auf und wischte sich durchs Gesicht. "Ist er wirklich über dich hergefallen? Kannst du das ganz ehrlich so sagen?" Er wollte bei Leibe nichts verharmlosen oder Akanishi in Schutz nehmen, aber Hiroki konnte sich nicht vorstellen, dass irgendjemand einfach so über Ryo herfallen könnte und etwas mit ihm tun konnte, das diesem total missfiel.
 

"Was meinst du? Wenn du damit was andeuten willst, dann sag es gefälligst. Du weißt, dass ich nicht leiden kann, wenn man seine Meinung nicht sagt." Sogleich war Ryo wieder auf 180. Am liebsten hätte er das Gespräch an dieser Stelle einfach abgebrochen. Selbst Subaru schien ihm plötzlich einfühlsamer und verständnisvoller. Oder war das nur so gewesen, weil er gesehen hatte, wie mies es ihm kurz danach ging?
 

"Du bist gemein... Ich mach mir Sorgen um dich!" Insgeheim dachte Uchi darüber nach, dass sie sich in all der Zeit, die er nicht mehr in der gleichen Band wie sein ehemals bester Freund war, vielleicht doch zu weit voneinander entfernt hatten. Es tat ihm weh, dass Ryo ihm scheinbar nichts von sich aus erzählte, er fühlte sich wie eine Belastung für den anderen, seit er bei Nishikido aufgetaucht war, und all das brachte ihn gerade zur Verzweiflung.
 

"Du machst dir Sorgen? Warum fühlt es sich dann für mich so an, als wäre es egal, was ich erzähl? Als wärst du eh der Meinung, dass ich Jin irgendwelche Signale gesendet hab. Denkst du, ich wollte es?" Ungewollt klang es lauter als es sollte und Ryo fiel es sofort selbst auf.

"Das denkst du? Toll, für mich fühlt es sich so an, als würdest du sowieso nicht auf meine Fragen antworten wollen." Uchi sah Ryo fast schon geschockt an.

"Vielleicht sollten wir nicht weiter drüber reden.", meinte Nishikido nun leise.

"Du entscheidest. ich wünschte, du würdest mir mehr vertrauen... aber na ja." Entschlossen kämpfte Hiroki die Tränen nieder, die in ihm aufstiegen.

"Entschuldige. Ich bin momentan einfach so gereizt... Du bist einer meiner besten Freunde... vielleicht sogar mein bester... ich vertrau dir. Aber seit der Sache mit Jin ist alles so anders. Ich mein, es hat mir nichts bedeutet, ich bin ja nicht schwul, aber ich muss zugeben, dass ich es auch nicht einfach so vergessen kann." Ryo war bemüht, ruhig zu klingen, und rutschte etwas näher zu Hiroki.
 

Uchi nickte leicht, er kannte seinen Freund und wusste, dass dieser mit diesem Einlenken über seinen Schatten gesprungen war, was er nicht besonders oft tat. Er legte einen Arm um Ryo und meinte dann: "Schon okay, ich versteh, dass das alles andere als leicht ist. Also... du denkst immer wieder drüber nach, hm? Und Jin tut das nicht?"

Sie hatten wieder Frieden geschlossen.
 

Ohne sich zu wehren ließ Ryo die Berührung seines besten Freundes zu, hatte es immer so getan. Bei Uchi war es ihm auch nie unangenehm gewesen, wenn ihn dieser umarmte oder ihm nahe kam. Uchi konnte fühlen, dass sich Nishikido entspannte, wenigstens etwas.
 

"Kann ich mir nicht vorstellen. Für ihn war ich nur eine seiner Eroberungen. Ich kenne Jin... und für ihn muss es ja auch nichts bedeuten... Aber für mich stellt es so ziemlich alles in Frage, was ich bisher als fest und unumstößlich angesehen hab."
 

"Aber... Ryo... war es - wirklich so schlimm? Ich meine... die Sache an sich, nicht, was du jetzt im Nachhinein darüber denkst." Ohne es wirklich zu wollen, war Uchi unglaublich angespannt. Es machte ihn nervös, so mit seinem besten Freund zu reden, aber er konnte die Frage auch nicht ungestellt lassen. Also bemühte er sich, alles so vorsichtig wie möglich zu formulieren.

