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Schutzengel

Hermine x Draco
von

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Gute Nacht

Es war noch dunkel, als Hermine aufstand. Sie konnte nicht schlafen. Immer wieder hatte sie Alpträume. Und immer war es fast derselbe. Immer wurde ein ihr geliebter Mensch getötet durch Voldemorts Hand. Hermine durchfuhr ein Schauer, als sie daran dachte. Alle waren schon gestorebn in ihren Träumen. Und wenn derjenige dann tot war wurde der Traum erst richtig seltsam. Voldemort wandte sich dann immer ihr zu und wollte gerade einen der unverzeihlichen Flüche aussprechen, doch plötzlich stirbt Voldemort durch Draco Malfoys Hand. Das ist dann immer der Punkt an dem sie schweißgebadet aufschreckt.
 

Gedankenverloren ging sie zum Fenster und stieß es auf. Seit Voldemort damals die Schule angegriffen hat, lebte Hermine wieder bei ihren Eltern. Alle waren sich einig gewesen, dass es für Hermine das Sicherste wäre, wenn sie zurück zu ihren Eltern ginge. Harry war soviel sie wusste irgendwo mit dem Orden untergetaucht und Ron war ebenfalls mit seiner Familie verschwunden. Irgendwie fühlte sie sich allein. Sie wusste zwar, dass sie es erfahren würde, wenn einer von ihnen starb, jedoch auch wenn sie noch lebten, waren sie nicht bei ihr und sie konnte ihnen nicht helfen, wenn etwas geschehen würde.

Seufzend kullerten ihr ein paar Tränen von der Wange, die sie schnell weg wischte, als sie eine Eule kreischen hörte. Und da saß sie auch schon auf dem Fensterbrett. Klein, große Kulleraugen und pechschwarz. Sie wusste ganz genau von wem dieser Brief war, der der Eule um das Bein gebunden war. Und sie wusste, dass dieser jemand sie aufheitern würde, wie er es mittlerweile jede Nacht tat, wenn sie nicht schlafen konnte. Vorsichtig nahm sie der Eule den Brief ab und setzte sie auf ihren Schrank, wo schon ein Napf mit Wasser bereit stand.

Hermine ließ sich auf ihrem Bett nieder und öffnete den Brief.

"Guten Abend,

ich sehe, dass du schon wieder wach bist und frage mich warum. Wieder die bösen Träume? Wieder die panische Angst, dass einem deiner Freunde etwas zustoßen könnte? Sei nicht immer so ängstlich. Das steht dir nicht. Versuch wieder zu schlafen, sonst bist du morgen unausgeschlafen und unaufmerksam und das wollen wir ja wohl beide nicht, oder?! Ich sitze hier im Dunkeln auf einem Stein und penn gleich weg, weil ich seit Tagen nicht geschlafen habe und was machst du? Du stehst freiwillig mitten in der Nacht auf und öffnest schon wartend das Fenster. Hm, was soll ich davon halten?

Ich wünsche dir eine gute Nacht."

Hermine wusste nicht, wer es war. Und sie wusste nicht, ob er sie beobachten konnte oder ob er Spitzel auf sie angeheuert hatte oder ob er ihr einfach einen Streich spielte und in Wahrheit gegenüber wohnte. Doch sie fühlte sich jedes Mal besser, wenn sie einen seiner Briefe las. Er gab ihr das Gefühl, dass sie doch nicht ganz alleine war. Auch wenn sie manchmal sie Befürchtung hatte, es könnte Voldemort selber sein, der sie an der Nase herum führte, doch diesen Gedanken schob sie weit von sich.

Zögernd nahm sie Pergament und Feder und schrieb eine Antwort. Es fiel ihr von Tag zu Tag schwerer, da sie wissen wollte, wer er war, aber sie wusste, dass er es ihr nicht sagen würde. Immerhin waren die Zeiten momentan gefährlich.

"Ebenso guten Abend,

Ja, die Träume wieder. Wieder wird jemand von ihm getötet und wieder ist es eine Person, die mich rettet, die ich eigentlich glaubte zu hassen. Ich habe mich mit dieser Person nie gut verstanden und sie war auch immer mehr als gemein zu mir und meinen Freunden. Dafür hasse ich sie. Doch wie soll ich die Träume abschreiben? Soll ich dieser Person nun vertrauen, wenn ich sie jemals wiedersehen sollte, oder soll ich sie ebenso verachten, wie ich es von ihr gewohnt bin? Ich hoffe, du erkältest dich nicht und brichst nicht zusammen, wenn du schon so lange dort draußen irgendwo sitzt und mir beim Schlafen zuschaust.

Gute Nacht."

Kurz darauf war die Eule mit dem Brief entschwunden.

Crucio

Am nächsten Morgen wurde Hermine durch Schreie geweckt. Es waren die Schreie ihrer Eltern. Als sie aus dem Bett sprang, ihren Zauberstab packte und die Treppen hinunter rannte, wusste sie selber nicht, was sie tat oder was überhaupt vorging.

Mitten auf der Treppe hielt sie inne und duckte sich, um nicht gesehen zu werden. Ihr bot sich ein schreckliches Bild dar. Todesser! Überall! Todesser! Die schwarzen Mützen hielten ihren Vater mit einem Zauber davon ab sich zu bewegen, während ihre Mutter unter dem Cruciofluch stand. Ihre Mutter wand sich vor Schmerzen. Und einer der Todesser stellte ihr immer wieder dieselbe Frage. "Wo zum Teufel ist deine widerliche Tochter?!" Hermine hatte ihr Zimmer mit einem Zauber belegt, dass es nicht so leicht zu finden ist. So wie es aussah hatte der Zauber gewirkt.

"Ich bin hier!", schrie sie verzweifelt und stand auch schon auf derselben Höhe wie die anderen. Sie wollte, dass sie von ihren Eltern abließen. Sie wollte, dass es aufhörte! Sie wollte nicht, dass ihre Eltern wegen ihr starben, wie es in ihren Träumen schon sooft geschehen war. Doch in ihren Träumen hatte sie auch nie etwas ausrichten können, wieso sollte es also gerade jetzt in der Realität funktionieren?

Hermine schnappte sich ihren Mantel und war auch schon aus der Türe verschwunden. Wie sie angenommen hatte, folgten ihr die Todesser. Es waren nur drei Stück. Voldemort hatte wohl gedacht, dass mehr nicht nötig wären.

Ohne zu überlegen schickte sie ihnen einen Fluch nach dem anderen auf die Hälse und rannte immer mehr in Richtung Wald, um sich vom Wohngebiet zu entfernen. Sie wollte nicht schuld sein, wenn irgendjemand verletzt wurde.

Doch die Todesser waren zu stark. Irgendwann nach für Hermine etlichen Stunden des Kämpfens und Windens fand sie sich auf einer Lichtung wieder. Um sie herum standen die Todesser. Sie lag auf dem Rücken. Ihr ganzer Körper war überzogen mit Kratzern und Wunden. Ihre Kraft war entschwunden. Sie konnte sich nicht mehr bewegen.

Einer der Todesser trat über sie und schlug seine Kapuze zurück. "Na, wie geht es dem Schlammblut?", säuselte er. Es war Lucius Malfoy. Seine blonden Haare fielen ihm ins Gesicht und ließen ihn noch widerlicher wirken, als er war.

"Gut.", hauchte Hermine mit einem Lächeln. Sie würde nicht um ihr Leben flehen. Sie würde niemals vor einem von Voldemorts Leuten schwäche zeigen.

"Crucio!", brüllte Mucius mit einem wutverzerrten Gesicht. Hermine merkte nur noch unendliche Schmerzen und vor ihren Augen wurde es schwarz. Sie glaubte Stimmen zu hören, die sie kannte. Sie glaubte Harry schemenhaft zu erkennen. Sie glaubte zu spüren, wie sie vom Boden aufgehoben wurde. Dann war plötzlich alles ruhig und dunkel.

Auferstehung

Hermine hörte Stimmen leise sprechen, bevor sie ihre Augen wieder öffnete und feststellte, dass sie sich vor Schmerzen nicht bewegen konnte. Sie lag auf dem Boden unter einer Decke und als sie sich vorsichtig auf den Ellbögen aufstütze sah sie in Harrys Gesicht.

"Harry!", hauchte sie kraftlos. Ihre Stimme lies nicht mehr zu. Dieser nickte nur und deutete ihr still zu sein. "Du bist noch schwach. Ruh dich aus."

Da sah sie auch Ron auf sich zukommen. Seine Haare waren genau wie Harrys länger geworden und sein Gesicht kantiger. Ron hatte sich seine Haare im Nacken zusammengebunden, während Harry seine offen trug. "Du hast uns einen ganz schönen Schrecken eingejagt!", meinte Ron ruhig und lächelte. "Wie du da am Boden lagst. Wenn wir dich nicht aus Vorsicht beschattet hätten, wärst du jetzt wohl nicht mehr am Leben." Beschattet?, ging es Hermine durch den Kopf. Hatte Harry oder gar Ron all diese Briefe geschrieben?

Gedankenverloren ließ sie sich zurück ins Kissen sinken und schloss die Augen. Bald war sie wieder eingeschlafen.
 

Als sie das nächste Mal aufwachte, konnte sie sogar aufstehen und obwohl sie noch ein bisschen wackelig auf den Beinen war, ging es ihr schon wieder richtig gut. Tonks hatte ihr ein paar Sachen zum Anziehen hingelegt. Sie trug ja noch immer ihren Schlafanzug.

Schnell stellte sie fest, dass sie in einem Zelt waren. Eines dieser Zauberzelte, die eine ganze Wohnung beherbergten. Als sie den Vorhang öffnete, der als Wand diente und ins Wohnzimmer trat, sah sie schon alle um einen Tisch sitzen. Tonks, Moody, Ron, Harry, Lupin. Der Rest war im Hauptquartier geblieben. Hermine fragte nach, wo das neue Hauptquartier denn sei, doch es wollte ihr keiner antworten.

Ohne weiter drüber nachzudenken ging Hermine in das angrenzende Bad und schloss die vorhandene Tür ab. Nachdem sie aus der Dusche getreten war und sich angezogen hatte bemerkte sie etwas am Fenster sitzen. Eine kleine, schwarze Eule mit einem Brief im Schnabel. Hermine lächelte und nahm der Eule den Brief ab, während sie diese mit der anderen Hand streichelte.

"Hm, ich muss sagen, dass sie dich so schnell finden würden, hätte ich nicht gedacht. Immerhin sind sie eigentlich nicht die Schlauesten. Ich bin froh, dass der Orden eingeschritten ist, auch wenn das nun bedeutet, dass ich keine Ahnung mehr habe, was du machst, da ich den Standpunkt des Ordens nicht feststellen kann. Ich bin mittlerweile nach Süden gezogen und liege gerade in einer nicht gerade einladend aussehenden Höhle. Dir würde es nicht gefallen. Ich hoffe dir geht es gut und der Crucio hat nicht zuviel Schaden angerichtet. Dieser Fluch ist wirklich böse. Erzähl dem Orden nicht von diesen Briefen. Deine Freunde würden keine Ruhe mehr geben bis sie wissen, wer ich bin. Immerhin könnte ich ja zu Voldemort gehören. Immerhin könnte ich dir ja was böses wollen. Hab eine schöne Zeit und gute Besserung."

Hermine las sich den Brief wieder und wieder durch, doch obwohl er so viele Vermutungen anstellte, was andere in ihm sehen könnten, kam dabei nicht heraus, wie er dazu stand. Etwas enttäuscht, aber dennoch froh, dass der Briefschreiber keiner von ihren Freunden war, faltete sie den Brief klein zusammen und steckte ihn in die Tasche ihrer Jeans, danach gab sie der Eule ein wenig Wasser und schickte sie diesmal ohne Antwort auf die Reise zurück.

