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Children of the night

Die Geschichte des Kilian
von

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Puppenhaus

Kapitel 17
 

„Madame, es war mir eine Ehre, wirklich, ich hatte schon lange nicht solch eine Spaß“

Gemächlich,, ohne eile gingen wir die Treppenstufen hinab. Christine sah gerade aus, ihr Gesicht noch immer gerötet, sie selbst noch tief in Gedanken vertieft in die ich nicht einzudringen wagte. Wo blieben die Überraschungen wenn man einfach alles in den Köpfen der Menschen las? Es hätte dem Ganzen Spiel doch den Spaß genommen. Nein. Außerdem schien dies ein etwas längeres Spiel zu werden, und daher sah ich es als meine Pflicht als Gentillehome, meine Fähigleiten in dieser Hinsicht nicht zu gebrauchen.

Es war eine Art eiserne Regel von mir: Wenn ich mich mit einem Sterblichen auf irgendeine Art und Weise auf längere Zeit befreundete, so hörte ich auf meine Fähigkeiten auf ihn zu verwenden. Soviel stolz war mir doch noch geblieben, denn was brachte einem eine Freundschaft, die auf so etwas basierte? Und wo blieb der Spaß des unbekannten?

Nein, und das halte ich auch heute noch so, so etwas bringe nicht einmal ich fertig 8und das will schon etwas heißen).

„Es wäre mir mehr als nur eine ehre euch ein weiteres Mal begleiten zu dürfen, vielleicht in ein kleineres Theater.“ Erst jetzt schien sie ihn zu bemerken und sah auf, schaute mir direkt in die Augen.

Ich fragte mich was sie wohl gerade dachte. Ob sich ihre Gedanken um ihren Bruder drehten, ob sie trotz diesem einwilligen konnte, den Gefühlen und wünschen nachgeben konnte.

Wenn ich wollte konnte ich sie haben. Ich wusste es. Unzählige Male hatte ich meinen Zauber auf Sterbliche wirken lassen, tausende von Sterblichen die mit folgten, wie die Ratten dem Flötenspiel (auch wenn diese Geschichte recht frag würdig ist. Anscheinend waren die Gebrüdergrimm nicht darüber informiert, dass Ratten schwimmen konnten).

Doch das war es nicht was ich wollte, das war nicht wonach ich bei dieser Frage strebte. Es lag mir fern sie einfach besitzen zu wollen, schließlich war sie ein Mensch, und zwar ein außergewöhnlicher. Ihr Freierwille, ihre eigenen Gedanken und Gefühle machten sie zu etwas besonderem. Sicher wäre es mir nur um ihr aussehen und ihre Schönheit wie Jugend gegangen, dann hätte die Sache sicher anders ausgesehen. Um genau zu sein hätte sie dann diesen Abend nicht überlebt, aber dazu will ich hier nichts mehr sagen. Fakt ist, das ich alle Trickserein unterließ, dass nur diese Frage im Raum hängen blieb. Nur diese Worte, und sie, und ihre Gedanken, und ihre Antwort.

„Ich.....oh.....also, na ja....“ sie drückte sich, wie nicht anders erwartet, um die Antwort…

Sie drückte die große Tür auf, ließ die warme Abendbrise über ihr Gesicht streichen. Ich beobachtete sie, beobachtete jeder Regung in ihrem Gesicht. Ob sie wohl noch antworten würde? Ein zucken glitt über ihre Feinenzüge, ein Lächeln breitete sich auf ihren Lippen aus. „Oh Monsieur, seht nur“ sie deutete in die Menge.

Ich sah sofort was, oder vielmehr wen sie meinte. Blaue Augen so tief wie der Ozean, braunes Haar, blass die Haut zumindest für Sterbliche. „Mein Bruder, Christian. Wir sind Zwillinge müsst ihr wissen. Ich bin ja so froh das ich ihn kennen lernen könnt.

Ein Nicken, doch meine Augen lagen immer noch auf Christian. Er war nicht alleine, nein, ein Mann war bei ihm. Hoch gewachsen, schwarzes langes Haar, einen eleganten schwarzen Anzug tragend. Die Zähne blitzten einen Moment weiß auf, das Haar schien im matten Schein der Laternen zu leuchten, die Haut wie das Mondlicht selber. Ein Vampir.

