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Happy Birthday, Joseph

...damit fing alles an, doch wie wird es enden?
von

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Fridays are bad days

Ich bin nicht abergläubisch. War ich noch nie. Ganz ehrlich nicht. Zumindest war das bis vor kurzem noch so. Heute allerdings bin ich kurz vor dem Verzweifeln. Dabei fing der heutige Tag noch ganz harmlos an. Ich war wie üblich ein klein wenig zu spät und musste wie üblich in wilder Hast meine Wohnung verlassen, um noch rechtzeitig in den Laden zu kommen. Also alles völlig routinemäßig. Bis mir an meiner Haustür einfiel, dass ich den Schlüssel für den Laden in meiner Wohnung gelassen hatte.
 

Ein kleiner Sprint hinauf in meine Wohnung erledigte dieses kleine Problem allerdings schnell und ich dachte mir noch nicht viel dabei. Ist nicht ungewöhnlich, dass ich Dinge zuhause vergesse, kein Grund zur Beunruhigung. Als ich dann jedoch den Schüssel für den Laden beim Aufschließen der Vordertür abbrach, wurde mir schnell klar, dass der heutige Tag sicher noch ein paar unerfreuliche Überraschungen für mich bereithalten würde.
 

Mit einem Anruf bei meinem Boss und dem Schlüsseldienst bekam ich dieses Problem zwar schnell in den Griff, aber es sollte nicht bei diesem einen Problem bleiben. Zwei Stunden nach Ladenöffnung fiel nämlich der Strom aus, merkwürdigerweise allerdings nur bei uns. Ich konnte beim Sicherungskasten keinen Fehler finden, vermutete also irgendeinen Kurzschluss in irgendeiner Steckdose, rief also notgedrungen einen Elektriker herbei, der sich um die Sache kümmerte. Es stellte sich heraus, dass im Lager ein Kabel in der Wand durchgeschmort war, nicht wirklich etwas Besonderes bei etwas älteren Häusern, aber verdammt ärgerlich.
 

Doch damit nicht genug, beim Einräumen einiger Bücher brach doch tatsächlich ein Regalboden unter der Last zusammen, so dass mich die herunterfallenden Bücher beinahe erschlugen. Wir hatten für solche Fälle zwar immer ein paar Ersatzbretter im Lager, allerdings war ich nun voller blauer Flecke, was wirklich schmerzhaft war. Als ich dann eine Pause machte und mir einen Schluck aus meiner Cola-Dose genehmigen wollte, war der Tag für mich allerdings endgültig gelaufen. Irgendein Schlaumeier musste die Dose nämlich vorher geschüttelt haben, bevor ich sie im Kiosk um die Ecke gekauft hatte, der ganze Inhalt der Dose ergoss sich nämlich direkt über mein T-Shirt und meine Hose. Ich hatte natürlich keine Wechselsachen dabei, so dass ich gezwungen war, den Laden für eine Weile zu schließen und mich in meiner Wohnung umzuziehen.
 

Leider kam es noch schlimmer. Denn kurz vor Ladenschluss betrat ein junger Mann den Buchladen, der hier irgendwie gar nicht hineinpasste und der nun direkt vor mir steht und mir eine, wie ich befürchte, echte, geladene Waffe vor die Nase hält. Kann es denn noch schlimmer kommen?
 

„Geld her oder ich knall Dich ab!“
 

Okay, es kann.
 

„Ganz ruhig, Junge, kein Grund gleich auf mich zu schießen.“
 

Genau, ganz ruhig Junge, mach jetzt bloß keinen Fehler! Hilfe! Ich bin zu jung zum Sterben!
 

„Gib mir einfach das Geld, dann schieß ich auch nicht!“
 

In meinen Ohren rauscht das Blut, panisch versuche ich eine Lösung für dieses Problem zu finden, mir fällt jedoch nichts ein, außer ihm einfach das Geld zu geben, das in der Kasse ist. Nur gut, dass ich vor wenigen Minuten die großen Scheine in den Safe weggeschlossen habe.
 

