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Harry Potter - Changing Colours

Tom RiddlexHarry Potter
von

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5. Kapitel

 

In Harrys Kopf summte es ununterbrochen und er sah still den Boden unter sich an. Er dachte nur noch daran wie er bei den Dursleys gelebt hatte…und wie er in Hogwarts behandelt wurde. „War das wirklich nötig…? War es wirklich nötig, dass bei den Dursleys leben musste?“ wisperte Harry leise, aber dennoch so, dass Severus es verstehen konnte. Dieser sah ihn jedoch verwirrt und zugleich traurig an, wie man es eigentlich nicht von ihm erwarten würde. „W-Wie meinst du das?“ fragte Severus nur. Was war alles nur geschehen, dass der sonst immer so strahlende Junge vor ihm so traurig aussah. Schon im letzten Jahr seit dem Tod Sirius´ hatten seine Augen einen Teil seines typischen Glanzes verloren. Natürlich, man sah ihn noch lachen, aber es hatte nie mehr seine Augen erreicht. Aber wie er jetzt vor ihm saß, war für Severus trotzdem etwas zuviel. Als er ihn sich so ansah, fiel ihm auch zum ersten Mal auf, wie mager der Junge wirklich war. Während der Schule hatten seine Roben es anscheinend gut genug versteckt oder er hatte gar nicht richtig auf seinen Patensohn geschaut.

 

Harrys Stimme riss Severus aus seinen Gedanken, doch er klang auf einmal sauer. „Wieso musste ich bei den Dursleys geschlagen und Missgeburt genannt werden, wenn ich angeblich einen Paten habe, der sich um mich hätte kümmern können? Wieso musste ich in einem Schrank aufwachsen und fast jeden Tag um mein Leben bangen?...wieso…?“ Am Ende wurde Harrys Stimme nur noch traurig und der Kleine stand auf und sah aus dem Fenster um zu verbergen wie nahe ihm das ging.

 

Severus schluckte trocken. Was hatte der alte Mann dem Jungen nur alles angetan…? Litt er nicht schon genug unter einer falschen Prophezeiung und der Last, die auf ihm lag? Er kannte Petunia und ihren Mann, wohl wahr. Aber sie würden doch niemals ein Kind schlagen! …Oder? Und was hätten sie für einen Grund, ihn Missgeburt zu nennen? Fast jedem würde er es zutrauen, aber nicht Petunia. Niemals. Da musste der Alte wieder seine Finger im Spiel haben, zweifellos. Er erzählte ja schließlich immer und bei jedem Ordenstreffen wie gut es Harry bei seinen Verwandten ginge, denn genau das hörte sich nach den Dursleys an. Aber nicht was Harry ihm hier erzählte. Da war anscheinend etwas völlig schief gelaufen. Langsam stand Severus auf und stellte sich zu Harry. Betrübt legte er seinem Patensohn eine Hand auf die Schulter.

 

„Harry…sieh mich an. Es tut mir leid, wie ich dich in Hogwarts behandelt habe, aber was du hier erzählst klingt ganz und gar nicht nach Petunia. Das…Das kann nicht seine Richtigkeit haben. Und ich werde dafür sorgen, dass wir dem nachgehen…okay?“  Severus redete mit einen sanften Stimme, die man von ihm gar nicht gewohnt war. Harry wollte ihn wütend anfauchen, ihm sagen, dass er sich das nicht ausdachte und Petunia ganz und gar nicht unschuldig war! Aber er sah in Severus Augen, dass er es ernst meinte und ihn nicht anlog. Er war fest davon überzeugt, dass seine Tante ein guter Mensch war. Langsam nickte Harry und ein kleiner Hoffnungsschimmer flammte in seiner Brust auf. Severus sah sichtlich glücklich aus, als er merkte, dass Harry wieder neuen Mut fasste.

 

Als die Beiden sich wieder gesetzt hatten überlegte Severus wie er das Thema mit Tom aufgreifen sollte. Wieso muss immer ich alles machen?, grummelte er vor sich hin und fuhr sich mit der Hand unzufrieden durch seine Haare. „Ich bin mir sicher, das war noch nicht alles an Neuigkeiten, oder?“, kam Harry ihm aber mit leiser Stimme zuvor. Severus seufzte einmal resigniert.

„Wohl wahr…aber ich weiß nicht so recht wo ich anfangen sollte…“

„…ich würde gern etwas über…Tom…erfahren.“

„Okay. Also, zu allererst vergiss alles, was dir irgendwer erzählt hat. Vieles davon ist nicht wahr. Vor allem, dass er Muggelgeborene verabscheut und einfach so ohne Grund tötet. Tom tötet niemanden, von dem er nicht denkt, dass er es verdient hat und besonders niemanden, einfach weil er Muggel als Eltern hat. Er ist kompliziert und verhält sich manchmal wirklich so wie man es von einem Dunklen Lord erwartet. Die Zeit, die er als Geist zwischen Leben und Tod verbracht hat, hat ihn verändert, aber er ist nicht das grausame Monster, für das ihn die ganze Welt hält. Zumindest nicht immer. Muggel sind bei ihm so ein Thema…“ Severus fuhr sich mit der Hand erneut durch die Haare, während er seufzte.

 

„Er hält sie nicht für Abschaum, er hält sie nur nicht für gleichwertig. Tom tötet nur bestimmte Muggel und nur mit Grund. Würden die Muggel sich aus dem Krieg zwischen den Schwarz- und Weißmagiern raushalten, würde er sie ignorieren. Aber viele von ihnen sind auf Dumbledores Seite und unterstützen ihn. Dann werden sie von uns angegriffen wie ein Auror es wird. Tom tötet niemals -wirklich nie!- Kinder, wie der Alte immer erzählt. Vor Kurzem hat es ja einen Angriff auf ein Waisenhaus in der Nähe von London gegeben und alle dachten natürlich es wär die Tat von uns Todessern, aber niemand denkt, dass Dumbledore das alles inszeniert. Er setzt alles daran um Tom schlecht zu machen, selbst wenn er über Leichen gehen muss. Tom  hasst ihn. Er hasst ihn, weil er Menschen manipuliert und sie wie Spielfiguren einsetzt. Er hasst ihn, weil er selbst immer als das Monster dargestellt wird und Dumbledore feige genug ist, selbst Kinder in den Krieg zu schicken. Vor allem dich. Du glaubst nicht, wie besorgt Tom immer ist, wenn du in die Schule gehst oder immer wenn du bei deinem Freund Ron-“

„Er ist nicht mehr mein Freund!“

„Oh okay…immer wenn du bei ihm warst, bat er Lucius und mich darum in deiner Nähe zu bleiben. Wir durften tagelang in der Nähe des Hauses übernachten. Und wenn du in die Winkelgasse gegangen bist, haben wir ne Münze geworfen und der Verlierer durfte mit dort hingehen. Oftmals hatte ich das Glück und durfte dich begleiten.“ Er grinste die ganze Zeit und Harry mochte es ihn so erzählen zu hören. Er redete sich in Rage, wenn er daran dachte. Das merkte man richtig.

 

„Er macht sich immer fürchterliche Sorgen um dich…“

Harry sah ihn ungläubig an und zog skeptisch eine Augenbraue hoch.

„Und wieso hat er mich immer wieder angegriffen…?“

Severus blinzelte verwirrt.

„Immer wieder?“

„Erst beim Stein der Wiesen, dann in der Kammer des Schreckens, schließlich auf dem Friedhof und…und im Ministerium…“

Severus seufzte wieder einmal.

„Zwei Dinge davon sind dumm gelaufen…und das auf dem Friedhof muss ich dir besser erklären. Beim Stein der Weisen weißt du ja noch, dass Tom sozusagen als Parasit in Quirrels Körper gelebt hat und während dieser Zeit war er dem Tod näher als dem Leben und hätte nahezu alles getan um wieder einen Körper zu bekommen. Tom hatte eigentlich nie vor dich anzugreifen, glaub mir. Und als Tom 16 war, kannte er deine Eltern noch gar nicht. Er hat sie erst später kennen gelernt und in dem Tagebuch war ja nur sein 16-jähriges Ich. Das auf dem Friedhof ist etwas komplizierter. (Severus fuhr sich wieder durch die Haare.) Wie ich ein Spion bei Dumbledore bin, haben wir natürlich auch Spione in unseren Reihen. Nur im Gegensatz zu Dumbledore wissen wir wer die Spione bei uns sind. Tom hatte eigentlich nur vor, dir ein wenig Blut abzunehme, um wieder auf zu erstehen. Leider war ein Spion bei dem Ganzen dabei und er musste das ganze ein bisschen anders gestalten. Dass der Hufflepuff gestorben ist, war notwendig um es glaubwürdig zu gestalten.“

 

Harry nickte immer wieder, dass er verstanden hatte und glaubte ihm auch. Ja, er glaubte ihm. Auch wenn er es nicht gedacht hätte, er vertraute Severus. Nachdem Severus geendet hatte, schluckte er einmal trocken.

