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To be forgiven

Zeig mir das Licht
von

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Showdown

Am nächsten Tag ging Sêiichî durch die Stadt Tokyos, wo eine Gruppe Jugendliche gerade von der Schule kam. Nur ein Mädchen war alleine unterwegs, ein weiteres rief der Schülerin nach. Erstere hatte einen kleinen Jungen mit Brille bei sich. Aus purer Absicht ging der schwarz gekleidete Mann dicht hinter dem Jungen und seiner wie eine ältere Schwester wirkenden Freundin hinterher.

Es war eigentlich für Anfang Frühling recht kühl und frisch, deswegen trugen die meisten noch eine Jacke, genauso wie der Schwarzhaarige, der auch eine Sonnenbrille aufgesetzt hatte.

Es stimmte, im Moment war er Cognac, der Schrecken einiger Menschen, die ihn nur als Mörder kannten.

Ein gehässiges Lächeln kam in seinem Gesicht auf, als der 25-jährige sein Handy rausholte und gemach eine Nummer eintippte.

Conan war sowieso ein wenig nachdenklich, während Sonoko mit ihrer lauten, nervigen Stimme mit Ran erzählte. Die Straße passierten kaum Autos, aufgrund dieser Tatsache hörte der Grundschüler das Piepen von Sêiichîs Handy hinter sich.

Die Töne erklangen laut genug, damit sie als eine Melodie zu erkennen waren.

‚Nani?’ Verwirrt wandte Conan sich um und schaute geradewegs in das Gesicht eines Mannes ganz in Schwarz, spätestens jetzt hatte er keinerlei Zweifel mehr daran, dass er richtig gehört hatte. Dieser Kerl da hatte soeben auf seinem Handy Nanatsu no ko in Form von Nummern getippt – er gehörte zu der Schwarzen Organisation und hatte gerade Kontakt mit seinem Boss aufgenommen.

‚Na dann, du Schnüffler, zeig mir, was du drauf hast’, dachte sich der 25-jährige und grinste, während er den Weg auf die Straße einschlug, diese überquerte und extra langsam auf seinen Wagen zuschritt, damit dem Jungen genug Zeit blieb.

Dieser fackelte nicht lange und rannte Cognac sprichwörtlich über den Haufen.

„Pass doch auf, du Rotzbengel!“, warf dieser ihm in einem empörten, wütenden Ton zu und hatte in dem Augenblick keinerlei Emotion inne.

„Entschuldigen Sie“, sagte Conan, der wie immer einem kleinen Kind gleich klang.

„Das nächste Mal kommst du vielleicht nicht so glimpflich davon, immerhin geht man an einer Ampel über die Straße, merk dir das mal, Kröte!“

„Haaaai!“ Der Junge strahlte den Mann an, der sich halb wegdrehte und schaltete blitzschnell. Sêiichî wusste natürlich, was dieses Kind sicher getan hatte, tat aber so, als wenn ihm das nicht aufgefallen wäre und setzte seinen Weg fort.

‚Man, du solltest Taschendieb werden, Kleiner.’ Sêiichî stieg in seinen Wagen ein und wartete noch einen Moment, bis er losfuhr. Der Sender befand sich in seiner Jackentasche, das wusste er einfach, als er hinein griff, wurde seine Annahme bestätigt.

Conan schaute, während er die Straße entlang ging, zu dem pechschwarzen Porsche Carrera GT hinüber, der nun langsam begann sich fortzubewegen. Nur seine Augen waren auf den Mann gerichtet, sein Kopf hingegen zeigte in die Richtung, in welche er ging.

‚Wie er wohl heißt?’ fragte sich der Braunhaarige schon jetzt, er war sicher, dass der Mann einen Codenamen trug, schließlich war er komplett schwarz in Lederklamotten gekleidet.

„Du, Ran-neechan? Ich geh dann zum Professor ein neues Spiel ausprobieren!“ rief Conan der 19-jährigen zu und wandte sich um.

„Warte! Willst du nicht erst nach Hause etwas essen?“

„Ich habe gar keinen Hunger und esse dann dort, ja? Mach dir keine Gedanken.“ Schon begann das Kind zu rennen, während Ran nur seufzte.

„Das macht er mir in letzter Zeit etwas zu oft. Er sollte mit diesen ewigen Computerspielen aufhören. Das macht auf die Dauer blöd.“ Normalerweise machte man erst seine Hausaufgaben, dann konnte man spielen, aber der Junge machte ja, was er wollte.

„Lass ihn eben, Ran, wir gehen heute ins Stadion!“ Ihre Freundin nahm Ran am Arm und zog sie hinter sich her. Am heutigen Tag würde ein wichtiger Kampf im Stadion stattfinden – da wollte das hellbraunhaarige Mädchen unbedingt dabei sein.
 

Der Junge drückte den Knopf seiner Spezialbrille, so dass diese ihm den Standort des Senders anzeigte, den er dem Mann in Schwarz verpasst hatte und holte sein Ohrringhandy aus der Tasche, um den Professor anzurufen.

„Hakase? Es ist etwas Unerwartetes passiert! Ich bin auf dem Heimweg Nanatsu no ko begegnet. Ein Typ Mitte zwanzig, der ganz in Schwarz gekleidet ist, ist gerade auf dem Weg nach Haido-City, ich bin in der Nähe der Teitan-Schule, holen Sie mich so schnell es möglich ist ab. Ich will ihm folgen!“

„Schon wieder ein Zufall, Shinichi?“ fragte der Professor ihn skeptisch und seufzte. Beim letzten Zufall wären Kogorô und sein Freund Shinichi beinahe draufgegangen. Ihm gefiel gar nicht, dass der Junge schon wieder so jemanden verfolgen wollte.

„Ich will etwas über ihn herausfinden, vielleicht haben wir ja Glück.“

„Oder ganz viel Pech, so wie letztes Mal. Es wäre gesünder, wenn wir diesmal die Polizei mit hinzuziehen.“

„Nein! Nicht die Polizei, erst wenn wir hieb- und stichfeste Beweise haben, können wir die Polizei informieren, alles andere ist zu gefährlich. Ich weiß ja noch nicht mal, was dieser Mann plant. Wenn wir das wissen, können wir auch darauf reagieren.“

‚Oder draufgehen, Shinichi.’ Trotzdem gab sich der Professor mit einem Seufzen geschlagen. Besser, er holte Shinichi ab, statt diesen alleine zu lassen. Wenn der Junge sich etwas in den Kopf gesetzt hatte, zog er es auch alleine durch, wenn man ihm nicht half. Er würde sich vielleicht ein Taxi nehmen und auf die Weise diesem Kerl folgen – Agasa wusste ja nicht einmal, um was für eine Person es sich da handelte. Besser, man rechnete mit allem, was schlimm war.
 

„Meine Sigsauer wird es schon bringen, hehe.“ Sêiichî lachte absichtlich etwas psychopathisch, damit Conan es hören konnte, er klang wie ein Irrer.

Der Junge versuchte seine Ruhe zu behalten, jedenfalls schien der Mörder seine Waffe irgendwie zu vergöttern. Er wollte gerade darüber nachdenken, als ihn ein Regentropfen auf die Nase traf. „Das auch noch, Aprilwetter im März... das hat mir gerade noch gefehlt.“

Noch ehe Agasa mit seinem gelben Käfer die Teitan-Schule erreichte, hielt ein silberner Mercedes neben dem Jungen. Der Mann, welcher am Steuer saß, ließ die Scheibe runter und sprach ihn gleich an.