„Gib mir ne Sekunde, ich muss erst die Kasse öffnen.“
 

Langsam öffne ich die Kasse und behalte dabei die auf mich gerichtete Waffe genau im Auge.
 

„Das dauert mir zu lange! Beeil Dich gefälligst und schmeiß das Geld in eine Tüte!“
 

Der Typ fuchtelt wild mit der Waffe herum und schaut sich dabei immer wieder nervös im Laden um, als erwarte er von irgendwem gestört zu werden.
 

„Keine Panik man, es ist niemand sonst hier und so kurz vor Ladenschluss kommt nie jemand vorbei, wir haben hier nicht mal eine Videoüberwachung, also ruhig bleiben.“
 

Scheinbar glaubt der junge Mann mir, denn er wirkt nicht mehr so nervös und hält die Waffe wieder ruhig in der Hand, während er mich dabei beobachtet, wie ich das Geld aus der Kasse nehme und in eine Plastiktüte stecke.
 

„Mehr ist nicht drin?“
 

Ich schüttle den Kopf.
 

„Wir hatten einen schlechten Tag heute. Du weißt schon, Freitag der 13te und so. Wer kauft da schon ein Buch?“
 

„Dann mach den Safe auf! Aber zacki!
 

Mein Herz scheint mir buchstäblich in die Hose zu rutschen und doch bringe ich es tatsächlich fertig den Kopf zu schütteln und zu lügen, ohne dabei irgendwie nervös zu wirken.
 

„Ich habe leider keinen Schlüssel für den Safe und der Boss ist nicht mehr da.“
 

Mir wird die Waffe direkt an die Stirn gehalten.
 

„Du lügst! Mach den Safe auf oder Du hast eine Kugel im Kopf!“
 

Ich versuche ruhig zu atmen, damit meine Stimme nicht zittert und mich wohlmöglich verrät.
 

„Ich habe keinen Schlüssel, ich kann den Safe nicht öffnen.“
 

Der Typ schaut mich mit einem durchdringenden Blick an, als versuche er meine Gedanken zu lesen oder irgendwie zu ergründen, ob ich tatsächlich die Wahrheit sage. Vermutlich wäre er in der nächsten Sekunde einfach mit der Tüte und dem darin befindlichen Geld aus dem Buchladen gestürmt, ohne weiter nach dem Safe zu fragen, wenn nicht gerade in diesem Moment die Türglocke das Eintreten einer Person angekündigt hätte.
 

Innerhalb einer Sekunde passieren gleich drei Dinge auf einmal. Der junge Mann dreht sich erschrocken zur Seite, ich nutze den Moment seiner Unachtsamkeit, um ihm die Waffe abzunehmen und ihn bewusstlos zu schlagen, während der unerwartete Kunde den Möchtegerndieb zu Boden wirft.
 

Mit der Waffe in der Hand sinke ich in den Lesesessel hinter dem Ladentisch und schnappe keuchend nach Luft. Aus den Augenwinkeln registriere ich einen braunen Haarschopf und ich höre die Stimme, die mich seit einer Ewigkeit bis in meine Träume verfolgt.
 

„Eine falsche Bewegung und ich brech Dir beide Arme, Du Bastard!“
 

„Kaiba?“
 

Mit einer eleganten Bewegung erhebt sich Seto Kaiba und zieht den Möchtegerndieb auf die Beine, während er sich seine hellblaue Krawatte herunter reißt und dem Dieb die Hände hinter dessen Rücken fesselt.
 

„Alles okay, Wheeler?“
 

Ich bringe ein Nicken zustande.
 

„Ich lebe noch, falls Du das meinst. Danke der Nachfrage.“
 

„Lass mich los, Du Hurensohn!“
 

Kaiba drückt den Dieb den Ellenbogen ins Genick und presst ihn mit seinem ganzen Gewicht auf den Ladentisch.
 

