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Secrets of a moment

FF 8
von

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Cruelty

Hallo! Nach langer Zeit kommt jetz endlich mal das neue Kapitel. Man möge mir verzeihen, dass es so lange gedauert hat, aber die letzten Monate hatte ich eine Prüfung nach der anderen... Aber jetz is Schluss und ich hab jetz wieder mehr Zeit zum Schreiben. *freu*
 

Ganz lieben Dank an MirunoAsakura, YuLin, MaryT und Tokjo-Angel-Aya, die meine FF bisher gelesen haben. Ihr seid echt toll. *knuddel* Und ich hoffe natürlich, dass ihr mir weiterhin treu bleibt. ^.~
 

Aber jetz erst mal viel Vergnügen mit Kapitel 2!
 

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Kapitel 2 - Cruelty
 

Die ganze Zeit saßen Direktor Cid, seine Frau Edea, Dr. Kadowaki, Quistis, Shou, viele andere Ausbilder des Garden, sowie Squall und Cifer im Konferenzraum und diskutierten darüber, was genau in der Übungshalle vorgefallen sein könnte. „In einem Punkt können wir uns schon einig sein, das muss irgend eine Ursache haben. Normalerweise greifen die Dinos nicht zusammen an. Und so dermaßen aggressiv waren sie auch noch nie.“ Dr. Kadowaki rutschte ihre Brille wieder nach oben, nachdem sie diese Aussage an die anderen Anwesenden übermittelt hatte. Cid Kramer schien die ganze Zeit nachzudenken. Jedoch kam auch er nicht darauf, was wirklich passiert sein könnte. „Wir sollten die Übungshalle erst einmal bis auf weiteres sperren.“ Quistis war sichtlich besorgt um das Wohl der Schüler. Sie stützte ihren Kopf mit beiden Händen und ihr Blick fiel einfach auf den Tisch. Edea sah auf und blickte jeden der Anwesenden an. „Ja, ich denke, das wird erst einmal die beste Lösung sein. Wir wissen nicht, ob das eine einmalige Angelegenheit war oder ob das noch öfter vorkommen wird. Wir müssen das auf jeden Fall genauestens im Auge behalten.“
 

Squall kehrte kurz aus seiner Gedankenwelt zurück und nickte aufgrund der Worte seiner Ziehmutter. Cifer nickte ebenfalls zustimmend und war der Ansicht, dass das Gespräch damit beendet war und erhob sich von seinem Platz, um den Raum zu verlassen und sich wieder seinen Aufgaben als Ordnungsdienst widmen zu können. „Ich werde die Übungshalle dann mal sperren und jeden, der das ignoriert eine kleine Strafe zukommen lassen.“ Mit diesen Worten drehte sich der blonde Gunblade-Kämpfer um und verließ, begleitet von einem lauten Knarren der Tür, die Besprechung. „Was das für Strafen sind, will ich gar nicht wissen...“ Shou lehnte sich zurück und blickte an den anderen vorbei. Sie konnte immer noch nicht begreifen, wie es zu so einem Unfall kommen konnte. Das war alles mehr als seltsam... „Ich werde dann auch mal gehen. Wenn es etwas Neues gibt, sagt mir bescheid.“ Auch Squall erhob sich und verließ mit zügigen Schritten den Raum. Sein Blick war nicht zu deuten, jedoch konnte auch er das Geschehene noch nicht aus seinen Gedanken verbannen. Direktor Cid, der wieder aus seiner Denkpause zurück war, beendete offiziell die Besprechung. Es hatte im Moment eh keinen Sinn, noch weiter darüber zu diskutieren, was genau passiert sein könnte, hatte man ja schließlich keinerlei Hinweise. „Geht alle wieder euren Aufgaben nach. Weist die Schüler darauf hin, dass das Training in der Übungshalle erst einmal bis auf Weiteres nicht mehr zulässig ist. Wenn es den beteiligten Schülern wieder besser geht und sie sich von diesem Schock erholt haben, werden wir sie ausführlich befragen. Ich danke Ihnen für Ihr Erscheinen. Sie können dann wegtreten.“
 

