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Ein Ferientag

Autor:  Lingo
Am 1. Oktober, dem ersten Ferientag der Goldenen Woche, wurde ich gebeten, mich um die Kinder zu kümmern, weswegen ich mit ihnen in den Park ging, den sie so mögen.

Wir fuhren mit einer Art manuellen Achterbahn, bei der man selber in die Pedale treten musste, aßen diese merkwürdigen chinesischen Würstchen am Spieß, die mir noch immer suspekt wie sau sind, und verbrachten viel Zeit hinter einem Karussel mit dem Anmalen hübscher kleiner Figuren/Spardosen/Stifthalter.

Es war eine schöne Zeit, auch wenn ich irgendwann verweifelt Wege finden musste, Rose zu unterhalten, die als erste fertig wurde und sich weigerte, etwas Anderes oder Neues anzufangen, solange wir noch malten.
Ihre Lösung: Uns alle zwei Minuten fragen, ob wir mittlerweile fertig sind.
Hab mein Figürchen also schnell koloriert und dann Rose davon abgehalten, ihre große Schwester abzulenken, indem ich mit ihr andere kleine Spiele begann.

Zu Hause wollten sie dann unbedingt ihre heiß geliebte Instant Nudelsuppen essen, sahen sich 20 min etwas im Fernseh an und gingen dann ihren Standardbeschäftigungen nach: Puzzlen und Malen.

Habe eigentlich 3 Stunden zu lange arbeiten müssen, da die Eltern einfach nicht nach Hause kamen, und weiß schon, dass diese Stunden einfach erwartet werden. Chinesen ändern Pläne, wenn du zu wenig machst. Wenn du zu viel machst, hoffen sie, dass es das nächste Mal genauso läuft. Sie wollen immer, dass du mehr machst.

Die Familie war von gestern Abend bis jetzt in ihrem neuen Haus, es ist mittlerweile 11 Uhr und eigentlich sollten sie wieder hierher kommen, weiß nicht, was ich davon halten soll. Vielleicht muss ich heute dann ja doch 3 Stunden weniger arbeiten - ist allerdings eher unwahrscheinlich...

Nun, mir geht es jedoch gut.
In der neuen Familie ist das Arbeiten etwas Schönes. Ich habe nicht das Gefühl, Teil einer Erziehung zu sein, die das Kind irgendwann in den Selbstmord treiben könnte. Hier geht es den Kindern gut und das gefällt mir.




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