„Halt die Klappe, Du Loser! Wheeler, ruf die Cops, die sollen sich um den Kerl kümmern.“
 

Ich nicke müde und ruf die Polizei, während der Möchtegerndieb laut protestiert, von Kaiba aber in Schach gehalten wird. 15 Minuten später ist dann auch dieses Problem beseitigt und ich schließe erleichtert die Ladentür ab, während Kaiba mich dabei beobachtet.
 

„Ist wirklich alles in Ordnung?“
 

Ich seufze leise und dreh mich zu ihm um.
 

„Mir geht‘s gut. Mir hält zwar nicht oft jemand eine Waffe an den Kopf, aber ich war schon einige Male in einer Situation in der es um Leben und Tod ging.“
 

Allerdings ist es eine Weile her und um ganz ehrlich zu sein, zittern meine Knie ziemlich heftig und meine Hände ebenfalls.
 

„Schau mal in den Spiegel, Du bist kreidebleich. Komm, ich bring Dich nachhause.“
 

Kaiba schiebt mich durch den Laden in Richtung Hintertür, nimmt mir den Schlüssel ab, verschließt die Tür hinter uns und schiebt mich dann in Richtung meiner Wohnung. Ich öffne meine Haustür und schau ihn fragend an. Er schiebt mich wortlos die Treppen hinauf zu meiner Wohnungstür, die ich ebenfalls öffne. Wieder werfe ich ihm einen kurzen fragenden Blick zu, den er kommentarlos beantwortet, indem er mich durch die Tür schiebt und ebenfalls eintritt. Er greift nach meinem Wohnungsschlüssel und verschließt die Tür.
 

In der nächsten Sekunde finde ich mich auf den Boden meines Flurs wieder, während Kaiba auf mir liegt und anscheinend versucht, mich mit Haut und Haar zu verschlingen. Er küsst mich so ungestüm, dass ich tatsächlich kurz befürchte von ihm gefressen zu werden. Es dauert ein paar Sekunden bevor ich mich und meinen Körper soweit unter Kontrolle habe, dass ich mich so bewegen kann, dass nun Kaiba unter mir liegt.
 

Unser Positionswechsel scheint ihm jedoch nicht sonderlich zu gefallen, denn schon kurze Zeit später liegt er wieder auf mir und küsst mir buchstäblich die Seele aus dem Leib. Mir bleibt kaum Zeit zum Luftholen oder für ein Wort des Protestes. Nicht einmal einen klaren Gedanken kriege ich zu fassen. Nur nebenbei registriere ich Hände unter meinem T-Shirt auf meiner nackten Haut und etwas Hartes, das sich an mein linkes Bein presst und mich erschrocken auf keuchen lässt.
 

Heilige Scheiße! Was hat der Kerl da in seiner Hose? Das Ding ist ja riesig! Zumindest fühlt es sich so an.
 

„Kaiba!“
 

„Kein Wort!“
 

Er küsst mich erneut und raubt mir auch noch das letzte bisschen Verstand und mir wird ruckartig bewusst, dass ich heute mit Sicherheit sterben werde, was mir allerdings nicht sonderlich schlimm vorkommt. Wenn ich dafür einen Seto Kaiba in mein Bett kriege, ist mir alles Recht!
 

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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Salatgurke
2015-01-12T21:28:26+00:00 12.01.2015 22:28
Das Kapitel gefällt mir ^^
Freue mich schon auf das nächste!
Von:  Lunata79
2015-01-10T13:01:23+00:00 10.01.2015 14:01
Nettes Kapitel. Endlich geht es weiter.
Von:  Onlyknow3
2015-01-10T12:51:25+00:00 10.01.2015 13:51
Wahnsinn die Geschichte gefällt mir habe alle Kapitel durch gelesen und muss sagen das sie Seto von einem Kapitel zu nächsten steigert um an joey heran zu kommen. Darum behaupte ich auch mal schlicht und ergreifen das, das mit der Pralienenschachtel eine difuse Lüge war um Joey nicht die Wahrheit über seine Gefühle sagen zu müssen. Das passt zu Seto und seinem Spieltrieb bei Joey. Mach weiter so, freue mich auf das nächste Kapitel.

LG
Onlyknow3


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