Einen Moment fürchtete er auch, dass Ryo ihm nicht antworten würde, doch nach einer kurzen Weile meinte dieser dann: "Die Sache an sich? Der Teil, an den ich mich erinnere, war okay, aber wie gesagt, ich war verdammt betrunken. Und ich sag ja nicht, dass es nicht hätte schlimmer sein können, aber ich finde ja immer noch, dass die Art nicht die richtige war. Ich konnte ihm danach noch nicht mal in die Augen sehen."
 

Der Jüngere nickte leicht. Er sah sofort, dass es Ryo nicht gefiel, dass er nicht mit Jin darüber geredet hatte. Es war eben Ryos Art, solche Dinge aus der Welt zu räumen, er war ein sehr direkter Mensch, der immer sagte, was er dachte. Und so wie es aussah, gefiel es ihm nicht, über ein Thema nicht reden zu können. Verstohlen lächelte Uchi und tätschelte Ryo den Rücken.

"Natürlich ist es total blöd gelaufen, da sag ich ja gar nichts. Ich wünschte, ich könnte mehr für dich tun." Es klang fast schon zärtlich, wie er das so sagte, was allerdings keinen von beiden störte. Innerlich dankte Hiroki Gott, oder wem auch immer, dafür, dass Nishikido den Sex an sich nicht grauenvoll gefunden hatte.

"Aber du hast keinen Grund, dich schlecht zu fühlen, Ryo-chan. Bitte... du hast es nicht drauf angelegt, es ist einfach passiert. Vielleicht war es sogar ganz okay an sich und dass Jin nicht unbedingt - sensibel und enthaltsam bei so was ist..." Eigentlich wusste er gar nicht, was er weiter als Entschuldigung dafür finden sollte, aber irgendwie hatte er das Gefühl, all das so sagen zu müssen.
 

Entspannter als noch vor einigen Minuten lehnte Ryo an seinem besten Freund, während er seinen Worten lauschte. Erst jetzt wurde ihm bewusst, dass ihm dieser wirklich gefehlt hatte, besonders in NEWS war Uchi immer seine Bezugsperson gewesen. Er konnte nicht sagen, dass er die anderen Mitglieder nicht mochte, aber es war schwierig für ihn, mit ihnen zu reden. Selbst Shige, der aus der gleichen Gegend kam, wie er selbst, war irgendwie nicht so zugänglich für Nishikido.

"Ich hab dich vermisst.", stellte Ryo plötzlich einfach so fest. Dann dachte er kurz nach, ehe er leise meinte: "Sag mal... Hiro... was genau findest du an Männern? Ich mein... du siehst gut aus, sicher könntest du jederzeit ein nettes Mädchen finden."
 

Uchi lächelte leicht. Er kannte diesen lieben Ryo, der anschmiegsam war, charmant... und wenn er unter Alkoholeinfluss bei Jin genauso gewesen war, dann war es kein Wunder, dass ihn Akanishi nicht abgewiesen hatte. Ryo war sich scheinbar nicht bewusst, dass er auch auf Männer eine anziehende Wirkung haben konnte.

"Das ist ne ganz schön knifflige Frage. Bist du sicher, dass du die Antwort hören willst?" Er machte nur eine kleine strategische Pause, gerade lang genug, dass Ryo Zeit hätte zu protestieren.

"Na ja, ich finde Mädchen nett, aber irgendwie war's das. Bei Männern fühle ich mich wohler, und sicher. Und außerdem - ich mein, ich find sie halt sexy." Obwohl Uchi kein Problem mit seiner Sexualität hatte, wurde seine Stimme zum Ende hin leiser. Es war ungewohnt, dass er ausgerechnet mit Ryo darüber sprach.
 

Dieser wunderte sich auch über sich, dass er das Gespräch weiter in diese Richtung lenkte, aber erstmals hatte er Interesse dafür, zumal er sich in der Gegenwart seines besten Freundes nie von diesem bedroht gefühlt hatte.

