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Der Feind in meinem Bett

Caleb lernt Phobos einmal ganz anders kennen.
von

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Krönung mit Überaschungen

Titel: Der Feind in meinem Bett

Untertitel: Krönung mit Überaschungen

Teil: 11/??

Autor1: Yamica

Email: yamica@craig-parker.de

Autor2: Chelidona

Fanfiction: W.I.T.C.H.

Rating: PG-16

Inhalt: Caleb wird gefangen und von Cedric verhört. Doch dessen Methoden widerstreben selbst Phobos, der sich des Rebellen annimmt und ganz andere Seiten an ihm und auch an sich selbst entdeckt.

Pairing: Phobos/Caleb

Warnung: [slash][gewalt][rape]

Archiv: ja

Disclaimer: W.I.T.C.H. ist Eigentum von Disney Enterprises, Inc 2005 und wir verdienen keinen Cent hiermit.
 


 

Die Krönung war jedoch das letzte, woran Caleb dachte, als er gemeinsam mit Phobos dessen Räume betrat, nachdem er sich von Elyon und seinem Vater verabschiedet hatte.
 

"Hätten wir den Ausflug lieber nicht machen sollen?", erkundigte Phobos sich besorgt. Auch seine Gedanken hingen eigentlich am nächsten Tag.
 

"Doch, doch...es war sehr...nett", war das Einzige was Caleb spontan einfiel.
 

"Was ist es dann?"
 

"Ich vermisse sie."
 

"Nicht nur du." Phobos lächelte leicht melancholisch. "Sie hat mir die schönste Zeit in meinem Leben geschenkt." Und jetzt meinen Untergang gebracht, fügte er in Gedanken dazu.
 

"Sie war lange bei dir, nicht? Erzählst du mir etwas von ihr?"
 

"Fast sechs Jahre." Phobos lächelte. "Aber sie war erst 19 als sie zu mir kam ... so naiv und temperamentvoll wie du heute ... aber anders trotzdem. Und obwohl sie so jung war konnte sie sich durchsetzen - sie hat mir wenig durchgehen lassen, aber sie hat mir auch Spielkameraden ersetzt. An ihrem ersten Tag bekamen wir Ärger weil wir im Palastgarten getobt hatten und unsere Kleider zerrissen hatten." Er sah zu Caleb. "Du musst doch schon von deinem Vater wissen wie sie war. Er wird es besser wissen, als ich. Ich war noch ein Kind, als sie ging, gerade acht. Und für mich ... war sie das Zentrum meiner Welt gewesen. Ich kannte niemanden anders wie sie, sie war eigentlich die einzige Person die wirklich mit mir geredet hat, auf einer Ebene. Vermutlich ist meine Wahrnehmung etwas verzerrt."
 

Caleb lächelte leicht. "Vater sah sie nur als Frau....du weisst was ich meine. Aber du....du hast sie mit den selben Augen gesehen wie ich..."
 

"Das stimmt natürlich ...." Phobos lächelte plötzlich. "Das mit den Männern und den Frauen hat sie mir übrigens erklärt kurz bevor sie gegangen ist. Ich war so entsetzt."
 

"Was hat sie dir erzählt?"
 

"Nun ... sie meinte mit acht Jahren wäre ich schon alt genug um zu wissen wie Kinder gemacht werden. Und ich wollte mir meine Eltern doch nicht nackt vorstellen! Aber sie hat mir alles im Detail erklärt - auch dass es nicht nur ums Kinder machen geht." Phobos wurde ein wenig rot.
 

"Nicht?"
 

"Err .... ich sehe bei dir ist sie nie so weit gekommen", hustete Phobos. "Oder warum fragst du?"
 

Caleb zuckte mit den Schultern. "Keine Ahnung. Was genau macht man denn um Kinder zu machen?"
 

Der Prinz sah ihn entsetzt an. Er fühlte sich eigentlich nicht berufen den Jungen aufzuklären. Besonders da ... er unterbrach seine Gedanken. "Dein Vater hat dich nie aufgeklärt? Über Sex?"
 

"Sex..? Ehm.....dass ist das, wenn Männer in der Taverne hoch gehen mit den Frauen, oder?"
 