Gänsehaut

Die nächsten Tage verliefen ruhig. Hermine hatte genug Zeit sich zu erholen und erfuhr, dass Harry Ron zu sich hat kommen lassen, als er von dem geplanten Überfall auf Hermine gehört hatte. Ron fügte hinzu, dass er selber nun keine Ahnung mehr hatte, wo seine Familie war, da sie in regelmäßigen Abständen den Ort wechselten.

Irgendwann eines abends saß sie draußen vor dem Zelt auf einem Stein und schrieb dem Unbekannten eine Antwort zurück.

"Hallo Unbekannter, ich habe mich soweit ganz gut davon erholt. Ich finde es immer noch beängstigend, dass mir ein Mensch solche Schmerzen bereitet hat. Ein Mensch, den ich noch aus den Schulzeiten flüchtig kannte, da er der Vater eines Mitschülers war. Ich bekomme noch immer eine Gänsehaut, wenn ich daran denke, dass dessen Sohn die ganzen Jahre mit mir in derselben Jahrgangsstufe gewesen ist und vermutlich nun selber für Voldemort arbeitet. Oh wie ich diesen Mensch hasse. Ich konnte Lucius Malfoy noch nie leiden. Er hat mich schon immer wie den letzten Dreck behandelt, wobei sein Sohn ja auch nicht netter war.

Wie auch immer. Mir geht es gut. Ich wüsste selber gern, wo ich mich gerade befinde. Irgendwie sagt mir niemand etwas. Ich habe keine Ahnung, was der Orden plant oder weis oder getan hat. Irgendwie weis ich gar nichts. Bis auf die Tatsache, dass ich mich gut fühlen sollte, weil ich noch lebe. Aber selbst das ist schwer, wenn du keine Ahnung hast, ob deine Familie noch lebt. Ich hoffe dir geht es gut. Ich weis, dass ich das nicht fragen sollte, doch ich würde zu gerne wissen wer du bist. Denn findest du es denn nicht unfair, dass du soviel von mir weist und ich überhaupt nichts von dir? Machs gut und entschuldige die späte Antwort."

Hermine schnappte sich eine unauffällige Eule des Ordens und entließ sie in die Nacht. Sie wusste nicht wieso, doch irgendwie hatte sie das Gefühl, dass dieser Brief vielleicht unklug formuliert gewesen war.

Meilen entfernt, irgendwo im Süden der Welt, kam die Eule an ihrem Ziel an. Der Mensch öffnete den Brief schnell und es war kaum zu sehen und doch glitzerten ein paar Tränen in seinen grauen Augen, als er die Zeilen las.

Nie wieder!

Hermine saß noch lange auf dem Stein und sah in den Nachthimmel. Aber es stimmte, was sie geschrieben hatte. Seit der Orden sie gerettet hatte, hatte sie das Gefühl von allen wie rohes Fleisch behandelt zu werden. Niemand sagte ihr etwas. Sie wusste nicht, was mit ihrer Familie war. Und sie hatte doch ein Recht darauf es zu erfahren!

Wütend stand sie auf und ging in den Gemeinschaftsraum des Zeltes, wo sich die ganze Gruppe versammelt hatte. Die Augen zusammengekniffen und die Hände in die Hüfte gestützt stellte sie sich vor die Runde und schrie los, all das, was sich die letzten Tage über angestaut hatte. "Wieso sagt ihr mir nichts? Ich wäre beinahe umgebracht worden! Ich habe Schmerzen erlitten, dich mir fast den Verstand geraubt hätten! Ich mache mir unendliche Sorgen über meine Familie! Wie es ihnen geht und ob sie überhaupt noch leben! Aber jedes Mal, wenn ich einen von euch darauf anspreche oder überhaupt über Dinge, die den Orden betreffen, bekomme ich entweder gar keine Antwort oder nur irgendeine Ausrede!" Sie holte kurz Luft. "Was ist los mit euch? Vertraut ihr mich nicht mehr? Oder bin ich nicht befugt eure Geheimnisse zu erfahren? Ich will ja gar keine supergeheimen Sachen wissen, ich will ja eigentlich nur wissen, ob meine Eltern noch am Leben sind! Ist das denn zuviel verlangt, verdammt noch mal?!" Hermine stiegen die Tränen in die Augen. Die Ordensmitglieder sahen sie nicht an. Kein einziger traute es sich, ihr in die Augen zu blicken. Ihr Blick wanderte von Tonks über Lupin, zu Moody und schließlich zu ihren beiden besten Freunden, die ihr bisher immer alles erzählt hatten. Doch auch Ron und Harry wichen ihrem Blick aus. Niemand sagte etwas. "Hm.", machte Hermine traurig und rasend vor Wut zugleich. "Wisst ihr, ich hätte von euch mehr erwartet. Immerhin habe ich euch immer geholfen, wo ich konnte, wenn ihr mich gelassen habt. Ich habe immer alles für euch getan und euch immer zugehört, wenn ihr was auf dem Herzen hattet. Und nun verlange ich zum aller ersten Mal etwas von euch und was ist das Resultat? Das ich gar nichts bekomme. Ich sag euch mal was, bezeichnet mich nie wieder als eure Freundin! Keiner von euch! Denn von nun an gehöre ich nicht mehr zu euren Freunden! Immerhin habt ihr es ja drauf angelegt! Also wird es ja wohl in eurem Interesse sein! Und kommt nie wieder auf die Idee mich um einen Gefallen zu bitten! Denn ich werde gar nichts mehr für euch tun! Nichts mehr! Nie wieder!"

Mit diesen Worten verschwand sie weinend im Badezimmer und schloss die Tür hinter sich zu. Zitternd brach sie auf dem Boden zusammen. Sie hatte die Hände vor das Gesicht geschlagen und beruhigte sich nur langsam. Irgendwann schlief sie ein.
 

Sie träumte wieder.

Sie sah Voldemort und auch Harry und Ron und auch der Rest vom Orden war da. Voldemort schlich mit fünf Todessern im Nacken zuerst zu den Ordensmitgliedern hin und mit drei oder vier Todesflüchen, lagen diese am Boden und rührten sich nicht mehr. Doch zu Hermines Erstaunen war es ihr egal.

Dann näherte er sich Ron. Hermine ging aus Reflex einen Schritt nach vorne, doch dann fragte sie sich, wieso sie ihm helfen sollte. Immerhin war er nicht mehr ihr Freund. Und so stand sie einfach nur da, als aus Rons Augen der lebendige Glanz verschwand.

Nun stand der dunkle Lord vor Harry und schlich um hin herum. Jetzt sah sie plötzlich sich selbst dort stehen, nur wenige Meter entfernt, unverletzt und vollkommen frei. Sie trug ein langes, schwarzes Kleid und darüber denselben Umhang, den auch die anderen Todesser anhatten. Dann hörte sie Voldemort flüstern: "Crucio" Und Harry lag windend vor Schmerzen am Boden. Doch Hermine stand einfach nur da, die Arme vor der Brust verschränkt und lächelte. Ja, sie lächelte. Als Voldemort den Todesfluch sprach und Harry reglos und leblos am Boden liegen blieb, regte sich Hermine. Sie lachte. Sie lachte aus vollem Herzen und voller Verachtung.

Keuchend schlug Hermine die Augen auf. Was war das denn? Sie selbst als Todesser? Sie, die lachte, als ihre Freunde getötet wurden... Vorsichtig stand sie auf und stellte sich vor den Spiegel. Sie war noch die alte. Mit den langen, braunen Haaren, der Jeans und dem dunklen Pulli. Doch wieso träumte sie so was?

Plötzlich hörte sie von draußen Geräusche. Es waren nur Harry und Ron, die raus gegangen waren, um Wache zu halten. Sie lauschte und stellte fest, dass anscheinend keiner mehr auf war außer ihr. Sie wartete bis auch Harry und Ron eingeschlafen waren und schlich sich aus dem Bad in ihr Zimmer, um ihre Tasche zu packen. Ja, auf ihrem Schlafsack lag eine Umhängetasche in beige, die ihr vermutlich Tonks hingelegt hatte genauso wie die Klamotten und das Pergament und den Stift. Einen Teil von den Sachen packte sie in die Tasche und schlich sich vors Zelt. Da saßen sie. Ron und Harry, die schliefen wie zwei kleine Babys. Hermine würde nicht hier bleiben und sich weiter eisiges Schweigen anhören und sich ignorieren lassen. Wenn sie ihr nichts erzählen wollten, dann war es ja wohl vollkommen deutlich, dass sie hier nicht erwünscht war. Sie hatten sie nur mit her genommen, damit sie in Sicherheit war. Wow. Sollte sie sich etwa dafür bedanken, dass man ihr nicht zutraute sich selber verteidigen zu können?

Nein, hier würde sie nicht bleiben. Sie seufzte, drehte sich ein letztes Mal zum zelt hin, sah auf die schlafenden Gesichter ihrer Freunde und rannte dann schnellen Schrittes in den dunklen Wald hinein.

Hast du Angst?

Zitternd vor Müdigkeit und Erschöpfung ließ sie sich auf dem Waldboden nieder. Ihr Atem keuchte und ihre Hände konnte sie nicht mehr ruhig halten. Ihre Füße wollten sie nicht mehr tragen. Sie war gerannt. Sie war bestimmt Stunden gerannt. Sie hatte sich kein einziges Mal mehr umgedreht. Sie wusste nicht, wo sie war. Sie wusste nicht in welchem Wald sie nun lag. Sie wusste nicht, wie weit die Todesser entfernt waren. Sie wusste nicht, ob sie noch nach ihr suchten. Sie wusste nicht, ob sie es jemals aufgeben würden.

Zusammengerollt lag sie auf dem Laubboden und sah in den Himmel hinauf. Alles war dunkel. Sie sah kaum ihre Hand vor den Augen. Doch um sich zu fürchten, fehlte ihr die Kraft. Noch während sie sich zwang, einen klaren Gedanken fassen zu können, schlief sie ein.

Es war ein traumloser Schlaf.
 

„Oh, du bist so blöd!“, drang eine Stimme an ihr Ohr. Nur langsam nahm sie wahr, dass jemand anscheinend mit ihr sprach – und sie beschimpfte.

„Gott! Dich mitten im Wald hinzulegen! Von einem sicheren Ort weg zu laufen! Also echt... für so blöd hätte ich dich nicht gehalten, Granger!“

Als sie sich zur Stimme hindrehte und zögernd die Augen öffnete, bemerkte sie zuerst, dass es schon hell war. Die Sonne stand hoch am Himmel und tauchte den Wald in ein angenehmes Licht. Sie spürte das Laub unter sich und irgendjemand lehnte an einer nahen Birke. Als sie sich aufsetzte, um ihr Gegenüber zu erkennen, war dieses schon über ihr und packte sie am Handgelenk und zog sie unsanft hoch.

„Hey!“, flüsterte Hermine und zog ihre Hand zurück. Langsam fand sie ihre Stimme wieder und die Kälte kroch aus ihren Knochen. „Was zum Teufel...!“

„Sei ruhig, Weib!“, fuhr ihr Gegenüber sie an. „Sie sind hier überall!“

Seufzend lehnte sie sich gegen einen Baum. „Wer ist hier?“

„Die Todesser, du Idiot!“, raunte er. Mittlerweile hatte sie eine männliche Stimme erkennen können. Die Kälte der Nacht und die rasante Flucht machten sie noch immer ganz benommen. Als Hermine aufsah und der Mann nun endlich nicht mehr die Sonne im Rücken hatte, erkannte sie ihn mit einem Mal. Ein heller Schrei entdrang ihrer Kehle.

„Sei ruhig!“, bellte er aufgebracht. „Sie hören uns doch!“

Hermines Körper war mit einem Mal voller Adrenalin. Sie sprang hoch und war schon einige Meter von ihm entfernt. Sie verspürte Angst. Angst und Unsicherheit. Denn vor ihr stand Malfoy. Draco Malfoy.
 