"Verstehe... und was für Männer magst du?"
 

"Eh? Ähm..." In Uchis Kopf schwirrten in diesem Moment so viele Gedanken durcheinander. Zum einen war er froh, dass er sich mit Ryo nun normal darüber unterhalten konnte, dann war da noch die Hoffnung, dass Ryo vielleicht irgendwann sogar stolz darauf sein konnte, dass er sein erstes Mal ausgerechnet mit sexy Jin hatte, und dann natürlich noch die Gedanken, die er sich aufgrund der Fragen Nishikidos machen musste.

"Meinst du äußerlich oder vom Charakter?"
 

Ryo löste sich von Uchi, beugte sich vor, um nach seinem Glas zu greifen und antwortete dann beiläufig: "Na ja, erstmal vom Aussehen her, dann vom Charakter... und dein Ex scheint ja nicht der Richtige gewesen zu sein. Du hättest ihn mir mal vorstellen sollen, dann hätte ich ihn unter die Lupe genommen. Den nächsten werde ich ganz genau beäugen." Er hatte nicht vergessen, wie Uchi vollkommen durchnässt und weinend vor seiner Tür gestanden hatte. Er nippte an seinem Wein und betrachtete seinen Freund.
 

"Ja, das stimmt, der Richtige war er nicht, aber dass es schmerzt, heißt wenigstens, dass vorher Gefühle da waren. Und den nächsten schlepp ich zu dir. Auch wenn ich nicht sicher bin, ob ich je einen finde, der die Prüfung überstehen würde."

"Da hast du recht... und wenn er dir wehtut, dann Gnade ihm Gott.", Ryo lehnte sich wieder zurück. Er wartete geduldig darauf, dass Uchi auf seine zuvor gestellte Frage antwortete. Sie waren lang genug befreundet, dass er wusste, dass Hiroki noch antworten würde.
 

"Also, äußerlich... ich mag's, wenn jemand seinen eigenen Stil hat und gepflegt ist. Sonst kann ich wenig sagen, es muss einfach passen. Allerdings mag ich es, wenn die Haare länger sind als bei Tanaka, sonst kann man ja gar nicht wuscheln. Vom Charakter mag ich jemanden, der lustig ist, aber auch mal ernst sein kann. Ich muss mich auf ihn verlassen können und er muss damit leben, dass ich anhänglich bin - und eifersüchtig. Ich möchte wichtig sein und ich will das spüren." Irgendwie hatte Uchi das Gefühl, dass er zuviel gesagt hatte, für ihn hörten sich seine eigenen Worte plötzlich seltsam an.
 

Ryo stellte sein Glas wieder auf den Tisch. Er nickte leicht. Insgeheim beneidete er Uchi dafür, dass dieser so genau wusste, was er wollte.

"Verstehe... in der Hinsicht bist du wie ein Mädchen. Und hattest du schon einmal bei einem das Gefühl, dass es genau so ist?"

"Hm, ja, schon. Nur gab es dann andere Dinge, die nicht gepasst haben... Manchmal war es mein Job, manchmal hatten wir uns irgendwann nichts mehr zu sagen. Aber das passiert mit Mädchen auch, nicht wahr?" Uchi suchte Ryos Blick, wollte versuchen, daraus zu lesen, was sein Freund wohl dachte.
 

"Was Mädchen angeht, da solltest du wen fragen, der sich damit besser auskennt. Bei mir läuft es mit den Frauen momentan nicht so besonders." Das Lächeln Nishikidos wirkte leicht gequält, er hatte keine Ahnung, was momentan mit ihm los war. Erst liefen alle Dates schief, dann die Sache mit Jin und nun unterhielt er sich gerade mit Uchi über Beziehungen.

Hiroki legte den Kopf schief und sah ihn erstaunt an.

"Ich versteh es nicht. Weiber... bei denen weiß man nie, was in ihnen vorgeht." Wobei Ryo sich nicht sicher war, ob er dass denn bei Männern immer wusste. "Ich mein, ich seh gut aus, hab Geld, bin berühmt, aber scheinbar reicht ihnen das nicht. Wenn ich ne Frau wäre, würde ich mir jemanden wie mich zum Freund wünschen."
 

