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New Year's Surprise

von

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Titel: New Year's Wonder (1/2)
 

Autor: Sarcastic Lady
 

Beta: not necessary, diese Geschichte ist auch für sie geschrieben.
 

Fandom: Harry Potter
 

Pairing: Harry/Draco
 

Raiting: PG-13
 

Summary: Zwei Wochen vor dem Silvesterball schließt Draco eine Wette ab, dass er Harry flach legt. Doch was tut er, wenn er sich davor in ihn verliebt? Slash R&R
 

Disclaimer: Sämtliche Charakter und Schauplätze gehören J.K Rowling
 

Warning: Slash, machte es einfach für euch und mich: Wenn ihr es nicht mögt, lest es nicht.
 

Review: Always loved
 

Draco saß im Gemeinschaftsraum der Slytherin und langweilte sich. Es war das erste Mal, dass der blonde Zauberer Weihnachten in Hogwarts verbringen musste. Seine Eltern brauchten ein "ruhiges" Weihnachten, wie sie ihm so nett in einer Eule mitgeteilt hatten, was Darco als, sie hatten vor es zu treiben wie die Karnickel, interpretierte. In seiner Art hatte er dann auch eine Eule an seine Eltern geschickt mit Kondomen und der Erinnerung, dass er keine kleinen Geschwister wollte. Darauf hatte er dann keine Antwort mehr erhalten. Trotz allem hatte es ihn noch zwei Wochen danach amüsiert, sich das Gesicht seiner Eltern vorzustellen, als sie die Nachricht ihres Sohnes erhalten hatten.
 

Die Folge daraus, dass Draco in der Schule blieb, war, dass seine Freunde beschlossen hatten ebenfalls in Hogwarts blieben, um ihm Gesellschaft zu leisten. Oder zu mindestens war das der Grund, aus dem Blaise geblieben war. Pansy war geblieben, weil sie sich immer noch Hoffnungen machte Dracos Gunst zu erhalten und Crabbe und Goyle hatten schlicht und ergreifend vergessen, sich um ihre Rückreise zu kümmern. Damit war wenigstens für Dracos Gesellschaft gesorgt, aber dummerweise nicht für seine Unterhaltung. Genau aus diesem Grund saß er nun im Gemeinschaftsraum von Slytherin, sah Crabbe dabei zu, wie er die fünfte Runde Zauberschach gegen Pansy verlor und langweilte sich.
 

Doch diese Langeweile wurde in dem Moment unterbrochen, in dem Blaise Zambini, Dracos bester und klügster, was nicht schwer war bei dieser Konkurrenz, Freund, in das Zimmer platzte. Er hatte das breiteste Grinsen auf dem Gesicht, dass der blonde Zauberer je gesehen hatte, ein Grinsen, dass Draco einerseits ohne Ende amüsierte, andererseits aber auch unheimlich beunruhigte. Wenn Blaise grinste hatte er entweder jemanden flachgelegt, auf den er oder Draco schon seit längerem ein Auge geworfen hatte oder er hatte eine Herausforderung für den blonden Zauberer, die nur Probleme bedeuten konnte. Und da Draco nicht glaubte, dass der erste Grund das breite Grinsen auf Blaise Gesicht gezaubert hatte, so musste es zwangsweise der zweite sein.
 

"Und? Immer noch Langeweile, Draco?" Wollte der dunkelhaarige Zauberer wissen und ließ sich mit einer pompösen Geste in den Sessel fallen. Draco zuckte nur mit den Schultern, sein Blick war wieder auf das Schachfeld gerichtet. Er hoffte seinen Freund mit dem deutlichen Desinteresse zu verstehen zu geben, dass er nicht wissen wollte, was Blaise vor hatte. Doch wie immer ließ dieser sich nicht im geringsten von Dracos Verhalten entmutigen. Manchmal hasste Draco es, wie gut der andere ihn kannte.
 

"Rate, wenn ich auf dem Weg hierher gesehen habe!" Das Grinsen auf Blaise Gesicht nahm langsam ungesunde Breiten an. Draco fragte sich, ob jemandem schon mal die Gesichtshaut geplatzt war, weil er zu breit gegrinst hatte oder würde Blaise der Erste sein, dem dies passierte? Draco hoffte es jedenfalls, denn dieser Gesichtsausdruck begann ihn langsam zu nerven.
 

"Ich gehe davon aus, dass du es mir gleich sagen wirst, wofür soll ich mir also die Mühe machen und raten?" Wollte er etwas missmutig wissen. Bildete er es sich das nur ein oder war Blaise Grinsen jetzt tatsächlich noch ein minimales Stück breiter geworden?
 

"Harry und Seamus!"
 

"Und?"
 

"Sagen wir es mal so, Seamus wollte Harry wohl die Tiefgründigkeit seiner Liebe beweisen oder in anderen Worten: Er wollte Harry flachlegen. Und was hat unser oh so berühmte Zauberer gemacht? Na? Richtig, er hat ihm nen Korb gegeben. Musste sich richtig gegen den aufdringlichen Herrn wehren. Und jetzt frage ich dich noch mal Draco, langweilst du dich immer noch?"
 

Draco nickte stumm. Blaise hatte es, wie schon so oft, geschafft seine Neugier zu erwecken. Alles, was mit Harry Potter zutun hatte, erweckte Dracos Interesse. Es gab schließlich immer einen Weg jemanden zu schikanieren und Harry gehörte, neben dem Wiesel, zu seinen liebsten Opfern.
 

"Sehr gut!" Lachte Blaise. "Ich fordere dich also heraus, Harry Potter flachzulegen." Der Blick, den er darauf von Pansy zugeworfen bekam, hätte jeden anderen aufs äußerste beunruhigt, aber den dunkelhaarigen Zauberer berührte er nicht mal. Dafür begann Crabbe heftigst zu zittern und setzte vor lauter Angst eine Figur so falsch, dass Pansy frühzeitig schon das fünfte Spiel gewonnen hatte. Auf Dracos Gesicht war nun ein ähnlich breites Grinsen ausgebrochen, wie auf Blaises.
 

Harry Potter hatte in der Schule den Ruf, äußerst wählerisch zu sein. Als Harry festgestellt hatte, dass er vielleicht doch nicht ganz so heterosexuell war, wie er und die gesamte Zauberwelt es geglaubt hatte, waren die Verehrer plötzlich Schlange gestanden. Natürlich sehr zu Harrys Unbehagen, der, wie Draco amüsiert feststellte, keine Ahnung hatte, wie er sich verhalten sollte. Der Zauberer war total verschüchtert gewesen und es war einzig und allein Hermine Granger zu verdanken gewesen, dass diese lustige Situation ein Ende hatte. Harrys Freundin hatte sich nicht im geringsten Mühe gegeben höflich zu sein, sondern sämtlich Verehrer mit wüsten Drohungen, einigen gutplatzierten Schlägen, sowie Tritten und einigen Zaubersprüchen, in die Flucht geschlagen. Seither gab es nur hin und wieder einen Jungen, der aber auch Harrys Interesse erweckte. Und dieser Junge war jetzt für eine Weile Seamus gewesen. Aber scheinbar war er dort gescheitert, wo seine Vorgänger auch nicht weiter gekommen waren. Niemand hatte es geschafft, Harry ins Bett zu bekommen. Niemand, aber Draco hatte es auch noch nicht versucht und Draco hatte auch noch niemanden gehabt, der ihm widerstanden hatte.
 

"Ich bin dabei!"

~*~*~*~
 

Harry und seine Freunde schleppten sich zum Frühstück in die große Halle. Hermine und Ron hatten Harry zwischen sich genommen, wie sie es in zwischen immer taten, um ihren Freund von den ungewollten Verehrern zu beschützen. Ginny lief direkt hinter Harry, denn sein ,süßer Hintern', wie Ginny immer scherzte, zog Jungenhände, wie Magneten an. Der letzten Hand, die dort unerlaubt geruht hatte, waren kurz darauf Federn gewachsen, so weit Ginny wusste lag der Hufflepuff immer noch im Krankenflügel. Allerdings war nicht nur die Hand voller Federn, sondern der Junge verwandelte sich langsam in einen übergroßen Vogel.
 

Natürlich war es im allgemeinen in Hogwarts bekannt, wer an diesem Zauber schuld war. Aber wie so oft, war Hermine ohne weiteren großen Schaden davon gekommen. Manchmal konnte man glauben, dass die Lehrer sich tatsächlich vor ihr fürchteten oder zumindest einen Heiden Respekt vor ihr hatten. Was auch immer es war, Harry und auch seine Freunde waren äußerst dankbar dafür.
 

Harry konnte sich immer noch nicht an sein Leben, als Bachelore gewöhnen. Womit er außerdem nicht zurecht kam, war, dass einige Jungen nur schwul waren, damit sie Harry ins Bett bekamen. Eine Aufgabe, die bis jetzt glücklicherweise ungelöst geblieben war. Trotz allem wurde Harry das Gefühl nicht los, sich auf einer Jagd zu befinden. Nur dummerweise war er nicht der Jäger, sondern der Gejagte. Eine Position, die der junge Zauberer nicht gewöhnt war.
 

Als die Vier die große Halle betraten, zogen sie, wie so oft, viele Blicke auf sich. Harry hätte sich am liebsten hinter seinen Freunden versteckt. Er hasste die übermäßige Aufmerksamkeit, die er immer noch bekam, jetzt, nach seinem Outing, sogar noch mehr. Gemeinsam durchquerten sie die Halle, wobei Hermine nicht umher kam einigen besonders vorwitzigen Jungen mörderische Blicke zuzuwerfen, die alle grausamen Versprechen beinhalteten. So kam es, dank seiner fleißigen Helfer, dass der junge Zauberer relative unbeschadet bis zu seinem angestammten Platz kam.
 

Zu seinem Entsetzten musste Harry feststellen, dass Seamus direkt neben ihm saß. Ihre Beziehung hatte der dunkelhaarige Zauberer zwar beendet, aber der andere Gryffindor schaffte es immer noch nicht, dies zu akzeptieren und lebte in der Hoffnung, dass er und Harry es eines Tages noch einmal versuchen würden. Doch auch diesmal sollte Harry Glück haben, zwar wollte Hermine sich gerade zwischen die beiden pflanzen, um Harry vor Seamus zu beschützen, aber jemand anderes war schneller.
 

"Guten Morgen, Harry!" Neville Longbottom quetschte sich zwischen Harry Potter und seinen Ex, ohne dessen Gebrummel viel Beachtung zu schenken. Harry lächelte dankbar zu seinem Freund hoch. "Morgen, Neville!" Erwiderte er freundlich. Hermine hob lobend den Daumen, dafür, dass ihr Freund sich nicht hatte von Seamus einschüchtern lassen. Neville war der einzige gewesen, der nicht geschockt war, als Harry verkündet hatte, dass er schwul war. Außerdem gehörte er auch noch zu den Einzigen, die nicht Jagd auf Harry Potters Jungfräulichkeit machten. Zwei Dinge, die er von dem dunkelhaarigen Zauberer unheimlich hoch angerechnet bekam.
 

