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Happy Birthday, Joseph

...damit fing alles an, doch wie wird es enden?
von

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Talking in the water

Es ist Teas 18. Geburtstag, am 18. August, ein verdammt heißer August. Was uns dazu getrieben hat, ihre Geburtstagsfeier an den Strand zu verlegen, mit Eis und kühlem Meerwasser, anstatt mit Kuchen und brütender Hitze irgendwo in Teas Haus herumvegetieren zu müssen. Es war ihr Vorschlag, wir Jungs stimmten natürlich bereitwillig zu, war doch sehr verlockend dieser Strand und erst die äußerst leicht bekleideten Mädchen…göttlich! Tea selbst war auch mal wieder eine Augenweide. Und ich hasste sie dafür, denn Yugi konnte kaum die Finger von ihr fernhalten. Argh! Das wollte ich wirklich nicht sehn, war mir zu privat…
 

Ich hatte heute Morgen Serenity vom Domino Bahnhof abgeholt, Tea hatte sie eingeladen, doch mit an den Strand zu kommen, auch dafür hasste ich Tea, denn meine Schwester sah in ihrem knappen Badeanzug verdammt erwachsen aus, sowas sollte verboten werden, sie war noch nicht mal 15! Und erst die Blicke von Duke und Tristan…wenn die weiter so gierig meine kleine Schwester begutachteten, würde ich sie eigenhändig erwürgen…das Schlimmste war ja, dass Serenity das gar nicht als so unangenehm aufzufassen schien, wie ich erhofft hatte. Sie wurde anscheinend wirklich langsam erwachsen, irgendwie beängstigend…ob sie schon ihre Tage hatte? Also nicht, dass ich sie das fragen würde, aber ich machte mir Sorgen…hatte von Tea gehört, dass es immer sehr schmerzhaft wäre, die ersten paar Tage und die Vorstellung, dass meine kleine Schwester Schmerzen erdulden musste, gefiel mir gar nicht…sie wurde definitiv viel zu schnell erwachsen.
 

Konnte man das nicht irgendwie stoppen? Irgendwie? Ich hatte sie zu lange nicht gesehen und sie jetzt so weiblich zu sehen, erschreckte mich. Machte sie sich schon Gedanken über die Liebe? Über Jungs? Oder vielleicht gar Mädchen? Ich mein, der Gedanke daran, dass sie sich vielleicht irgendwann in ein Mädchen verlieben könnte, störte mich nicht einmal…in Anbetracht der Tatsache, in was ich verwickelt war, war das aber auch nicht sonderlich überraschend…
 

Seufzend wende ich den Blick von ihr ab und werfe dafür Tristan und Duke einen überaus mörderischen Blick zu, den beide allerdings zu ignorieren scheinen. Tja, ich bin eben nicht Kaiba, mit seinen manchmal eisigkalten blauen Augen funktioniert das immer prächtig…
 

Ich seufze leise, ich hasse es, dass ich ständig nur noch an Kaiba denke, das macht mich fast wahnsinnig. Ich brauch eine Abkühlung. Ich erhebe mich von meinem rotschwarzen Badehandtuch, auf dem ich liege und strecke mich erstmal ausgiebig. Es ist wirklich verdammt heiß heute.
 

„Willst Du ins Wasser, Joey?“
 

Ich dreh mich zu Tristan um, der mit Duke auf einer großen Picknickdecke sitzt und mit ihm eine Runde Bauernskat spielt. Warum Tristan unbedingt ein Kartenspiel an den Strand mitgenommen hat, ist mir ein Rätsel.
 

„Klar, immerhin sind wir doch wegen dem kühlen Wasser am Strand oder nicht?“
 

Duke schüttelt den Kopf.
 

„Ich bin wegen den Mädels hier.“
 

Tz, war ja klar, dieser Weiberheld…
 

„Mit Dir hab ich auch nicht geredet, Duke.“
 

„Ich geh nachher auch ins Wasser, lass mich erst noch gegen Duke gewinnen, ja?“
 

„Das schaffst Du doch sowieso nicht, Tristan.“
 

Er wirft mir einen ganz bösen Blick zu.
 