Uchi grinste. Einerseits, weil er das mit dem Problem, nicht zu wissen, was der andere denkt, auch kannte, und zum anderen, weil sein bester Freund so absolut von sich überzeugt war.

"Ryo... du bist immer noch so selbstbewusst. Das hab ich schon öfter beneidet... ich meine, gutes Aussehen reicht eben manchmal nicht und mein Geld hilft mir auch nicht, wenn ich keine Zeit hab, mit meinem Partner ins Kino zu gehen oder zu telefonieren." Es klang traurig, wie Hiroki das sagte.
 

"Herrje... ich will jemanden, der so etwas versteht. Wenn sie nicht versteht, dass ich nicht täglich bei ihr sein kann, dann soll sie sich jemanden suchen, der nicht so nen Job hat. Und es heißt ja nicht, dass ich nicht an sie denke... Ich würde ihr Mails schreiben, fragen, wie ihr Tag so war." Ryo wurde schon wieder leicht gereizt. "Aber soweit bin ich eh mit den letzten Mädels gar nicht gekommen. Die gingen mir schon beim ersten Date furchtbar auf die Nerven. Da war keine dabei, wo es mir Leid tat, dass ich sie nicht wiedersehe.", erklärte er dann leiser.
 

"Sou ka... und du hast keine Ahnung, was dich stört? Ich mein, ist es etwas Allgemeines oder war es bei jeder etwas anderes? Vielleicht hattest du einfach Pech in letzter Zeit." Hiroki fiel auf, dass er fröhlicher dabei klang als er sollte. Er war froh darüber, dass Ryo momentan keine Freundin hatte, denn er war immer eifersüchtig auf diese Mädchen, die dem Älteren nah kommen durften und die er so liebevoll ansah.
 

"Es war an jeder etwas anderes. Entweder werde ich wählerischer oder die Mädchen immer nervtötender. Aber wir sollten uns nicht zu viele Gedanken darüber machen, meine Pechsträhne wird vorüber gehen. So ein toller Typ wie ich bleibt nicht ewig allein."

"Ryooooo-chan!" Uchi wuschelte ihm grinsend durch die Haare. "Dein Selbstbewusstsein möcht ich mal haben. Ich fühl mich immer so schnell einsam." Er lehnte sich wieder an Ryo.

"Du solltest selbstbewusster sein, Uchi! Du siehst gut aus und hast Stil und man fühlt sich gut mit dir. Hinzu kommt, dass du verdammt gut kochen kannst, was echt was heißen soll, wenn ich das sag." Während Ryo dies sagte, hatte er seinen Arm um Hiroki gelegt und tätschelte ihm sanft die Schulter.

"Lieb, dass du das sagst... und ich bekoche dich auch gern. Wenn ich dich hier schon einfach so überfalle, muss ich doch wenigstens irgendwas machen."

"Wir finden sicher einen für dich... hier in dem Haus scheint ja eh jeder schwul zu sein." Augenblicklich verfinsterte sich das Gesicht Nishikidos und fast gleichzeitig grinste Hiroki. Das sah seinem besten Freund ähnlich.

"Jeder bestimmt nicht. Oder gibt's noch mehr, was ich verpasst hab?" Es war kaum zu beschreiben, aber Klatsch und Tratsch war immer interessant.
 

"Nun ja... das kommt ganz darauf an, ob du von Massu und Tegoshi weißt.“, erwiderte Ryo und fügte hinzu, dass das sicher nicht alles sei. Seiner Meinung nach musste es noch mehr geben.

"Guck nicht so böse, das gibt Falten. Und außerdem ist es nicht nötig, die beiden sind bestimmt total niedlich. Die haben's gut... die können sich dann auch immer sehen.", meinte der Jüngere fast schon sehnsüchtig.

"Jaaaa total niedlich... Kannst du dir vorstellen, dass die beiden im Flur rumgeknutscht haben?" Ryo funkelte Uchi an, er sah aber fast schon ein, dass Hiroki das anders interpretierte als er selbst.