Die Sitzungsteilnehmer verließen einer nach dem anderen den Raum, nur Edea blieb bei ihrem Mann. Die ehemalige Hexe, die kein bisschen gealtert war und somit noch ihre volle Schönheit besaß, trat neben ihren Mann, dem man das Alter allmählich deutlich ansehen konnte. „Mach dir nicht so viele Gedanken. Es war bestimmt eine einmalige Angelegenheit. Und die Schüler werden in Zukunft auch mehr aufpassen.“ Cid senkte den Kopf und seufzte tief. „Ich wollte eigentlich mein Amt als Direktor abgeben. Wir wollten ja das Waisenhaus wieder aufbauen. Aber jetzt kann ich nicht so einfach gehen. Jedenfalls nicht, bevor diese Sache aufgeklärt ist.“ Edea lächelte leicht. „Wir werden das Waisenhaus noch früh genug wieder aufbauen und Kindern ein Zuhause geben. Aber im Moment ist das Wohl der Kinder hier im Garden wichtiger.“ Beiden umarmten sich und blickten dann durch die große Glasscheibe hinaus auf die weite Landschaft, die sich rund um den Balamb Garden erstreckte.
 

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Sharin saß gerade im Zug Richtung Timber. Sie wollte ihrer besten Freundin Fajara mal wieder einen kleinen Besuch abstatten. Sie jobbte als Kellnerin in einer Bar, die erst kürzlich neu eröffnet hatte und den äußerst interessanten Namen „Flipping Chocobo“ trug. Vielleicht gab es ja auch wieder einen kleinen Drink für sie umsonst?

Den Kopf auf eine Hand stützend blickte sie durch eine dreckige Scheibe ihres Abteils hinaus auf die Landschaft, die rasend an ihr vorbei zog und ließ ihre Gedanken weit schweifen.
 

In letzter Zeit war es ruhig geworden. Die Seeds hatten fast nichts mehr zu tun und die Gelder blieben somit auch aus. Ihren Sold vermisste sie schon eine ganze Weile. Aber woher sollte der Galbadia Garden ihren Sold nehmen, wenn es absolut nichts zu tun gab? Wenn es nichts und niemanden gab, der auch nur im Entferntesten die Hilfe der Seeds benötigte? Seit längerer Zeit spielte die junge Frau schon mit dem Gedanken, ihren Posten als Seed aufzugeben und sich irgendwo einen Job zu suchen. Besonders sympathisch erschien ihr da eine Stelle bei der Timber Maniacs. Der größten Zeitung in Galbadia. Es war schon immer ihr Traum, für eine Zeitung Kolumnen zu schreiben. Und außerdem hatte sie gehört, dass man die Timber Maniacs jetzt völlig neu strukturieren wollte. Das bedeutete viele neue Arbeitsplätze – vielleicht ja auch für sie? Wenn sie eh einmal in Timber war, würde sie schnell mal vorbei schauen, vielleicht war ja der Chef da, mit dem sie sich dann einmal höchstpersönlich unterhalten und eventuell auch um den Finger wickeln könnte.
 

Ihr Gedankengang wurde von einem kleinen Vogel, der gerade außen an der Scheibe neben dem Zug herflog, unterbrochen. Sie hob ihren Kopf von ihren Händen und lächelte leicht, als sie das kleine Geschöpf dabei beobachtete, wie es versuchte, sich mit dem Schnabel einen Weg durch das Glas zu bahnen und dieses Vorhaben ihm nicht so recht gelingen wollte. Heftig flatterte er mit den Flügeln, doch auch das half ihm bei seiner Mission nicht weiter. Die dunkelhaarige Frau zeigte Erbarmen für das kleine Wesen, hob ihre Hand und schob damit den oberen Teil des Fensters herunter, so dass der kleine Vogel ins Innere des Zugs gelangen konnte. Dankbar setzte er sich zu Sharin auf den kleinen Tisch vor ihr und zwitscherte ein wenig vor sich hin. Sie schloss das Fenster und legte ihren Kopf wieder auf beide Hände. Verträumt lauschte sie den beruhigendem Zwitschern ihres neuen Begleiters. Bis Timber würde es sowieso noch eine halbe Stunde dauern und so war ihr wenigstens nicht langweilig.
 

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„Heeeyy! Ich heeelfe eeeuch!“ Eine junge Frau mit braunen Haaren und leuchtend grünen Augen rannte gerade über den neu erbauten Schulhof des Trabia Garden. Die Schüler dieses Garden wollten ein kleines Fest veranstalten. Ein Fest zu Ehren der Wiedereröffnung des kleinsten der drei Garden. Selphie Tilmitt hatte selbstverständlich gleich die ganze Organisation dieses Festes übernommen und kümmerte sich nun sehr intensiv um die letzten Vorbereitungen. In einer Woche sollte hier schon wieder der normale Unterricht statt finden. Ein Ereignis, auf das sich wahrlich alle Schüler mehr als freuten.
 

