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Der Fluss des Lebens

Rei im Glück
von

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AD ARMA - ZU DEN WAFFEN

t - 00h 00min 23sek
 

"Dr. Akagi, 7th Child und EVA-15 trennen den Memory-link, Synapsenkurve stabil...Moment...Synchronwert steigt rapide! 93,4...102,6...119,4...134...154...er hat sich bei 166,23% eingepegelt!" kam es hektisch von Maya, Ritsuko und Misato hatten sich schon längst an ihre Seiten gestellt und verfolgten den Synchrongraph von Kati auf seinem Weg nach oben. "Was ist da los, warum schießt sie auf einmal so nach oben?" fragte Misato verwirrt. Ritsuko war schon einen Schritt weiter und rief Kati über das Com-System. "Katarina, würdest du uns bitte erklären was da los ist?"

"...ich werde ihn vernichten...er wird leiden wie kein zweiter...mein EVA hat mir die Kraft gegeben ihn zu töten. Wir werden unsere Rache haben..."

Mehr war nicht zu hören, wobei man nicht mal sagen konnte ob Kati wirklich auf Ritsuko’s Ruf reagiert hatte, denn ihre Stimme war kalt und leise, als spräche sie zu sich selbst. Die Videoverbindung war vom Plug aus deaktiviert worden, so konnte keiner ihre vor Mordlust brennenden Augen sehen. Hätte sie keinen Plugsuit angehabt, währe das leuchten der S² in ihrem Bauch zu sehen gewesen. So umklammerte sie nur die Kontrollen ihres Plugs und blickte hoch in den Himmel, wo die Ryuosankis und die übergeordneten NEO Ryousankis auf sie zuschwebten. Selbst diejenigen die nicht gehört hatten was Katarina gesagt hatte, konnten anhand der offenen Kieferklammern und dem leuchtenden Auge des EVAs erkennen, das Pilotin und EVA nicht grad bester Laune waren.
 

t - 00h 00min 10sek
 

In einer dunklen Röhre, umgeben von einer widerlich schmeckenden Flüssigkeit, saß eine Person und zitterte. Er hatte gesagt dass er ihre Seele bräuchte um kämpfen zu können, das die Person nur das tun müsste, was sie jahrelang trainiert hatte, wofür man sie ausgebildet hatte. Ihre Hände umklammerten die Griffstücke, die dort wie Joysticks angebracht waren. Der grauhaarige Mann hatte der Person gesagt was sie wie zu tun hatte, aber es kam ihr Surreal vor. "Sobald es losgeht wirst du sehr schnell wissen was zu tun ist. Vergiss nicht das ich auch noch da bin." hatte er gesagt.

Sollte das etwa beruhigend wirken?

*Sei bereit, die Zeit ist gekommen.* erschallte es auf einmal in ihrem Kopf, es war die Stimme des grauhaarigen und ewig grinsenden Mannes.

"O-Ok..." sagte die Person nur unsicher, ehe sie das Gefühl hatte sich zu drehen.
 

t - 00h 00min 05sek
 

"Kati, ich weiß nicht warum du grad so angepisst bist...aber mach nichts dummes..." brummte Kensuke noch durch den offenen Kanal, hoffend das Kati ihn verstanden hatte. Alle anderen hatten denselben Gedanken.

Auch wenn sie es gehört hatte, sie hatte grad wirklich schwer mit sich zu Kämpfen um nicht nach Hikaris Gewehr zu greifen und Blind in den Himmel zu schießen.
 

t - ZERO
 

Ventile öffneten sich und Sperren schoben sich aus ihrer Halteposition als man ihnen den Befehl zum Freilassen der Bestien gab. Leuchtende Kondensstreifen durchzogen den Himmel als das überschüssige Kühlmittel einfach abgelassen wurde. Mit einem zischenden Geräusch gaben dann auch die S²-Sperren den Stromfluss frei, welcher die weißen Körper der Ryousanki's mit Energie versorgen sollte. Sofort zuckten Muskeln und Nerven als neues Leben durch die gigantischen Körper floss. Als letztes lösten sich die Neuralsperren, die bis eben noch den Kontakt von Pilot zu Ryousanki verhinderten.