In seiner üblich tollpatschigen Art begann er ein Gespräch mit Harry, das allerdings ein jähes Ende fand, als mit großem Aramtamtam Slytherin Einzug hielt. Mit Slytherin war allerdings nicht das ganze Haus gemeint, sondern nur drei Leute. Blaise Zambini, Pansy Parkinson und natürlich, wie konnte es auch anders sein, Draco Malfoy. Harry brauchte sich nicht mal umzudrehen, um zu wissen, dass die drei genauso angehimmelt wurden, wie er selbst zuvor. Was ihn überraschte war, als eine Hand plötzlich über seinen Rücken strich und Ginny mit offenem Mund zu der Person hinter ihm sah. Hermines Reaktion war eine andere, sie zückte schon einmal unter dem Tisch ihren Zauberstab, während Ron die Figur hinter Harry nur mit einem Blick ermordete.
 

Langsam drehte Harry sich zu der Person um, die so frech Hermines "fass Harry nicht an" Regel gebrochen hatte. Doch das erste, was er von dieser Person sah, war nicht das Gesicht, sondern die Lendengegend und den schmalen Teil, der zwischen Hose und dem zu kurzen T-Shirt war. Wenn Harry zuvor auch nur den Schatten eines Zweifels gehabt hatte, wer hinter ihm stand, so war jeglicher bei diesem Anblick komplett verschwunden. Es gab nur einen, der seine Kleiderwahl absolut nicht durch die Jahreszeiten beeinflussen ließ.
 

"Guten Morgen, Potter!" Draco Malfoy grinste breit auf Harry herab. Seine Hand ruhte im Nacken seines Erz-Feindes. Harry blinzelte zu dem blonden Zauberer hinauf, denn er stand genau im Sonnenlicht, dass von der verzauberten Decke fiel. Pansy hatte ihren Platz links von Draco und Blaise den seinen an der rechten Seite eingenommen. Harry fühlte sich ein wenig überrumpelt von den Dreien, vor allem aber von Dracos Hand in seinem Genick, die sanft seine Nackenmuskeln massierte. Wenn es jetzt schon so weit gekommen war, dass Draco Malfoy, von allen, auch noch anfing Jagd auf Harry machte, hatte er ein größeres Problem, als erwartet.
 

"Morgen, Malfoy..." murmelte Harry jetzt etwas verlegen, dass er nicht auf Augenhöhe mit Draco war. Um wenigstes nicht mehr unter die Gürtellinie des blonden Zauberers sehen zu müssen, stand Harry auf. Doch dadurch wurde er nur an sein ,kleines' Problem erinnert. Sein "Größen" Problem. Harry reichte Draco gerade mal bis zu der Schulter. Überhaupt waren sie so ziemlich gegensätzlich. Nicht nur wegen den Haarfarben, sondern auch die Größen und das Aussehen. Draco war verflucht groß und Harry war relative klein für einen Jungen, außerdem war Harry schmal gebaut. Hermine hatte mal scherzhaft gesagt, er habe Schultern wie ein Mädchen. Draco dagegen hatte äußerst breite Schultern.
 

Draco Malfoy hatte seine Hand immer noch nicht von Harry Potters Nacken entfernt. Zum Glück des Slytherin, war Hermine noch so überrascht, dass er ihren Freund überhaupt anfasste, dass sie sich noch nicht überlegte, welcher Zauberspruch Draco am unangenehmsten sein würde. Harry auf der anderen Seite hatte keine Ahnung, was das alles im Allgemeinen zu bedeuten hatte. Den vorherigen Gedanken, dass Draco nun auch der Jagdgemeinschaft angehörte, hatte er in dem Moment verworfen, in dem er in seinem Kopf aufgetaucht war. Deshalb machte das Verhalten des blonden Zauberers ihn unruhig.
 

"Hast du gut geschlafen, Potter?" Auf diese Frage zog Harry überrascht die Augenbrauen hoch. Doch er kam nicht zum antworten, denn Ron sprang auf und entfernte Dracos Hand aus Harrys Nacken. Danach wischte der Rothaarige sich, in einer überdeutlichen Geste, die Hände an einer Servierte ab. Seine Stimme betrug die coole Geste, denn sie zitterte vor Ärger und Abscheu. Durch zusammengebissene Zähne brachte er nur wenige Worte hervor. "Lass Harry in Ruhe, Malfoy!"
 

Draco blieb durch Rons Verhalten unberührt. Er zwinkerte Harry kurz und eindeutig zu, dann wand er sich an dessen rothaarigen Freund. "Was denn Wiesel? Kaum hast du keine ungeteilte Aufmerksamkeit, schon bist du beleidigt. Eifersüchtig?" Bei diesen Worten lief Ron vor Ärger so rot, wie seine Haare, an. Pansy kicherte hinter hervorgehaltener Hand und auch Blaise erlaubte sich ein amüsiertes Lächeln. Hermine musterte den blonden Feind aus kalten Augen, den Zauberstab immer noch auf ihn gerichtet, sie wartete nur noch auf den richtigen Moment ihn zu benutzen. Ginny war aufgestanden, bereit ihrem großen Bruder zur Hilfe zu eilen. Es war Harry, der gar nichts tat, außer da zu stehen und die beiden verständnislos anzusehen.
 

Draco trat enger zu Ron. Der blonde Zauberer sah seinem gegenüber tief in die Augen, das beinahe Engelsgleiche Lächeln auf seinem Gesicht, war unheimlich, "Aber verrate mir eines, Feuerhaar, auf wen von uns beiden bist du eifersüchtig? Auf mich?" Dann beugte er sich etwas zu Rons Ohr und sagte halblaut. "Oder auf Potter?" Damit wand er sich wieder Harry zu, der sich soeben erst wieder gefangen und zu hoffen gewagt hatte, dass er nun nicht mehr unangenehmer Aufmerksamkeit zu Opfer fallen würde.
 

"Viel Spaß beim Frühstück, Potter." Damit wuschelte Draco dem Kleineren durch das Haar und ging an ihm vorbei, zu seinem Tisch. Er wand sich nicht noch mal zu dem irritierten Gryffindortisch und dem sehr verwirrten Harry um, der da stand und ihm nachsah, bis der Blonde sich hinsetzte. Hermine löste ihn aus seiner Starre und zog ihn sanft wieder auf den Platz neben sich. Der Zauberer ließ sich wie betäubt von ihr führen. Sein Kopf versuchte immer noch krampfhaft zu verstehen was gerade eben passiert war. Er bemerkte erst, dass Ginny ihn schon zwei Mal angesprochen hatte, als er von Neville in die Seite gestoßen wurde.
 

"Ist alles in Ordnung, Harry?" Wollte Rons Schwester besorgt wissen, als Harry ihr endlich seine Aufmerksamkeit schenkte. Erst da bemerkte er, dass nicht nur Ginny etwas besorgt war, sondern auch der Rest seiner Freunde und Seamus sah so aus, als würde er gleich vor Eifersucht platzen. Es war dieser Anblick, der auch die letzte mentale Starre von Harry löste. Er schenkte seinen Freunden ein warmes Lächeln und nickte.
 

"Klar, es ist alles in Ordnung. Aber habt ihr ne Ahnung, wie unheimlich es ist, wenn Draco Mafoy seine Hand in meinem Nacken hat, aber nicht um mir das Genick zu brechen, sondern um mich zu massieren. Nehmt es mir nicht übel, aber von dem Schrecken musste ich mich jetzt erst mal erholen." Seine Freunde brachen in Gelächter aus, das natürlich am Tisch der Slytherin bemerkt wurde. Pansy stand als Einzige zu ihrer Neugier und drehte sich um, um zu sehen, wer da so am Lachen war. Als sie Potter und seine Freunde so ausgelassen sah, wusste sie sofort, wer Anlass zu diesem Gelächter war. Sie wand sich wieder zu den beiden Jungs, die sie beide Neugierige ansahen.
 

"Der Schuss ging mal voll nach hinten los, Draco," stellte Pansy fest, während sie sich ein weiteres Sandwich nahm. Es war jetzt schon ihr viertes. Weder Draco noch Blaise wussten, wie sie es schaffte so viel so schnell zu essen und dabei aber nicht zuzunehmen. "Da hat mir Wiesels Feuergesicht aber was ganz anderes gesagt." Gab Draco grinsend zurück. Pansy sah ihn spöttisch an, dann schüttelte sie ihren Kopf. Ihre langen Haare trafen ihren Nachbarn, einen bulligen Slytherin im Gesicht, der darauf hin ungehallten einen Grunzlaut von sich gab.
 

"Dass du dem Wiesel das Blut in den Kopf jagen kannst, wissen wir alle, Blondie. Ich red von deinem kläglichen Versuch auf Potter unwiderstehlich zu wirken. Musst für ihn eher, wie ein Clown gewirkt haben, als wie ein Aufreißer." Das hatte den gewünschten Effekt, denn jetzt musste Draco sich doch mal umdrehen, um festzustellen, ob Harry Potter es wahrhaftig wagte über ihn, Draco Malfoy, zu lachen. Außerdem musste er wissen, ob der dunkelhaarige Zauberer wirklich so ganz unberührt von ihm geblieben war. Was er sah, bestätigte eigentlich nur, was Pansy bereits gesagt hatte.
 

Das goldene Trio war in schallendes Gelächter ausgebrochen, in das ihre Sitznachbarn mit eingefallen waren. Obwohl Harry mit dem Rücken zu dem Slytherin saß, konnte man doch sehen, dass er etwas sagte und aus Spaß hatte Ron seine Hand in Harrys Nacken gelegt. Mit einem lasziven Augenaufschlag sagte er etwas zu seinem Freund und der Dunkelhaarige erwiderte, in dem er Ron tief in die Augen sah, bis beide sich nicht mehr zurückhalten konnten und wieder in Gelächter ausbrachen.
 

Es ist wohl an dieser Stelle nicht nötig, zu sagen, dass Draco einige Bänke weiter vor Wut fast platzte. Pansy tätschelte ihm mitleidig die Schulter und Blaise grinste nur amüsiert. "Was glaubst du, weshalb ich mit dir gewettet habe, Drake? Weil er ein leichter Fang ist? Wo wäre denn da die Herausforderung?" Wollte er von seinem Freund wissen. Das war Draco allerdings auch zuvor schon bewusst gewesen. Trotzdem passte es ihm gar nicht, dass Potter seinen kleinen Flirtangriff so unbeschadet überstanden hatte. Nicht, dass er geglaubt hätte, sein Lieblingsfeind sei ein leichter Fang, aber nach der, anfangs irritierten Reaktion des dunkelhaarigen Zauberers, hatte er zu mindestens gehofft, dass er Harry etwas ins Wanken gebracht hatte. Aber da hatte er sich scheinbar geirrt. Nun ja, das Spiel hatte ja erst begonnen.
 