„Und was war mit…S-Sirius….war das alles auch notwendig…?“

Severus seufzte und schloss kurz die Augen. „Das sollte dir besser jemand anderes erklären….“

Erst wollte Harry Widerworte geben, wurde aber von seinem Paten unterbrochen, als er aufstand.

„Harry? Wärst du damit einverstanden, wenn du sagen wir…umziehen würdest? Ich glaube Tom will sich versichern, dass du in Ordnung bist und er will bestimmt noch mit dir über das ein oder andere sprechen.“

 

Zaghaft nickte Harry und sah hoch zu Severus. Wieder einmal verdammte er seine Größe und dass er zusätzlich noch bei seiner Umwandlung ein Stück kleiner geworden war. Die Welt war ja so ungerecht. Mit einem Wink seiner Hand verschwanden die Stühle wieder und er ging kurz ins Bad um mit einem kleinen Stapel alter Sachen von Dudley wieder hinauszukommen. Während des Laufens ließ Harry die Sachen ohne weiteres in seiner Hand verbrennen, während Severus geschockt mit ansah was er hier tat. Er wollte schon fast zu ihm stürzen, aber sah, dass Harry das anscheinend öfter machte, sonst würde er nicht so normal umherlaufend ein Feuer in der Hand halten. Severus schüttelte wieder den Kopf. Wie konnte es sein, dass bis jetzt noch keinem aufgefallen war, was für ein magisches Potenzial er besaß? Denn, dass Dumbledore davon wusste, bezweifelte er stark. Oder würde er so wenig Acht auf ihn geben, wenn er das wüsste? Nein, sicher nicht!

 

Nach ein paar Augenblicken war das Feuer auch schon verschwunden und mit ihm die Sachen, die Harry gerade eben noch in der Hand gehalten hatte. Mit einem kurzen Schnipsen flogen auch schon seine gesamten Sachen in den Koffer, der mit offenem Deckel auf dem Bett auftauchte und sein Zauberstab flog an seinen Arm. Ein kleines Lederband hielt ihn dort, bis er ihn brauchte und Harry war stolz darauf, dass er das in einem Laden in der Nokturngasse gefunden hatte. Kurz duckte er sich, als vom Schrank eine große Kiste in seine Hand flog. Er tippte kurz mit einem Finger darauf und schon schrumpfte sie auf große einer kleinen Schatulle, die er in seinen Koffer warf. Das Kästchen auf seinem Schreibtisch schrumpfte er ebenso und verstaute es dann in seiner Umhangtasche.

 

Mit einem Nicken in Severus Richtung steckte er seinen verkleinerten Koffer in die Tasche und ging zur Tür. Severus folgte schweigend. Er war mehr in Gedanken versunken daran, was er Tom alles noch an Neuigkeiten über Harry berichten musste, als dass er bemerkte, wie Harry dem Wirt den Schlüssel für das Zimmer gab und ihn leicht fragend anschaute. Er schreckte zum zweiten Mal heute aus seinen Gedanken, als Harry ihn ansprach. „Ähm Severus?“ fragte er zögernd. „Oh ja…“ Der Ex-Slytherin packte Harry sanft an der Schulter und mit einem leisen >plopp< disapparierten sie aus dem Tropfenden Kessel.

 

 

~nur eine Sekunde später in Riddle-Manor~

 

Harry schwankte noch ein bisschen, als er die Augen öffnete und sich den Kopf hielt. Auch wenn ihm ein wenig schwindelig war entschied er, dass Apparieren die beste Art zu Reisen war. Neben einem Besen natürlich. Seine Abneigung gegen Flohpulver und Portschlüssel schien noch ein Leben lang anhalten zu wollen. Nebenbei hörte er noch ein zaghaftes „Alles okay Harry?“ auf das er nur nickte. Immer noch schwummerig vor den Augen, spürte er plötzlich ein Paar Arme um sich herum. Schwer Luft holend wurde er nach einiger Zeit aus der Umarmung entlassen und sah in das Gesicht von…

„…Sirius….“ wisperte er leise, bevor er einen Schritt zurückging.

„Das kann nicht sein…du bist tot….ich hab dich gesehen, als du…durch den Schleier gefallen bist….“ sagte er immer noch leise und mit Tränen in den Augen. Er sah immer noch in die traurigen Augen seines Paten, den er doch hatte fallen sehen.

„Es ist alles okay Harry…ich bin nicht tot. Das war alles nur ein Trick wegen dem Alten. Es tut mir so leid, Harry. Glaub mir…“ hörte er die Stimme, die er so in dem letzten Jahr vermisst hatte. Harry wusste nicht, was er sagen sollte, er sah ihn einfach nur an. In seinen Augen konnte man sehen, wie glücklich er war Sirius wieder zu sehen, aber auch wie traurig er in dem letzten Jahr gewesen sein musste. Den ganzen Schmerz, den er erlitten hatte und es gab den Anwesenden einen Stich ins Herz. Harry hickste in einem herzzerreißendem Schluchzen und Tränen sammelten sich in seinen Augen. Langsam kam Sirius auf Harry zu und nahm ihn in den Arm. „...Es tut mir leid Harry, dass ich dich allein gelassen habe…Es wird alles wieder okay, glaub mir…Shhh…Ich werde dich nie mehr alleine lassen, das verspreche ich dir…“ sagte er mit warmer Stimme und strich ihm sanft über den Rücken, um ihn zu beruhigen. Harry währenddessen legte seine Arme um Sirius´ Nacken und ließ seine Tränen frei laufen. Nach einer kurzen Zeit hatte er sich wieder beruhigt und seine Tränen waren versiegt. „Ich hab dich so vermisst…“ sagte er immer noch leise, als würde er Sirius wieder verlieren, wenn er lauter spreche. „Ich dich doch auch…“ erwiderte Sirius nur. Einen Augenblick sahen die Beiden sich an und Harry war einfach nur froh, dass er die Person, die einer Vaterfigur am nächsten kam, wieder vor sich hatte

 

„Tut mir leid…“ hörte man es leise hinter Harry. Severus und Sirius tauschten leicht besorgte Blicke, als dieser sich umdrehte, und sahen dann zu Tom, der leicht geknickt und mit fast schon traurigem Blick zu Harry sah. Die beiden waren sichtlich überrascht, dass Tom sich bei ihm entschuldigte, denn das passierte wirklich nicht alle Tage, eigentlich sogar nie.

 

Als Harry sich den roten Augen gegenüber sah, musste er unwillkürlich schlucken. Er wäre wohl ängstlich zurück gewichen, hätte der Mann, der ihm als Tom Riddle bekannt war, nicht mit einem so traurigen Blick angesehen. Ungeachtet dessen, dass er eigentlich angesprochen wurde, ließ er seinen Blick kurz über den Mann schweifen. Er hatte eine gewisse Ähnlichkeit mit dem Tom Riddle, den Harry aus dem Tagebuch kannte. Er schätzte das Aussehen so auf Mitte 20 und Harry musste sich eingestehen, dass er ziemlich attraktiv war. Die fast schulterlangen rabenschwarzen Haare standen in einem starken Kontrast zu der hellen Haut und den stechend roten Augen. Tom war mehr als einen Kopf größer als er und schien, soweit man das durch den Umhang und die Robe erkennen konnte, ziemlich durchtrainiert zu sein. Man konnte die starken und mit feinen Muskeln gezierten Arme deutlich erkennen und auch den kräftigen Oberkörper. Nach ein paar Sekunden des Betrachtens, kam er mit den Gedanken wieder in das Hier und Jetzt und sah leicht nervös in die roten Augen, die kein wenig an Bitterkeit verloren hatten. „…d-das muss es nicht…“, begann Harry leise, leicht zögerlich und auch ein wenig nervös. Er senkte den Blick immer noch nicht und ein kleines Lächeln schlich sich langsam auf seine Lippen. „Er ist jetzt ja wieder bei mir und allein das macht mich glücklich. Außerdem weiß ich, dass es einen guten Grund gegeben hat, dass ihr das inszeniert habt. Da brauch sich keiner zu entschuldigen, erst recht nicht der Mensch, dem ich jahrelang Unrecht getan habe. Mir tut es leid, dass ich die ganze Zeit den Lügen geglaubt habe ohne jemals anzuzweifeln, was man mir erzählt hat.“ Zum Ende hin war Harrys Lächeln verwunden, er hatte den Kopf gesenkt und die letzten Worte waren nur als ein Flüstern über seine Lippen gekommen.