"Mit den Huren, ja." Phobos strich sich über die Haare. "Ja ... also ... wenn du eine schöne Frau siehst, reagiert dein Körper nicht manchmal? Du bist doch schon fünfzehn."
 

"Ja klar.....bei Corny zum Beispiel...da wird mir ständig heiss und kalt....sie ist ja ganz süss, aber manchmal ein Biest."
 

"Ich rede jetzt von einem bestimmten Körperteil", ermunterte Phobos ihn.
 

"Ja, mein Kopf wird ganz heiss..."
 

Phobos sah ihn fassungslos an. "Du hattest noch nie einen Steifen?", erkundigte er sich mit ungewohnt vulgären Worten.
 

Augenblicklich wurde Calebs Gesicht knallrot und sein Kopf war heiss, bei Phobos' Ausbruch.
 

"Eben." Phobos war auch etwas rot geworden. "Deine Mutter war damals jünger als ich jetzt und so viel besser ... also, das hat eben durchaus eine Funktion. Also dass du hart wirst. Dann kannst du nämlich in ein Mädchen eindringen - hast du ein Mädchen schon mal nackt gesehen?"
 

"Leider...", platzte es aus Caleb heraus. "Können wir...das Thema wechseln...?"
 

"Wieso jetzt?" Phobos war sofort angezogen von der Möglichkeit Caleb zu ärgern. "Ist dir das peinlich?"
 

Caleb war ins Ankleidezimmer gelaufen, um nach seinem kleinen Vogel zu sehen, den er in einer Kartonschachtel untergebracht hatte. Behutsam nahm er das Tierchen heraus und untersuchte seinen Flügel höchst konzentriert, in dem Versuch Phobos zu ignorieren.
 

"Du bist fünfzehn, du solltest es wirklich langsam wissen", bemerkte Phobos, der Caleb gefolgt war. "Wenn du deiner Corny ein Kind machst ohne dass du es beabsichtigst, wirst du gewaltigen Ärger bekommen."
 

"Ihr ein Kind machen? Dann muss ich sie ja heiraten! Ich glaub nicht dass ihr das gefallen würde."
 

"Nun, üblicherweise heiratet man erst ... aber nötig ist das nicht." Phobos überging Calebs etwas verwirrende Annahme, dass seine Freundin ihn nicht heiraten wollte.
 

Langsam setzte Caleb sich, um Phobos anzusehen, da der Spatz inzwischen wieder putzmunter schien und auf der Bettdecke herum hüpfte.
 

"Dem Vogel geht es besser .... wo war ich. Du musst nur mit einer Frau schlafen und sie kann schwanger werden. Ehm, Frauen haben eben dieses Loch zwischen den Beinen, da führst du dein .... Glied ein ... und der Grund warum Männer Frauen dafür zahlen ist, dass es ihnen Spass macht."
 

"Das macht Spass? Tut ihr das nicht weh? Ich mein...." Calebs Gesicht schien sich nicht entscheiden zu können, ob es blass werden sollte oder rot, als er sich an etwas anderes erinnerte.
 

"Da kommt nachher ein Kind durch, also dehnbar genug sind Frauen. Es tut ihnen weh wenn sie verkrampft sind und du sie vorher nicht ordentlich entspannt hast, wenn sie unerfahren und nervös sind ... deine Mutter hat mir das alles erzählt als ich acht war, übrigens."
 

"Klingt aber sehr nach Erfahrung...."
 

"Ich habe kein Interesse an Frauen", erklärte Phobos knapp. "Jedenfalls ... du befruchtest damit die Frau und wenn sie empfängnisbereit war bekommt sie dann ein Kind. Wobei du auch Schweineblasen oder ähnliches nehmen kannst wenn du es verhindern willst. Laut deiner Mutter fühlt sich das aber nicht so gut an, und ich möchte nicht wissen woher sie das wusste."
 

"Ich auch nicht.....du willst also nie Kinder? Wieso nicht?"
 

Phobos strich sich über die Stirn. "Erstens find ich Kinder unerträglich. Zweitens finde ich Frauen nicht attraktiv. Und ich sehe nicht ein, warum ich unbedingt ein Kind brauche wenn ich dazu erst eine Frau haben muss."
 