Grollend erwachten die Kolosse zum Leben und zogen ihre Gliedmaßen aus den Einbuchtungen der NEO PATH Flugzeuge, getrocknetes Kühlmittel stob von ihnen ab wie Schnee. Sie alle brauchten einen kurzen Augenblick um sich zu orientieren, doch dann griffen die Kommandocodes der Steuereinheiten und sie wussten wo sie waren und was sie hier machen sollten. Ein kurzes Surren, wie von einem Elektromotor erklang und ohne hinzusehen, griffen die 11 Drachen gleichzeitig zu ihren Doppelklingen.

Nun waren sie bereit sich den Ketzern zu stellen, welche sich vehement dem Willen des glorreichen Rates widersetzten. Wie auf ein geheimes Zeichen hin ließen sie los, gaben sich dem Himmel hin und stellten sich dem Schicksal. Knapp 1000m sollten sie fallen ehe sich je zwei riesige Schwingen auf ihrem Rücken entfalteten, welche sie zuvor geschickt unter ihrer Panzerrung verborgen hatten. Sofort bremste sich ihr Fall und wurde zu einem eleganten Gleitflug.
 

Doch nicht nur die 11 Ryousanki's wurden in diesen Moment aktiv, auch die drei NEO Ryousanki's durften nun ihre wahre Form zur Schau stellen. Mit einem lauten Zischen entwich die Schutzatmosphäre aus den Zwangspanzern, welche die unbändige Kraft und Zerstörungswut der drei Bestien bis eben noch zurückgehalten hatte. Es war als würde sich eine Echse aus ihrem Ei befreien, denn die kräftigen Arme der Monster rissen die Schale des Panzers sofort von innen her auseinander. Zum Vorschein kamen grausame Fratzen, animalisch und allein schon durch ihre Erscheinung Furcht einflößend. Wie bei der normalen 5er Baureihe, so hatten auch diese Modelle einen vergleichsweise langen Hals, eine weiße Panzerung und keine Schulterholster für Waffen oder ähnliches. Ihre Köpfe waren denen von Muränen unheimlich ähnlich, denn auch bei ihnen lief die Schnauze schmal aus und unzählige nadelspitze Zähne säumten die Kieferknochen. Auch waren die Körperproportionen anders als bei den Serienmodellen. Ihre Arme waren fast doppelt so dick und ihre Brust schien vor Muskel fast zu bersten. Die Beine machten bei der muskulösen Überlegenheit keine Ausnahme. Was aber auffiel, waren die beiden Flügelpaare, welche scheinbar ausschlaggebend für die kräftige Brustpartie waren. Der Takt ihrer Schläge überlagerte sich, so das immer ein paar Auftrieb gab.

Noch während sich die Monster aus ihren Panzern schälten, griffen sie nach je einem der Bruchstücke und zogen eine Art Deckplatte davon ab. Auch die NEO Ryousankis waren bewaffnet, nur waren es bei ihnen keine Doppelschwerter, sondern riesige, dreischneidige Wurfsterne.

Ihre Bewegungen wahren nahezu synchron als sie sich mitten in der Luft eindrucksvoll um die eigene Achse drehten um die nötige Stabilität in ihrer Lage zu erhalten, welche sie für den eleganten Tanz ihrer Schwingen benötigten. Die vier Flügel schlugen sanft, fast schon gleichmütig in der Luft und es erweckte nicht den Eindruck als währen sie es, die die weißen Ungetüme in der Luft verharren ließen.
 

Sprachlos blickten die sieben Piloten in den Himmel, dorthin wo eben ihre neuen Erzfeinde das Schlachtfeld betreten hatten. Jeder hatte um die Ryousanki's gewusst, das sie fliegen konnten und noch ein paar andere Dinge die man mittels taktischer Computeranalysen an Licht gefördert hatte. Auch die Daten welche vor Ewigkeiten von Kaji beschafft wurden, taten ihren Zweck bei der Vorbereitung auf diesen Kampf. Aber niemand (außer vielleicht Kati...) war auf das gefasst was da nun mit den Ryousanki's in enger Formation durch den Himmel schnitt.