 

Mit langsamen Schritten ging Tom auf den kleinen so traurig wirkenden schwarzen Engel vor ihm zu und blieb nur noch knapp einen Meter entfernt stehen. Zögernd wie man es von dem dunklen Lord gar nicht gewöhnt war, legte er seine Arme um Harry rum und zog ihn ein Stück zu sich. „Ich bin einfach nur froh, dass du mir nicht böse bist…“, flüsterte Tom nah am Ohr des Kleineren. Harry erschauderte leicht, als er spürte, wie der warme Atem über seinen Hals strich. Noch immer mit gesenktem Kopf hob er seine Hände und krallte sie in die Robe des Ex-Slytherins. In den letzten Tagen war so viel passiert und er wusste gar nicht wie er mit allem umgehen sollte. In seinem Kopf schwirrten so viele Gedanken und Gefühle, dass er nicht mehr an sich halten konnte und die ersten Tränen liefen über seine Wangen, als er mit einem leisen Schluchzen sein Gesicht an Toms Brust vergrub, der ihn nur fester zu sich zog.

 

Nach ein paar Momenten versiegten Harrys Tränen, aber er lockerte den Griff aus der Robe des Älteren noch nicht. Er fühlte sich wohl. Mehr als wohl, auch wenn es anders war als bei Sirius. Sirius Umarmungen waren mehr wie von einem Vater, aber die von Tom war irgendwie, irgendwie anders. Er wusste nicht zu beschreiben, was so anders war, aber es war ohne Zweifel schön mit ihm so zu stehen. Das Ganze blieb dem dunklen Lord natürlich nicht unbemerkt und er kommentierte es nur mit einem Lächeln. Langsam löste Harry sich wieder und vermied es mit vor Verlegenheit leicht geröteten Wangen Tom direkt anzusehen. Wie süß! ,fuhr es Tom und Severus fast zeitgleich durch den Kopf, als sie den Jüngsten unter ihnen ansahen. „Entschuldige…“ murmelte er nur, worauf Tom nur ein kurzes „Schon okay…“ antwortete.

Nachdem er sich die Tränen von den Wangen gewischt hatte, besah Harry sich die Eingangshalle mit einem Staunen. Der Boden war komplett aus schwarzem Marmor und ebenso schwarze Säulen standen in der Halle. In Form von Schlangen mit Smaragden als Augen, wanden sie sich nach oben und hielten auf dem in Angriffsposition gehaltenen Kopf die Decke, die aus einem großen Spiegel bestand. Erst jetzt fiel ihm ein, dass er noch nicht einmal wusste wo er hier war und er bezweifelte stark, dass sie sich noch oberhalb der Erdoberfläche befanden.

Das stimmt…,hörte er eine Stimme in seinem Kopf. Sofort schreckte er aus seinen Überlegungen und sah zu der Stelle, wo Tom vorhin noch gestanden hatte. Als Harry ihn dort nicht sah, drehte er sich sofort in die andere Richtung in der er Severus wild gestikulierend mit Tom und Sirius reden sah. Natürlich sah er auch die Blicke, die seine Paten sich immer wieder zuwarfen.

Harry schmunzelte leicht und kommentierte das Ganze mit einer hochgezogenen Augenbraue, als es bei ihm leise >Klick< machte und er zu verstehen begann. Anscheinend war es wirklich nicht alles so, wie es auf den ersten Augenblick schien. Es erinnerte Harry an das Verhalten der Slytherins in der Schule und er begriff, dass das ganze nur ein Schutzmechanismus war, so wie er immer die fröhliche Maske des Goldjungen aufsetzte um den Schein zu wahren, dass es ihm gut gehe. Der Zweifel in dem richtigen Haus zu sein, wuchs immer mehr in ihm. Anscheinend passe ich wohl doch besser nach Slytherin, wie der Hut gesagt hat., seufzte er gedanklich. Du solltest nach Slytherin?, hallte die samtene Stimme erneut in seinem Kopf wieder –er hatte es schon vergessen. Äußerlich sah er nach nicht mal einer Sekunde der Verwirrung und des Schrecks aus, als würde er sich weiter die Halle ansehen. T-Tom…?, sagte er in Gedanken und hoffte auf eine Antwort. Sein Herz klopfte laut in seiner Brust, in der Hoffnung diese dunkle Stimme erneut hören zu dürfen. Harry hörte oder eher spürte das Schmunzeln von Tom schon fast.

Du lernst schnell, Harry, Das muss man dir lassen…

Musstest du mich so erschrecken? grummelte er.

Nope….

Und wieso hast du ´s dann getan?

Spaß…?!

Seufzend schüttelte Harry seinen Kopf, bis ihm ruckartig etwas scharf Luft zwischen den Zähnen einziehen ließ.

K-Kannst du alles hören, was ich denke? fragte er nervös.

Hast du etwa was zu verbergen? Aber nein…ich höre es nur, wenn ich die Verbindung zu dir offen lasse und du es dann wie jetzt denkst. Du kannst deine Seite der Verbindung natürlich genau so blockieren, wie ich, aber das wirst du noch selber genauer merken. Manchmal wenn du deinen Geist nicht richtig verschließt, kann ich aber auch die eine oder andere Emotion fühlen wenn sie stark genug ist. Genau so ist das bei manchen Gedanken. Keine Sorge, du wirst es noch lernen, auch dann deinen Geist zu verschließen. Dann werde ich nur noch Gedanken oder Gefühle empfangen, wenn du es wirklich willst. Schließlich will ich dich nicht kontrollieren und du darfst denken, was du willst. Das werde auch ich dir nicht nehmen können. Das läuft alles nur auf freiwilliger Basis…

Unvorsichtigkeit kann man nicht freiwillig nennen…, schnaubte Harry.

Dann musst du halt vorsichtiger sein...!, mahnte er Harry und schüttelte gedanklich, wie bei einem Kleinkind, mahnend einen Finger vor Harrys Gesicht.

Sei ruhig und hör Severus Gelaber zu…Oh Merlin, jetzt nenne ich ihn auch schon beim Vornamen…

Vergiss nicht, er ist dein Pate. Außerdem ist Sev in der Hinsicht ein klein wenig sensibel…

Mein grummeliger und mürrischer Zaubertrankprofessor, der es liebt mir für jede Kleinigkeit Punkte abzuziehen ist sensibel, wenn es darum geht wie sein Patensohn ihn anspricht? Harry fühlte ein Lachen von Toms Seite und ein Nicken.

Bei Slytherin, ich unterhalte mich gerade mit meinem größten Feind über Severus Snapes´ Sensibilität…To-om? Kannst du mich ins Mungos einliefern? Ich glaube ich halluziniere…

Da muss ich dich leider enttäuschen, Harry, aber da ist Sev für zuständig...