Ja, sie waren Zwillinge, eindeutig.

Nicht nur das sie sich so ähnelten, nicht nur das der eine am anderen hing wie nichts gutes, nein auch ihr Schicksal schien verknüpft, waren doch beide mit einem Kind der Nacht, einem jener Wesen die sie nun schon so lange suchen, so lange jagen unterwegs gewesen. Nun so konnte es kommen.

Der jung blickte auf. Grimmig war sein Blick. Obwohl er dieselben Augen wie seine Schwester hatte, das selbem, mystische Blau, waren sie doch ganz anders als die ihren. Kein Funken der Güte, der Freundlichkeit oder der Trauer. Nein nur Verachtung, nicht nur Vampiren gegenüber sondern allem, außer Christine. Das ist es was ich in diesem Blick lesen konnte, auch ohne meine Fähigkeiten.

Ohne zögern Schritt er auf uns zu, rannte fast, während sein Begleiter ruhig weiter ging, das Szenario beobachtate. Einen Moment trafen sich unsere Blicke. Er lächelte.

„Zweifellos euer Bruder“ sagte ich ruhig während dieser auf uns zuschritt. . „Wenn ihr mich ein weiteres Mal begleiten wollt such t mich auf, ich wohne in der Avenue Phosphoyer haus Nummer 13“

Ein weiteres Kind der Nacht diese Worte waren an jenen Vampir gerichtet der Christian begleitet hatte. Ich mochte ‚erst’ vierhundert Jahre alt sein, was jedoch für viele schon das Ende bedeutet hätte, zumal nur wenige mit der Gabe des Blutes auskamen, doch ich was von Xavier, einem der ältesten und mächtigsten Vampire der Welt erschaffen worden. Natürlich hängt die Stärke eine Neugeborenem von der Stärke seines Erschaffers ab, wenn jemand also Mächtiger ist, so wird sein Nachkomme ebenfalls Mächtig, und ich habe mehr als einmal von dem kostbaren, 2000 Jahre altem Blut getrunken. Schon zu jenem Zeitpunkt kam meine Macht dem eines tausend jährigem gleich. Warum ich euch das erzähle? Aus Angeberei? Nein nichts liegt mir ferner. Ich möchte nur, dass ihr euch über die telepatischen Fähigkeiten nicht allzu sehr wundert. Das können allerdings so ziemlich alle Vampire, wenn sie erst herausgefunden haben wie. Wer hätte das gedacht. Mir scheint die Welt ist doch kleiner als man glaubt, mein Name lautet Kilian, aber ich glaube ihr habt von mir gehört.

Inzwischen war Christian die weißen Treppen empor gestiegen, packte Christine unsanft am Arm „Ja durchaus ich bin ihr Bruder. es ist ja unheimlich… nett das sie sich um Christine ‚gekümmert’ haben, aber ich würde es doch begrüßen, wenn meine Schwester nicht mit fremden herumschleicht!“

Ich dachte ich könnte meinen Ohren nicht trauen. Da kam ein Sterblicher an und wagte es so mit mir zureden. Ich meine mit MIR! Nicht nur das ich ein Kinde der Nacht war und ihn mit einem Fingerschnipsen hätte erledigen können, was dieser junge Bursche freilich nicht wusste, NEIN, ich war auch vom Stand her weit über ihm.

Am liebsten hätte ich zu Lachen begonnen. Wirklich zu amüsant, doch sicher hätte es nur Christine verunsichert. Allein für sie hielt ich mich zurück

„Ich denke eure Schwester hat dies selbst zu entscheiden, zumal sie ebenso alt ist wie ihr. Sollte sie nicht wünschen mich wieder zusehen respektiere ich und genauso solltet ihr respektieren falls sie es doch wünscht“ war meine ruhige beflissende Antwort.