„Lass mich in Ruhe!“; schrie sie ihn an. „Geh weg! Lass mich allein! Ich kann gut auf mich selbst aufpassen! Ich brauche nicht die Hilfe eines Todessers! Du sprichst ängstlich davon, dass sie uns finden könnten, dabei bist du selber einer von ihnen! Du bist so erbärmlich, Malfoy! Erbärmlich!“ Mit einem Knurren packte er das Mädchen an den Schultern, drückte sie zu Boden und hielt ihr den Mund zu. Sie versuchte sich zu wehren, ihn zu treten, seine Hand von ihr zu lösen, doch es gelang ihr nicht. Er hatte eine unvorstellbare Kraft in sich.

„Wenn ich dich jetzt los lasse....“, begann er flüsternd, aber eindringlich. „Kann ich dann sicher sein, dass du deine Klappe hältst?“

Hermine biss ihn mit voller Wucht in den Finger. Einen Schnerzensschrei unterdrückend fuhr er hoch und sie konnte sich endlich wieder aufsetzen. „Was soll das Geflüster?!“, fragte sie gereizt. Doch sie verstummte sofort wieder, als sie den Blick in seinen Augen sah. Seine Augen waren voller Angst.

„Wovor hast du solche Angst?“

Abweisend zuckte er mit den Schultern und drehte sich zur Seite. „Komm hoch! Wir brauchen ein Versteck!“ Sein Blick streifte ihren kurz. „Wenn ich das Wort Angst noch einmal höre, bist du einen Kopf kürzer, Weib!“

Mit diesen Worten zog er sie hoch und sie folgte ihm schweigend weiter in den dichten Wald hinein.

Vielleicht fühlst du dich auch nur zu mir hingezogen...

Hermine hatte nichts mehr gesagt. Sie wusste, dass Malfoy es ernst gemeint hatte. Wenn sie noch einmal das Wort Angst benutzen würde... Sie glaubte ihm, dass er es nicht hören wollte. Immerhin war er schon immer sehr stolz gewesen.

Nach einem langen Marsch kamen sie an einer Höhle an, die in einem kleinen Berg mündete. Malfoy schob ein paar Sträucher beiseite und legte somit den Eingang frei. Schnell blickte er zu Hermine herüber und deutete ihr reinzugehen. Aber ein bisschen plötzlich.

Hermine sagte nichts, obwohl ihr tausend bissige und sarkastische Antworten eingefallen wären.

Nachdem es sich Hermine auf einem Stein gemütlich gemacht hatte, kam auch Malfoy herein und ließ sich an der Wand ihr gegenüber nieder. Sein Blick ruhte auf ihr.

Das Mädchen wurde allmählich nervös. „Was starrst du mich so an?“

Malfoy reagierte auf die Frage überhaupt nicht, legte nur seinen Kopf leicht schief. „Wieso liegt eine Gryffindor mutterseelenallein mitten in einem Wald in dem sie sich offensichtlich nicht auskennt?!“

Hermine lachte nur kurz auf. „Mich interessiert eher, wieso das bitte schön einen Slytherin interessiert!“ Malfoy zog eine Augenbraue abwertend nach oben und stand schweigend auf. „Du solltest mir dankbar sein, Granger. Ohne mich hätten sie dich bestimmt schon gefunden. Und diesmal wären sie nicht so schlampig gewesen.“

Auch Hermine fuhr hoch. „Schlampig? Diesmal?“ Sie traute ihren Augen nicht. „Woher weist du, dass sie mich schon einmal angegriffen haben?“

Malfoy blieb unerwartet gelassen. „Das spricht sich rum. Ist es denn nicht so, dass du nur um haaresbreite entkommen bist? Wenn der dumme Orden nicht gewesen wäre...“

„Sei still, Malfoy!“ Sie wollte nicht an den Orden denken, das tat noch zu sehr weh. Doch ein Grinsen entschlich ihr doch bei dem Gedanken an Rons und Harrys Gesicht, wenn sie wüssten wessen Gesellschaft sie hier pflegte.

„Was grinst du so dämlich?“, kam es von Malfoy und Hermine fühlte sich ertappt.

„Vor wem fürchtest du dich?! Wer verfolgt dich? Wer hätte uns hören können?“, prasselten die Fragen nur so aus ihr raus. Malfoys Augen blitzten sie scharf an. „Sagte ich nicht, dass du das nicht wieder sagen sollst?!“

„Ich habe nicht Angst gesagt!“, verteidigte sich Hermine, die instinktiv einen Schritt zurück wich und nun mit dem Rücken zur Wand stand. Malfoy stellte sich genau vor sie. Ihre Gesichter waren nur noch wenige Zentimeter auseinander. Wütend packte er sie an den Schultern, sodass sie sich nicht mehr bewegen konnte. „Weist du, Granger. Du hast Mumm, dass man den Gryffindors im Allgemeinen lassen. Aber ihr seit auch überaus dumm. Ihr stürzt euch in Gefahr und merkt es noch nicht mal. Vielleicht sucht ihr auch nur die Gefahr, vielleicht seid ihr ja alle im Geheimen süchtig nach dem Nervenkitzel des Todes.“ Er hielt kurz inne und beobachtete Hermines Reaktion. Doch diese sah nur resigniert zur Seite. Langsam drehte er ihren Kopf wieder zu sich. „Vielleicht fühlst du dich auch nur zu mir hingezogen und willst es nicht zugeben.“ Er lächelte schemenhaft, vevor er sie abrupt losließ und im hinteren Teil der Höhle verschwand. Hermines Herz raste. Wieso raste es nur so?

Vater gegen Sohn

Mittlerweile war eine lange Zeit vergangen. Hermine hatte sich wieder hingesetzt und dachte nach. Von Malfoy hatte sie seit er verschwunden war nichts mehr gesehen oder gehört.

„Ob du mich hier auch findest, Unbekannter?!“, murmelte sie vor sich hin. Sie wusste nicht, ob eine Eule auch hier entlang finden würde. Doch dann erinnerte sie sich an was. Sie zog einen Stapel Papier aus ihrer Tasche und suchte die Briefe durch bis sie auf etwas bestimmtes gestoßen war. Da stand es. Überdeutlich. „Ich liege gerade in einer Höhle.“ Er lag in einer Höhle, schrieb ihr Briefe, kannte sich offensichtlich mit Lord Voldemort und den Todessern aus und wusste auch über den Orden bescheid. Ihre Gedanken kreisten und drehten sich durcheinander. Was wäre wenn? Wäre es möglich? Könnte er es sein? Er? Malfoy?

Sie erinnerte sich an die Briefe, die sie ihm geschrieben hatte. Sie hatte Lucius beleidigt und seinen Sohn... Und was wenn sein Sohn ihr diese Briefe geschrieben hatte und nun irgendwo dort hinten saß?!

Hermine war so in ihre Gedanken versunken, dass sie nicht merkte, wie sich etwas neben sie stellte. „Was hast du denn da?“, kam es neugierig von Malfoy, der versuchte einen Blick auf die Briefe zu werfen. Doch Hermine reagierte schnell und schon waren diese wieder verschwunden. „Hast dich wieder abgeregt?“, fragte die Gryffindor noch immer genervt und völlig durcheinander.

Malfoy sagte nichts dazu.

„Willst du mir nicht endlich sagen, vor wem du dich versteckst?“, hakte Hermine leise nach.

Der Slytherin grinste. „Nein.“

„Wieso nicht?“

„Weil es dich nichts angeht!“, erwiderte er gereizt.

Hermine schnaubte verachtend. „Ich sitze hier mit dir in einer Höhle fest! Und du willst mir nicht sagen, weshalb?!“

„Du kannst doch gehen. Niemand zwingt dich hier zu sein!“, knurrte er.

„Wieso hast du mich eigentlich mit her genommen?“

Die Frage kam unerwartet. Einen Moment lang stand er einfach nur da und sah sie erschrocken an. „Keine Ahnung.“

„Keine Ahnung?“, wiederholte sie fassungslos.

„Mein Gott! Was weis ich!“, schrie er aufgebracht. „Vielleicht weil ich dich eben aus der Schule kenne, vielleicht eben weil wir Erzfeinde waren, vielleicht eben, weil dich mein Vater auch sucht und versucht zu töten!“

Sie schluckte. „Auch sucht? Heißt das, dein Vater will dich umbringen? Heißt das, du fliehst vor ihm und den anderen Todessern?“

Zögernd nickte er, ohne eine Miene zu verziehen.
 

„Wieso will er dich umbringen?“

Resignierend hatte sich Malfoy auf den staubigen Boden gesetzt und beschlossen auf Hermines Fragen zu antworten. Denn früher würde sie ja eh keine Ruhe geben.

„Weil ich ein Verräter bin.“

„Verräter?“ Hermine verstand es nicht.

„ja. Ich habe mich gegen den Lord gestellt. Ich wollte nicht mehr. Aber aussteigen ist halt nicht einfach. Seit dem bin ich auf der Flucht.“

Hermine übereilte eine Idee wie ein Blitz.

„Wo sind wir hier?“

Malfoy sah etwas irritiert aus. „Was interessiert dich das?“

„Beantworte nur meine Frage!“ Hermine war Feuer und Flamme, wenn ihre Vermutung stimmte, dass ihr Briefschreiber genau vor ihr saß, würde sie es gleich wissen.

„Wir sind irgendwo in Afrika.“, antwortete er brav.

‚Im Süden!’, schoss es ihr durch den Kopf ‚Dann ist er es also wirklich!’

„Du!“ Ein selbstsicheres Grinsen umspielte ihr Gesicht. „Du bist es all die Zeit gewesen!“

„Ich bin was?“ Malfoy zog fragend eine Augenbraue nach oben.

Doch genau in diesem Moment vernahmen beide Stimmen. Stimmen, direkt vor der Höhle. Beide verstummten blitzartig und Hermine spannte ihren ganzen Körper an. Malfoy, der aufgestanden war, packte sie am Handgelenk und zog sie tiefer in die Höhle hinein.

Gedanken

„wer kann das sein?“, flüsterte Hermine zu Draco, der sie gegen die Wand drückte, weil er vor ihr stand. Er hatte seinen schwarzen Umhang zugezogen und seine Kapuze fiel ihm ins Gesicht und überdeckte seine blonden Haare. Er war nur noch ein dunkler Schatten.

Malfoy antwortete ihr nicht und deutete ihr nur still zu sein und sich nicht zu bewegen. Von draußen drangen Stimmen zu den beiden Flüchtlingen hinter.

„Wo kann sie nur sein!“, schrie eine Stimme aufgebracht. „Wir hätten wissen müssen, dass sie weg läuft! Sie war so wütend gewesen! Wir hätten es ahnen müssen.“ Hermine glaubte Rons Stimme erkennen zu können.

„Ron, reg dich nicht auf!“, meinte Harry gelassen. „Wir finden sie schon. So weit kann sie ja nicht gekommen sein. Immerhin kann sie erst ein paar Stunden weg sein, da wir ja die ganze Nacht wache gehalten haben und sie entdeckt hätten!“

„Ihr habt geschlafen, Idioten!“, murmelte Hermine vor sich hin. Ein zufriedenes Grinsen schlich sich auf Malfoys Gesicht. Hermines Herz raste. Einerseits standen ihre Freunde da draußen und sie wollte sie am liebsten begrüßen. Andererseits hatten sie das Mädchen sehr verletzt und sie wollte auch nicht, dass sie Draco entdeckten. Kurz wunderte sie sich über ihre Wortwahl, die sie in Gedanken getroffen hatte, schüttelte den Gedanken aber schnell wieder ab.

Die Stimmen draußen wurden immer leiser, was nur bedeuten konnte, dass sich Ron und Harry wieder von der Höhle entfernten.

