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Wahre Liebe

Tyka
von

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Plappermaul Brooklyn

Tja, nach langer Zeit kommt wieder ein neues Kapitel. Sorry, dass ich es so spät hochlade, aber ich bin in letzter Zeit mit Arbeit total ausgelastet und ich wollte vorher noch das 300 Kommi Bild zeichnen (wer nicht weiß was ich meine, sollte mal bei meinen Fanarts reinschauen).

Zumindest denke ich mal, das euch dieses Kapitel gefallen wird, mir hat es zumindest Spaß gemacht es zu schreiben.
 

Legende:

"jemand spricht"

/jemand denkt/
 


 

29. Kapitel: Plappermaul Brooklyn
 

Tala stöhnte und ächzte, als er sich den Schweiß von der Stirn wischte und zitternd aufstand. Er verließ die kleine schäbige Klokabine und schleppte sich zum Waschbecken, über den ein zerbrochener Spiegel hing, indem er aber immer noch sein blasses und verschwitztes Gesicht erkennen konnte.

Als er sich so sah, mit den müden, aber nun wieder klaren Augen, fühlte er sich noch viel schäbiger als ihm ohnehin schon zumute war, und er hatte Angst sich gleich wieder übergeben zu müssen, als ob ihm die Stunde über der Kloschüssel nicht schon gereicht hätte.

Er drehte den Wasserhahn auf, der nur ein knarren und dann einen dünnen Wasserstrahl von sich gab.

Tala spülte sich den Mund aus und wischte sich auch das Gesicht ab. Handtücher, oder Papiertücher gab es leider nicht, also ließ er das Wasser einfach von seinem Gesicht tropfen und betrachtete sich weiter im Spiegel.

Er hatte das Gefühl seinen gesamten Mageninhalt ausgekotzt zu haben, aber dennoch war ihm immer noch übel. Wenigstens war er wieder klar im Kopf und somit kamen auch die Schuldgefühle. Allerdings waren die auch schon gekommen, nachdem ihm Ray aus dem Haus geschmissen hatte. Die plötzliche Erkenntnis auf den Boden vor Tysons Haus zu liegen hatte ihn getroffen wie ein Faustschlag und auf einmal war ihm klar geworden, was er eben dort gemacht hatte. Er hatte Tyson vergewaltigen wollen!

Nur für den Moment hatte er mit dieser Erkenntnis auf den Boden gesessen, bis er sich aufraffen konnte und weggerannt war. Er weiß nicht mehr wie lange und wie weit er gerannt war, aber irgendwann kam in ihn ein Brechgefühl hoch und er war in die nächste öffentliche Toilette gerannt und hatte dort den ganzen Wodka, den er zu sich genommen hatte, wieder erbrochen. Die Toilette war schäbig und roch nach Fäkalien, aber irgendwie hatte er das Gefühl hier herzugehören. Denn schmutzig fühlte er sich auch. Was hatte er Tyson da nur angetan aus seiner Eifersucht heraus?!

Natürlich war er enttäuscht und wütend gewesen, als er erkennen musste, dass zwischen Tyson und Kai doch noch nicht alles aus war. Das hatte er sich zumindest gedacht in seiner Einsamkeit, so hatte er sich also die Wodkaflaschen gekauft und eine nach der anderen runtergekippt. Aber der Auslöser von allen war dann Tysons frühes Zurückkehren. Tala hatte sofort den Knutschfleck an seinen Hals erkannt und eins und eins zusammengezählt. Obwohl er dies noch so genau wusste und er in dem Moment sogar noch einigermaßen klar war, konnte er jetzt nicht mehr nachvollziehen, warum er das alles getan hatte. Er hat auf Tyson eingeschlagen und wollte sich sogar an ihm vergreifen. Und jetzt fragte er sich auch, warum eigentlich. Er liebte doch Tyson! Und indem er ihn sozusagen „markierte“ würde er bestimmt nicht seine Liebe gewinnen. Eher im Gegenteil; Tyson hasste ihn jetzt bestimmt. Das konnte er ihm nicht einmal verübeln, er hasste sich selbst dafür, was er getan hat.

Aber wie sollte es jetzt weitergehen? Er wusste nicht wohin er gehen sollte. Bei Tyson konnte er sich nicht blicken lassen und in ein Hotel konnte er auch nicht, weil sein ganzes Geld immer noch bei Tyson war. Mal kurz klingeln und um seine Börse bitten, war auch keine wirkliche Option.
 

Tyson und Brooklyn saßen immer noch gemeinsam bei Tyson in der Küche und schlurften Tee. Es war inzwischen schon die dritte Tasse für Tyson, aber irgendwie hatte er eine Beschäftigung gebraucht, auch wenn es nur das Hochheben und Trinken einer Tasse betraf.