Ja ich habe von euch gehört. Mein Name ist Marek, aber dem Sterblichen da er nickte kaum merklich in die Richtung, wo sich Christian befand, habe ich erzählt, ich heiße Laurent.

Gut das ich ein Vampir war, zwei Gespräche auf einmal wären sonst sicher kaum zu bewältigen gewesen…

Die Vorstellung ist schon längst zu ende und doch ist sie noch nicht gebissen. Wann wolltet Ihr ihr denn Euer Geheimnis verraten? Oder besser gesagt, ihr Blut vorkosten? Aber vor ihrem Bruder solltet ihr euch in Acht nehmen. Er sieht noch so aus, aber er weiß viel zu viel über unsereins. Wisst Ihr vielleicht, woher er dieses wissen hat?

Ich lächelte ob dieser Sätze. Also einer jener Vampire, die dachten Sterbliche seien nur dazu da um ihr Blut zu trinken, nur um mit ihnen zuspielen, während für mich allen auf dieser Welt vielmehr Kunst war, Jeder Baum, jeder Wesen, jeder Mensch ein lebendes Kunstwerk. Sehr erfreut 'Laurent', und wann ich meine Opfer aussauge ist meine Sache, falls ich dieses Mädchenhaupt aussage, dann nicht an diesem Abend. Ich könnte euch natürlich auch nach Christian fragen, warum er noch lebt. Tu ich das? Nein, weil ich weiß was sich gehört. War die knappe Antwort zumal mich noch mehr als jener Vampir dieser beiden Sterblichen interessierten. Christan hatte in den wenigen Sekunden die mein Gespräch mit seinem Begleiter in Anspruch genommen hatte Christine an sich heran gezogen „Wir gehen Christine“ zischte er während er mir einen finsteren Blick zu warf. Er antwortete nicht auf meine Aussage. „Monsieur, des weiteren wollte ich noch anmerken, dass ich und eure Schwester nicht herumschleichen, wie ihr es so Charmant ausdrücktet. Wir sind normal gegangen, wie jeder Mensch auch.“

Hätten Blicke töten können , und wäre ich nicht schon tot, nun so wäre ich es jetzt gewesen. Reinster Hass ob meiner Arroganz, ob meines Standes.

Er sagte jedoch nichts zu mir, als wäre es unter seiner Würde mit jemandem wie mir zu reden.

„Christine sag mal was denkst du dir eigentlich. Du hurst hier in der Gegend herum. Lügst mich an. Ich hab keine Ahnung wo du bist, sterbe fast vor sorge um dich!“ die Angesprochene war kreide blich geworden, sah Christian ängstlich an. Mit so einer Reaktion hätte sie wahrlich nicht gerechnet…

„Das hätte ich nie von dir gedacht“ voller Enttäuschung die Stimme die bis eben noch Zorn ausdrückte. Diese Enttäuschung, das spürte ich, das konnte er nicht verbergen, nicht vor mir, galt nicht nur ihr, sie galt vor allem ihm selbst. Er gab sich sie Schuld an ihrem vermeintlichem Fehltritt. Lächerlich, aber wieder so lächerlich das es ernst war. Wie er es wagen konnte so mit seiner über alles geliebten Schwester zu reden war mir ein Rätsel. Wie konnte er sie nur so verletzen, dafür, dass sie einen Abend Spaß hatte? Wieso war es ihm nicht möglich sich für sie zu freuen?

Nein, für ihn war Christine wohl sein Püppchen. Er baute für sein ein kleines Puppenhaus, spielte mit ihr wenn es ihm beliebte, aber ließ sonst niemanden an sie heran. Wie ein Kleinkind verteidigte er dann sein Spielzeug… Darauf beharrend, dass er seins war und nicht realisierend, das diese Puppe lebendig war. Für seinen Spaß sperrte er Chirsiten ein, verwehrte ihr ein eigenes Leben und schloss sie in dem Puppenhaus welches er für sie gebaut hatte ein. Dass sie rumhurte, ha, er hatte keine Ahnung, er wusste nichts, aber war überzeugt alles zu wissen. er zerstörte ihr Träume, wollte sie in seiner kleinen engstirnigen Welt gefangen halten und warum? Damit er eine Aufgabe hatte, damit er sich um sie kümmerte, damit sie ihr Puppenhaus nicht verlassen konnte.