"Alte Scheiße..."

Toji hatte es mit zwei simplen Worten geschafft die Gefühle aller NERV'ler auf einen Nenner zu bringen
 

Aus einigen Kilometern Entfernung blickte ein gewisser Chinesischer Kommandant auf die 14 Todesboten, welche nun wie weiße Geier über dem Schlachtfeld schwebten. Gemächlich zogen sie ihre Kreise, dachten dabei aber nicht im Traum daran ihre Höhe zu verändern. Das war das Zeichen auf das er gewartet hatte. Er wollte grad seinen Unteroffizier rufen, als dieser wie ein Schatten neben ihm auftauchte. Definitiv, er würde nach seiner Zeit in der Armee einen exzellenten Butler abgeben. "Sicherheitssperren entriegeln und auf meinen Befehl warten."

Mehr sagte der alte Mann nicht, ehe der Unteroffizier mit einem zackigen "Jawohl!" auf dem Absatz kehrt machte und den Befehl weitergab. Nach wenigen Sekunden konnte er auf seinem Handcomputer alle Artilleriekanonen als Nummernfolgen erkennen, welche nun von rot zu grün wechselten. Als auch die letzte Nummer auf Grün geschalten hatte, atmete er noch mal tief durch, ehe er seinen Daumen auf einen Fingerabdruckscaner legte und somit den 5 Sekunden langen Count Down für den Abschuss einleitete.

Er musste nicht auf den kleinen Bildschirm in seiner Hand blicken, er hatte es mit über 20 Jahren Erfahrung einfach im Blut. Er hörte wie die großen Schlagbolzen einrasteten, welche in drei Sekunden die Treibladungen zünden würden. 'Operation Drachentränen' hatte man dieses Artilleriebombardement genannt. Ein passender Name, wie der Kommandant zugeben musste. Als dann die 54 Kanonen nahezu gleichzeitig ihre Geschosse auf den Weg brachten, zuckte der alte Mann nicht mal mit der Wimper. Seine Ohren waren durch dieselben grünen Schaumgummipfropfen geschützt, die ihn schon seid fast 10 Jahren begleiteten. Sie taten immer noch ihren Zweck. Sofort schoss ihm der liebliche Geruch von verbrannten Treibmittel in die Nase, ein Geruch der für gleichbedeutend mit dem Aroma eines guten Weines war. Sein Blick wanderte hoch zum Himmel, dorthin wo er wusste das sich die Geschosse ihren Weg durch den Äther graben sollten. Es war für ihn nicht schwer die Geschosse zu erkennen, zumal sie ja auch eine, auch Tagsüber, deutlich erkennbare Leuchtspur hinter sich herzogen. Aber just in dem Moment in dem er die Geschosse, welche wie ein Schwarm stählerner Bienen durch die Luft surrten, erblickt hatte, wusste er dass etwas ganz und gar nicht in Ordnung war. "Das ist der falsche Winkel..." keuchte er nur, ehe er merkte das sein Unteroffizier an seine Seite gerannt kam. "Ltnd. Col...." setzte der Mann an, doch angesprochener unterbrach ihn mit einer wütenden Geste, er wusste seinen Namen und seinen Dienstgrad, dieser Jungspund sollte also schnellstens zum Punkt kommen.

"Man hat unsere Steuerung gehackt. Abweichung ca.: +1,3° Vertikalebene..." wieder konnte der junge Unteroffizier nicht aussprechen, denn der alte Mann stellte eine einzelne Frage. "Berechneter P.o.I.?" der Blick des Mannes war fast schon leer, denn er wusste auch so wo die Geschosse einschlagen würden. "Point of Impact deckt sich mit der Position der 7. Kompanie, Einschlag in...9...8...7...6..."
 

