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Secrets of a moment

FF 8
von

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Prolog

Secrets of a moment
 

Prolog
 

I'll be waiting here...
 

Einsam lief sie am feinen Sandstrand entlang. Die Sonne näherte sich dem Horizont und tauchte die Welt in sanfte Rot-Töne. Sehnsüchtig blickte sie in die Ferne und dachte einzig und allein an ihn...
 

I'll be waiting... for you... so...
 

Die Sonne gab ihre Aufgabe, die Welt zu erhellen, weiter. Der Mond stieg empor und würde der Welt bald seine volle Schönheit zeigen. Allein stand er hier und beobachtete den Sonnenuntergang. Einsam dachte er sehnsüchtig an sie...
 

Why...?
 

Das Rauschen des Wassers drang unaufhörlich an ihre Ohren, ebenso wie das Rauschen der Bäume, das verursacht durch den milden Wind, an seine Ohren drang... Das Schicksal wollte es so, dass jeder von ihnen einsam war...
 

If you come here...
 

Ihre Füße wurden von dem warmen Meerwasser umspült... Sie hob ihr Gesicht und blickte traurig auf die fast untergegangene Sonne und dachte daran, wie es wohl wäre, wenn... Sie hoffte...
 

You'll find me...
 

Mit einem Kopfschütteln stieß er sich von der Brüstung ab und senkte leicht seinen Blick... Er ergab sich seiner Situation und fragte erst gar nicht, was wäre, wenn... Doch eines wusste er... Er würde warten...
 

For what...?
 

Die Nacht brach herein... Die Helligkeit des Tages wurde von der Dunkelheit der Nacht verschlungen... Und schon bald sollte die Zeit der ewigen Dunkelheit über diese Welt herein brechen... Schon bald, dann würde die Macht vollkommen sein...
 

I promise...
 

Eines Tages vielleicht... Dann würden sie sich wieder finden...

The Beginning

Kapitel 1 - The Beginning
 

Zügig gingen die Schüler des Balamb Garden in die Klassenräume. Es hatte schon geläutet und wer die bald anstehende Seed-Prüfung bestehen wollte und vor allem, wer keine Minuspunkte bei den Ausbildern sammeln wollte, der ging besser nicht erst auf den letzten Drücker zum Unterricht. Auch begab man sich lieber freiwillig dorthin, um nicht vom allseits geliebten Ordnungsdienst dahin geschleift zu werden.
 

Der Ordnungsdienst des Balamb Garden... Stets enthusiastisch bei der Sache, wenn irgend jemand gegen die Ordnungsregeln verstoßen hatte und nicht belehrbar war. Das Register an Strafen hatte mittlerweile auch schon ungeahnte Größenordnungen angenommen und war im gesamten Garden bekannt und bei den meisten auch gefürchtet. Eine grausige Vorstellung, wenn man die komplette Eingangshalle mit einer Zahnbürste schrubben oder gar die Dinos in der Übungshalle striegeln sollte. Wobei sich letzteres als ziemlich schwierig erweist, waren die Dinos ja schließlich nicht gerade dankbar, sondern scheuchten einen lieber durch die gesamte Übungshalle und man musste hier mehr seine sportlichen Leistungen unter Beweis stellen, so z. B. das zügige Klettern auf einen sehr hohen Baum oder natürlich auch das extrem schnelle Wegrennen vor diesen blutrünstigen Fleischfressern...
 

Wie dem auch sei, war es wieder einmal eben der Chef dieses Ordnungsdienstes, der, wie konnte man es anders erwarten, zu spät zum Unterricht kam. Shou war sichtlich wütend, was den blonden Gunblade-Kämpfer jedoch nicht dazu trieb, mal einen Schritt schneller an seinen Platz zu gehen. In der Klasse saß schon jeder an seinem Platz, nur eben jener Cifer Almasy nicht, der gerade schön langsam durch die Tür kam und noch viel langsamer an seinen Platz in der letzten Reihe schritt. Shou fragte erst gar nicht, warum er schon wieder zu spät war. Es würden nur antworten kommen, wie: "Ein Schüler hat wieder mal was in der Mensa verschüttet und ich musste erst noch dafür sorgen, dass er die Sauerei auch wieder mit einer Zahnbürste wegmacht." oder gar Aussagen wie "Es steht in der Hausordnung des Balamb Garden, dass Rennen innerhalb des Garden (Geschwindigkeitsüberschreitung) verboten ist. Ich musste ihn/sie erst noch zehn Mal um den gesamten Balamb Garden rennen lassen, so dass er/sie da mal seine Rennkünste unter Beweis stellen kann."
 

Shou fragte sich manchmal wirklich, warum ausgerechnet sie den Chef vom Ordnungsdienst in ihrer Klasse haben musste. Besonders fragte sie sich, wieso er es überhaupt noch einmal versuchte, endlich ein Seed zu werden. Nicht nur, dass Cifer schon x-mal durch die Seed-Prüfung gefallen ist, nein er lernte auch nichts daraus. Aber was sollte sie schon machen? Sollte er eben wieder durchfallen. Eine weitere Chance würde er sowieso nicht bekommen. Dann würde er eben ewiger Seed-Anwärter bleiben.

Aber nicht nur das fragte sie sich, nein, sondern auch, warum er überhaupt noch eine weitere Chance als Schüler dieses Garden bekommen hatte. Nach alledem, was Cifer als Hexen-Ritter angerichtet hatte... Mit leichter Gänsehaut erinnerte sich Shou an die Ereignisse, die im letzten Jahr alle ziemlich mitgenommen hatten. Was war nicht alles geschehen? Edea war damals noch eine Hexe. Cifer war ihr Hexen-Ritter und hatte damit seine helle Freude. Er übernahm das Kommando über den Galbadia Garden, sorgte dafür, dass die Schüler des Balamb Garden einen Verbündeten angriffen und nicht zuletzt hatte der ehemalige Hexen-Ritter dann auch noch die Kontrolle über die galbadianische Armee. Er leitete die Ausgrabungen der Lunatic Pandora, lieferte Rinoa der ehemaligen Esthar-Hexe Adell aus und sah lange Zeit nicht ein, dass er damit nicht nur einen verdammt großen Fehler begangen hatte. Mit diesen Aktionen hatte Cifer alle verraten. Nicht, dass er je besonders viele Freunde gehabt hatte... Aber irgendwie jeder im Garden fühlte sich betrogen. Auch Direktor Cid, der ja unter anderem Cifers Ziehvater war. Aber irgendwie verstand er den damaligen Hexen-Ritter. Hat er ja eigentlich seine ,Mutter' Edea nur damit unterstützt und versucht, zu beschützen. Dass er dann allerdings mit Artemisia gemeinsame Sache machte... Nun, das steht auf einem anderen Tablett. Aber nach der Niederlage und Vernichtung Artemisias sah es auch endlich der ehemalige Hexen-Ritter ein, dass er falsch handelte. Diese Einsicht kam war zwar sehr spät, aber besser später als nie. Man hatte Cifer, sowie seine beiden besten Freunde Fu-Jin und Rai-Jin, die ihn bei jeder seiner Handlungen unterstützten, vor ein Garden-Gericht gestellt. Eine Verurteilung der Drei war eigentlich schon vor Beginn der Verhandlung längst beschlossene Sache, wenn sich damals nicht Squall und seine Freunde und ganz besonders Edea und Cid Kramer für sie eingesetzt hätten. Squall und seine Freunde, allen voran Rinoa, fanden, dass jeder Mensch eine zweite Chance verdient hat. Edea begründete damit, dass man sie ja eigentlich auch dann sie verurteilen müsse, war sie damals ja eine Hexe und sei für alles verantwortlich gewesen. Aber für Edea sollte es nie zu einer Verhandlung kommen. Mehrere Tage zogen sich die Verhandlungen hin. Niemand hatte mit einer milden Strafe gerechnet, bis dann das Urteil fiel. Cifer und seine beiden Freunde sollten beim Wiederaufbau des Trabia Garden mithelfen, natürlich ohne jegliche Bezahlung. Der Einsatz zum Wohle der Menschen stand hierbei im Mittelpunkt. Wie die Richter fanden, war das eine viel härtere Strafe für Cifer. Aber er hielt sich daran. Die Schüler des Trabia Garden waren mittlerweile schon wieder fest beim Einrichten ihrer Klassenräume und bald würde hier wieder der normale Unterricht stattfinden können.
 

Aber damit konnte sich Shou nun wirklich nicht noch ausgiebig befassen. Wieder in der Realität zurück, wandte sie sich wieder an ihre Klasse, denn es galt, sich wichtigeren Themen, wie z. B. der bevorstehenden praktischen Seed-Prüfung zu widmen. "In einem Monat findet ja, wie ihr alle wisst, die praktische Seed-Prüfung statt. Die Ergebnisse der theoretischen Prüfungen findet ihr in eurer Info-Datenbank an eurem Rechner. Der Unterricht wird ab jetzt nicht mehr so stattfinden, wie ihr es kennt. Jeder wird sich individuell auf die Prüfung vorbereiten. Sei es nun durch Training in der Übungshalle oder er verstößt gegen eine Regel des Ordnungsdienstes und lässt sich da in Vorbereitung auf die Prüfung ein bisschen "weiterhelfen". Ich habe gehört, Geschwindigkeitsüberschreitung soll gut für die Ausdauer sein." Ein Lachen ging durch die Klasse, in das einzig und allein Cifer nicht mit einstimmen konnte. Er blickte nur verächtlich auf. "Einer muss ja für Ordnung sorgen, wenn es die anderen schon nicht machen." Shou seufzte, erwiderte darauf nichts und fuhr fort. "Falls jemand von euch Hilfe benötigt, soll er nicht zögern und auf die Ausbilder zukommen. Jeder von uns ist euch da behilflich. Habt ihr sonst noch irgendwelche Fragen?" Die Hände der Schüler blieben unten und die Münder geschlossen. Shou nahm das hin und entließ die Schüler damit aus dem Unterricht. Was sie jetzt bis zur Seed-Prüfung machen würden, war ganz allein ihre Sache. Sie hoffte nur, dass genügend Schüler bestehen würden und sie damit einen guten Ruf als gute Ausbilderin inne haben würde.

Nachdem alle Schüler die Klasse verlassen hatten, erhob sich auch Cifer von seinem Platz. Er schickte sich an, zu gehen, als Shou ihn eindringlich zurück hielt. "Warum denkst du, dass du diesmal Seed werden wirst? Du bist schon oft genug durch die Prüfung gefallen. Willst du dich nicht lieber auf deine Aufgaben als Ordnungsdienst konzentrieren?" Cifer schnaufte nur verächtlich. Was ging Shou das an? Er konnte so oft an der Seed-Prüfung teilnehmen, wie er Lust dazu hatte. Es gab keinen Paragrafen, in dem stand, dass man, wenn man zwei Mal oder, wie in seinem Fall, öfter, durchgefallen ist, nicht wieder teilnehmen darf. Warum also nervte sie ihn? "Ich kann teilnehmen, so oft ich will. Und außerdem hat dich das einen Dreck zu interessieren. Du bist lediglich meine Ausbilderin und nicht meine Mutter oder sonst wer." Shou ließ es besser bleiben. Man würde es ihr sowieso nicht vorwerfen, wenn er wieder einmal durchfiel. Wer einmal das Problemkind war, würde es auch immer bleiben. "Es ist natürlich deine Entscheidung. Ich wollte dich lediglich vor einer weiteren Blamage bewahren. Aber wenn du meinst... Viel Spaß bei der Vorbereitung." Mit einem leicht wütenden Gesichtsausdruck verließ auch Cifer den Klassenraum und ließ eine kopfschüttelnde Shou zurück, die sich gerade ausmalte, wie Cifer wieder einmal durchfiel und sie ihn dabei höhnisch angrinsen würde.
 

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Xell Dincht stand wieder einmal in einer für ihn endlosen Schlange. Eine endlose Schlange, die ihn von seinen heiß geliebten Hot Dogs trennte. Es standen nur noch drei andere Schüler des Garden vor ihm. Dann würde er endlich in den Genuss des begehrten Nahrungsmittels gelangen.