Des weiteren: Für was hielt sich dieser Bengel eigentlich so, mit ihr und mir zu reden? Anscheinend hielt er sich für eine Art Gottheit. Eine Gottheit der es zustand über alles zu richten und zu urteilen was sie sah. Über mich, über Vampire, über Adelige, über Arme über Christine. Als wäre er die Wahrheit persönlich und nur was er sprach wäre wirklich.

Wo nach verurteilte er sie denn? Nach seine kleinsichtigen Kriterien. Er brachte sie zum weinen, während Kilian ihr ein Lächeln auf ihre Lippengezaubert. Das wusste Christian, das war der einzige Grund seine Schwester so fertig zu machen. Ja sie würde weinen, aber nicht jetzt, nicht laut und vor ihrem Bruder, sie würde schweigen und ‚Ja’ sagen. Jedes seiner Worte traf sie, und wie, schlimmer als ein Dolch. Wie konnten Menschen so etwas tun? Er sagte er liebe sie, doch was heißt lieben? Heißt liebe sie an sich ketten? Heißt lieben denn nicht sie sich entfalten zu lassen? Sie war ein Vogel, ein Schwalbe welche durch die Lüfte fliegen sollte, doch Christian stutze ihr die Flügel, brach mit seinen Worten die Hauch dünnen Knochen, um sie hinterher zu pflegen und zu heilen und sagen zu können er habe sie gerettet, nachdem Kilian ein mal ihren Käfig geöffnet hatte, nach dem sie einmal den duft der frischen Luft gespürte hatte sah Christian keinen anderen Weg, als ihr diese Luft wieder zu entreißen und alles zu zerstören und sie wieder in den Käfig zu sperren.

Wie ich ihn für die letzten Sätze verachte lässt sich nicht in Worte fassen, jedoch besaß ich etwas das er nicht besaß. Selbstkontrolle und ein Gehirn. Aber nun genug von den Metaphern und meinem Ärger üb seine Worte und zurück zur eigentlichen Geschichte.

Christian hatte Christine davon gezerrt ließ mich und ‚Laurent’ ohne ein weiteres Wort stehen.

Hasserfüllt sah ich in die Gasse. Allein Christines letzter Blick hielt mich davon ab ihnen zufolgen Dieser Blick des tiefen Bedauerns, wo es doch nichts zu bedauern hab. Der Blick des Vertrauens in ihren Bruder, der Blick der mir sagte ‚alles wird wieder gut’ auch wenn dem offensichtlich nicht so war.

Marek hatte ich beinahe vergessen, über den Zorn und den Abscheu den mein ganzes Wesen in diesem Moment gefangen hielt. Nichts schien mehr auf dieser Welt zu existieren außer mir, Christine, Christian, dieser Gasse und meinem Hass.

„Sterbliche“ murmelte ich verächtlich vor mich hin. Eigentlich waren es nur Gedanken die ich ohne es zu bemerken laut aussprach, nicht für die Ohren anderer bestimmt. „Sie sehen, schauen nicht hin, reden ohne zu sprechen, hören ohne zu verstehen und zerstören so die, die sie lieben. Solange es ihnen gut geht.“

Einen Moment dachte ich an meinen Vater zurück. An die Zeit ehe ich etwas von der dunklen Gabe gewusst habe. Ich erinnerte mich daran, dass ich in einer Dunklen schneke gesessen habe, mit ihm neben mir, ein kleiner, verdreckter Junge, kaum kräftig genug die Arbeit auf dem Feld zu verrichten, mein Vater besoffen neben mir. Solange es ihnen nur gut geht…

Plötzlich sah ich wieder auf. Die Geräusche um mich herum, das Reden der Läute und Klappern der Kutschen bekam wieder Realität, genauso der Vampir der nun neben mir stand.

Ein Lächeln huschte wieder auf mein Gesicht, sofort war ich wieder der ‚Gentillehomme’ der ich vorgab zu sein.