Malfoy atmete erleichtert auf und schlug seine Kapuze wieder zurück. Sein kurzer Seitenblick traf genau Hermines Augen, die ihn im selben Moment auch ansah. Er grinste selbstbewusst. „Du willst mich also doch.“

Hermine lachte auf. „In deinen Träumen, Malfoy.“

„Und wieso hast du mich dann nicht auffliegen lassen und bist zu deinen Freunden rausgeeilt?“ Sein Blick wurde forschend.

Hermine ging an ihm vorbei und zuckte die Schultern. „Weil sie nicht mehr meine Freunde sind.“

Malfoy sagte nichts dazu und gab zu Hermines Verwunderung auch kein blödes Kommentar ab. Langsam trat er an sie heran. Hermines Herz schlug schneller. Was hatte er vor? Was sollte das werden? Er wollte doch nicht etwa? Ein Kribbeln durchzog ihren Körper. Und sie wusste, dass sie sich eventuell nicht wehren würde.

Er sah ihr genau in die Augen. Seine grauen Augen funkelten wunderschön. Vorsichtig schloss sie die Augen und wartete. Ein leises Lachen entrang sich Malfoys Kehle. Hermine schlug die Augen wieder auf und sah nur noch wie er hinter sie griff, sich den Dolch schnappte (der hinter ihr gelegen hatte) und aus der Höhle verschwand.

Hermine stand da und war nicht fähig sich zu bewegen oder auch nur einen klaren Gedanken zu fassen.

Kann dir doch egal sein...

Als Malfoy spät am Abend wieder kam, war er mit Holzbalken voll bepackt. Weil Hermine so eine nette Person war, lief sie ihm entgegen und nahm sie ein paar der Stöcke ab. Er zog nur fragend eine Augenbraue hoch. Hermine sah ihn nicht an und sagte auch nichts. Auf eine ausgebrannte Feuerstelle legte sie das frische Holz, sprach einen Zauber und schon bald brutzelte ein warmes, helles Feuer zwischen ihnen. Hermine saß wieder auf dem Stein. Malfoy hatte sich auf der gegenüberliegenden Seite hingelegt und sah zur Decke hinauf.

„Wieso sind Wiesel und Potti nicht mehr deine Freunde?“, durchbrach der Slytherin die angenehme Stille. „Hast du endlich eingesehen, dass sie Verlierer sind?“

Hermine hörte ihm still zu, sagte aber nichts. Sie hatte keine Lust sich mit ihm zu unterhalten. Er hatte ihr immer noch nicht auf ihre Frage geantwortet. Das machte sie nachdenklich.

„Was hast du?“, fragte er kalt wie immer. „Hat dir mein Anblick die Sprache verschlagen?“

Sie grinste spöttisch. „Oh ja sicher.“

Er sah sie noch immer nicht an.

„Sag mal, Malfoy.“, begann sie zögernd. „Wie lange soll das hier gehen?“

Nun setzte er sich auf und blickte ihr genau in die Augen. „Was?!“

„Na ja...“, sie rang mit ihren Worten. „... dass ich hier bin.“

Der Slytherin stand auf und lehnte sich gegen die Wand. „Das ist mir egal. Ich ziehe eh bald weiter. Allmählich wird es hier gefährlich. Die Kraft des Lords wird immer stärker. Das heißt, dass er bald hier sein wird. Und dann muss ich weg sein.“

Hermine überflog eine leichte Traurigkeit über seine Worte. Sie senkte den Blick und stand ebenfalls auf. „Gut.“, meinte sie tonlos. „Ich hatte eh vor noch heute wieder zu verschwinden.“ Malfoys Augen verengten sich zu Schlitzen und er beäugte sie misstrauisch. „Was soll das, Granger?!“

Sie blickte ihn nicht an. „Was soll was, Malfoy?!“

„Mhm.“, kam nur von ihm. „Du versuchst mich schon den ganzen Tag zum Reden zu bringen, willst wissen was ich hier mache, wie ich zum Lord stehe, ob ich der bin, den su dir erhoffst. Und nun gehst du einfach wieder und ich interessiere dich nicht mehr? Nein, Granger, das bist nicht du. Das ist nicht dein aufdringliches Wesen. Normalerweise hättest du gefragt wo ich hingehe und wie lang ich vor habe dort zu bleiben und ob ich mein Leben lang auf der Flucht sein will. Aber dieses Verhalten passt nicht zu dir.“

Hermine horchte seinen Worten zu. Doch eine Zeile ließ sie nicht mehr los. „Ob du der bist, den ich mir erhoffe?“

Er zuckte die Schultern. „Du willst doch die ganze Zeit schon etwas rauskriegen. Nun ist der richtige Zeitpunkt! Frag!“

Zögerlich packte sie ihre Tasche und schwang sie sich um die Schulter. Da stand sie nun. Bereit zu gehen. Bereit Draco Malfoy sich selbst zu überlassen. Irgendetwas in ihr rebellierte dagegen. Irgendetwas wollte nicht gehen. Wollte ihn nicht alleine lassen.

Doch das schüttelte sie ab.

Malfoys Blick hing immer noch an ihr. Er wartete noch immer auf eine Frage. Auf die Frage, die sie schon solange stellen wollte. Im Inneren hatte sie es ja schon immer gewusst. Doch sie hatte es nie an sich rangelassen. Den Gedanken, dass er es sein könnte. Nun hatte sie die Möglichkeit ihn direkt danach zu fragen. Wieso also tat sie es nicht?

Vielleicht war es unwichtig geworden. Vielleicht deswegen, weil es ihr zu sehr weh tun würde, wenn sie nun erfahren würde, dass er es nicht war. Und sie sich in ein Gespinst aus ihren Kopf verrannt hatte. Doch sie wollte, dass er es war. Denn der Briefesschreiber hatte etwas gefährliches an sich, genau wie Malfoy auch. Und er erinnerte sie so stark an diesen einen Slytherin. Er musste es einfach sein. Doch wenn er es nicht war, würde das bedeuten, dass sie sich gerade eben in ihren Erzfeind verliebt hatte ... dem sie vollkommen egal war.

Sie merkte wie ihr Tränen in die Augen stiegen.

Malfoy stand noch immer regungslos da und beobachtete sie. Allmählich machte es sie nervös. „Was schaust du so?“, meinte sie mit einer zitternden Stimme fast tonlos.

Der Slytherin zog eine Augenbraue nach oben. „Du willst mir seit Stunden eine einzige Frage stellen, die dir auf der Seele brennt, und nun hast du die Gelegenheit dazu und lässt es?“

„Kann dir doch egal sein.“

Er nickte. „Ja, das kann es durchaus. Aber wenn du mir die Frage nicht stellen willst, frage ich mich dann doch wieso du noch immer hier stehst und dich seit Minuten keinen Zentimeter mehr bewegt hast.“

„Geh halt weg, dann siehst du nicht, was ich mache, wenn es dich so dermaßen zu stören scheint, dass du dir sogar deinen Kopf darüber zerbrichst.“ Mittlerweile hatte sie ihre Fassung wieder und sah ihm genau in die grauen Augen.

Malfoys Worte klangen wieder kühl und abweisend. „Geh du doch.“ Es traf sie wie ein Schlag mitten ins Gesicht. Er wollte, dass sie ging? Er schmiss sie raus? Es war ihm egal, ob sie sich nie wieder sehen würden?

Wieder schlug sie die Augen nieder und wagte es nicht, ihm ins Gesicht zu sehen. „Dir ist es also egal, dass ich wieder gehe? Dir ist es egal, dass ich ganz alleine durch diese Wälder hier streife? Dass ich jederzeit einem der Todesser in die Hände fallen könnte?“ Einen Momentlang glaubte sie in seinen Augen ein Flackern sehen zu können. Er drehte den Kopf weg. „Ja.“, zischte er kalt. Hermine lief es eiskalt den Rücken runter. Sie war fassungslos. Hatte er das gerade eben wirklich gesagt? Wut stieg in ihr hoch. Doch diese wurde übermannt von der bodenlosen Enttäuschung, die sich in ihr breit machte. Sie schlug ihre Fingernägel so tief in den Haltegurt der Tasche, bis diese anfinge zu schmerzen. Ihr Gesicht war wutverzerrt und als sie ihm direkt ins ausdruckslose Gesicht blickte, konnte sie auch ihre Stimme nicht mehr bändigen. „Und wieso hast du mich dann heute früh geweckt?!“, schrie sie ihm entgegen. Das tat alles so unendlich weh. „Und wieso hast du mich mit hergenommen? Mich vor Ron und Harry versteckt?“

Sie konnte ihn nicht länger ansehen. Sie wollte ihn einfach nie wieder sehen. Sie hielt es nicht aus in seiner Nähe zu sein. Sie musste hier einfach weg!

Ohne sich noch einmal umzudrehen rannte sie aus der Höhle.

Flucht

Malfoy stand noch immer am selben Fleck.

Er hatte keine Antwort auf ihre Fragen gehabt. Wie denn auch? Er wusste selber nicht, wieso er das alles getan hatte. Vielleicht weil er nicht mehr alleine sein wollte. Doch nun war er doch wieder allein. Und es tat ihm alles leid. Doch das würde er ihr nun wohl nie sagen können.

Na ja, obwohl. Sagen könnte er es ihr schon. Immerhin hatte er eine Eule und einen Haufen Pergament. Und wenn sie ihn gefragt hätte, ob er es wirklich war, dann hätte er mit Ja geantwortet.

Doch er verstand es immer noch nicht. Wieso hatte sie ihn nicht gefragt? Andererseits verstand er aber auch nicht, wieso er angefangen hatte ihr Briefe zu schreiben und eine Auge über sie zu haben. Irgendwie war sie etwas besonderes. Auch wenn sie muggelstämmig und eine Löwin war.
 

Hermine rannte und rannte. Sie kam wieder verlassen vor. Niemand, der sich um sie kümmerte. Niemand, der sich um sie sorgte. Niemand, der ihr vertraute. Und niemand, dem sie vertrauen konnte.

Harry und Ron hatten sie gesucht, schoss es ihr durch den Kopf. Vielleicht tat ihr Verhalten ihnen ja leid. Vielleicht lag ihnen doch noch was an ihr. Vielleicht sollte sie doch noch einmal zurück. Doch auch wenn sie zum Orden zurück wollen würde, hätte sie dazu keine Chance. Die Löwin hatte keine Ahnung, wo sie sich befand. Und schon gar nicht, wo das Zelt vom Orden war. Sie war hoffnungslos verloren.

Sie ließ sich ins Gras fallen und schloss kurz die Augen. Sie musste ihre Gedanken sammeln und ordnen, dass sie voran kam. Sinnlos durch die Gegend zu rennen war nicht nur lächerlich sondern auch gefährlich. Sie könnte ihren Feinden genau in die Arme laufen.

Sie spürte einen Schatten über ihr. Als sie hinauf sah, stand niemand anderes als Lucius Malfoy vor ihr. Hermine fing an zu schreien, als sich der Cruciosfluch durch ihre Muskeln und Nerven brannte.

Nicht mehr in dieser Nacht...

Hermine schrie so laut sie konnte, um wenigstens irgendwen darauf aufmerksam zu machen, dass sie in Schwierigkeiten war. Als Lucius von ihr abließ und sie zitternd am Boden liegen blieb, sah sie dem Vater Dracos das erste Mal so richtig ins Gesicht.

„Mörder.“, fauchte sie voller Abscheu. „Du elender Mörder!“

Lucius schien überrascht. „Du kannst dich noch bewegen? Du kannst noch sprechen und noch klare Gedanken fassen?“ Er war offensichtlich beeindruckt. „Vielleicht ist der Name Löwin doch durchaus passend.“, schmunzelte er mit einem kalten Lächeln auf den Lippen.