„Hey, solltest du dich nicht auf den Weg machen? Was hockst du hier so frustriert rum, Conan-kun?“

Etwas erschrocken sah der Junge auf.

„Ryochi?“ Seine Stimme klang zum einen Teil traurig, zum anderen erfreut.

„Wieso fragst du denn, das weißt du doch.“

„Was machst du hier? Ich hab was anderes vor, als Kinderhausaufgaben zu machen, das kann ich ganz spät abends genauso gut.“

Wenn ein kleines Kind schon verbittert sein konnte, hatte meistens die Schwarze Organisation die Finger mit im Spiel. Gut, der Junge war bereits 19 Jahre alt und hatte sein Pseudo-Leben satt, trotzdem sollte man in diesem Alter nicht schon depressiv werden.

„Steig ein, Conan, ich fahr dich. Wohin willst du?“

„Nach Haido-City, in die Innenstadt, wie es scheint...“ Ryochi sah natürlich die Brille, und dass Conan damit jemanden zurückverfolgte. Er würde auf den Jungen an Shinas Stelle aufpassen und auch seine Waffe benutzen, wenn man ihm zu nahe kommen wollte.

„Okay, dann drück auf die Tube“, mit dem Satz war Conan quasi reingesprungen und schnallte sich an.

‚Wen er wohl beschattet?’ Hoffentlich war es nicht Teran, oder so ein Irrer. Das hätte ihn wirklich noch gefehlt, fand Ryochi zumindest.

Der Detektiv gab Gas und fuhr geradewegs Richtung Haido.

„Warum muss es jetzt schon wieder regnen? Beim letzten Mal ist mir das auch passiert. Der Regen hat den Empfang gestört. Beeil dich also, bevor es richtig anfängt!“

Es schien dem 25-jährigen, als wenn Conan es sehr darauf abgesehen hatte, diesen Mann heute zu stellen, dabei vergaß er hoffentlich nicht die Gefahr, die von diesen Leuten ausging.

„Wohin wolltest du überhaupt, Ryo?“

„Ich habe etwas herausbekommen. Der Vater eines Freundes wohnt in Tottori, dahin wollte ich. Nach Tottori. Ich wollte die Lage checken und nachschauen, was der Mann da so treibt. Er ist Wissenschaftler und hat sich vor irgendetwas versteckt. Ich denke, er ist vor der Schwarzen Organisation abgehauen – den Grund kenne ich aber nicht. Ich versuche ihn herauszufinden.“

„Dann ist er wohl ein Verräter“, erwiderte Conan in einem bedrückten Ton. „Ich denke schon seit langer Zeit nicht mehr, dass man die Wahl hat, wenn man dazu gehört, es sei denn, man hasst das Leben und will abtreten.“

„Wieso sagst du das, Conan?“

„Weil es stimmt. Jeder, der quer schießt, hat nicht viel vom Leben zu erwarten. Es sind einfach zu viele, die auf der Seite dieser Organisation stehen. Die Außenseiter haben es schwer, verstehst du, was ich meine? Es gibt Menschen, die Angst vor dem Tod haben, besonders, wenn er oft grauenvoll verübt wird. Und um sich zu retten, tun sie dann alles. Ich denke, der Boss weiß genau, wie er mit seinen Leuten umgehen muss, um sie zu erziehen. Wenn man Leute wie Chris Vineyard dazu bringt, dann jeden.“

Ryochi hielt bei einer roten Ampel an und wartete, bis sie grün wurde, während er Conan aufmerksam zuhörte.

„Die hast du also auch kennen gelernt. Man sagt zwar, sie ist dem Boss hörig, aber ob das wirklich korrekt ist, da bin ich mir nicht so sicher. Dem Kerl ist wohl nicht bewusst, dass sie ihn bescheißt.“

„So? Tut sie das also?“ Conan entfuhr ein gehässiges Lachen. „Das tut mir gar nicht Leid, das hat er verdient, wenn er sich von einer schönen Frau blenden lässt. Ich würde ihn so was von auslachen, wenn ausgerechnet sie dabei hilft, ihn zur Strecke zu bringen.“

„Ich denke, das würde sie sich niemals trauen – sie ist schon lange dabei, er kennt seine Leute, das heißt, dass er auch sie gut kennt, und genau weiß, wie er bei ihr Schaden anrichten kann. Ich will dich ja nicht erschrecken, Shinichi, aber es gefällt mir nicht, dass deine Mutter so weit weg ist. Ich hoffe, Yûsaku passt gut auf sie auf.“

Conan warf Ryochi einen verblüfften Blick zu. „Ich wusste gar nicht, dass du so viel weißt.“

„Ein sehr guter Freund, der mit ihr in Kontakt steht, hat es mir geflüstert, es ist nichts Besonderes, Conan, wirklich. Er kennt Vermouth seit Jahren. Glaub mir, wenn ich sage, dass er sehr viel mehr über sie weiß, als du bisher.“

„Jemand, der noch mehr weiß?“ Conan wurde leicht nachdenklich. Was war das bloß für ein Mann? Wieso kannte Ryochi so jemanden? „Ich dachte, die redet nicht gerne? Oder hat der Typ sie ausspioniert? Ist er Detektiv?“

„Nein, er ist ihr Liebhaber.“ Ein Seufzen entging dem Detektiv, man hörte sofort, dass Ryochi nicht begeistert davon war. „Und Mitglied in der Schwarzen Organisation, in der es eine Todsünde ist, Chris Vineyard auch nur interessiert anzusehen. Tut man es zu offensichtlich, kann man sehr schnell und tief fallen.“

„Was willst du damit sagen?“ Es war für Conan offensichtlich, dass Ryochi um diesen Mann, der angeblich etwas mit Vermouth hatte, besorgt war. Aber wieso denn? Was war so gefährlich daran, sich ihr zu nähern? Dem Jungen war bewusst, dass sie nur dann tötete, wenn es sein musste. Was steckte dahinter?

„Der Boss steht ziemlich auf sie und erlaubt das seinen Untertanen nicht. Das ist alles, nichts Großartiges also. Mein Freund steht allerdings auf Gefahren und geht auch diese ein. Er hat den Verstand verloren, seit er einmal von einem Organisationsmitglied fast getötet worden ist.“

„Das wundert mich irgendwie nicht. Sie ist Schauspielerin und bei den Männern sehr beliebt. Es wundert mich nicht, dass er auf so eine Frau besonders abfährt.“

Ryochi seufzte leise. „Sêiichî sieht ziemlich gut aus, er könnte wohl jede haben, wenn er es richtig anstellt, aber er will wieder nur das, was man ihm verboten hat. Er ist eben ein Spinner.“ Es war ihm bis heute schleierhaft, wieso Sêiichî sich so an Chris gehängt hatte. Was hatte diese Frau mit ihm angestellt, dass er nur noch sie wollte – er, der elende Macho.

Beide waren nun in Haido angekommen, allerdings hatte dieses Organisationsmitglied wohl nicht vor, dort schon seine Fahrt zu unterbrechen.