 

Mit einem Blick auf die Uhr meldete der dunkle Lord sich zu Wort, nachdem Severus seinen Bericht kurz vorgetragen hatte. „Ich denke, wir sollten etwas Kleines zu Mittag zu uns nehmen. Ich für meinen Teil hatte heute noch keine Zeit zum essen.“

„…wie denn auch, wenn man die ganze Zeit nervös im Raum rumrennt….“ grummelte Sirius leise, und nur für Harry nicht verständlich. Der Lord schickte ihm daraufhin einen ärgerlichen Blick, weil er auf seine Nervosität anspielte, die er am Vormittag hatte, seit er von Sev erfahren hatte, dass er heute mit Harry nach Riddle-Manor kommen wollte. Severus nickte nur zustimmend, hatte er doch selber noch nichts gegessen und augenblicklich hörte man ein leises Rumoren, das anscheinend von Harrys Magen stammte, da dieser ziemlich rot im Gesicht anlief. „Gutes Timing…“ sagte Tom nur leise mit einem kleinen Schmunzeln auf den Lippen, bevor er nach einer Hauselfe rief, die soweit Harry verstanden hatte Tess hieß, und ihr sagte, dass sie gerne etwas zu Mittag im Kaminzimmer haben würden. Mit einer tiefen Verbeugung verschwand die Hauselfe wieder und die drei Gäste folgten dem Lord, der während des Laufens die Hände in seine hinteren Hosentaschen fahren ließ. Da Tom keinen Umhang trug, was anscheinend nicht so ungewöhnlich war, da niemand ihn schief ansah, was aber auch aus Angst oder Respekt sein konnte, hatte Harry einen perfekten Ausblick auf Toms Hintern und die Hände auf ihm, die sich bei jedem Schritt bewegten. Da Severus und Sirius ein Stück weiter hinter ihnen liefen, konnten sie auch nicht sehen, wie Harry schon fast gebannt auf Toms Hintern sah. Er war schließlich auch nur ein hormongesteuerter Jugendlicher, der einen gut gebaute Körper sehr wohl bewundern durfte. Nicht unbedingt jugendfreie Gedanken rasten daraufhin durch seinen Kopf. Oh, dass er schwul war, wusste Harry ja schon lange, aber, dass bei einem einfachen Blick auf einen männlichen und knackigen Po, der ohne Zweifel scharf aussah und zwei sich rhythmisch dazu bewegende Hände, sein Verstand bald ausschalten würde, war ihm wirklich noch nie passiert.

Danke…, hallte eine leicht amüsierte Stimme in seinem Kopf, während der dunkle Lord vor ihm beim Laufen den Kopf nach hinten drehte, um schelmisch zu grinsen. Als Harry mit seinem Blick über den Rücken seines Vordermannes nach oben wanderte, erwartete ihn schon das leicht lächelnde Gesicht Toms. Es ist schön ein Kompliment aus deinem Mund zu hören…

 

Harrys Wangen verfärbten sich tiefrot, als er schnell und ruckartig seinen Blick abwandte um mit großem Interesse die Portraits zu beobachten an denen sie vorbeigingen. Wie gern würde er jetzt vor Scham im Boden versinken. Das ist so peinlich!, stöhnte er in Gedanken, während er darauf achtete, dass seine Gedanken nicht von Tom aufgefangen werden konnte. Toms Aufmerksamkeit galt jedoch dem Gryffindor, neben dem er jetzt ging. Diesem schien das aber gar nicht aufzufallen, da Harry anscheinend ziemlich weit weg mit seinen Gedanken war, während er in einer nervösen Geste auf seiner Unterlippe biss . Ob sich das zarte Fleisch auch so weich anfühlte, wie es aussah? Liebend gern würde Tom es testen und die Süße die in diesem unschuldigen Mund verborgen war kosten. Nicht auf den Lippen beißen, das ist nicht gut.. war das einzige, was Harry anfangs davon mitbekam, dass Tom ihn beobachtete. Harry merkte wie Tom ihn leicht lüstern ansah und zog schelmisch eine Augenbraue hoch, während er grinste und sich über die Lippen leckte. Mhm, möchtest du das lieber tun?, säuselte er ihm zu.

 

Harry hörte wie Tom leise knurrte und dann ging alles zu schnell, als dass er etwas hätte machen können. Das Einzige was er mitbekam, war eine Hand in seinen Haaren und eine weitere an seinem Arm, die ihn vorne an einen Körper und hinten an eine Wand oder Mauer drückten, während zwei zarte Kusspolster auf seine drückten. Nicht harsch oder fordernd, wie er es erwartet hatte, nein, es war eher ein wenig schüchtern und vor allem liebevoll. Harry seufzte auf, als er spürte wie eine sanfte Zunge bittend über seine immer noch geschlossenen Lippen strich, die er aber liebend gern freigab. Sein Verstand wollte es verhindern und schrie immer wieder es sei falsch, sein Herz und sein Körper sagten hingegen das genaue Gegenteil. Die Stimme, die immer und immer wieder schrie, dass er damit aufhören sollte, wurde leiser, bis sie schließlich gänzlich verstummte und seinen ganzen Gefühlen endlich freie Bahn gab.

 

Toms tastende Zunge strich über Harrys Zähne, bevor sie kurz gegen die andere Zunge stupste um sie zum Mitmachen aufzufordern. Was erst nur ein leichtes und zartes Umschmeicheln war, entfachte kurze Zeit später zu einem leidenschaftlichen Duell. Wo Harry anfangs starr vor Schreck einfach nur alles über sich ergehen ließ und selbst nichts tat fuhren seine Fingerspitzen jetzt langsam an den Seiten des dunklen Lords auf und ab, bis sich eine Hand später über die Toms Hüfte tastete und auf seinem Po anschließend liegen blieb. Die andere und noch freie Hand lag auf der Brust des Älteren und malte mit federleichten Berührungen durch den eng anliegenden und dünnen Stoff unbekannte Muster, die den Mann erschaudern ließen. Durch Harrys Berührungen angespornt, drückte Tom sein Becken an Harrys und wurde mit einem Keuchen des schwarzhaarigen Gryffindors belohnt, das in ihren Mündern verstummte. Ihre Körper immer noch aneinander gedrückt ging ihnen bei Duell ihrer Zungen jedoch allmählich die Luft aus, weshalb weder Tom noch Harry gewann. Der Ex-Slytherin entfernte sich um ein paar Millimeter von Harry Gesicht, um ihm in die Augen zu sehen, die sie beide wieder geöffnet hatten. Grün-Gold versank in Rot und Rot versank in Grün-Gold.

 

Langsam aber sicher setzte bei Harry wieder sein Verstand ein, der wieder mit einer Schrei-Tirade anfing. Auf den Wangen des Gryffindors lag immer noch ein leichter Rotschimmer und ruckartig realisierte er das eben Geschehene. Sein Herz schien einen Moment still stehen zu wollen. Der stoßartige Atem von Tom, den er immer noch auf seinem Gesicht fühlte, trug auch nicht gerade wirklich dazu bei, dass Harry sich beruhigte. Geschockt stemmte er seine Hände gegen die Brust des Lords und gab ihm einen kräftigen Schubs, der diesen nach hinten taumeln, schwanken und zu guter letzt auf seinen Po fallen ließ. Erschrocken, verwirrt und mit großen roten Augen, sah der momentan auf dem Boden sitzende Tom Marvolo Riddle zu Harry hoch, der gerade versuchte seinen Atem unter Kontrolle zu bringen. „I-Ich glaube, wir sollten zu Mittag essen gehen…“ hörte man es ein wenig leise und mit zitternder Stimme von ihm. Keiner der beiden beachtete Sirius und Severus, die nur ein paar Meter entfernt standen und alles mit angesehen hatten. Erst waren sie natürlich erschrocken, wie ihr Lord den Jüngeren erst gegen die Mauer drückte und zu küssen begann. Nach dem ersten Schreck freuten sie sich aber tierisch, dass es endlich jemanden gab, der Tom aus der Ruhe bringen konnte. Wieso ihr Patensohn Tom schlussendlich von sich gestoßen hatte, war ihnen allerdings ein Rätsel. Sie hatten beide allerdings keine Zeit, weiter darüber nachzudenken, da Tom wieder aufgestanden war und nur leise „Du hast recht. Verzeih…“ sagte, bevor er sich wieder auf den Weg zum Kaminzimmer machte.

Schon automatisch ging er den Weg durch die Gänge, während er mit seinen Gedanken meilenweit weg war. Er legte zittrig eine Hand auf seine Brust an die Stelle, wo nur Minuten zuvor Harrys Hand gelegen hatte und sein Herz laut pochte. Wie konnte es sein, dass ein einfacher Jugendlicher wieder solche Gefühle in ihm wecken konnte. Lust, Verlangen und….was war das? Wo er doch dachte, diese Gefühle schon längst verloren zu haben. Dann kommt auf einmal ein Gryffindor daher, stiert ihm auf den Arsch und bringt ihn mit ein paar kleinen Worten dazu ihn zu küssen. Die restlichen verwirrenden und durcheinander wirbelnden Emotionen beachtete er gar nicht.