Aufmerksam wurde das Ganze von Squall Leonhart, dem Schulsprecher des Balamb Garden, und Rinoa Heartilly, einer Hexe und ganz nebenbei noch Freundin des Schulsprechers, beobachtet. Sie saßen am größten Tisch in der Mensa, auf die anderen wartend und Xell beobachtend. Rinoa wollte sich gerade an ihren Freund kuscheln, als eine sichtlich überarbeitete Quistis Trepe durch den Eingang der Mensa zum Tisch schritt. Schnaufend und vor allem übermüdet ließ sie sich schließlich gegenüber von Squall auf einen Stuhl fallen, wobei ihre Brille ein kleines Stück von der Nase rutschte und sich einige Strähnen aus ihrer Hochsteckfrisur lösten.

Nachdem sie Artemisia in der Zukunft besiegt hatten, hatte Quistis wieder angefangen, im Balamb Garden als Ausbilderin zu arbeiten. Sie bestand allerdings darauf, nicht die Klasse, in der ein gewisser Cifer Almasy war, zu unterrichten.

"Du siehst ja ziemlich fertig aus. Macht die Vorbereitung der Seed-Prüfung solchen Stress?" Rinoa sah Quistis eindringlich an. "Na ja... Es nervt ziemlich. Vor allem, da die Direktoren der drei Garden jetzt vorhaben, eine engere Zusammenarbeit in die Wege zu leiten. Die Garden sollen ja jetzt öfter und enger in ständigem Kontakt stehen. Und da ist jetzt geplant, die Seed-Prüfung gemeinsam durchzuführen."
 

Squall hob nachdenklich den Blick. Ja, das hatte er auch schon von Cid Kramer, dem Direktor des Balamb Garden gehört. Es gab nach der Sache mit Artemisia ziemlich viel Ärger. Vor allem der Galbadia Garden wurde nicht nur von der Presse nieder gemacht. Der Galbadia Garden auf der Seite der Hexe - ein Skandal. Erst hatte die galbadianische Übergangs-Regierung sogar die Schließung des Garden gefordert, aber durch den Einsatz von Direktor Cid und auch durch den Einsatz der Regierung von Esthar, konnte eine Schließung verhindert werden. Der Garden musste allerdings eine Verpflichtung unterschreiben, regelmäßig einen Bericht über die Aktivitäten bei den Regierungen von Galbadia und Esthar abzugeben. Irgendwie sinnlos, da ja jetzt schließlich keine Hexe mehr ihre Finger im Spiel hatte, aber wenn die Regierungen die Arbeit der Garden dadurch nicht mehr behinderten, sollte es allen Beteiligten egal sein.
 

Quistis schnaufte einmal tief durch und antwortete entrüstet. "Wie die Prüfung ablaufen soll, dass weis ja bis jetzt noch nicht mal jemand. Wir suchen gerade verzweifelt etwas, was wir als Seed-Prüfung verkaufen können. Aber glücklicherweise haben wir ja noch einen Monat Zeit, um was zu finden. Irgendwie ist es in letzter Zeit ziemlich ruhig geworden."

Die drei Augenpaare der Anwesenden flogen schnell wieder zu Xell, der jetzt nur noch einen Schüler vor sich hatte. "Er schafft es diesmal bestimmt." Rinoa war von dieser Behauptung überzeugt und auch die anderen sahen das ähnlich. Der Schüler vor Xell nahm sein Tablett und begab sich an den Tisch, an dem seine Kumpels warteten. Xells Augen nahmen ein leichtes Leuchten an, als er endlich an der Reihe war und der Verkäuferin seine Bestellung mitteilen konnte. "Zwei Hot Dogs, bitte..." Squall, Rinoa und Quistis sahen förmlich, wie der Speichel aus Xells Mund tropfte. Die Verkäuferin, freundlich, aber bestimmt, machte Xell darauf aufmerksam, dass der Schüler vor ihm gerade die letzten beiden Hot Dogs bekommen hatte und somit für den Faustkämpfer keine mehr da waren...
 

Für den jungen Faustkämpfer brach damit eine Welt in sich zusammen. Das Leuchten in seinen Augen verschwand und machte einer tiefen Leere platz, die Xell komplett mit sich zog. Natürlich hatten seine Freunde das Dilemma in all seinen Einzelheiten mitbekommen. Rinoa würde heute Abend vor dem Schlafengehen für Xell beten, dass er vielleicht morgen seine heißgeliebten Hot Dogs bekommt.

"Na, wieder mal den Kürzeren gezogen, Hasenfuß?" Cifer schritt mit einem fast schon sadistischen Lächeln an seinem ewigen Kontrahenten vorbei und setzte sich zu den anderen auf einen freien Stuhl. Diese Anspielung konnte Xell natürlich nicht auf sich sitzen lassen. "Lass mich bloß in Ruhe, du... du..." Xell suchte verzweifelt nach dem richtigen Wort, dass er Cifer an den Kopf schmeißen konnte, fand auch schließlich das richtige... "Du ewiger Seed-Anwärter!" Augenblicklich herrschte Ruhe in der kompletten Mensa. Ein jeder Schüler des Balamb Garden verfolgte immer gebannt die Streitereien zwischen Xell und Cifer, waren die ja mittlerweile schon legendär. Aber diesmal könnte es äußerst amüsant werden. Seed-Anwärter... das war der Schwachpunkt des jungen Mannes. Er konnte es einfach absolut nicht ab, dass Xell vor ihm zum Seed geworden ist. In den Augen des Chefs vom Ordnungsdienst blitzte es gewaltig. Langsam erhob er sich von seinem Stuhl, schritt auf Xell zu und öffnete schon leicht den Mund, um Xell etwas entgegen zu setzten, als Niida, der Pilot des Balamb Garden und ebenfalls Seed, in die Mensa stürzte.
 

Zielsicher rannte er zum Tisch, an dem Squall, Rinoa und Quistis saßen. "Ich habe Nachrichten von Direktor Cid. Wie es den Anschein hat, wird jetzt im Galbadia Garden ein neuer Direktor gewählt." Quistis blickte leicht irritiert auf. "Wieso das denn? Ich dachte, Dodonna hätte das Amt wieder übernommen?" Durch dieses Gespräch neugierig geworden, vertagten Xell und Cifer ihre Auseinandersetzung und setzten sich wieder zu den anderen. "Ja, das hatte er auch. Aber Dodonna war der Ansicht, dass der Garden mal frischen Wind braucht. Außerdem wolle er sich in F.H. zur Ruhe setzen. Ihm gefällt wohl die Philosophie dort. Deshalb hat er vor etwa zwei Stunden seinen Rücktritt erklärt. Und jetzt sollen alle Schüler des Garden abstimmen, wen sie als neuen Direktor wollen." Das hatte niemand erwartet. Ungläubig blickten die Anwesenden zum Piloten des Balamb Garden. Quistis war sogar mehr als irritiert. "Dürfen die Schüler einfach so einen neuen Direktor wählen? Gibt es überhaupt neue Kandidaten?" "Soweit ich weis, nicht. Ich habe bis jetzt auch nichts genaueres erfahren. Da bin ich genau so ahnungslos wie ihr." "Aber warum hat Irvine uns das nicht gesagt, schließlich ist er ja jetzt wieder im Galbadia Garden?" Damit brachte Rinoa das, was allen in diesem Moment durch den Kopf schoss, auf den Punkt.

"Weil das alles noch inoffiziell ist. Es wird alles genau bekannt gegeben, wenn es wirklich einen neuen Direktor im Galbadia Garden gibt. Die Schüler dürfen zum ersten Mal selbst bestimmen, wer in Zukunft das Sagen hat." Edea stand plötzlich mitten im Raum und klärte ihre Kinder auf. Ruhe war eingekehrt. Jeder erlaubte es sich, für einen kurzen Moment seinen Gedanken nachzuhängen, und das soeben Erfahrene zu verarbeiten.

Die Stille, die den Raum erfasst hatte, verflog jedoch schnell wieder, da Rai-Jin reingestürzt kam und nach Cifer suchte. "Es gibt mal ein großes Durcheinander in der Übungshalle. Einige Schüler haben mal trainiert und haben mal gegen einen Dino gekämpft. Der war aber mal zu stark und einige Schüler sind jetzt mal schwer verletzt. Dr. Kadowaki weis mal auch schon Bescheid. Sie kümmert sich mal um die Schwerverletzten." Wild gestikulierend setzte Rai-Jin alle von dem aktuellen Zwischenfall in Kenntnis. Cifer sprang von seinem Stuhl auf und folgte dem braungebrannten Jungen vom Ordnungsdienst in die Übungshalle...
 

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Im Galbadia Garden herrschte indes ein totales Chaos. Mit dem Rücktritt von Martin Dodonna hatte niemand gerechnet und umso mehr durcheinander war jetzt alles. Die praktische Seed-Prüfung stand bald an und die Schüler standen jetzt alle ohne Direktor da, der ihnen die genauen Instruktionen geben konnte. An jeder Ecke wurde getuschelt und natürlich wurden auch die neuesten Informationen, die sich aber eher auf Gerüchte beschränkten, ausgetauscht.
 

Auf dem Schulhof standen unter einem Baum, der die Sonne ein bisschen abhielt, drei Schüler, die das alles minder interessierte - Sharin Cole, Jayden Consworth und Vincent Dayle. Das Dreamteam des Galbadia Garden. Alle drei Elite-Seeds und besonders bei den Unterstuflern ziemlich beliebt. "Mir ist das alles eigentlich ziemlich egal, wer hier neuer Direktor wird. Nächstes Jahr sind wir eh 20 und da steigen wir dann sowieso aus." Sharin, ein junges Mädchen mit dunklen Augen und ebenso dunklen Haaren, lehnte sich leicht genervt an den Baum, die Arme hinter ihrem Kopf verschränkt. "Aber vielleicht wird's dann hier ein bisschen lustiger. In letzter Zeit war es ziemlich ruhig, findet ihr nicht?" Jayden, ein weißhaariger junger Mann und gleichzeitig der Ruhepol des Trios, setzte sich auf die Lehne der Bank, die vor dem Baum stand. "Ach... Seit wann willst du denn Action, Jay?" Sharins Blick blieb an ihrem Freund haften. "Nun..." Vincent fuhr Jay dazwischen. "Gib's doch wenigstens zu! Du willst auch mal wieder irgend jemanden so richtig schön in den Arsch treten." Jay, dem solche Wörter natürlich nie eingefallen wären, wies seinen Freund ein wenig zurecht. "Nein, Vince. Ich möchte schlicht und einfach mal wieder meine künstlerischen Fähigkeiten unter Beweis stellen." Sharin und Vincent seufzten tief und blickten dann zu einer größeren Ansammlung von Schülern hinüber.
 

"Wenn ich es euch doch sage. Wir sollen alle heute Abend den neuen Direktor wählen. Die Stimmen werden heute noch ausgezählt und morgen haben wir dann einen neuen Direktor." Das Getuschel wurde größer und jeder redete dem anderen dazwischen. Irvine Kinneas versuchte, die aufgebrachte Meute ein wenig zu beruhigen. "Hey, hey, hey. Immer mit der Ruhe. Ihr wisst alle, das bald Seed-Prüfung ist, also bereitet euch lieber darauf vor, anstatt hier rumzutratschen. Also los!" Irvine gestikulierte ein wenig wild herum und die Schüler verließen maulend den Schulhof.

Irvine erblickte die drei Seeds, die diese Situation mehr oder weniger interessiert verfolgt hatten, und lief zu ihnen. "Ihr wisst wohl auch nicht so wirklich, was ihr tun sollt?" Sharin zog es lieber vor, einigen Blättern, die vom Wind durch die Luft gewirbelt wurden, zuzusehen, anstatt sich mit Irvine abzugeben. Sie konnte diesen Macho noch nie so richtig leiden. Was Jayden anging... Nun, ihm war Irvine schlicht und einfach zu primitiv und einzig und allein Vincent fing ein Gespräch mit dem Cowboy an. "Sonst würden wir ja hier nicht rumstehen.. Was machst du hier eigentlich? Du spielst dich hier ein bisschen sehr auf, findest du nicht?" Irvine zog seinen Hut ein wenig tiefer. "Ich vertrete Dodonna nur. Es will ja sonst niemand hier alles beisammen halten." "Warum wirst du denn dann nicht einfach neuer Direktor des Galbadia Garden? Das würde uns eine Menge Stress und Arbeit ersparen.." Sharin konnte ihren Blick jetzt endlich von den herumfliegenden Blättern losreißen und bedachte Irvine mit einem eisernen Blick, dem dieser jedoch nicht so recht standhalten konnte. "Tja, ich glaube, ich kümmere mich lieber mal um die anderen Schüler.." Der Scharfschütze drehte auf dem Absatz um und steuerte den Eingang des Garden an.