Es ging weiter bis nach Shizuoka, erst dort hielt Sêiichî an und plante schon seine nächste Schandtat, allerdings war ihm total unklar, dass sein allerbester Freund jetzt bei Conan war.

Man hörte erneut das Tippen einer Melodie, allerdings war es diesmal eine andere.

Sêiichî war noch immer hinter dem Steuer und bereitete sich auf seine Showeinlage vor. Der junge Mann hatte nicht etwa jemanden angerufen, nein, er tat nur so als ob. „Hey, ich bin’s, Cognac, ich bin jetzt bei der Firma, wir treffen uns dann beim Boss, bis später, man sieht sich.“ Augenscheinlich war aufgelegt worden.

Ryochis Augen waren größer geworden, was Conan nicht unbemerkt blieb. Der 25-jährige hatte den boshaften Ton in Sêiichîs Stimme vernehmen können, und wenn er ihn nicht gekannt hätte, dann wäre auch er auf das Schlechte in ihm hineingefallen.

„Was ist los? Sag nicht... du kennst seine Stimme?“ Conan wurde hektisch und redete energisch auf Shinas Verlobten ein. „Wer ist er? Sag es mir, das will ich wissen!“

Es schien dem Mann, als wenn man ihn nicht eher in Ruhe lassen würde, bis er die Wahrheit gesagt hatte.

Dann jedoch wurde ihm etwas noch viel Wichtigeres klar. „Weißt du, was fünf Kilometer von hier ist? Dort muss sich der Boss gerade befinden...“ Conan brach der Schweiß aus, er war total nervös und aufgebracht. So nah an seinem Ziel war der Junge noch nie gewesen.

Im nächsten Moment kam ein entschlossener, fast schon besessen und boshaft wirkender Blick auf seinem Gesicht auf. „Na, was ist, Ryo?“

„Er ist mein bester Freund... Allerdings sieht es ihm nicht ähnlich, dass er sich beschnüffeln lässt, er weiß sicher längst Bescheid...“ Weil Ryo das sowieso dachte, hielt er an, und tat überhaupt nicht das, was Conan von ihm wollte.

„Was soll das? Willst du nicht, dass man sie alle ausfindig macht?“

„Denk nach... Wenn jemand rausfindet, dass er dir Beweise zugespielt hat, kann ich Adiós sagen. Dann bringt man ihn um. Ihm geht es sowieso dreckig. Er hat in Osaka als Leiter der Abteilung für Mordfälle gearbeitet, bis er auf einmal gekündigt hat. Ich kenne den Grund nicht, aber aufgrund der Tatsache, dass er etwas tut, was er unter normalen Umständen nie getan hätte, denke ich, dass man ihn dazu gedrängt hat. Stell dir mal vor, Kleiner. Ein Gesetzeshüter als Mörder an den eigenen Leuten. Er ist Polizist aus Bestimmung, ich kenne ihn nämlich schon, seit ich ein Kind war. Er gehört zu den Guten. Und wann tun die Guten so etwas...?“

„Interessiert dich nur, dass man ihn umbringen könnte, oder auch das, was er da tut?“ Der kleine Shinichi schüttelte den Kopf, anscheinend verstand er das nicht wirklich.

„Wenn du Freunde hättest, die auf dich Acht geben und die ihr Leben für dich aufs Spiel setzen, würdest du das auch so sehen.“

Anhand der Worte wusste Conan, dass Ryochi einfach nur meinte, dass Sêiichî viel für ihn riskierte, auch wenn er es nur andeutete, war dem Jungen das klar.

„So jemanden kenne ich, Ryo-kun, glaub mir. Sie ist eine intelligente, hübsche Frau, die sich nichts gefallen lässt. Sie hat ihre Art Regeln, trotzdem kann ich ihr ihren Mordwahn nicht vergeben. Mörder sind nun einmal Mörder. Mag ja sein, dass sie Sherry töten sollte und es ein Auftrag war, aber sie hat von sich aus entschieden, auch anderen zu schaden. In dem Moment hörte ihr Auftrag für mich auf.“

„Zeugenbeseitigung ist selbstverständlich, Conan. Wer es nicht tut, ist ein Verräter. Du glaubst nicht, wie hart der Boss in dem Fall durchgreift. Okay, Vermouth, die meinst du ja sicher, kann sich viel erlauben, aber denkst du, dass der Boss die einzige Gefahr für Verräter ist? Es gibt Menschen, die würden sie erschießen, egal, wer sie ist. Das muss ich dir aber nicht sagen, oder?“ Nicht, dass der Detektiv die Taten dieser Mörderin gut heißen wollte, er wollte nur diesen Jungen aufklären, bevor er die ganzen Mitglieder der Organisation verdammte, nur weil sie dazu gehörten. Einige litten dort furchtbar, man durfte sie nicht in einen Topf schmeißen. „Man hat Freunde und Feinde in dieser Organisation. Je nachdem, auf welcher Seite man steht, hat man vom einen mehr, vom anderen weniger. Cognac zum Beispiel kann mit Feinden um sich werfen, genauso wie Vermouth, das liegt daran, dass sie beide zu sehr darauf aus sind, zu tun, wozu sie Lust haben. Es kam schon mehr als einmal vor, dass aufgeflogen ist, dass sie Verräter sind... Was denkst du, tun die mit solchen Leuten?“ Das war etwas, was Ryochi todsicher wusste. Leute, die ihnen schaden wollten, wurden zu Fall gebracht, das war die Regel innerhalb der Organisation und wirklich jeder hielt sich daran, wenn er damit sein eigenes Leben und auch das von anderen retten konnte.
 

Es herrschte Stille im Auto des Mörders, bis dieser eine SMS bekam, die sein Handy piepsen ließ.

~Läuft alles, wie geplant. Wir treffen uns in 20 Minuten am Schrein. Komm nicht zu spät, Cognac!~

Der Angesprochene seufzte vor sich hin. „Ich Glückspils, der beste Auftrag von allen...“ Er lachte krank auf, so klang es, doch waren in seinen Augen Tränen. Was Jami nicht konnte, sollte er verrichten, so war es nun einmal. Jami war seelisch zu schwach, um sein eigenes Fleisch und Blut zu töten, also befahl er Cognac es zu tun, wenn dieser überleben wollte...

Sêiichî war bewusst, dass er kaum eine Wahl hatte. Jami suchte doch nur nach einem Grund für seine Rache, so und nicht anders empfand der junge Mann seine Situation.

Er stieg aus, mit dem Wissen, dass Conan ihm den Sender gegeben hatte, er wollte im Grunde nur, dass er seine Tätigkeiten nach verfolgte. So weit war er nun schon, so weit, dass er sich auf einen Erwachsenen im Kinderkörper verlassen wollte – aber das tat seine Freundin ja schließlich auch seit Jahren. Sie hoffte und hoffte, war bisher aber immer enttäuscht worden.
 

Ryochi blickte zu Conan. „Das war Cognac, nicht Sêiichî.“

Verwirrt zog nun der Junge eine Augenbraue hoch. „Bitte was war das?“ Der 9-jährige hatte den älteren Detektiven schon verstanden, wollte nur noch mal nachgehakt haben.