Aus irgendeinen Grund hatte Tyson Brooklyn auch erzählt, was zwischen ihm und Tala vorgefallen war, zwar nicht detailliert, aber doch so genau, das Brooklyn meinte, er würde Tala zerlegen, wenn er das nächste mal auf ihn treffen würde.

Tyson hatte dazu nur mild gelächelt und weiter seinen Tee getrunken. Irgendwie hatte es ihm auch gut getan Brooklyn davon zu erzählen, denn da Brooklyn einfach anders war als andere, waren seinen Reaktionen nicht vorherzusehen, und obwohl er Tala verurteilte, hatte er sofort ein anderes Thema angeschnitten. Nämlich Kai.

„Was findest du denn an den?“, fragte Brooklyn mit seinen Schmollmund. Natürlich konnte Tyson bei seiner Erzählung den Fakt, dass er mit Kai zusammen war, nicht einfach übergehen und hat Brooklyn kurz und knackig gesagt, dass sie zusammen sind.

„Dieser Griesgram blafft doch jeden blöd an und ist total grob. Du hättest dich für mich entscheiden können.“

Tyson lachte kurz über diese Bemerkung. Er wusste immer noch nicht so recht was er von Brooklyns Avancen halten sollte. Waren sie nun ernst gemeint, oder nur eine Spielerei?

„Kai ist zwar manchmal grob und gehässig.“

„Manchmal?!“

„Meistens“, korrigiert sich Tyson, „aber er kann auch sehr sanft und emotional sein. Klar zeigt er das nicht so offen, aber ich kann mir da schon sicher sein.“

Jetzt zog Brooklyn noch mehr einen Schmollmund und sah Tyson richtig geknickt an.

„Was ist denn?“

„Das kannst du bestimmt nur sagen, weil ihr schon miteinander geschlafen habt“, meinte Brooklyn und drehte demonstrativ den Kopf weg.

Tyson wurde sofort rot um die Nasenspitze und versuchte sich klar zu werden, warum Brooklyn plötzlich so scharfsinnig war. Aber da er sowieso schon merkwürdig genug war, ließ es Tyson einfach auf sich beruhen und senkte beschämt den Kopf.

„Findest du das denn schlimm?“, fragte Tyson Brooklyn.

„Wenn ihr angeblich erst seit gestern zusammen seit, finde ich das ein bisschen zu bald.“

Tysons Kopf war immer noch gesenkt und er starrte auf seine Hände, die in seinen Schoß lagen. Nun wurde ihm auch zum ersten Mal bewusst, dass er und Kai wirklich früh miteinander geschlafen haben. Natürlich waren sie sich ihrer Gefühle schon lange klar gewesen, und sie hatten sie sich eigentlich nur noch gestehen müssen, aber gleich in der ersten Nacht, in einem Kofferraum! Vielleicht waren sie doch etwas voreilig gewesen. So bei dem Betrachten seiner Hände, fiel Tyson auch wieder auf, dass er nur Rays Hemd über den Schultern trug.

„Ähm, ich geh mich mal kurz umziehen“, sagte er kleinlaut zu Brooklyn, der allein in der Küche zurückblieb und schlurfte weiter seinen Tee, doch dann klingelte das Telefon.

„Wärst du mal so nett und gehst dran, Brooklyn?“, konnte Brooklyn Tyson rufen hören.

Seufzend stand er von seinen Platz auf und ging in den Flur, wo das Telefon inzwischen wieder stand.

„Bei Kinomiya“, sagte er genervt in den Hörer.

Hallo? Wer ist denn da? Bist du das, Tyson?

„Ah, Coach Hiro“, sagte Brooklyn nun etwas besser gelaunt in den Hörer.

Brooklyn“, hörte man Hiros entsetzte Stimme am anderen Ende der Leitung. „Was machst du bei Tyson? Mach dass du da wegkommst! Du hast Hausverbot!

„Wieso denn?“

Weil du meinen kleinen unschuldigen Bruder schänden willst, du Perverser.

„Moment mal, so geht’s ja wohl nicht. Ich habe gar nichts gemacht. Ich bin der einzige der noch gar nichts gemacht hat. Der gemeine Kai hat doch mit Tyson geschlafen und der blöde Tala wollte ihn vergewaltigen, ich bin noch gar nicht ...“

Knacks. Tuuuuuut, tuuuuuuuut.

„Coach Hiro?“

„Brooklyn?“, fragte Tyson zaghaft, der nun auch wieder vollständig bekleidet im Gang erschien. „War da gerade mein Bruder am Telefon?“

„Ja“, meinte Brooklyn und schaute verwundert auf den Hörer, „aber auf einmal war die Verbindung weg.“
 

Währendessen hatte Hiro in Südamerika einen zerbrochenen Telefonhörer in der Hand und starrte finster vor sich hin.