"So ein Trottel!" Sharin sagte grundsätzlich immer ihre Meinung, auch wenn die, wie in diesem Fall, nicht gerade die beste von einem Menschen war. Genervt stieß sie sich vom Baum ab und verabschiedete sich von ihren zwei Freunden. "Ich bin dann mal weg, heute Abend bin ich wieder da." Jayden und Vincent blickten ihr noch eine Weile nach, bis der blonde Junge eine Idee hatte. "Was hältst du davon, wenn wir jetzt ein bisschen Eishockey spielen?" Jayden hatte keinen besseren Vorschlag und man einigte sich wortlos darauf, die Eishalle des Galbadia Garden unsicher zu machen..
 

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"Ach du scheiße..." Damit brachte es Cifer ziemlich genau auf den Punkt, als er das Dilemma in der Übungshalle begutachtete. Viele Schüler lagen in ihren eigenen Blutlachen am Boden. Andere Schüler, sowie Dr. Kadowaki leisteten erste Hilfe und zauberten eine Menge Vita-Zauber auf die Verletzten. Fu-Jin half derweil einigen wieder geheilten Schülern auf die Beine und ging dann auf Cifer zu, der zusammen mit Rai-Jin anderen wieder auf die Beine half. "Unklarheit..." Fu-Jin brachte alles wie immer genau auf den Punkt. Dr. Kadowaki tauchte hinter dem grau-haarigen Mädchen auf und wischte sich mit einem Tuch über die schweißbedeckte Stirn. "So etwas habe ich wirklich noch nie erlebt. Vor allem waren so viele Schüler in der Übungshalle. Die alle hätten einen Archeodinos locker besiegen müssen. Ich kann mir das einfach nicht erklären, wieso so viele verletzt worden sind. Und dazu noch so schwer..."
 

Quistis und ihre beste Freundin Shou betraten nun auch die Übungshalle und beiden blieb erst einmal die Sprache im Hals stecken. An den Wänden klebte Blut, durch den Wasserlauf zog sich ein roter Faden und die Sanitätstrupps hatten alle Hände voll zu tun. "Wie konnte das nur passieren?" Quistis blickte ungläubig von einem Schüler zum anderen, bis sie von dem braungebrannten Mitglied des Ordnungsdienstes aus den Gedanken gerissen wurde. "Wir wissen mal auch nichts. Einige Schüler haben mal gesagt, dass die Dinos mal ziemlich aggressiv waren. Sie wollten mal fliehen, aber das ging mal nicht. Beim Fluchtversuch stand mal plötzlich noch ein anderer Dino hinter ihnen. Sie wussten mal nicht, wohin. Dann haben mal beide Dinos zusammen angegriffen." "Das gibt's doch nicht..." Shou blickte noch immer ungläubig umher. Einige von den Schülern, die schwerverletzt am Boden lagen, waren in ihrer Klasse. Was war hier bloß geschehen?
 

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Ende Kapitel 1
 


 

*freu* Das geht ja alles ziemlich zügig voran. Schön, dass das hier auch jemand liest. *nochmalfreu* Die Ideen sprudeln auch schon, ich weis nur noch net, wie ich das in nen geeigneten Text bringe.

Kommis sind übrigens sehr erwünscht, um zu sehen, wie euch das ganze gefällt. Kritik ist auch immer erwünscht. Also immer her damit. *schonganzneugigerigdasitzt*

So... Das nächste Kapitel wird, denke ich mal, etwas länger werden. Der Titel steht noch nicht ganz fest, aber mir schwirrt da schon was im Geiste rum... *grins*
 

Also, bis denn, Amarice

Cruelty

Hallo! Nach langer Zeit kommt jetz endlich mal das neue Kapitel. Man möge mir verzeihen, dass es so lange gedauert hat, aber die letzten Monate hatte ich eine Prüfung nach der anderen... Aber jetz is Schluss und ich hab jetz wieder mehr Zeit zum Schreiben. *freu*
 

Ganz lieben Dank an MirunoAsakura, YuLin, MaryT und Tokjo-Angel-Aya, die meine FF bisher gelesen haben. Ihr seid echt toll. *knuddel* Und ich hoffe natürlich, dass ihr mir weiterhin treu bleibt. ^.~
 

Aber jetz erst mal viel Vergnügen mit Kapitel 2!
 

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Kapitel 2 - Cruelty
 

Die ganze Zeit saßen Direktor Cid, seine Frau Edea, Dr. Kadowaki, Quistis, Shou, viele andere Ausbilder des Garden, sowie Squall und Cifer im Konferenzraum und diskutierten darüber, was genau in der Übungshalle vorgefallen sein könnte. „In einem Punkt können wir uns schon einig sein, das muss irgend eine Ursache haben. Normalerweise greifen die Dinos nicht zusammen an. Und so dermaßen aggressiv waren sie auch noch nie.“ Dr. Kadowaki rutschte ihre Brille wieder nach oben, nachdem sie diese Aussage an die anderen Anwesenden übermittelt hatte. Cid Kramer schien die ganze Zeit nachzudenken. Jedoch kam auch er nicht darauf, was wirklich passiert sein könnte. „Wir sollten die Übungshalle erst einmal bis auf weiteres sperren.“ Quistis war sichtlich besorgt um das Wohl der Schüler. Sie stützte ihren Kopf mit beiden Händen und ihr Blick fiel einfach auf den Tisch. Edea sah auf und blickte jeden der Anwesenden an. „Ja, ich denke, das wird erst einmal die beste Lösung sein. Wir wissen nicht, ob das eine einmalige Angelegenheit war oder ob das noch öfter vorkommen wird. Wir müssen das auf jeden Fall genauestens im Auge behalten.“
 

Squall kehrte kurz aus seiner Gedankenwelt zurück und nickte aufgrund der Worte seiner Ziehmutter. Cifer nickte ebenfalls zustimmend und war der Ansicht, dass das Gespräch damit beendet war und erhob sich von seinem Platz, um den Raum zu verlassen und sich wieder seinen Aufgaben als Ordnungsdienst widmen zu können. „Ich werde die Übungshalle dann mal sperren und jeden, der das ignoriert eine kleine Strafe zukommen lassen.“ Mit diesen Worten drehte sich der blonde Gunblade-Kämpfer um und verließ, begleitet von einem lauten Knarren der Tür, die Besprechung. „Was das für Strafen sind, will ich gar nicht wissen...“ Shou lehnte sich zurück und blickte an den anderen vorbei. Sie konnte immer noch nicht begreifen, wie es zu so einem Unfall kommen konnte. Das war alles mehr als seltsam... „Ich werde dann auch mal gehen. Wenn es etwas Neues gibt, sagt mir bescheid.“ Auch Squall erhob sich und verließ mit zügigen Schritten den Raum. Sein Blick war nicht zu deuten, jedoch konnte auch er das Geschehene noch nicht aus seinen Gedanken verbannen. Direktor Cid, der wieder aus seiner Denkpause zurück war, beendete offiziell die Besprechung. Es hatte im Moment eh keinen Sinn, noch weiter darüber zu diskutieren, was genau passiert sein könnte, hatte man ja schließlich keinerlei Hinweise. „Geht alle wieder euren Aufgaben nach. Weist die Schüler darauf hin, dass das Training in der Übungshalle erst einmal bis auf Weiteres nicht mehr zulässig ist. Wenn es den beteiligten Schülern wieder besser geht und sie sich von diesem Schock erholt haben, werden wir sie ausführlich befragen. Ich danke Ihnen für Ihr Erscheinen. Sie können dann wegtreten.“
 

Die Sitzungsteilnehmer verließen einer nach dem anderen den Raum, nur Edea blieb bei ihrem Mann. Die ehemalige Hexe, die kein bisschen gealtert war und somit noch ihre volle Schönheit besaß, trat neben ihren Mann, dem man das Alter allmählich deutlich ansehen konnte. „Mach dir nicht so viele Gedanken. Es war bestimmt eine einmalige Angelegenheit. Und die Schüler werden in Zukunft auch mehr aufpassen.“ Cid senkte den Kopf und seufzte tief. „Ich wollte eigentlich mein Amt als Direktor abgeben. Wir wollten ja das Waisenhaus wieder aufbauen. Aber jetzt kann ich nicht so einfach gehen. Jedenfalls nicht, bevor diese Sache aufgeklärt ist.“ Edea lächelte leicht. „Wir werden das Waisenhaus noch früh genug wieder aufbauen und Kindern ein Zuhause geben. Aber im Moment ist das Wohl der Kinder hier im Garden wichtiger.“ Beiden umarmten sich und blickten dann durch die große Glasscheibe hinaus auf die weite Landschaft, die sich rund um den Balamb Garden erstreckte.
 

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Sharin saß gerade im Zug Richtung Timber. Sie wollte ihrer besten Freundin Fajara mal wieder einen kleinen Besuch abstatten. Sie jobbte als Kellnerin in einer Bar, die erst kürzlich neu eröffnet hatte und den äußerst interessanten Namen „Flipping Chocobo“ trug. Vielleicht gab es ja auch wieder einen kleinen Drink für sie umsonst?

Den Kopf auf eine Hand stützend blickte sie durch eine dreckige Scheibe ihres Abteils hinaus auf die Landschaft, die rasend an ihr vorbei zog und ließ ihre Gedanken weit schweifen.
 

In letzter Zeit war es ruhig geworden. Die Seeds hatten fast nichts mehr zu tun und die Gelder blieben somit auch aus. Ihren Sold vermisste sie schon eine ganze Weile. Aber woher sollte der Galbadia Garden ihren Sold nehmen, wenn es absolut nichts zu tun gab? Wenn es nichts und niemanden gab, der auch nur im Entferntesten die Hilfe der Seeds benötigte? Seit längerer Zeit spielte die junge Frau schon mit dem Gedanken, ihren Posten als Seed aufzugeben und sich irgendwo einen Job zu suchen. Besonders sympathisch erschien ihr da eine Stelle bei der Timber Maniacs. Der größten Zeitung in Galbadia. Es war schon immer ihr Traum, für eine Zeitung Kolumnen zu schreiben. Und außerdem hatte sie gehört, dass man die Timber Maniacs jetzt völlig neu strukturieren wollte. Das bedeutete viele neue Arbeitsplätze – vielleicht ja auch für sie? Wenn sie eh einmal in Timber war, würde sie schnell mal vorbei schauen, vielleicht war ja der Chef da, mit dem sie sich dann einmal höchstpersönlich unterhalten und eventuell auch um den Finger wickeln könnte.
 

Ihr Gedankengang wurde von einem kleinen Vogel, der gerade außen an der Scheibe neben dem Zug herflog, unterbrochen. Sie hob ihren Kopf von ihren Händen und lächelte leicht, als sie das kleine Geschöpf dabei beobachtete, wie es versuchte, sich mit dem Schnabel einen Weg durch das Glas zu bahnen und dieses Vorhaben ihm nicht so recht gelingen wollte. Heftig flatterte er mit den Flügeln, doch auch das half ihm bei seiner Mission nicht weiter. Die dunkelhaarige Frau zeigte Erbarmen für das kleine Wesen, hob ihre Hand und schob damit den oberen Teil des Fensters herunter, so dass der kleine Vogel ins Innere des Zugs gelangen konnte. Dankbar setzte er sich zu Sharin auf den kleinen Tisch vor ihr und zwitscherte ein wenig vor sich hin. Sie schloss das Fenster und legte ihren Kopf wieder auf beide Hände. Verträumt lauschte sie den beruhigendem Zwitschern ihres neuen Begleiters. Bis Timber würde es sowieso noch eine halbe Stunde dauern und so war ihr wenigstens nicht langweilig.
 

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„Heeeyy! Ich heeelfe eeeuch!“ Eine junge Frau mit braunen Haaren und leuchtend grünen Augen rannte gerade über den neu erbauten Schulhof des Trabia Garden. Die Schüler dieses Garden wollten ein kleines Fest veranstalten. Ein Fest zu Ehren der Wiedereröffnung des kleinsten der drei Garden. Selphie Tilmitt hatte selbstverständlich gleich die ganze Organisation dieses Festes übernommen und kümmerte sich nun sehr intensiv um die letzten Vorbereitungen. In einer Woche sollte hier schon wieder der normale Unterricht statt finden. Ein Ereignis, auf das sich wahrlich alle Schüler mehr als freuten.
 