Ein lautes Lachen war es, das mich zurück in die Realität geholt hatte. Das laute Lachen des Jungbluts neben mir. „Ihr seid zu Amüsant Monsieur du St. Etienne les Ourges“ ließ er sich vernehmen. Melodisch war die Stimme, ein wenig tiefer als meine eigene, ähnlich einer Klarinette möchte ich sagen. „Wie alt seid ihr? 500? 600? Und ihr lasst euch von so etwas so aus der Bahn werfen? Verzeiht Monsieur, aber ich hatte wahrlich etwas anderes von dem großen Kilian über den es schon so viele Geschichten gibt erwartet. Geschichten wie er kaltblütig den Frauen das Blut aussaugt, Geschichten wie er berühmten Jägern das Genick umdreht ohne auch nur die Spur eines Gefühls zu zeigen und was sehe ich nun?“ er deutete auf die Gasse und grinste mich frech an „Ich sehe einen Liebeskranken, eifersüchtigen Narren“

Gespannt wartete er auf meine Reaktion. Wie würde der ‚große Kilian’ handeln?

Zu seinem Überraschen erwiderte ich das Lächeln, war nicht etwa wütend oder aufgebracht, was ich zurecht hätte sein können. Dieses Jungblut wagte es schließlich so mit mir zu reden, als wäre ich irgend ein daher gelaufener Junger Vampir der von nichts eine Ahnung hatte. Nun vielleicht stimmt das auch, vielleicht weiß ich noch nichts. Vielleicht werde ich auch nie etwas wissen, aber eines stand fest: Er wusste nicht mehr als nicht über die Welt. Und vor allem wusste er nichts über mich. Vielleicht war das auch der rund für mein mildes Lächeln.

„Ihr habt recht, zum Lachen“ sagte ich anstelle von ‚Wie könnt ihr es wagen so mit mir zu reden, ihr seid nichts al eine niedere Kreatur die ich mit einem Wimpern Schlag dorthin schicken könnte wo ihr hingehört’ oder der gleichen. „Sicher, mein Verhalten erscheint euch mehr als nur seltsam, doch werdet erst so alt wie ich und lacht dann noch darüber. Hätte ich keine Empfindungen wie Liebe, oder Eifersucht, ich wäre schon von hunderten von Jahren verschwunden, irgendwo unter die Erde in einem tiefen Schlaf aus dem ich nicht mehr erwacht wäre. Würde ich keine Freude empfinden und nichts für die Sterbliche um mich herum übrig haben wäre ich heute nicht hier. Mein Gefühle sind mein schatz den ich mir bewahre, andere wiederum vergessen sie. Von daher Lacht ruhig mein Freund, lacht und hört am besten nie mehr auf“

Statt weiter zulachen verstummte es jedoch. Ob er verstand was ich meinte? Ich weiß es nicht, er verschloss seine Gedanken vor mir, so wie ich die Meinen vor ihm. „Ihr habt bestimmt recht, aber es war zu komisch. Ihr liebt sie wirklich, nicht wahr? Ihr Bruder macht sich nur schreckliche Sorgen, müsst ihr wissen. Nehmt es ihm nicht übel. Ich kenne ihn noch nicht lange, aber er hat das Herz am richtigen Fleck. Da bin ich mir sicher.“ Kaum zuglauben, dass dies der selber Vampir war, der eben noch über mich gelacht hatte. Mit einem mal so Verständnisvoll. Ja vielleicht hatte er wenigstens Ansatzweise verstanden was ich gesagt habe.

„Da mögt ihr Recht haben, aber so sehr ich einiges an Sterblichen liebe so sehr verachte ich sie für anderes. Gerade diese Art zu Beschuldigen ohne zu zuhören… nun sicher sind einige unserer Art darin auch geübt...“

Marek runzelte einen Moment die Stirn nickte dann jedoch schließlich „Sicher liet Wahrheit in euren Worten. Dennoch hoffe ich ihr könnte über diese Schwäche hinweg sehen. Christian ist Christian, und darum liebt ihn seine Schwester so sehr. Das ist alles was ich euch dazu sagen kann“ „Christian ist Christian, und darum hasse ich ihn sosehr“ antwortete ich ihm mit seinem Lächeln auf den Lippen. „Nun man wird sehen wie es sich entwickelt“ Marek nickte, erwiderte einem Lächeln.