"Und? Wenn du ne richtig tolle Freundin hättest, würdest du das auch machen oder? Komm, Ryo-chan, gib dir einen Ruck. Ich versteh ja, dass das bestimmt erstmal ein schockierender Anblick war, aber... Ich bin jedenfalls neidisch." Uchi hatte seinen Arm auf Ryos Unterarm gelegt und streichelte sanft darüber. Er fühlte, dass sich sein Freund wieder etwas verspannt hatte.
 

"Nein... Ich würde wie jeder normale Mensch zu Hause rumknutschen, nicht auf dem Flur oder sonst wo!" Ryo machte eine kurze Pause und meinte dann: "Neidisch? Ich weiß nicht, worauf, aber okay. Ich wette, du würdest gern mit Massu tauschen... Tego entspricht so ziemlich dem, was du immer auf die Frage nach deinem Typ Mädchen geantwortet hast, wenn man mal davon absieht, dass er ein Kerl ist."
 

Uchi fühlte sich zwar etwas unverstanden, aber er ließ es dabei bewenden. Ryo war eben anders als er selbst niemand, der auf Austausch von Zärtlichkeiten in der Öffentlichkeit stand. Er selbst würde seinen Freund gerne einfach mal so, ohne Rücksicht auf den Ort, küssen wollen.

"Tego? Nee... ich möchte doch wen, der mich beschützt irgendwie. Nicht immer, aber jemand, der mich umsorgt. Bei Tego hätte ich immer das Gefühl, ich müsste mich voll um ihn kümmern."
 

"Verstehe... Tja, Darling... dann musst du wohl doch auf mich warten!", meinte der Ältere grinsend und strich sich dann durch die Haare. Dafür unterbrach er das Streicheln auf seinem Unterarm, da er diesen nun seinem besten Freund entzog. Und zu seinem Erstaunen gefiel es ihm nicht, dass diese sanften Berührungen aufhörten. Das verwirrte ihn.
 

Uchi kicherte leise. Es gefiel ihm, wenn Ryo so redete, auch wenn er wusste, dass es nur Spaß war. " Und bis wann muss ich warten?"

"Hmmmm... Lass uns einen Film gucken, ich denk derweil drüber nach." Dann erhob sich Nishikido kurzerhand und ging zu dem Schrank, in dem er seine Filme aufbewahrte. Er kramte kurz nach einer DVD und meinte schließlich:

"Ich hab mir den Film von wem ausgeliehen. Kennst du ihn?" Kurz hielt er die DVD-Hülle hoch, so dass Uchi den Titel " sekai no chuushin de ai wo sakebu" (Hier für alle, die den Film nicht kennen, sich aber dafür interessieren: http://www.cinemasia.de/index.php?option=content&task=view&id=277 und der Trailer: http://www.youtube.com/watch?v=hfY9ABGAxvA ) lesen und kurz den Kopf schütteln konnte. Nishikido öffnete die Hülle, legte die DVD in den Player und kam dann samt der Hülle wieder zum Sofa zurück.

"Brauchen wir noch was? Hiro? Du könntest ja noch was Anti-alkoholisches zu trinken aus der Küche holen. Und Snacks."
 

Uchi nickte, erhob sich dann gehorsam und ging in die Küche. /Wenn er seine Freundinnen auch ignoriert und sie dann rumscheucht, weiß ich, wo das Problem liegt./, dachte sich der junge Mann, während er eine Kanne mit Tee, zwei Tassen und eine Schale mit Erdnüssen auf ein Tablett stellte. Er ließ seinen Blick kurz darüber wandern und nickte dann. Langsam ging er zurück ins Wohnzimmer, stellte das Tablett auf den Tisch und ließ sich wieder auf dem Sofa neben Nishikido nieder.
 

Wie immer wenn sie zusammen einen Film sahen, saßen sie dicht beieinander. Uchi schenkte ihnen Tee ein und zog die Schale mit den Nüssen so in die Mitte, dass sie beide problemlos dran kamen.