Nach dem Bombenangriff vor etwa einem Jahr hatte niemand mehr daran geglaubt, dass ihr Garden jemals wieder als Lernstätte genutzt werden könnte, aber mit tatkräftiger Unterstützung von allen Seiten war dies möglich geworden. Viele Schüler waren damals gegangen. Zu groß war die Trauer und der Schmerz um die Menschen, die damals ums Leben kamen. Trauer, aber auch endlose Wut, wieso es überhaupt erst soweit kommen musste, blendeten die Gefühle vieler. Besonders die Tatsache, dass ein gewisser Cifer Almasy, der für alles mitverantwortlich war, dann auch noch den Garden wieder mit aufbaute, brachte bei vielen das Fass zum Überlaufen. Einige vergaßen ihre Grundsätze und Prinzipien, wollten ihn und seine beiden Freunde zur Rechenschaft ziehen. Nur Selphie war anders. Vor den Augen aller hockte sie sich zwischen die „Übeltäter“ und las gemeinsam mit ihnen die Trümmerteile zusammen, die sie mit den anderen in vielen Schubkarren wegbrachte. Ihre Ruhe, die sie damals ausstrahlte, faszinierte viele. Und vor allem, dass sie diesen Menschen vergeben hatte. Den Menschen, die mit für die Vernichtung ihres Garden verantwortlich waren. Nach und nach verflog dann auch der Hass der anderen Schüler. Alle arbeiteten Hand in Hand. Und die meisten vergaßen ihre Trauer und ihren Hass und lernten dadurch Akzeptanz. Akzeptanz, die sie ohne Selphie niemals gelernt hätten.
 

Es war kalt geworden in Trabia. Die Elfen verteilten viele Geschenke, schneite es doch in der ganzen Region rund um den Trabia Garden seit mittlerweile einigen Wochen ununterbrochen. Ganz Trabia wurde von einer weißen Schneedecke überzogen, was viele dankbar annahmen. Eine kleine Schneeflocke landete gerade auf Selphies Nase, die bei ihr ein kleines Kitzeln auslöste. Mit einer ihrer handschuhbedeckten Hände strich sie die kleine Flocke weg und winkte ihren Freunden zu, die gerade dabei waren, eine Überdachung für die Bühne zu bauen. Sie lief gerade in Richtung der fast fertig gestellten Bühne, als sie auf eine ihrer besten Freundinnen aufmerksam wurde, die an eine Säule angelehnt da stand. Sirena Meynort. Ein junges Mädchen, das sehr geschickt um Umgang mit Pfeil und Bogen war. Ihre braunen Haare waren hochgesteckt und so entging Selphie nicht, dass ihre Freundin traurig vor sich hin starrte.
 

„Was ist deeenn loos?“ Sirena blickte auf und sah ihrer Freundin direkt in die Augen. Wässrige Augen blickten ihr entgegen. „Ich habe ihn heute gesehen... Er umarmte eine schöne, junge Frau... Er schien so glücklich zu sein...“ Die gesehenen Bilder kehrten in Sirenas Gedächtnis zurück. Schnell hielt sie sich ihre Hände vor die Augen, in der Hoffnung, die nicht mehr aufzuhaltenden Tränen wenigstens ein bisschen unterdrücken zu können. „Ach, nicht weinen... Alles wird schooon wieder gut.“ Tröstend trat Selphie näher an ihre Freundin heran und legte einen Arm um sie. Die junge Seed wusste schon seit längerem, dass Sirena in einen Jungen hier aus dem Trabia Garden verliebt war. Sie schwärmte für ihn und vergaß manchmal alles um sich herum, wenn sie ihn sah. Ihr tat es leid, dass Sirena jetzt alles ihre Hoffnungen begraben konnte, schien der Junge ja schließlich eine andere Frau zu lieben. „Selphie...“ Sirena drückte sich an Selphie, die ihr ein unglaubliches Gefühl von Wärme vermittelte. Ihre Trauer schwand ein wenig, als sie Selphies beruhigende Stimme hörte. „Weist du was? Wir gehen jetzt zu den anderen und helfen ihnen beim Aufbau der Bühne. Was meinst duu?“ Sanft blickte Sirena auf und sah direkt in leuchtend grüne Augen, die sie lieb ansahen. Sie vergaß ihre Trauer vollends und nickte bestätigend ihrer Freundin zu, die sie darauf ohne jegliche Vorwarnung mit sich zerrte, um den anderen Schülern noch bei den letzten Vorbereitungen zu helfen...
 

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Kalt. Es war eisig kalt. Der Mann konnte an nichts anderes mehr denken. Die Kälte fraß sich erschreckend langsam durch seinen Körper. Erst die eisige Kälte des harten Bodens der Gefängniszelle und jetzt das hier. Hitze- und Kältewellen wechselten sich ab, und seine derzeitige Situation, in der er sich befand, verschlechterte sich von Sekunde zu Sekunde. Ein unbeschreibliches Schwindelgefühl und eine alles überragende Übelkeit überkam ihn. Er dachte, er müsse sich jeden Moment übergeben. Das Dröhnen in seinem Kopf ließ ebenfalls nicht nach. Er glaubte, jeden Moment würde sein Schädel platzen..
 

„Sprich endlich! Wir haben schließlich nicht ewig Zeit!“ Ein hochgewachsener junger Mann stand vor der Liege seines Gefangenen und brüllte ihn unentwegt an. „Sag uns endlich, wo wir SIE finden! Ich kann auch noch anders, wenn dir das hier noch nicht reicht!“ Als Beweis, dass er es auch wirklich ernst meinte, legte er einen roten Hebel auf einer kleinen Steuerkonsole um. Ein Schreien durchfuhr den Raum. Ein Schreien, ausgelöst durch die Kälteschocks, und vor allem ein Schreien, das jedem durch Mark und Bein gegangen wäre. Nicht jedoch Darian Koyna. Er war gefürchtet. Er liebte seine Arbeit im wahrsten Sinne des Wortes. Andere zu quälen war für ihn eine gewisse Genugtuung. Und Verhöre wie dieses, machten ihm am meisten Spaß. Gemäß dem Motto „Bist du nicht willig, so brauch ich Gewalt“ handelte der dunkelhaarige Mann in jedem seiner Verhöre.
 

Darian schaltete die Maschine wieder aus und beobachtete mit einem faden Grinsen im Gesicht, wie der Mann, der nicht sein erstes Opfer war, mehrmals Blut spuckte und fast daran zu ersticken drohte. „Redest du jetzt endlich?“ Darian beugte sich nach vorn und sah dem Mann mit einem eisigen Blick in die Augen. „Nie... mals...“ „Falsche Antwort!“ Eine ziemlich harte Faust traf den Mann mitten ins Gesicht. Doch es sollte nicht bei einem Schlag bleiben. Immer und immer wieder traf Darians harte Faust das mittlerweile entstellte Gesicht des Mannes. Erst als ein ekliges Knacksen den Raum erfüllte und der Mann nur noch leise wimmern konnte, ließen die Schläge nach. Das Wimmern des Mannes verstummte jedoch nach wenigen Minuten vollends. Mit einem fast wahnsinnigen Grinsen richtete sich Darian wieder auf und musste sehr zu seinem Bedauern feststellen, dass seine Herz- und Gehirnsströme auf einem Tiefpunkt angekommen waren, den er sehr bedauerlich fand. „Tja... Selber schuld. Wollte einfach nicht reden.“ Diese kalten Worte sprach der Dunkelhaarige mehr zu sich selbst als zu den anderen anwesenden Soldaten im Raum. Während er den Raum verließ, konnten die anderen galbadianischen Soldaten nur noch schockiert auf die entsetzlich entstellte Leiche des Mannes starren, von dem sie sich viele Informationen erhofft hatten..
 

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„Die Übungshalle wird, wie ihr alle sicherlich schon gehört habt, bis auf weiteres gesperrt. Das Training wird ab dem Zeitpunkt, ab dem die Übungshalle wieder freigegeben ist, nur noch zusammen mit anderen Schülern stattfinden. Alleingänge werden bestraft. Meidet vorerst alle Kämpfe mit Monstern außerhalb des Garden. Solltet ihr trotzdem in einen Monsterkampf verwickelt werden, flieht. Das sind alles vorläufige Vorsichtsmaßnahmen. Haben das alle verstanden?“ Shou stand mit vor der Brust verschränkten Armen vor ihren Schülern. Viele von ihnen sahen immer noch ziemlich mitgenommen aus, was ja angesichts der Umstände auch verständlich war. Man sah schließlich nicht jeden Tag Mitschüler, die schwerverletzt und vor allem blutüberströmt am Boden lagen. „Ihr werdet euch aber trotz allem auf die praktische Seed-Prüfung vorbereiten. Lasst euch davon bitte nicht von eurer Vorbereitung ablenken.“ Die Schüler nickten, ohne weitere Worte von sich zu geben.
 

Die Tür zum Klassenraum ging mit einem Surren zur Seite und Quistis Trepe und Squall Leonhart betraten das Klassenzimmer. Die blonde Frau wandte sich an die Schüler. „Wir möchten euch persönlich darüber informieren, dass wir Meldungen an die anderen Garden sowie nach Galbadia und Esthar herausgeben werden. Sollte es dort auch solche Vorfälle gegeben haben, werden wir euch das wissen lassen. Für euch wird das eigentlich nichts Weiteres ändern. Wichtig ist nur, dass ihr noch vorsichtiger sein müsst, wenn ihr den Garden verlasst. Die Seed-Prüfung wird allerdings wie geplant stattfinden. Lasst euch davon aber bitte nicht ablenken. Ich denke, der Schulsprecher möchte noch ein paar Worte sagen.“ Damit trat die junge Ausbilderin zur Seite und ließ den Hexenritter vortreten. „Bis auf weiteres herrscht hier im Garden Alarmstufe 4. Ihr achtet bitte auf eure Mitschüler und helft den Unterstuflern. Passt auf, dass sie den Garden nicht alleine verlassen. Das gilt auch für euch. Niemand wird den Garden allein verlassen, sondern nur in Begleitung. Sollte es Fragen geben, wendet euch an die Ausbilder, an den Ordnungsdienst oder auch direkt an mich. Wir werden euch bei allen Fragen, die ihr habt, weiterhelfen. Nur lasst euch nicht davon nervös machen. Das war mit Sicherheit nur eine einmalige Sache. Bereitet euch aber trotz allem gut auf die praktische Prüfung vor.“ Squall trat nach diesen Worten ein paar Schritte zurück und nickte Quistis zu, woraufhin beide zusammen den Raum verließen und Shou mit ihren Schülern zurückließen.
 

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„In wenigen Augenblicken werden wir Timber erreichen. Bitte achten Sie darauf, dass sie nichts zurücklassen. Ich wiederhole. In wenigen...“ Erleichtert atmete Sharin aus. Erleichtert darüber, dass diese nervige Zugfahrt endlich ein Ende gefunden hatte. Mit dem kleinen Vogel hatte sie ja ganz nette Gesellschaft, nur der komische Typ, der erst später eingestiegen war und sich dann auch noch neben sie setzte.. Nun es war einfach nur nervig. Ständig machte er ihr irgendwelche hirnrissigen Komplimente, prahlte, was für ein reicher Unternehmer er doch sei und zu allem Überfluss fragte er sie auch noch, ob sie ihm in seinem Hotelzimmer in Timber nicht ein wenig Gesellschaft leisten möchte. Er gehörte definitiv zu der Gattung von Menschen, die Sharin nun gar nicht ab konnte. Wie dem auch sei, war die Zugfahrt glücklicherweise zu Ende und ehe dieser nervige Typ noch irgendetwas zu ihr sagen konnte, war sie auch schon ausgestiegen und in den Menschenmassen, die den Feierabend in Timber einläuteten, verschwunden.
 

Sharin wollte jetzt nur noch einen guten Drink. Von weitem sah sie schon das „Flipping Chocobo“. Das Logo mit geschwungener Schrift wurde von einem Chocobo mit einem Sektglas in der Hand bzw. im Flügel geziert. Es war zwar noch nicht Abend, jedoch wurde es zurzeit schon am frühen Nachmittag dunkel und deshalb erhellten einige Neonleuchtröhren den Schriftzug der Kneipe noch einmal intensiv, was viele Leute dazu veranlasste, gleich nach Feierabend erst einmal hier vorbei zu schauen und sich einen guten Drink zu genehmigen. Sharin sah sich um. Die Stadt war voll von Menschenmassen. Amüsiert blickte sie zu einer Mutter mit fünf Kindern und drei Hunden. Die Kinder brüllten im Chor, dass sie alle ein Eis wollten, die Hunde bellten auch alle durcheinander und die Frau, die von vielen Einkaufstüten verhüllt wurde, seufzte hörbar. Sharin tat diese Frau schon fast ein bisschen leid, aber helfen konnte sie ihr leider auch nicht. Dazu waren Seeds nun mal leider nicht ausgebildet worden. Sie lächelte noch einmal in sich hinein und ging dann zügigen Schrittes in Richtung ihres Ziels – dem „Flipping Chocobo“.
 