Nach dem Bombenangriff vor etwa einem Jahr hatte niemand mehr daran geglaubt, dass ihr Garden jemals wieder als Lernstätte genutzt werden könnte, aber mit tatkräftiger Unterstützung von allen Seiten war dies möglich geworden. Viele Schüler waren damals gegangen. Zu groß war die Trauer und der Schmerz um die Menschen, die damals ums Leben kamen. Trauer, aber auch endlose Wut, wieso es überhaupt erst soweit kommen musste, blendeten die Gefühle vieler. Besonders die Tatsache, dass ein gewisser Cifer Almasy, der für alles mitverantwortlich war, dann auch noch den Garden wieder mit aufbaute, brachte bei vielen das Fass zum Überlaufen. Einige vergaßen ihre Grundsätze und Prinzipien, wollten ihn und seine beiden Freunde zur Rechenschaft ziehen. Nur Selphie war anders. Vor den Augen aller hockte sie sich zwischen die „Übeltäter“ und las gemeinsam mit ihnen die Trümmerteile zusammen, die sie mit den anderen in vielen Schubkarren wegbrachte. Ihre Ruhe, die sie damals ausstrahlte, faszinierte viele. Und vor allem, dass sie diesen Menschen vergeben hatte. Den Menschen, die mit für die Vernichtung ihres Garden verantwortlich waren. Nach und nach verflog dann auch der Hass der anderen Schüler. Alle arbeiteten Hand in Hand. Und die meisten vergaßen ihre Trauer und ihren Hass und lernten dadurch Akzeptanz. Akzeptanz, die sie ohne Selphie niemals gelernt hätten.
 

Es war kalt geworden in Trabia. Die Elfen verteilten viele Geschenke, schneite es doch in der ganzen Region rund um den Trabia Garden seit mittlerweile einigen Wochen ununterbrochen. Ganz Trabia wurde von einer weißen Schneedecke überzogen, was viele dankbar annahmen. Eine kleine Schneeflocke landete gerade auf Selphies Nase, die bei ihr ein kleines Kitzeln auslöste. Mit einer ihrer handschuhbedeckten Hände strich sie die kleine Flocke weg und winkte ihren Freunden zu, die gerade dabei waren, eine Überdachung für die Bühne zu bauen. Sie lief gerade in Richtung der fast fertig gestellten Bühne, als sie auf eine ihrer besten Freundinnen aufmerksam wurde, die an eine Säule angelehnt da stand. Sirena Meynort. Ein junges Mädchen, das sehr geschickt um Umgang mit Pfeil und Bogen war. Ihre braunen Haare waren hochgesteckt und so entging Selphie nicht, dass ihre Freundin traurig vor sich hin starrte.
 

„Was ist deeenn loos?“ Sirena blickte auf und sah ihrer Freundin direkt in die Augen. Wässrige Augen blickten ihr entgegen. „Ich habe ihn heute gesehen... Er umarmte eine schöne, junge Frau... Er schien so glücklich zu sein...“ Die gesehenen Bilder kehrten in Sirenas Gedächtnis zurück. Schnell hielt sie sich ihre Hände vor die Augen, in der Hoffnung, die nicht mehr aufzuhaltenden Tränen wenigstens ein bisschen unterdrücken zu können. „Ach, nicht weinen... Alles wird schooon wieder gut.“ Tröstend trat Selphie näher an ihre Freundin heran und legte einen Arm um sie. Die junge Seed wusste schon seit längerem, dass Sirena in einen Jungen hier aus dem Trabia Garden verliebt war. Sie schwärmte für ihn und vergaß manchmal alles um sich herum, wenn sie ihn sah. Ihr tat es leid, dass Sirena jetzt alles ihre Hoffnungen begraben konnte, schien der Junge ja schließlich eine andere Frau zu lieben. „Selphie...“ Sirena drückte sich an Selphie, die ihr ein unglaubliches Gefühl von Wärme vermittelte. Ihre Trauer schwand ein wenig, als sie Selphies beruhigende Stimme hörte. „Weist du was? Wir gehen jetzt zu den anderen und helfen ihnen beim Aufbau der Bühne. Was meinst duu?“ Sanft blickte Sirena auf und sah direkt in leuchtend grüne Augen, die sie lieb ansahen. Sie vergaß ihre Trauer vollends und nickte bestätigend ihrer Freundin zu, die sie darauf ohne jegliche Vorwarnung mit sich zerrte, um den anderen Schülern noch bei den letzten Vorbereitungen zu helfen...
 