"Sir, Artilleriebatterie 21 hat das Feuer eröffnet." meldete ein Private seinem Vorgesetztem. Der junge Leautennand nickte ihm nur kurz zu und hob die Hand, was das Zeichen für das entriegeln der Geschützsperren der Panzer war. Es würde alles so von Statten gehen wie geplant. Die 21. würde als erste feuern, sozusagen als Startschuss, dann alle anderen in kurzen Abständen. Die kleine Kompanie des Leautennands war die zweite in der Reihenfolge. Er wollte grad seinen Arm herunterreißen und somit den Feuerbefehl erteilen, als er sah dass einer seiner Panzer in einer gewaltigen Explosion verschwand. Es war das letzte was er sah, denn kaum eine halbe Sekunde später hatte eine weitere Ladung das perfide Vergnügen den Leautennand zu zerfetzen, ehe sie punktgenau durch die Luke des Panzers, direkt in sein innerstes stürzte und dort seine Existenz mit einem gewaltigen Knall enden zu lassen.
 

"Ltnd. Col. ...die 7. Kompanie wurde soeben vollständig zerstört." Sagte der Unteroffizier mit beschlagener Stimme, als er die Mitteilung von einem der Spähposten erhielt. Der alte Kommandant sagte nichts. Sein Körper schien nun von der Last der Jahre gebeugt und schwankte leicht. "Senden sie eine Mitteilung an den Stab und informieren sie sie über die Ereignisse. Wegtreten." Die Stimme des Ltnd. Col. klang schwach und krächzend, als würde er kurz vor dem Verdursten stehen. "...Yun Wei...keiner unserer Männer trägt dafür die Verantwortung, sorgen sie dafür dass das jeder weiß."
 

...selbe Zeit, Kommandobrücke - NERV-HQ...
 

Mit einer Mischung aus grimmiger Freude und tiefer Schuld blickten die Brückenoffiziere auf das Inferno, welches an der Stelle wütete, wo bis eben noch eine gesamte chinesische Panzerkompanie stand. Die Phosphorgranaten hatten alles im Umkreis von 60m um den Einschlagort entzündet, sodass nun ein lohendes, gleißend helles Feuer alles verbrannte was es dort gab. Stahl, Stein und Fleisch.

Mit zittrigen Händen saß Ritsuko auf ihrem Stuhl und blickte wie hypnotisiert auf das, was sie mit nur wenigen Handbewegungen angerichtet hatte. Sie war es gewesen, welche die Artilleriesteuerung umprogrammiert hatte. Nun haftete Blut an ihren Händen, davon nicht zu wenig. Sie wusste nicht was sie denken, ja nicht einmal was sie fühlen sollte. Sollte sie nun stolz sein auf das was sie geleistet hatte? Darauf das sie mit minimalem Aufwand eine ganze Kompanie Kampfpanzer ausgeschaltet hatte? Sollte sie um die Menschen trauern die durch ihre Hand gestorben sind, auch wenn es Feinde wahren? Waren es überhaupt Feinde gewesen? War da draußen überhaupt jemand ihr Feind? Handelte es sich nicht viel mehr um eine Ansammlung von Menschen die nur taten was man ihnen befahl, ohne zu wissen worum es in Wirklichkeit ging?

Übelkeit stieg in ihr hoch und umklammerte ihren Magen wie eine Klaue aus kaltem Stahl. Ihre Sicht begann zu verwässern und ihr Atem wurde stockend als sie immer noch wie gebannt auf das Inferno blickte, welches von dem brennenden Phosphor gestaltet und von den Überresten der 7. Kompanie gespeist wurde.

"Ssshhhh...ist schon gut...ganz ruhig...schon gut..." wisperte es sanft in ihrem Ohr, ehe sie fühlte wie sich zwei, trotz Kevlaroverall, zarte Arme von hinten um sie schlangen und sie mit einer liebevollen und herzerwärmenden Umarmung beruhigten. Augenblicklich drehte sich die blonde zur Seite und erwiderte die Umarmung ihrer liebsten, während sie zitternd versuchte nicht loszuheulen. Maya hatte sofort bemerkt das ihre geliebte apathisch auf ihren Monitor blickte, während die anderen schon wieder dabei waren die notwendigen Befehle einzugeben. "W-was hab...was hab ich g-getan...?" flüsterte Ritsuko mit einem unterdrückten Schluchzen in die Schulter der jüngeren Frau, krallte sich dabei in den wachspapierähnlichen Stoff der Kevlarbekleidung.