Trotz, dass es erst früher Nachmittag war, war die Kneipe schon ziemlich gut besucht. Die Elite-Seed öffnete die Tür und der Geruch, der ihr entgegenkam, warf sie fast wieder hinaus. Eine Mischung aus Zigarettenqualm, Essen und Alkohol lag in der Luft. Sharin blieb erst einmal in der Eingangstür einen kurzen Moment stehen und suchte nach ihrer besten Freundin Fajara. Die erblickte sie auch. Sie stand gerade hinter dem Tresen und befüllte einige übergroße Biergläser. Zügigen Schrittes näherte sich Sharin dem Tresen und setzte sich auf einen Hocker genau vor die blonde Frau, die gerade drauf und dran war, an dem Zapfhahn zu verzweifeln, da dieser wieder einmal streikte. „Soll ich dir vielleicht behilflich sein?“ Fajara, eine junge Frau mit langen blonden Haaren blickte erschrocken auf, hatte sie ihre Freundin doch nicht bemerkt. Doch ehe sie auch nur irgendetwas sagen konnte, schlug Sharin einmal mit der flachen Hand auf den Zapfhahn und siehe da, er funktionierte wieder. Fajara war einfach nur entsetzt. Sie blickte immer wieder zwischen dem Zapfhahn und ihrer Freundin hin und her und wusste nicht so recht, was sie jetzt dazu sagen sollte. „Ich glaube, dass bedeutet jetzt einen Drink umsonst, meinst du nicht auch?“ Mit einem Zwinkern und einem frechen Grinsen im Gesicht blickte Sharin die blonde Frau an. Diese hatte sich jetzt auch wieder gefangenen, ließ den Zapfhahn einfach mal Zapfhahn sein und grinste ihre Freundin aus ihren azurblauen Augen an. „Das selbe wie immer?“ „Aber sicher doch!“
 

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„Na, worüber grübelst du denn nach?“ Rinoa blickte mit einem leichten Anflug von Sorge auf ihren Freund Squall, der gedankenverloren auf einer Bank auf dem Schulhof saß und vor sich hin starrte. Er schien um sich herum nichts und niemanden wahr zu nehmen, war er doch zu sehr damit beschäftigt, seine Gunblade zu polieren. Rinoa setzte sich neben ihn und sah ihn sanft an. Squall sah nun ebenfalls auf und legte seine Gunblade neben sich auf die Bank. „Ach weist du, ich finde es einfach nur komisch.. Die Sache mit den Monstern in Übungshalle.“ Squall ließ diese Sache einfach nicht los. Er wusste nicht, was genau passierte, aber er wusste auch, dass er dieser Sache unbedingt auf den Grund gehen wollte.
 

Wind kam auf und blies durch Squalls und Rinoas Haare. Beide wandten ihren Blick den Blütenblättern zu, die vom Wind aufgescheucht durch die Luft wirbelten. Noch konnten sie diese kleinen Wunder der Natur genießen. Doch nach dem jetzigen Vorfall war da natürlich die Frage, wie lange sie noch unbetrübt hier sitzen und schweigend die Umgebung beobachten konnten. Im schlechtesten Fall mussten sie auch wieder mit einer Bedrohung für die gesamte Welt rechnen. „Es muss eine Ursache geben. Und bis die gefunden ist, sollten wir die Zeit nutzen, die wir noch gemeinsam verbringen können.“ Rinoa sah ihren Hexenritter eindringlich an. Dieser erwiderte ihren Blick. „Du hast Recht. Bevor ich mir hier den Kopf zerbreche, sollten wir wirklich noch die Zeit des Friedens für uns nutzen.“ Der junge Hexenritter neigte seinen Kopf in Rinoas Richtung und auch diese verstand diese Geste. Beide schlossen ihre Augen und näherten sich einander, bis diese friedliche Idylle von keinem geringeren als Cifer Almasy unterbrochen wurde.
 

„Ich bin mir sicher, dass ihr keine Zeit für so was habt.“ In Squalls Augen blitzte es augenblicklich gefährlich. Würde nicht Rinoa neben ihm sitzen, wäre er jetzt mit Sicherheit auf diesen Kerl losgegangen. „Und ich bin mir sicher, dass du auch noch andere Sachen zu tun hast, als uns hier zu nerven.“ Squalls Stimme klang in diesem Moment ein wenig bedrohlich und ziemlich genervt, was Cifer jedoch gekonnt ignorierte. Er winkte nur ab und wandte sich an die hübsche junge Frau. „Und du würdest andere Gesellschaft mit Sicherheit auch lieber vorziehen, oder?“ Er nährte sich ein wenig Rinoa, die jedoch abwinkte. „Nein, Cifer. Ich fühle mich in dieser Gegenwart relativ wohl. Ich glaube Fu-Jin und Rai-Jin warten auf ihren Chef, meinst du nicht?“ Sie lächelte leicht. Es war der dunkelhaarigen Frau ein wenig unangenehm, in Cifers Nähe zu sein. Sie erinnerte sich an die Zeit, in der die beiden noch zusammen gewesen waren. Manchmal fragte sie sich schon, ob der Gunblade-Kämpfer vielleicht noch in sie verliebt war. Zufällig trafen sie sich immer, wenn sie mit Squall alleine war. Und für ihren Geschmack waren diese Zufälle ein wenig zu seltsam. „Und du solltest dich vielleicht auch lieber um deine praktische Seed-Prüfung kümmern. Sag mal, deine wievielte Prüfung war das doch gleich? Ich habe irgendwie ein schwaches Gedächtnis.“ Squalls Stimme klang fast so wie die eines kleinen Kindes, dass seine Eltern nach etwas fragte.
 

In Cifers Augen spiegelte sich Wut wider. Er zog blitzschnell seine Gunblade und hielt sie Squall unters Kinn. Er hob mit der Klinge seiner Waffe Squalls Kopf ein wenig an und ihre Blicke trafen sich. Wenn Blicke töten könnten, wären beide Männer jetzt mit Sicherheit um- bzw. von der Bank gefallen. „Jetzt hört auf!“ Rinoa erhob sich und stützte ihre Hände in die Hüften. In ihren Augen blitzte es gefährlich. „Wenn du nur hier bist, um andere zu provozieren, dann kannst du gerne wieder gehen, Cifer. Und du, Squall, du bist selbst schuld, wenn du dich von ihm provozieren lässt. Ihr seid beide einfach unmöglich.“ Die junge Hexe verschränkte ihre Arme vor der Brust und stolzierte davon. Zurück ließ sie zwei Männer, die sich augenblicklich verwirrt ansahen und Rinoa verwundert nachblickten.
 

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„Ich sagte, Sie sollen ihn verhören und nicht tot prügeln! Was denken Sie sich eigentlich dabei?“ Ein älterer Mann mit einer Uniform, an der nicht gerade wenige Orden prangten, schlug die Hand auf den Tisch und sah Darian Koyna unentwegt an. Vor lauter Wut war sein Gesicht schon ganz rot. Im Moment glich er eher einer Tomate als einem Vorgesetzten. Darian ließ das alles sowieso ziemlich kalt. Er lehnte sich in dem Sessel, in dem er Platz genommen hatte, zurück und legte die Beine, übereinandergekreuzt, auf den Tisch, was seinen „Chef“ nur noch wütender machte. „Und nehmen Sie endlich ihre Füße von meinem Schreibtisch!“ Man hatte den Eindruck, als würde der ältere von beiden jeden Moment vor lauter Wut platzten. Darian winkte ab und nahm trotzdem seine Füße von der Tischkante und stellte sie wieder normal auf den Boden.
 

„Sie wissen doch ganz genau, dass dies unser letzter Zeuge war. Wen sollen wir denn jetzt noch befragen, hm!? Können Sie mir das vielleicht sagen!?“ Der Blick des Vorgesetzten wirkte wie der eines wütenden Behemoths und mit Sicherheit hätte jeder seinen Dienst in diesem Moment quittiert und hätte sich irgendwo in der Wüste um Esthar zur Ruhe gesetzt und den Monstern dort gute Nacht gesagt. Nur eben Darian nicht. Herausfordernd neigte er sich nach vorn. Er faltete die Hände ineinander und legte sie auf seinen Schoß. „Sie können mir gar nichts! Ich bin der einzige hier in diesem Saftladen, der seine Arbeit noch ernst nimmt. Auf die anderen können und brauchen Sie sich nicht zu verlassen. Und ich kann mich wehren..“ Ein schwarzer Schatten legte sich bei diesen Worten um Darians Augen. Sein Vorgesetzter schluckte leicht. „Soll das etwa eine Drohung sein, Major Koyna?“ „Nein, General. Was denken Sie denn von mir? Glauben Sie, ich würde mich offen meinen Vorgesetzten widersetzen?“ Der Schwarzhaarige lehnte sich zurück und blickte den General überlegen an. Bei diesem brach langsam aber sicher der kalte Schweiß aus. Er zupfte mit seinen feuchten Händen an seinem Kragen rum und schluckte erneut tief. Die Schauer, die seinen Rücken runterjagten und bei ihm eine Gänsehaut verursachten, ignorierte er gekonnt. Er hatte ja schließlich von diesem Pöbel und Wichtigtuer nichts zu befürchten. Oder?
 

„Wie dem auch sei.. Dies war die letzte Verwarnung, Koyna. Haben wir uns verstanden? Sollte das noch einmal vorkommen, werde ich Sie höchstpersönlich des Dienstes verweisen. Dass das klar ist..“ „Aber sicher doch. Ich warte schon gespannt auf meine nächsten Aufgaben, General.“ Der General fragte sich, ob die Augen seines Majors schon immer so schwarz waren, oder ob es ihm nur gerade so vorkam.

Er legte beide Händen auf seinen Schoß und blickte wieder zu seinem Gegenüber. „Das war alles. Sie können dann wegtreten.“ Darian tat, wie ihm geheißen und erhob sich. Er salutierte noch kurz vor seinem Vorgesetzten und drehte sich dann auf dem Absatz um. Zügig war er an der Tür angelangt und drehte seinen Kopf noch einmal in Richtung des Generals. Sein Blick war in diesem Moment nicht zu deuten. Er drückte den Türgriff nach unten, nicht ohne den General genauestens zu beobachten. Er spürte den leichten Wind, der durch die geöffnete Tür in das Zimmer blies und verließ damit das Büro seines Vorgesetzten. Er wandte den Blick ab und schloss die Tür, die von einem leichten Knarren begleitet wurde.
 

Der General indes erhob sich aus seinem Ledersessel und ging zu einem silbernen Tablett, das auf einer kleinen Anrichte platziert war. Er griff nach einem der bereitstehenden Gläser und goss sich aus der gläsernen Karaffe ein wenig Kognak in das kleine Glas, das er in Händen hielt. Sein Schritt führte ihn zu einem großen Fenster, durch das er hindurch auf den Hof seines Stützpunktes blicken konnte. Langsam führte er das Glas zu seinem Mund und nippte ein wenig daran. Die kostbare Flüssigkeit genießend, dachte er noch einmal an seinen Gast, der erst vor wenigen Augenblicken den Raum verlassen hatte. Ein grausames Lächeln stahl sich auf das Gesicht des Generals der galbadianischen Armee. Abermals hob er sein mit Kognak gefülltes Glas an seine Lippen und nahm einen erneuten Schluck. Er spürte, wie die Flüssigkeit seinen Rachen hinunterfloss und sich seine Glieder dadurch deutlich entspannten. „Darian Koyna.. Du denkst, du bist grausam. Du denkst, ich würde Angst vor dir haben.“ Ein Lachen entfuhr dem älteren Mann. „Aber da hast du dich geschnitten. Du bist für mich nichts weiter als eine kleine, dämliche Marionette. Eine Marionette, mit der man wunderbar spielen kann. Nur bist du zu geblendet, von dir selbst, als das zu bemerken. Meine Strategie scheint ein voller Erfolg zu werden.“ Ein weiteres Mal setzte er sein Glas an den Mund. Nur dieses Mal leerte er es in einem Zug und lachte anschließend teuflisch...
 