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Kalt. Es war eisig kalt. Der Mann konnte an nichts anderes mehr denken. Die Kälte fraß sich erschreckend langsam durch seinen Körper. Erst die eisige Kälte des harten Bodens der Gefängniszelle und jetzt das hier. Hitze- und Kältewellen wechselten sich ab, und seine derzeitige Situation, in der er sich befand, verschlechterte sich von Sekunde zu Sekunde. Ein unbeschreibliches Schwindelgefühl und eine alles überragende Übelkeit überkam ihn. Er dachte, er müsse sich jeden Moment übergeben. Das Dröhnen in seinem Kopf ließ ebenfalls nicht nach. Er glaubte, jeden Moment würde sein Schädel platzen..
 

„Sprich endlich! Wir haben schließlich nicht ewig Zeit!“ Ein hochgewachsener junger Mann stand vor der Liege seines Gefangenen und brüllte ihn unentwegt an. „Sag uns endlich, wo wir SIE finden! Ich kann auch noch anders, wenn dir das hier noch nicht reicht!“ Als Beweis, dass er es auch wirklich ernst meinte, legte er einen roten Hebel auf einer kleinen Steuerkonsole um. Ein Schreien durchfuhr den Raum. Ein Schreien, ausgelöst durch die Kälteschocks, und vor allem ein Schreien, das jedem durch Mark und Bein gegangen wäre. Nicht jedoch Darian Koyna. Er war gefürchtet. Er liebte seine Arbeit im wahrsten Sinne des Wortes. Andere zu quälen war für ihn eine gewisse Genugtuung. Und Verhöre wie dieses, machten ihm am meisten Spaß. Gemäß dem Motto „Bist du nicht willig, so brauch ich Gewalt“ handelte der dunkelhaarige Mann in jedem seiner Verhöre.
 

Darian schaltete die Maschine wieder aus und beobachtete mit einem faden Grinsen im Gesicht, wie der Mann, der nicht sein erstes Opfer war, mehrmals Blut spuckte und fast daran zu ersticken drohte. „Redest du jetzt endlich?“ Darian beugte sich nach vorn und sah dem Mann mit einem eisigen Blick in die Augen. „Nie... mals...“ „Falsche Antwort!“ Eine ziemlich harte Faust traf den Mann mitten ins Gesicht. Doch es sollte nicht bei einem Schlag bleiben. Immer und immer wieder traf Darians harte Faust das mittlerweile entstellte Gesicht des Mannes. Erst als ein ekliges Knacksen den Raum erfüllte und der Mann nur noch leise wimmern konnte, ließen die Schläge nach. Das Wimmern des Mannes verstummte jedoch nach wenigen Minuten vollends. Mit einem fast wahnsinnigen Grinsen richtete sich Darian wieder auf und musste sehr zu seinem Bedauern feststellen, dass seine Herz- und Gehirnsströme auf einem Tiefpunkt angekommen waren, den er sehr bedauerlich fand. „Tja... Selber schuld. Wollte einfach nicht reden.“ Diese kalten Worte sprach der Dunkelhaarige mehr zu sich selbst als zu den anderen anwesenden Soldaten im Raum. Während er den Raum verließ, konnten die anderen galbadianischen Soldaten nur noch schockiert auf die entsetzlich entstellte Leiche des Mannes starren, von dem sie sich viele Informationen erhofft hatten..
 

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„Die Übungshalle wird, wie ihr alle sicherlich schon gehört habt, bis auf weiteres gesperrt. Das Training wird ab dem Zeitpunkt, ab dem die Übungshalle wieder freigegeben ist, nur noch zusammen mit anderen Schülern stattfinden. Alleingänge werden bestraft. Meidet vorerst alle Kämpfe mit Monstern außerhalb des Garden. Solltet ihr trotzdem in einen Monsterkampf verwickelt werden, flieht. Das sind alles vorläufige Vorsichtsmaßnahmen. Haben das alle verstanden?“ Shou stand mit vor der Brust verschränkten Armen vor ihren Schülern. Viele von ihnen sahen immer noch ziemlich mitgenommen aus, was ja angesichts der Umstände auch verständlich war. Man sah schließlich nicht jeden Tag Mitschüler, die schwerverletzt und vor allem blutüberströmt am Boden lagen. „Ihr werdet euch aber trotz allem auf die praktische Seed-Prüfung vorbereiten. Lasst euch davon bitte nicht von eurer Vorbereitung ablenken.“ Die Schüler nickten, ohne weitere Worte von sich zu geben.
 