„Verzieh Dich, ich schaff das hier schon.“
 

Ich zucke nur gleichgültig mit den Schultern, werfe noch einen sehr kurzen Blick auf Yugi, der Tea grade den Rücken mit Sonnenmilch eincremt und dreh mich dann schnell zu Serenity um, weil ich den Anblick der beiden Turteltauben nicht ertrage.
 

„Kommst Du mit, Serenity?“
 

„Ich will mich noch ein bisschen sonnen, vielleicht später.“
 

Ich seufze niedergeschlagen.
 

„Na schön, geh ich halt alleine schwimmen. Wenn was ist, ihr wisst ja wo das Wasser ist.“
 

Mit einem letzten Blick auf Duke und Tristan und einem gezischten „Finger weg von meiner Schwester“ mach ich mich auf dem Weg zum Wasser, ich brauch wirklich eine Abkühlung.
 

Ungefähr eine halbe Stunde lang dreh ich meine Runden in der Nähe vom Strand, um ein Gefühl für das Wasser zu bekommen und für die leichten Wellenbewegungen. Ich bin ein ziemlich guter Schwimmer, aber ich war lange nicht mehr schwimmen, nicht einmal im Pool, hatte durch meine Arbeit viel zu selten Zeit dafür. Kaiba hat sicherlich einen eigenen Swimmingpool in seiner Villa, der kann also vermutlich schwimmen gehen, wenn er Lust dazu hat und muss dafür nicht mal weit laufen…
 

Ach verdammt, muss ich denn andauernd an den Kerl denken? Ich sollte doch lieber froh sein, dass ich ihn schon eine Weile nicht gesehen habe. Vermutlich will er mich auch gar nicht mehr sehen, jetzt wo sein Bruder uns beim Küssen erwischt hat. Vielleicht ist es Kaiba ja peinlich…vielleicht bin ich ihm peinlich…ich bin immerhin keine Frau und Mokuba hat doch gesagt, dass sich Kaiba eine Freundin suchen soll und keinen Freund…
 

„Joey?“
 

Ich dreh mich ruckartig im Wasser um und weite erschrocken die Augen.
 

„Mokuba?“
 

Oh Gott, den wollte ich gerade am allerwenigsten sehn…wie peinlich…
 

„Also weißt Du, dass mit Deinem Bruder, also das…“
 

Mokuba macht im Wasser eine Handbewegung, die mich zum Schweigen bringt.
 

„Du musst mir nichts erklären, Joey, ich hab mit Seto gesprochen, ich hab kein Problem mit, weiß der Geier was ihr da habt. Und wenn ihr das geheim halten wollt, dann ist es nicht meine Aufgabe, daran etwas zu ändern. Liegt voll und ganz bei euch. Ich gebe euch nur den gutgemeinten Rat, das Ganze nicht auf die leichte Schulter zu nehmen. Wie ich Dir bereits gesagt hatte, diese Sache wird nicht leicht, für keinen von euch. Seto wollte mir nicht genau sagen, was sich da zwischen euch abspielt, ich bin aber sicher, dass er mir etwas verheimlicht. Und für Dich scheint diese Sache ziemlich ernst zu sein oder irre ich mich da?“
 

Ich schlucke nervös und schau mich im Wasser um, ob uns irgendjemand hören kann.
 

„Kannst Du mir versprechen, dass Dein Bruder nichts davon erfährt?“
 

„Sicher kann ich das.“
 

Seufzend streich ich mir ein paar nasse Haarsträhnen aus dem Gesicht und wende den Blick von ihm ab.
 

„Ich liebe ihn, okay? Es war nicht geplant. Ist halt irgendwie passiert. Und naja, er soll’s halt nicht wissen.“
 

„Warum nicht?“
 

Erschrocken starre ich ihn an.
 

„Du weißt doch wie er ist! Er ist Dein Bruder. Was ich mit ihm hab, ist nichts weiter als, naja…geschäftlich halt, so irgendwie…“
 

„Du meinst, nur Sex?“
 

Ich schnappe völlig perplex nach Luft. Wie alt war der Kleine nochmal? 13?
 