"Aha....schade....dann wirst du ein sehr einsames Leben führen...so ohne Frau...ich kann mir vieles vorstellen, aber nicht alleine alt zu werden."
 

"Ich werde vermutlich nicht sehr alt und einsam war ich immer", erklärte Phobos. "Ausserdem ..." Er atmete durch. Es war nun Zeit Caleb zu erklären, was mit ihm passiert war. "Schau mal, Caleb", begann er unbewusst den Tonfall Hekaras imitierend. "Es gibt auch Männer die kein Interesse an Frauen haben, sondern Männer bevorzugen. Du kannst so keine Kinder zeugen, aber es gibt andere Dinge ... zum Beispiel was Cedric mit dir vorhatte."
 

Caleb zuckte zusammen und sah Phobos unsicher an.
 

"Normalerweise natürlich freiwillig auf beiden Seiten", beeilte Phobos sich zu versichern, sehr verlegen. "Ich meine ... er wollte dich vergewaltigen. Er ... er war schon in Position als ich kam. Um ... ja, aber es tut nicht immer weh ... was ich sagte mit entspannen ... und .... schliessen wir das Thema ab?"
 

Panisch nickte Caleb, der blanke Horror stand in seinen Augen und Phobos konnte erkennen, dass der Jüngere sich gerade ausmalte, wie Cedric ihm noch mehr hätte weh tun können, als er es ohnehin schon getan hatte.
 

Phobos strich ihm leicht über die Schulter. "Es hätte nicht mehr weh getan ... als das was er schon getan hatte," murmelte er. "Und ... ich bin ja gekommen."
 

"Warum.....warum tut man so was...wenn.....wenn es doch eigentlich schön sein sollte...?"
 

"Weil ... ich weiss nicht", gab Phobos zu. "Es demütigt den anderen, zeigt die eigene Macht ... vielleicht überwältigt einen auch das eigene Verlangen ...es ist nichts was von Natur aus gut ist, Caleb. Man kann es nur schön machen."
 

"Wie...von Natur aus gut...wie macht man dass dann?"
 

"Du meinst Männer und Frauen?" erkundigte Phobos sich. "Keine Ahnung."
 

Caleb schluckte. "Und...anders..?"
 

Phobos blinzelte. Mit der Frage hatte er nicht gerechnet. "Na ja ... man hat ... also Vorspiel ... man erregt sich gegenseitig ... küssen ... und ... vorbereiten ... es muss nicht einmal mit eindringen sein, man kann sich auch oral befriedigen, und ... " Er stoppte, als er etwas verspätet bemerkte, dass seine Hand immer noch auf Calebs Schulter ruhte.
 

"O-okay...", machte Caleb, dem dies bis jetzt entgangen war und der nur durch Phobos' Unterbrechung darauf aufmerksam wurde.
 

Hastig nahm Phobos sie zurück. "Na ja ... ich nehme an es ist immer ähnlich ... aber vielleicht solltest dir das jemand anders erklären."
 

"Warum jemand anderes, wenn du dich doch auskennst..." Er gähnte verhalten. "Aber vielleicht morgen Abend....wenn wir mehr Zeit haben."
 

"Morgen Abend?" Phobos seufzte und schüttelte leicht den Kopf. "Ich glaube nicht, dass wir uns dann sehen werden, Caleb."
 

"Wird das Fest so lange dauern...?"
 

Phobos lachte humorlos auf. "Caleb, so naiv kannst selbst du nicht sein. Was glaubst du wird mit mir passieren morgen?" Er wandte sich ab und sah zum Fenster hinaus. "Das hier ist meine letzte Nacht in Meridian."
 

"Was? Wieso? Wegen den Wächterinnen? Sie werden dir nichts tun, keine Angst..."
 

"Das liegt nicht an den Wächterinnen ... das Orakel ist hinter mir her seit 13 Jahren. Den Thron usurpieren ist in Meridian ein ganz anderes Verbrechen als in jeder anderen Welt - ich werde keinesfalls in Meridian bleiben können. Wenn die Wächterinnen mich erwischen ... werde ich nie mehr etwas anderes sehen als das Innere der Gefängnisse Kandrakars." Wenn er nicht fliehen konnte. Phobos sah auf den Boden, sein Gesicht versteinert. Er hatte Panik vor dem morgigen Tag. Die Versuchung war stark alles rückgängig zu machen.
 

