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Zoff und Liebe

von

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Eiserner Wille

Jetzt spürte auch Musica seinen Hunger und er griff nach dem Teller. "Lass die Finger davon!" hörte er eine hohe, quietschende Stimme. Musica sah Haru fragend an, doch der schüttelte den Kopf. "Ich war das nicht! Ich glaube es kommt von nebenan..." "Ja, ich bin euer Zellennachbar!" tönte die quietschende Stimme herüber. "Und ich hab euch belauscht!" Die Stimme kicherte. "Ja, ich weiß von eurem Plan! Und ich zögere nicht euch zu verraten!" Helles Lachen erfüllte den Raum. "Okay, was solln wir tun damit du uns nicht verrätst?" fragte Haru mit einer gelangweilten Stimme. "Gebt mir euer Essen! Hier bekommt man nicht so viel... Und ich hab immer Hunger! Also her damit, wenn euch euer Leben lieb ist..." "Du miese Ratte! Wenn du mich erpressen willst, dann kannst du was erleben!" regte sich Musica auf. "Warte, Musica!" versuchte ihn Haru zu beschwichtigen. "Er wird uns verraten! Das wäre nicht gerade gut, wenn wir hier entkommen wollen!" Zögernd schob Haru den Teller mit Essen zwischen den Gitterstäben hindurch. "Wääh!" sagte er nur, als eine schleimige, grüne Hand nach dem Teller tastete und diesen wegzog. "Sag mal, was bist du eigentlich?" wollte er wissen, doch statt des Nachbars bekam er eine andere Antwort. "Das hat dich nicht zu interessieren, du kleiner Schnüffler!" Es war die Frau, Lady Megami, die von der Treppe her auf ihre Zelle zukam. Hinter ihr trottete ein riesiger, fettleibiger Kerl, offenbar derselbe Wärter, der auch vorher schon bei ihr war. Und hinter diesem ging Tora. Sie musterte Haru kurz mit einem mitleidigen Blick und blieb dann in der Nähe der Gitterstäbe stehn, während Lady Megami bis kurz davor ging. "Na? Geht es euch gut?" fragte sie spöttisch, doch sie bekam keine Antwort. "Dein Name ist Haru, richtig? Haru ... Glory. Zweiter Ravemeister, ich weiß es genau! Was ist mit Shiba? Ist der alte Greis schon gestorben?" sie lachte grausam. "Nein..." knurrte Haru. "Shiba lebt noch!" "Nun ja, mir auch egal. Aber eines würde mich schon noch interessiern... Wo ist denn dein kleiner Freund? Der Wächter des Rave?" Harus Miene frierte ein. "Warum so schweigsam? Was ist denn?" Das spöttische Lächeln umspielte schon wieder Lady Megamis Lippen. "Na gut, dann eben nicht." Sie gab dem Wärter einen Wink. "Darf ich vorstellen? Das ist Bakemono. Er kümmert sich meist um die Gefangenen." Bakemono, der Wärter, schloss die Tür auf und wandte sich an Haru. Er band ihm, wie vorher schon Musica, mit einem Seil die Hände auf dem Rücken zusammen und zog ihn mit sich. "Auch du wirst jetzt dein Können zeigen! Vielleicht verlierst du nicht so kläglich wie dein Freund hier..." säuselte Lady Megami und streichelte Haru sanft über das Gesicht. Dann wandte sie sich um und ging zur Treppe. Bakemono sperrte Musica wieder ein und folgte Lady Megami mit Haru im Schlepptau. "Haru!" schrie Musica ihm noch hinterher. "Pass auf! Der Kleine ist schnell!" Dann waren sie außer Sichtweite. Und Musica war wieder allein. Bis auf seinen ekelhaften Nachbarn. "Musica..." Tora stand vor ihm, auf der anderen Seite der Gitterstäbe. "Tora! Was machst du hier? Warum bist du Lady Megami nicht gefolgt?" "Sie hat jetzt anderes zu tun... Ist dein Freund, Haru... Ist er stärker als du?" "Na ja, natürlich bin ich schon stark, das will ich mal nicht leugnen!" rühmte sich Musica. "Aber ja, er ist stärker als ich... Er ist wirklich gut! Aber er kämpft nicht gerne, wenn es nicht sein muss." Tora nickte, und eine Weile lang saßen sie in Schweigen gehüllt da. Musica saß auf der kleinen Pritsche in der Ecke und Tora hatte es sich auf dem Boden vor dem Gitter bequem gemacht. Soweit man es sich auf einem kahlen Steinboden gemütlich machen kann. In der Stille hört man Musicas Magen knurren. Das erinnerte ihn daran, dass er seit dem frühen Morgen nichts gegessen hatte. "Sag mal... Wie spät ist es eigentlich? Wie lange bin ich schon hier?" Tora lächelte. "Draußen ist es finster. Es ist Nacht. Ketsu wollte Haru morgen prüfen, aber Lady Megami wollte heute schon seinen Kampf sehen. Du bist seit dem späten Morgen hier, dein Freund kam am Nachmittag." Musica schluckte. "Hast du Hunger? Ich werde dir etwas bringen..." "Das nützt nichts!" erwiderte Musica nur und er erklärte ihr, dass sie belauscht worden waren. "Ach, das ... Hara! Hör auf ihn zu erpressen! Ich gebe dir nie wieder mehr auf den Teller, als du verdienst!" Sie starrte in die nebenanliegende Zelle. "Aber Tora... Das kannst du mir nicht antun!" flehentlich streckte Hara eine schleimige, grüne Hand heraus. "Ich hab doch auch nur Hunger! Und die beiden haben kein Recht mehr als ich, hier früher rauszukommen!" Tora stand auf und ging zur nebenanliegenden Zelle. "Hara ga Hetta" begann sie ernst und Hara wusste, wenn sie seinen vollen Namen benutzte, passte ihr etwas nicht. "Ich weiß, dass du hier rausmöchtest! Aber ich kann dir nicht helfen! Die beiden hier aber haben Frauen, die bei ihnen daheim schon sehnsüchtig warten! Und eine von ihnen erwartet ein Kind!" Hara wandte sich an Musica. "Wirst du Vater? Sag, wie ist das Gefühl?" Seine Stimme klang furchtbar neugierig. "Nein" antwortete Musica nur. "Ich muss dich enttäuschen." Auch Tora wandte sich wieder an Musica. "Also wird Haru Vater? Verheiratet seid ihr beide, oder?" Auch sie klang neugierig. "Nein, es ist ein wenig komplizierter. Ich hab geheiratet. Haru noch nicht, aber er wird Vater! Ich wollte noch eine wichtige Arbeit abschließen, und dann..." er grinste. "Welche wichtige Arbeit?" wollte Tora wissen. "Den Ring für Elie, seine Freundin. Ich hab Haru versprochen ihm den Ring zu schmieden, mit dem er Elie einen Antrag macht." Sein Lächeln verschwand. "Ich musste noch etwas Schleifpapier besorgen, deshalb hab ich den Wald durchquert." "Oh..." war die einzige Antwort von Tora. Nach einer Weile Stille räusperte sie sich. "Ähm... Musica, ich muss jetzt gehn! Ich komme wieder, wenn ... wenn ... auf jeden Fall komm ich bald wieder!" sie drückte noch kurz Haras herausgestreckte Hand und ging dann.