„Hiro! Ich weiß ja nicht was du ständig für Telefongespräche führst, aber allmählich geht es zu weit.“

Opa Kinomiya saß an einen Tisch ganz in der Nähe, wo Hiro stand und schaute seinen älteren Enkel böse an, der nun die Teile des zerbrochenen Hörers auf den Tisch niederprasseln ließ.

„Ich muss zurück nach Japan, Großvater. Und zwar sofort“, sagte Hiro mit einer für ihm fremden Stimme.

„Schön, aber ich bleibe noch ein bisschen“, meinte Opa Kinomiya. „Ich habe mich gerade an das Klima hier gewöhnt. Aber wenn du in Japan bist, dann gib den Grünschnabel einen Tritt von mir. Er macht schon seit Wochen seine Kendostunde nicht mehr.“

Damit drehte sich der alte Mann wieder den Computermonitor zu, der auf den Tisch stand, an welchen er saß. Auf den Monitor konnte man den Trainingsraum vom Dojo erkennen, der aber völlig leer war.

Hiro hatte sich währenddessen unbemerkt aus den Raum entfernt, aber nicht ohne sein Japanisches Schwert zu ergreifen, das einen Ehrenplatz über den Kamin hatte.

„Ich wusste doch es war eine gute Idee Kenny dazu zu überreden eine Webcam zu installieren. So kann ich jeden Tag nachprüfen ob Tyson auch trainiert. Aber das macht er ja nun nicht mehr. Und diese kleine Rangelei mit Tala ist sicher kein Training.“ Dabei schlug er mit der Faust auf den Tisch und beschaute sich weiter das Bild des leeren Dojos, welches sich ihm bot.
 

Ray lief ziemlich resigniert zum Dojo zurück. Er hatte noch stundenlang versucht Kai zu finden, um ihn von einem eventuellen Mord abzuhalten, aber er hatte einfach nicht gewusst, wo er hingelaufen war. Er wusste auch nicht, wo er Tala suchen würde, wenn er Kai wäre. Er konnte sich nur vorstellen, wie Kai durch die gesamte Stadt Amok lief und hoffte Tala würde ihn schon über den Weg laufen. Aber vielleicht würde er sich bei dem ganzen Gelaufe auch etwas abreagieren und von allein dann zu Tyson gehen, um sich um ihn zu kümmern.

Jetzt musste er erst einmal zurück zu Tyson. Dem ging es inzwischen hoffentlich wieder besser. Bei Brooklyn hatte er nicht ganz so große Bedenken, aber dennoch fragte er sich, ob es gut gewesen war, wegzugehen. Was wenn Tala plötzlich wieder aufgetaucht wäre. Hätte Brooklyn das Richtige getan und ihn rausgeschmissen, oder hatte Tyson kein Wort gesagt, und Brooklyn hätte ihn rein gelassen? Aber was wäre, wenn Brooklyn ihn nicht reinlassen wollte und Tala ihn niedergeschlagen hat ... Okay, das war jetzt doch ein wenig zu weit gedacht. Tala war doch kein Geistesgestörter, der jeden über den Haufen prügeln würde. Vielleicht war sein Alkoholspiegel mittlerweile auch wieder gesunken und er war nicht mehr ganz so durchgedreht.

Immer noch in tiefes Denken und Grübeln verworren, hielt er vor Tysons Tür und klingelte, da er nicht daran gedacht hatte einen Schlüssel mitzunehmen. Er erwartete schon einen Orangenhaarschopf, der ihm die Tür öffnete, doch ihm blieb die Luft weg, als sich die Tür auftrat und ein blonder Sonnenschein sie öffnete.

Das freudige Erwarten auf Max’ Gesicht erlosch, als er Ray erkannte und auch dieser starrte peinlich berührt auf seinen Gegenüber. Es war so als hätte man Ray den Boden unter den Füßen weggerissen. Dieses Treffen musste kommen, aber er hätte erwartet, dass es passiert, weil er es so wollte und nicht so zufällig.

„Hast du Kai nicht dabei?“, fragte Max und sah Ray nicht an, sondern schielte an ihn vorbei.

Ray konnte nur ahnen, dass er Kai suchte, doch etwas in ihn sagte auch, dass Max ihn nicht ansehen wollte.

„Ging leider nicht“, meinte Ray und sah ebenfalls auf einen Punkt der neben Max war.

„Ähem“, machte Max nur und ging wieder ins Haus zurück. Ray atmete noch einmal tief durch und folgte ihm dann.

Da Max ohne großes Umsehen ins Wohnzimmer lief tat es Ray ihm gleich und sah dort Tyson sitzen. Von Brooklyn keine Spur.