Doch dann spürte er Calebs Hand auf seinem Arm. "Elyon wird das nicht zulassen....ganz bestimmt nicht."
 

"Soll Elyon die Tradition fortführen, Kandrakar zu verärgern?" Phobos sah wieder zu Caleb und seine Verbitterung aber auch Verzweiflung waren in seinem Gesicht deutlich gespiegelt. "Ihr denkt beide, ihr könntet die Welt ändern ... aber ihr habt den Preis gesehen den Meridian bezahlt hat als ich es tat."
 

"Aber man lernt doch aus Fehlern..."
 

"Es ist nicht ganz das Gleiche wie wenn ein Kind lernt, dass ins Feuer fassen eine schlechte Idee ist. Mach dir nichts draus - ihr werdet mich nicht vermissen."
 

Caleb schluckte. Eigentlich sollte Phobos ihm ja überlassen, was er zu tun und zu lassen hatte. Doch der morgige Tag war noch nicht vorbei und bekanntlich kam nichts so, wie es geplant war. Er würde sich dann morgen Gedanken darüber machen, nicht mehr heute, denn das brachte nur schlechte Träume.
 

Der Andere lächelte etwas und legte seine Hand auf Calebs. "Sag nicht, dass du nicht glaubst ich habe es verdient. Und es ist nicht so, dass ich nicht immer geahnt hätte, dass es irgendwann vorbei ist."
 

"Aber..." Einen Moment lang schloss Calebs Hand sich um die von Phobos, ehe er resigniert los liess und sich in die Kissen sinken liess. Der kleine Spatz hatte sich auch schon wieder ins Kistchen gesetzt und schlief nun aufgeplustert und zufrieden. Einen Moment lang sah Caleb hoch zu Phobos und er wusste, er würde den anderen wieder die ganze Nacht unruhig in seinem Schlafzimmer auf und ab gehen hören.
 

"Schlaf gut, Caleb - du brauchst ihn", sagte Phobos leise, eher den Raum verliess.
 

Lange Zeit noch lag Caleb wach und blickte zu dem hohen Fenster hinaus in die sternenklare Nacht. Eine Sternschnuppe erschien und verglühte am Himmelszelt, während Caleb die Augen schloss und sich fest etwas wünschte.
 

Wie von Caleb prophezeit tigerte Phobos unruhig ins seinem Zimmer auf und ab, bevor er auf den Balkon trat um die kühle Luft zu geniessen. Aber auch sie beruhigte ihn nicht. Er wusste, er hatte alles verloren - wegen Caleb und seiner Mutter. Aber selbst wenn er die Macht noch hätte und sie nicht wieder Meridian zurückgegeben hätte zum grössten Teil - er glaubte nicht, dass er es noch schaffen würde so zu leben wie vorher. Caleb hatte sein Leben gründlich auf den Kopf gestellt und wollte nicht einmal anerkennen, dass er Phobos ruiniert hatte. Am frühen Morgen fiel er aber doch in einen unruhigen Schlaf auf einem Balkonstuhl. So fand Caleb ihn vor.
 

Da es noch zu früh zum Aufstehen war, holte Caleb eine Decke, die er über Phobos legte, der schon ganz kühl war und besorgt kniete der Rebell neben ihm nieder und beobachtete ihn und dann den kommenden Sonnenaufgang, der einen wunderschönen Tag versprach.
 

Phobos erwischte nur noch die letzten bisschen orangen Himmel, als er langsam zu sich kam. "Wo ...." Verwirrt blinzelte er Caleb an.
 

Der blickte lächeln zu ihm hoch. "Du hast das Beste verpasst", meinte er grinsend und stand auf.
 

"Was denn?" Phobos streckte sich etwas und bemerkte die Decke. "Hast du etwa?"
 

"Es ist ziemlich frisch, so lang die Sonne noch nicht auf ist, findest du nicht?"
 