„Cognac, seine Rolle.“ Ryochi entschied sich, wieder loszufahren, sie hatten jetzt was vor, das hatte er soeben festgelegt. „Aus irgendeinem Grund will er wohl, dass du schlecht über ihn denkst. Was hat er bloß vor?“ Ryochi wirkte etwas nachdenklich, was Conan nicht entging, allerdings wusste auch er nicht, was sich dieser Mann dabei denken sollte, ihm etwas vorzumachen, damit schadete er sich selbst, oder etwa nicht?

‚Vielleicht will er... Kann es sein, dass er will, dass ich hinter ihm herjagte? Will er geschnappt werden? Soll all das Grausame heute enden?’

Der kleine Detektiv war sich vollkommen sicher, denn Ryochi musste seinen besten Freund jawohl kennen. Und wenn er sagte, Cognac spielte ihnen etwas vor, dann hatte er da mit Sicherheit Recht. „Er ist unglücklich in der Organisation, nicht wahr?“ Die Stimme des Jungen klang ungewöhnlich einfühlsam, so wie er als Shinichi nur sehr selten geklungen hatte – normalerweise spielte auch er seine Rolle, als unbarmherziger, grausamer Detektiv, der auf seine kalte Weise die Wahrheit fand.

Während der Gegenverkehr an ihnen vorbei rauschte, betrachtete Conan Ryochi, er blickte die ganze Zeit geradeaus. Entschlossen wirkte der junge Mann. Das Lenkrad hatte er fest mit den Händen ergriffen, als würde die Gefahr bestehen, dass er es aus Versehen losließ.
 

In der Zwischenzeit war Kazumi beim Schrein angekommen, wo seine Freundin auf ihn wartete. Er hatte sie ein wenig warten lassen müssen, da ihn sein Job dazu gezwungen hatte, also war er noch bei einem Blumenladen vorbeigefahren, um ein paar schöne Blumen für sie mitzubringen. Sie war um diese Uhrzeit sicher vor dem Feuer, um zu beten. Der alte Schrein gehörte ihrem Vater schon seit einer halben Ewigkeit und hatte auch zum Besitz dessen Eltern gezählt.

„Saki-san?“ rief er, konnte aber nirgendwo jemanden entdecken. Er öffnete die Schiebetür zu dem Platz, wo sie so oft betete, dabei hatte sie ein tolles Leben und musste sich überhaupt keine Sorgen machen.

Komischerweise war das Feuer entzündet, aber absolut niemand da, nicht mal der Priester. Er wandte sich wieder ab und suchte weiter im Inneren des Tempels. Ein Raum, in dem viel Gerümpel zu finden war, war das letzte, was er noch nicht abgesucht hatte. Kazumi öffnete auch diese Tür und stolperte über etwas, das am Boden lag.

Der 24-jährige blickte nach unten in die Finsternis, durch die er nichts erkennen konnte. Zur Seite fassend, suchte er nach dem Lichtschalter für den Raum, doch auch als er ihn gedrückt hatte, sprang das Licht nicht an. Er dachte die Tür etwas weiter aufzumachen, so dass die Dunkelheit vom Licht draußen aufgefressen wurde und man ganz langsam sah, wie der Schatten verschwand.

Der Boden wurde leicht sichtbar und mit ihm die Beine einer Frau. Je mehr er von dieser Person sah, umso blasser wurde der Polizist. Kaum bei ihrem Oberkörper angekommen, stieß er die Tür nun richtig auf. Nun war alles von ihr sichtbar.

Über ihr hing ein Zettel, der gegen einen Pappkarton geklebt worden war.

~Das blutrote Kleid fand ich an dir immer am besten, ich konnte mich nicht beherrschen. Blutrot – ja – das passt zu dir, Bloodangel.~

Unterdessen war jemand an den Polizisten herangetreten, er beobachtete seinen Zustand – dem 24-jährigen sah man den Schock an, sein Körper zitterte und kein Wort brachte er heraus.

Der Mörder brauchte ihn nicht von vorne zu sehen, außerdem war er ihm sehr vertraut.

Die Tür ging zu, was der Polizist nicht verhindern konnte, es wurde schlagartig wieder dunkel hier drin. „Wer ist da?“

Der Mörder, ganz sicher der Mörder, deswegen zückte nun auch der junge Polizist seine Waffe.

„Ach, Kleiner, denkst du wirklich, dass du das kannst?“

Die Stimme drang an Kazumis Ohren. Sein Bruder war hier... Aber das würde ja bedeuten, dass er... Nein, unmöglich, das konnte doch gar nicht sein. Dieser Iwamoto hatte zwar gesagt, er würde sich im eigenen Bruder total täuschen... Aber ein Mörder?

„Warum hast du das getan? Was hattest du bitte gegen sie? ANTWORTE!“ Wut herrschte in ihm, am liebsten hätte er einfach wild um sich geschossen, auch wenn er riskiert hätte, selbst zu Schaden zu kommen.

„Soll man Verräter nicht so behandeln, Kazu-chan?“

Spätestens jetzt wurde jegliche Hoffnung, dass es sich nicht um seinen Bruder handelte, zerstört. „Hast du Vater nicht zugehört, Kenichi? TÖTEN ist was Böses.“

„Klingst wie so ein kleiner Junge, Kazu-chan. Dabei willst du doch auf mich schießen, nicht wahr, Polizist?“

Er war sein Bruder, aber ja, er wollte am liebsten schießen, da hatte er wohl Recht, doch hatte der junge Mann genügend Selbstbeherrschung, sich dadurch nicht unglücklich zu machen. „Nein.“

„Deine Kleine ist eigentlich meine Frau, hat sie dir davon erzählt?“ Kenichi lachte, er war fest davon überzeugt, dass Vespolina, dieses kleine Drecksstück, ihn genauso beschissen hatte, wie vorher schon Retsina.

Kazumi schwieg, er konnte nicht glauben, was sein Bruder ihm da auftischte. „Selbst, wenn es so wäre, nennst du das einen triftigen Grund, jemanden so zuzurichten?“ Seine Stimme klang verletzt, die Wut war wie verflogen.

„Hast du es noch nicht gerafft, Kleiner? Dein Bruder hat mit deiner Kleinen gevögelt... Und das so gut wie täglich. Gut, in letzter Zeit haben die Nächte abgenommen. Als ich rausfand, dass sie einen Polizisten liebt, ging’s mit mir durch. Ich habe dieses rote Kleid an ihr gesehen, das sie FÜR DICH trug, statt für mich, also habe ich mich zusammen mit ihr hier eingesperrt und ihr Kugeln zum Fressen gegeben. Frauen, wie sie, die ihre Männer betrügen, haben es nicht mehr anders verdient. Ihr kleines schmutziges Geheimnis, das sie mit mir hatte, das hat sie dir verschwiegen. Du bist auf eine Mörderin hereingefallen, kleiner Bruder. Du bist ein schlechter Polizist, deswegen wirst du auch nicht weit kommen... Ich kenne einen Polizisten, der dir haushoch überlegen ist. Du hast nur eine Chance... Töte den Polizisten, um zu überleben. Ansonsten wird er dich ermorden.“

„Du bist krank, Kenichi, lass dir helfen.“ Was redete sein Bruder da überhaupt für einen Bockmist zusammen?