 

Harry wartete, bis Tom ein paar Meter vorgegangen war und folgte ihm erst dann. Seine hinter ihm laufenden Paten tauschten einen Blick, nickten und gingen einen Schritt schneller, bis sie zu Harry aufgeholt hatten. „Willst du reden?“ fragte eine dunkle, warme Stimme, die zu Severus gehörte. Mit einem Seufzen und einem Kopfschütteln zeigte er, dass es wirklich nicht in seinem Interesse war. „Jetzt nicht…“, war das Einzige was er dazu sagte.

Nach ein paar Minuten, in denen alle schwiegen, kamen die vier vor einer großen Tür an, die zum Kaminzimmer führte. Mit einem Wink Toms ging die große hölzerne Eichenholztür auf und die Gruppe ging in den Raum hinein. Tom Marvolo Riddle alias Lord Voldemort ging an der Spitze, hinter ihm ein in Gedanken versunkener Harry James Potter und zwei andere leicht besorgte Personen, auch bekannt als Sirius Black und Severus Snape.

 

„Setzt euch…“ wies Tom seine Gäste an, als sie vor dem Tisch standen, der reichlich mit allen möglichen Dingen gefüllt war. Unter Anderem Sandwichs, Obst, belegte Brote und noch ein paar Dinge, die Harry unbekannt waren. Zumindest hatte er sie noch niemals vorher irgendwo gesehen. An beiden Seiten des Tisches stand jeweils immer eine dunkelgrüne Ledercouch für zwei Personen. Harry setzte sich wahllos auf einen Platz und hoffte innerlich, dass Tom sich nicht neben ihn setzen würde. Heute war echt nicht sein Glückstag, stellte er aber fest, als Sirius und Severus sich zusammen auf die zweite Couch setzten. Innerlich seufzend ließ Tom sich neben Harry nieder und beugte sich vor zum Tisch und nahm sich einen saftig grünen Apfel. Leise ein „Danke“ nuschelnd, langte der Gryffindor ebenfalls zum Tisch und nahm sich ein Sandwich von der Platte.

 

„Ich wette mal, du hast eine Menge Fragen, oder?“ hörte man es nach ein paar Augenblicken leise neben Harry und Tom sah ihn aufmerksam an. „Soweit ich es kann, werde ich dir gerne alles beantworten.“ Harry brauchte einen Moment, in dem er noch weiter auf seinem Stück Sandwich rumkaute, um seine Gedanken zu sammeln. Er fühlte sich sichtlich unwohl unter Toms Blick und er war sich irgendwie momentan nicht so sicher, was er eigentlich genau wissen wollte. Plötzlich fiel ihm aber wieder etwas ein. „Wo sind wir hier eigentlich?“ platzte er heraus. Kurz schmunzelnd antwortete der Lord fast augenblicklich. „Riddle-Manor. Das Haus meiner Vorfahren…Und nein, es liegt nicht unter der Erde. (Harry wollte schon wieder fragen.) Das ist nur ein Teil des Schlosses gewesen und eigentlich die Eingangshalle, durch die alle Todesser hereinkommen. Eine Etage höher gibt es die eigentliche Eingangshalle, durch die aber nur bestimmte Personen rein kommen. Man muss in die Schutzzauber integriert werden und nur der Innere Kreis meiner Todesser ist da. Wie du dir wahrscheinlich schon denken kannst, gehören Severus und Sirius dazu und die restlichen wirst du bestimmt noch kennen lernen. Deine Eltern haben natürlich auch zu meinen Freunden und Beratern gehört. Außerdem war Lily eine fabelhafte Heilerin und wie James ein guter Spion bei Dumbledore…“ beendete er langsam seine Erklärung.

 

Harry lehnte sich auf seinem Platz nach hinten, schloss die Augen und ließ die Worte bei sich kurz einsickern. Es war doch etwas anderes in einem Brief zu lesen die eigenen Eltern seien Dumbledore gar nicht loyal gewesen als es von jemandem zu hören. Er drehte seinen Kopf zu Tom und grün-goldene Augen sahen eindringlich in Rote. „Was war letztes Jahr…?“ wisperte er leise, aber dennoch verständlich. Der dunkle Lord seufzte. Er hatte gewusst, dass diese Frage kommen würde, hatte aber insgeheim gehofft sie noch ein wenig aufschieben zu können. Mit einer schnellen Bewegung fuhr Tom sich durch die Haare. „Das ist alles ein bisschen schwieriger zu erklären…“ fing er leise an. Sirius unterbrach Tom jedoch schon. „Harry, du musst wissen, ich war niemals auf Dumbledores Seite. Tom und ich sind schon lange gute Freunde und er weiß, dass ich ihn niemals hintergehen würde. Eigentlich war es letztes Jahr noch alles okay, bis Dumbles dann Vermutungen aufgestellt hat, dass es einen Spion bei ihm gibt, ich wäre übergelaufen. Irgendwie hatte er ein paar Informationen, wo klar und deutlich gesagt wurde, dass ich ein Todesser wäre und natürlich hab ich alles sofort von mir gewiesen und versucht ihn zu überzeugen, dass das nicht stimmt. Aber im Gegensatz zu sonst war sein Informant sehr vertrauenswürdig und die Dinge, die gegen mich sprachen, waren eindeutig. Natürlich hab ich Tom sofort Bescheid gesagt und wir haben schnell einen Plan ausgeheckt, wie wir mich aus Dumbles Reichweite bekommen könnten. Der Schleier stand schon lange hier im Manor und wir wussten auch alle, was er für Fähigkeiten hatte. Es gibt jedenfalls zwei Exemplare und wir schleusten eines der Beiden ins Ministerium hinein. Das Andere behielten wir hier. Die Schleier sollten als Portale dienen, hieß es und wir hofften natürlich, dass es stimmte. Wir haben den Rest alles inszeniert, wenn man mal von den Kämpfen mit den Auroren absieht.“ Harry nickte zwischendurch immer wieder, als Zeichen, dass er verstand. Gedankenverloren kaute er wieder auf seinem Sandwich herum. Auf einmal meldete sich Severus. „Harry? Ich hätte da ganz dringend eine Frage an dich…“ Harry nickte nur und deutete ihm an, fortzufahren. „Warum hast du nie erzählt, dass du stille zauberstablose Magie kannst?“ Zwei geschockte Gesichter drehten sich zu ihm. Wieso erfuhren sie erst jetzt davon? „Naja, ich hielt es einfach nicht für nötig…“ antwortete der Gryffindor ruhig und sah Tom und Sirius verwirrt an. „Was habt ihr denn?“ Die beiden sahen sich kurz an und wandten sich wieder Harry zu. „W-Wie hast du das geschafft? Stille Magie ist ja schon nicht gerade leicht, aber dann auch noch zauberstablose…“

„Die stille Magie fand ich eigentlich gar nicht so schwer. Okay, die ersten Sprüche sind zwar ziemlich schief gegangen, aber nachdem ich dann das Prinzip verstanden hatte, ging es ganz einfach. Und genau so war es bei der zauberstablosen Magie. Als ich das dann geschafft hatte, wollte ich es einfach mal ausprobieren, ein Kissen ohne Zauberstab und nur durch Gedanken fliegen lassen. Als das dann plötzlich ohne weiteres ging, hab ich halt weiter geübt und jetzt benutz ich nur noch selten meinen Zauberstab, auch wenn ich ihn immer dabei hab.“, sprach er ganz gelassen. Mit offenen Mündern sahen alle drei Ex-Hogwartsschüler an, bis Tom anscheinend als erstes seine Stimme wieder fand. „Und du hast das ganz alleine gelernt? Ohne Hilfe?“

„Ja…“

„Weißt du dass es nur ein Hand voll Leute gibt, die das heute noch beherrschen?“, fragte Tom ihn verdutzt und Harry schüttelte den Kopf. „I-ist das schlimm?“ fragte Harry leise und vorsichtig. Tom stutzte und runzelte überrascht die Stirn. „Nein, wieso sollte es? Viele würden sich darüber freuen. Ich würde nur nicht damit rumposaunen.“ Es war nicht so als hätte Harry das vorgehabt, aber es war ein bisschen beunruhigend, dass das anscheinend so selten war. Er nahm sich von dem Obst und bemerkte mit gerunzelter Stirn, dass er immer noch angestarrt wurde. „Behandelt ihr mich jetzt anders? Ich mein…weil ihr das ja jetzt wisst, bin ich in euren Augen jetzt anders?“ fragte er und sah die drei Erwachsenen an. Sirius war der erste der etwas sagte. „Du bist immer noch der der gleiche Mensch wie sonst auch Harry. Nur weil ich jetzt weiß, dass du etwas noch besonderes bist als vorher, werde ich dich nicht anders behandeln. Schließlich hattest du auch schon vorher die Magie in dir, auch wenn wir es erst jetzt erfahren.“ Sagte er sanft und lächelte dem kleinen Gryffindor zu, was sofort erwidert wurde. „Was mit den andern beiden ist, weiß ich nicht. Scheint als hätte es ihnen die Sprache verschlagen…“ Sirius zwinkerte Harry kurz zu und dieser sah anschließend zu Tom und Severus. Immer abwechselnd. Tom funkelte Harrys Paten grimmig an, während er redete.