~*~*~*~
 

Der Rest des Frühstücks ging, genauso wie der verbleibende Morgen, relative ruhig vorüber, wofür speziell Harry äußerst dankbar war. Eine weiter ,Attacke' hätte ihn dann doch erst mal aus der Bahn geworfen. Er wusste noch nicht all zu genau, was er aus Malfoys Verhalten machen sollte. So sehr er auch versuchte eine logische Erklärung oder ein negatives Vorhaben zu finden, es gelang ihm einfach nicht. Zugegeben, soviel Höflichkeit, speziell von Dracos Seite, war etwas, nein, sehr ungewöhnlich, aber vielleicht hatte sich ja etwas geändert. Harry wollte ausnahmsweise einfach mal glauben, dass der blonde Dämon keinen boshaften Hintergedanken hatte, auch wenn ihm das fast unmöglich schien. Immerhin hatten sie ja die letzten paar Jahre weder als Freunde noch als Neutrale verbracht und niemals hatten sie freundliche oder höfliche Worte miteinander gewechselt.
 

Harry hing diesen Gedanken nach, während er auf dem Weg zu seiner nächsten Unterrichtstunde, Zaubertränke, war. Er war so verloren in seiner eigenen Welt, dass er weder bemerkt hatte, wie Ron von seiner Seite verschwunden war, um seinen Aufsatz vom Gryffindorturm zu holen, den er dort Intelligenterweise vergessen hatte. Somit hatte der Rothaarige beschlossen lieber dem Zorn Snapes zu riskieren, weil er zu spät war, als weil er den Aufsatz nicht dabei hatte. Das alles hatte Harry aber nicht mitgekriegt und er erwachte erst aus seinen Gedanken, als er frontal in jemanden gelaufen war.
 

Der dunkelhaarige Zauberer stolperte einen Schritt zurück, außerdem fiel ihm ein Buch aus dem Arm. Ohne nach oben zu sehen, murmelte er eine Entschuldigung und bückte sich nach dem Buch. Doch er kam nicht dazu es zu nehmen, denn jemand trat direkt vor ihn und gab dem Buch einen Stoß, sodass es an eine Wand schlitterte. Mit einem Seufzen richtete Harry sich auf. Vor ihm stand Seamus, sein freundliches Lächeln fest am Platz, obwohl er seinen Angebeteten soeben ziemlich geärgert hatte. Aber etwas an ihm machte Harry Angst oder besorgte ihn zumindest ziemlich. Es lag in Seamus Augen, ein Schatten, der durch die Böswilligkeit, die er barg den Dunkelhaarigen etwas zurückweichen ließ. Dieser Platz, der nun zwischen den beiden entstanden, wurde sofort wieder gefüllt indem Seamus wieder einen Schritt nach vorne machte. Dann trat er noch weiter nach vorne und drängte Harry, der ihm aus dem Weg gehen wollte, weiter nach hinten, bis dieser schließlich mit dem Rücken an der Wand stand und Seamus nicht mehr ausweichen konnte.
 

"Hallo Harry." Er lehnte sich zu dem kleineren Zauberer hinunter. Seine beiden Hände stützte er links und rechts von Harrys Kopf ab. "Hallo Seamus." Bekam er als Erwiderung von seinem Angebeteten, dessen Stimme etwas unruhig klang. Außerdem tastete die Hand des dunkelhaarigen Zauberers nach seinem Zauberstab, um ihn im Notfall gegen seinen Klassenkammeraden zu verwenden. Doch Seamus bemerkte dies und reagierte dieses Mal schneller, als bei ihrer letzten Begegnung. Seine Hand packte blitzschnell die von Harry und drückte sie, nachdem er Harrys zweite Hand ebenfalls gefangen hatte, gegen die Wand über den Kopf des Dunkelhaarigen.
 

In dem Moment, da Harrys Handrücken die kalte Steinwand berührte, wurde diesem plötzlich bewusst, dass man ihm soeben den Grossteil seiner Möglichkeiten, sich gegen Seamus zu wehren, genommen. Das Glitzern in den Augen seines gegenüber machte ihm klar, dass auch der aufdringliche Verehrer das wusste. Das mulmige Gefühl in Harrys Magen breitete sich noch etwas aus, als er versuchte sich aus dem starken Griff zu winden, was es ihm nicht gelingen wollte. Außerdem drängte sich Seamus Bein zwischen die von Harry und zwang den dunkelhaarigen Zauberer in eine leicht verletzliche Pose. Sein Oberschenkel drückte sanft gegen Harrys Geschlechtsorgan.
 

Er beugte sich zu dem Kleineren hinunter und murmelte in sein Ohr: "Diesmal entkommst du mir nicht." Vorsichtig knabberte er an Harrys Ohrläppchen. Die Reaktion, die er dafür bekam, war nicht zufriedenstellend. Kein Stöhnen oder Wimmern, stattdessen versuchte der Dunkelhaarige sich von ihm weg zu winden. Seamus hob seinen Kopf wieder und sah Harry tief in die Augen, seine freie Hand strich sanft über die Wange des Gefangenen. "Versuch es erst gar nicht. Es macht mich nur heiß." Sagte Seamus mit einem kleinen, triumphierenden Lächeln und presste seinen Oberschenkel etwas fester gegen Harry. Diesmal gefiel ihm die Reaktion besser, denn der schwarzhaarige Zauberer erschauderte und seine Augen waren geschlossen. Dadurch ermutigt beugte sich der Verehrer zu ihm hinunter, wollte ihn küssen, aber im letzten Moment öffnete Harry seine Augen. Als er Seamus Vorhaben erkannte, wand er den Kopf ab.
 

Seamus platzte fast vor Wut, als er ein weiteres Mal mit Harrys Ablehnung konfrontiert wurde. Doch diesmal lag die Situation etwas anders und wie immer, wenn Menschen über jemanden Kontrolle haben, neigen sie dazu diese Macht zu benutzen. Seamus holte mit der freien Hand aus und gab Harry eine Ohrfeige. Nicht stark genug, um ihn sichtbare Verletzungen zu hinterlassen, aber doch hart genug um die Wange rot aufglühen zu lassen. Harry zuckte heftig zusammen. Seamus packte unsanft sein Gesicht und wollte ihm diesmal einen Kuss aufzwingen.
 

Doch dazu sollte es nicht mehr kommen, denn, ohne das Wissen der beiden, wurden sie beobachtet. Draco Malfoy war von seiner letzten Unterrichtsstunde gekommen, als er beinahe in Harry und Seamus hineingelaufen wäre. Als er Harry so hilflos an der Wand stehen sah, ganz unter der Kontrolle des zweiten Gryffindor, dachte er, er würde spinnen. Ohne selbst zu verstehen weshalb, begann ein starkes Feuer in seinem Bauch zu brennen und der Zorn drohte ihn zu übermannen. Erst als er bemerkte, wie Harry versuchte sich aus Seamus Griff zu befreien, erinnerte sich der blonde Slytherin daran, was Blaise am Tag zuvor erzählt hatte. In diesem Moment verstand er, dass was er dort sah keines Falles dem Wunsch seines Lieblingsfeindes entsprach. Das Gefühl des Feuers im Bauch, veränderte sich diesmal, da der Zorn nun das Feuer erstickte.
 

Als Seamus Harry die Ohrfeige gab, platzte Draco der Kragen. Mit riesigen Schritten eilte er um die Ecke, hinter der er sich versteckt hatte. Er packte Seamus an der Schulter und riss ihn von dem Bedrängten weg, ehe er diesen küssen konnte. Der blonde Zauberer sah, wie der Dunkelhaarige hinter ihm auf den Boden sank, dann wand er sich zu Seamus. Er packte ihn am Kragen, wand sich mit Schwung um und schleuderte ihn neben Harry an die Wand. In Dracos Augen glitzerte die blanke Wut, der einzige Grund aus dem er sich zusammen nahm, war der Blick auf Harrys Gesicht, der so verstört war, dass Draco sich kurz fassen wollte.
 

Er schenkte Seamus ein kaltes Lächeln, bevor er ausholte und ihm mit der Faust ins Gesicht schlug. Dieser Schlag war nicht so, wie der den Seamus gegen Harry gerichtet hatte. Draco war nicht nur ein Stück größer als Seamus, sondern auch ein ganzes Stück stärker. Der Gryffindor taumelte ein Stück zur Seite. Der Slytherin machte einen Schritt zurück, dann versetzte er Seamus einen Tritt in den Magen. Dieser Tritt ließ ihn zusammensinken, aber Draco packte ihn am Haar und riss Seamus hoch. Doch bevor er etwas sagte, wartete der Blonde bis Seamus ihm in die Augen sah.
 

"Mach so etwas noch mal und ich verspreche dir, dass du nicht so gut wegkommst, wie jetzt. Und jetzt geh in den Krankenflügel oder in den Gryffindorturm, aber wage es nicht in den Unterricht zu gehen oder heute noch mal vor meinen Augen aufzutauchen. Ansonsten bist du nämlich fällig." Damit schleuderte Draco ihn angewidert von sich. Er hörte, wie Seamus von ihnen weg stolperte, aber er hatte sich schon zu Harry gewand. Dieser saß immer noch auf dem Boden, sein Kopf ruhte auf seinen Knien und er starrte ins Leere. Draco kniete sich neben ihn, seine Hand legte sich auf die Schulter des Schwarzhaarigen. Harry reagierte darauf nicht.
 

"Harry?" Fragte Draco sanft. Als er darauf nicht reagierte, schüttelte Draco ihn ein wenig an der Schulter. "Hey, Pot.." "Was haben die denn alle auf einmal mit mir?" murmelte Harry und hob seinen Kopf, um Draco einen verstörten Blick zuzuwerfen. "Seitdem ich mich geouted habe, lassen die mich alle gar nicht mehr in Ruhe. Dabei will ich doch nur das: Meine Ruhe!" Das alles hatte Harry in so einem Ton gesagt, dass Draco den starken Drang empfand den Jungen in den Arm zu nehmen, doch er bekämpfte ihn. Seine Rettung kam in Form von Harrys besten Freund und Dracos zweit liebsten Feind.
 