„Krank? Ich bin nicht krank. SIE war nur dumm. Am dümmsten war von ihr, mich mit einem Polizisten zu betrügen... Und dann noch mit so einem Waschlappen wie dir. Ist ja widerlich, da verliere ich jeden Respekt vor einer Frau.“ Na ja, fast. Vermouth war einem Krimispinner zum Opfer gefallen. Dass sie jetzt verweichlichte, das musste er verhindern und wenn er sie mit Gewalt von Cognac trennen musste, der sie zu beeinflussen schien. Sie hatte nicht gewusst, dass sie mit einem Kriminalisten ins Bett ging, immerhin hatte er so ziemlich jedem was vorgemacht.

„Weißt du überhaupt, was du da redest?“ Obwohl er nicht in die Augen seines Bruders sehen konnte und noch nicht einmal dessen Gesicht sah, war er ihm so nah und dann sagte er solche gemeinen Sachen.

„Männer, die wie du flennen, sind Waschlappen und schwach. Ich habe seit Ewigkeiten nicht mehr geweint!“ Dass er sich selbst etwas vormachte, war ihm vielleicht bewusst, aber sein Bruder würde es glauben.

Jami gab ihm einen Schubs, weshalb er sich wenig später bei der Toten befand, in ihrem Blut – er konnte es riechen, was doch einen sehr großen Ekel in dem Polizisten aufkommen ließ.

„So wirst du enden, so und nicht anders, wenn dieser Polizist dich besiegt...“ Es war sein Ziel, den eigenen Bruder zu verängstigen, er selbst wusste von sich selbst, was verängstigte Leute in ihrer Angst anrichten konnten... Sêiichî brauchte mal eine Herausforderung. Er war nicht kalt genug, ebenso wenig wie sein kleiner Bruder. Sie waren beide verweichlicht. Sêiichî durch eine gut aussehende Frau und Kazumi durch sein Umfeld.

‚Polizisten, bah, meinetwegen könnt ihr euch gegenseitig abknallen, das wäre die einfachste Lösung...’ Am liebsten wollte Jami zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen, aber auch war er interessiert daran, wer von den beiden wohl stärker und schneller sein würde. Tief in sich bewunderte er jedoch seinen Bruder, weil er ein großes Herz hatte und auch zulassen konnte, es zu zeigen, er war eben nicht so ein erbärmlicher Feigling, wie er selbst. Selbst Cognac hatte mehr Mut, als Jami, er hätte niemals gewagt, sich zu widersetzen.

Seine Macht hatte ihm immer dazu verholfen, dass die Frauen ihn mochten, doch gab es da auch Ausnahmen, das hätte den Schwarzhaarigen eigentlich ja aufrütteln müssen. Alles war nur dem äußeren Schein nach so hilfreich. Seine Macht, vor dessen Verlust Jami solche Angst hatte, hatte ihm nicht jede Frau verfallen lassen. Vermouth brauchte ihn nicht, sie hatte den Boss, bei ihr konnte er noch verstehen, dass er nicht gut genug war, aber frech genug, um mit Cognac fremdzugehen, war sie trotzdem. Es tat weh. Warum zog sie einen von weiter unten bloß vor? Dass er einfach ein abscheuliches Etwas war, das hatte Jami noch gar nicht wirklich wahr genommen. Selbst Saki, die ihn mal sehr geliebt hatte, war ihm weggelaufen... Und Kir wollte gar nicht erst etwas mit ihm zu tun haben, sie wollte nur so weit weg von ihm sein, wie möglich.

Die waren doch alle nicht ganz dicht. Nur bei einer Frau hatte er etwas Dankbarkeit gespürt, obwohl er sich da wohl ziemlich etwas vormachte. Sie war die Tochter von Polizisten gewesen, umso schöner fand er es, sie auf seiner Seite zu wissen... (ROFL ja klar XD und bei der erstbesten Gelegenheit verrät sie dich XD)

Ja, dankbar sollten sie ihm sein, so dankbar, bis sie ihm zum Opfer fielen, bis er sie für sich hatte, er wollte sie alle für sich, deswegen war er so übel mit anderen Männern umgesprungen. Woran er auch nicht vorhatte, irgendwelche Änderungen vorzunehmen. Viele Frauen hassten Jami nur aus diesem Grund. Ihre Freunde wurden von ihm terrorisiert. Warum hätten sie ihn dafür lieben sollen, dass er denen wehtat, die sie liebten?

„Im Übrigen, Kazu-chan, während du gegen einen unserer Leute eifrig am ermitteln warst, habe ich sie getötet. Wir waren wie immer sehr gut, nicht wahr? Du musst dich eigentlich sehr gelangweilt haben, weil so wenig Spuren vorhanden waren, was? Natürlich haben wir absichtlich so einen Ort gewählt, wo ihr lange am Spuren suchen wärt, es war alles ein abgekartetes Spiel, du siehst, wir sind die Sieger, die Polizisten fallen uns zum Opfer. Diese Rolle gefällt mir, die Rolle als Sieger. Wie ist es, zu verlieren? Das kenne ich so leider gar nicht.“

„Du nennst Polizisten Verlierer? Die Polizei wird niemals gegen das Böse verlieren, keiner von uns gibt auf.“

„Das sagst du, nachdem ich dich durch deine Süße als Verlierer dastehen lasse? Nur zu, lauf zu deinen Kollegen und sag’ ihnen, was dein böser Bruder getan hat, aber sei dir im Klaren, durch Mord kann man alles erreichen. Man wird mich nicht kriegen. Und bevor du es schaffen kannst, wird mein Freund, der Polizist war, dich alt aussehen lassen. Ich habe dir doch gesagt, dass du nur durch einen Mord an ihm überleben kannst... Das war mein voller Ernst.“

„Und jetzt soll ich dir für diesen hilfreichen Tipp auch noch danken, oder was?“ kam frech von Kazumi, ihm war einfach danach, es war das, was ihm in den Sinn kam. Er redete oft einfach so drauf los, was nicht immer gesund war. Als Ermittler, wie Miwako und Wataru es waren, durfte man das nicht, bei der Spurensicherung musste man jedoch noch mehr schweigen. Er war in seiner Arbeit präzise, das war auch besser so für ihn, als den Ermittler zu spielen, das hatte eher seiner Schwester gelegen, sie war immerhin Detektivin gewesen. „Unsere Schwester wollte dich retten, hast du das schon vergessen? Willst du, dass sie sich von oben herab die größten Vorwürfe machen muss, nur weil du dich mit den Bösen abgibst?“ Nun war Kazumi wütend, das konnte man an seiner Stimme hören, man vernahm deutlich die Wut, die sich in ihm breit gemacht hatte, aber all das war von Jami geplant.

„Sie hat sich töten lassen. Wer sich töten lässt, der ist schwach.“ Jami lächelte ihm direkt ins Gesicht, als er sich zu ihm beugte, so dass man die hellen Augen aufleuchten sehen konnte.

„Und ich sehe es schon vor mir, du landest tot am Boden, weil du auch so ein Schwächling bist. Glaub’ bloß nicht, dass ich dir helfe, da musst du selbst raus finden. Mein Vater hat deinen Tod schon beschlossen. Wir werden wieder gewinnen.“ Mehr konnte Jami jawohl nicht tun, er konnte ihm nur sagen, dass er sterben würde, wenn er nicht seine Waffe benutzte, die er besaß. Er war ein netter Kerl, nicht wahr? Kenichi belog sich eben gerne selbst.