„Komm schon, Joey. Denkst Du, ich weiß nicht, was Männer so treiben? Gozaburo war kein Mönch, kapiert? Der hatte fast jeden Tag ne andere Dame in seinem Zimmer und ich hab auch den einen oder anderen jungen Bengel aus seinem Schlafzimmer schleichen sehn.“
 

Nun gut, das leuchtet mir ein…Gozaburo war mit Sicherheit kein Mönch und eine Ehefrau schien er auch nicht an seiner Seite zu haben…vermutlich war die ihm schon davongelaufen…würde mich bei dem Kerl nicht wundern…
 

„Was ist mit Deinem Bruder? Hat er auch…?“
 

Mokuba schüttelt lachend den Kopf, so dass er mich ganz nass spritzt, weil seine nassen Haare durch die Gegend wirbeln.
 

„Seto ist zwar auch kein Mönch, aber bei ihm kann man die Frauen an einer Hand abzählen und Du bist der erste Mann, den er überhaupt so dicht an sich herangelassen hat. Also nicht, dass es da nicht schon den einen oder anderen Typen gegeben hätte, der mehr von ihm wollte, als nur einen simplen Geschäftsvertrag, immerhin haben wir auch in die USA expandiert und da ist sowas nichts Ungewöhnliches, aber bisher hat er sämtliche Annäherungsversuche bereits im Keim erstickt.“
 

Ja, sowas sagte er ja bereits. Ich hatte aber nicht gedacht, dass es auch schon männliche Verehrer gab. Irgendwie beruhigend, dass es nicht nur mir so geht, aber gleichzeitig auch beängstigend, weil ich dadurch irgendwie noch mehr Konkurrenz habe, weiblich wie auch männlich…argh…ich hoffe inständig, Kaiba ist nicht bisexuell, mal abgesehen davon, dass er mit mir rummacht…
 

„Bevor Du Dir irgendwelche Sorgen machst, mein Bruder steht nur auf Frauen, hat er zumindest mal gesagt, weiß nicht, ob das immer noch stimmt, hab schon seit letztem Jahr keine Frau mehr an seiner Seite gesehen. Dass er sich ausgerechnet mit Dir einlassen würde, kam ziemlich überraschend.“
 

Ich schnaube leise.
 

„Wem sagst Du das…“
 

„Was hat Dich überhaupt dazu getrieben?“
 

Ich zucke mit den Schultern.
 

„Keine Ahnung. Irgendwas war da. Er hat damit angefangen, ich hab keinen Rückzieher machen wollen und tja…peng, da hatte die Falle schon zugeschnappt.“
 

Mokuba nickt.
 

„Ja. Versteh schon. Vermutlich hast Du Dich mal wieder von Seto provoziert gefühlt und er wollte Dir einfach nur mal wieder seine Überlegenheit demonstrieren und Dir zeigen, dass er sich einfach alles erlauben kann.“
 

Ein trauriges Lächeln verzieht kurz meine Mundwinkel.
 

„So in etwa. Ich bin dumm, oder? Obwohl ich das genau weiß, lass ich es zu, dass er die Oberhand behält. Ich sollte das Ganze abbrechen und vergessen.“
 

Mokuba schüttelt den Kopf und greift nach meinem Arm.
 

„Auf gar keinen Fall, Joey. Ich weiß nicht, wie lange das zwischen euch schon läuft, aber in letzter Zeit ist Seto viel ausgeglichener, er schreit nicht mehr die ganze Villa zusammen, wenn mal irgendwas in der Firma schief gelaufen ist oder einer unserer Bediensteten einen Fehler gemacht hat. Du scheinst ihm also wirklich gut zu tun. Und ich glaube, er empfindet auch etwas für Dich, allerdings bin ich mir da noch nicht so ganz sicher. In diesem Punkt ist er auch für mich ein Rätsel. Seine wenigen Beziehungen dauerten auch nie wirklich lange und wirklich glücklich schien er auch nie zu sein. Fakt ist jedenfalls, dass er es noch nie zuvor zugelassen hat, dass er mitten in einem Flur unserer Villa geküsst wird.“
 

„Er hat mich zuerst geküsst.“
 

Mokuba grinst breit.
 

„Dann ist das ja noch schlimmer. Zärtlichkeiten hat er nie von sich aus gestartet, wenn die Gefahr bestand, dass irgendwer es sehen konnte. Er wollte jegliche Gerüchte vermeiden. Da er noch minderjährig war, konnte er sich keinen Skandal erlauben, immerhin brauchte er für die Firma eine blütenreine Weste, damit man ihn überhaupt ernst nahm trotz seines jungen Alters.“
 

„Aber die braucht er doch heute immer noch, ein junger und dazu noch superreicher Geschäftsmann, der mit einem unwichtigen und armen Buchverkäufer anbändelt, wäre mit Sicherheit keine gute Schlagzeile für ihn.“
 

Mokuba winkt nur lässig mit der Hand ab.
 

