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Happy Birthday, Joseph

...damit fing alles an, doch wie wird es enden?
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Ich hoffe, es ist genug zensiert, damit es nicht mehr als Adult gilt, aber dennoch verständlich genug, damit man sich vorstellen kann, was da eigentlich passiert. Komplett anzeigen

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Meeting in the park zensiert

Es ist mal wieder Samstag und ich kann nicht schlafen. Ich vermisse Kaiba. Ich träume mittlerweile schon jede Nacht von ihm. Seit meinem beinahe gewaltsamen Eindringen in sein Schlafzimmer sind 20 Tage vergangen. Vor etwas mehr als zwei Wochen hat er mich angerufen, dass er für eine Weile nach Deutschland müsse, weil er dort Verhandlungen mit Siegfried von Schröder führen wollte, um ein gemeinsames Projekt ins Leben zu rufen. Wie Kaiba sagte, sollte das Projekt KSDML heißen, Kaiba-Schröder-Duell-Monsters-Land, aber über den Namen wurde noch heiß diskutiert. Ich habe keine Ahnung, wann er wiederkommt, auch Mokuba konnte mir nichts sagen und Roland kümmerte sich derweil um die geschäftlichen Angelegenheiten im KC Hauptgebäude hier in Domino.
 

Seit einer ganzen Weile spaziere ich durch den nächtlichen Park und erinnere mich daran, aus welchem Grund ich das letzte Mal nachts im Park herumgegeistert bin. Ist es wirklich schon 220 Tage her seit meiner Valentinstagspralinenschachtelaktion? War es wirklich so eine gute Idee gewesen, mich bei Kaiba für das Geburtstagsgeschenk bedanken zu wollen? Oder war es nicht doch einfach nur töricht und unüberlegt, wie alle Dinge, die ich seitdem getan habe? Der Gedanke an Familie in Seto Kaibas Küche hat mich mehr schockiert, als die Erkenntnis, dass ich ihn liebe. Was, zum Teufel, ist nur los mit mir? Kaiba würde mich doch niemals als Familienmitglied akzeptieren, er braucht doch niemanden außer Mokuba. Ich hab dort einfach keinen Platz. Kein Platz in Seto Kaibas Leben…
 

Die Sehnsucht nach ihm, nach seiner Nähe, seinen Berührungen zerfrisst mich innerlich, lässt mich unruhig werden. Selbst mein Boss hat mich schon ganz besorgt gemustert und gefragt, ob es mir gut geht oder ob ich vielleicht eine Erholungspause bräuchte. Ich hab ihm grinsend versichert, dass es mir gut ginge, ich wäre nur etwas unglücklich verliebt, aber ich würde damit schon klarkommen. Ich wäre ja noch jung und so. Er hat mir auf die Schultern geklopft und mir viel Glück gewünscht. Ich hab nur genickt und gemeint, dass ich jede Menge Glück gebrauchen könnte. Tze. Als ob Glück alleine mir bei der Eroberung von Seto Kaiba helfen könnte…
 

Eroberung…wie sich das anhört. Einen Mann wie Kaiba kann man nicht erobern, man wird höchstens erobert und dann fallengelassen, wenn es nicht mehr funktionierte. Einen Mann wie Kaiba konnte man auch nicht halten oder an sich binden. Es war schon ein Wunder, dass er eine Art Sex-Bindung zuließ. Wie kann ich mir anmaßen, zu glauben, ich könnte mich in sein Herz schleichen und eine Art Familienbindung zu ihm aufbauen? Wie konnte ich glauben, dass ich vielleicht in der Lage wäre, aus einer Sex-Beziehung eine Liebesbeziehung zu machen? Ich will ihn so sehr…nicht nur den Sex, ich will ihn…mit allem was er ist oder nicht ist…
 

Müde und ausgelaugt spaziere ich durch den dunklen, menschenleeren Park. Wie spät mag es sein? Sicher noch keine Mitternacht, aber vermutlich war es schon 22 Uhr oder später. Ich habe heute keine Uhr dabei und auch mein Handy liegt vergessen zuhause, da ich mich eigentlich schon im Bett befunden hatte und meine Wohnung recht überstürzt verließ, weil ich nicht schon wieder von Kaiba träumen wollte. Eine Runde durch den Park hörte sich wie eine gute Idee an…
 

Seufzend lasse ich mich auf der abgelegenen Bank fallen, auf der ich nach meiner Valentinstagspralinenschachtelaktion gesessen hatte. Diesmal wird jedoch kein Kaiba meine Ruhe stören, denn der ist ja in Deutschland bei diesem Schröder. Wie sehr ich ihn gerade jetzt zu mir wünsche. Kaiba…ich vermisse Dich…
 

Eine ganze Weile sitze ich auf der Bank, der Himmel ist klar, ich kann die Sterne deutlich sehen und den hellen Mond. Und ich fühl mich einsam. Noch immer sind die Laternen in diesem Teil des Parks kaputt oder sie sind es schon wieder. Die Rosenbüsche sind jedoch nicht mehr so kahl wie das letzte Mal, als ich hier war. Rosen blühen, leider erkenne ich in der Dunkelheit die Farben nicht. Vielleicht sind es rote Rosen, die für die leidenschaftliche Liebe stehen, vielleicht sind es aber auch rosafarbene Rosen für die Frischverliebten und die Hoffnung, aber vielleicht sind es auch nur weiße Rosen, für die Unschuld und Reinheit, aber auch für den Abschied und der unstillbaren Sehnsucht. Rosen…vielleicht hätte ich Kaiba Rosen schenken sollen als Dank, keine Pralinenschachtel in Herzform.
 