"Ja, schon. Aber eigentlich sollte ich mich um dich kümmern, nicht umgekehrt." Indigniert sah Phobos dann auf seine Kleidung herunter. "Wie sehe ich denn überhaupt aus?"
 

"Na ja...verschlafen? Willst du zuerst ins Bad?"
 

"Ja. Danke." Caleb benahm sich in Phobos Gemächern wirklich schon wie zu Hause. Aber erst ging Phobos in seinen okkupierten Ankleideraum um sich neue Sachen zu holen. Makellos wie immer erschien er eine Dreiviertelstunde später wieder.
 

Caleb pfiff leise. "Also so steckt dich sicher niemand in einen Kerker...."
 

"Was? Wieso?" Verwirrt sah Phobos an sich herunter.
 

"Zu hübsch. Puppen tut man in die Vitrine, nicht in den Kerker."
 

"Haha", grummelte Phobos. "Puppe ..." Er konnte jedoch nicht ganz verbergen, dass ihn das Kompliment freute.
 

Caleb aber schien es nun eilig zu haben ins Bad zu kommen, damit er schnell fertig war, um noch etwas Zeit mit Phobos in dessen Arbeitszimmer zu verbringen, ehe dieser zur Zeremonie musste. "Wir sehen uns nachher", meinte Caleb zuversichtlich und schielte schon ständig aus dem Fenster, um die Ankunft der Wächterinnen abzupassen.
 

"Wo willst du denn hin?", erkundigte Phobos sich erstaunt.
 

"Nirgends...was meinst du? Ich wart hier auf dich...." Caleb hoffte, dass Phobos es so sah, dass Caleb einfach darauf vertraute, dass er zurück kommen würde.
 

"Willst du nicht mit zur Zeremonie?"
 

Caleb hatte sich auf den Schreibtisch gesetzt. "Nein, ich weiss dass du zurück kommen wirst."
 

"Aber du willst es gar nicht sehen ... du hast so lange darauf hingearbeitet, dass Elyon die Macht übernimmt ... und du vertraust mir?"
 

Caleb brauchte nicht antworten, sondern lächelte nur und nickte.
 

"Nun, du musst es am besten wissen ... du bist frei." Phobos wirkte recht enttäuscht. "Es war schön mit dir hier zu wohnen."
 

"Ja, man gewöhnt sich an alles...", meinte Caleb grinsend. "Du solltest gehen, ich kann die Krönungsmusik schon hören..."
 

Phobos nickte leicht. Caleb schien zu glauben, dass er zurück kam, aber er hatte jetzt nicht die Kraft zu streiten. Er beeilte sich zu Elyons Gemach zu kommen.
 

Diese erwartete ihn bereits aufgeregt und umarmte ihn erst einmal stürmisch.
 

"Nur noch ein bisschen Geduld." Er nickte kurz den Stiefeltern zu. "Sind wir bereit?"
 

Elyons Stiefeltern nickte und auch das Mädchen strafte die schmalen Schultern. "Bereit.....komm..." Doch dann schnappte sie ihn wieder an der Hand und zog ihn hinter sich her zum Thronsaal und vernichtete damit seinen geplanten, letzten, würdevollen Gang.
 

"Elyon - wirklich - du bist gleich Königin", protestierte er.
 

"Genau, und dann kann ich tun und lassen was ich will....", strahlte sie und blieb vor dem Thron stehen. "Bereit?" Sie sah zu Phobos hoch.
 

Er nickte leicht und sah sich um. Der Raum war voll mit Wachen, aber auch mit den wichtigsten Bürgern Meridians, die alle äusserst misstrauisch auf ihn schauten. "Elyon, knie dich nieder."
 

Brav tat das Mädchen, was verlangt wurde.
 

Von einem seiner Diener nahm Phobos die Krone in die Hand. "Bist du bereit, deine Kraft und dein Herz für Meridian und sein Volk einzusetzen und dein Leben in den Dienst deines Landes zu stellen?"
 

"Ja das bin ich."
 

Langsam platzierte Phobos die Krone auf Elyons gebeugten Kopf. Der Saal hielt den Atem und ein leichtes Schielen zeigte Phobos seinen Gärtner Dakar, der deutlich zwischen Hoffnung und Misstrauen schwankte, seine Familie wieder bei sich. "Erhebe dich, Elyon, Königin von Meridian und

führe dein Volk wieder zum Licht."
 

