Katatsumuri-kun

Klasse Analyse
Macht Spaß deine Kommentare zu lesen :-) Hiro suhlt sich aber auch etwas in seiner Opferrolle wenn man ehrlich ist. Er versucht ja nicht einmal mit Taka zu reden. Und offenbar auch nicht während die beiden abhängen oder poppen. Klar müsste Taka den ersten Schritt machen, aber das hat er nicht. Und in Tränen ausbrechen und eine rührende Entschuldig vorbringen kann auch nicht jeder. Vor allem wenn man das Gefühl hat der andere will überhaupt nicht.

Und ob er sich bemüht hat erfahren wir ja nicht. Hiro war kalt und anders, aber es steht nirgends dass Taka es nicht versucht hat. Sex war sicher nicht der beste Versuch, aber Hiro hat es ja mitgenommen. Und ob Taka es anderweitig versucht hat oder nicht ist offen. Also als. emotionsarm und egozentrisch kann man ihn jetzt nicht verurteilen.

Jo hi! :)
Wollte erstmal eine Nacht lang darüber nachdenken, was du geschrieben hast. Gestern fing ich bereits an, müde zu werden und für deinen Kommentar müsste ich weiter ausholen.

Erstmal danke für dein Lob :) Ich freue mich ebenfalls, einen so fairen Gesprächspartner zu haben. Viele, mit denen ich so geredet habe, werden wütend auf meine Kommentare und folglich beleidigend.
Sachlich über ein Thema zu reden, ist keine Selbstverständlichkeit.
Deine Kommentare zu lesen macht mir folglich ebenso Spaß. Ich mag es, Möglichkeiten zu überdenken und freue mich, wenn ich neue Sichtweisen dazu gewinnen kann.