Schön sah er aus, mit seinen roten Lippen und der blassen haut, und dem zuckersüßem Lächeln. Er war genauso alt wie ich, jedenfalls wenn man vom Sterblichen Alter ausgeht ehe er zu dem gemacht wurde was er war… ich fragte mich wer ihn wohl erschaffen hatte, wie alte er wohl wirklich war… nun vielleicht würde sich das auch noch ereben, vielleicht auch nicht.

„Die Sonne wird bald aufgehen“ ein wenig enttäuscht klangen die worte des Vampirs. Schon wieder war eine Nacht zu ende. Das war das schlimme am Sommer, die Nachte waren viel zu kurz. Und Im Winter waren sie so kalt, das kaum ein sterblicher hinaus kam…

„Ja es ist wohl an der Zeit abschied zu nehmen“ ich nickte ihm freundlich zu, genauso er mir. Eine Respektvolle Höflichkeit die man fremden Vampiren gegenüber zu haben pflegt. Etwas anderes wäre dumm, schließlich wusste man nie wie stark das Geenüber doch sein konnte. Außerdem ab es ein ungeschriebenes Gesetz: Kein Vampir tötete einen Anderen, zumindest nicht ohne Grund.

Diese Gesetze haben sich er mit der Zweit Christi etabliert, viele wurden mit der Reformation, die natürlich nicht nur die Menschen eine Reformation, sondern auch für die Vampire eine war, allmählich abgeschafft. Doch einige ergaben durchaus Sinn und wurden weiter gegeben, als hätte es sie schon immer gegeben. Man machte zum Beispiel keine Kinder zu Vampiren, sie konnten nicht für sich alleine Sorgen, konnten nicht einmal einen Gefährten Schaffen der sich ihrer annahm und derlei mehr, doch es würde zu viel Zeit in Anspruch nehmen alle diese regeln zu erklären, und mich interessierten diese Regel ohnehin eher selten. Andererseits hätte ich mich kaum daran gemacht dieses Buch zu schreiben, denn damit verletze ich schon die wichtigste aller Regeln: Erzähle niemals einen Sterblichen was du bist, es sei denn du gedenkst ihn danach zu töten.

Meiner Meinung nach die dümmste dieser ganzen Regeln. Als würde es einem Sterblichen was bringen über uns bescheid zu wissen… außerdem gab ja immer noch die Jäger.

Ach ja, das hatte ich ja beinahe vergessen zu erzählen!

Im Zuger der Reformation sickerte allmählich das wissen über Vampire durch. Natürlich, Fabeln und Gruselschichten über Seelenlose Zombies die des Nats aus ihrer ruft kamen und Jungfrauen das Blut aussaugte, die gab es schon vorher. Doch einige Menschen fanden heraus, dass es sich hierbei nicht nur um Spuk und Erzählungen handelte, sondern eine Wahrheit dahinter steckte. Und einige machten es sich zur Aufgabe diesen Wesen hinterher zu Jagen. Diese Personen nennen wir nur Jäger. Sie wie auch die Kirche wissen mehr oder weniger über uns bescheit, halten es jedoch genauso geheim wie wir. Warum? Nun sagen wir mal so: Es wäre sicher nicht gut für die Kirche ein Solches Gerücht zu bewahrheiten…

Es ergab sich also das oftmals Kirche und Jäger zusammen arbeiteten, irgendwie mussten schließlich auch die Jäger ihren Lebensunterhalt verdienen.

Einige von ihnen sind ganz gut, schaffen es sogar Vampir unter die erde zu bringen, auf die eine oder andere Art. Nun ich persönlich genieße es immer wenn ich auf einen von ihnen stoße.

Normale Sterbliche sind keine Gegner, diese Jäger jedoch schon. Sie kämpfen und sie wehren sich und sie wissen wogegen sie Kämpfen, was das ganze interessanter machte.