„Kai ist leider noch verhindert“, sagte er in den Raum, ohne dass Tyson ihn überhaupt bemerkt hätte. Dann schaute er allerdings auf und erkannte, dass es Ray war, der wieder gekommen war. „Wo ist Brooklyn abgeblieben?“

„Keine Sorge, ich bin noch da“, sagte eine Stimme neben Ray und Brooklyn quetschte sich mit einen Tablett mit Gläsern voller Limonade an ihn vorbei ins Zimmer. Er stellte das Tablett auf den Tisch ab und Max nahm sich sofort ein Glas.

Auch Ray kam jetzt in den Raum und setzte sich zu der illustren Runde.

„Wir waren im Garten das Zelt waschen, als Tyson bei mir angerufen hat“, erzählte Max plötzlich, als ob jemand eine Frage gestellt hätte, „deshalb konnte niemand rangehen, aber dann wollte ich sowieso zu Tyson und habe nun erfahren was passiert ist. Zum Glück warst du da.“

Max erzählte das alles in einen kühlen und steifen Ton, fast schon so als hätte er diesen Text schon mehrmals gesagt und sei es nun Leid es zum Tausendsten mal zu wiederholen. Tyson sah ihn vielleicht mit einen vorwurfsvollen Blick von der Seite her an, aber genau sagen konnte Ray nicht, was für ein Blick es war, denn Tysons Augen waren durch Tränen und Schläge immer noch etwas geschwollen.

„Hiro weiß nun auch bescheid“, mischte sich Brooklyn ein und hatte ein Lächeln auf dem Gesicht, als wäre dies eine total freudige Nachricht. Wenn Ray nicht wüsste, dass dieser Kerl sowieso seltsam war, dann hätte er vermutet Brooklyn wolle die kühle Stimmung etwas aufwärmen.

„Und das ist überhaupt keine gute Idee“, sagte Max nun giftig und strafte Brooklyn mit einem harten Blick. „Was glaubst du wird der mit Tala anstellen, wenn der ihn in die Finger kriegt? Tyson hat bestimmt keine Lust seinen Bruder im Knast zu besuchen.“

„Davor macht er vielleicht aber auch noch Kai platt. Dann bin ich diese Nervensägen los und habe dann endlich freie Bahn.“

„Hört auf und zwar alle beide“, zischte Ray sie an, weil Tyson gar nicht glücklich dreinschaute.

„Tut uns Leid“, meinten die beiden Streithähne.

„Ich will weder Streit noch Verletzte“, sagte Tyson dann ganz kleinlaut. „Ray!“, er wandte seine traurigen Augen dem Chinesen zu. „Ist Kai verhindert, weil er Tala sucht?“

„Ja“, sagte Ray mit belegter Stimme.

„Hoffentlich findet er ihn nicht.“
 

Tala musste nicht gefunden werden, denn er versteckte sich nicht. Im Gegenteil. Er stand vor Kais Haustür und hatte ein paar Mal geklingelt, doch es hatte niemand aufgemacht. Er hoffte, dass er Kai alles erklären könnte, bevor er es von jemand anderen erfahren würde. Ihre Freundschaft war gerade wieder so schön gewesen. Sie hatten sich wieder verstanden und nicht mehr als Konkurrenten angesehen. Er wollte doch nur die Chance haben, diese Freundschaft zu retten, oder sie zumindest nicht vollkommen zu zerstören, indem er derjenige war, der Kai gestand, was er Tyson angetan hatte.

Doch all seine Hoffnung war ziemlich ins Schwanken gekommen, als er das erste Mal klingelte und die Tür sich nicht öffnete. Kai hatte es bestimmt schon aus zweiter Hand erfahren, denn wo sollte er sein, wenn nicht zu Hause oder bei Tyson. Einkaufen konnte er vergessen. Es war samstags und um diese Zeit hatten die Geschäfte schon längst geschlossen. Draußen ging schon die Sonne unter und tauchte den Himmel in ein tiefes Rot.

Tala versuchte es noch ein letztes Mal, doch wie die vorigen Mal, hallte der Ton der Klingel in Kais Wohnung und im Hausflur wieder, ohne dass sich die Tür öffnete und schließlich verhallte der Ton.

Völlig Ratlos, was er nun tun sollte, wollte Tala jetzt das Haus wieder verlassen, doch so weit sollte er nicht kommen. Denn kaum, dass er sich umgedreht hatte um die Treppe wieder runter zusteigen, fühlte er einen Schlag an seiner rechten Gesichtshälfte und er flog gegen die Tür. Nach dem ersten Schock setzte auch der Schmerz ein und Tala schaute entgeistert in das Gesicht seines Angreifers.