„Ich glaube nicht, dass mir so leicht etwas die Sprache verschlagen kann!“

„Hab ich etwa dein Ego angekratzt?“

„Du redest mehr, als gut für dich ist, Black!“

„…nenn mich nicht so…!“

„Ich nenne dich wie ich will, Black!“

Sirius stand wütend auf und Tom folgte ihm. Man konnte regelrecht die Magie spüren, die zu knistern begann, als beide gleichzeitig ihre Zauberstäbe rausholten und aufeinander zielten. Harry sah das Ganze überrascht und amüsiert mit an und Severus hatte sich auf einen anderen Platz gesetzt um nicht in die Schusslinie zu geraten.

 

„Oh Gott, Ihr benehmt euch wie Kinder. Setzt euch wieder hin!“ sagte Harry mittlerweile ungehalten, weil die beiden sich weiter aufwiegelten. „Halt du dich da raus.“ Knurrte Sirius immer noch wütend, ließ Tom aber nicht aus den Augen. Jede Bewegung bekam er mit. Genau so war es natürlich auch bei Tom. Beide wussten, dass es auf solche kleinen Dinge ankam und eine nicht gesehene Reaktion ausschlaggebend sein konnte. Das war allerdings zuviel für Harry. Er ließ sich doch nichts befehlen! Vor allem nicht, wenn es um solche Kleinigkeiten ging und sie sich wie Kleinkinder benahmen. Fast gleichzeitig wollten Tom und Sirius einen Zauber sprechen, als auf einmal ihre Zauberstäbe verschwanden. Beide blinzelten verdutzt und sahen sich kurz an. Den eigentlichen Grund schon fast vergessend, warum sie ihre Zauberstäbe überhaupt rausgeholt hatten. Immer noch wütend blitzten sie sich schließlich an. „Setzt euch hin…“ zischte Harry allmählich stinkwütend und das Licht und das Feuer, das den Raum erhellte, begannen zu flackern. Wie in Trance setzten die beiden ehemaligen Hogwartsschüler sich automatisch und ohne Widerworte wieder hin. Severus sah mit großen Augen immer wieder abwechselnd zu Harry und dann zu Tom und Sirius. Was war das bitteschön?, dachte er nur bei sich. Die beiden hatten immer noch glasige Augen, als wären sie geistig nicht anwesend oder hätten keine Kontrolle über ihre Körper. Moment mal, keine Kontrolle? Sein Blick schwank ruckartig zu Harry, der sich wieder zurücklehnte, auf einer Weintraube kaute und eine wegwerfende Bewegung mit der Hand in Richtung Sirius und Tom machte. Sofort blinzelten die beiden und der glasige Ausdruck in ihren Augen verschwand plötzlich. „Harry?“ flüsterte Severus leise. Sein Patensohn sah zu ihm und wusste automatisch, was Severus meinte und nickte kurz nur dazu. Dem Zaubertränkeprofessor stand der Mund offen. Er war das gewesen? Aber, aber wie..?

 

Sirius sah erst überrascht aus und sah dann böse zu Harry. „Wieso hast du das gemacht? Du solltest dich nicht in Dinge einmischen, die dich nichts angehen!“ knurrte er.

„Meinetwegen geht es mich nichts an, aber ich weiß, dass ihr euch wie Kleinkinder benehmt und du glaubst jawohl nicht, dass ich mich von dir herumkommandieren lasse!“ erwiderte Harry gelassen und sah mit einem ruhigen Ausdruck in den Augen zu seinem Paten. „Was hast du mit unseren Zauberstäben gemacht?“ fragte Tom so ruhig wie er es konnte. Er wusste ja, dass es nichts brachte, wenn er jetzt wütend wurde. Harry lächelte leicht, als er zu Tom sah und seine Bemühungen bemerkte. „Das, mein lieber Tom, ist ein Geheimnis.“ Antwortete er immer noch lächelnd. „Ich erwarte nur eins von euch. Dann bekommt ihr eure Zauberstäbe gerne wieder.“ fuhr er mit einem unschuldigen Ausdruck auf den Lippen fort. „Und das wäre?“ fragte der dunkle Lord überrascht. „Entschuldigt euch…“ war das einzige, was der Gryffindor daraufhin sagte, bevor er wieder eine Weintraube in den Mund nahm. „Und wenn wir es nicht tun?“ fragte Sirius entsetzt.  Harry schluckte kurz die Weintraube hinunter, bevor er sprach. Er wollte ja nicht mit vollem Mund sprechen, denn auch wenn er keine gute Erziehung genossen hatte, legte er viel Wert auf Manieren. „Ich glaube nicht, dass ihr eure Zauberstäbe ohne meine Hilfe wieder bekommt. Da könnt ihr tun und machen, was ihr wollt…Also?“

 

Deine Magie wächst dir über den Kopf… hörte und fühlte Harry Tom in seinem Kopf sagen. Selbst wenn… antwortet er darauf nur mit einem Grinsen. Der dunkle Lord seufzte kurz und sah dann von Harry weg in Sirius´ Richtung. „Ich entschuldige mich, dich beleidigt und dich bedroht zu haben…“ sprach er leise, aber laut genug, dass man es verstehen konnte. Harry kommentierte das mit einem Lächeln und sah auffordernd zu Sirius. „Sirius?“ Es war mehr eine Mahnung, als eine Frage. „Ja ja, schon gut…“ grummelte dieser erst, bevor er auch noch einmal seufzte. „Es tut mir leid, dass ich dich provoziert habe, und dass ich versucht habe dich anzugreifen…“ murmelte er ebenso leise wie Tom. „Perfekt!“ rief Harry und klatschte in die Hände, wodurch die beiden Erwachsenen ihre Zauberstäbe wieder in der Hand hatten. „Und wehe ihr benehmt euch nicht…!“ zischte Harry noch mit zusammengekniffenen Augen.

 

Nach ein paar Minuten, in denen sie ein wenig gegessen und über das nachgedacht hatten, was vorhin passiert war, seufzte Harry und zog die Aufmerksamkeit der anderen drei Anwesenden auf sich. „Sorry, dass ich das vorhin gemacht habe, aber ich fand es echt lächerlich, wie ihr euch angestellt habt. Tut mir leid, dass ich eure Zauberstäbe genommen und euch dazu gezwungen habe, dass ihr euch hinsetzt…“ murmelte er leise in Richtung der beiden, die gemeint waren. „Was für ein Zauber war das eigentlich?“ wurde von Tom sofort gefragt. „Eine andere Form vom Imperius…er wäre eigentlich illegal und verboten, wenn man den Zauber nicht schon vor Jahrhunderten vergessen hätte.“ Antwortete er und sah in  zwei entsetzte Gesichter. „Du wendest einen Imperius auf uns an?“ kam es geschockt von Sirius. „Wie hätte ich euch sonst dazu bringen sollen, dass ihr euch hinsetzt?“ fragte er vorsichtig. Tom schüttelte nur den Kopf und seufzte resigniert. „Tu das bitte nie, nie wieder. Ich mag es eigentlich, die Kontrolle über meinen Körper zu behalten und wirklich angenehm war es auch nicht gerade.“ Kam es eindringlich von Tom. „Tut mir leid…“ kam es nur als Antwort von Harry. Tom lächelte nur besonnen und wuschelte Harry kurz durch die Haare. „Mach dir nichts draus.“, antwortete Sirius darauf.