Ron kam um die Ecke gerannt, in dem verzweifelten, aber sinnlosen Versuch doch noch pünktlich zum Unterricht zu kommen, der schon vor fünf Minuten angefangen hatte. Als er aber seinen besten Freund an der Wand sitzen sah, vergaß er sein Vorhaben und eilte zu Harry. Unsanft stieß er Draco zu Seite, allerdings nicht ohne zu Fragen, was Draco dieses Mal wieder gemacht hatte. Als er die rote Wange des Dunkelhaarigen sah, schien seine Frage jedoch beantwortet. Wutentbrannt sprang er auf, dann packte er Draco an der Schulter und riss ihn hoch. Bevor er jedoch irgendetwas tun konnte, was er später wieder bereuen würde, legte sich Harrys Hand auf seinen Arme.
 

"Er war es nicht, Ron." Harry war aufgestanden. Sowohl Ron als auch Draco bemerkten, dass er müde aussah. Bevor sein rothaariger Freund jedoch fragen konnte, wer es gewesen war, gab Harry ihm mit einem Blick zu verstehen, dass er nicht darüber sprechen wollte. Draco hob sein Buch auf und gab es ihm. "Gehen wir zum Unterricht?" Wollte der Blonde wissen. Für diese Frage, die Ron davon abhielt darauf zu bestehen, dass Harry ihm den Namen sagte, erhielt er ein dankbares Lächeln. Draco glaubte, dass sein Herz einen kleinen Sprung machte. Gemeinsam machten sie sich auf den Weg in den Kerker. Tatsächlich schafften die drei es, den kurzen Weg zurückzulegen, ohne sich gegenseitig in der Luft zu zerfetzen.
 

Professor Snape war weniger als nur "nicht begeistert" darüber, dass drei seiner Schüler zu spät zum Unterricht kamen. Unter normalen Umständen wäre er innerlich höchst erfreut gewesen, wenn es mal wieder Potter und seinen nichtsnutzigen Freund getroffen hatte. Aber dieses Mal hatte es nicht nur diese beiden getroffen, sondern auch noch einen Slytherin und noch dazu sein Patenkind. Doch all das wäre kein Problem gewesen, Snape hatte nicht die geringste Sorge ungerecht genannt zu werden. Das Problem war Harry Potters Wange, denn obwohl kein blauer Fleck zurückbleiben würde, so glühte die Haut doch immer noch Rot. Severus mochte die beiden Gryffindors zwar nicht, aber Harry sah schon so sehr gestraft aus, dass er von einer Bestrafung für ihre Verspätung einmal absah. Dies gab ihm auch einen Grund Draco davon kommen zu lassen. So kam es, dass die drei mit einem bösen Blick davonkamen.
 

Der Unterricht ging vorbei, wobei man von Snape sagen musste, dass er äußerst rücksichtsvoll zu Harry war und ihn bis auf ein einziges Mal nicht dran nahm. Was aber nicht hieß, dass er Ron in Ruhe ließ. Weasley hatte keine vorzeigbare Entschuldigung unter Schock zu stehen oder seine Gedanken nicht dabei zu haben. Nach seiner Stunde verlangte er jedoch, dass Draco zurück bleiben würde. Als der Klassensaal sich geleert hatte, wies Snape ihn an zu ihm nach vorne zukommen. Draco folgte ihm, ohne irgendeinen Protest, aber sein Pate hatte den Blick bemerkt, den er bekommen hatte, als Harry die Klasse verlassen hatte. Da Severus nicht all zu viel von Höflichkeit hielt, schon gar nicht seinem Patenkind gegenüber, kam er direkt zur Sache.
 

"Hast du Potter geschlagen?" Wollte er ruhig, fast freundlich (für Snapes Begriffe), aber seine Augen blickten scharf und strafend. Dracos Augen wurden etwas größer bei dieser Frage, die ihm für einen Moment die Sprache raubte. Aus diesem Grund schüttelte er als Antwort auf die Frage nur den Kopf. Für einen Moment dachte er, dass Snape noch etwas sagen würde, doch dieser schwieg. Als Draco seine Sprache wiedergefunden hatte, wollte er wissen, wie Severus überhaupt die Vermutung anstellen konnte, dass er es gewesen war. Als Antwort bekam er, dass außer ihm nur noch Weasley mit Potter hereingekommen war und er konnte sich beim besten Willen nicht vorstellen, dass der rothaarige Jammerlappen seine Hand gegen seinen Freund heben würde.
 

Draco war höchst beleidigt über dieses Kommentar und gab seinem Paten den Hinweis, dass in der Tat sie nicht die einzigen waren, die zu spät gekommen waren. Tatsächlich war ein Schüler überhaupt nicht gekommen. Ohne auf eine Aufforderung zu warten, machte er sich auf den Weg zum Ausgang. Bevor Draco jedoch das Klassenzimmer verließ, gab er Snape jedoch noch den Tipp, dass der fehlende Schüler vielleicht im Krankenflügel anzutreffen sein würde. Mit diesen Worten verließ er den Raum.
 

Vor dem Zimmer wurde Draco überrascht. Auf den Stufen vor dem Klassenraum saß Harry Potter mit seinen Büchern auf den Knien. Als er den blonden Jungen aus dem Zimmer kommen sah, sprang er auf. Ein kleines, unsicheres Lächeln legte sich auf seine Lippen, gemeinsam gingen sie die Treppen hinauf, anfangs ohne ein Wort zu sagen. Doch es war zu sehen, dass Harry mit sich rang und Draco gerne etwas gesagt hätte, aber der Kleinere schaffte es erst den Mund zu öffnen, als sie beinahe die große Halle erreicht hatten. Ruckartig blieb er stehen und wand sich zu dem Blonden.
 

"Draco, ich muss mich bei dir bedanken. Du hast mir vorhin aus einer absolut aussichtslosen Situation herausgeholfen." Bei den letzten Worten erschauderte er sichtbar. Zu seiner Überraschung legte Draco seinen Arm um Harrys schmale Schultern und drückte ihn sanft an seine Brust. Dies irritierte den Gryffindor zwar ohne Ende, aber er wehrte sich nicht dagegen. Für einen kleinen Moment und ehr unbewusst lehnte er sogar noch seinen Kopf gegen Dracos Schulter.
 

"Du brauchst dich nicht zu bedanken, das ist schon okay." Doch Harry bestand darauf, sich bedanken zu müssen. "Doch, muss ich sehr wohl. Ich war heute in einer wirklich dummen Situation, aus der ich nicht herausgekommen wäre, hättest du nicht geholfen." Draco wollte ihn gerade unterbrechen, aber Harry hielt ihn davon ab. "Außerdem hast du weder Ron noch sonst jemanden etwas erzählt und dafür bin ich auch sehr dank..." "Ich habe schon mal gesagt, dass du dich nicht bedanken musst, aber wenn du unbedingt willst, mache ich dir einen Vorschlag." Seinen Arm immer noch um Harrys Schulter, führte Draco ihn zum Eingang der Halle, um zu Mittag zu essen.
 

"Du kannst mir die Ehre geben und mit mir heute nachmittag nach Hogsmead gehen. Ein Butterbier trinken." Er grinste frech auf Harry herunter. Das Grinsen wurde noch etwas breiter, als der Kleinere über diese Frage errötete. Der blonde Zauberer hatte viele Vermutungen über den Charakter seines Lieblingsfeindes angestellt, aber er hatte ihn sicher nie in die Kategorie ,schüchtern' eingeordnet. Doch er musste gestehen, dass er es sehr süß fand.
 

"Ich weiß nicht, ob das so gut ist." Murmelte Harry, immer noch verlegen. "Oh, aber ich bin mir sicher, dass es sehr gut sein würde." Erwiderte Draco und bemerkte, dass sie den Eingang der Halle schon fast erreicht hatten. Es kamen immer mehr Zauberer und Hexen an ihnen vorbei, von denen viele ihnen neugierigen Blicke zuwarfen. Trotz allem machte Draco sich auf einen kleinen Kampf bereit, denn er wollte auf jeden Fall mit Harry nach Hogsmead gehen. Doch er wurde überrascht, als ein kleines Lächeln auf die Lippen des Kleineren kam und er dem Vorschlag vorsichtig zustimmte. Draco bemerkte das breite Grinsen, das sich als Reaktion auf sein Gesicht legte gerade noch, bevor sie die Halle betraten und schaffte es, es noch zu verbergen. Doch obwohl er auch seine Hand von seiner Schulter nahm, so ließ er sie aber auf Harrys Rücken liegen und führte ihn durch die Halle zu seinem Platz am Gryffindortisch. Damit zogen die beiden zwar viele Blicke an, aber es hatte auch den gewünschten Effekt, denn Seamus, der es schon aus dem Krankenflügel geschafft hatte, wagte es nicht einmal den Kopf zu heben. Trotzdem konnte Harry sehen, dass er ein blaues Auge hatte und auch ein Teil seiner Gesichtshälfte blau-gefleckt war.
 

"Sag mal, musstest du so fest zuschlagen?" Wollte Harry leise von Draco wissen. Der blonde Slytherin schüttelte nur düster den Kopf. "Hätte er dich nicht geschlagen, hätte er vielleicht keine ganz so blaue Gesichtshälfte. Aber ich glaube, der Tritt in den Magen war nicht stark genug. Das Arschloch sollte jetzt erst Mal nichts mehr essen können." Harry schüttelte den Kopf und setzte sich auf seinen Platz zwischen Hermine und Ron, die die beiden überrascht ansahen. Draco schenkte ihnen nicht die geringste Beachtung. Er wuschelte Harry kurz durchs Haar und erinnerte ihn noch mal daran, dass er ihn am Nachmittag abholen würde. Der Dunkelhaarige wurde erneut etwas rot, nickt aber wieder. Dazu kam, dass er dem blonden Teufel nachsah, wie er zu seinem Platz ging und sich setzte.
 

"Warum kann dieses hässliche Frettchen uns nicht einmal in Ruhe lassen. Was hat der heute denn für ein Problem?" Brummte Ron immer noch verstimmt darüber, dass Harry ihm nicht erzählt hatte, was vor dem Zaubertränkeunterricht geschehen war. Eigentlich hatte der Rothaarige erwartet, dass Hermine ihn dabei unterstützt, doch sie schwieg. Die junge Hexe war zu beschäftigt Harry zu beobachten, wie er nach Dracos Verschwinden etwas geistesabwesend zu Essen begann. Obwohl sie mehr als nur überrascht, über Harrys Verhalten war, so konnte sie diese aber doch einordnen und sie lächelte innerlich.
 