Ryo klickte sich durch das Menü der DVD, stellte alles ein und startete dann. Der Film ging schon so los, dass man merkte, dass es eine absolute Schnulze war. Es war eine von Uchis Schwächen, dass er sehr leicht gerührt war. Egal ob er einen traurigen Film sah oder ein Buch las, er begann schnell zu weinen. Bei Ryo störte es ihn nicht, wenn der das sah, aber ein bisschen peinlich war es ihm schon.
 

Nishikido kannte seinen besten Freund. Er hatte ihn schon oft bei Filmen weinen sehen und es störte ihn nicht mehr. Und er wusste auch, dass Hiroki es mochte, wenn man ihn in den Arm nahm und tätschelte, also tat er seine Pflicht als guter Freund und legte einen Arm um den Jüngeren. Seine Hand lag Uchis Schulter und dieser lächelte leicht, während er sich dichter an Ryo schmiegte. Es gefiel ihm, wenn sie sich so nahe waren. So beugte er sich seltener als gewollt vor, um nach seinem Getränk oder Nüssen zu greifen, denn er wollte diese Nähe nur ungern aufgeben, doch Ryo hatte da scheinbar kein so großes Problem mit.

Er löste sich von Uchi, beugte sich vor, nahm seine Tasse, schlürfte einen Schluck Tee, nahm sich dann eine Handvoll Nüsse aus der Schale. Dann erst lehnte er sich wieder zurück und fast, als ob er nur darauf gewartet hatte, sank Uchi wieder gegen seinen besten Freund, der ihm nun die Nüsse hinhielt, um mit ihm zu teilen.

Lächelnd nickte Uchi und nahm sich ein paar der Erdnüsse, wobei er kurz Ryos Hand berührte.
 

Ryo gefiel der Film, aber er war ihm einen Tick zu ruhig und irgendwie war er durch die Dreharbeiten zu "ichi littoru no namida" abgestumpft. Diese ähnliche Story, wo jemand todkrank war, rührte ihn nicht wirklich. Aber er wusste, dass es genau so etwas war, wo Uchi seine Gefühle ausleben konnte. So kam es, dass er immer mal wieder seinen besten Freund musterte, der an ihn gelehnt da saß, gebannt auf den Bildschirm sah und schon bald Tränen in den Augen hatte.

/Er ist echt einer der wenigen Menschen, die sogar noch gut aussehen, wenn sie weinen./

Ryo zog skeptisch eine Augenbraue hoch. Es konnte doch nicht normal sein, dass er sich so leicht von Uchi, seinem besten Freund, ablenken ließ. Es war schon vorgekommen, dass ihn ein Mädchen ablenkte, wenn er einen Film mit ihr sah, aber bei einem Mann noch nie. Genau in diesem Moment schniefte Uchi und als Ryo wieder zu ihm sah, merkte er, dass dem Anderen Tränen über die Wangen liefen. Sanft zog Nishikido den Jüngeren dichter zu sich und streichelte ihm sanft mit der Hand, die bis dahin auf Uchis Schulter gelegen hatte, durch die Haare.

/Wie warm und weich er ist. Ich glaub, sein Exfreund weiß gar nicht, wen er hier verlassen hat. Muss ja ein ganz schöner Idiot gewesen sein... vielleicht ganz gut, dass er den los ist./, dachte Ryo, während er seinen besten Freund so im Arm hielt. Es verwirrte ihn, aber er fühlte sich nicht schlecht dabei, Uchi so fest zu halten, trotz der Tatsache, dass dieser ein Kerl war.

Liebevoll tätschelt und streichelte er den Jüngeren auch nachdem der Film zu Ende war und sich Uchi schon wieder beruhigt hatte.
 

"Ryo-chan? Du musst mir sagen, wenn es dir zu viel wird, dass ich hier bei dir wohne, ja?" Das war Uchi eben so in den Sinn gekommen, während er hier saß und Ryo ihn festhielt. Er wollte seinem besten Freund auf keinen Fall zur Last fallen.

Ryo lächelte ihn ehrlich an. "Mach dir nicht so viele Gedanken, Hiro, du kennst mich, wenn mich was stört, dann sag ich es immer auch."

