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Tage der Vergeltung

von

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Chapter XXI

Irgendwo in der Sierra Madre

Mexico

05. 30 h

27. Mai
 

Am Ende seiner Kräfte und zu Tode erschöpft wankte Mulder durch den Regenwald der Sierra Madre. Auf seinem Rücken trug er Scully, die ihr Bewusstsein seit dem nächtlichen Angriff nicht mehr wiedererlangt hatte, und an seinem Hals baumelte das glitzernde Kruzifix. Es hatte noch die ganze restliche Nacht hindurch geleuchtet und ihn und Scully vor weiteren Vampir-Angriffen geschützt. Mulder war überzeugt, dass sie beide einen weiteren Angriff nicht überlebt hätten.

Er konzentrierte sich nur noch darauf, einen Fuß vor den nächsten zu setzten, ohne dabei zu stolpern, doch immer wieder knickten seine Beine vor Schwäche ein, als wollten sie ihm ihren Dienst verweigern. Er bemerkte nicht einmal, wie sich der Regenwald um ihn herum langsam lichtete. Er blieb erst fassungslos stehen, als er einen breiten Schotterweg unter seinen Füßen hatte. Schnurgerade führte er bergab, hinunter in ein Tal, wo winzige Felder und ein Dorf zu sehen waren.

Mulder wusste nicht, was er fühlen sollte. Für einen kurzen Augenblick zweifelte er sogar an seinem Verstand. Tränen schimmerten in seinen Augen, als die Sonne langsam am Horizont immer höher stieg und ihre rettenden, wärmenden Strahlen über den Himmel sandte.

Er wandte den Kopf zu Scully, die noch immer bewusstlos war. „Wir haben es geschafft, Dana. Es ist nicht mehr weit, dann sind wir endlich in Sicherheit.“

Langsam setzte er sich in Bewegung, vorsichtig und endlich mit einem Ziel vor Augen, das ihm neue Kraft verlieh. Er genoss es, die Wärme der Sonnenstrahlen auf seinem Gesicht zu spüren. Und er schwor sich, nie wieder anzuzweifeln, wie wichtig diese Sonne für die Menschheit war.
 

Es war 03.15 h in Washington D.C., als der Anrufbeantworter im Apartment von Assistant Director Walter Skinner ansprang. Leise drang die Ansage durch die Wohnung: Hallo. Sie sind mit dem Anrufbeantworter von Walter Skinner verbunden. Leider bin ich im Augenblick nicht zu erreichen, aber Sie können eine Nachricht nach dem Signalton hinterlassen.

Es piepste durchdringend.

„Sir, hier spricht Fox Mulder. Wenn Sie da sind, dann gehen Sie bitte ran! - Scully und ich befinden uns im Augenblick in einem kleinen Dorf in der Nähe des 'El valle de esperanza'. Wir sind gezwungen worden unsere Ermittlungen überstürzt einzustellen. Die Situation ist eskaliert und wir mussten fliehen. Die 'Independent Group' existiert nicht mehr. Jedenfalls nicht mehr so, wie wir sie zu Beginn unserer Ermittlungen angetroffen hatten. - 'Cadaver Sanguisugus' nennt man dieses Phänomen in Fachkreisen. Ich kann es Ihnen im Augenblick nicht näher erklären. Ich bin – es ist alles noch zu früh, um mehr sagen zu können. Es wird auch keinen Sinn haben, einen abschließenden Bericht hierüber zu verfassen.

Ich möchte Sie bitten, uns so schnell wie möglich von hier abholen zu lassen. Scully benötigt dringend ärztliche Hilfe und ich kann noch immer nicht für unsere Sicherheit garantieren. Womöglich werden uns die Schatten der Finsternis für immer verfolgen für das, was wir getan haben... Für Sie ist es wahrscheinlich relativ leicht die Existenz von Telepathie oder Telekinese zur Kenntnis zu nehmen. Aber die Vorstellung, dass das Böse, das Menschen getan haben, weiterlebt, ist viel grausamer und schwerer zu begreifen.“

Der Apparat schaltete sich aus, nachdem Mulder geendet hatte. Das kleine Signallämpchen begann pflichtbewusst zu blinken.
 


 

- Ende -



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