Die Tür zum Klassenraum ging mit einem Surren zur Seite und Quistis Trepe und Squall Leonhart betraten das Klassenzimmer. Die blonde Frau wandte sich an die Schüler. „Wir möchten euch persönlich darüber informieren, dass wir Meldungen an die anderen Garden sowie nach Galbadia und Esthar herausgeben werden. Sollte es dort auch solche Vorfälle gegeben haben, werden wir euch das wissen lassen. Für euch wird das eigentlich nichts Weiteres ändern. Wichtig ist nur, dass ihr noch vorsichtiger sein müsst, wenn ihr den Garden verlasst. Die Seed-Prüfung wird allerdings wie geplant stattfinden. Lasst euch davon aber bitte nicht ablenken. Ich denke, der Schulsprecher möchte noch ein paar Worte sagen.“ Damit trat die junge Ausbilderin zur Seite und ließ den Hexenritter vortreten. „Bis auf weiteres herrscht hier im Garden Alarmstufe 4. Ihr achtet bitte auf eure Mitschüler und helft den Unterstuflern. Passt auf, dass sie den Garden nicht alleine verlassen. Das gilt auch für euch. Niemand wird den Garden allein verlassen, sondern nur in Begleitung. Sollte es Fragen geben, wendet euch an die Ausbilder, an den Ordnungsdienst oder auch direkt an mich. Wir werden euch bei allen Fragen, die ihr habt, weiterhelfen. Nur lasst euch nicht davon nervös machen. Das war mit Sicherheit nur eine einmalige Sache. Bereitet euch aber trotz allem gut auf die praktische Prüfung vor.“ Squall trat nach diesen Worten ein paar Schritte zurück und nickte Quistis zu, woraufhin beide zusammen den Raum verließen und Shou mit ihren Schülern zurückließen.
 

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„In wenigen Augenblicken werden wir Timber erreichen. Bitte achten Sie darauf, dass sie nichts zurücklassen. Ich wiederhole. In wenigen...“ Erleichtert atmete Sharin aus. Erleichtert darüber, dass diese nervige Zugfahrt endlich ein Ende gefunden hatte. Mit dem kleinen Vogel hatte sie ja ganz nette Gesellschaft, nur der komische Typ, der erst später eingestiegen war und sich dann auch noch neben sie setzte.. Nun es war einfach nur nervig. Ständig machte er ihr irgendwelche hirnrissigen Komplimente, prahlte, was für ein reicher Unternehmer er doch sei und zu allem Überfluss fragte er sie auch noch, ob sie ihm in seinem Hotelzimmer in Timber nicht ein wenig Gesellschaft leisten möchte. Er gehörte definitiv zu der Gattung von Menschen, die Sharin nun gar nicht ab konnte. Wie dem auch sei, war die Zugfahrt glücklicherweise zu Ende und ehe dieser nervige Typ noch irgendetwas zu ihr sagen konnte, war sie auch schon ausgestiegen und in den Menschenmassen, die den Feierabend in Timber einläuteten, verschwunden.
 

Sharin wollte jetzt nur noch einen guten Drink. Von weitem sah sie schon das „Flipping Chocobo“. Das Logo mit geschwungener Schrift wurde von einem Chocobo mit einem Sektglas in der Hand bzw. im Flügel geziert. Es war zwar noch nicht Abend, jedoch wurde es zurzeit schon am frühen Nachmittag dunkel und deshalb erhellten einige Neonleuchtröhren den Schriftzug der Kneipe noch einmal intensiv, was viele Leute dazu veranlasste, gleich nach Feierabend erst einmal hier vorbei zu schauen und sich einen guten Drink zu genehmigen. Sharin sah sich um. Die Stadt war voll von Menschenmassen. Amüsiert blickte sie zu einer Mutter mit fünf Kindern und drei Hunden. Die Kinder brüllten im Chor, dass sie alle ein Eis wollten, die Hunde bellten auch alle durcheinander und die Frau, die von vielen Einkaufstüten verhüllt wurde, seufzte hörbar. Sharin tat diese Frau schon fast ein bisschen leid, aber helfen konnte sie ihr leider auch nicht. Dazu waren Seeds nun mal leider nicht ausgebildet worden. Sie lächelte noch einmal in sich hinein und ging dann zügigen Schrittes in Richtung ihres Ziels – dem „Flipping Chocobo“.
 