 

„Trotzdem bist du der Erste, der es geschafft hat, die beiden davon abzuhalten mit Flüchen um sich zu werfen. Sonst geht es eigentlich nicht so glimpflich aus…“ grinste Severus zu Harry. „Vorher hat mich auch noch niemand mit dem Imperius belegt und meinen Zauberstab verschwinden lassen, Sev! Wo hattest du sie eigentlich versteckt?“ mischte sich Tom wieder einmal ein. Harry wurde leicht rot, als er die letzte Frage hörte und rutschte unbehaglich auf seinem Platz, während er auf den Lippen knabbernd nach einer guten Antwort suchte. „Naja…sie waren nicht direkt versteckt…sie also…sie haben eigentlich gar nicht mehr existiert….“, nuschelte er leise und merkte sofort, dass es das anders hätte formulieren sollen. „WAS???“ hörte man den sonst so beherrschten dunklen Lord schreien. „Du hast unsere Zauberstäbe zerstört?“ knurrte Tom, während er den Stab in seiner Hand auf den Boden warf, da er anscheinend ja nicht seiner war. „Was denkst du dir eigentlich dabei? Hast du überhaupt einmal nachgedacht?! Ich hoffe, du weißt, dass es jeden Zauberstab nur einmal gibt und keine zwei sich gleichen?“ zischte er am Ende mit vor Wut verengten rot glühenden Augen.

 

Harry währenddessen saß mit hängendem Kopf auf seinem Platz und merkte die Wut, die von Tom aus ging. Sofort erinnerte er sich an seinen Onkel und versuchte sich so klein wie möglich zu machen, um wenig Platz für einen Schlag aufzuweisen. Die Beschimpfungen, die Tom ausstieß trafen einen wunden Punkt und er konnte die paar Tränen, die sich in seinen Augen sammelten, nicht unterdrücken. Er zog seine Beine auf das Sofa und umschlang mit seinen Armen seine Knie, während er sein Gesicht darin verbarg. Er fragte sich ernsthaft ob es denn eine gute Idee gewesen war hier herzukommen, wenn Tom jetzt schon die Fassung verlor, kaum dass er da war.

 

Von den Zweifel bemerkte Tom gar nichts, hatte er sich doch zu sehr in seine Beschimpfungen hineingesteigert. Sirius saß weiß wie eine Wand und mit weit aufgerissenen Augen auf seinem Platz und schien nichts um sich herum wahrzunehmen. Der Einzige, der auf Harry achtete war Severus. Langsam stand dieser von seinem Platz auf und kniete sich vor den kleinen Gryffindor. Eine Hand legte er auf sein Knie und mit der Anderen wischte er Harry die Tränen weg. Bei der ersten Berührung zuckte Harry zurück, reagierte danach aber nicht mehr. „Shh…Harry…es ist alles gut. Bruhig´ dich…Tom meint das alles nicht so…Es ist alles okay… Shh…“, flüsterte er leise und strich dem Jungen vor ihm liebevoll über den Kopf. „Alles okay? ALLES OKAY??“, schrie Tom wie ein Irrer. „Hast du jetzt auch völlig den Verstand verloren, Severus?“ schrie er jetzt den Lehrer an.

 

Dieser stand wütend auf und ging wütend auf Tom zu. >PATSCH< Wutschnaubend stand Severus vor seinem Lord, der sich jetzt die geschundene Wange hielt. „Du siehst es nicht, oder? Du siehst nicht, wie weh du ihm tust. Du siehst nicht, was er für euch getan hat!“ zischte er seinen Freund an und schnaufte frustriert als Tom erneut anfangen wollte zu schreien. „Herrgott Tom! Es sind die gleichen Zauberstäbe! Sie sind aus dem gleichen Holz und in ihnen sind die gleichen Sachen vorhanden! Du hast gar keine Ahnung, was er für euch damit getan hat! Zauberstäbe können sich überlasten, falls du das nicht weißt! Wenn du nur den gleichen Zauber benutzt, immer und immer wieder, wirst du ihn später gar nicht mehr benutzen können! Wenn er das nicht gemacht hätte, wärt ihr später aufgeschmissen! Du hast nicht die geringste Ahnung, wie anstrengend das für ihn gewesen sein muss! Was man normalerweise in fast 5 Jahren macht, hat er in ein paar Sekunden getan! Zauberstäbe sind nicht einfach herzustellen, Tom! Ich will nicht wissen, wie anstrengend es für ihn gewesen sein muss!“ Fauchte Severus ihn an und drehte ihn so, dass er Harry ansah.

 

„Schau ihn dir an Tom! Er hat Angst, Angst vor DIR! Er hat tierische Angst davor, dass du ihn schlägst. Siehst du nicht, wie du den Jungen mit ein paar einfachen Worten kaputt machst? Und du machst du immer so große Sorgen um ihn, obwohl du es bist, der ihn verletzt! Willst du wissen, wie es ihm bei seinen Verwandten ergangen ist? Sie standen unter dem Imperius und haben ihn geschlagen und als Missgeburt bezeichnet! Er musste in einem Schrank leben, Tom!“ Severus war aufgebracht. Er war so dermaßen aufgebracht, dass er Tom am Liebsten verfluchen würde. Er sah gar nicht, wie sehr er Harry damit weh tat und das machte ihn wütend.

 

Tom senkte seine Hand von der Wange, die schon kurz davor war etwas anzuschwellen und ging langsam zu Harry. Wie vorher Severus, kniete er sich vor ihn und hob seine Hand um sie an seine Wange zu legen. Aber plötzlich stoppte er. Es war, als würde ihn eine Wand aufhalten und er konnte sie nicht durchbrechen. Hatte Harry wirklich solche Angst vor ihm, dass seine Magie schon versuchte ihn vor ihm zu schützen? Es schmerzte den kleinen Engel vor ihm so zu sehen. Und es schmerzte noch mehr, zu hören, dass er Angst vor ihm hatte.

Harry?

Harry, es tut mir leid, wirklich…

Ich wollte dich nicht anschreien. Ich hab es wirklich nicht so gemeint. Ich war nur so wütend, weil ich nicht wusste, dass es der gleiche Zauberstab ist. Es tut mir wirklich, wirklich leid. Ich hab dich angeschrien, obwohl ich mich bei dir hätte bedanken müssen. Ich wollte dich nicht verletzen und nichts was ich gesagt habe, war ernst gemeint. Ich will nicht, dass du Angst vor mir hast, nur weil ich mich falsch verhalten habe. Ich hatte keine Ahnung, dass du uns geholfen hast. Es tut mir aufrichtig leid, Harry…

 

…ich wollte es dir erklären, aber du hast sofort angefangen zu schreien und ich dachte du hasst mich. Ich dachte du würdest mich schlagen, weil ich was falsch gemacht habe…

Harry, Ich würde dich nie schlagen, glaub mir das bitte…

Tom sah den Gryffindor vor immer noch an, hatte sich doch jetzt neben ihn aufs Sofa gesetzt, und bemerkte das Flimmern der Barriere, das zeigte, dass sie sich auflöste. Als sie ganz weg war, hob Tom wieder seine Hand und legte sie an die Wange von Harry. „Es tut mir leid, wirklich…“ flüsterte er leise. Langsam nickte Harry und öffnete wieder die Augen. Sie waren noch gerötete vom weinen, aber das machte nichts. Mit einem Finger strich Tom über Harry Lippen, wo noch immer etwas Blut zu sehen war, als er zu feste drauf gebissen hatte, das dann an Toms Finger hängen blieb. Er führte diesen zu seinem Mund und leckte das Blut ab. Harry wurde wieder leicht rot, wobei Tom nur lächelte. Sein Herz klopfte laut in seiner Brust, so dass er dachte, Harry würde es hören und er legte eine Hand in Harrys Nacken. D-Darf ich dich küssen...? fragte er mental an Harry. Bitte… kam es nach einem Augenblick leise von Harry zurück. Langsam zog der Lord den schwarzhaarigen vor ihm zu sich, aber sah ihm die ganze Zeit weiter in die Augen. Er schloss sie halb und spürte Harrys warmen Atem schon auf seinen Lippen. Sanft legte er seine Lippen auf Harrys und übte leichten Druck aus. Beide schlossen ihre Augen und dieses Mal strich Harry mit der Zunge um Einlass bittend über Toms Lippen. Dieser gewährte sofort und spürte wie kleine Blitze durch seinen Körper zuckten, als sich ihre Zungen berührten. Leicht umschmeichelte Tom Harrys Zunge und saugte einmal leicht daran, was diesem ein Keuchen entlockte. Harry entdeckte und eroberte Toms Mund, von dessen Geschmack er nie genug bekommen konnte, während er sich vollständig zu ihm drehte. Toms eine Hand lag noch immer in Harrys Nacken und die andere auf seiner Hüfte, die er leicht immer wieder rauf und runter streichelte. Harrys Hand lag auf der Hand Toms, die an seiner Hüfte ruhte und die andere legte er leicht auf Toms Oberschenkel.