Ob Hiro sich in seiner Opferrolle suhlt... Ich möchte ihn nicht in Schutz nehmen. Kann sein, dass das so rüberkommt, vielleicht ist es auch so. Ich kann mir vorstellen, dass er ziemlich verletzt ist und so eine seelische Verletzung muss, in meinen Augen, erstmal heilen. Er hatte, nachdem Taka gegangen war, niemanden mehr, mit dem er reden konnte- Taka auch nicht, aber Taka hatte andere Probleme zu dem Zeitpunkt (die Schule und so).
Die Sorte Probleme, mit denen sich Hiro konfrontiert sah, waren anderer Natur. Diese drehten sich um den Verlust eines "Lebensstützpfeilers". Durch Taka hatte Hiro sich besonders und wichtig gefühlt. Er hatte den kleinen Taka sehr ins Herz geschlossen. Taka gab ihm eine Aufgabe, nämlich, ihn zu beschützen, auf ihn aufzupassen. Und für den Schutz hatte Hiro viel von Taka bekommen (Anerkennung, Bewunderung, etc.).
Im Laufe der Zeit schien Hiro sein Leben nach und nach auf Taka ausgerichtet zu haben. Taka war sein Dreh- und Angelpunkt. Seine Familie und schließlich sein Geliebter.
Und dann war Taka weg. Alles, was er vorher hatte, seine Familie, sein Geliebter, seine "Arbeit", sein Lebenssinn waren in diesem Moment, mit Taka zusammen, von der Bildfläche verschwunden.
Wie man auf so eine Schocksituation als Mensch reagiert, ist ganz unterschiedlich:
Die einen werden passiv depressiv, die anderen werden aggressiv und verzweifelt, wieder andere werden übermütig und lebensmüde, wieder andere werden rachsüchtig...
Für Hiro hatte seine bisherige Welt zu existieren aufgehört.
Taka hatte in der Hinsicht Glück, dass er a) der Aktive war, der gegangen war. Aktivsein ist leichter, als passiv erdulden müssen. Außerdem hatte Taka gleich eine neue Aufgabe, auch, wenn ihm die nicht gelungen ist: die Schule. Er wurde abgelenkt. Auch die neue Umgebung hatte ihn erst einmal beschäftigt. Während Hiro in ihrem alten, gemeinsamen Zimmer, in der Umgebung gehockt hatte, in der sie gemeinsam groß geworden waren und in der ihn alles immer und immer wieder an Taka erinnert hatte, war Taka in einer völlig neuen Umgebung, in der nichts mehr an sein altes Leben erinnerte.
Je nachdem, welche Sorte Mensch man ist, können einen diese neuen Aufgaben ausfüllen oder zerstören.
Taka wird auf seine Weise auch depressiv gewesen sein. Alles neu, er kannte niemanden, strenge Eltern... Aber zumindest konnte er was anderes sehen. Dinge, zu denen er keine emotionale Verbundenheit spürte, die ihn an schlimme Situationen erinnerten.
Hiro nicht. So konnte die Wut, entstanden durch Ohnmachts- und Hilflosigkeitsgefühle, sich in Hiro immer tiefer hineinfressen. Ob Hiro das so wollte, es vielleicht gutgeheißen oder schlechtgefunden hat, kann ich nicht sagen. Was man mit diesen Gefühlen macht, ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich.
Möglicherweise fand er sich irgendwann damit ab. Er dachte, er sähe Taka nie wieder. Und plötzlich tauchte eben jener Taka wieder in seinem Leben auf. In Hiro kam alles wieder hoch, seine ganzen schlechten Gefühle wurden ein weiteres Mal offen gelegt. Möglicherweise hoffte er aber auch, Taka wieder zu treffen. Wann, wo und ob, das war - so sieht es bisher aus - eher Zufall.
Eine Versöhnung blieb aus, zumindest jedoch trafen sich die beiden wieder. Und was musste Hiro da sehen?
Taka hatte einen neuen "Freund". Taka interessierte sich für jemand anderen... Und hier kommt dann der Denkfehler, den viele eifersüchtige Menschen machen: Anstatt auf Taka wütend zu sein, ist er wütend auf Nori. Vielleicht ist er aber auch auf beide wütend...
Hiro will nicht, dass jemand anderes mit Taka befreundet - oder gar mehr -ist, er will nicht, dass es Taka besser geht als ihm (das empfindet er als ungerecht), er will nicht, dass er Taka wieder verliert (auch, wenn ihre Beziehung aktuell eher oberflächlich ist).
Keine Ahnung, weswegen er es überhaupt noch mal mit Taka versucht hat. Vielleicht der alten Zeiten willen? Vielleicht wollte er ihn auch nur "vorbereiten" um diesmal _ihn_ zu verlassen? Damit Taka der Zurückgelassene ist? Damit Taka dasselbe erleiden muss, was er erlitten hat? Schwer zu sagen. Wir kennen vor allem Takas Sicht, nicht Hiros.
Weswegen er nicht mit Taka redet, während sie zusammen sind... vielleicht konnte er es noch nicht, weil er Angst hatte, seine Gefühle zu entblößen und damit allein dazustehen? Was, wenn Taka nichts für ihn empfindet? Wollte er das dann überhaupt wissen? Dann doch lieber weiter machen, wie bisher... in der Scheinwelt leben.
Vielleicht wollte er mit Taka nicht reden. Möglicherweise wollte er ihn mürbe machen, sich ein bisschen rächen.
Vielleicht gab es, aus Hiros Sicht, nicht den richtigen Zeitpunkt, um über die Probleme zu sprechen?
Vielleicht wusste er nicht, wie er so eine Unterhaltung anfangen sollte?
Vielleicht hatte er Angst, sich noch weiter vor Taka zu öffnen, sich wieder auf ihn einzulassen und ein zweites Mal verlassen zu werden? Vielleicht wäre Taka auch verletzend geworden? Er wusste möglicherweise nicht, wie Taka reagieren würde und ließ es deshalb bleiben.
Taka... nun, weswegen er nicht den ersten Schritt gemacht hat- keine Ahnung.
Vielleicht wusste er nicht wie? Vielleicht hoffte er, das wird schon wieder (von alleine?)?
Ehrlich gesagt kann ich mich nicht so gut in Taka hineindenken. Vielleicht war sein "Entgegenkommen" schon die Entschuldigung gewesen, die er hervor gebracht hatte?
Vielleicht hatte er Angst vor Hiro und wollte sich gar nicht wirklich vertragen? Wirklich, ich habe keine Ahnung.
Wenn ich mir denke, dass er sich mit Hiro vertragen wollte, fallen mir keine Gründe ein, es nicht zu tun.
Vielleicht hatte er Angst, dass Hiro alles abstreitet oder so tut, als sei nichts? Das hatte Hiro schon einmal getan.
Das ist noch die einzige Möglichkeit, die mir einfällt, weswegen er die unangenehme Lage nicht aufklärt.
Das Problem an dieser Stelle ist, dass ich, anstelle der Zwei, die Angelegenheit auf jeden Fall geklärt hätte. Egal, wie die Folgen ausgesehen hätten. Weil das, in meinen Augen, nur fair gewesen wäre. Fair für mich und fair für meinen Partner oder meine Partnerin. Niemand mag es, in der Luft zu hängen und nicht zu wissen, was eigentlich Sache ist. Deshalb weiß ich nicht, was Taka abgehalten haben könnte. Er wird schon seine Gründe gehabt haben, aber welche das sind...? Ich weiß es nicht. Vielleicht hast du ja eine Idee? :)