Auf dem Platz im Burghof, auf dem wenige Stunden zuvor schon Musica gekämpft hatte, gab es einen heftigen Kampf. Haru hatte schon unzähliche Schnitte und Kratzer von den scharfen Krallen seines Gegners und er war, wie Musica gesagt hatte, ziemlich flink, aber Haru war nicht gewillt aufzugeben. Er steckte viele Schläge und Kratzer ein, doch er teilte auch gut aus. Sein Gegner, sein Name war Hyo, hatte auch schon einige Verletzungen eingebüßt, doch er kämpfte so verbissen, als wäre er völlig unverletzt. "Du bist stark! Vor dir hat es noch keiner geschafft so lange durchzuhalten! Aber trotzdem wirst du verlieren, wie jeder andere vor dir!" Boshaft lachte Hyo, während er Haru seine Hand in den Magen rammte. Haru stockte und mit einem weiteren gezielten Fußtritt gegen den Brustbereich, der ihm die Luft aus den Lungen presste, rammte Hyo ihn in den Boden. Er lächelte zufrieden und die Zuschauer jubelten, während Haru am Boden lag und keuchend nach Luft schnappte. Schon kam Bakemono auf ihn zu, doch Haru dachte nicht dran aufzugeben. "Mistkerl! Pass auf!" schrie er laut und riss seinen Fuß mit aller Kraft in die Höhe. Hyo sackte mit einem Stöhnen zusammen, als ihn Harus Bein genau im Schritt traf. Das Jubeln der Menge verstummte augenblicklich. Haru rappelte sich mühsam auf, dann wandte er sich zur Tribühne, auf der Ketsu und Lady Megami saßen und schrie: "Lasst mich und Musica frei, oder ihr könnt was erleben!" Doch er erntete nur Gelächter. Keiner schien ihm zu glauben und Haru kochte vor Wut. Er stieß Bakemono, der ihn festhalten wollte, brutal weg und rannte auf die Tribühne zu. Doch in seiner Eile bemerkte er nicht, wie Hyo sich wieder mühsam aufrappelte. Mit einem Brüllen rannte er ihm nach, holte ihn schnell ein und warf sich auf ihn. Er brachte Haru zu fall und ging wie ein Irrer auf ihn los. "Nein! NEIIN!" kreischte er wild. "Niemand kann mich besiegen! Ich bin der Stärkste!" Hyo schien völlig durchzudrehn. Er saß auf Harus Bauch und prügelte mit beiden Fäusten auf ihn ein. Bakemono und ein anderer Kerl versuchten ihn von Haru wegzubringen, doch immer wenn sie ihm zu nahe kamen schlug er mit einer Faust nach ihnen. Kurz bevor Haru das Bewusstsein verlor hörte er ihre Stimme. "Haruuuu!" Es war Elies Stimme. Und mit einem letzten Blick sah er, wie sie und Melodia auf ihn zugerannt kamen. Und vor ihnen rannte ...

"Plue!" keuchte Haru, dann war es um ihn geschehn.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Xina
2006-03-05T11:09:11+00:00 05.03.2006 12:09
Ich hab gar nicht gewusst, dass haru vater wird XDDD
wie alt sind die eigentlich in deiner ff?
lade doch büdde die andren kapis auch hoch!^-^


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