Kai wirkte abgehetzt. Viele seiner Haare vielen ihm ins Gesicht und besonders vor die Augen und trotzdem konnte man das Rubinrot noch deutlich sehen, welches nur so vor Hass glühte. Auf der Stirn glitzerte etwas Schweiß und die Hände die zu Fäusten geballt waren zitterten nur so, als könnten sie es nicht erwarten, den nächsten Schlag auszuführen.

Bei diesen unerwarteten Erscheinen blieb Tala keine Zeit zum reagieren oder handeln.

Kai griff an ihm vorbei und drehte den Schlüssel im Schloss um und die Türe wurde so unerwartet aufgestoßen, dass Tala in die Wohnung stolperte und auf seinen Hintern landete.

Kai schritt ihm schnell hinterher und warf die Türe zu als auch er in der Wohnung stand. Seine Augen waren immer noch voller Hass und Abscheu auf Tala gerichtet. Dann packte er den immer noch zerstreuten Russen am Kragen und zog ihn zu seinen Gesicht hoch.

„Sieht so vielleicht Liebe bei dir aus?!“, schrie Kai ihn an und drückte ihn nur noch mehr an sein Gesicht, so dass Tala seinen Atem auf seiner Haut spüren konnte. „Ist es für dich normal, alles mit Gewalt zu nehmen, was nicht freiwillig zu dir kommt.“

„Kai, du verstehst das vollkommen falsch“, sagte Tala und wusste gleich darauf, dass es Blödsinn war. Er wusste doch selbst, dass er scheiße gebaut hatte.

Aber auch Kai war davon überzeugt und schleuderte den Russen gegen die nächste Wand nur ihm dann wieder einen gezielten Schlag auf die nun linke Wange zu verpassen. Tala stolperte ein paar Schritte nach vorn, fing sich dann aber wieder und fing Kais nächste Faust ab.

„Tyson ist noch ein halbes Kind“, zischte Kai und versuchte seine Hand aus Talas Griff zu befreien, aber der war ja auch kein Schwächling.

„Ich war betrunken und wusste nicht was ich tat“, versuchte sich Tala zu verteidigen.

„Für Sex hat es aber wohl noch gereicht?“, schrie Kai wieder. Seine Stimme zitterte und er war nicht mehr Herr seiner Worte. „Wenigstens musste ich ihn gestern Nacht nicht zusammenschlagen, damit er mit mir schlafen wollte.“

Für den Bruchteil einer Sekunde war Überraschung in Talas Augen zu sehen, doch schnell wurden diese auch Wutverzerrt und nun war Kai es, der an die Wand prallte und eine blutige Lippe hatte.

„Du hat mit ihm geschlafen?!“, rief Tala empört. „Mir erzählst du, er sei noch ein Kind und unschuldig und gleichzeitig bedienst du dich an ihm wie es dir gefällt.“

„Bedienen? Tyson ist doch kein Gegenstand.“

Die beiden Konkurrenten, nun alle gleich sauer, stürzten sich auf einander und schlugen und traten sich wo sie nur konnten. Sie manövrierten sich ins Wohnzimmer und stießen an den kleinen Couchtisch, der mitten im Raum stand. Sie hatten den jeweils anderen am Kragen gepackt und waren im Moment nicht in der Lage sich aus diesem Umstand zu befreien. Doch da nahm Kai seine Chance war und ließ sich nach hinten auf den Tisch fallen. Sein Kreuz fühlte sich an als würden ein paar Wirbel knacksen als er hart auf den Tisch aufschlug, doch durch den Schwung konnte er auch Tala über sich hinweg schmeißen und dieser landete unsanft auf den Boden. Kai rollte sich nun auch vom Tisch und setzte sich auf Talas Becken. Er griff wieder Talas Kragen und verpasste den nun unter sich liegenden ein paar gezielte und kraftvolle Schläge ins Gesicht. Als er dann das Meiste an Wut, dass sich in ihn aufgestaut hatte, entladen hatte, zerrte er Talas nun mit Blessuren und Schwellungen übersätes Gesicht nah an seines. Er selbst hatte auch ein blaues Auge, eine blutende Lippe und einen unschönes Bluterguss am Kiefer.

„ICH LIEBE IHN“, schrie er Tala fast schon verzweifelt an. „Und ich muss damit klar kommen, dass ich ihn die Unschuld geraubt habe. Aber wenigstens Liebe ich ihn. Aus welchen Gründen hast du es getan? Verletzter Stolz, oder weil du einfach nur Geil warst?“

Kai stieg von Tala runter und lehnte sich an sein Sofa. Er wischte sich das Blut von den Lippen und schnaufte tief durch.

Tala lag immer noch da und starrte ebenfalls schwer atmend an die Decke. Dann schloss er die Augen und eine einzelne Träne floss seine Wange herunter.

