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Purple Rain

Zwei Fußballer ... ein Drama
von

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Miro [Still tired]

Ich biege auf unsere Einfahrt.

Der Regen wird immer noch stärker.

Einen Moment bleibe ich sitzen.

Starre aufs Lenkrad.
 

Ich muss husten.

Hatte ich mich erkältet?

Verwunderlich wär’s nicht, denke ich mir.
 

Dann steige ich auf und sprinte hinüber zur Eingangstür.

Ich schließe auf und trete ins Haus.
 

Stille.
 

Ich wundere mich, denn eigentlich herrscht in unserem Haus nie Stille, seit die Kinder da sind.
 

Ich lausche noch einmal.
 

Stille.
 

Als ich die Küche betrete, finde ich einen Zettel von meiner Frau vor.
 

Hallo Schatz,

konnte dich nicht auf Handy erreichen.

Bin mit den Kindern zu Oma gefahren,

wir waren ja schon lange nicht mehr da.

Essen ist im Kühlschrank,

ruf mich doch heute Abend mal an!

Wir lieben dich.
 


 

Ich lasse den Zettel fallen.

Was hatte ich nur getan!

Wie hatte ich mich so gehen lassen können!
 

Ich setze das alles aufs Spiel!

Meine Familie.

Mein Glück.

Ich hatte das alles riskiert.

Riskiert für etwas-
 

Für etwas, das völliger Schwachsinn war.

Für etwas, das ich aus irgendeinem Grund hatte gewollt.

Für etwas, das ich nun kaum noch aufgeben konnte.

Das zu wichtig geworden war.

Das sich fast wichtiger anfühlte, als alles andere.
 

Nach Luft ringend sacke auf dem Boden zusammen.
 

In meinem Kopf ein einziges Chaos.
 

Von einer Sekunde auf die andere war ich wieder in die Realität zurückgeholt worden.
 

Ich muss husten.
 

Tränen laufen mir wieder über die Wangen.

Und ich bin müde.

Nein, nicht nur müde.

Ich bin kaputt.

Erschöpft.

Am Ende.
 

Ich schleppe mich ins Bett.

Vernehme nichts als das Rauschen des Regens vor meinem Fenster.
 

Ich schlafe ein.
 

---
 

Irgendwann wache ich auf.

Es ist bereits dunkel draußen.
 

Ich mache das Licht auf dem Nachttisch an und schaue auf den Wecker.

Kurz nach halb Sechs.
 

Zeit, meine Frau anzurufen, denke ich und schwinge die Beine aus dem Bett…
 


 

„Und denk dran, dir morgen den Wecker zu stellen, Schatz, sonst verschläfst du euer Spiel!“ erinnert sie mich noch, kurz bevor wir das Gespräch beenden.
 

Ich lege den Hörer auf.

Das Spiel!

Das Testspiel morgen.

Daran hätte ich wirklich überhaupt nicht mehr gedacht.

Es war Zeit, sich wieder zu besinnen.

Zeit, sich wieder um die wichtigen Dinge zu kümmern.
 

Bis spät in die Nacht herein schaue ich mir sinnlose Sachen im TV an.

Ich sitze da.

Versuche nicht an ihn zu denken.

Aber jeder weiß, je mehr man es versucht, desto weniger klappt es.

Ich sehe ihn vor mir.

Wie er mich ansieht.

Wie er mich berührt…

Nein! Ich muss damit aufhören.

Aufhören, so an ihn zu denken.
 

Schon keimt wieder Sehnsucht in mir auf.

Sehnsucht, ihn zu sehen.

Bei ihm zu sein.
 

Ich sehe hinaus ins Dunkel.

Was er wohl gerade macht…

Was er jetzt denkt…
 

Sicher würde er das nun alles hinter sich lassen.

Vergessen.

Für ihn war es vorbei.

Er hatte alles bekommen.

Ich hatte ihm alles gegeben.
 

Ich hatte zweifelsohne ausgedient.
 

Ja, es ist ja auch leicht für dich, denke ich verbittert.

Für dich macht es keinen Unterschied.

Ob Frau oder Mann.

Wen interessiert’s.

Du tust das, was du immer tust.

Steckst ihn rein und damit hat sichs.
 

Aber ich?

Bei mir ist das anders.

Ich bin auf einmal auf der anderen Seite…

Und nun muss ich damit klar kommen.

Und dir ist das egal.
 

Ich werde rot.
 

Und ich weiß nicht, ob ich nun überhaupt noch ohne das leben kann.

Nun, da ich davon gekostet habe.
 

Was ist wenn nicht?
 

Vergessen kann ich es nicht mehr.

Es war zu intensiv.

Zu überwältigend.

Zu schön mit dir.
 

… aber was soll ich tun?

Ich kann nichts tun.

Nur abwarten.
 

Warten und sehen, was die Zukunft bringt.
 

Und morgen ist ein neues Spiel…



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  sterekura
2006-12-28T17:15:57+00:00 28.12.2006 18:15
Eigentlich kann ich den anderen Drei nur zustimmen! Diese FF verleitet einen wirklich dazu dich, die beiden Protagonisten und die FF zu lieben. Ich bin total begeistert und weiß gar nciht mehr, wie ich das alles noch ausdrücken soll *mehr Wörter lernen sollte*

«Ich hatte zweifelsohne ausgedient.»

Aaaah, das hat mich sehr getroffen. So sehr, dass ich noch jetzt eine Gänsehaut habe. Miroslavs ganzer Gedankengang hat das bei mir hervorgerufen und so ungern ich das jetzt auch sage, aber ich wünsche mir in diesem Moment wirklich ein Happy End - kindisch, ich weiß, aber so ist es nunmal ^^"

Ich glaube du bist jetzt meine neuste Droge *süchtig*
*weiter les*
Von: abgemeldet
2006-11-07T15:40:11+00:00 07.11.2006 16:40
***************Verbotene Sachen, die man nicht haben kann*************
fühlen sich immmer gut an
****************bis man sie hat*********************
Von: abgemeldet
2006-10-12T13:17:43+00:00 12.10.2006 15:17
TT-TT
Miro-Schatzi!!!

Einfach genial,bis jetzt liebe ich wirklich jedes einzelne kapitel aus deiner FanFic!
Von: abgemeldet
2006-08-30T17:44:02+00:00 30.08.2006 19:44
bin nun traurig...-__-... du schreibst viel zu schön.


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