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Ende Kapitel 2
 

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So... Wie fandet ihrs? Ich hab so das Gefühlt, ich weis selber net mehr so richtig, um was es eigentlich geht... *totalverplantbin* Hm... Und außerdem wirft dieser Teil Fragen über Fragen auf... *grübel*
 

In den nächsten Tagen kommen dann auch noch ein paar neue Chara-Beschreibungen mit dazu. Naja... Auf jeden Fall wird das nächste Kapi net mehr so lange dauern. Also ich hoffe auf ganz viele Kommis. ^.^
 

Tschüß, Amarice

Election

Hallo ihr Lieben!
 

Nach langer Zeit gibt’s heute endlich mal das nächste Kapitel. Vielen lieben Dank an Tokjo-Angel-Aya für dein Kommi. So was baut mich echt immer auf. ^.^ Und es motiviert weiterzuschreiben. In diesem Jahr wird das erst mal das letzte Kapi werden. Im neuen Jahr geht’s dann hochmotiviert weiter. Aber jetz erst mal viel Vergnügen mit Teil 3 – Election.
 

Kapitel 3 – Election
 

„Was treibt dich denn wieder mal hierher?“ Fajara stützte ihren Kopf auf beide Hände und sah ihre Freundin mit einem Lächeln auf den Lippen an. „Ich hatte einfach mal wieder Lust, etwas in meiner Lieblingskneipe zu trinken. Hast du irgendwas dagegen? Wenn ich hier nicht erwünscht bin, dann sag das mir ins Gesicht.“ Leicht schmollend nahm Sharin einen kräftigen Schluck. „Nein, nein. Ich kenne dich einfach nur zu gut, um zu wissen, dass du nicht einfach nur hier bist, weil du was trinken willst.“
 

Seufzend stellte die Dunkelhaarige ihr Glas wieder auf den Tisch vor sich. Ein wenig gedankenverloren blickte sie zu einem Bild, dass an einer Wand in der Kneipe hing. Es zeigte ein Liebespaar auf einer Wiese inmitten von wunderschönen Blumen. Fajara neigte ihren Kopf leicht zur Seite und folgte dem Blick ihrer Freundin. „Liebeskummer?“ Ruckartig schoss Sharins Kopf herum und ertappt funkelte sie ihre Freundin böse an. „Nein! Mit Sicherheit nicht. Wie kommst du auf die dämliche Idee?“ Das blonde Mädchen lächelte leicht. Sie kannte Sharin einfach wirklich zu gut. „Du solltest dich nicht so hängen lassen. Geh mal wieder raus. Hab Spaß oder mach sonst was, nur lass dich bitte nicht so hängen. So gefällst du mir gar nicht... Ich muss wieder an die Arbeit. Aber bleib doch noch hier. Später können wir noch mal quatschen.“
 

Fajara entfernte sich vom Tresen und nahm ein Tablett in die Hand. Mit Elan erkundigte sie sich bei den Gästen nach weiteren Wünschen. Sharin sah der Blonden noch eine Weile hinterher, bis sie auf einen jungen Mann, der etwa in ihrem Alter war, aufmerksam wurde. Er war jung, gutaussehend und vor allem war er allein unterwegs, was für die junge Seed gute Voraussetzungen waren. Sie erhob sich langsam von ihrem Stuhl, nahm ihr Cocktailglas mit und setzte sich neben den jungen Mann, dessen Aufmerksamkeit sie auch sogleich bekam.
 

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„Es ist aus! Ein für alle Mal!“ Wütend stapfte ein junges Mädchen durch die langen Gänge des Balamb Garden Richtung Bücherei. Xell lief ihr eilig hinterher, nicht so recht verstehend, warum sie so wütend war. „Aber Tisa, was hab ich denn getan, dass du so wütend auf mich bist?“ Verzweifelt gestikulierend stellte sich der blonde Faustkämpfer vor die Frau, mit der er seit etwa einem Jahr zusammen war. Mit Tränen in den Augen schrie sie Xell an. „Du verdammter Egoist! Du merkst es ja nicht mal. Du liebst mich nicht!“ Die Tränen rannen unaufhörlich an ihrem Gesicht herab und ihre Sicht wurde dadurch verschleiert. Der blonde Mann versuchte, Tisa zu beruhigen. „Aber warum sollte ich dich denn nicht lieben? Warum sagst du so etwas?“ Wütend verpasste das braunhaarige Mädchen mit zwei Zöpfen Xell eine gehörige Ohrfeige. Mit tränenerstickter Stimme richtete sie ihren Blick in eine andere Richtung. Sie konnte ihn jetzt nicht ansehen. „Alles, was du liebst, sind deine dämlichen Hot Dogs, die eigentlich ein normaler Mensch gar nicht essen kann! Aber mich liebst du nicht! Ich will von dir nichts mehr wissen! Such dir doch eine andere Dumme!“ Wütend und mit tränenverschleierter Sicht stieß sie ihren ehemaligen Freund beiseite und rannte den Gang entlang. Fast hätte das junge Mädchen noch Fu-Jin, ein Mitglied des Ordnungsdienstes, umgerannt, die gerade dabei war, einen Schüler bei seiner Strafarbeit zu beaufsichtigen. „Vorsicht!“ Das grauhaarige Mädchen blickte dem Mädchen, dass in der Bücherei arbeitete, nach. Als ihr Blick dann wieder in die Richtung wanderte, aus der sie kam, erkannte sie auch schon den Grund für das Gefühlschaos des jungen Mädchens. „Typisch!“
 

Einem Häufchen Elend gleichend, stand Xell einfach nur regungslos auf dem Gang und blickte verwirrt seiner scheinbar ehemaligen Freundin hinterher. War es jetzt wirklich vorbei? Wollte sie wirklich nur wegen seinen Hot Dog-Gelüsten nichts mehr von ihm wissen? Aber das war doch noch lange kein Grund, einfach mit ihm Schluss zu machen. Voller Unverständnis blickte er ihr nach und schüttelte dann letztendlich resigniert seinen Kopf.
 

„Na, Hasenfuß? Mit den Weibern klappt’s bei dir also auch nicht. Hätte mich auch gewundert, wenn du mal irgendwas nicht verbockt hättest.“ Cifer schritt hämisch grinsend an seinem ewigen Rivalen vorbei und gesellte sich zu Fu-Jin, um die Strafarbeit des Schülers zu kontrollieren. Xell kochte innerlich vor Wut. „Du widerliches Arschloch!“, rief Xell Cifer nach, der in seiner Bewegung inne hielt. „Wie hast du mich genannt?“ Der ehemalige Hexenritter drehte sich um und richtete seinen Blick abwartend auf Xell. „Ein widerliches Arschloch!“, antwortete dieser ziemlich wütend. Cifer schritt selbstgefällig auf Xell zu und lehnte sich etwas nach vorn. Gefährlich leise flüsterte er Xell etwas zu. „Die Tastaturen in den Klassenräumen müssten mal wieder in den Ritzen sauber gemacht werden. Und zwar alle! Rai-Jin oder auch Fu-Jin holt dir gerne die dafür nötigen Utensilien. Viel Spaß! Ich komm dann später zum Kontrollieren.“ Xell, der glaubte, sich verhört zu haben, blickte in Cifers Gesicht, das keine Anzeichen eines soeben gemachten Witzes zeigte. Cifer drehte sich auf dem Absatz um und ging dann wieder seiner eigentlichen Absicht nach. Wenn Blickte töten könnten, dann wäre der ehemalige Hexenritter mit Sicherheit umgefallen, war Xell ja schließlich alles andere als begeistert von seiner Strafarbeit. Und das nur, weil er diesem Vollidioten die Wahrheit ins Gesicht gesagt hatte.
 

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„Wo bleibt denn nur Sharin? Wir fangen gleich mit der Wahl an.“ Jayden suchte Sharin in den Massen vergebens. Das der Garden aber auch so viele Schüler haben konnte... „Die hat sich bestimmt mal wieder festgequatscht. Du kennst doch unsere kleine Quasselstrippe. Aber das ist ja nun nicht unbedingt so wichtig. Auf eine Stimme mehr oder weniger kommt’s auch nicht an. Es weis eh keiner, wer wen wählen soll. Wahrscheinlich wählen die sich alle gegenseitig. Mehr wird das heute nicht werden.“, sagte Vincent mit einem schiefen Grinsen zu seinem Freund. Jayden verzog die Mundwinkel. Es war einfach zum Mäuse melken. Dodonna setzt sich ab und hier herrscht Chaos. Wahrscheinlich würde heute hier sowieso nichts bei rauskommen. Aber was soll’s?
 

Die beiden Elite-Seeds wurden aus ihrem Gespräch gerissen, als eine freundliche junge Dame den beiden jeweils einen Zettel in die Hand drückte, auf denen sie ihren Favoriten eintragen konnten. „Wen sollen wir denn jetzt wählen? Haste ‘ne Idee?“ Vincent schien wirklich angestrengt nachzudenken. „Ich weis, wen wir wählen.“ Vincent holte sich einen Kuli aus seiner Hosentasche und schrieb in das dafür vorgesehene Kästchen feinleserlich einen Namen. Jayden guckte neugierig auf Vincents Blatt, dann entriss er seinem Freund den Kuli und schrieb auf seinen Zettel den gleichen Namen. Eine andere Frau, die mit einer Kiste, auf der oben ein Schlitz angebracht war, durch die Schülermengen des Galbadia Garden lief, wurde sehr schnell um viele Zettel reicher, die die Schüler bereitwillig in den Schlitz steckten.
 

Jayden wandte sich mit einem breiten Grinsen dem anderen Seed neben ihm zu. „Ich bin mal gespannt, was dabei rauskommt.“ „Wir werden sehen. Und ich wette mit dir, dass Sharin schon längst vergessen hat, dass jetzt eigentlich Wahlen sind. Die sitzt jetzt bestimmt mit einem Cocktailglas in der Hand am Tresen und quatscht Fajara zu.“ „Wo du Recht hast...“ Bei diesem Gedanken mussten beide Elite-Seeds grinsen.
 

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Sharin genoss die Abwechslung. Seit langem hatte sie wieder das Gefühl, richtig frei zu sein. Auch wenn sie das nicht wirklich war. Der äußerst gutaussehende Mann, mit dem sie sich schon eine ganze Weile unterhielt, gefiel ihr, das musste sie schon zugeben. Aber es war irgendwie nicht dasselbe. Er war ihr fremd. Und mit jemand Fremden wollte sie keine Beziehung anfangen. Jedenfalls jetzt noch nicht. Bei dem, was sie gerade hinter sich hatte.. Leise seufzend blickte sie an die Uhr, die an der Wand hing und fuhr plötzlich hoch. „Was? Schon so spät?“ Ruckartig erhob sich Sharin und entschuldigte sich bei ihrem mehr als charmanten Gegenüber. „Ich muss leider los. Ich habe noch einen Termin. Es hat mich sehr gefreut, dich kennen zu lernen. Vielleicht trifft man sich ja mal wieder.“ Sharin schnappte ihre Tasche, legte ein paar Gil für die Bezahlung auf den Tisch und machte sich auf den Weg zum Ausgang.
 

„Wo willst du denn hin?“ Fajara, die gerade mit einem vollen Tablett leerer Gläser an den Tresen zurückkehrte, blickte ihre Freundin fragend an. „Ich muss zurück in den Galbadia Garden. Da sind doch heute Wahlen wegen einem neuen Direktor.“ „Was? Aber wo ist denn Dodonna?“ „Der hat sich nach F.H. abgesetzt. Also bis dann. Wir telefonieren.“ Sharin nickte ihrer Freundin noch einmal zu und verschwand dann aus dem Flipping Chocobo, ohne zu bemerken, dass ihr Gesprächspartner ihr noch etwas nachrief, was sie aber nicht mehr hören konnte. „Verdammt.“ Leicht verzweifelt ließ der junge Mann den Kopf hängen. Fajara sah sich in diesem Moment als Retterin in der Not. „Was ist denn? Kann ich Ihnen vielleicht helfen?“ Mit einem Lächeln sah sie den jungen Mann an. „Haben Sie vielleicht eine Telefonnummer von ihr? Ich habe vergessen, sie zu fragen, da sie ja so schnell verschwunden ist.“ „Sie kommt öfter her. Sie werden sie sicherlich wiedersehen. Sie entschuldigen, ich muss noch arbeiten.“ „Ja, danke...“ Leicht enttäuscht setzte sich der junge Mann wieder an seinen Tisch und sein Blick fiel aus dem Fenster. Fajara, die das Ganze beobachtete, grinste nur in sich hinein.
 