In dem Moment erkannte Kazumi, dass Kenichi nicht mehr sein Bruder war. Er war jemand anderes Sohn geworden, ihr gemeinsamer Vater war schließlich schon seit langer Zeit tot.

Er versuchte sich zu erheben, während ein paar Tränen zu Boden tropfen, doch deren Aufprall hörte man, auch wenn er sich bemühte, dabei keine Geräusche zu machen, er wollte nicht, dass man ihn so sah, zumindest nicht er. „Mein Bruder wäre niemals zu so etwas fähig gewesen. Und dann noch aus gekränkter Eitelkeit. Und du bist kein Gewinner, du bist der Verlierer! Leute, die keine andere Möglichkeit als Mord sehen, sind keine Gewinner, das ist pure Einbildung!“

Jami knurrte kurz auf, er bemerkte Kazumis Hand, die ihn von sich schob und dann das Licht die Dunkelheit erneut verschlang, da sein Bruder die Tür aufgerissen hatte und verschwunden war.

Der Jüngere wusste von diesen Leuten, die sich seinen Bruder damals geschnappt hatten, genauso gut war ihm klar, dass derjenige, der mal sein Bruder gewesen war, sterben würde, wenn die Polizei sich um den Fall kümmerte. Das ließ nur einen Schluss zu, er durfte nicht seine Kollegen alarmieren, als hätte er Saki niemals gefunden. Er als Polizist - er war mit Leib und Seele einer – konnte aber doch nicht zusehen, wie ein Mord unaufgeklärt blieb... Sich selbst davon abzuhalten, war alles andere als einfach... Er wäre der Untergang seiner Leute oder der seines Bruders. Wenn sein Bruder nicht seine Kollegen auf die Polizei hetzen würde, würde man ihn umbringen. Beide Möglichkeiten fand Kazumi alles andere als berauschend. Und er war sicher, dass Jami ihn beobachtete und mitbekommen würde, wenn er irgendwem Informationen zukommen lassen würde.
 

Sêiichî hatte sich noch etwas Zeit gelassen, ohne zu ahnen, dass Jami in der Zwischenzeit einfach so die Freundin seines Bruders ermordet hatte. Jetzt erst kam er beim Schrein an, wo er schon vor fast einer viertel Stunde hätte sein sollen.

Sein Kollege Jami kam ihm entgegen und sah ihm erst einmal mit kalten Blick in die Augen.

„Wo warst du? Mein Bruder müsste dir entgegen gekommen sein... Geh ihm nach!“

Der Angesprochene drehte sich herum. Ihm war Kazumi nicht begegnet...

„Was hast du mit ihm gemacht? Sag’ bloß, du hast ihn getroffen...“

Nun schwieg Jami, er würde doch Cognac nicht sagen, dass er seinem Bruder geraten hatte, ihn zu erschießen, das würde dieser schon noch früh genug merken, wenn Kazumi sich zu wehren begann... Tja, WENN.

Dass Jami nichts dazu sagte, verriet Cognac, dass er verdammt gemein gewesen sein musste.

„Denk an deinen Auftrag“, sagte Jami während sein Kollege sich herumdrehte, „Cognac.“

Noch kurz hielt der 25-jährige inne, als er ihn hörte, ging dann aber seines Weges. Seine Schritte wurden schneller, bis er fast rannte. Er musste ihn finden, nach so einem Treffen mit Jami ging es dem 24-jährigen sicherlich schlecht, dabei wusste er nichts von dem Mord an Saki. Es war schlimm genug, wenn Jami seinen Bruder getroffen hatte... Ihm war klar, dass er ihm nur nachlaufen sollte, um ihn dann umzubringen. ‚Gott will meine Mörderkarriere beenden, deswegen muss ich ausgerechnet jemanden töten, der meinem besten Freund ähnelt...’ Schon jetzt war ihm bewusst, wie schwer ihm dieser Auftrag fallen würde und schon fiel, er würde es doch im Leben nicht schaffen, abzudrücken, auch wollte sein innerer Schweinehund das gar nicht.
 

In Nähe der S-Bahn-Station konnte Sêiichî ihn dann allerdings entdecken. Er stand direkt am Bahnsteig, wohl wollte der junge Mann in einen Zug flüchten... Sollte das heißen, Jami hatte ihm nun wirklich gedroht?

Wenig später kam auch schon der Zug angefahren, er würde nach Yokohama fahren, wie man auf dem großen Schild sehen konnte. Die S-Bahn hatte schon eine recht hohe Geschwindigkeit, nicht umsonst stand Kazumi ganz vorne, die S-Bahn würde an ihm vorbei fahren und erst am Ende der Station zum Stehen kommen... Wieso hatte er sich nicht mehr ans Ende gestellt?

Sêiichî ging auf ihn zu, er würde zu dem jungen Mann ganz nett sein und freundlich lächeln, um ihn auf zu muntern. Der Zug kam immer näher, er sah noch, wie Kazumi näher an den Bahnsteig heran ging, etwas zu nahe.

Ein junger Mann ganz in der Nähe meinte noch: „Sie sollten etwas vom Bahnsteig weggehen, so was ist gefährlich.“ Derjenige meinte es nur gut, doch wurde er von Kazumi weggeschoben. „Lassen Sie mich bloß damit in Ruhe! Kümmern Sie sich um sich selbst!“

Seufzend wandte sich der junge Mann um, so nett angefaucht hatte man ihn wirklich lange nicht mehr, also kümmerte er sich um sich selbst, aufdringliche Leute konnte er ja selbst nicht sonderlich leiden.

Der Zug war schon fast an ihnen vorbei, als Kazumi noch näher heran ging, sein Fuß war schon halb über dem Bahnsteig Richtung der Gleise, was Sêiichî schockiert beobachtete, dann sprang der Braunhaarige runter.

Dieser Zug, Kazumi direkt vor ihm, Sêiichî hatte schneller einen Satz nach vorne gemacht, als man hatte schauen können.

Die Sekunden zählend, stand Kazumi auf den Gleisen, er schloss die Augen – gleich war alles vorbei und seine Kollegen zusammen mit seinem Bruder gerettet...

Doch genau in dem Moment, als der 24-jährige dies dachte, wurde er mit Schwung nach vorne befördert, er spürte nur, wie etwas ihn mit Gewalt umwarf und er am Boden landete, hinter den Gleisen, die dieser Zug befuhr.

Der Zugführer versuchte zwar rechtzeitig anzuhalten, doch war der junge Mann dermaßen plötzlich auf die Gleise gesprungen, dass er es nicht geschafft hatte und nun hinter den beiden Männern durchfuhr. Man hörte das Quietschen des Zuges vermehrt, doch erst auf der Hälfte der Fahrbahn kam das Gefährt ansatzweise zum Stehen.
 