Trotz, dass es erst früher Nachmittag war, war die Kneipe schon ziemlich gut besucht. Die Elite-Seed öffnete die Tür und der Geruch, der ihr entgegenkam, warf sie fast wieder hinaus. Eine Mischung aus Zigarettenqualm, Essen und Alkohol lag in der Luft. Sharin blieb erst einmal in der Eingangstür einen kurzen Moment stehen und suchte nach ihrer besten Freundin Fajara. Die erblickte sie auch. Sie stand gerade hinter dem Tresen und befüllte einige übergroße Biergläser. Zügigen Schrittes näherte sich Sharin dem Tresen und setzte sich auf einen Hocker genau vor die blonde Frau, die gerade drauf und dran war, an dem Zapfhahn zu verzweifeln, da dieser wieder einmal streikte. „Soll ich dir vielleicht behilflich sein?“ Fajara, eine junge Frau mit langen blonden Haaren blickte erschrocken auf, hatte sie ihre Freundin doch nicht bemerkt. Doch ehe sie auch nur irgendetwas sagen konnte, schlug Sharin einmal mit der flachen Hand auf den Zapfhahn und siehe da, er funktionierte wieder. Fajara war einfach nur entsetzt. Sie blickte immer wieder zwischen dem Zapfhahn und ihrer Freundin hin und her und wusste nicht so recht, was sie jetzt dazu sagen sollte. „Ich glaube, dass bedeutet jetzt einen Drink umsonst, meinst du nicht auch?“ Mit einem Zwinkern und einem frechen Grinsen im Gesicht blickte Sharin die blonde Frau an. Diese hatte sich jetzt auch wieder gefangenen, ließ den Zapfhahn einfach mal Zapfhahn sein und grinste ihre Freundin aus ihren azurblauen Augen an. „Das selbe wie immer?“ „Aber sicher doch!“
 

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„Na, worüber grübelst du denn nach?“ Rinoa blickte mit einem leichten Anflug von Sorge auf ihren Freund Squall, der gedankenverloren auf einer Bank auf dem Schulhof saß und vor sich hin starrte. Er schien um sich herum nichts und niemanden wahr zu nehmen, war er doch zu sehr damit beschäftigt, seine Gunblade zu polieren. Rinoa setzte sich neben ihn und sah ihn sanft an. Squall sah nun ebenfalls auf und legte seine Gunblade neben sich auf die Bank. „Ach weist du, ich finde es einfach nur komisch.. Die Sache mit den Monstern in Übungshalle.“ Squall ließ diese Sache einfach nicht los. Er wusste nicht, was genau passierte, aber er wusste auch, dass er dieser Sache unbedingt auf den Grund gehen wollte.
 

Wind kam auf und blies durch Squalls und Rinoas Haare. Beide wandten ihren Blick den Blütenblättern zu, die vom Wind aufgescheucht durch die Luft wirbelten. Noch konnten sie diese kleinen Wunder der Natur genießen. Doch nach dem jetzigen Vorfall war da natürlich die Frage, wie lange sie noch unbetrübt hier sitzen und schweigend die Umgebung beobachten konnten. Im schlechtesten Fall mussten sie auch wieder mit einer Bedrohung für die gesamte Welt rechnen. „Es muss eine Ursache geben. Und bis die gefunden ist, sollten wir die Zeit nutzen, die wir noch gemeinsam verbringen können.“ Rinoa sah ihren Hexenritter eindringlich an. Dieser erwiderte ihren Blick. „Du hast Recht. Bevor ich mir hier den Kopf zerbreche, sollten wir wirklich noch die Zeit des Friedens für uns nutzen.“ Der junge Hexenritter neigte seinen Kopf in Rinoas Richtung und auch diese verstand diese Geste. Beide schlossen ihre Augen und näherten sich einander, bis diese friedliche Idylle von keinem geringeren als Cifer Almasy unterbrochen wurde.
 