Sharin unterdessen hatte es ziemlich eilig, zum Bahnhof zu kommen. Der Zug zum Garden fuhr in 3 Minuten. Und der nächste würde dann erst in einer Stunde fahren. Sie musste sich also beeilen, wollte sie wenigstens noch das Ende der Wahlen mitkriegen. Sie rannte und sah von Weitem schon den Zug, den sie unbedingt kriegen musste. Der Schaffner vor dem Zug sah auf seine Uhr und winkte dann dem Zugführer zu. Dieser sah das als Zeichen loszufahren. „Nein! Ich will noch mit!“ Sharin spurtete jetzt ziemlich schnell die paar Stufen noch hoch und sprang dann, unter den erschrockenen Blicken der Leute und des Schaffners, auf den Zug noch auf. „Glück gehabt...“ Ein wenig außer Atem ließ sich Sharin erst einmal auf ihren Hosenboden sinken und musste nach ihrem kleinen Sprint tief durchatmen.
 

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In Deling City warfen die Straßenlaternen unerbittlich ihr Licht auf die Tragödie, die sich erst vor kurzem ereignet hatte. Ein Rettungswagen, mehrere Polizisten und ein erst kürzlich hinzugekommener Leichenwagen belagerten die Straßen der Stadt. Die Polizisten hatten alle Hände voll zu tun, um die gaffenden Menschenmassen zurückzuhalten.
 

Auf dem Pflaster lag eine junge, hübsche Frau – tot. Ihre langen, blonden Haare verdeckten teilweise das hübsche Gesicht, dass mit Dreck und Blut befleckt war. Ihre Kleidung war weder verdreckt noch zerrissen, was ein Anzeichen dafür war, dass es sich mit Sicherheit nicht um einen sexuellen Missbrauch handelte. Das einzige Indiz, das den Polizisten bei den Ermittlungen helfen konnte, war eine kleine Wunde zwischen den Augen, aus der Blut lief. Doch wer sollte schon eine so schöne Frau umbringen wollen und vor allem, warum?
 

„Das ist jetzt schon die vierte Tote diesen Monat. Es liegt der Verdacht nahe, dass es sich hierbei um ein und denselben Täter handelt.“ „Ja, nur ist sie hier in Deling City das erste Opfer. Wir sollten die Meldung an die anderen Städte weiterleiten.“ „Da hast du Recht. Ich werde gleich nachher eine Meldung an alle herausgeben. Wir müssen nach Gemeinsamkeiten der Opfer suchen.“ Zwei der Polizisten beredeten die weitere Vorgehensweise, ohne zu bemerken, dass sie die ganze Zeit von zwei Gestalten mit Kapuzen beobachtet wurden.
 

„Sie war es auch nicht. Es bleiben langsam nicht mehr allzu viele übrig. Was sollen wir jetzt tun?“ Nachdenklich betrachtete sein Komplize einen mit alten Ornamenten verzierten Dolch, von dem noch einige Tropfen Blut unaufhaltsam auf den steinernen Boden von Deling City fielen. „Wir werden weitersuchen. Die Richtige werden wir schon irgendwann finden. Und dann werden wir das Schicksal ein wenig verändern...“ „Wir können doch aber nicht alle potentiellen Mädchen umbringen.“ „Wir müssen es. Solange wir nichts genaueres wissen. Es ist zwar schade um die Mädchen, aber unsere Zukunft zählt im Moment einfach ein bisschen mehr. Oder hast du vor, in ein paar Jahren die Radieschen von unten zu zählen?“ „Nein... Wie du meinst... Lass uns dann besser gehen, bevor die noch auf uns aufmerksam werden.“ Die beiden Gestalten gingen die dunklen Gänge der galbadianischen Hauptstadt entlang und ihr teuflisches Lachen verstummte schnell in den verwinkelten Gassen.
 

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„Ich hasse ihn! Was fällt diesem Idioten eigentlich ein?“ Einem wütenden Archeodinos gleich, kratzte Xell den Staub und den Dreck aus den Ritzen der Tastaturen. Ab und zu betraten neugierige, kichernde Schüler den Raum, wurden aber von Xell zurechtgewiesen, schnellstens wieder zu verschwinden.
 

Der blonde Faustkämpfer indes schwor Cifer bittere Rache. Vor allem die Tatsache, so eine Arbeit aufgetragen zu bekommen... Das grenzte ja schon an Sadismus. Aber dafür war Cifer bekannt. Und Xell kannte ihn nun mal seit seiner Kindheit. Früher war er auch nicht anders gewesen. Im Waisenhaus konnten sich die beiden auch nie wirklich leiden. Und das hatte sich nun mal bis jetzt bewährt. Wenn er an die Zeit im Waisenhaus zurückdachte... Ein kleiner Schauer jagte dem jungen Seed dabei den Rücken hinunter. Nicht, dass er nicht gerne mit den anderen dort war. Nein, es hätte nur anders laufen können, wäre Cifer nicht auch dort gewesen. Wie hatte er den armen Xell nicht immer verarscht? Xell erinnerte sich mit leichtem Schaudern an die ekligen Kakerlaken, die er eines Nachts unter seinem Kopfkissen vorfand...
 

„Na, wie weit bist du denn schon, Hasenfuß? Sind die Tastaturen jetzt wieder sauber?“ Cifer, der gerade den Raum betrat, grinste Xell an. Der Angesprochene kehrte aus seiner Kindheitserinnerung zurück und fluchte innerlich, zog es aber lieber vor, sich ab jetzt ein wenig zurückzuhalten. Wer wusste schließlich schon, was der ehemalige Hexenritter sonst noch an Strafarbeiten im Hinterstübchen hatte. „Wie du siehst, bin ich fertig.“ Xell beendete seine Arbeit und präsentierte, stolz auf sich selbst, hatte er ja schließlich aus lauter Frust nichts kleingeschlagen, sein vollbrachtes Werk. „Schön. Dann verpiss dich und komm mir ja nicht wieder in irgend einer Weise blöde. Du weist ja, was dir dann blüht.“ Ohne weitere Worte verließ Xell den Klassenraum...
 

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„Sharin, schön dich zu sehen. Wo warst du denn, wenn man fragen darf?“ Schon allein bei diesen Worten platzte Sharin schon fast die nicht vorhandene Hutschnur. Und wenn sie an die Person dachte, aus deren Mund diese Worte kamen, nun.. Sie sollte einfach besser nicht daran denken. Milo Kaska, der nur allzu gut bekannte Einzelgänger und Problemkind des Galbadia Garden, lehnte lässig an einer der vielen Säulen im Eingangsbereich. „Das geht dich nichts an. Und außerdem darfst DU nicht fragen.“ Sharin ignorierte den jungen Mann mit etwas längeren, schwarzen Haaren und ebenso dunklen Augen. Milo stieß sich von der Säule ab und ging auf Sharin zu. „Aber, aber. Warum denn so gereizt? Ich wollte mich nur in aller Ruhe mit dir unterhalten. Was ist denn daran so falsch?“ „Die Tatsache, dass DU mit mir reden willst. Das ist daran falsch.“ Milo zog eine leicht enttäuschte Schnute. „Ach Sharin... Wenn du nicht eine so tolle Frau wärst, dann...“ „Was dann?!“ Die junge Elite-Seed glich schon wieder einmal einem Vulkan, der kurz vor seinem Ausbruch stand. „Ist ja nicht so wichtig. Du hast jetzt leider die Wahl des neuen Direktors verpasst. Deine Stimme wäre mit Sicherheit wichtig gewesen.“ „Ich hätte ja nicht einmal gewusst, wen ich hätte wählen sollen. Und außerdem ist mir diese Wahl so was von scheiß egal.“ Milo stand immer noch vor Sharin und dachte nicht einmal im Traum daran, beiseite zu gehen. „Wenn du mir dann bitte aus dem Weg gehen würdest?“ „Für dich tu ich doch alles. Aber eine Frage noch... Wie wäre es denn mal wieder mit einem kleinen Trainingskampf? Nur wir beide...“ Der junge Seed-Anwärter kam Sharin gefährlich nahe, die jedoch vor Milo angewidert zurückwich. Mit einer eleganten Handbewegung gab Milo den Weg dann schließlich frei, als er merkte, dass er im Moment bei Sharin nicht punkten konnte und die junge Frau indes seufzte leicht und beachtete diesen Typen nicht weiter. Warum sollte sie ihre Zeit auch mit ihm verschwenden?
 

Sharin schritt zügig durch die Eingangshalle und ging geradeaus die Treppe nach oben. Immer wieder hielt sie nach ihren beiden Freunden Ausschau, die sich eigentlich hier irgendwo rumdrücken mussten.
 

„Da bist du ja! Die zählen jetzt die Stimmen aus.“ Jayden und Vincent liefen auf ihre Freundin zu, die gerade die Treppe hinauf kam und jetzt vor dem Empfangszimmer stand. „Wir sollen alle nachher um 18 Uhr im Hörsaal sein. Da wird dann das Ergebnis bekannt gegeben, wer neuer Direktor des Garden wird.“ Vincent machte eine umschweifende Geste und präsentierte sich seinen beiden Freunden in Siegerpose. „Vielleicht bin ich’s ja.“ Sharin verdrehte die Augen. „Träum weiter. Es ist jetzt erst 17 Uhr... Wollen wir noch schnell in die Mensa gehen und was essen, bevor wir den Schock unseres Leben kriegen?“ Da keiner der anderen beiden einen besseren Vorschlag hatte, einigte man sich darauf, noch schnell etwas essen zu gehen. In einer Stunde würden sie ja dann wissen, wer ihr neuer Direktor sein würde.
 

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Rinoas Haare wehten leicht bei dem aufkommenden Meereswind. Sie hatte Squall dazu überreden können, mit ihr einen kleinen Spaziergang durch Balamb zu machen. Nur widerwillig hatte der Schulsprecher des Balamb Garden dem zugestimmt, aber sie musste nur ihren Ich-krieg-Squall-schon-rum-egal-was-passiert-Blick aufsetzen und schon hatte sie ihn wieder mal weich gekocht. Wieder mal Eins zu Null für sie. Aber es war für sie selbstverständlich ein Kinderspiel gewesen. Nun liefen die beiden einträchtig nebeneinander durch Balamb, wobei sich Rinoa bei Squall eingehangelt und dieser ein klein wenig desinteressiert beide Hände in den Hosentaschen vergraben hatte.
 

„Du, Squall?“ „Hm?“ „Sag mal, wie würdest du es finden, wenn wir beide zusammenleben würden?“ „Wie meinst du das? Wir leben doch zusammen.“ Rinoa blickte ihn leicht fragend an. „Na in meinem Quartier im Garden.“ Rinoa seufzte. Es war aber auch ein Kampf, den sie da vor sich hatte. „Nein. Ich meine so richtig...“ „Wie, so richtig? Ich weis nicht, was du damit meinst.“ „Stell dich doch nicht so an.“ Squall blieb nachdenklich stehen.
 

Konnte es sein? Meinte sie etwa? „Du meinst, wir sollen uns eine richtige Wohnung suchen?!“ Glücklich, dass der Groschen endlich gefallen war, grinste Rinoa ihren Hexenritter an und nickte dabei eifrig mit dem Kopf. Squall sah ihr tief in die Augen... „Vergiss es!“ „Was?!“ Squall ging ungerührt weiter und Rinoa schimpfte hinter ihm, als sie dann schließlich doch noch hinterher stapfte. „Warum? Wir sind doch zusammen und da macht man das eben, dass man sich eine gemeinsame Wohnung sucht.“ Squall hielt augenblicklich an. „Und wovon willst du das bezahlen? Der bisschen Sold, den ich jeden Monat kriege, reicht nicht, um eine Wohnung zu bezahlen, geschweige denn dann auch noch um einzukaufen. Ich glaube nicht, dass du eine Wohnung mit einem leeren Kühlschrank willst.“ Das war ein Argument, dem selbst Rinoa nicht widersprechen konnte. Sie könnte zwar ihren Vater fragen, der hatte Geld, aber das war strikt gegen ihren Stolz. Ein wenig enttäuscht war sie dennoch. „Aber wir suchen uns irgendwann eine Wohnung, versprochen?“ „Ja, versprochen.“
 

Dankbar kuschelte sich Rinoa an ihren Squall. Sie liebte ihn, das stand außer Frage. Und sie stellte sich beim Anblick der untergehenden Sonne über dem Meer gerade vor, wie sie zusammen mit Squall auf dem kleinen Balkon ihrer gemeinsamen Wohnung stehen würde. Es war zwar im Moment noch ein Traum, aber sie hatte Hoffnung, dass es schon bald Wirklichkeit werden würde. Sie müssten sich nur Gedanken darüber machen, wo sie eigentlich wohnen wollten. Sie wollte nicht in Deling City leben, weil da ihr Vater wohnte und Squall wollte mit Sicherheit nicht in Esthar leben, lief er da ja schließlich Gefahr, seinem Vater Laguna über den Weg zu laufen. Es war schon ziemlich kompliziert, aber sie würden glücklich werden, das wusste die junge Hexe ziemlich genau.
 