Nach dem Essen gingen die Schüler in die verschiedenen Häuser zurück. Es war das erste Mal, dass Harry sich direkt nach dem Mittagessen hinsetzte und seine Hausarbeiten begann. Deshalb war er auch nicht im Turm anzutreffen, sondern hielt sich in der Bibliothek auf, die um diese Zeit äußerst leer war. Grund dafür war keinesfalls, dass der Dunkelhaarige seinen Fleiß plötzlich gefunden hatte, sondern eher, dass er seine Gedanken von dem blonden Slytherin abbringen wollte, der sich innerhalb der letzten Stunden plötzlich in Harrys Kopf eingenistet hatte. Erst sein seltsames Verhalten am Frühstückstisch, dann seine Verteidigung gegenüber Seamus bis zu seiner Einladung an diesem Mittag. Er hatte hören können, dass Draco das Wort Date auf der Zunge gelegen hatte. Ein Date mit Draco Malfoy. Das gehörte weder zu seinen Lebenszielen, noch zu irgendwelchen Wünschen, die Harry jemals gehabt hatte. Aber er konnte nicht abstreiten, dass sich ein Teil von ihm, der nicht verunsichert gewesen war, über die Einladung des Blonden gefreut hatte.
 

Nachdem Harry es geschafft hatte den Aufsatz für Verteidigung gegen die Dunkeln Künste zu schreiben und mit weniger Erfolg Verwandlung angefangen hatte, kam seine Rettung in Form des blonden Teufels, mit dem er verabredet war. Draco kam im wahrsten Sinne des Wortes in die Bibliothek stolziert. Er würdigte keinem der anderen Anwesenden auch nur einen Blick, sondern ging hocherhobenen Hauptes direkt auf Harry zu. Dieser blickte nur kurz auf, dann wand er sich gespielt gleichgültig wieder seinem Aufsatz zu. Mit einem Seufzen ließ Draco sich vor ihm auf den Stuhl fallen. Aber das brachte den Dunkelhaarigen auch nicht dazu den Kopf zu heben. Draco blieb eine Weile vor Harry sitzen und beobachtete ihn mit einem neutralen Gesichtsausdruck. Innerlich notierte er jegliche nervöse Anzeichen, die ihm auffielen. Er musste sich eingestehen, dass es ihm eine gewisse Freude machte Harry in Unruhe zu versetzen.
 

Schließlich aber gewann seine Ungeduld über seinen Spaß an Harrys Nervosität. Als der Gryffindor nach seinem Buch greifen wollte, schnappte Draco es ihm unter den Händen weg. Mit einem lauten Knall schlug er das Buch zu, nur um von der Bibliothekarin angezischt zu werden, was der Slytherin mit einem kühlen Grinsen hinnahm. Sobald sie sich von den Beiden weggedreht hatte, machte er eine abfällige Handbewegung.
 

"Bist du jetzt so weit?" Wollte er wissen und zog das Buch erneut unter Harrys Händen hinweg. Den bösen Blick, den er daraufhin bekam, schaffte ihm größte Befriedigung innerlich. Egal wie er sich auch äußerlich zu Harry benahm, in seinem Inneren schaffte es ihm immer noch größtes Vergnügen seinen Lieblingsfeind ein wenig zu ärgern. Außerdem war all sein Verhalten nur der Wette zuzuschreiben, die Draco gewinnen wollte, denn er war ein Malfoy und Malfoys verloren nie.
 

Als Harry weder bestätigte noch abstritt, dass er fertig war, traf Draco eine Entscheidung zu seinen Gunsten. Mit Schwung stand er auf, ging um den Tisch herum und zog Harry auf die Beine. Ohne weiter auf die leisen Proteste des Kleineren zu achten, schleifte er ihn aus der Bibliothek. Sobald sie aus dem Raum heraus war und im Flur standen, riss Harry sich von ihm los. "Was bei Merlin soll das, Malfoy?" Wollte er beinahe zornig wissen. Dracos breites Grinsen, half ihm nicht unbedingt sich zu beruhigen. "Was denn, Potter, schon vergessen? Du hast doch selbst zugesagt, dass du jetzt mit nach Hogsmead kommst."
 

Nein, Harry hatte das nicht vergessen. Er hatte sich nur mit Mühe auf seine Hausarbeiten konzentrieren können, weil seine Gedanken immer wieder in die Zukunft geschweift waren. Trotz allem fand er Dracos Verhalten mehr als nur unangemessen. Dieses eingebildete Attitüde regte ihn auch jetzt noch auf, obwohl er es von dem blonden Jungen gar nicht mehr anders gewöhnt war. Außerdem mochte Harry es nicht, wenn man für ihn Entscheidungen traf, wie sein Lieblingsfeind es soeben getan hatte.
 

"Du hast genau zehn Minuten Zeit dich umzuziehen, dann gehen wir." Und wieder mal schoss Harry das Blut in die Wangen. Automatisch senkte er seinen Kopf, um es ein wenig zu verbergen. Malfoy ließ sich davon nicht im geringsten stören. Im Gegenteil, er setzte auch noch einen drauf. "Also los, ich warte hier auf dich. Husch, Husch!" Damit gab er dem Dunkelhaarigen einen Klaps auf den Po, worauf hin dieser ein Geräusch von sich gab, dass Draco Malfoy noch nie in seinem Leben zuvor gehört hatte. Dieses Geräusch ließ den Blonden lauthals Auflachen und er beobachtete Harry, wie er zu seinem Turm eilte. Oder, um genauer zu sein, er beobachtete das Hinterteil und wünschte sich der dunkelhaarige Junge würde etwas engere Hosen tragen. Was er wohl unter diesem losen Stoff trug?
 

"Falscher Gedanke, Malfoy. Ganz falscher Gedanke!" Murmelte er. Nicht dass Potter der erste Junge war, über den er solche Gedanken hatte. Im Gegenteil, Draco kannte die Vorstellungen, die seine Hosen zu eng werden ließ überaus gut. Normalerweise störte dies nicht im geringste, denn sie kamen zu ihm, wenn er Abends allein im Bett lag oder unter der Dusche stand, wo er alleine und ungestört seine daraus folgernde Erektion beseitigen konnte. Unter normalen Umständen liebte er das, aber im Moment war er weder allein, noch hatte er Zeit dieses ,Problem' zu lösen. Aber was musste Potter auch so ein süßes Hinterteil haben?
 

So versunken war er in den Gedanken an Harrys Po, dass er nicht bemerkte, wie Harry wieder zurückkam, bis dieser direkt vor ihm stand und mit den Fingern vor seinem Gesicht schnipste. Draco fuhr so heftig zusammen, dass es Harry ein Kichern entlockte. Der blonde Junge, der gerade anfangen wollte lauthals loszuschimpfen, doch als er Harrys höchst amüsiertes Lächeln sah, blieben ihm die Worte im Halse stecken. Es war, als wäre die Sonne hinter Harrys Augen aufgegangen. Sein Gesicht leuchtete in sanftem, warmen Licht und seine Augen glitzerten. Draco war geschockt, noch nie hatte er so etwas wunderschönes gesehen. Für einen Moment hatte er sein Ziel ganz vergessen, aber nachdem er lang genug Harrys Gesicht angestarrt hatte, kam er wieder in die Realität zurück. Er musterte den Dunkelhaarigen von oben bis unten, ohne groß zu verbergen, dass sein Blick länger als nötig an Harrys Lenden hängen blieb.
 

Der dunkelhaarige Junge trug nicht, das Draco jemals freiwillig anziehen würde. Die Jeans war ihm viel zu breit und ein Gürtel hielt sie an Harrys schmaler Taille. Der Pullover war einer von denen, die er mal von Mrs. Weasley geschenkt bekommen hatte, Draco fand ihn grässlich, wie er alles was die Familie betraf grässlich fand. Er verstand bis heute nicht, wie Harry Ron ihm bevorzugen konnte. Über diesem furchtbaren Pulli trug er eine dicke, aber recht alte Jacke. Alles in allem sah er wie das genau Gegenteil von Draco aus, der wie immer modisch gekleidet war.
 

"Nimm's mir nicht übel, Potter, aber deine Kleidung ist schrecklich." Sie gingen neben einander aus Hogwarts heraus. "Meinst du nicht, dass es mal an der Zeit ist den Inhalt deines Kleiderschrankes auszutauschen?" Harry wollte etwas erwidern, kam aber nicht dazu. Draco zupfte etwas spöttisch an der Jacke. "Nicht, dass du darin nicht sexy bist, aber in etwas passenderen Hosen und engeren Shirts, sähest du noch ein bisschen besser aus." Harry hatte den blonden Teufel während der kleinen Rede überrascht an. Doch als er sich wieder etwas gefasst hatte, erwiderte er darauf.
 

"Vielleicht ist das ja auch ganz gut so." Draco zog die Augenbrauen hoch. "Tatsächlich? Und wie kommt das? Wenn man dir die Haare rot färbt, siehst du aus wie ein Weasley, mit deinen schäbigen Klamotten." Harry funkelte ihn, erbost über dieses Kommentar an. "Was soll das? Weder Ron, noch irgendjemand anderes aus seiner Familie hat dir jemals etwas getan. Außerdem sehe ich lieber, wie ein Weasley aus, als wie ein Malfoy." Draco zuckte ein wenig zusammen, er musste sich schon sehr auf die Zunge beißen, um nicht etwas zu erwidern. Für einen Moment drohte er sein Ziel, das Gewinnen der Wette, aus dem Blickfeld zu verlieren. Doch dann erinnerte er sich wieder und schenkte dem Dunkelhaarigen ein kleines, versöhnliches Grinsen.
 

"Du würdest trotz allem unwiderstehlich in modischern Kleidern aussehen." "Aber ich möchte doch gar nicht unwiderstehlich sein." Erwiderte Harry darauf, während sie Hogsmead betraten. "Weshalb willst du das nicht? Ich sehe kein Problem darin gut auszusehen." Draco machte eine hochmütige Handbewegung. "Mir hat's ja auch nicht geschadet." Darauf hin musste Harry lachen. "Ja, dir nicht, aber auch nicht deinem Ego und deinem Hochmut." "Was soll denn das jetzt bitte heißen?" Wollte Draco spöttisch wissen.
 

Sie betraten die ,drei Besen' und setzten sich an einen kleinen Tisch, der gut versteckt in einer Ecke stand. Draco hatte den Platz ausgesucht, um ein wenig Privatsphäre zu haben, was es ihm einfacher machte, so bildete er es sich jedenfalls ein, Harrys Schutzmauern zu knacken. Harry hatte dem Platz zugestimmt, weil er von den neugierigen Blicken geschützt war, die ihn immer noch verfolgten und auch für immer verfolgen würde. Nachdem sie bestellt hatten, kam der blonde Slytherin wieder auf ihr vorheriges Thema zurück.
 

"Du solltest es dir wirklich mal überlegen, Harry. Vielleicht kannst du dir das nächste Mal, wenn du in London bist, die neuste Mode ansehen." Harry schüttelte etwas genervt den Kopf. "Du gibst wohl nie auf, was Malfoy." Wenn der Dunkelhaarige gehofft hatte, dass Draco darauf eingehen würde und damit das Thema Kleidung endlich ruhen konnte, hatte er sich leider geirrt. Der Blonde fuhr unbeirrt fort zu reden. "Aber du musst dir so wie so auf jeden Fall etwas neues zulegen." "Und aus welchem Grund?" Wollte Harry mit einem innerlich Seufzen wissen. Draco grinste triumphierend.
 