„Verletzter Stolz“, sagte Tala mit brüchiger Stimme und hatte immer noch die Augen geschlossen. „Ich habe es nicht ertragen, dass er mich angelogen hatte und dich wählte. Dabei war mir doch von Anfang an klar gewesen, dass er dich liebt. Aber ich wollte es nicht glauben ... ich konnte es nicht.“

„Das ist keine Entschuldigung.“

Kai sagte sonst nichts weiter und stand auf. Tala hörte dann noch wie die Tür auf und wieder zuging.
 

Tyson verabschiedete sich gerade von Max, der nun, da es schon spät war, auch nach Hause musste.

„Kai taucht bestimmt bald auf“, redete er auf Tyson ein, der nun niedergeschlagen war. Auch Brooklyn war schon gegangen und nur noch mit Ray fühlte er sich etwas einsam, auch wenn er es nicht zugeben würde. Max war extra länger geblieben, falls Kai nur etwas länger brauchte, aber inzwischen war es 21 Uhr und er konnte auch nicht immer wegbleiben. Brooklyn wäre vielleicht noch etwas länger geblieben, wenn Tyson ihn darum gebeten hätte, aber er wollte es nicht riskieren, dass Garland wieder Vorhängeschlösser anbrachte.

„Vielleicht kommt er ja morgen“, sagte Tyson mit einen sehr schwachen Lächeln auf den Gesicht, aber im inneren hatte er schon fast die Hoffnung aufgeben, dass sein Liebster kommen würde. Er wusste nicht warum, aber solche Gedanken konnten einen schnell vereinnahmen, wenn man niemanden hatte, den man sie anvertrauen konnte. Und Kai war sowieso ein Mysterium, mit dem sich niemand auskennen konnte.

Max schenkte ihn noch ein letztes aufmunterndes Lächeln, als er auch schon die Türe hinter sich schloss. Tyson drehte sich um, ging aber noch nicht weg. Er lehnte sich an die Türe und schloss die Augen. Das war eindeutig zu viel für einen Tag gewesen. Der Tag hatte so herrlich angefangen, wie der vorherige geendet hatte und nun stand er da. Fühlte sich allein und betrogen. Außerdem war er auch immer noch beschämt. Er wünschte sich so sehr Kai wäre hier, damit er ihn umarmen konnte, und damit Kai ihm Sicherheit spendete.

„Du solltest jetzt schlafen gehen“, meinte Ray, der plötzlich vor ihm stand und freundschaftlich einen Arm auf seine Schulter legte. „Es hilft nicht, wenn du unnötig wach bleibst. Du brauchst den Schlaf.“

„Und was wenn er mich doch verurteilt, weil ich es nicht verhindern konnte?“ Tyson hatte die Augen wieder geöffnet und schaute verzweifelt zu Ray hoch.

„Du sollst das nicht denken“, sagte Ray streng, „dass darfst du nicht mal denken. Kai hat dir keine Vorwürfe gemacht, als ich es ihm erzählte. Er war nur sauer auf Tala.“

Seine Laune wollte sich einfach nicht bessern, da konnte Ray sagen was er wollte. Ray sah das anscheinend auch ein. Er gab Tyson noch einen Klaps auf die Schulter, bevor er sich entfernte.

Auch Tyson wollte lieber mal den Ratschlag von Ray folge leisten und sich etwas hinlegen. Er brauchte den Schlaf jetzt wirklich. Er fühlte sich geschlaucht und überstrapaziert von den Ereignissen des Tages. Jedoch klingelte es schon wieder an der Tür, kaum das er zwei Schritte gemacht hatte. Mit den Gedanken, dass Max wohl nur etwas vergessen hatte, kehrte er die paar Schritte wieder an die Tür zurück und öffnete sie, doch er erblickte nicht Max.

Mit zerzausten Haar und ein paar unschönen Verletzungen im Gesicht stand Kai vor ihm.

„Verzeih, dass ich erst jetzt komme“, sagte Kai und kam ins Haus rein. Die Türe machte er sofort wieder hinter sich zu. Tyson stand nur verwundert da, über Kais plötzliches Auftauchen, doch dann konnte er schon nicht mehr an sich halten und stürzte in Kais Arme. Dieser umschloss ihn sofort mit seinen und hielt das zitternde Bündel fest. Auch er hatte nur für Sekundenbruchteile die Verletzungen in seinen Gesicht gesehen und während er Tyson im Arm hielt und sich dieser an seiner Brust ausweinte, wünschte er sich, er hätte Tala noch ein bisschen mehr zusammengeschlagen.

„Wo warst du? Warum kommst du erst jetzt?“, schluchzte Tyson und krallte sich in Kais Oberteil.