 

 In Gedanken rang Harry mit sich einen Moment, entschloss sich dann aber, nicht so feige zu sein und es einfach zu wagen. Langsam kniete er sich hin und legte leicht zögernd ein Bein über die Toms. Nach einer Sekunde, in der er keinen Widerspruch von Tom fühlte oder irgendwie bemerkte, setzte Harry sich langsam auf Toms Schoß. Er nahm seine Hand von seinem Oberschenkel und legte sie auf Toms Brust. Schon viel bequemer…,sandte er an den Lord. Mhm…, kam es nur zustimmend von ihm zurück. Tom Hand wanderte weiter nach hinten auf seinen Po und zog Harry näher zu sich, so dass nur noch wenig Platz zwischen ihnen frei war. Harrys Hand wanderte Toms Arm hoch, bis zu seiner Wange. Als er darüber fuhr, hisste Tom auf und Harry zog sich ein kleines Stückchen zurück, nachdem er die Hand von Toms Wange genommen hatte. Er drehte seinen Kopf so, dass er guten Blick auf die rote Wange hatte. Mit einem Finger strich er ganz leicht darüber, was Tom dennoch dazu veranlasste, die Luft scharf zwischen den Zähnen einzuziehen. Der Lord spürte Harrys warmen Atem an seiner Wange und erschauderte leicht. „So schlimm…?“ hörte er es leise in der Nähe seines Ohrs von dem Gryffindor auf seinem Schoß. „Es geht…“ flüsterte er leise zurück. Harry dachte nur daran, dass Toms Wange nicht mehr schmerzen sollte und, dass sie heilen sollte. Tom spürte noch kurz, wie Harry einen kleinen Kuss auf seine Wange setzte und dann ein starkes Kribbeln, bevor der Schmerz vollkommen weg war. „Besser?“ flüsterte der Gryffindor erneut, worauf Tom nur ein leises „Danke“ hauchen konnte. Der Junge erstaunte ihn immer mehr. „Gut…“ hauchte er nur an Toms Ohr, was ihn wiederum zum erschaudern brachte.

 

Tom entfloh erst ein Keuchen, als Harry leicht in sein Ohr biss und dann an seinem Ohrläppchen saugte. Mental schickte er ein leises Stöhnen an Harry, das er nach außen hin unterdrückte. Für Harry war das Musik in seinen Ohren, was er seinerseits mit einem leicht unterdrückten Keuchen kommentierte. Toms Wangen hatten schon einen gesundes Rot angenommen, was ihn in Harrys Augen noch attraktiver machte. Keiner der beiden sah Severus und Sirius, die amüsiert lächelten. Dass Harry Toms Wange geheilt hatte, war ihnen nicht aufgefallen, aber zumindest dass sich sein Widerstand Tom gegenüber verflüchtigte. Plötzlich bekam Severus so etwas wie einen Geistesblitz und räusperte sich einmal laut. Sirius sah ihn ungläubig an. Wie konnte er doch beiden nur unterbrechen wo es gerade so interessant wurde?! „Ich möchte euch ja nicht stören, aber wir haben etwas Wichtiges vergessen, was dich sehr betrifft Harry und vielleicht auch Tom….“ Sagte er mit sanfter Stimme. Harry entließ Toms Ohr und lehnte seinen Kopf gegen Toms Brust. „Ich bin müde, Tom….“, gähnte er leise.

 

 Tom hatte die Augen wieder geöffnet, nachdem Severus angefangen hatte zu sprechen und sah kurz auf die große Standuhr neben dem Kamin. „Severus? Ich würde sagen, wir besprechen das morgen, es war ein anstrengender Tag für ihn…“ sagte er seufzend. Severus und Sirius nickten nur zustimmend, nachdem sie ebenfalls kurz auf die Uhr gesehen hatte, die erst 18 Uhr anzeigte. Er hörte leise Harrys ruhigen Atem und schmunzelte. „Ich bring ihn ins Bett…“ teilte er Severus und Sirius leise mit, die schon aufgestanden waren. Tom hielt Harry am Po fest und hob ihn hoch, während er aufstand. Mit Harry auf dem Arm ging er zu Tür, wünschte den beiden anderen Erwachsenen noch eine gute Nacht und ging dann die Gänge entlang zu seinem Zimmer. Er war gänzlich in Gedanken versunken, die sich natürlich nur um den Jungen auf seinen Armen drehten. Er fühlte sich so dermaßen glücklich in seiner Gegenwart, dass er es kaum glauben konnte. Alleine beim Anblick des Kleinen schlug sein Herz, als wenn es kein Morgen mehr gäbe. Nicht, dass er jetzt sentimental wurde, aber er hatte noch nie jemanden gesehen, der so niedlich war. Seine Naivität machte ihn schrecklich niedlich und dann auch noch diese schüchterne Art.

 

Tom könnte stundenlang so weiter denken, aber bald kam er bei der Tür zu seinem eigenen Zimmer an. Er steuerte zur gegenüber liegenden Tür und öffnete sie leise. Er wollte Harry ja nicht unnötig aufwecken. Langsam ging er zum Bett in der Mitte und zog die Bettdecke weg. Dann legte Tom Harry ins Bett und sah ihn mit einem Lächeln erst einmal kurz an. Er sah so unschuldig aus, dass man sich am liebsten dazu legen wollte. Der dunkle Lord seufzte entzückt und entkleidete Harry bis auf seine Shorts. Für einen kleinen Augenblick betrachtete Tom noch den Körper vor ihm und deckte ihn dann vorsichtig zu. Zögernd beugte er sich über Harry und küsste ihn kurz auf die Lippen. Mit den Fingern strich er sanft über seine Wange, wodurch Harry schlaftrunken die Augen ein Stückchen öffnete. „Tom?“ kam es leise von ihm. Angesprochener sah ihn an und lächelte. „Schlaf weiter.“ Antwortete er nur, worauf man von Harry ein leises „Okay…“ hörte. Langsam ging er zu dem Nachttischchen auf der rechten Seite und legte einen Zettel dort hin. Mit einem leise geflüsterten „Gute Nacht…“ ging Tom aus dem Raum und in sein Büro um noch ein wenig zu arbeiten, wenn er das denn konnte, denn seine Gedanken hingen immer noch bei Harry.

 

tbc

 



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Dark-Moon
2017-02-05T16:47:37+00:00 05.02.2017 17:47
Cool und sehr interresant. Ich hoffe das du bald ein neues Kapitel hoch lädst.
LG Moon
Von:  -Koto-
2013-01-29T23:11:03+00:00 30.01.2013 00:11
Endlich geht es weiter, freue mich ganz doll ^----^.
Aber einen Kritik punkt habe ich schon, was mich doch etwas arg gestört hat beim Lesen.
Die erste Begegnung zwischen Tom und Harry und deren weiteren Verlauf hätte ich mir etwas anders vorgestellt, nicht so vertraut o.O Und das Harry sich direkt in Toms Arme schmeißt wirkt etwas fehl am Platz, da sie ja eigentlich Feinde sind! irgendwie fehlt mir da die knisternde Spannung und Anziehung zwischen den beiden. Die erste Begegnung hätte etwas distanzierter sein müssen. und im späteren Verlauf das vertrautere ^^ Ich finde es ja super wenn die zwei sich lieben lernen aber das Ganze geht ziemlich schnell von statten, was ich schade finde und das die zwei sich aus heiterem Himmel küssen fand ich etwas befremdlich o.O, aber bin dennoch gespannt wie es weiter geht ^^
Und fass meine Kritik nicht als schlecht oder gar böse auf es war nur etwas was mich gestört hat beim Lesen und was ich echt schade fand ^^


Von:  Dranza-chan
2013-01-29T20:11:46+00:00 29.01.2013 21:11
Ein tolles Kapi! Harry hat aber ganz schöne Stimmungsschwankungen zwischen weinen und knutschen mit Tom :)
Die beiden sind vermutlich Gefährten ... bin also schon gespannt ob im nächsten Kapitel die Auflösung kommt.
lg


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