Uchi nickte leicht. Er mochte es, wenn Ryo so lächelte, es bereitete ihm fast das Gefühl von Schmetterlingen im Bauch.

"Ich glaube immer, dass es den meisten Leuten lieber wäre, wenn ich nicht ganz so direkt wäre.", fügte Ryo hinzu.

"Stimmt. Manchmal könntest du ja auch ein bisschen vorsichtiger sein. Aber dafür verträgst du es auch, wenn man dir mal was an den Kopf wirft."

"Damit hast du recht, aber weißt du, manchmal hab ich einfach das Gefühl, dass die Leute es quasi herausfordern..." Er verstummte, dachte darüber nach, ob es ein Fehler war, dass er oft so direkt sagte, was er dachte.

"Bei mir bist du eigentlich nie so, aber bei anderen schon. Na ja, aber das bist einfach du." Uchi lehnte entspannt an ihm und Ryo ließ seinen Arm einfach um den Jüngeren liegen. Er war so froh, dass Hiroki das alles so sah.

"Manchmal tut es mir ja auch sehr Leid... Aber es liegt mir nicht, mich dann dafür zu entschuldigen.", erklärte Nishikido. Es war wahr, manchmal wusste er, dass er sich zu fies ausgedrückt hatte, aber sich zu entschuldigen kam selten in Frage, da stand ihm sein Stolz irgendwie im Weg.

"Daran könntest du arbeiten. Aber für mich ist es auch so okay. Wenn es dir Leid tut, sieht man das in deinen Augen."

"Ich kann mich ja bemühen, aber manchmal geht es einfach mit mir durch, wenn da niemand ist, der mich zügeln kann.", Ryo dachte daran, wie es war, als Uchi noch in beiden Gruppen an seiner Seite gewesen war. Er hatte es irgendwie immer geschafft, ihn zu beruhigen. Sobald Hiro da war, war er fast schon nett.

"Ich wünschte, ich könnte noch da sein... ich würde das machen.", erwiderte Uchi, der den traurigen Ton herausgehört hatte, der in Nishikidos Stimme lag.
 

"Ich weiß nicht, was dich geritten hat, mit solchen Deppen trinken zu gehen. Du hättest mich mitnehmen sollen, dann hätte ich auf dich geachtet, dann wäre das alles nie passiert." Nishikido seufzte leise auf. Er hatte sich schon so oft wegen dieser Sache Vorwürfe gemacht.

"Was meinst du, wie oft ich mir gewünscht hätte, dass du mich davon hättest abhalten können. Aber es ist meine eigene Schuld."

Tapfer blickte Uchi Ryo an. Es fiel ihm schwer, nicht zu weinen, denn er hatte oft geweint, wenn er über seine eigene Dummheit nachdachte.

Erneut zog Nishikido seinen besten Freund zu sich. "Tut mir Leid... ich wollte dich nicht traurig machen... ich weiß, dass es für dich viel schwieriger sein muss als ich es mir vorstellen kann." Es klang sanft, wie er es sagte. Er wusste ja selbst, dass es schwer sein musste, zu sehen wie alle anderen Erfolg und Spaß hatten.

Und Uchi, der sein Gesicht nun an seiner Brust verbarg, murmelte leise: "Das muss es nicht. Es ist lieb, dass du zuhörst.... und mich festhältst."

"Vielleicht sollten wir gleich mal schlafen gehen?", meinte Ryo leicht nickend. Es war ihm nicht unangenehm, seinen besten Freund fest zu halten, aber dieses Gespräch war entschieden nicht gut für Uchi und Schlafen war keine schlechte Idee. Er war selbst sehr müde. Zwar würde Uchi sicher gleich behaupten, dass er nicht müde sei, aber Ryo kannte ihn eben genau. So wartete er gar nicht erst Uchis halbherzige Bekundungen seines Zustandes ab, sondern stand auf.