„Was wollen Sie von mir?“, hauchte Hermine. Ihre Kraft schwand mit jeder Sekunde mehr. Bald würde sie ohnmächtig sein. „Wieso sind Sie so versessen darauf, mich umzubringen?“

Er schien über ihre Fragen nachzudenken. „Ich töte gerne Muggel und muggelstämmige Zauberer. Das ist meine Natur. Und mit Vorliebe natürlich welche, die mir und meinem Meister schon Arbeit und Zeit gekostet haben.“ An seinem Lachen erkannte Hermine, dass er ihr damit etwas sagen wollte. Es fiel ihr wie Schuppen von den Augen. „Nein!“, brüllte sie aus voller Kehle. „Nein! Ihr habt sie nicht! Nein! Das dürft ihr nicht! Nein!“

„Doch, kleines Schlammblut. Deine Muggeleltern haben schon darunter gelitten und nun haben wir auch endlich dich.“, säuselte er und zog sie brutal nach oben. Hermine rang nach Luft. „Nein!“, kreischte sie, als sie sich von ihm losgerissen hatte. Das Mädchen weinte. „Sie sind tot? Meinetwegen?“

Lucius lächelte vor sich hin. „Ja, Miss Granger. Du hast sie umgebracht, indem du dich vor uns versteckt hast. Was denkst du? Dass wir deine Eltern verschonen würden, weil wir ja nur dich wollen? Aber so ist es doch viel einfacher.“ Sie schluchzte und sackte auf die Knie. Das konnte doch nicht sein. Das durfte doch nicht sein. Hätte sie das nicht irgendwie spüren müssen? Und wieso hat ihr der Orden davon nichts gesagt, als sie gefragt hatte? Wieso haben sie gelogen?

Weinend und willenlos brach sie zusammen.
 

Sie hörte Stimmen. Sie hörte Geschrei. Und sie hörte Flüche durch die Luft zischen.

Als sie wieder zu sich kam, schrie sie panisch auf, als sie das Gemetzel sah. Wieder war der Orden da. Und wieder stellten sie sich dem Lord entgegen. Um sie zu retten?

Ron kniete neben ihr. „Wie geht es dir?“ Als sie nur nickte zog er sie auf die Beine und brachte sie ein paar Meter weiter hinten in Sicherheit. Hermine lehnte gegen einen Baumstamm, während sich Ron neben sie setzte.

„Wo warst du denn nur? Wir haben die Gegend hier dreimal durchkämmt und dich nie auch nur ansatzweise gesehen.“

Hermine stockte. Sollte sie es ihm erzählen? Doch wollte sie Malfoy verraten? Langsam schüttelte sie den Kopf. Auch wenn er nie ihr Freund werden würde, so wollte sie ihn nicht auffliegen lassen. Immerhin stand für ihn auch viel auf dem Spiel.

Andererseits könnte der Orden ihm sicher helfen und ihm Deckung geben, doch das würde er nicht wollen, da war sich die Löwin ziemlich sicher. Und ob Harry und Ron nicht dagegen wären, wusste sie auch nicht genau. Also war es zu gefährlich Ron die ganze Wahrheit zu erzählen. „Ich war in einer Höhle. Daher habt ihr mich nicht entdeckt. Ich war so gekränkt von eurer Schweigsamkeit.“ Ron nickte nur.
 

Nachdem sich die Todesser zurück gezogen hatten und Hermine wieder im Orden war, saß sie im Wohnzimmer in einem Sessel und dachte nach.

Vorsichtig kamen Ron und Harry herein. „Hey.“

Sie lächelte die beiden an. „Hey, ihr.“

Harry setzte sich zu ihrer Rechten auf einen Hocker und Ron auf die andere Seite in einen weiteren Sessel. „Wie geht es dir nun?“, fragte Harry mit einem besorgten Gesicht. Hermine schüttelte nur den Kopf. „Passt schon. Mir geht es gut.“

„Wirklich?“, Ron beäugte sie misstrauisch. Hermine begann zu zittern. Rons Gesichtsausdruck erinnerte sie an Draco. Und das tat einfach weh. Schnell nickte sie und erhob sich dann.

„Du musst dich ausruhen, Hermine.“, meinte Harry und wollte sie schon wieder zurück in den Sessel drücken, doch sie schob seine Hand von ihrem Arm und erwiderte: „Ja, deswegen geh ich jetzt auch besser ins Bett. Gute Nacht, Jungs.“ Mit diesen Worten verschwand sie in ihrem Zimmer und schloss die Tür fest hinter sich.

Die Gryffindor setzte sich auf ihr Bett und vergrub ihr Gesicht in den Händen. Das haute war einfach alles zu viel gewesen. Doch wie hatte sie der Orden überhaupt finden können? Und wie war er gerade rechtzeitig da gewesen, als Hermine Hilfe gebraucht hatte? Sie wollte Antworten und doch hatte sie Angst zu fragen. Sie wollte nicht wieder eine Abfuhr bekommen. Sie wollte nicht wieder zurückgewiesen und vertröstet werden.

Da klopfte es an ihrem Fenster.

Als Hermine aufsah saß eine schwarze kleine Eule auf dem Fensterbrett und klopfte ,mit ihrem Schnabel gegen die Scheibe. An ihrem Bein hing ein Brief. Nur zögernd öffnete Hermine das Fenster. Was sollte sie davon halten? Sollte sie den Brief lesen? War es vielleicht nun doch Draco, der ihr diese Briefe schrieb? Vielleicht entschuldigt er sich ja für sein Verhalten. Vielleicht ist er es auch nicht und sie hat sich nur was vorgemacht...

Sekundenlang streichelte sie die Eule gedankenverloren bevor sie ihr den Brief abnahm und ungeöffnet auf ihren Tisch legte. Dann gab sie der Eule etwas zu trinken, sah sie wieder davon fliegen und legte sich schlafen.

Sie würde den Brief öffnen, dessen war sie sich sicher. Aber beim besten Willen nicht mehr in dieser Nacht.

Sehnsucht

Lucius Malfoy stand genau vor ihr. Hinter ihm der dunkle Lord. Doch Lucius hatte ihr den Rücken zugedreht und auch der Lord schien sie nicht bemerkt zu haben.

„Lucius!“, sprach die zittrige Stimme Voldemorts. „Du hast mich enttäuscht. Du hast es wieder nicht geschafft das Mädchen zu fangen. Wieso nicht? Sie ist ein Schlammblut und somit niemals so gut wie du, Lucius.“

Der Malfoy nickte. „Ja, mein Lord, ich habe versagt. Vergibt mir und ich werde sie euch unverzüglich bringen. Der Orden des Phönix ist mir wieder dazwischen gekommen. Doch ich habe nun endlich eine Spur aufnehmen können, wo sich der Verräter befindet.“

Voldemort sah zufrieden aus. „Dein Sohn, hm?!“ Er lächelte. „Das muss weh tun, nicht wahr?!“ Voldemort stieß ein kaltes Lachen aus.
 

Hermine schreckte hoch. Sie hatte wieder geträumt. Aber diesmal war dieser Traum so anders als der Rest. Zum ersten Mal war sie nicht beteiligt, sondern nur Beobachter. Ihr lief ein eisiger Schauer über den Rücken, als sie daran dachte, dass diese Szene gerade eben wirklich passiert sein könnte.

Ihr Blick fiel auf den Brief. Der Brief von ihm. Doch sie wusste immer noch nicht wer er war. Obwohl sie so nahe dran gewesen war es zu erfahren.

Hermine stand auf und nahm den Brief in die Hände. Kurzentschlossen riss sie ihn auf und brach das Siegel, welches den Brief geschlossen hatte.

„Guten Abend, Hermine,

ich hoffe, du hast dich gut erholt und dir ist nichts weiter passiert. Ich habe es mitbekommen, jedoch war es zu gefährlich für mich selber einzugreifen. Daher habe ich den Orden verständigt. Aber keine Sorge, ich habe es anonym getan, daher wissen diese auch nicht wer ich bin.

Wo warst du denn heute, dass du mutterseelenallein im Wald herum läufst?

Machs gut.“

Eine Zeile fiel Hermine dabei wieder auf. Genauer gesagt ein Wort. Ein Wort an das sie sich noch genau erinnern konnte. „Mutterseelenallein“. Dieses Wort hatte auch Draco benutzt, als er sie im Wald liegend gefunden hatte. War er es doch? Oder war es nur Zufall gewesen?

Wie von der Tarantel gestochen schnappte sie sich den Briefumschlag und sah sich das Siegel genauer an. Es war eindeutig eine Schlange. Schlange. Slytherin. Er musste es einfach sein! Seine gefährliche Art, die ganzen Gemeinsamkeiten und das Slytherin-Zeichen.

Das konnte doch kein Zufall sein.
 

Sie legte sich wieder in ihr Bett und versuchte zu schlafen. Bald schlief sie auch wieder ein.

Nun stand wieder der Dunkle Lord vor ihr und grinste sie kalt an. „Miss Granger! Sie sind nun also auch endlich eingetroffen. Schauen Sie mal, dann sind wir ja komplett.“

Sie standen in einer Art Kerker. Und links von ihr in einem Käfig lag Draco. Vollkommen blutüberströmt und schreiend. Schreiend, weil Lucius, sein eigener Vater, daneben stand und wenige Sekunden davor den Folterfluch auf ihn losgelassen hatte.

„Und nun“, meinte Voldemort kühl. „Nun verrätst du uns, wo der Orden sein Versteck hat, sonst ist er tot und du gleich mit.“ Dracos Schreie hallten durch den gesamten Raum und Hermine schossen Tränen in die Augen. Auch wenn er mal ihr Feind gewesen war, so konnte sie ihn nicht leiden sehen. Nicht mehr.

„Aufhören!“, schrie sie weinend. Ihre Stimme schien ihr jeden Moment zu versagen. „Aufhören! Ihr dürft nicht...!“
 

„Hermine! Wach auf!“

Die Augen der Löwin öffneten sich und keuchend setzte sie sich auf. Sie saß in ihrem Bett. Da war kein Voldemort, kein Lucius und auch kein Draco...

Harry sah sie besorgt an. Hinter ihm stand Ron. „Wir haben dich schreien gehört. Alles in Ordnung?“

Vorsichtig nickte sie. „Ja, ich habe nur geträumt.“

Ohne jeglichen Zusammenhang fiel ihr nun wieder ein, was Lucius zu ihr gesagt hatte. Dass ihre Eltern tot waren und Ron und Harry ihr davon nichts erzählt hatten. Sie schluckte schwer.

Harry sah ihr an, dass etwas nicht stimmte. „Was hast du denn? Dir liegt doch etwas auf dem Herzen?“

Die Löwin fuhr sich durch die Haare und seufzte. „Wieso habt ihr mir verschwiegen, dass meine Eltern getötet wurden? Durch die Hand von Lucius Malfoy?!“ Ihre Stimme bebte.

Die beiden Jungs, die einst ihre besten Freunde gewesen waren, sahen sie nicht an und waren sichtlich unruhig. „Schlaf jetzt besser wieder, das klären wir, morgen früh.“ Mit diesen Worten standen sie auf und gingen aus dem Zimmer.

„Ihr seit solche Feiglinge!“, schrie sie ihnen hinter her. Sie hatte so gehofft, dass es nicht stimmen würde und dass Lucius einfach gelogen hätte, doch anscheinend hat er ihr die Wahrheit gesagt. Wenigstens er verarscht sie nicht. Hermine lächelte. Es war absurd, dass sie, Hermine Granger, einem Todesser etwas gutes zu zuschreiben hatte.

„Solche elenden Feiglinge! Wieso lügt ihr mich an! Ich bin eure Freundin verdammt! Oder ist es euch gar nichts mehr wert, wie oft ich euch schon eure Hintern gerettet habe!“ Sie war so wütend. Natürlich waren Ron und Harry schon längst wieder in ihren Zimmern verschwunden, und doch wollte sie, dass es das ganze Zelt hörte. Es war ihr egal, was die anderen dazu sagen würden. Aber sie sollten wissen, dass sie es nicht gut fand, was hier gespielt wurde.