Und das Licht erschien! Umhülle Elyon wie ein Kokon und festigte so ihre ganze Kraft und Macht. Erst als sie zu ihrem Thron hoch schritt verblasste er langsam.
 

Elyon wandte nun an Phobos und die anwesenden Bewohner Meridians. "Mit dem heutigen Tage obliegt mir nicht nur das Wohl Meridians und all seiner Bewohner, sondern auch eine Macht, der ich mir vollstens bewusst bin. Niemals werde ich sie zu unrecht missbrauchen oder böses mit schaffen. Doch ich bin jung und sehe viele Dinge anders als ihr. Ein Land kann nicht von einem einzigen Wesen regiert werden, denn Individuen können Fehler begehen..." Dabei wanderte ihr Blick zu ihrem Bruder. "...und sie können sich falsch entscheiden. Doch sie können lernen und es besser machen indem sie gemeinsam Hand in Hand arbeiten.
 

Ich weiss nun, dass viele nicht glücklich waren unter der vergangenen Herrschaft, doch ich glaube an meinen Bruder und er wird euch nicht mehr enttäuschen...." Nun lächelte sie wieder offen und ging zwei Stufen hinab auf Phobos zu und hielt ihm ihre Hand entgegen. "Wir werden Meridian gemeinsam regieren. Mit der Kraft zweier Herzen und zweier Seelen, soll das Land von neuem erblühen und in eine sichere Zukunft blicken. Phobos..." Noch immer hielt sie ihm die Hand entgegen.
 

Elyon hätte mit dieser Rede jeden Preis für Untertreibung gewonnen. Fehler begehen? Viele von euch waren nicht glücklich? Fassungslos wie alle anderen im Saal sah Phobos zu seiner Schwester. Zögernd nahm er ihre Hand, zu verwirrt um auch nur ein Wort zu sagen.
 

Erneut erschien ein helles Licht um Elyon, wanderte nun aber auch auf Phobos über.
 

"Bist du bereit es noch einmal zu wagen? Mit allen Konsequenzen und Pflichten, die einem König abverlangt werden?"
 

Hilfesuchend sah Phobos sich um. "Ja", brachte er dann schwach heraus, als er nicht aufwachte.
 

Weisse Magie durchflutete ihn und mit einem Schlag wurde ihm bewusst, dass die Magie die er nun besass grösser war, als die, welche er zuvor je besessen hatte und nicht zulassen würde, dass er sie missbrauchte.
 

Er zitterte etwas. "Elyon", flüsterte er. Das wäre nicht nötig gewesen, denn die feierliche Atmosphäre war durch allgemeines Raunen gestört.
 

Durch grosse, offene Fenster stürmten die fünf Wächterinnen und landeten vor Elyon und ihrem Bruder. Doch etwas seltsames schien vorzugehen und keines der Mädchen griff an.
 

"Ihr habt die Krönung verpasst", bemerkte Phobos ironisch.
 

"Phobos...", kicherte Elyon und knuffte ihn in die Seite.
 

"Elyon du....er....", stotterte Will.
 

"Er hat dich ja gar nicht ausgesaugt", brachte Hay Lin es auf den Punkt.
 

"Iiieh, eklige Vorstellung", meinte Cornelia und trat näher. "Du bist Königin?"
 

Elyon strahlte und nickte. "Ja....es hat alles seine Ordnung..."
 

Derweilen wartete Caleb vergeblich auf die Ankunft der Wächterinnen, da sie das Schloss von einer anderen Seite her angeflogen hatten. Gelangweilt blätterte er in den Akten herum, die auf dem Schreibtisch lagen. Er verstand nicht wirklich, was all die Zahlen und die Namen zu bedeuten hatten, also klappte er sie wieder seufzend zu und spielte mit einer Schreibfeder.
 

In den Kerkern bewegte sich ein riesiger Schatten langsam in Richtung Palast - die Wachen rannten ängstlich davon als sie sahen, wer sie sich befreit hatte und mit hassverzerrtem Gesicht auf sein Ziel zuglitt.
 