"Das was du tun musstest. Es ist weder gut noch schlecht was du getan hast, es war einfach das was getan werden musste."

Misato's Stimme war fest, dennoch konnte man den beruhigenden und tröstenden Unterton darin hören. Sie wusste das Ritsuko nicht die kalte Person war, die sie des Öfteren vorgab zu sein, deshalb war ihr auch klar das sie nun an einem Punkt angelangt war, an dem sich zeigen würde aus welchem Holz sie geschnitzt war. Die letzten Wochen und Monate waren eigentlich nichts weiter als eine kontinuierliche Aneinanderkettung von emotional belastenden Ereignissen. Die Protectera'aris, Gendo's Sturz, Imiel, SEELE, der Angriff der Androiden, Stefans Tod und nun der Kampf der über das Schicksal der Menschheit entscheiden würde. Viele andere Menschen würden an diesen Dingen zu Grunde gehen und sich bereitwillig in die nächste Schlucht stürzen.

Aber die Männer, Frauen und Kinder die bei NERV arbeiteten, lebten und Kämpften, waren etwas Besonderes. Sie alle waren unterschiedlichen Stufen der Belastung ausgesetzt, litten mal mehr, mal weniger darunter, dennoch gab es in den medizinischen Akten nur sieben Meldungen von leichten Depressionen und das innerhalb der gesamten Zeit in der NERV nicht mehr unter der Kontrolle von dem alten Ikari war. Vorher waren es bedeutend mehr.

"Ritsuko, ich weiß du musst das Erlebte verdauen, aber das muss warten. Wir brauchen dich." meinte Misato mit einer Stimme die auf eine Weise eindringlich und doch beruhigend war, das Ritsuko augenblicklich aufhörte am ganzen Körper zu zittern. Lediglich ein leicht gestresster Ausdruck lag in ihren Augen, welcher Misato sagte dass ihre Freundin aus dem gröbsten raus war. Ritsuko blickte auf ihren Bildschirm, die Zahlenfolgen ratterten in einer Geschwindigkeit über den Bildschirm der es für andere Menschen nahezu unmöglich machte einen Sinn darin zu sehen. "Hast du schon getötet Misato?"

Ihre Frage war leise und mit einer nahezu neutralen Stimme hervorgekeucht worden, ohne das sich die blonde auch nur einen Millimeter dabei bewegte. "Ja, vor ein paar Jahren." antwortete Misato matt, ihre Stimme war ebenfalls neutral. "Fühlt es sich danach immer so an?" Die Neutralität in der Stimme war einer leichten melancholischen Note gewichen. "Nicht immer, nur wenn man weiß das man nicht anders konnte." antwortete Misato, ehe sie sich abwandte und wieder zu ihrem Posten am Kommandodisplay ging.

Jeder hatte dieses Gespräch mit angehört und jeder wusste was es bedeutete. Es war Krieg. Im Krieg gab es kein 'es wahr nicht nötig', nur die direkte Methode. Der Feind wollte sie vernichten, also hatte man zuerst den Feind vernichtet. So einfach. Kein wenn und kein aber. Simple Logik. Der Feind ist Tod, die Bedrohung gleich Null.

Mit einem seltsamen Gefühl im Magen ergriffen Makoto und Shigeru je einen kleinen Joystick und blickten auf ihre Bildschirme. Beide hatten das Blickfeld von je einer der feindlichen Spähdrohnen darauf. Es war geradezu lächerlich einfach sich in die Steuerung einzuhacken, dennoch war die Mission als solche beinahe unmenschlich schwer. Mit einem schweren Schlucken drückte Makoto den Joystick nach vorn und setzte so den kleinen Kettengetriebenen Roboter in Bewegung, genau auf den Kommandocontainer zu, in welchem ein teil der Frontfeldplanung untergebracht war. Sieben Menschen. Makoto wusste das sich so viele darin befanden. Drei Unteroffiziere und vier Mannschaften. Das kleine Vehikel fuhr weiter, unermüdlich und zielgerichtet bewegte es sich an Soldaten vorbei die wie angewurzelt dastanden und entweder hoch in den Himmel zu den Todesboten, oder nach nord-ost, zu der brennenden 7. Kompanie blickten. Keiner beachtete die 80cm große Maschine, wie sie ihren Weg durch das Camp zurücklegte und spuren im feinkörnigen Sand hinterließ die nur ein vom Menschen geschaffenes etwas hinterlassen konnte.