Grinsend schüttle ich den Kopf. Hätte ich das getan, dann wäre ich jetzt mit Sicherheit tot. Kaiba hätte so eine Aktion niemals von mir geduldet. Außerdem wäre ich ohnehin nie auf eine derartige Idee gekommen, die Idee mit der Pralinenschachtel war schon abwegig genug. Und verdammt riskant…
 

Ich starre hinauf in den Himmel und seufze leise. Plötzlich höre ich Schritte und ich zucke heftig zusammen. Ein Déjà-vu? Oh nein! Das ist diesmal ganz sicher ein Serienkiller!
 

„Hallo?“
 

Die Schritte verstummen kurz und werden dann plötzlich schneller. Bevor ich mich dazu entschließen kann, wegzulaufen, kommt eine schlanke, hochgewachsene Gestalt um die Ecke, die ich erst beim zweiten Hinsehen erkenne, da das typische Outfit fehlt. Diese Gestalt dort trägt einen langen schwarzen Mantel, der geschlossen ist, ich sehe außerdem eine enge schwarze Hose und hohe schwarze Stiefel.
 

„Kaiba? Bist Du das?“
 

Die Gestalt kommt näher und seufzt leise.
 

„Wer sollte es sonst sein, Wheeler?“
 

Was für eine dumme Frage. Es hätte jeder sein können. Mit Kaiba hatte ich am allerwenigsten gerechnet.
 

„Aber, Du bist doch in Deutschland?“
 

„Bin seit heute Mittag wieder da, gleich nach meiner Ankunft völlig fertig in mein Bett gefallen und vor einer Stunde wieder aufgewacht, völlig ausgeruht.“
 

„Und was machst Du jetzt im Park?“
 

Er setzt sich wie selbstverständlich neben mir auf die Parkbank, legt ein Bein über das andere und verschränkt die Arme.
 

„Erst wollte ich mich mit Arbeit ablenken, allerdings hat Roland noch meinen Laptop aus meinem Arbeitszimmer der Villa. Den Laptop aus dem Hauptgebäude wollte ich ihm nicht geben, zu viele geheime Daten.“
 

Daten wie geheime Verträge mit blonden Idioten wie mich?
 

„Und da dachtest Du an einen Spaziergang?“
 

„Nein. Ich wollte in die Firma fahren, um mich dort mit Arbeit abzulenken. Allerdings sagte mir mein Butler, dass sich mein Chauffeur den Fuß verstaucht hat, vor einer Woche, er würde frühestens Ende nächster Woche wieder einsatzbereit sein.“
 

„Was ist mit Deinem Porsche?“
 

„Werkstatt. Routinecheck. Wird mir erst morgen im Laufe des Vormittags angeliefert.“
 

„Ein anderes Auto?“
 

„Sehe ich so aus, als bräuchte ich einen Haufen Autos, um meinen Reichtum der ganzen Welt zu zeigen?“
 

Ich schüttle den Kopf und grinse leicht.
 

„Also hast Du Dich dazu entschlossen, nachts zu Fuß von Deiner Villa in die Firma zu laufen?“
 

„Schien mir eine gute Idee, ja. Besser als in der der Villa Däumchen zu drehen oder wach im Bett zu liegen und sich zu langweilen.“
 

„Du hättest mich anrufen können. Ich hätte Mittel und Wege gewusst, Dir die Zeit zu vertreiben und die Langeweile.“
 

Er dreht sich etwas zu mir um, scheint mich mit seinen Augen durchbohren zu wollen.
 

„Ich wollte Dich nicht wecken, nur weil mir langweilig ist.“
 

„Ich bin längst wach, wie Du siehst.“
 

„Ja. Du bist wach.“
 

Mein Grinsen wird breiter.
 

„Also, Lust auf Sex?“
 

Ich kann sehen, wie er eine Augenbraue hebt.
 

„Hier?“
 

Ich schlucke nervös.
 

„Ich meinte eigentlich bei mir oder in Deiner Firma, beides von hier gut zu erreichen, aber hier im Park wäre auch ganz nett. Ist dunkel und ziemlich menschenleer, abgesehen von uns.“
 

Ich räuspere mich leise, weil sich meine Stimme etwas quietschig anhört.
 