"Silvesterball. In zwei Wochen." Sagte er zwischen großen Schlücken Butterbier, dann setzte er noch dazu. "Sag mal, Harry, mit wem hast du eigentlich vor hin zu gehen?" Auf diese Frage errötete der kleinere Zauberer und senkte seinen Kopf. "Ich weiß es noch nicht." Murmelte er. "Was?" "Ich weiß es noch nicht." Draco hatte Harry schon verstanden, trotz allem wollte er, dass der Junge es noch einmal sagen würde. Einerseits, weil es dem Dunkelhaarigen so eindeutig peinlich war, andererseits weil er es nicht glauben konnte, dass noch niemand ihn gefragt hatte. Draco selbst war schon zum Schulanfang mehrere Male gefragt worden, aber er hatte keine einzige Frage positiv beantwortet. Jetzt wusste er weshalb.
 

Draco beugte sich über den Tisch. Er nahm Harrys Hand in seine und drückte sie sanft. Dann fragte er: "Würdest du mit mir hingehen?" "Was?" Dieses Mal war es der Gryffindor, der noch einmal nachfragen musste. Nicht, weil es Draco peinlich war oder aus einem anderen Grund, sondern nur, weil er die Frage von Draco nicht glauben konnte. "Ich wollte wissen, ob du mit mir auf den Silvesterball gehen wirst." Wiederholte Draco ruhig seine Frage, aber innerlich wunderte er sich, ob er verrückt war und weshalb Harrys Schweigen ihn nervös machte. Es war nicht so, als ob, im Falle, dass der kleinere Zauberer ablehnte, ihm das Herz brechen würde.
 

Harry sah Draco fest in die Augen. Er suchte etwas in den silbernen Augen des Slytherin. Etwas, von dem er nicht sicher war, was es war. Vielleicht suchte der Junge nach der Wahrheit, was natürlich total albern war, da er vor Draco Malfoy saß. Ehrlichkeit und Malfoy schlossen sich irgendwie gegenseitig aus. Aber obwohl Harry sich dessen bewusst war, verspürte er den Wunsch Draco eine Zusage zu geben. Als er bemerkte, dass auch die Augen des blonden Slytherins etwas zu suchen schienen, senkte er hastig den Blick. Aus irgendeinem Grund hatte er Angst, was dort zu finden sei. Harry war noch nie ein ernsthaftes Risiko eingegangen, wenn es um sein Liebesleben ging. Das Riskanteste, was er jemals getan hatte, war, neben dem Versuch Cho auf den Ball einzuladen, vor der gesamten Welt zuzugeben, dass er schwul war.
 

Das Problem war, Harry wollte eigentlich auch gar kein Risiko eingehen wollte. Das Leben als Voldemords schlimmster Feind war ein einziges Risiko, da wollte er nicht auch noch riskieren sein Herz gebrochen zu kriegen. Vor allem nicht von Draco Malfoy. Aber wenn er in die Augen des blonden Slytherins sah, spürte er wieder den Wunsch zuzusagen. Vielleicht war es ja an der Zeit doch mal etwas neues zu probieren. Mit Draco Malfoy. Ja, sicher. Wenn er sein Herz gebrochen haben wollte.
 

"Ja." Ein einziges Wort, mit dem er eine unendliche Last von den Schultern des blonden Jungen zu heben schien. Draco konnte es sich zwar nicht erklären, aber er war mehr als nur froh, dass Harry zugesagt hatte. Er war richtig erleichtert. Das freche Grinsen auf seinem Gesicht wurde noch etwas breiter. "Na siehst du. Das erste deiner Probleme haben wir ja jetzt schon einmal gelöst. Jetzt musst du dir nur noch überlegen, was du wegen dem Kleidungsproblem machst." "Ich dachte, ich würde den tragen, den ich schon im vierten Jahr getragen habe." "Den selben?" Wollte Draco entgeistert wissen. "Äh... Ja..." Harry hatte es noch nie erlebt, dass er sich plötzlich so klein fühlte, aber Draco schaffte das, mit diesem Gesichtsausdruck.
 

"Geht nicht!" Der Blonde schüttelte den Kopf. "Geht auf keinen Fall." "Warum nicht?" Wollte Harry kleinlaut wissen. "Weil man so was nicht zwei Male trägt. Schon gar nicht zwei Mal hintereinander." Harry stöhnte und ließ seinen Kopf auf den Tisch fallen. Draco verzog sein Gesicht einmal schmerzvoll, aber er hörte natürlich nicht auf zu reden. " Jetzt mal ehrlich, Harry! Du bist doch kein Weasley." Blitzschnell fuhr Harry wieder hoch. "Fängst du jetzt schon wieder damit an?"
 

Der restlich Nachmittag verbrachten die beiden genau mit diesen kleinen Streitereien. Aber es war keine wirklich Feindseligkeit, im Gegenteil, die beiden hatten großen Spaß, während den Stunden, die sie zusammen verbrachten. Als sie endlich mal auf die Idee kamen auf die Uhr zu sehen, waren sie deutlich länger geblieben, als sie geglaubt und geplant hatten. Der Weg zurück kam den beiden auch sehr viel kürzer vor, als er in Wirklichkeit war. In Hogwarts trennten sich ihre Wege, da sie sich für das Abendessen fertig machen mussten. Allerdings nicht, bevor Draco für die beiden beschlossen hatte, dass sie diesen Nachmittag am nächsten Tag wiederholen mussten. Natürlich ohne dabei nach Harrys Meinung zu fragen.
 

Die nächsten drei Tage vergingen genau auf die gleiche Weise. Draco kam am Morgen zum Gryffindortisch, um Harry einen guten Morgen zu wünschen und sich ein wenig über Ron lustig zu machen. Hermine ließ er lieber in Ruhe, da er durchaus den Zauberstab unter dem Tisch bemerkte, den sie auf ihn gerichtet hatte. Der blonde Slytherin war nicht all zu scharf darauf von ihr verhext zu werden, vor allem nicht vor Harry. Harry. Der kleine Junge hatte nicht die geringste Ahnung, dass er es geschafft hatte in den letzten Tagen das Zentrum von Dracos Welt zu werden. Der blonde Zauberer steckte eine Menge Energie in seine neue Beziehung und obwohl er zu Beginn sein Ziel fest vor Augen hatte, so verlor er es doch nach wenigen Stunden mit Harry aus den Augen. Er wurde nur an die Wette erinnert, wenn er es tatsächlich einmal schaffte mit Blaise oder Pansy oder mit Beiden Zeit zu verbringen.
 

~*~*~*~
 

Harry und seine Freunde waren auf dem Weg zu Kräuterkunde. Sie stapften gemeinsam durch den Schnee. Alle drei waren überaus müde. Harry hatte den Großteil seines Abends mit Draco verbracht, als er spät in der Nacht auf dem Weg zu seinem Einzelzimmer durch den Gemeinschaftsraum kam, war Ron noch wach gewesen, besorgt um seinen Freund. Ron mochte die Aufmerksamkeit, die Harry von Draco bekam, nicht. Ganz im Gegenteil, er war überzeugt, dass dies alles ein Plan von Malfoy war, seinen besten Freund zu verletzen. Deshalb hatte Ron beschlossen, dass er für den Dunkelhaarigen da sein würde, wenn der blonde Teufel ihm das Herz gebrochen hatte. Seitdem wartete er jeden Abend auf Harry. Hermine war zu dieser Zeit noch nicht wieder zurück. Keiner der beiden Jungen wusste, wo sie war und auch am nächsten Morgen verriet sie es den Beiden nicht.
 

Draco Malfoy weckte das Goldene Trio aus ihrem Wachkoma, in dem er Ron eine Handvoll Schnee unter den Pullover steckte. Dann schlang er seine Arme um Harrys schmale Schultern und zog ihn mit sich mit. Pansy und Blaise hatten sie bis dorthin eingeholt, hielten aber ein Stück Abstand zu Draco und Harry. Der blonde Zauberer war eigentlich nur gekommen, um, wie so oft, nach zu fragen, ob er den dunkelhaarigen Zauberer so abholen sollte, wie er das in den letzten Tagen getan hatte. Seine Antwort bekam er jedoch nicht von Harry, sondern von Hermine.
 

"Nein." Sagte Hermine und zwang Draco damit dazu ihr Beachtung zu schenken, was er sonst mied. "Und du, Granger, sagst das weil?" Wollte er mit herablassendem Tonfall und arroganten Blick wissen. Harry nahm ihm ein wenig den Wind aus den segeln, in dem er Hermines Aussage kleinlaut bestätigte. "Weshalb?" Fragte Draco, dem es gar nicht passte, dass er an diesem Nachmittag keine Zeit mit dem Jungen verbringen sollte. "Wir schreiben doch demnächst den Test bei Snape. Ich bin keine Leuchte in Zaubertränke, deshalb sollte ich den Nachmittag mit Lernen verbringen." Murmelte Harry und sah mal wieder auf seine Schuhspitzen, wie er es schon oft tat, wenn er mit Draco zusammen war.
 

Für eine Weile liefen sie schweigend nebeneinander her. Natürlich hatte Draco, hingegen der Erwatungen von Ron und Hermine, seinen Arm nicht von Harrys Schultern genommen. Er hielt ihn sogar noch etwas näher an sich heran. Pansy hatte ein Gespräch oder ehr einen Streit mit Hermine angefangen. Doch bevor Harry und Draco das Gewächshaus erreicht hatten, sprach der blonde Junge erneut. "Brauchst du Hilfe beim Lernen?" Wollte er, etwas sanfter als sonst, wissen. Harrys überraschter Blick, ließ ihn aber mal wieder grinsen. Es war so leicht den Dunkelhaarigen zu verwundern. "Du würdest mir helfen?" erkundigte er sich vorsichtig. Draco nickte. "Klar, im Gegensatz zu dir, beherrsche ich dieses Fach aus dem FF. Wenn du möchtest, werde ich dir helfen."
 