Gereizt und den tränen nahe stand sie auf, zog sich wieder ihre Jeans an und eine rote Strickjacke und darüber ihren schwarzen Mantel. Einen Augenblick zögerte sie noch, doch dann stieg sie doch aus dem Fenster hinaus ins Freie und rannte wieder in dieselbe Richtung wie eine Nacht zuvor.

Immerhin war ich es...

Sie musste einfach zu ihm. Sie glaubte nicht, dass er sie nicht brauchte. Sie glaubte ihm nicht, dass es ihm egal war, was mit ihr geschehen würde. Sie glaubte nicht, dass er nicht der Schreiber dieser Briefe war.

Er musste es einfach sein! Sie hoffte so sehr, dass er noch in der Höhle war. Denn sie könnte sich vorstellen, dass er schon weitergezogen war, falls er die Kraft seines Vaters gespürt hätte oder ihre Schreie gehört hätte. Sie schluckte schwer. Die Erinnerung daran tat einfach nur noch weh. Sie hatte nun schon zum zweiten Mal den Folterfluch überstanden. Wie war das möglich?

Sie dachte wieder an ihre Eltern und sie verließ mit einem Mal die Kraft. Weinend zügelte sie ihren Schritt und begann zu schluchzen. Wieso waren alle so gemein zu ihr? Wieso glaubte ihr niemand? Wieso konnte sie niemandem mehr vertrauen?

Und der, zu dem sie nun wollte, war ihr Feind gewesen. Vielleicht war er es immer noch. Er würde sie bestimmt weg jagen oder sie gleich umbringen, weil sie eine zu große Gefahr wegen dem Orden darstellte. Nun quittierten ihre Beine ihr ganz den Dienst. Schluchzend und keuchend brach sie zusammen.

Mit zitternden Händen stemmte sie sich wieder hoch. Sie durfte nicht hier liegen bleiben, bestimmt wurde das Gelände noch von den Todessern überwacht. Bestimmt würden sie die Löwin schnell finden, wenn sie nicht in Bewegung blieb.

Kraftlos schleppte sie sich weiter, doch auch ihr Kreislauf wollte nicht mehr. Ihr ganzer Körper schien gegen sie anzukämpfen. Ihr Körper hatte keine Lust mehr zu kämpfen. Wofür denn auch? Wieso sollte sie denn noch kämpfen? Für ihre Freunde, die ihr in den Rücken fielen, für ihre Eltern, die gestorben sind, für ihren Feind, der sie sowieso hasst?

Das alles war so sinnlos.

Hermine ließ sich an einem Baumstamm hinunter gleiten. Sie hatte keine Kraft mehr. Das alles tat ihr so weh. Und wen würde es stören, wenn sie hier starb? Sie glaubte nicht einen Namen mehr nennen zu können.

Irgendwann fielen ihr die Augen vor Erschöpfung zu. Der Tag war zuviel gewesen. Und nun forderte ihr Körper einfach seine Ruhe.
 

Als sie die Augen wieder öffnete, war es schon wieder morgen. „Verdammt! Ich lerne auch nichts dazu! Schon wieder schutzlos eingeschlafen!“, murmelte sie vor sich hin, während sie aufstand und sich das Gras vom Mantel wischte.

„Du sahst ziemlich fertig aus.“, meinte eine Stimme tonlos. Hermine erschrak leicht und wirbelte herum. Hinter ihr stand ein paar Meter entfernt Draco.

„Draco!“, rief sie erschrocken. Dieser zog skeptisch eine Augenbraue nach oben. „Seit wann hab ich dir erlaubt mich Draco zu nennen?“

Hermine verschränkte die Arne vor der Brust. „Nachdem ich gestern deinem Vater begegnet bin, erwartest du ja wohl nicht, dass ich dich noch beim Nachnamen anspreche.“

„Wieso denn nicht, Granger?! Immerhin bin und bleibe ich ein Malfoy. Ob dir der Name nun gefällt oder nicht.“ In seinen Augen blitzte ein Funken.

Hermine wurde hellhörig. „Wieso wunderst du dich nicht, dass ich deinen Vater getroffen habe?“

Er zuckte mit den Schultern. „Denkst du ich merke das nicht?! Wir haben immerhin dasselbe Blut in den Adern.“ Hermine senkte den Blick. Dieser Satz tat weh, auch wenn er nicht böse gemeint war.

Auf Dracos Lippen bildete sich ein Lächeln. „Immerhin war auch ich es, der deine nichtsnutzigen Freunde informiert hat.“

Die Löwin blickte ihm direkt in die Augen. „Was?“

Misstrauen

Sie starrte ihn immer noch mit offenem Mund an. In ihrem Kopf herrschte Leere. Sie konnte keinen klaren Gedanken fassen. Er hat ihr gerade ihre sehnsüchtigste Frage beantwortet. Einfach so. Ohne, dass sie die Frage hatte stellen müssen. Er hat es die ganze Zeit gewusst!

„Was?!“, wiederholte sie tonlos. Ihre Augen flackerten vor Anspannung. Draco stand noch immer an einem Baum gelehnt da. Er lächelte wissend über ihre Verwunderung.

„Das wolltest du doch wissen.“, meinte er knapp. Seine Stimme wurde mit jedem Wort kälter. „Deswegen bist du doch hergekommen. Du wolltest Gewissheit, ob du richtig liegst.“

Hermine glaubte, sich verhört zu haben. „Nein...“, hauchte sie. „Das ist nicht wahr.“

Das Lächeln auf seinem Gesicht verschwand. „Wieso solltest du sonst da sein?“

„Weil... weil...“, sie wusste selber nicht wieso sie da war. „Ich... ich...“

Von Draco hörte man ein deutliches Zischen. „Siehst du?!“

Hermine wurde sauer, wieso wollte er nicht verstehen! Wieso versteifte er sich nur so auf seine Meinung?! „Weist du wieso ich hier bin?!“, brüllte sie ihm entgegen. Tränen schossen ihr in die Augen. „Weil ich dich wiedersehen wollte, Malfoy. Weil ich mich im Orden wieder so verlassen gefühlt habe. Und ja, ich habe gehofft, dass du es bist! Richtig! Aber ich hätte dich das nie gefragt! Nie! Und weist du wieso nicht? Weil ich dazu einfach zu feige gewesen wäre!“ Nun weinte sie. Draco stand da. Er stand einfach nur da. Sagte nichts, bewegte sich nicht, tat nichts.

Hermine sah ihm genau ins Gesicht. Ihre Stimme war wieder ruhig. „Ich gehe dann wieder. Anscheinend willst du mich ja auch nicht hier haben.“ Langsam entfernte sie sich. Schritt für Schritt. Sie hoffte so sehr, dass er sie aufhalten würde. Doch sie war schon mehrere Meter gegangen, als ihr bewusst wurde, dass er sie nicht aufhalten würde.

Nun beschleunigte sie ihren Schritt. Sie wollte hier weg. Wieder weg von ihm, auch wenn sie wusste, dass sie es in der nächsten Nacht wieder bereuen würde. Es tat so weh. Wieso spielte er so mit ihr? Oder lag es gar nicht an ihm. Vielleicht war ja auch sie es gewesen, die sich einfach alles zurecht gelegt hatte, so wie sie es sehen wollte. Und Draco hatte vielleicht nur die Wahrheit gesagt. Auf jeden Fall würde sie ihn nicht wieder sehen. Denn sie würde nun im Orden bleiben und darauf warten, dass der Kampf zu Ende geht. Sie hasste es so passiv zu sein, doch Ron und Harry würden sie nicht mitkämpfen lassen.

Sie schluchzte. Es tat weh. Es tat verdammt weh. Sie wollte nicht weg. Sie wollte, dass er sie liebte. Doch das tat er nicht. Und es zerriss ihr schier das Herz. Tränen kullerten ihr die Wangen hinab. Jetzt war es endgültig. Draco war ihr Feind geblieben. Sie hatte sich das alles nur eingebildet. Vielleicht war es nur ein makabares Spiel von ihm ihr Briefe zu schreiben.. Vielleicht war ihm auch nur langweilig gewesen. Vielleicht wollte er auch dadurch nur Harry schwächen.

Plötzlich umklammerte sie etwas fest von hinten.

Du bist kein Monster

Plötzlich fühlt Hermine wie sich Hände um ihre Hüfte schlangen. Als sie sich erschrocken umdrehte blickte sie in graue Augen.

„Geh nicht.“, hauchte Draco und schaute ihr direkt in die Augen. Hermine sagte nichts. Sie war so überrumpelt, dass sie gar nichts hätte sagen können.

„Das war gerade nicht so gemeint.“, redete er weiter mit gedämpfter Stimme. „Ich habe mich nur gefragt ob eine hübsche, kluge Löwin überhaupt ein Monster mögen könnte.“

Hermines Augen weiteten sich. „Du bist kein Monster. Wie kommst du darauf?“

Sein Blick wandte sich ab. „Immerhin bin ich ein Anhänger vom Dunklen Lord. Daran lässt sich nichts ändern. Ich habe es im Blut. Und mein Vater wird keine Ruhe geben, bis er mich gefunden hat.“ Er hielt kurz inne und sah Hermine genau in die Augen. „Er weiß, dass er über dich auch an mich ran kommt. Er glaubt, dass ich mich mit dem Feind verbündet hätte. Auch glaubt er, dass ich mit Potter und Wiesel gemeinsame Sache mache.“

Als ihm bewusst wurde, dass er seine Hände noch immer an Hermines Hüfte hatte, verschwanden diese ganz schnell in seinen Hosentaschen und er wich einige Schritte zurück. Hermine sah ihn aufgrund von seiner merkwürdigen Geste fragend an. „Aber das ist doch vollkommener Blödsinn. Auch wenn du dich gegen deinen Vater gestellt hast, bedeutet das noch lange nicht, dass du deswegen mit uns zusammen arbeitest.“

Draco nickte leicht. „Aber wieso sollte ich mich sonst mit dir abgeben?“ Die Antwort auf diese Frage tat Hermine in der Seele weh. „Weil du mich täuschen willst?“

„Aber wieso sollte ich das wollen, wenn ich doch nicht mehr auf Voldemorts Seite stehe?“

Die Löwin strich sich mit den Fingern durch die Haare. „Vielleicht weil du dennoch Harry schwächen willst.“ Sie senkte den Blick auf den Boden. Auch Draco sagte nichts mehr dazu.
 

Nach langer Zeit des Schweigens, überkam Draco ein Gedanke. „Wieso bist du eigentlich wieder zu mir gekommen, wenn du mich nicht fragen wolltest?“

Hermine verstand erst nichts. „Bitte?“

„Na, du wolltest mir die Frage doch anscheinend nicht stellen. Aber wieso bist du dann hier her gekommen? Du warst doch schon wieder im Orden. Wieso hast du noch mal dieses Risiko auf dich genommen?“

Das Mädchen schüttelte den Kopf. Sie wusste keine Antwort darauf. Wieso war sie wieder hier her gekommen?

Lange Zeit dachte sie einfach nur nach und sagte nichts. Draco blickte sie misstrauisch an und behielt gleichzeitig die Umgebung im Blick. Immerhin standen sie noch immer mitten im Wald.

Irgendwann hob Hermine den Kopf und sah Draco direkt in die grauen Augen. Er bemerkte den Blick und drehte den Kopf leicht zu ihr, sah sie jedoch nicht direkt an. Was machte er hier eigentlich? Er redete mit einem Schlammblut, stellte sich gegen den Dunklen Lord und gleichzeitig auch gegen seinen Vater. Es war einfach lächerlich. Er konnte nicht gewinnen.

Hermine seufzte. „Vielleicht bin ich wieder hier her zu dir gekommen, weil ich sonst niemanden habe.“ Gedankenverloren fuhr sie sich durch ihre Haare. Draco sah auf und beäugte sie fragend. War das ihr ernst? War sie wirklich hergekommen, weil sie ihm vertraute? Einem Slytherin? Dem Sohn eines Todessers? Er lachte. Hermine sah ihn verwundert an.