„Hhm. Gar keine so schlechte Idee. Dennoch ist das Risiko, hier doch noch entdeckt zu werden, mit Sicherheit nicht gleich Null.“
 

„Vermutlich nicht. Aber ein schneller Quickie sollte doch drin sein, oder?“
 

„Sexsüchtig?“
 

„Hey, es sind 20 Tage vergangen seit dem letzten Mal!“
 

„In der Tat. Und wie oft hatten wir schon das Vergnügen?“
 

Nicht genug…
 

„8 Mal in 162 Tagen. Damit meine ich aber nicht die Orgasmen, sondern nur den reinen Geschlechtsverkehr.“
 

Zu wenig…
 

„Hast Du denn auch die Orgasmen gezählt?“
 

Ich lächle leicht.
 

„Deine oder meine?“
 

„Du hast die alle gezählt?“
 

Ich zucke mit den Schultern.
 

„Hatte halt nichts Besseres zu tun.“
 

„Und? Wie viele waren es?“
 

„Bei Dir 15 und bei mir 17, Selbstbefriedigung im Privatem nicht mitgezählt.“
 

Er zieht seine Augenbrauen zusammen, scheinbar gefällt ihm nicht, dass ich mehr Orgasmen hatte als er.
 

„Hast Du Dich auch nicht verzählt?“
 

„Möglich ist alles.“
 

Am besten diplomatisch bleiben und einräumen, dass ich mich vielleicht doch verzählt habe, denn wütende und beleidigte Drachen lassen sich so schlecht zähmen.
 

„Na fein. Zurück zu Deiner eigentlichen Frage. Da ich definitiv in meine Firma will und keine Lust habe, erst zu Dir zu laufen und dann wieder zurück, scheidet Deine Hundehütte aus und da es schon spät ist und Du sicher ebenso wenig Lust hast, erst in meine Firma und dann wieder zu Dir nachhause zu laufen, scheidet meine Firma vermutlich auch aus.“
 

„Du könntest ein Taxi rufen?“
 

„Geldverschwendung und üble Abzocke. Reicht schon, dass ich ein Taxi vom Flughafen zur Villa nehmen musste, weil Roland in einem wichtigen Meeting saß und mein Chauffeur kein Auto fahren kann. Hätte ich das vorher gewusst, hätte ich den Routinecheck meines Porsches auf einen anderen Tag verlegt und ihn lieber am Flughafen deponieren lassen.“
 

„Okay. Dann suchen wir uns hier ein geeignetes Plätzchen für den Quickie?“
 

„Wie wäre es mit gleich hier auf der Bank?“
 

Ich schüttle den Kopf und deute auf den Gehweg, der an den Rosenbüschen und der Bank vorbeiläuft.
 

„Zu gefährlich. Es ist zwar dunkel, aber das hier scheint ein beliebter Ort für Pärchen zu sein, die Laternen hier sind scheinbar ständig kaputt. Das zusammen mit den zurzeit blühenden Rosenbüschen und dem sternenklaren Himmel, naja, ist irgendwie…“
 

Ich fuchtle nervös mit der rechten Hand durch die Luft, unschlüssig, ob ich das Wort wirklich aussprechen soll.
 

„Kitschig?“
 

Ich nicke grinsend.
 

„Ich meinte zwar romantisch, aber kitschig trifft es vermutlich besser.“
 

„Dann ist das kein Ort für uns, verschwinden wir von hier.“
 

Er erhebt sich elegant von der Bank und marschiert quer über den Gehweg zur gegenüberliegenden Wiese und auf eine Baumgruppe zu, die ich als große dunkle Schatten mitten auf der Wiese erkennen kann. Ich folge ihm sofort und schau mich noch kurz um, aus Angst, irgendjemand könnte uns hier zusammen sehen. Kaiba verschwindet bei der Baumgruppe hinter einem riesigen Gebüsch, kommt aber wenige Augenblicke später wieder hervor.
 

„Perfekt.“
 

Ich schlendere grinsend auf ihn zu und werde dann auch sofort am Arm gepackt, hinter das Gebüsch gezogen und mit dem Gesicht zuerst gegen einen breiten Baumstamm gepresst, während er mir die Hose öffnet und samt Shorts ein Stück nach unten zieht. Ich höre das Rascheln, als er seinen Mantel aufknöpft und höre, wie er den Reißverschluss seiner engen Hose herunterzieht, [...] Er will scheinbar wirklich keine Zeit mit irgendeinem Vorspiel verschwenden.
 

[...] Dass wir uns hier in einem öffentlichen Park unter freiem Himmel befinden, ist verdammt aufregend und erregend, so dass es nicht lange dauert [...] Leise seufzend zieht er sich wieder zurück, da ich dieses mal keine Feuchttücher dabei habe und auch nicht annehme, dass er welche dabei hat, krame ich aus meiner Jackentasche ein paar Tempotaschentücher raus, um mich notdürftig zu säubern, bevor ich mich wieder ordentlich ankleide. Von Romantik keine Spur…nicht dass ich sowas nötig hätte…ich liebe ihn zwar, die rosarote Brille hab ich aber trotzdem nicht auf…Romantik und Seto Kaiba passen einfach nicht zusammen.
 

Ein kleines Stimmchen in meinem Hinterkopf flüstert die leisen Worte:
 

Genauso wenig passen Seto Kaiba und Joseph Wheeler zusammen.
 

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