"Ich werd ins Schlafzimmer gehen und deinen Futon ausbreiten, ja?" Nishikido lächelte. Hiroki war aufgesprungen und wollte es selbst machen, aber so etwas kam für Ryo gar nicht in Frage, immerhin war sein bester Freund zu Gast. Seine Mutter würde es nicht gern sehen, wenn seine Gäste sich ihr Bett selbst machen mussten. Während er Uchi dies erklärte, drückte er ihn auf Sofa zurück. Dann meinte er schließlich: "Aber wenn du möchtest, dann kannst du ja schon mal ins Bad gehen."
 

So kam es, dass Ryo im Schlafzimmer den Futon und das Bettzeug ausbreitet und Hiroki ins Bad ging, wo er sich wusch, seine Zähne putzte und seinen Pyjama anzog. Als er zurück ins Schlafzimmer kam, sah er seine Bettstatt. Es passte ihm irgendwie nicht, dass Nishikido ihn das nicht hatte machen lassen.

"Danke...", nuschelte der schlanke hochgewachsene Mann und blickte sich dann zu Ryo um, was er fast augenblicklich bereute, da dieser sich gerade sein Shirt ausgezogen hatte und nun oben ohne vor ihm stand.

/Ryo! Hattest du schon immer so einen tollen Körper? Echt kein Wunder, dass Jin dich nicht von der Bettkante geschubst hat./, dachte er sich und starrte Ryo ungewollt an.

Ryo sah Uchi erstaunt an und fragte: "Ist was nicht in Ordnung?"

Hiroki schüttelte schnell den Kopf. "Alles in bester Ordnung."

Nishikido nickte leicht verwirrt, schlurfte dann aber trotzdem ins Bad.

Als der Schwarzhaarige kurze Zeit später wieder aus dem Bad kam, trug er Shorts und ein T-Shirt. Vorsichtig stieg er über Uchi hinweg, krabbelte in sein Bett und sagte dann: "Ich mach jetzt das Licht aus, ja?"

Dann lagen sie noch eine Weile wach, unterhielten sich im Dunkeln darüber, dass sie früher immer das Zimmer geteilt hatten. Und Ryo meinte, dass sie das auch wieder tun würden, sobald Uchi wieder in die Gruppen aufgenommen war. Er glaubte fest daran, dass man ihm das nicht ewig verwehren konnte.



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von: abgemeldet
2009-07-26T01:31:38+00:00 26.07.2009 03:31
woop woop...
ich mag ryo nicht... aber mit uchi in kombi ist er erträglich. ;)
und das zwischen shige und pi ist so... ahhh ... mega emotional. >///<
hoffe das wird wieder.
werd ganz schnell weiter lesen (wenn ich ne runde gepennt habe). *g*
bai cha~
Von:  ZERITA
2008-08-10T20:16:17+00:00 10.08.2008 22:16
als ich angefangen hab die ff zu lesen (vor zwei wochen) wollt ich jeden tag ein bisschen lesen, aber es war so toll.
konnte gar nciht mehr aufhören mit lesen!
bin ja mal gespannt was aus kame und imai wird, was jin noch passiert, wie es mit p und shige weiter geht...
kann ich gar ncith alles aufzählen!
bin schon ganz gespannt aufs neue kapitel ^^
macht weiter so!!
Von:  Sere-chan
2008-08-10T12:46:18+00:00 10.08.2008 14:46
Ohhhhh wie toll *--*

Ich finds gut, das Shige Pi erklärt hat, das zwischen ihm und Tackey nichts läuft :D Bin gespannt wie es weitergeht mit den beiden :P

Unnnnd bei Ryo und Uchi... das wird bestimmt noch interessant *---*

Schreibt schnell weiter, ja? *cookies und schoki gibt*
Von:  Kali-YugaSZ
2008-06-30T19:20:23+00:00 30.06.2008 21:20
Juuhuuu Kapitel 15 ist ON *.*...und es ist mal wieder toll!
auch wenn jin da nicht dabei ist U_ù..aber dauernd erwähnt wird XDD grins*
das ist schööön Ryo geht es anscheinen etwas besser lol* und Uchi ist so zucker...hoffe das vielleicht aus dem beiden etwas mehr wird als nur freunde lach*
toll geschrieben!

bai
Sei*


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