Ein spöttisches Lächeln umspielte Dracos Lippen. „Du glaubst, dass ich dir das abkaufe? Du bist zwar nur eine Löwin und dazu noch ein Schlammblut, aber blöd bist du nicht. Du wärst nicht so dumm und beginnst einem Feind zu vertrauen. Du müsstest schon gewaltig einsam sein, dass du mir erzählen kannst, dass du dich für mich interessierst!“ Er ging langsam auf sie zu und drückte sie mit dem Rücken gegen einen Baum. Nun konnte sie ihm nicht mehr entfliehen. Er stütze sich links und rechts von ihrem Gesicht mit den Händen ab. „Du kannst einen Malfoy nicht verarschen, Kleine. Ich bin vielleicht etwas verwirrt, aber noch lange nicht gestört genug, dass du so ein widerliches Spiel mit mir abziehen kannst. Gib’s doch zu! Potter hat dich geschickt, um mich auszuhorchen. Du sollst mein Vertrauen gewinnen, damit ich ihm dann alles über den Dunklen Lord erzähle. Doch das kannst du vergessen! Sag ihm das! Sag ihm, dass ich ihm nicht auf den Leim gegangen bin!“ Mit diesen Worten packte er ihr Kinn und zog so ihr Gesicht näher an sich heran. Ihre Gesichter waren nur noch wenige Zentimeter auseinander. Hermines Herz begann wieder zu rasen. Das konnte doch nicht sein Ernst sein! Wieso behauptete er so was? Wie konnte er denken, dass sie von Harry Befehle annahm? Das war doch völlig schwachsinnig. Ihre Stimme war nur ein Flüstern. „Das stimmt nicht.“ Draco hörte ihr still zu. Doch seine Augen waren kalt. „Ich bin hierher gekommen, weil ich bei dir sein wollte. Das hat nichts mit Harry zu tun. Er weiß nicht, dass ich weg bin.“ Ruckartig riss sie sich von ihm los, schlug seine Hand beiseite und kehrte ihm den Rücken zu. In Dracos Kopf hämmerte es. Sollte er ihr glauben? Konnte er das denn? Konnte er es riskieren ihr zu glauben? Dieses Mädchen brachte ihn auf die Palme. Seit er sie im Wald hatte liegen sehen, hatte er gewusst, dass er nur Ärger mit ihr haben würde. Doch wieso hatte er angefangen ihr Briefe zu schreiben? Er konnte seine eigene Tat noch immer nicht begreifen. Doch dann schaltete sich sein Verstand ab. Er packte sie grob am Arm, zog sie zurück, so dass sie hart mit dem Rücken gegen den Baum schlug. Bevor sie etwas sagen konnte stand er ganz dicht vor ihr. Hermines Herz raste und drohte zu explodieren, als sie seine Lippen auf den ihren spürte. Vorsichtig erwiderte sie den Kuss.

Ich räche dich!

Als Hermine aufwachte, fielen starke Sonnenstrahlen in die dunkle Höhle. Es musste um die Mittagszeit sein. Nur langsam realisierte sie, dass sie in der Höhle lag und mit einer grünen Decke zugedeckt worden war. Langsam setzte sie sich auf und allmählich erinnerte sie sich, wie es dazu gekommen war. Draco hatte sie geküsst und dann in die Höhle gezogen. Und dann hatte sie mit ihm geschlafen. Hermine schlug sich die Hände vors Gesicht, als ihr bewusst wurde, was sie getan hatte. ‚Mit einem Malfoy!’, schalt sie sich in Gedanken. ‚Wie blöd bist du eigentlich? Er benutzt dich doch eh nur! Er war schon immer rücksichtslos und egoistisch! Wieso zum Teufel sollte sich daran etwas geändert haben?!’

In diesem Moment lehnte sich ein grinsender Malfoy an die Wand gegenüber von ihr. „Sieh an, sieh an.“ Hermine wurde aus ihren Gedanken gerissen und blickte in das Gesicht des Malfoys. Doch leider war es nicht Draco, der sie grinsend musterte. Hermine zog schnell die Decke höher und sprang auf die Beine. „Lucius!“, fauchte sie. „Was wollen Sie denn hier?“ Hektisch suchte sie den Boden nach ihren Zauberstab ab, doch der war wie verschwunden.

„Suchst du den hier?“, säuselte der alte Malfoy spöttisch und wedelte mit Hermines Zauberstab in der Hand in der Luft herum. Hermines Augen verengten sich zu Schlitzen. Wie blöd war sie gewesen, dass sie Draco davon abgehalten hatte zu fliehen! Er hätte sich in Sicherheit bringen müssen! Er hätte die Ankunft seines Vaters merken müssen! Doch wo war er eigentlich? Wo zum Teufel noch mal war Draco eigentlich???
 

In Hermine kochte gleichzeitig mit dem Gefühl der Angst eine lodernde Wut auf. Er hatte sie doch nicht etwa wirklich hier alleine zurück gelassen? Sie schüttelte kaum merklich den Kopf. Nein, so war er nicht. Das würde er nicht machen. Doch eine kleine Stimme in ihrem Unterbewusstsein blieb und flüsterte etwas anderes.
 

Mr. Malfoy schmiss ihr angewidert ihre Klamotten zu und ging zum Höhleneingang. „Zieh dich an, Schlammblut!“ Hermine, die momentan ihre pure Angst gefangen genommen hatte, erwiderte nichts, gehorchte aber stumm. Wo war Draco nur?

Genau in diesem Moment hörte sie von draußen Schreie. Sie rannte hin und sah wieder den Orden des Phönix. Langsam schüttelte sie den Kopf. Sie machte dem Orden auch nur Ärger. Ron rannte auf sie zu und packte sie am Handgelenk. „Was zum Teufel ist eigentlich mit dir los, Hermine?!“, brüllte er sie an, während er sie mit sich in Sicherheit zog. Harry und Moody nahmen es gerade mit anderen Todessern auf, während Tonks und Remus gegen Lucius kämpften. Hermine musste sich oft ducken, da die Flüche nur so über ihren Köpfen explodierten. Es war ein ohrenbetäubender Lärm. Ron zog sie hinter einen Baum und stellte seine Frage erneut, nur diesmal noch aufgebrachter. Das Mädchen sah ihn nicht an. Was sollte sie auch erwidern? Dass sie in einen Slytherin, den Sohn eines Todessers, in einen Verräter Voldemorts und somit in einen Flüchtling verliebt war? Und dass sie nun keine Ahnung hatte, wo er nach ihrer gemeinsamen Nacht abgeblieben war? Nein. Sie würde diese Worte nicht über die Lippen bringen.

„Hermine!“, holte Ron sie wütend aus ihren Gedanken. „Sag endlich was los ist! Sonst können wir dich nicht schützen, wenn wir nicht alles wissen!“

Die Löwin seufzte. „Lucius denkt, dass sein Sohn mit uns gemeinsame Sache macht. Deswegen hat es Voldemort auch auf mich abgesehen. Er denkt er würde durch mich an Draco rankommen.“ Ron sah sie lange an. Doch dann stellte er eine Frage, mit der sie nicht gerechnet hatte. „Liegt er richtig?“

Erschrocken weiteten sich Hermines Augen und sie blickte ihrem Freund in das ernste Gesicht. Zögernd sah sie weg. „Ja.“

Sein Gesicht verfärbte sich Rot vor Zorn, doch seine Stimme blieb ruhig, auch wenn sie etwas bebte. „Du hättest es uns erzählen müssen und dich nicht einfach weg schleichen! Das war so verantwortungslos! So kenne ich dich nicht, Hermine! Was hat er mit dir gemacht, dass du plötzlich so leichtsinnig geworden bist?!“ Sie reagierte auf seine Worte äußerlich nicht. Nur innerlich hatten diese sie schwer getroffen.

Der Kampf tobte weiter. Erst jetzt fiel ihr auf, dass Ron die ganze Zeit über seinen Zauberstab in der Hand hielt. Doch in seinem Gürtel steckte doch auch einer. Wem gehörte dann dieser? Schnell zog sie den anderen aus Rons Gürtel und drehte ihn in ihren Händen. „Wem gehört der?!“ Fragend zog sie eine Augenbraue nach oben und blickte Ron direkt in die Augen. Er wusste nicht, was er antworten sollte, das sah sie ihm deutlich an. Sie beäugte den Stab genauer. Er war schwarz. Und es war gewiss keiner von ihren Freunden. Und ihr eigener war es auch nicht. Ihrer war fast weiß. Da traf sie die Erkenntnis wie ein direkter Schlag ins Gesicht. Wenn ihrer weiß war und dieser hier schwarz... dann könnte es doch sein, dass er...

Sie erinnerte sich an die Situation zurück, als Ron und Harry vor der Höhle nach ihr gesucht hatten und Draco sich mit gezücktem Zauberstab vor sie gestellt hatte. Es war definitiv derselbe Stab!

„Wo ist er?!“, schrie sie entsetzt. Ron wich einen Schritt zur Seite, da sie ihm bedrohlich nahe kam und mit dem Zauberstab in ihrer Hand bedrohlich herum fuchtelte. „Wo ist er?! Was habt ihr mit ihm gemacht!“

Beide bemerkten nicht, wie zwei Todesser getötet wurden und Lucius sich somit zurück ziehen musste, weil er nun keine Chance mehr gehabt hätte. Langsam kamen Harry, Tonks, Moody und Remus auf die beiden zu. Hermine schrie ihn immer noch an. „Sag es mir, Ron! Wo ist Draco?!“

Harry stellte sich hinter sie und nahm ihr geschickt den Zauberstab ab. „So.“ Hermine wirbelte zu ihm herum und sah ihn finster an. „Harry!“

Vorsichtig trat Tonks auf sie zu. „Beruhig dich erst mal. Wir haben Fred und George beauftragt auf ihn aufzupassen. Sie haben ihn zum Zelt gebracht.“ Hermine wurde sichtlich ruhiger. Alle sechs machten sich schweigend auf den Weg zum Zelt. „Was habt ihr mit ihm vor?!“, fragte sie Harry, in einem ruhigen Moment. Ron lief rechts von ihr schweigend.

„Moddy hält es für das Beste, wenn wir ihn als Lockvogel einsetzen, denn Voldemort denkt eh, dass er mit uns zusammenarbeitet. Und wir wollen an Voldemort rankommen, ohne, dass er Verdacht schöpft.“

Hermines Stimme überschlug sich. „Ihr wollt ihn ausliefern?! Seid ihr noch ganz bei Trost?! Auch wenn er der Sohn von Lucius Malfoy ist und auch wenn er ein Slytherin war, so ist er doch ein unschuldiger Mensch wie wir alle!“

„Unschuldig?!“, mischte sich nun Remus ruhig ein. „Hermine, Draco Malfoy hat mehrere Menschen umgebracht, bevor er geflohen ist. Er ist mit Sicherheit genauso schlecht wie sein Vater. Du siehst es nur nicht.“

Hermine seufzte und fuhr sich durch die Haare. „Nein! Er ist ganz anders als sein Vater! Wie könnt ihr nur so leichtfertig über ihn urteilen! Ihr kennt ihn doch gar nicht!“

Sie waren vor dem Versteck des Ordens angekommen. Hermine dachte an die ganzen aufbauenden Briefe, die er ihr geschrieben hatte und an die Gespräche, die sie mit ihm geführt hatte und auch an die letzten Stunden. Nein, er war kein Todesser! Sie würde es nicht zulassen, dass er als Lockvogel benutzt wurde.

Hermine ging als letztes ins Zelt und fast wäre ise darin auf Fred gestiegen, der rücklings auf dem Boden lag. Ohnmächtig. Daneben lag George, genauso schlafend. Der Stahlkäfig, der mitten im Wohnzimmer stand war gesprengt worden. Und Draco war nirgends zu sehen. Hermine lächelte.