„Ich war so wütend. Ich wollte zuerst Tala ...“

„Tala ist mir egal“, schrie Tyson und drückte sich noch mehr an Kai. „Bitte, geh jetzt nicht mehr weg.“

Kai sah auf den blauen Haarschopf hinab. Mehr konnte er von Tyson nicht erkennen, der sich hemmungslos an seiner Brust ausweinte. Er küsste die Haare und drückte ihn fester an sich.

„Ich werde nie mehr weggehen.“
 


 

So das wars erst mal wieder. Wann das Nächste kommt kann ich echt nicht sagen. Ich komme in letzter Zeit einfach nicht zum schreiben, aber ich denke in den Weihnachtsferien werde ich mich mal ransetze. Im nächsten Kapitel kommt dann die Aussprache zwischen Ray und Max.



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Kommentare zu diesem Kapitel (16)
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Von:  Nabiri
2008-01-18T20:25:59+00:00 18.01.2008 21:25
Also das war mal wieder ein supi kappi.
Habs schon vor längerer zeit gelesen und wusst einfach net, ob ich etz was schreiben soll odda net.
Hab mich dann doch dafür entschieden, so dass ich dir etz a kommi hinterlass.
Wie gesagt das kappi ist megagenial und ich freu mich schon wenn´s endlich weitergeht.
Ich hoffe du sagst mir dann bescheid.
Lg deine yami *umarm* mach weiter so ^-^
Von:  klen24
2007-12-28T17:44:25+00:00 28.12.2007 18:44
Super danke noch mal für deine schnelle Antwort, das Bild das du gemalt hast sieht toll aus!!!
Sorry das ich erst jetzt ein komi hinterlasse, naja besser spät als nie!!;-)
Das kepi war super, ich fands nur schade das kai zuerst tala gesucht hat und dann erst zu tyson gegangen ist! Aber man kann ihn verstehen!!
Hoffe du schreibst bald weiter.

bye
Von: abgemeldet
2007-12-21T08:19:43+00:00 21.12.2007 09:19
was woll jetzt hiro vor hat?
das brook auch gleich alles weitererzählen muss.
dann hat tala sein fett auch noch bekommen.
verletzter stolz, also da hat tala sich wirklich wie ein ideot benohmmen.
nun ist kai endlich bei seinem liebling.
freu mich wenns weiter geht.
Von:  Lucy-Sky
2007-12-20T20:09:44+00:00 20.12.2007 21:09
Das Kapi war wirklich super geschrieben! Echt Klasse! Ich bin schon gespannt wie es weiter geht, vorallem da ja bald auch noch Hiro auftaucht, das wird stress geben, nicht nur für Tala sondern auch für Kai.
Von:  Destiel
2007-12-16T00:00:56+00:00 16.12.2007 01:00
So nun hab ich auch noch das Letze (zumindest das dass ich zum nachholen hatte,...) gelesen..*freuz*
Das Pitel ist (wie schon die vielen davor) echt Mega Klasse und wie immer (Warum schreibe ich das denn überhaupt noch..)hast du alles Super beschrieben und einfach ,..ja mehr als güber gebracht,...hab mich erst etwas(kleines bisschen nur..) gewundert das es am Anfang erst mal mit Tala weiter geht aber ich fand dass (dann ihm nach hinein)doch recht gut und vorrall Passend in hinsicht auf das Letze Pitel (den Schluss).
Das Brooklyn mal wider auftaucht is mal ne witzige Abwechslung (auch wenn ich den Hasse wie andere Personen..(auf Ray lins)..)besonderst das mehr oder wenige Kurze gespräch mit ihm und Hiro. Man man man Brooklyn ist echt ein Plappermaul..(Tratschtante..-_-)aber mal ernst kommt jetzt wirklich hiro wider..(Stöhn..*nerv*) ich hab ja eig nix gegen ihn..aber in deiner FF NERVT er Total..spielt sich immar so auf..genauso schlimm wie Daichi schon..
Die Prügelei zwischen Kai..und Tala war ganz schön heftig..Tala hat ganz schön was einstecken ,müssen...aber die Schlägerei (mehr oder weniger) hast du sehr gut rüber gebracht man konnt sich das wirklich alles so schön vorstellenn..
Das Ende bildet ein schönes Schlusslich..war echt Megasüß und hat schön gepasst dan vom ganzen her..

Freu mich schon auf das nächste Pitel und hoffe du sagst mir dann BITTE BIIITTEE wieder bescheid..