Nachdem dieser Jami Sêiichî an seinen Auftrag erinnert hatte, wusste Ryochi, dass keine Zeit zu verlieren war – er gab Gas und raste wenig später ziemlich, was normalerweise nicht so seine Art war. Da er aber für die Polizei arbeitete, durfte er sich das ruhig einmal rausnehmen, Ärger riskierte er damit nicht. In einem Notfall durfte jeder Polizist so schnell fahren, wie es ihm lieb war. Er kannte sein Auto in und auswendig und wusste schnell zu reagieren.

Conan sah auch nicht aus, als wenn er Angst vor Ryochis Fahrstil hatte, er war so einiges von seiner Mutter und Shina gewohnt, es machte ihm nichts aus, wenn jemand schnell fuhr. Seine Mutter pflegte noch krasser vorzugehen. Er war viel mehr beunruhigt über das, was sie herausgefunden hatten.

Durch den Sender hatten sie auch die kleinsten Geräusche vernommen, auch Sêiichîs Schritte, die immer schneller geworden waren, so dass ihnen klar war, er rannte Jamis Bruder nach. Ja, sein Bruder... Wie grausam war das denn? Ryochi dachte, während er fuhr, darüber nach, dass Jami wohl Cognac aufgetragen hatte, den eigenen Bruder zu töten. Dieser Mensch war wirklich abscheulich, das war mit ein Grund dafür, dass er noch schneller fuhr. Sêiichî würde wissentlich doch niemals den Bruder seines Bekannten töten können, oder irrte er sich? Was würde er wohl jetzt tun? War das der ganze Plan seines Freundes? Wollte er, dass man ihn davon abhielt?

Conan drückte sich den Ohrstöpsel regelrecht ins Ohr und lauschte jedem noch so mickrigen Geräusch, deswegen blieb ihm auch nicht verborgen, was am S-Bahnhof geschah, er hörte den Zug und wenig später ein Geräusch, das klang, als wäre etwas zu Boden gefallen, wie ein Sack, ja genau, so hörte es sich an. Das Geräusch des Zuges wurde sehr laut, man konnte nichts anderes mehr hören, dann das Quietschen, das vom Bremsen herrührte.

Die hektischen Stimmen, die wenig später vernehmbar waren, ließen Conan stutzig nach vorne auf die Straße schauen. Irgendetwas war geschehen.

„Er muss am S-Bahnhof sein... Ich habe Zuggeräusche gehört“, gab er Ryochi zu verstehen, welcher noch etwas mehr Gas gab, er holte alles aus seinem Auto raus, was es hergab.

Der Junge nahm die Stöpsel weg und ließ so auch Ryochi mit anhören, was dort los war. Der Detektiv lauschte und seufzte dann. „In was ist er nun schon wieder verwickelt worden?“

~Oh mein Gott, das kann kein Zufall sein, der Mann ist vor den Zug gesprungen! Er wollte sich das Leben nehmen! Wie schrecklich!~

Ryochi konnte die Stimmen der Menschen hören, die wild durcheinander redeten.

~Er hat sich bestimmt was getan... Vielleicht ist er tot?~

~Der Zug ist direkt auf ihn zugefahren...~

~Oh Gott, ich glaub’s nicht, ich wollte doch zu einem Termin... Vielleicht sperren sie jetzt die Bahn?~

Ryochi seufzte. Na, wenn die sonst keine Probleme hatten?

~Da war ein Onkel, er ist ebenfalls vor den Zug gesprungen... Wahrscheinlich, um den anderen zu retten... So viel Mut möchte ich haben, wenn ich groß bin...~ Man hörte ein Kind reden.

~Einen Arzt, wie brauchen einen Arzt! Vielleicht lebt noch einer von den beiden?~

Endlich mal jemand mit etwas Verstand, der Detektiv trat trotzdem auf das Gaspedal, als würde sein Leben davon abhängen. Er war sicher, dass derjenige, den die Kleine Onkel nannte, Sêiichî gewesen war, das würde zu ihm passen und es würde auch das Geräusch erklären, das sogar er gehört hatte. Sein Freund war schon immer so gewesen, schon als kleines Kind. Vielleicht weil er Yuichi so bewundert hatte, der anderen immer hatte helfen müssen.
 

Am Ort des Geschehens kehrte allmählich ein wenig Ruhe ein. Ein Schaffner beruhigte die Leute, indem er sagte, dass beide unverletzt waren.

Sêiichî rappelte sich nun neben dem Zug wieder auf und zog auch gleich den jungen Mann mit hoch. „So was ist echt unverantwortlich! Bist du verrückt? Wie kann man sich bloß vor einen Zug werfen!? Nicht nur, dass hier Leute sind, die das alles gesehen haben, hast du an den Mann gedacht, der gerade frontal auf dich zugefahren ist? So viel Egoismus auf einen Schlag, das ist doch nicht zu glauben!“ schimpfte er mit dem Mann. Selbstmörder konnte er nicht leiden, schon gar nicht welche, die andere in solche Sachen mit hineinzogen... Wenn sie es schon tun mussten, dann sollten sie in irgendeinem Zimmer eine Überdosis Tabletten zu sich nehmen – alleine, ohne irgendwen mit hineinzuziehen...

Kazumi zitterte, er hatte überlebt und bekam nun von diesem Polizisten den Kopf gewaschen. Er wusste eigentlich, dass dieser Recht hatte, deswegen wandte er auch den Blick zur Seite, um ihn nicht ansehen zu müssen.

Sêiichî nahm seinen Arm und zog ihn mit sich, auf die andere Seite, wo er mit ihm hochkletterte und ihn dann auch mit durch die Unterführung zerrte.

„Was hat dich da bloß geritten?“

„Nichts, ich bin gestolpert“, leugnete Kazumi seinen versuchten Selbstmord. Er wollte diesem Mann nicht sagen müssen, was geschehen war und ihn dann auch noch mit reinziehen.

Gut, er wollte nicht darüber reden, aber er hatte doch genau gesehen, dass er absichtlich gesprungen war. „Wem willst du das erzählen? Ich habe dich springen sehen“, seufzte Sêiichî und kam in dem Moment auf der anderen Seite an, wo die Passanten ihn besorgt ansahen.

„Haben Sie sich wehgetan?“ wollte eine junge Frau wissen, so dass der junge Mann nur den Kopf schüttelte und im Moment wirklich stolz auf sich war. Wenigstens diese Sache hatte er verhindert, es war ein guter Anfang, all das zu büßen, was er anderen hatte antun müssen...

Dass Jami ihm gefolgt war, sah er nun, er stand da und warf ihm so einen Blick zu, als wolle er sagen: Lock ihn weg und dann leg los!

Er versuchte sich nichts anmerken zu lassen, dass er ihn kannte, und das, was er tun sollte. Alles, was sich gerade in ihm abspielte, versuchte er zu verschleiern. Vor allem ruhig bleiben musste er.

„Kazu-mi“, meinte Sêiichî ganz leise, ohne ihn anzusehen, man sah kaum die Bewegungen seiner Lippen.

„Ich soll...“ Jami kam auf ihn zu, als würde er sogar auf die Entfernung sehen, was er im Begriff war zu sagen.

Der Angesprochene brauchte nicht den gesamten Satz, um zu verstehen.