„Ich bin mir sicher, dass ihr keine Zeit für so was habt.“ In Squalls Augen blitzte es augenblicklich gefährlich. Würde nicht Rinoa neben ihm sitzen, wäre er jetzt mit Sicherheit auf diesen Kerl losgegangen. „Und ich bin mir sicher, dass du auch noch andere Sachen zu tun hast, als uns hier zu nerven.“ Squalls Stimme klang in diesem Moment ein wenig bedrohlich und ziemlich genervt, was Cifer jedoch gekonnt ignorierte. Er winkte nur ab und wandte sich an die hübsche junge Frau. „Und du würdest andere Gesellschaft mit Sicherheit auch lieber vorziehen, oder?“ Er nährte sich ein wenig Rinoa, die jedoch abwinkte. „Nein, Cifer. Ich fühle mich in dieser Gegenwart relativ wohl. Ich glaube Fu-Jin und Rai-Jin warten auf ihren Chef, meinst du nicht?“ Sie lächelte leicht. Es war der dunkelhaarigen Frau ein wenig unangenehm, in Cifers Nähe zu sein. Sie erinnerte sich an die Zeit, in der die beiden noch zusammen gewesen waren. Manchmal fragte sie sich schon, ob der Gunblade-Kämpfer vielleicht noch in sie verliebt war. Zufällig trafen sie sich immer, wenn sie mit Squall alleine war. Und für ihren Geschmack waren diese Zufälle ein wenig zu seltsam. „Und du solltest dich vielleicht auch lieber um deine praktische Seed-Prüfung kümmern. Sag mal, deine wievielte Prüfung war das doch gleich? Ich habe irgendwie ein schwaches Gedächtnis.“ Squalls Stimme klang fast so wie die eines kleinen Kindes, dass seine Eltern nach etwas fragte.
 

In Cifers Augen spiegelte sich Wut wider. Er zog blitzschnell seine Gunblade und hielt sie Squall unters Kinn. Er hob mit der Klinge seiner Waffe Squalls Kopf ein wenig an und ihre Blicke trafen sich. Wenn Blicke töten könnten, wären beide Männer jetzt mit Sicherheit um- bzw. von der Bank gefallen. „Jetzt hört auf!“ Rinoa erhob sich und stützte ihre Hände in die Hüften. In ihren Augen blitzte es gefährlich. „Wenn du nur hier bist, um andere zu provozieren, dann kannst du gerne wieder gehen, Cifer. Und du, Squall, du bist selbst schuld, wenn du dich von ihm provozieren lässt. Ihr seid beide einfach unmöglich.“ Die junge Hexe verschränkte ihre Arme vor der Brust und stolzierte davon. Zurück ließ sie zwei Männer, die sich augenblicklich verwirrt ansahen und Rinoa verwundert nachblickten.
 

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„Ich sagte, Sie sollen ihn verhören und nicht tot prügeln! Was denken Sie sich eigentlich dabei?“ Ein älterer Mann mit einer Uniform, an der nicht gerade wenige Orden prangten, schlug die Hand auf den Tisch und sah Darian Koyna unentwegt an. Vor lauter Wut war sein Gesicht schon ganz rot. Im Moment glich er eher einer Tomate als einem Vorgesetzten. Darian ließ das alles sowieso ziemlich kalt. Er lehnte sich in dem Sessel, in dem er Platz genommen hatte, zurück und legte die Beine, übereinandergekreuzt, auf den Tisch, was seinen „Chef“ nur noch wütender machte. „Und nehmen Sie endlich ihre Füße von meinem Schreibtisch!“ Man hatte den Eindruck, als würde der ältere von beiden jeden Moment vor lauter Wut platzten. Darian winkte ab und nahm trotzdem seine Füße von der Tischkante und stellte sie wieder normal auf den Boden.
 

„Sie wissen doch ganz genau, dass dies unser letzter Zeuge war. Wen sollen wir denn jetzt noch befragen, hm!? Können Sie mir das vielleicht sagen!?“ Der Blick des Vorgesetzten wirkte wie der eines wütenden Behemoths und mit Sicherheit hätte jeder seinen Dienst in diesem Moment quittiert und hätte sich irgendwo in der Wüste um Esthar zur Ruhe gesetzt und den Monstern dort gute Nacht gesagt. Nur eben Darian nicht. Herausfordernd neigte er sich nach vorn. Er faltete die Hände ineinander und legte sie auf seinen Schoß. „Sie können mir gar nichts! Ich bin der einzige hier in diesem Saftladen, der seine Arbeit noch ernst nimmt. Auf die anderen können und brauchen Sie sich nicht zu verlassen. Und ich kann mich wehren..“ Ein schwarzer Schatten legte sich bei diesen Worten um Darians Augen. Sein Vorgesetzter schluckte leicht. „Soll das etwa eine Drohung sein, Major Koyna?“ „Nein, General. Was denken Sie denn von mir? Glauben Sie, ich würde mich offen meinen Vorgesetzten widersetzen?“ Der Schwarzhaarige lehnte sich zurück und blickte den General überlegen an. Bei diesem brach langsam aber sicher der kalte Schweiß aus. Er zupfte mit seinen feuchten Händen an seinem Kragen rum und schluckte erneut tief. Die Schauer, die seinen Rücken runterjagten und bei ihm eine Gänsehaut verursachten, ignorierte er gekonnt. Er hatte ja schließlich von diesem Pöbel und Wichtigtuer nichts zu befürchten. Oder?
 