„Oh verdammt!“, fluchte Remus, als er Frad aufhalf. Dieser fluchte gleich noch lauter weiter: „Scheiße! Der hat meinen Zauberstab mitgehen lassen! Dieses ekelhafte Frettchen!“ Hermine grinste. Sie wusste, dass Draco sich dies nicht gefallen lassen würde. Während die anderen wie aufgescheuchte Hühner durch die einzelnen Zimmer des Zeltes rannten und auch draußen nach ihn suchten, ging Hermine schweigend lächelnd in ihr Zimmer und schloss die Tür hinter sich ab. Lächelnd legte sie sich auf ihr Bett und starrte die Decke an. „Ich wusste, dass du dich nicht bändigen lässt, Draco.“ Etwas betreten schloss sie die Augen. „Nur leider auch nicht von mir.“

Da klopfte etwas gegen ihr Fenster. Etwas erschrocken stand sie auf und öffnete es. Davor saß eine kleine schwarze Eule, die sie nur zu gut kannte. Sie hatte wie immer einen Brief in ihrem Schnabel. Hermine hob sie rein und schloss das Fenster wieder. Vorsichtig öffnete sie den Brief.
 

Liebe Hermine,

Wie du sicher schon bemerkt hast, bin ich weg. Ich hoffe, dir ist nichts geschehen. Doch bevor ich etwas machen konnte, hatten mich Narbengesicht und Wiesel auch schon von hinter gepackt. Nun ja.

Kümmer dich gut um die kleine Eule. Es wäre zu gefährlich, wenn ich sie bei mir lassen würde. Nun, wo sie mich schon einmal fast hatten, werden sie nicht Ruhe geben, bis sie mich sicher haben. Nur gut, dass sie Brüder vom Wiesel so einfältig sind.

Bleib bitte dort. Auch wenn sie nicht die hellsten sind, so passen sie wenigstens auf dich auf. Schreib nicht zurück und such mich nicht. Das wäre für uns beide ein zu großes Risiko.

Oh, ich hoffe so, dass dir nichts passiert ist.

Lebe wohl, ich liebe dich,

DM
 

Hermine liefen die Tränen die Wangen hinunter. Sie las den Brief wieder und wieder durch. Sie wusste, dass es ein Abschiedsbrief war. Sie würde ihn nie wieder sehen. Sie dachte an ihre Träume. Ob sie wahr werden würden? Ob Draco sie vielleicht doch noch vorm Dunklen Lord retten würde? Doch sie zweifelte daran. Sie glaubte nicht daran, dass sie ihn noch einmal wieder sah.

Langsam legte sie den Brief in eine ihrer Schubladen und ging auf die kleine Eule zu. „Na, du?!“ Sie streichelte ihr gedankenverloren über den Kopf. „Du wirst ihn genauso vermissen, wie ich, oder ?!“
 

In der Nacht schlief sie schnell ein.

Malfoy lag im Wald auf dem Boden. Über ihm stand sein Vater und schlug auf ihn ein. Lucius beschimpfte seinen Sohn, wie er sich auf ein Schlammblut einlassen konnte, wie er sich gegen den Lord und somit gegen ihn stellen konnte.

Draco brüllte genauso zurück, wie er so gemein sein konnte, seinem eigenen Sohn gegenüber, wie er sich einem Tyrannen anschließen konnte, wie er einem anderen Zauberer nur so in den Hintern kriechen konnte.

Da zückte Lucius seinen Zauberstab, richtete ihn auf Draco und schrie wutentbrannt: „Crucio!“ Draco schloss die Augen und seine Muskeln verkrampften sich, er zuckte unkontrolliert und schrie vor Schmerzen. Plötzlich sah Hermine, dass eine andere Gestalt neben Lucius trat. Diese schlug die Kapuze zurück und lächelte. Lord Voldemort. „Es reicht, Lucius. Wir wollen ihn doch nicht gleich umbringen.“ Somit ließ Mr. Malfoy von seinem Sohn ab und dieser keuchte schwer. Der Dunkle Lord beugte sich über ihn und spottete: „Soviel Leid, nur für ein Mädchen? Das war es nicht wert, oder?! Sagst du mir nun, wo sich das Schlammblut aufhält?!“

In Dracos Augen war pure Verachtung zu lesen. „Niemals!“ Er schluckte schwer, als Voldemort seinen Zauberstab zog. „Du weist, dass diese kleine Hexe sich gut auf meiner Seite machen würde. Und so könnte ich endlich Potter und das andere Gesindel aus der Reserve locken. Wegen dir, du kleiner Verräter, werden sie ja wohl kaum kommen, oder?!“ Er legte ein bestialisches Grinsen auf seine Lippen. Draco zuckte nur vor Schmerz, als er ihm den Zauberstab gegen den Hals stieß. „Tut das weh? Keine Sorge, deine Schmerzen werden gleich vorbei sein, wenn du uns nicht sagst, wo die kleine Schlampe ist!“

Draco grinste überlegen. „Ich werde dir gar nichts sagen. Und dann wird der Orden dich nieder machen! Du wirst fallen, Voldemort! Und ich trage durch mein Schweigen dazu gerne bei!“

„Du bist bereit zu sterben wegen diesem nichtsnutzigem Mädchen?! Wegen dieser elenden Granger?!“, Lucius Stimme bebte vor Enttäuschung. Draco setzte sich auf und sah mit einem schiefen Lächeln zu seinem Vater. „Wer war es denn, der mich gefoltert hat, Vater. Wer war es, der mich gejagt hat und der mich nun umbringen will. Wer war es, für den ich niemals gut genug war. Hm?“ Beide Todesser schwiegen. Draco lächelte nun breiter. „Hermine Granger, mag ein Schlammblut sein. Aber auch wenn ihr mich umbringt, werde ich sie nicht verraten.“

In Dracos Augen war Zufriedenheit und Glück zu erkennen. Er schien glücklich zu sein. Lucius wirbelte den Zauberstab und brüllte seinem Sohn entgegen: „Avada Kedavra!“ Hermine sah nur noch wie Draco leblos nach hinter in das nasse Laub fiel – mit einem Grinsen auf seinem Gesicht.
 

Sie schreckte hoch. Wieder ein Traum. Doch war es diesmal ein Traum? Sie wusste es nicht. Ihre anderen Träume war nicht so real gewesen. Da waren die Stimmen nicht so klar gewesen und alles hatte irgendwie unwirklich erschienen. Doch dieser – dieser war so verdammt real gewesen.

Langsam stellte sie fest, dass es schon früher Morgen sein musste. Zögernd stand sie auf und streichelte die kleine Eule. War es möglich, dass der Traum real gewesen war? Irgendwie waren viele Elemente ihrer bisherigen Träume zusammengefasst worden. Draco hatte sie mit ihrem Leben beschützt. Er wurde von seinem eigenen Vater und auch vom Dunklen Lord gefoltert wegen ihr. Und Voldemort wollte sie auf seiner Seite haben.

Schon allein der Logik wegen, war dieser Traum der realistischste.
 

Sie hing noch lange ihren Gedanken nach. Irgendwann als sie in den anderen Zimmern Stimmen hörte, zog sie sich an und trat heraus. Als Harry und Ron Hermine erblickten wurde es schlagartig still. Alle Augenpaare ruhten auf ihr. „Guten Morgen.“, meinte sie leicht nervös. Was sah sie jeder so an?

Sie trat näher an ihre Freunde heran, als sie bemerkte, dass Ron gerade versuchte etwas unter der Couch verschwinden zu lassen. Flink hatte sie es ihm aus der Hand gerissen. Es war der neue Tagesprophet, der ab und an noch berichtete. Er kam zwar nicht mehr regelmäßig raus, aber mindestens einmal im Monat.

Hermine klappte die zusammengefaltete Zeitung auf und erschrak. Sie stieß einen hellen Schrei aus und wäre beinahe zusammengesackt, wenn Tonks sie nicht im letzten Moment gestützt hätte.

Auf der ersten Seite sah sie ein Bild von Draco. Draco Malfoy, wie er leblos am Boden lag. Darunter war zu lesen:

„Wieder ein neues Opfer ließ gestern Nacht sein Leben. Dieses Mal handelt es sich um einen ehemaligen Hogwartsschüler, dessen Vater wahrscheinlich zu den Anhängern Voldemorts gehört. Wieso dann gerade der Sohn eines Todessers mit dem Todesfluch niedergestreckt wurde, ist noch unklar. Das Ministerium hüllt sich in Schweigen.“

Hermine hatte vollkommen ihre Fassung verloren. Wie friedlich Draco da lag mit einem Lächeln auf den Lippen. Wie in ihren Traum! Also war es doch kein Traum gewesen. Sie schluckte schwer und kämpfte die Tränen nieder. Zuerst ihre Eltern und nun auch noch Draco. Sie hoffte, dass dieses ekelhafte Morden endlich ein Ende finden würde! Und sie hoffte, dass sie mit an Harrys Seite stehen durfte, wenn es soweit war!

*Ich räche dich, Draco! Ich räche dich!*, ging ihr durch den Kopf, bevor sie das Bewusstsein verlor.
 

~~Ende~~



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Kommentare zu dieser Fanfic (74)
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Von: abgemeldet
2009-07-13T19:56:06+00:00 13.07.2009 21:56
Hey
Das war ein super Kapitel
Mach weiter so
Bye Broken-Heart
Von: abgemeldet
2009-07-13T19:52:06+00:00 13.07.2009 21:52
Hallöchen
Das war ein wirklich toller anfang
mh~ wer da wohl die Briefe schreibt?
Bin gespannt was im nächsten kapitel passiert
Mach weiter so
bye Broken-HEart
Von: abgemeldet
2007-07-28T11:36:44+00:00 28.07.2007 13:36
Haste echt schön gemacht!
Aber so traurig, fast zu traurig!
Ich hab fast geheult.

h.d.l.
Nikosen
Von: abgemeldet
2006-08-02T19:56:08+00:00 02.08.2006 21:56
T-T so traurig... und die musik die ich beim lesen gehört hab... hab doch fast angefangen zu weinen... *könnt mich ja für verrückt erklären...*
es sollte mehr solche ffs geben...*schnief* nur vielleicht auch mal mit n bissl happy end.....
*ganz großes lob*
Nici2801
Von:  Sasi
2006-06-29T15:26:15+00:00 29.06.2006 17:26
super ff ^^
lg
Von:  DestinyStar
2006-06-28T16:42:33+00:00 28.06.2006 18:42
Warum musster er sterben???????TT.TT
das ist nicht gerecht gewesen!!
*heul*
Aber ich fande es toll von ihn, dass er sie beschützt hat!
Aber trotzdem total traurig gewurden, obwohl ich das Kapi klasse fand!

LG,
Mina
Von:  Ananko-chan
2006-06-27T18:29:59+00:00 27.06.2006 20:29
Ich heul gleich!!!!!!!!!!!! Das ist soooooooooooooo traurig!
Es ist wunderschön und doch so traurig.
Sag mal magst du keine Happy Ends oder warum enden deine Geschichten immer traurig. Das was Draco gemacht hat ist zwar ein unglaublicher Liebesbeweis, aber ein Happy End wäre mir doch lieber gewesen.
^.^ Deine Ananko-chan ^-^
Von:  sweetangle
2006-06-27T14:05:18+00:00 27.06.2006 16:05
HAMMER!!!!!!!!
Ich habe voll die tränen in den Augen.
So ein SCheiß!!!!!!11
Warum musste er denn sterben???
Wie fies!!!!!!!!!!!!!

bussi sweety
Von:  NordicNidhogg
2006-06-27T11:47:41+00:00 27.06.2006 13:47
*winz*Ozean ensteht durch tränen* neeeeeeeeeeein das ist ja traurig, warum musste draco stereben? *heul*
Von: abgemeldet
2006-06-27T11:08:40+00:00 27.06.2006 13:08
Das war aber traurig!*schnief*
Aber,irgendiwe voll süß!Draco hat sie beschützt!
Das Kapu war echt gut!
Bye


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