Bei Shigeru war es dasselbe, nur das er seine Drohne durch einen anderen Teil des Camps steuerte, direkt auf ein Munitionslager zu. Dort stand nur ein etwa 21 Jahre alter Private, welcher mit seinem drahtigen Körper und seiner übergroßen Brille einfach nicht ins Bild passte Seine knochigen Finger klammerten sich um das alte Sturmgewehr das man ihm anvertraut hatte. Shigeru fragte sich unterbewusst warum man ein solches Abziehbild von einem Mann mit in den Krieg schickte. Bewusst dachte er daran ob es viele Opfer geben würde, wenn die vielen Kisten mit Munition hochgehen würden. Sicherlich, immerhin hatte man das Lager ja auch leichtsinnigerweise fast in der Mitte des Camps platziert. Der Private blickte nur einmal abschätzend zu der Spähdrohne und dachte sich wohl grad das der Typ der sie von anderen Ende aus steuerte, wohl grad in einem gemütlichen Büro auf der anderen Seite des Pazifiks über ihn grinste und sich dabei einen Krapfen nach dem anderen in den fetten Wanst schob.

Mit ängstlichen Gesichtern blickten sich die beiden Computerfachmänner in die Augen, sie wussten das ein einziger Tastendruck von ihnen ausreichen würde um das Komplette Camp mitsamt allen darin befindlichen Soldaten in eine brennende Hölle zu verwandeln.

"Makoto, Shigaru...lasst es bleiben. Es reicht wenn ich Blut an den Fingern habe." sagte Ritsuko leise, als sie bemerkte wie die beiden zögerten. Sie wusste das bis jetzt nur Makoto getötet hatte, als Pilot des Orca's, welcher Vanessa und Heide gerettet hatte. Aber es war etwas anderes wenn man eine Maschine vom Himmel holt und man nur weiß das jemand darin sitzt, als wenn man denjenigen den man ins Jenseits schickt, auch wirklich sieht. Nun hatten beide die Menschen gesehen die sie aus dem Leben reißen wollten und es war für sie eine Tortur ohne gleichen. Umso verwirrter waren sie deshalb auch als sie Ritsuko diesen Satz sagen hörten. "Dr. Akagi?" fragte Shigeru vorsichtig und entfernte unbewusst seine Hand immer weiter von der Taste die das Feuerwerk auslösen würde. Auch Makoto, Maya und Misato blickten sie fragend an. "Wir sind hier um die Menschheit zu retten...es sollen nicht noch mehr sterben."

Damit wandte sie sich wieder ihrem Terminal zu und öffnete mehrere Programme die keiner von den anderen Brückenoffizieren zuvor gesehen hat. "Was ist das?" fragte Maya sofort als sie die unbekannten Kommandocodes erblickte. "Das ist die Steuerungssoftware für den CYCLOP-Sateliten, welcher den asiatischen Weltabschnitt abdecken soll. Ich denke es ist an der Zeit das wir uns diese Waffe zunutze machen." meinte sie mit einem beängstigend kalten Lächeln auf den Lippen.
 

Tja, so wurde das erste Blut vergossen...auf recht spektakuläre Weise möchte ich mal meinen. Und der Feind gibt sich auch noch zu erkennen. Glaubt mir, das wird übel!

Das nächste kapitel heisst: IGNI FERROQUE - MIT FEUER UND SCHWERT

Freut euch drauf, denn jetzt wird das dicke Gerät aus dem Schuppen geholt!

Kommis und Omakes hab ich seeeeehr gern, also pleeeeaaaase gimme some!

Anregungen, Kritik, N²-Minen oder sogar Lob an: erdmannmrgth@aol.com

Weinachten steht vor der Tür...versperrt den Weg...behindert die Post...grrr...