Phobos sah die Wächterinnen an. "Nein, der Plan wurde geändert. Auch wenn Elyons letzter Teil ungeplant war."
 

"Was hast du getan? Ihm nen Tritt verpasst?", grinste Irma.
 

"Eher nicht...", meinte Taranee und wies die Freundin daraufhin, dass beide Geschwister auf der selben Schwelle standen.
 

"Oh...ihr seid...du hast....ihr wollt....gemeinsam?"
 

"Ich fürchte ja", stöhnte Phobos. "Elyon ist dir bewusst, dass du dir gerade Ärger mit Kandrakar einhandelst?"
 

"Ich gebe dir nur eine Chance, du bist schliesslich mein Bruder und ich liebe dich. Meinst du ich will dich im Gefängnis besuchen, wenn ich dich bei mir haben kann und du mir helfen könntest?"
 

Phobos Gesicht war ebenso ungläubig wie das der Wächterinnen. "Es gebe genügend andere ...", begann der frischgebackene König, wandte sich dann aber abrupt an. Auf dem Thron war ein Flüsterer erschienen und er eilte hastig zu ihm. "Cedric ...", sagte er dann vernehmlich und geschockt. "Caleb!"
 

"Was ist...?" Verwirrt sah ihn Elyon an und auch die Wächterinnen horchten auf bei der Erwähnung des Namens ihres tot geglaubten Freundes.
 

Jener ahnte nichts von der Aufregung, sondern wunderte sich, als etwas gegen die Tür krachte, die beim ersten Mal aber nicht nachgab. Er lachte nur leise. "Schon zu viel Wein getrunken, Phobos? Die Feier schon vorbei?", wollte er wissen und sprang vom Tisch, um zur Tür zu gehen.
 

Er entkam nur knapp den Splittern der berstenden Tür. Cedric füllte den ganzen Rahmen. "Ich sehe du hast dich gut gestellt mit dem Prinzen du kleines Dreckstück." Bedrohlich beugte er sich zu Caleb hinunter. "Ich war noch nicht fertig letztes Mal."
 

"Cedric --- er ist entkommen und auf dem Weg zu meinem Gemächern ... Caleb ist ganz allein." Instinktiv sprang Phobos hoch und flog aus dem Fenster.
 

Die Wächterinnen und Elyon sahen sich nur kurz an, ehe sie Phobos folgten, doch auch für jenen wurde die Zeit knapp, denn Cedric drängte Caleb bereits durchs Zimmer zurück.
 

Der Junge war fast gelähmt vor Schreck und Gefangener seiner Erinnerungen, als er panisch den Kopf schüttelte. "Nein! Hau ab! Lass mich in Ruhe! Phobos wird dich zu einer Handtasche verarbeiten, wenn er das erfährt."
 

"Phobos scheint aber leider nicht hier zu sein", zischte Cedric. "Er hat dich ganz allein gelassen ...." Roh griff er nach Caleb und hob ihn in die Höhe. "So ein schönes Bürschchen ... ich kann mir denken, was Phobos gerne mit dir macht."
 

Caleb starrte in die entsetzlichen Reptilienaugen und versuchte frei zu kommen. Schliesslich rutschte er durch den Schlangenschwanz und knallte zu Boden und kroch dort rückwärts zum Schreibtisch von Phobos.
 

"Du kannst mir nicht entkommen", höhnte Cedric. "Dieses Mal werde ich deinen kleinen Hintern bekommen ... ich will dich noch einmal schreien hören." Gnadenlos wickelte sich sein Schwanz um Calebs Bein und zog ihn wieder hinaus.
 

"Nein, bitte nicht", winselte Caleb und zappelte in purer Verzweiflung, doch das brachte ihm nicht wirklich viel, er stürzte nur wieder zu Boden und schlug sich den Kopf an, was ihn kurz benebelt liegen liess.
 

"In einer Robe wirkst du so appetitlich ... ich nehme auch Phobos Werk. Der Perversling." Mit einem Riss war die Robe geöffnet. "Und keine Unterwäsche. Lustknabe." Langsam fuhr er mit seinem Finger Calebs Bein hoch.
 

