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Schicksal

von

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Schicksal
 


 

Langsam pirschte sie sich durch die Seitengassen der Stadt. Ihr Freund hatte ihr zwar gesagt, er hatte es ihr geradezu befohlen, sie solle nicht herkommen, sie solle auf ihn und die anderen warten. Doch das war bereits eine Stunde her und sie begann, sich Sorgen zu machen.

Ihr Atem ging stockweise; irgendwo hier versteckte er sich.

Warum sah sie keinen ihrer Kollegen?

Wo waren sie alle nur?

Sie würde es niemals zugeben, doch sie spürte Furcht. Zum ersten Mal in ihrem jungen Leben fühlte sie große Angst. Eine Kälte, die sich langsam durch ihren Körper zog. Sie schüttelte den Kopf, um sich von diesem ungewohnten Gefühl befreien zu können. Nein, sie würde jetzt keinen Rückzieher machen. Sie hatte noch nie in ihrem Leben aufgegeben und sie würde es gewiss nicht zu einem ersten Mal kommen lassen. Ihr Gegner war zwar kein Mensch, sondern ein Roboter und somit ungeheuer stark. Doch gemeinsam würden sie ihn schon besiegen. Sie hatten immer alle Fälle gelöst, denn gemeinsam waren sie unbesiegbar. Sie freute sich schon auf das Gefühl, einen weiteren Sieg errungen zu haben.
 

Nur noch wenige Schritte und sie kam bei einer Ecke an. Sie hielt inne und drückte sich an die Wand. Sie spürte, wie ihr Herz schneller schlug.

Hierhinter waren sie alle verschwunden.

Sie hatte es genau gesehen. Es herrschte absolute Stille.

Kein Laut war zu hören.

Das Klicken ihrer entsicherten Waffe durchschnitt diese Stille wie ein Pistolenschuss. Sie zuckte zusammen, atmete dann aber tief durch und rannte um die Ecke. Sie zielte mit ihrer Waffe, ließ diese dann aber geschockt sinken. Um sie herum lagen die leblosen Körper ihrer Kollegen.

Sie selbst stand in einem Meer von Blut.

In einiger Entfernung sah sie ihren Freund liegen; er war übersät mit Schnittwunden, die alle sehr tief waren und jede einzelne vermutlich tödlich war. Sie rannte sofort zu ihm und beugte sich verzweifelt über ihn. Als er sie erkannte, schaffte er ein schwaches Lächeln. Sein Atem ging schwer und seine Stimme war nur noch ein kraftloses Flüstern. Sie musste genau hinhören, um ihn zu verstehen.
 

"Ich... hätte wissen müssen... dass du... nicht hörst... Lauf! Bring dich... in Sicherheit... solange es... noch geht... Überlebe... für mich... und auch für... die... anderen... Lass die SK2 nicht... aussterben... bit.....te........."
 

Dann lag sein Körper still und sie war allein. Sie spürte Panik. Tränen der Verzweiflung und des Schmerzes über den Verlust ihres Liebsten rannen ihre Wange herab. Ihre Augen schlossen sich, verbannten die grausame Szene, in der sie sich befand, aus ihrem Blickfeld.
 

Da hörte sie plötzlich ein Geräusch hinter sich. Sofort richtete sie sich wieder auf.

ER war noch hier und ER hatte sie entdeckt.

Langsam wandte sie sich um. Er stand vor ihr. ER, dessen Gesicht sie nie vergessen würde. Sie richtete ihre Waffe auf ihn, doch der Lauf der Pistole zitterte. Sie wusste, dass sie keine Chance gegen ihn hatte. Ihre Kollegen waren alle soviel stärker als sie und sie hatten gegen ihn verloren. Jetzt stand sie ihm allein gegenüber. Die Mannschaftsstärke war verloren. Er kam immer näher, doch sie wich nicht zurück. Sein Anblick hatte sie gelähmt. Er allein hatte all ihre Freunde auf dem Gewissen. Und den Mann, den sie geliebt hatte. Heiße Tränen der Verzweiflung und der Angst, sie wusste, dass nun bald alles vorbei sein würde.
 

Da griff er an.
 

Sie sah nur noch den glänzenden Schimmer seines dünnen Drahtes, spürte nur noch einen unbeschreiblichen Schmerz und stürzte dann in eine tiefe Dunkelheit, aus der sie vielleicht nie wieder auftauchen würde.

Ihr letzter Gedanke galt dem Monster, das völlig außer Kontrolle geraten war.
 

Ich werde dich finden. Und dann... wirst du dafür büßen... WIRE....



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Kiddy-Phenil
2006-03-23T20:38:27+00:00 23.03.2006 21:38
Nicht schlecht interessante interpretertion von Kiddys Vergangenheit....
Du könntes jetzt noch weiter gehen und einige Teile aus der Serie mit einbauen so als fortsetzung.....


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