Hinter den Beiden legte sich ein kleines Lächeln auf Hermines Gesicht. Pansy und Blaise grinsten breit. Sie hatten begonnen sich zu wundern, ob Draco in diesem Jahr überhaupt noch mal zu Potte kam. Er verbrachte zwar ungemein viel Zeit mit Harry, aber das Ergebnis fehlte. Weder Blaise noch Pansy konnten sich an irgendjemand erinnern, den Draco nicht nach dem zweiten Tag im Bett gehabt hatte, mit Ausnahme von Harry jetzt natürlich. Außerdem störte es die Beiden, nicht zu wissen, was zwischen ihrem Freund und ,dem Jungen der lebt' überhaupt los war. Draco schwieg sich darüber aus, er verriet noch nicht einmal, ob er Harry schon geküsst hatte. Was einerseits die Vermutung nahe legte, dass er es noch nicht getan hatte, es ihm aber peinlich war dies zuzugeben, oder dass er seit neustem etwas auf Privatsphäre gab. Während die beiden sich daran erinnerten, platzte Ron mal wieder der Kragen. Nicht wegen der Schneeaktion von gerade eben, sondern, weil er es hasste, wie sehr Malfoy seinen besten Freund vereinnahmte. Er hasste es, dass der blonde Teufel ständig mit Harry zusammenhing, ihm immer diese Blicke zuwarf, die er auch noch erwidert bekam. Er war angewidert davon, dass der Slytherin Harry immer an irgendeiner Stelle antatschte. Und verabscheute es, dass Malfoy immer seinen Arm um Harry gelegt hatte, wenn sie zusammen waren, so als gehöre der Dunkelhaarige ihm. Genau das tat der blonde Dämon jetzt aber wieder, also kam er jetzt angestürmt. Hermines warnende Worte hielten ihn nicht davon ab, Harry aus Dracos Armen zu reißen. Wutentbrannt, wie er es in letzter Zeit oftmals war, fauchte er den blonden Jungen an, er sollte gefälligst die Pfoten von Harry lassen. Danach schleifte er seinen besten Freund hinter sich her, weg von dem Schandfleck der Malfoy hieß.
 

Draco blieb davon ganz unbeeindruckt und rief Harry nur hinterher, er würde später in den Gryffindorturm vorbeikommen. Dieses Kommentar rief sowohl bei Hermine als auch bei seinen Freunden äußerste Überraschung hervor. Niemals hätten sie gedacht, dass Draco freiwillig den Turm seiner Feinde betreten würde. Aber alle drei hielten ihren Mund und Hermine sah sich gezwungen ihr Streitgespräch mit Pansy abzubrechen. Mit einem entschuldigenden Blick eilte sie den beiden Jungen hinterher.
 

Harry war so irritiert, dass er es zu Beginn gar nicht schaffte sich aus Rons Stahlgriff zu befreien, der ihn unerbittlich weiter schleifte. Doch dann hatte er sich wieder ihm Griff und riss sich mit Schwung los. Verärgert funkelte er seinen besten Freund an: "Was, bei Merlin, machst du, Ron?" Wollte er wissen. "Ich bringe uns beide sicher und frei von dem blonden Frettchen in die nächste Unterrichtsstunde, Harry." Erwiderte Ron ebenso laut, wie Harry. Seine Wangen glühten zornig, Harry glaubte so gar seine Augen funken Sprühen zu sehen. "Was ist denn dein Problem? Draco hat dir doch jetzt gar nichts getan!" "Was ist mein Problem? Du fragst mich, was mein Problem ist? Meinst du neben seiner Intoleranz, Arroganz, Egoismus..." bevor er weitersprechen konnte, flog ihm ein Schneeball gegen den Hinterkopf und als er sich ruckartig umdrehte, traf der zweite ihn mitten ins Gesicht. Draco ging schwungvoll an ihm vorbei, wobei er es sich nicht nehmen ließ, Harry noch mal durch die Haare zu wuscheln. Ron wollte gerade auf den blonden Teufel losgehen, als Mrs Sprout eintrat und dem Konflikt ein Ende setzte.
 

Draco hielt sein Versprechen. Tatsächlich tauchte er Nachmittags am Gryffindorturm auf. Es war Hermine, die ihn herein ließ und Harrys Einzelzimmer zeigte, wo er den dunkelhaarigen Zauberer vorfand. Zu Beginn lernten sie zu dritt, da Hermine noch eine Weile bei ihnen blieb, nicht nur, weil sie überprüfen wollte, dass die beiden auch wirklich lernten, sondern auch um sich dazu zu zwingen, ein wenig Zeit mit Draco zu verbringen. Nach der Szene, die sich ihr gestern am Vormittag geboten hatte, hatte Harrys Freundin beschlossen dem Slytherin eine Chance zu geben. Er schien in der Lage zu sein ihren Freund glücklich zu machen und Hermine hatte nicht vor diesem Glück im Weg zu stehen. Aber irgendwann beschloss sie, die Beiden nun doch alleine zu lassen.
 

Harry wurde immer müder. Er hatte nicht die geringste Ahnung, wie viele Stunden sie nun über diesem furchtbaren Unterrichtsfach verbracht hatten. Draco gab sich zwar die größte Mühe, ihm mit allen Fragen zu helfen, aber die Konzentration des Dunkelhaarigen wurde immer schlechter und schlechter. Der Blonde wollte ihm gerade eine letzte Frage zu dem Thema stellen, bevor er mit dem Lernen aufhören wollte. Doch Harry beantwortete die Frage nicht. Er war hinter einem großen Buch versunken. Erst als Draco sich aufrichtete und über den Buchrand hinwegspähte, erkannte er, weshalb er keine Antwort erhielt. Harrys Kopf ruhte auf der Tischplatte, seine Augen waren geschlossen. Nach einem längeren Kampf gegen die Müdigkeit, hatte er endlich aufgegeben.
 

Draco schüttelte grinsend seinen Kopf. Wer hätte gedacht, dass er Harry Potter nach so kurzer Zeit aus Erschöpfung schlafen sehen sollte. Zwar stimmte der Grund für die Erschöpfung nicht, aber damit konnte er sich noch abfinden. Der Kleinere sah aber wirklich niedlich aus, wenn er schlief. Das Gesicht war ganz entspannt, die langen Wimpern warfen sanfte Schatten und die weichen Lippen waren leicht geöffnet. Draco verspürte den Wunsch diese Lippen zu küssen, um herauszufinden, ob sie genauso weich waren, wie er glaubte. Für einige Momente dachte er darüber nach, entschloss sich dann aber dagegen.
 

Stattdessen traf er einen andere Beschluss. Der Slytherin stand auf, ging um den Tisch herum und hob Harry ohne viel Mühe in die Arme. Er bemerkt mit einer gewissen Besorgnis, wie leicht der dunkelhaarige Zauberer war. Vorsichtig legte er Harry auf sein Bett, zog ihm die Schuhe aus und widerstand der Verführung dem Jungen noch ein paar andere Kleidungsstücke auszuziehen. Er deckte ihn vorsichtig zu, dann wand Draco sich zum gehen. Nur um an der Tür stehen zu bleiben. Er konnte nicht widerstehen noch einmal zurückzublicken. Der Anblick war bezaubernd, fand der Blonde, obwohl er sich immer wieder sagte, dass diese Gefühle Lust war, nicht das andere L-Wort.
 

Es war ein innerer Lockruf, den er in diesem Moment empfing. Er verspürte die Verführung sich zu Harry zu legen, nicht weil er sich etwas daraus erhoffte, sondern nur, um neben ihm schlafen zu können. Der Gedanken überraschte ihn zwar, aber obwohl er erwartete Abneigung zu empfinden, verspürte er das genaue Gegenteil. Ohne es zu bemerken, war er bereits wieder zu dem Bett getreten. Erneut sah er auf den dunkelhaarigen Wuschelkopf, der unter der Decke hervor lugte. Draco musst lächeln, dann schlüpfte er aus seinen Schuhen und dem Rest seiner Kleidung. Nur in Boxershorts kroch er zu Harry unter die Decke und schloss seine Arme um ihn, nachdem er das Licht ausgezaubert hatte. Kurz darauf war auch er eingeschlafen.
 

~*~*~*~
 

Harry wachte am nächsten Morgen als erster auf. Das Erste, das er bemerkte, war, dass er sich angenehm warm fühlte. Die Wärme kam von etwas angenehm festen, das hinter ihm lag. Sanfte Atemzüge strichen über Harrys Nacken. Nach all dem bemerkte er endlich, dass Arme um seine Taille lagen und dann begriff er auch, dass er nicht alleine in seinem Bett war. Jemand lag hinter ihm. Es machte ihm Angst, nicht zu wissen, wer es war, also drehte er sich vorsichtig in den Armen des anderen um, hoffend, dass er ihn nicht aufwecken würde.
 

Zu seiner Überraschung sah er Draco ins Gesicht. Harry bemerkt peinlich berührte, dass der Blonde bis auf die Boxershorts nichts trug. Für einen Moment fürchtete er, dass sie etwas getan hatte, woran er sich nicht erinnern konnte, doch dann kehrten die Erinnerungen an den vergangenen Abend zurück, außerdem bemerkte er, dass er immer noch in Jeans und Pullover gekleidet war. Mit diesen Sorgen aus dem Weg, konnte er Draco zum ersten mal wirklich ansehen. Während der blonde Jungen viel Zeit damit verbracht Harry zu mustern, tat dieser es fast nie. Manchmal warf er dem Slytherin verstohlenen Blick zu, aber er war nicht so unverschämt und starrte ihn direkt an.
 

"Woran denkst du?" Dracos Augen waren immer noch geschlossen, aber nun lag ein Lächeln auf seinen Lippen. Er war wach geworden, als Harry sich in seinen Armen umgedreht hatte, dann konnte er den Blick des Jungen auf sich spüren. "An nichts." Murmelte Harry etwas verlegen. Draco zog ihn noch etwas enger an sich und bettete den dunkelhaarigen Schopf unter sein Kinn, allerdings nicht bevor er einen kleinen Kuss auf den Kopf gedrückt hatte. Ohne es zu sehen, wusste der Blonde, dass er es mal wieder geschafft hatte dem Gryffindor die Röte ins Gesicht zu treiben. Sie verbrachten zwar unheimlich viel Zeit miteinander, aber es war nie zu etwas intimeren gekommen, als zum Arm um die Schulter legen. Für einen Moment lagen sie einfach nur so da. Beide stellten innerlich fest, dass sie zum ersten Mal so da lagen. Draco hatte schon viele Liebhaber gehabt, aber mit niemandem war er einfach nur so da gelegen, nach einer Nacht, in der nichts geschehen war. Und Harry hatte zwar mehrere feste Freunde gehabt, diese aber immer von seinem Bett ferngehalten. Nun lag er hier, zum ersten Mal in den Armen eines Mannes, dazu kam, dass dieser Mann Draco Malfoy war. Aber doch fühlte er sich wohl und hatte das Gefühl gnau an der richtigen Stelle zu sein.
 

Schließlich hob Harry doch den Kopf und sah in Dracos Augen, die nun geöffnet waren. Der Blonde lächelte ihn an, bevor er sich dem Wunsch hingab, der ihn schon seit dem Tag quälte, an dem er sich zum ersten Mal an Harry herangeworfen hatte. Er beugte sich nach vorne, sanft legten sich seine Lippen auf die des Dunkelhaarigen zu ihrem ersten Kuss. Er war nicht, wie die, die Draco zuvor gegeben hatte, denn nie hatte er jemanden so sanft und süß geküsst, ganz leicht und ohne die geschlossenen Lippen Harrys mit seiner Zunge zu berühren. Obwohl er schon viele geküsst hatte, so war doch dies der schönste und beste Kuss, den er je jemandem gegeben hatte oder auch erhalten hatte, denn Harry hatte vorsichtig begonnen den Kuss zu erwidern.
 