Rinoas Träumerei wurde von Squall unterbrochen. „Wir sollten so langsam in den Garden zurück. Wenn wir langsam am Strand entlang laufen, brauchen wir bestimmt noch eine gute Stunde. Und ich hab ehrlich gesagt auch keine Lust darauf, dass uns die Tür vor der Nase zugeschlossen wird.“ Rinoa wusste, was Squall meinte und kicherte in sich hinein. „Ja. Cifer würde mit Sicherheit nicht begeistert sein, wenn wir erst dann heim kommen, wenn er die Türen zur Ausgangssperre alle verriegelt.“ „Er würde toben.“ Beide stellten sich gerade einen wütenden Cifer vor, dem aus der Nase und aus den Ohren vor lauter Wut Dampf schoss und der ihnen eine Strafpredigt halten würde. Aufgrund dieser Vorstellung mussten beide lachen. Rinoa wischte sich schon die Lachtränen aus den Augenwinkeln und blickte zu Squall. Er hatte sich verändert. Er war zugänglicher geworden und es machte ihm nichts mehr aus, auch in der Öffentlichkeit zu ihrer Beziehung zu stehen. Wenn sie an früher dachte, so war sie doch ziemlich glücklich, dass alles jetzt so ist, wie es nun mal ist. „Lass uns gehen.“ „Ja.“ Rinoa kuschelte sich wieder an Squall und gemeinsam liefen sie den feinen Sandstrand Richtung Balamb Garden entlang.
 

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„Igitt! Die haben auch schon mal besser gekocht.“ Angewidert schob Vincent seinen Teller von sich. Der komische grüne Brei und das noch fast rohe Stück Fleisch sahen aber auch wahrlich nicht sehr appetitlich aus. „Die sollte man verklagen, so widerlich schmeckt das.“ Jayden schlang es einfach runter, gemäß dem Motto ,Der Hunger treibt’s schon rein’ und Sharin stocherte nur mit der Gabel in ihrem Essen herum. Irgendwie wirkte die junge Frau abwesend. Jayden sah seine Freundin besorgt an. „Fehlt dir was? Du wirkst so abwesend und deprimiert.“ Die junge Frau legte ihre Gabel weg und legte ihren Kopf auf beide Arme. „Milo geht mir auf die Nerven. Ich hab dem Typen schon hundert Mal gesagt, dass er mich in Ruhe lassen soll und ich nichts von ihm will, aber der ignoriert das einfach. Das geht mir einfach tierisch auf den Geist.“ „Wenn du willst, können wir uns auch gerne mal diesem Störfaktor annehmen. Wir machen das wirklich gerne.“ Vincent, der schon wieder auf einen Kampf gehofft hatte, wurde jedoch enttäuscht. „Nein, danke. Aber Milo schaff ich gerade noch selbst. Er hat mich sowieso schon wieder nach einem Trainingskampf gefragt. Und da zeig ich ihm, wo der Hammer hängt.“ „Ja, richtig so. Nur nicht klein beigeben.“, nickte Jayden zustimmend.
 

Die drei horchten auf, als es in den Lautsprechern knackte. „Im Hörsaal im zweiten Stock wird jetzt das Ergebnis der Wahlen bekannt gegeben. Ich wiederhole...“ „Na dann wollen wir mal. Ladies First.“ Vincent, ganz der Gentlemen, ließ Sharin den Vortritt, die sich nur widerwillig von ihrem Stuhl erhob. Die anderen beiden folgten ihr.
 

Als sie die Stufen hinauf zum Hörsaal schritten, mussten die drei erst mal richtig hinsehen, um überhaupt noch den Eingang des Saals zu finden. So viele Schüler standen dort, dass man schon fast hätte glauben können, dort wurde gerade ein Konzert mit irgend so einer Teenie-Band veranstaltet. „Entschuldigung, können wir mal durch?“ Bereitwillig gingen die jüngeren Schüler beiseite, um die drei Elite-Seeds durchzulassen. „Das grenzt ja schon fast an Massenhysterie! Das sind doch nur Wahlen. Wenn hier ein Star wäre, würde ich das vielleicht noch verstehen.“ Vincent schob sich durch die Schülermassen und stellte sich unmittelbar neben die Eingangstür des Saals. Jayden und Sharin stellten sich neben den blonden Mann. Sämtliche Treppen, die hinunter führten, waren mit Schülern geradezu überflutet. Wollte man jetzt da runter, so musste man entweder über alle hinweghüpfen oder noch besser, man musste fliegen. Der Hörsaal des Galbadia Garden war schlicht und einfach überfüllt.
 

Es verstummte augenblicklich im Saal als vier ältere Herrschaften vor die Schüler traten. „Werte Seeds, werte Seed-Anwärter! Zunächst einmal danken wir euch für diese unglaubliche Beteiligung an den Wahlen. Es war wirklich überwältigend.“ Dem älteren Herrn, den man auf Mitte 50 schätzen konnte, wurde durch tosenden Applaus das Wort abgeschnitten. Die anderen älteren Herrschaften hielten sich im Hintergrund zurück. Mit einer Handbewegung herrschte aber wieder augenblicklich Ruhe im Saal. „Glücklicherweise kann ich Ihnen ebenfalls mitteilen, dass es dank der heutigen Wahlen einen neuen Direktor gibt. Das Ergebnis war eindeutig.“ Wieder herrschte tosender Applaus im Saal. „Ruhe, bitte!“ Die Menge verstummte. „Ich freue mich, Ihnen an dieser Stelle mitteilen zu können, dass kein geringerer als der letzte Direktor unseres Garden das Ergebnis nun verkünden wird. Applaus bitte für den ehemaligen Direktor Dodonna!“
 

Dodonna schritt zügig zu dem älteren Herrn nach vorn und genoss die Begeisterung seiner ehemaligen Schützlinge. „Ich freue mich, noch ein letztes Mal hier im Galbadia Garden sein zu dürfen. Auch ich möchte euch allen für die rege Beteiligung an diesen Wahlen danken. Doch kommen wir nun ohne lange Reden zum Ergebnis. Die Grafik bitte!“ Auf diesen Befehl fuhr ein riesiger Bildschirm von der Decke nach unten. Auf halber Höhe blieb er dann stehen und es erschien ein Balkendiagramm auf der Bildfläche. Es wurden insgesamt fünf Balken angezeigt, wobei einer deutlich dominierte. Dodonna ergriff nun wieder das Wort. „Wir ihr hier sehen könnt, gab es mehrere Kandidaten, die gute Chancen hatten. Aber der vorderste Balken bekam die meisten Stimmen. Und zwar genau 52,6 % aller Stimmen.“ Nach dieser Aussage erschienen auf dem Bildschirm neben den Balken die dazugehörigen Prozentzahlen. Der erste Balken mit über 50 % dominierend, und die anderen mit nicht mehr als etwa jeweils 10 % und weniger. „Nun denn. Ich will euch nicht länger auf die Folter spannen. Ich persönlich bin mit diesem Ergebnis sehr zufrieden. Ich denke, dass ihr den Richtigen für diese wichtige Aufgabe gewählt habt.“ Dodonna räusperte sich kurz und hielt dann einen noch geschlossenen Umschlag in die Höhe. Jetzt folgte kein Applaus. Es herrschte Totenstille im Saal. Jeder wollte jetzt nur noch das Ergebnis wissen.
 

Dodonna öffnete langsam den Brief und holte ein weißes Blatt Papier heraus. „Zuerst möchte ich euch sagen, dass der neue Direktor des Galbadia Garden ein hervorragender Seed mit ausgezeichneten Fähigkeiten ist. Und das wichtigste: Der neue Direktor ist eine Direktorin!“ Jetzt ging wieder Applaus durch die Reihen. Dodonna hob nun beide Hände. „Der, nein besser gesagt, die neue Direktorin des Galbadia Garden ist...“ Es folgte wieder eine dramatische Pause, für die Schüler auch sehr gerne gemordet hätten. In jenem Moment hielt Dodonna das Blatt Papier aus dem Umschlag hoch und las den Namen, der darauf geschrieben stand, laut vor.
 

„...ist Sharin Cole!“
 

Grandioser Beifall erfüllte den Raum und die Begeisterung der Schüler war deutlich spürbar. Sharin war geschockt und dementsprechend versteinert war ihr Gesicht. „Och nö...“, war alles, was die junge Frau rausbrachte. Mit offenem Mund starrte sie auf Dodonna. Vincent und Jayden, die neben Sharin standen, blickten im ersten Moment geschockt drein, grinsten dann aber bis über beide Ohren und packten ihre Freundin schließlich und hoben sie auf ihre Schultern. „Mach den Mund zu, sonst werden noch die Milchzähne sauer.“, ärgerte Jayden seine Freundin, die nunmehr auf seinen und auf Vincents Schultern saß. „Ein Hoch auf die neue Direktorin des Galbadia Garden!“, brüllte Vincent durch den kompletten Hörsaal. Der Applaus wurde lauter. So jedenfalls kam es Sharin vor, die immer noch geschockt dreinblickte. Die beiden jungen Männer gingen die Treppen nach unten und stellten sich so vor das riesige Podest, so dass jeder Sharin, die neue Direktorin des Galbadia Garden, sehen konnte. Die Schwarzhaarige drehte sich leicht und blickte nach oben, wo ihr ein zufriedener Dodonna applaudierte. Im Saal selbst stand jeder. Sharin begriff ihre Lage noch immer nicht so recht und wusste im Moment nur eins: Heute würde sie sehr früh schlafen gehen.
 

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Ende Kapitel 3
 


 

So... Wohin das alles noch führen soll, weis ich nicht so recht... *grübel*

Es wird nur immer mysteriöser, sodass ich bald selber nicht mehr weis, was hier so alles vor sich geht...

Und net vergessen: Immer her mit euren Kommis!
 

Ansonsten wünsch ich euch allen ein superschönes Weihnachtsfest, schöne Feiertage und einen guten Rutsch ins neue Jahr! Mögt ihr alle gesund und munter bleiben!
 

Bis denne, Amarice ^.^



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Kommentare zu dieser Fanfic (7)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2008-07-14T20:32:54+00:00 14.07.2008 22:32
huhu es geht weiter
Von: abgemeldet
2006-10-10T19:59:33+00:00 10.10.2006 21:59
Allso erstmal echt spannet diesmal. Und du hast recht es kommen lauter neuen fragen auf aber weißt du was da hilft

Weiter Schreiben den wir warten heir auf mehr
Liebe grüße Aya
Von: abgemeldet
2006-10-05T19:10:07+00:00 05.10.2006 21:10
Ich fand dás erste kapitel echt gut vorallem das mit dem ordnugs Dienst
wann ginbt es den nach schup
Grüsse Aya
Von: abgemeldet
2006-09-26T20:03:07+00:00 26.09.2006 22:03
Ich steck mitten ihm ersten Kapitel und ich fand den Prolog echt gut. Ist das Kurzive von einem Lied. Wenn ja würde ich das gern mal hören
Grüße Aya
Von:  MaryT
2006-09-22T16:37:10+00:00 22.09.2006 18:37
So einen Prolog hab ich noch nie gelesen, gefällt mir aber...oh...da gibts ja noch das erste Kapitel...entschuldigung, muss gleich weiterlesen.
Von: abgemeldet
2006-04-15T17:34:25+00:00 15.04.2006 19:34
Schön geschrieben =) ; mir hat vorallem die Stelle mit Xell gefallen, als er wieder keinen Hotdog bekommen hat - der arme Kerl XD.
<---Will ne Fortsetzung XD

lg YuLin
Von:  Kotone
2006-04-07T10:50:08+00:00 07.04.2006 12:50
x3~
geht das no weita? ^___^
*ma zu Favo tu*
*--*
Bis etz..nicht schlecht!!


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