Immer heftiger schüttelte Caleb den Kopf und unweigerlich schossen Tränen in seine Augen.
 

Cedric fesselt Caleb sorgfältig mit den Resten der Robe. "Ich tu dir auch den Gefallen ... da du ja auf grosse blonde Männer zu stehen scheinst ...." Einen Moment später war er in seiner menschlichen Form, wirkte jedoch nicht weniger bedrohlich. "So magst du es, oder ..."
 

"Nein!", wimmerte Caleb. "Nicht...nicht wieder weh tun......"
 

"Oh doch," grinste Cedric. "Ich werde dir richtig weh tun - und dieses Mal hilft Phobos dir nicht." Langsam öffnete er seine Robe.
 

Caleb blieb nur noch die Augen zusammen zu kneifen und stumm nach Phobos zu rufen. //PHOBOS! Hilf mir! Bitte hilf mir......//
 

"Cedric." Phobos Stimme war nicht laut, aber so eiskalt dass es Cedric sichtlich schauerte. Der König stand in der Tür vom Balkon. "Halt dich von ihm fern."
 

Hinter Phobos erschienen nach und nach die Wächterinnen und Elyon.
 

"Ich sagte, halt dich fern von ihm", zischte Phobos, als Cedric sich nicht bewegte. Drohend streckte er den Arm aus. "Wenn du ihm auch nur ein Haar gekrümmt hast ...."
 

Langsam wich Cedric zurück und liess Caleb fallen, der apathisch liegen blieb.
 

Die Wächterinnen kamen drohend näher geflogen und Cedric zischte leicht. So würde er ihnen niemals entfliehen können. Mit lautem Gebrüll nahm er seine riesige Schlangenform an und schlug einmal quer mit dem Schwanz durch den Raum, um alle zurück zu drängen.
 

Bevor er bewusst registriert hatte, wohin Cedric zielte, war Phobos bereits neben Caleb und stiess ihn beiseite. Den anschliessenden Schlag konnte er nicht abfangen und er wurde gegen die Wand geschleudert. Ein wenig konnte er den Aufprall abfedern, doch er blieb etwas benommen liegen, während Rosenranken auf Cedric zuschossen.
 

Was das riesige Ungeheuer aufbrüllen liess, doch er schlug erneut aus, um sich los zu reissen und den Raum dann fluchtartig zu verlassen.
 

Elyon war zu Phobos geeilt, um zu sehen, ob er in Ordnung war, während die Wächterinnen Cedric bereits verfolgten.
 

"Geh mit ihnen", keuchte Phobos etwas atemlos. "Vielleicht brauchen sie deine Hilfe ..."
 

Elyon nickte und folgte den anderen. Phobos blieb alleine in seinem Arbeitszimmer zurück mit einem apathisch wirkend Caleb, der zwar unverletzt schien, sich aber nicht regte.
 

Vorsichtig, da sein ganzer Körper vor Schmerzen schrie, krabbelte Phobos auf ihn zu und begann langsam die Fesseln zu lösen. "Caleb ... wir sind da ... er ist weg ..."
 

Erst nach einigen Minuten bewegte Caleb leicht den Kopf und blickte hoch zu Phobos. Sekunden verstrichen, schienen zu Stunden zu werden, ehe der Junge leise aufschluchzte und sich an Phobos Brust warf und sein Gesicht in dessen Robe vergrub.
 

Automatisch, aber etwas unbeholfen, schlossen Phobos Arme sich um den zitternden, nackten Körper. "Es ist gut, er ist weg", murmelte er, während er ihm leicht über den Rücken strich. "Er wird dir nie wieder etwas tun."



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  sumomo_hioru
2008-04-24T18:17:03+00:00 24.04.2008 20:17
*schnüff*
armet caleb...
ICH HASSE DICH CEDRIC!!!!
*heul*
hoffendlich erhohlt er sich bald
Von:  zwergkaetzchen
2007-01-04T16:41:06+00:00 04.01.2007 17:41
Das nenn ich mal ne Aufklärung à la Phobos xDDDD
Also ich find die FF echt super geil, und dein Schreibstil is auch klasse. Wirklich gut geworden das Ganze^^
lg
sunny :3


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