Liebe grüße Kakao~
Von:  shibui
2007-12-14T22:44:13+00:00 14.12.2007 23:44
okay, ich weiß, Tyson sind schlimme Sachen passiert, aber wenn jetzt auch noch Hiro, der Blödmann auftaucht und Scheiße labbert... vor allem weiß ich ganz genau, daß er doch hundertprozentig gegen Kai ist. boah, der Kerl regt mich schon auf, bevor er überhaupt auftritt. halt ihn bitte da rauß, ich flehe dich an. ich weiß genau, wie das Laufen wird, wenn der Idiot auftaucht und meint alles besser zu wissen. Tyson kriegt schon genug den Hintern abgewischt, da brauch der Depp sich nicht auch noch mit der Klopapierrolle anzustellen... (--> merkt man, daß ich was gegen Hiro hab? *drop*)

jedenfalls, den Konflikt Tala mit sich selbst und Tala vs Kai hast du schön bildlich dargestellt. Tala tut mir nach wie vor leid und an seiner Stelle, würd ich jetzt noch ein wenig in Kais Wohnung bleiben und auf eine zweite Chance zur Aussprache warten. (außerdem kann er eh nirgendwo anders hin) *Tala patt* (und wenn Hiro ihm auch nur EIN Haar krümmt, dann mach ich ihn platt *brodel*)

trotzdem gelungenes Kapitel (überhör einfach meine Hiro-Hass-Triaden, ich weiß selbst nicht, was ich gegen ihn hab, nur der regt mich halt einfach auf *seufz*).
freu mich, wenn's weitergeht *gg*

lg shibui^^
Von:  SatoRuki
2007-12-11T13:50:40+00:00 11.12.2007 14:50
Also das war nicht so witzig, was da pssiert ist.
Aber ganz ehrlich?
Ich finde, er hat es verdient...*nick* Auch wenne r betrunken war, zum Schluss hat er ja zugegeben "verletzter Stolz"...

Als nächstes kommen ja Max und Ray *.*

Aber zum Schluss jetzt ertsmal Kai und Tyson...
*Tyson knuffelz*
Kai is ja jetzt da >.<

mfg Sannitz^^ bis denn denn~
P.S. Hiro....nich töten
Von:  Lilisu
2007-12-11T10:09:17+00:00 11.12.2007 11:09
Na Oha da geht ja ganz schön was ab.
Aber Tala scheint es wirklich mal zu berreuen was er getan hat,und das Kai da etwas nachgeolfen hat*auf guter alter Kai manier*ist super.^___^
Und das Brooklyn alles Hiro verraten musste,oh man der wird Hackfleisch aus Kai und Tala machen*rettet Kai*^^

Naja wie auch immer,find deine FF jedenfalls hammergeil.
Mach weiter so,freu mich schon auf's nächste Kapi.^o^

*dir nen Keks schenk*
Chu
GLG Lilisu^^
Von: abgemeldet
2007-12-10T12:39:40+00:00 10.12.2007 13:39
hi!
sorry das ich erst jetzt angfangen habe ein kommi zu schreiben,obwohl ich schon,diese ff,lange in meiner favo-liste habe...habe aber jetzt endlich geschafft zu schreiben*freu*
kann man ja schon froh sein das tala und kai sich nicht krankenhausreif geschlagen haben^^...hast die szene,wo sie sich geprügelt haben aber supergeil hinbekommen auch den rest hast du sehr sehr gut be-/geschrieben...besonders der schluss hat mich sehr gerüht...als tyson sich in die arme seines kai geworfen hat und drauf los geweint hat...
so bin dann auch mal sehr gespannt wie die aussprache zwischen max und ray abläuft...also bis zum nächsten mal

ciao und lg mausi88
Von: abgemeldet
2007-12-09T20:46:55+00:00 09.12.2007 21:46
Oh mein Gott, ich habs jetzt schon 4-mal durchgelesen und mir kommen bein Schluss immer noch die Tränen. Das das Kappi so gut wird, das warten hat sich echt gelont, obwohl das nicht leicht war! Nie hätte ich gedacht das Tala zu Kais Wohnung geht. Die Prügelszene war genial, erst überrascht er ihn von hinten , dann läst er ihn in die Wohnung "stolpern" damit es da weitergehn kann. Ob Kai ein paar Schuldgefühle hat da er meinte doch zu früh mit Ty geschlafen zu haben, aber Ty wollte es ja.
Schön das Max nicht gleich nen Heulkrampf gekriegt hat als Ray vor ihm stand, ist eben ein tapferer keiner Kerl !
Biiiiiiiiiiitteeeeeeeeeeeee ganz schnell weiterschreiben, bin auf die Aussprache gespannt und natürlich wie sich Kai um Ty kümmert ( die Wunden liebkost und streichelt xD ) und auch anders rum Kai hat ja auch was abbekommen.
Wenn Hiro ankommt ist die Hölle los aber Ty nimmt seinen Kai sicher in Schutz, Tala naja, deine Entscheidung ob du ihn Hiros Katana spüren lässt. Ob er sich bei Ty entschuldigt ober so was in der Art ?

Freu mich schon riesig aufs neue Kappi !!

Danke für die ENS !

bey melo


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