So viel zum Thema ‚Geheimhaltung unserer Art’
 

Wo war ich noch gleich?

Ach ja, der abschied von Marek. Nun Abschied ist übertrieben, denn die Gewissheit diesen interessanten Vampir wieder zu treffen lag förmlich in der Luft.

Er wandte sich um, ging seines Weges, ich wandte mich um und ging den meinen.

Sanft war der Wind welcher durch die Straßen Parisens wehte. Still waren die Straßen der Stadt, selbst die Menschen einer solchen Metropole müssen einmal zu Bett gehen.

Ich genoss die Stunden vorm Sonnuntergang. Je älter man wurde, umso mehr konnte man sie genießen, umso resistenter wurde der Körper und mich reizte es von jeher meine Grenzen auszuprobieren, immer an sein Maximum zu gehen und so auch diese Nacht.

Ich hatte die Avenue Phosphoyer erreicht, eine Straße des Adels, reich verzierte Häuser im Barockstil, einige Historismus. Für die Menschen war kaum zu bemerken, dass die Sonne bald auf gehen würde, ein sanftes Glühen kaum am Horizont und in den Straßen und Gassen einer Stadt nicht zu bemerken. Doch für die Augen eines Vampirs blieb die Veränderung des Himmels, die kleinen Strahlen, welche die Wolken reflektierten, die Sterne, deren Glanz allmählich erlosch, nicht unbemerkt.

Ich sprang mit einem eleganten Satz auf die Dachgiebel einer kleineren, weiß angestrichenen Villa. Die Fenster mit weißem Spitzenvorhang versehen, Rokaden, welche als Verzierung an der Hauswand diente, die Giebel über den Fenstern ebenso pompös wie schlicht, bestechend durch einfache und doch auffällige Verschnörkelungen.

Diese Villa war mein Eigentum, ich kannte jeden Stein noch, konnte mich an meinen letzten Besucht hier erinnern, 100 Jahre zu vor, und nichts hatte sich geändert. Es wurde Zeit, dass sich etwas änderte. Doch nicht heute, und vielleicht auch erst in 100 Jahren, es kam ganz darauf an...

Nun saß ich da, sah über die Dächer der Stadt, sah den ersten, noch ungefährlichen, Schimmer des kommenden Morgens. Des Morgens der mir so unbedeutend vorkam, und doch wünschte ich mir nichts sehnlich als einmal noch dieses Farbspiel bewundern zu können. Wer weiß, vielleicht würde ich einst stark sein. So stark, so alt, das nicht einmal Sonnenlicht mir schadete. Doch davon war ich momentan noch weit entfernt und so blieb mir nichts als zu verharren bis es blendete, bis es brannte, bis es mich verscheuchte, das schöne, grässliche Licht der Sonne.

Während ich dort saß, auf dem schwarzen Dach, das Glimmen beobachtend dachte ich erneut an die Worte des jungen Vertreters meiner Gattung. „Du liebst sie wirklich“ hatte er gesagt.

Ich lachte innerlich laut auf. Dummer, kleiner Vampir, der nichts verstand. Sie lieben? Ich liebte jeden Menschen, ob gut oder böse, ob rein oder nicht und ich hasste jeden Menschen, weil ich nicht wie sie war, und ich war belustigt über jeden Menschen, weil ich anders war als sie. Aber sie, sie speziell lieben?

Nein, was ich ihr sagte war die Wahrheit, warum ich wütend gewesen war, war nicht ihretwillen sondern des Jungens willen, seiner Einstellung willen. Wegen Menschen wie ihm mussten Vampire sich verstecken, wegen Menschen wie ihm glauben manche Vampire die Ausgeburt der Hölle zu sein.

Dass er sie wirklich liebte... Wie konnte ich? Wie konnte ein Geschöpf der Finsternis jemanden mit solchem Licht lieben? Vielleicht. Vielleicht auch nicht. Würde ich sie zu einem der unsrigen machen, würde sie mich hassen, würde mich verfolgen, mich gar töten. Irgendwann. Oder sie würde Wahnsinnig, würde ihr Licht, welches mich so faszinierte verlieren. Und wenn ich sie nicht zu einer von uns machte so starb sie eines Tages. Es kam sich gleich, es war nun mal so das ein Vampir keinen Menschen lieben konnte, nur die Menschen als solche, konnten mich interessieren. Einen ihrer Art konnte ich verehren, beneiden, lieben aber nicht in diesem Sinne. Nein.