„Wie dem auch sei.. Dies war die letzte Verwarnung, Koyna. Haben wir uns verstanden? Sollte das noch einmal vorkommen, werde ich Sie höchstpersönlich des Dienstes verweisen. Dass das klar ist..“ „Aber sicher doch. Ich warte schon gespannt auf meine nächsten Aufgaben, General.“ Der General fragte sich, ob die Augen seines Majors schon immer so schwarz waren, oder ob es ihm nur gerade so vorkam.

Er legte beide Händen auf seinen Schoß und blickte wieder zu seinem Gegenüber. „Das war alles. Sie können dann wegtreten.“ Darian tat, wie ihm geheißen und erhob sich. Er salutierte noch kurz vor seinem Vorgesetzten und drehte sich dann auf dem Absatz um. Zügig war er an der Tür angelangt und drehte seinen Kopf noch einmal in Richtung des Generals. Sein Blick war in diesem Moment nicht zu deuten. Er drückte den Türgriff nach unten, nicht ohne den General genauestens zu beobachten. Er spürte den leichten Wind, der durch die geöffnete Tür in das Zimmer blies und verließ damit das Büro seines Vorgesetzten. Er wandte den Blick ab und schloss die Tür, die von einem leichten Knarren begleitet wurde.
 

Der General indes erhob sich aus seinem Ledersessel und ging zu einem silbernen Tablett, das auf einer kleinen Anrichte platziert war. Er griff nach einem der bereitstehenden Gläser und goss sich aus der gläsernen Karaffe ein wenig Kognak in das kleine Glas, das er in Händen hielt. Sein Schritt führte ihn zu einem großen Fenster, durch das er hindurch auf den Hof seines Stützpunktes blicken konnte. Langsam führte er das Glas zu seinem Mund und nippte ein wenig daran. Die kostbare Flüssigkeit genießend, dachte er noch einmal an seinen Gast, der erst vor wenigen Augenblicken den Raum verlassen hatte. Ein grausames Lächeln stahl sich auf das Gesicht des Generals der galbadianischen Armee. Abermals hob er sein mit Kognak gefülltes Glas an seine Lippen und nahm einen erneuten Schluck. Er spürte, wie die Flüssigkeit seinen Rachen hinunterfloss und sich seine Glieder dadurch deutlich entspannten. „Darian Koyna.. Du denkst, du bist grausam. Du denkst, ich würde Angst vor dir haben.“ Ein Lachen entfuhr dem älteren Mann. „Aber da hast du dich geschnitten. Du bist für mich nichts weiter als eine kleine, dämliche Marionette. Eine Marionette, mit der man wunderbar spielen kann. Nur bist du zu geblendet, von dir selbst, als das zu bemerken. Meine Strategie scheint ein voller Erfolg zu werden.“ Ein weiteres Mal setzte er sein Glas an den Mund. Nur dieses Mal leerte er es in einem Zug und lachte anschließend teuflisch...
 

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Ende Kapitel 2
 

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So... Wie fandet ihrs? Ich hab so das Gefühlt, ich weis selber net mehr so richtig, um was es eigentlich geht... *totalverplantbin* Hm... Und außerdem wirft dieser Teil Fragen über Fragen auf... *grübel*
 

In den nächsten Tagen kommen dann auch noch ein paar neue Chara-Beschreibungen mit dazu. Naja... Auf jeden Fall wird das nächste Kapi net mehr so lange dauern. Also ich hoffe auf ganz viele Kommis. ^.^
 

Tschüß, Amarice



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2006-10-10T19:59:33+00:00 10.10.2006 21:59
Allso erstmal echt spannet diesmal. Und du hast recht es kommen lauter neuen fragen auf aber weißt du was da hilft

Weiter Schreiben den wir warten heir auf mehr
Liebe grüße Aya


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