Als die beiden sich von einander lösten, lächelten sie. Keiner der beiden sagte etwas, aber sie verstanden einander doch. Man konnte sogar sagen, dass sie einander besser verstanden, als sich selbst. Die nächsten Minuten verbrachten sie damit sich vorsichtig zu küssen und obwohl Draco sich wünschte weiter gehen zu können und damit auch seine Wette zu gewinnen, hielt er sich zurück. Er ließ seine Hände nicht über Harrys Körper gleiten, wie er es wünschte, sondern sie ruhten in Harrys Nacken. So verbrachten sie die Zeit, bis Ron an die Tür klopfte und rief, Harry sollte aufstehen. Die beiden Zauberer hatten den Rothaarigen noch nie so wenig gemocht, wie in diesem Moment. Nachdem sie noch einige Küsse geteilt hatten, fragte Draco, ob Harry etwas dagegen hätte, wenn er bei ihm duschte. Natürlich verneinte der Dunkelhaarige.
 

Trotz allem überließ er Harry die Dusche als erster, denn er hatte die Vermutung, dass der Kleinere deutlich schneller sein würde, als er selbst, was sich auch bestätigt. Harry brauchte etwas mehr als zehn Minuten um alles in seinem Bad erledigt zu haben, dann ließ er Draco hinein. Das erste was dieser feststellte war, dass es weit weniger groß und prunkvoll war, als sein eigenes in Slytherin. Der Dampf hatte die Scheiben beschlagen und es roch angenehm nach Harrys Duschgel. Der Blonde schlüpfte aus seinen Boxershorts und trat in die Dusche. Er stellte das Wasser an, seine Wärme ließ Dracos Muskeln entspannen. Ein wohliger Seufzer entrann seiner Kehle. Nachdem er sich lang genug eingeweicht hatte, schnappte der blonde Zauberer sich Harrys Duschgel und begann sich damit einzureiben. Er stellte fest, dass der Geruch gut zu dem Charakter des Kleineren passte. Es war süß, aber nicht aufdringlich, klar und sauber. Draco mochte es.
 

Er stand so lange unter der Dusche, bis Harry an die Tür klopfte, um ihm zu sagen, dass sie bald zum Frühstück mussten. Fünf Minuten später verließ Draco in seinen alten Boxershorts und einem Handtuch, mit dem er sich das Haar trocken rubbelte die Dusche. Da er nicht noch genug Zeit hatte noch mal zurück in sein eigenes Zimmer zu gehen, machte er sich in seinen alten Klamotten mit Harry auf in die große Halle. Dort brachte er den Dunkelhaarigen, wie immer an seinen Platz, drückte ihm noch mal einen Kuss auf den Kopf und ging dann zu seinem eigenen Tisch. Natürlich rief das Verhalten der Beiden viele neugierigen und überraschte Blicke hervor. Seamus platze fast vor Eifersucht und Ron fast vor Zorn. Hermine nahm es mit einem kleinen Lächeln hin, aber es war Ginny, die sie alle überraschte, indem sie Harry vor allen gratulierte.
 

Am Slytherintisch wurde dieser Anblick mit nicht weniger Überraschung hingenommen. Crabbe und Goyle kamen nicht umhin einige anzügliche, aber sehr hirnlose Kommentare ab zu geben, wofür sie mit einem bösen Blick von Draco bestraft wurden. Blaise musste immer wieder fragen, ob Draco es nun endlich oder schon geschafft hatte, nur Pansy nahm das alles ruhig und gelassen hin. Aber nachdem sich der Trubel wieder ein wenig gelegt hatte, beugte sie sich zu Draco herüber. Ihre Nase berührte seinen Hals und sie atmete tief ein, dann setzte sie sich mit einem triumphierenden Lächeln wieder grade hin. "Also, doch!" Rief sie. Und wurde mit fragenden Blicken von Blaise, Draco und der Umgebung belohnt. "Du riechst nach Potter, Draco."
 

Von da an gab es zahlreiche Gerüchte um Dracos und Harrys Beziehung. Sogar Wetten wurden abgeschlossen, ob und wie lange Harry noch Jungfrau sein würde oder wie lange diese Beziehung halten würde. Aber das alles ließ die beiden Betroffenen am wenigsten berührt, während ihre Freunde sich furchtbar aufregten. Harry und Draco verbrachten seit dieser Nacht fast jede frei Minute gemeinsam. Ron betrachtete das alles mit einem ungemeinen Missgefallen und der einzige Grund, dass er den Beiden nicht die Beziehung zu Hölle macht, waren die Drohungen, die er von mehreren Seiten bekam. Hermine und Ginny waren froh über die neue gefunden Liebe, denn sie machte Harry ungemein glücklich. Mehr als einmal fanden sie Harry mit einem breiten Lächeln abends im Gemeinschaftsraum sitzen. Das Glück ihres Freundes zu sehen, machte sie auch glücklich.
 

So gingen die Tage vorbei wie im Fluge und der Silvesterball kam immer näher. Schließlich war es nur noch eine Woche bis zu dem Ereignis, auf das alle warteten. Das bald Weihnachten war, ging in der Vorfreude fast unter. Harry ging gutgelaunt durch dir Bibliothek, auf der Suche nach Draco, mit dem er sich für eine weitere Lernzeit treffen wollte, so wie sie es in der letzten Zeit öfter, wenn sie es tatsächlich einmal schafften, sich dazu durchzuringen, etwas anderes zu tun, als küssend zusammen zu sitzen. Oder wie manchmal mit ihren Freunden zusammen zu sein, nur Ron war dabei ausgenommen, denn er weigerte sich mit Draco Zeit zu verbringen.
 

Es war nicht leicht Draco zu finden, aber am Ende gelang es ihm doch, denn er hörte die Stimme des Blonden zwischen einer der Bücherreihen. Er wollte zu ihm hineilen, blieb aber wie erstart stehen, als er bemerkte, worüber Draco mit Blaise, Crabbe und Goyle. "Und bist du deinem Ziel näher gekommen." Wollte Blaise wissen. "Ja, hast du ihn endlich Flach gelegt?" Crabbe drückte sich etwas einfacher, als Blaise aus. "Nein, noch nicht." War Dracos kurze Antwort und Harry wurde schlecht. "Was denn? Immer noch nicht? Pass auf, sonst verlierst du die Wette noch, oder noch schlimmer," Harry trat hinter der Reihe hervor und sah wie Goyle sich nach vorne beugte und verschwörerisch wisperte, "du verliebst dich in ihn."
 

Der einzige, der nicht schallend zu lachen begann, war Blaise, denn er hatte Harry hervorkommen gesehen. Er versuchte Draco davon abzuhalten etwas zu sagen, aber dieser ignorierte ihn nur. "Mich verlieben? In Potter? Was gibt es dann an Potter, in das man sich verlieben kann? Außer seine Jungfräulichkeit, sobald er die verloren hat, hat er doch jegliches Interessantes verloren." Bei diesen Worten verkrampfte sich Harrys Herz und Tränen schossen ihm in die Augen. Die Bücher, die er mit sich gebracht hatte fielen ihm aus den Händen, für einen Moment glaubte er seine Beine würden unter ihm nachgeben.
 

Blaise war aufgesprungen und das Geräusch der Bücher, die auf den Boden aufschlugen, hatten die Augen der anderen Drei nun auch auf sich gezogen. Crabbe und Goyle grinsten breit, Dracos Gesicht ging von spöttisch zu entsetzt. Harrys Hände hatten sich zu Fäusten geballt, er hielt den Kopf gesenkt, um keinem mehr in die Augen sehen zu müssen. Seine Gedanken schrieen ihn an, zu laufen, zu fliehen und niemals zurückzusehen, aber er konnte sich nicht bewegen. Er war wie angefroren. Seine Gedanken begannen zu kreisen, aber der, der am häufigsten auftauchte, war, dass Ron recht gehabt hatte. Draco hatte ihn nur benutzt, war genau, wie alle anderen gewesen. Der Versuch des Blonden etwas zu ihm zu sagen, nahm er kaum auf. Aber als er aufstand und versucht Harrys Schulter zu berühren, löste sich der Frost aus Harrys Gliedern und er drehte sich um und rannte. Draco machte nicht einmal den Versuch ihm nachzulaufen.
 

Tbc
 

Dezember 2005



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von:  Aya_13
2006-12-18T21:36:08+00:00 18.12.2006 22:36
Herrje, mach bitte weiter. Ich will nicht, dass es so endet und ich denke mal, dass selbst du es nicht willst, ne? Bitte, bitte. Du hast einen sehr schoenen Schreibstil und es ist endlich mal eine dieser schoenen Romaze-Geschichten und nicht das uebliche Naeherkommen-und-dann-in-die-Kiste-springen-Genre. Ich finde es richtig suess und habe es so richtig mit abgrundtiefen Romantiksaeufzern gelesen. Die Story ist Genuss pur. Ach, bitte, bitte mach doch weiter. Und wenn du dann weitergemacht hast, benachrichtige mich bitte. Ich wuerde mich natuerlich freuen, wenn das recht bal waere, aber lass dir Zeit (nur nicht zu viel XP). Bitte schick mir ne Info per GB-Eintrag oder ENS. Danke im Vorraus!
Truly yours
eri_san!
Von: abgemeldet
2006-11-18T18:48:17+00:00 18.11.2006 19:48
hi
ich wollte mal fragen wann du weiter schreibst die story is soooo hammer süüüüßßßßß wann machst du weiter? ich bin sooooo neugierig
Von: abgemeldet
2006-02-27T18:52:05+00:00 27.02.2006 19:52
Hi!!
Wollte dich mal fragen wann du denn weiterschreibst.
Bin doch schon so neugierig! *vor neugier fast platz*
Ich find sie sehr gut und würde gerne weiterlesen!

Also dan cu Riku2
Von: abgemeldet
2006-02-27T18:51:07+00:00 27.02.2006 19:51
Hi!!
Wollte dich mal fragen wann du denn weiterschreibst.
Bin doch schon so neugierig! *vor neugier fast platz*
Ich find sie sehr gut und würde gerne weiterlesen!

Also dan cu Riku2
Von:  Lu_MrsMalfoy
2006-01-02T00:11:35+00:00 02.01.2006 01:11
öhm.... ja... also das war sehr... aufschlussreich... aber es geht doch weiter, ne?
hoff ich... weil des sonst recht komisch wäre^^
also echt gut geworden, auch toller stil ect.
lu


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