Whatever! Frohe Weinachten und 'nen guten Rutsch euch allen!
 

Ryousanki
 

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glaubt ihr ich hab's vergessen? Nicht mit mir! CHUCK NORRIS!!!
 

CHUCK NORRIS braucht keine Uhr. CHUCK NORRIS entscheidet wie spät es ist.
 

LoL
 

Bis denne, man liest sich!



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von:  Nostradamus_MB
2008-01-15T16:01:50+00:00 15.01.2008 17:01
also der anfang der schlacht sucht ja schon seines gleichen, mal sehen wie's weiter gehen wird...

was die brutalität angeht, in diesen kapitel sterben viele menschen, jedoch fand ich kapitel 118 deutlich grausamer...

nos / michel
Von: abgemeldet
2008-01-04T13:14:25+00:00 04.01.2008 14:14
Alle Achtung.....der Startschuss war ja wohl wirklich kaum zu überhören.
Die kleinen Panzerchen und Männlein scheinen mir kaum als Gegner überhaupt nur in Frage zu kommen. Nerv gibt sich nur mit den 'großen' ab, der Rest ist Pipifax.
Wäre jetzt eigentlich meine Überzeugung, aaaaber ich will mal nicht zu voreilig schlussfolgern.
Deine gewohnt ungewohnten Einlagen haben bis jetzt aus so ziemlich jeder Situation etwas 'großes' gemacht....typische Nerv Aufgaben eben.
Der Kampf des kleinen Mannes wird warscheinlich genauso überragend wie der Fight von Shinji un co. gegen die Ryus.
Ich kanns ja kaum abwarten bis Shinji in Shogoki seinen Vortrag halten darf...
(ka warum aber iwi mus ich grad an David gegen Goliath denken)

Read ya Later !!!
Au Revoir
Jen...
Von:  _Rick_
2008-01-01T16:38:10+00:00 01.01.2008 17:38
genial... mehr kann man dazu fast nicht sagen XD^^
*weiter zum nächsten kap wusl*
Von:  Rishuu
2007-12-23T00:53:34+00:00 23.12.2007 01:53
Tadaaa..

und wieder geht ein spannendes Kapitel zu ende ...zu schade aber auch ...naja aber die Gewissheit das ein neues kommt macht es nicht gant so schlimm ^.^

Joah man kann sagen das der Startschuss im wahrsten Sinne des Wortes gegeben wurde *g* bisschen makaber aber ist ja nun mal so...
Kanns kaum abwarten wann der Kampf zwischen unseren Evas/Ryus los geht natürlich freu ich mich auch auf den Rest, aber eins muss ich noch sagen jetzt ziehst du aber echt alles fies in die Länge ...positiv daran wir haben länger was von ...

Auf jedenfall ist das Kapi wieder ein großer Erfolg aus meiner Sicht mir hats gefallen und das nicht zu wenig und freu mich wie immer auf Folgende ...

Ansonsten wünsche ich dir auch recht schöne und frohe Weihnachtstage und selbstverständlich einen schönen und besonders guten Rutsch ins neue Jahr in der Hoffnung das das neue Jahr mit deiner tollen FF weitergeht.
Soviel von mir bis bald und ...

Read Ya
-Keita-
Von: abgemeldet
2007-12-22T15:59:02+00:00 22.12.2007 16:59
Cool... Wie du es versprochen hast, Blut gab es nicht zu wenig. Aber mal gut, dass du es nicht als sportliche Zerstörungsorgie ansiehst und auch stets den moralen Standpunkt hineinbringst, was während des ganzen Fics zu sehen war. Ein dicker Lob dafür.
Ich lasse mich ausserdem überraschen, wen du da ins Spiel bringst. (Vielleicht stirbt dieser Jemand auch als unschuldiges Opfer, um mehr Drama in das Geschehen hineinzubringen.)
Ob es jemand aus dem Trident-Project ist, die mal als Kameo in Shinji's Klasse aufgetaucht ist...? Ich schreibe den Gedanken als nicht wahrgenommen ab.
Du hast deinen eigenen Plan, ich kann damit leben.


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