„Nicht hier...“

Seufzend schloss Sêiichî die Augen. So war das, nicht einmal wehren wollte sich der Polizist, sondern sich einfach so ergeben? Was sollte er denn nur tun? Fest stand, er würde Kazumi nichts tun. Jetzt, da er ihn gerettet hatte, wie würde er sich am Ende fühlen? Gott wollte eben einfach nicht, dass er so weitermachte, er wollte alles beenden. Deswegen musste dieses Opfer ja Ryochi ähneln, es war alles so vorherbestimmt.

Er konnte niemandem etwas antun, der ihm ähnelte. Und tief in sich war er dankbar dafür, dass er nicht eiskalt war, so wie Jami. Na ja, obwohl, wäre er wirklich eiskalt gewesen, hätte er nicht Cognac für die Drecksarbeit gebraucht... Nur da er seinen Bruder nicht töten konnte, weil er Angst davor hatte, es zu tun, musste Cognac herhalten, aber nein, er würde es nicht tun... Schlimmer noch, er spielte mit dem Gedanken, Kazumi bei der Flucht zu helfen.

„Lauf weg, ich bitte dich... Ansonsten wäre ich dazu gezwungen, dich zu beschützen... Er würde mich töten“, flüsterte Sêiichî zu dem jungen Mann. Nicht, dass er Angst hatte, er griff nur nach jedem rettenden Strohhalm, der greifbar war.

Irrtum ausgeschlossen, das war der Polizist, den er selbst erschießen sollte. Sein Bruder konnte ihn mal kreuzweise. Nie im Leben würde er diesem Mann in irgendeiner Form wehtun, immerhin hatte er eben erst sein Leben für ihn aufs Spiel gesetzt.
 

So war es also. Dieser Jami drohte Sêiichî umzubringen, wenn er seinen Bruder nicht erledigte, das durfte jawohl nicht wahr sein. Was war dieser Kerl nur für ein feiger Mistkerl? Aber das war typisch Organisationsmitglied...

Es vergingen fast fünf Minuten als sie am S-Bahnhof vorbei kamen und dem Signal des Senders folgten.
 

Mittlerweile hatten Cognac und Kazumi den S-Bahnhof hinter sich gelassen und waren in einem verlassenen Viertel angekommen, wo einige Laternen kaputt waren. Den Teil seines Auftrages hielt er ein, doch hatte der 25-jährige nicht vor, ihn komplett auszuführen.

Jami beobachtete ihn, obwohl er ihn nicht sah, wusste er das.

„Was hast du jetzt vor, Iwamoto? Was willst du tun?“ fragte der 24-jährige, bekam jedoch keine Antwort, wie sie ihm gefiel...

„Beschützer spielen... So wie früher.“ Er holte seine Pistole hervor und lud sie. Alles in seiner Macht stehende wollte er tun, er bettelte förmlich um Vergebung. Es gab keinen andere Ausweg. Gott würde ihm vergeben, solange er nur Menschen beschützte...

„Du... Du willst doch nicht etwa meinem Bruder was antun?“

Sêiichî sagte erst einmal nichts auf die Worte hin, sondern schwieg, die Waffe umfasste er fester mit seiner Hand.

„Ich werde ihm erstmal ins Gewissen reden.“

Vielleicht war er dumm – wer würde schon Jami reinreden wollen und damit Risken eingehen? Andere würden ihn einfach erschießen... Beziehungsweise es versuchen...

Es gab kaum einen, der mit Jami das Bedürfnis haben würde, zu reden, ihn umzustimmen, wenn er entschieden hatte, jemanden zu töten. Jeder wusste, dass Jami es nicht mochte, wenn man begann ihm reinzureden, da wurde er meistens ziemlich ungemütlich, schlimmstenfalls muckte man kurz auf und war wenig später dann tot, trotzdem wollte Sêiichî dieses Risiko eingehen – andere hatten gleich geschossen, was aber auch keine Garantie zu überleben war.

Jami hatte nun seinen Blick auf Cognac gerichtet, ihre Augen trafen aufeinander – ein jeder fest entschlossen, das bemerkte auch Jami jetzt. Sein kleiner Cognac wollte sich mit ihm duellieren?

‚Du willst dich mir widersetzen, ja? Das wagst du?’ Man hatte ihm prophezeit, dass es so enden würde – immer wieder hatte Flavis zu ihm gemeint: Irgendwann werden dich deine eigenen, so genannten Freunde bekämpfen, mit allem, was du ihnen so beigebracht hast.

Die angespannte Luft konnte man auf die Distanz hin förmlich spüren, für Kazumi war das jedenfalls so. Man sah ihnen an, was sie planten, beziehungsweise man sah es bei seinem Bruder. Diesen überhebliche Blick, den er Cognac zuwarf.

Kenichi, schau mich nicht so an, ich habe nicht vor auf meinen Mentor zu schießen...“ Um sein Gegenüber von voreiligen Schlüssen wieder abzubringen, sagte er diese Worte und versuchte ihn damit tatsächlich ein wenig zu besänftigen.

„Du schaust in die falsche Richtung, Cognac, dein Feind, er steht hinter dir... Zeig ihm, wer von euch der bessere Polizist ist.“

„Polizisten morden in der Regel nicht... Ich werde deinen Bruder nicht erschießen, das kannst du vergessen... Mach es doch selbst.“

„Du hättest ihn unter den Zug kommen lassen sollen, wenn du ihn schon nicht abknallen willst, wieso hast du sein Schicksal verändert? Du bist selbst schuld, dass du ihn selbst wirst töten müssen. In deiner Lage würde ich es besser nicht wagen, sich zu widersetzen! Wenn du ihn jetzt nicht augenblicklich von seinem Elendsleben erlöst, erlöse ich dich von deinem!“

„Armer Jami, bist du so schwach, dass du es nur auf diese Weise schaffst? Denk nur schön daran, du wirst ihn am Ende selbst töten müssen, wenn ich mich widersetzt habe. Du kannst mir nicht mit dem Tod drohen und mich so dazu bringen, ihm etwas anzutun, weil ich nämlich nicht solch große Angst vor meinem Abtreten habe, wie du.“ Dieser kleine Feigling, er hatte keinen Respekt vor ihm, so wie ihn andere hatten, nur weil er schnell mit der Waffe und dem Gewehr war.

Wie Cognac ihn beleidigte... Er war außer sich vor lauter Wut. Jami konnte sich kaum noch beherrschen, aber wenn er ehrlich zu sich selbst war, dann bewunderte er Cognac dafür, dass er es gewagt hatte, seine Meinung zu sagen. Er selbst tat das schon seit Jahren nicht mehr. In der Organisation interessierte es niemanden, was man dachte, es sei denn, man hatte gute Pläne, die durfte man dann auch als einer der Ranghöchsten loswerden – und man durfte morden, das Ermorden von Menschen war fast immer etwas Gutes, das hatte der Boss ihm früh eingetrichtert. Töte alle, die eine Gefahr sind! Töte alle, die gegen dich sind! Töte alle, die gegen mich sind! Töte alle, die unsere Pläne gefährden! Aber wage es niemals Vermouth etwas anzutun, was auch immer sie tut... Ja, seine Prioritäten – Vermouth war wichtig, der Rest war egal, den konnte man leicht ersetzen. Der Boss hatte seine eigene Art und Weise mit dieser Frau umzuspringen, er wusste immer, was zu tun war, wenn sie mal wieder etwas getan hatte, was ihm missfallen hatte.



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