„Mach Dir darüber mal keinen Kopf. Seto wird schon wissen, was er tut. Und wenn er das Risiko eingegangen ist, sich mit Dir einzulassen, dann weiß er auch, wie er mit den Folgen zurechtkommt, sollte das doch irgendwann mal an die Öffentlichkeit kommen. Und bis dahin, versuch einfach das Beste aus der Situation zu machen. Mein Bruder beißt schon nicht, man muss nur wissen, wie man ihn anpacken muss, dann wird er ganz handzahm.“
 

Er zwinkert mir kurz zu und geht in Richtung Strand.
 

„Ach ja. Seto steckt hier auch noch irgendwo, er wollte etwas weiter draußen Schwimmen. Kannst ja nach ihm suchen. Er trägt nur eine enge dunkelblaue Badeshorts und hat damit schon ein paar weibliche Badegäste beinahe in den Wahnsinn getrieben, ein paar männliche waren auch dabei.“
 

Ich erröte schlagartig, während Mokuba lachend das Wasser verlässt. Oh Gott. Kaiba in enger Badeshorts und sonst nix…
 

Aufgeregt dreh ich mich um und suche das Wasser nach ihm ab, kann ihn aber nirgends entdecken. Ich schwimme weiter raus und versuche ihn irgendwie zu finden. Wäre ich Kaiba, dann würde ich vermutlich irgendwo abseits meine Runden drehen, wo sich wenig Menschen aufhalten. Eine kleine abgelegene Bucht oder so…
 

Ich schwimme etwas nach rechts zu ein paar Klippen, wo sich niemand aufhält. Ist ein ziemlich weiter Weg bis ich endlich das Ende der Klippen erreiche und drum herum schwimmen kann. Und da, hier ist tatsächlich eine kleine Bucht, die vom Strand aus gar nicht zu sehen ist und auch vom Wasser aus kaum zu erkennen, da der Eingang zur Bucht recht schmal ist und die Bucht selbst halbmondförmig, so dass man selbst vom Eingang aus kaum den Strand am anderen Ende der Bucht ausmachen kann. Bestimmt ist Kaiba hier und dreht seine Runden, weit weg von dem ganzen Trubel.
 

Bevor ich jedoch in die Bucht hineinschwimmen kann, drückt mich eine hohe Welle plötzlich gegen einen Felsen, der neben der steilen Klippe herausragt. Autsch! Verdammt! Panisch versuche ich mich von dem Felsen abzustoßen, aber die Wellen sind irgendwie stärker geworden und ich bin ziemlich erschöpft, da ich etwas außer Übung bin. Das ist nicht gut…
 

Eine erneute Welle wirft mich mit dem Rücken gegen einen anderen Felsen, so dass mir die Luft aus den Lungen gepresst wird und ich Sterne sehe. Nackte Panik breitet sich in mir aus und ich rudere verzweifelt mit den Armen, um mich über Wasser zu halten. Ich krieg keine Luft! Die dritte Welle drückt mich unter Wasser und ich stoße hart mit dem Kopf gegen einen Felsen, der sich unter Wasser befindet und dann wird um mich herum alles schwarz.
 

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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Lunata79
2015-02-11T16:45:28+00:00 11.02.2015 17:45
Tolle Sachen, die Mokuba da erzählt.
Nur, ... wird Seto Joey noch retten können, ehe er ertrinkt?
Antwort von:  Nightprincess
11.02.2015 17:46
aber natürlich. ich kann doch joey nicht so einfach sterben lassen :))
Von:  Onlyknow3
2015-02-11T16:06:55+00:00 11.02.2015 17:06
Sehr gute Nachrichten für Joey, das was er da von Mokuba erfahren hat. doch das er jetzt vom Wasser verschluckt wird, Hilfe hoffen wir mal das Seto es mitbekommen hat was da passiert ist. Armer Joey hoffentlich geht das gut.
Mach weiter so, freue mich auf das nächste Kapitel.

Onlyknow3


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