Ich lächelte. Was wohl dieser Vampir, Marek, dazu sagen würde, hätte er mich gehört? Sicher würde er entweder betroffen oder im höchsten Maße amüsiert sein, es schien ein... lustiger Zeitgenosse zu sein, sicher noch einen Besuch wert. Doch zunächst galt es ein Licht zum leuchten zu bringen...

Ein anderes Licht wurde nun zu hell. Ich kniff die Augen zusammen, die ersten Strahlen kamen hervor, reflektierten sich in meinem blonden Haar, spiegelten sich in meinen blauen Augen wieder, welche jenes unbeschreibliche Schauspiel ansahen wieder. Verbrannten sie.

Nun war es soweit, nun würde ich gehen müssen.

Mit einem leichten Seufzer richtete ich mich auf, sprang mit einem Satz hinunter auf die Straße, direkt vor die hölzerne Tür meines Hauses. Ein silberner Schlüssel in einem silbernen Schloss, ein Klicken und die Tür öffnete sich. Wie angeordnet war die Wohnung erneuert worden. Möbel waren an Ort und Stelle platziert, Gemälde aufgehängt, Teppich ausgelegt. Alles schick und Pompös. Vielleicht ein wenig Kitschig, doch gerade das gefiel mir. Alles war etwas Extravagant, eine Eigenschaft welche, meiner Meinung nach, meinen Charakter durchaus widerspiegelte.

Schnellen Schrittes durchquerte ich die Eingangshalle, mit seinem Kronleuchter und den Spiegeln, die das ohnehin imposante Zimmer noch größer wirken ließen, 5 Kilians schienen durch die Halle zu gehen, doch schenkte ich diesen Illusionen keine Beachtung. Dann ging es eine Treppe hinauf. Einmal rechts, einmal links, ich kannte den Weg noch in und auswendig, nach all der Zeit, als wäre ich erst gestern durch diese Gänge gewandelt... schließlich erreichte ich mein Ziel.

Ein kleines, geheimes Kämmerchen, alles wie damals. Einige Spinnenweben hingen herunter, ja niemand diesen Raum gefunden hatte... einmal schloss ich die Augen, Staub war nicht schwer... als habe ein Windstoß die Teilchen und Weben erfasst bewegten sie sich, verschwanden allmählich. Zufrieden lächelte ich, ging auf den schwarzen Sarg, den einzigen Einrichtungsgegenstand des Zimmers, welcher sich im Zentrum befand, zu. Einmal strich ich sanft über den schwarzen Lack, kalt, Maßarbeit, noch so gut wie vor 100 Jahren. Mit einer Hand öffnete ich den Sarg. Weicher roter Stoff kam zum Vorschein. Weich. Ja, samt weich. Beruhigt alles wie gehabt vor zu finden, und von der gewohnten Schläfrigkeit des Morgens übermannt legte ich mich ich in den Sarg, schloss den Deckel über meinem Haupt und viel in meine Alltägliche Starre, welche Menschen als Schlaf bezeichnen mochten.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  lexi16
2007-05-06T13:56:10+00:00 06.05.2007 15:56
okay..ehm kilian wiedersprich sich sleber.
Er sagt er hasst christian, aber sagt er leibt alle menschen.
Chris: bin keine mensch, bin hexer.
Lex. ja und formuliere gramatikalisch richitge sätze nö???
chris: sei ruhig.....
Ich bin traurig. Ich werde als verbittert dargestellt. Ich bin vielleicht ein wenig verbittert, aber nicht so das man das andauernd erwähnen muss. Doofer vampir.
Ich bin nur gezeichnet. dauertraurig, wenn man so will, aber nciht verbittert. Merkt sich das wohl endlich jemand!


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