Nein, nirgends steht, dass Taka nicht versucht hat, die Sache zu klären. Es steht aber auch nirgends, dass er es versucht hat, bis auf das eine Mal, das hier im Manga beleuchtet wurde. Dass das eine Mal Hiro allein nicht reicht, nach dem erlittenen Schaden, dürfte offensichtlich sein. Keine Ahnung, ob Taka das überhaupt hätte wieder gut machen können. Vielleicht wollte Hiro Taka wirklich nur quälen und ihn davon abhalten, mit anderen Menschen zusammen zu kommen.
Und die Worte "emotionsarm" und "egozentrisch", die ich bei Taka benutzt habe, beziehen sich, für mich, auf mehrere Stellen im Manga. Zum Beispiel hat Taka, als er die Chance dazu bekam, Nori ins Rampenlicht der Mobber geworfen, um den eigenen Hals aus der Schlinge zu ziehen. Das ist nicht besonders empathisch. Und es ist auch nicht human und sanftmütig. Es gibt noch andere Stellen im Manga, wo, wie ich finde, Taka aus Eigennutz heraus, Entscheidungen trifft, die für sich selbst die besten sind- ungeachtet dessen, was das für andere bedeutet.
Und an dieser Stelle bezog sich meine Äußerung darauf, dass Taka findet, Hiro habe sich verändert. Taka wird sich sicherlich ebenso geändert haben. Dieses "Hiro hat sich verändert" wirkt an dieser Stelle nicht wie eine neutrale Beobachtung, sondern wie eine Schuldzuweisung. Als ob Taka sagen wollte "Weil Hiro sich verändert hat, können wir uns nicht vertragen. Es ist seine Schuld." Und das ist in meinen Augen egozentrisch. Wenn er darüber hinaus erwartet, sich lediglich entschuldigen zu müssen, damit alles wieder beim Alten ist und Hiro springt sofort darauf an, dann ist das für mich emotionsarm. Es ist ja nun kein Lieblingsvideospiel, das Taka versehentlich kaputt gemacht hat und Hiro schmollt deswegen, weil Taka sich nicht entschuldigt.
Hiro fühlt sich massiv durch Taka verletzt. Dass man da ein bisschen Arbeit reinstecken muss, um diese - für Hiro - seelischen Wunden zu heilen und dass das nicht von heute auf morgen geht, das dürfte/sollte/müsste (?) Taka doch klar sein? Aber vielleicht erwarte ich zu viel von Taka. Ich glaube nicht, dass ihm das alles wirklich klar ist.
Außerdem... sagen wir mal, Taka wäre das bewusst und er klärt aus Gründen heraus, die ich nicht kenne, die Angelegenheit nicht auf, könnte aus Takas Sicht vielleicht eine Aussage kommen wie "Ich habe dich schließlich nicht darum gebeten (dein Leben nach mir zu richten)!"
Und das würde Hiro verletzen, denn a) stimmt es und b) hat Taka seine Zuwendung dennoch gerne genommen.
Ist ja nicht so, dass er Hiros Zuwendungen in der Vergangenheit von sich gestoßen und untersagt hätte.
Was mich jetzt dazu veranlasst hat, Taka zu verurteilen, ist, dass ich a) seine Beweggründe absolut nicht nachvollziehen kann und b) wird Hiro die ganze Zeit von vielen Fans schlecht gemacht und ich hatte den Eindruck, dass die Rolle von "Hiro" es auch mal verdient, unterstützt zu werden.
An sich würde ich das alles eventuell neutraler sehen können, wenn das ganze negative Feedback zu Hiro nicht wäre, das mich insgesamt schon ein bisschen traurig gemacht hat und dass ich zum Teil unfair finde.
Ich verstehe darüber hinaus nicht, weswegen viele User mit Taka mitfühlen können, ohne sich die Frage zu stellen, wie die andere Sicht vielleicht sein könnte.

Letzten Endes sind beide Charaktere selbst schuld, weil sie nicht über ihre Probleme reden. Vielleicht können sie es nicht, vielleicht wollen sie es nicht- ich weiß es nicht. Rational gesehen ist es Hiros "Fehler" gewesen, sich zu sehr an Taka zu klammern, andererseits ist es verständlich, wenn er sonst nichts hatte, an dem er festhalten konnte.
Taka's "Fehler" ist es, dass er Hiro nicht zur Rede stellt und die Konsequenzen zieht. Wenn Hiro nicht auspacken will, bleibt eben nur die Trennung als logische Schlussfolgerung- oder aber, man muss sich mehr in die Sache reinhängen oder aber dem Ganzen mehr Zeit geben.
Taka wirkt auf mich, als suche er bereits einen neuen Partner, während er mit Hiro zusammen ist. Und genau das vermutet Hiro, sonst würde er nicht so heftig auf Noris Erscheinen reagieren. Der arme Nori ist noch der Einzige, der unschuldig in alles hinein gezogen wird...

Uff... wieder so viel Text. Sorry. :/ Diesmal bin ich emotional geworden. :P

Oh xD dankeschön
das werd ich dann noch korrigieren <3