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Silence can be so cruel....

Autor:  Noctifera

Kennt ihr das? Der Tag ist sonnig, die Vögel singen und die ganze Welt scheint heute froh und glücklich zu sein. Man sieht überall lächelnde Menschen, die in bunten Gruppen an dir vorbei gehen und dir dabei nur einen Seitenblick zuwerfen, als ob sie nicht verstehen können, was der Ausdruck dumpfen Schmerzes soll, der in die Züge deines Gesichts eingemeißelt ist.

Und das stimmt auch. Sie können es nicht verstehen. All der Sonnenschein, der blaue Himmel und das Lachen anderer scheint purer Hohn zu sein, das wie zusätzliches Salz in den blutenden Wunden brennt.

Hilflos schaut man sich um, auf der Suche nach jemanden, der diesen Schmerz verstehen kann. Der die Angst bemerkt, die langsam aber unaufhaltsam die Seele zerfrisst, bis von ihr nichts als nur eine leere Hülle übrigbleibt, in der es weder für Gefühle noch für Empfindungen Platz gibt. Eine Angst, die man nicht in Worte fassen, sie sich selbst nicht erklären und auch nicht unterdrücken kann. Die jede Minute deines Lebens mehr an deinen Kräften zehrt und deinen Alltag in etwas verwandelt, für was du keine Bezeichnung finden kannst.

Erwartungsvoll schaust du dich um, nach den Menschen, die versprochen haben, immer für dich da zu sein und dich zu beschützen. Leise flüsterst du deine Bitte nach Hilfe und streckst deine Hand aus, die von gleichen Kälte umhüllt ist wie deine Seele.

Doch alles, was du hören kannst, ist das Gelächter anderer, dass wie von einer Glaswand von dir abprallt und deine Haut mit Tausenden von blutenden Stichen ziert. Ein Gelächter, welches sich in drückende Stille wandelt, die sich immer enger um dein Herz zusammenzieht, bis jeder einzelne Atemzug mit so vielen Qualen verbunden ist, dass man am liebsten das Atmen einstellen und sich in die Finsternis sinken lassen möchte, die den Verstand mit sanftem Vergessen lockt.

Und das Schlimmste aber auch das Wichtigste ist, dass du nicht einmal einen Grund für deinen Zustand weißt. Je länger du nach Antworten suchst, desto unerträglicher scheinen dir die Antworten und die Sehnsucht nach simplen Menschennähe verbrennt dich wie ein erbarmungsloses Feuer...

Doch von denen, die du liebst, ist niemand da und die, die dich mit einem Blick würdigen, schauen nur in die verzerrte Maske auf deinem Gesicht und scheinen die Tränen darunter nicht zu bemerken.

Kennt ihr das auch? Silence can be so cruel...

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Datum: 11.08.2007 21:38
Ja, Ana, das kenne ich auch.
Das Problem ist, das man mit *lauten* Worten um Hilfe bitten muss. Das funktioniert leider fast nie. Bitte mit leisen Worten, die, die Dich verstehen.

Dann sind auch die da, die einen sonst "ignorieren". Sie sind willig, aber nicht sensibel genug. Ich musste das mehrfach selbst erfahren.

Du bittest, und flehst, aber Du wirst nicht erhoert. Und alles, was Du wirklich willst ist Verstaendnis, Fuersorge, Naehe. Nichts mehr, weil Du weisst, dass nur DU ALLEINE Deine Probleme loesen kannst, aber gleichzeitig weisst Du, dass Du dazu HILFE brauchst. Und die, die Sie Dir bieten KOENNTEN sind meisstens nicht dazu bereit.

Bitte vergiss nicht, dass ich fuer Dich da bin. Du weisst, wie und wo Du mich erreichen kannst, und ich habe VERSPROCHEN Dir zu helfen, so gut ich es kann.
Ich flehe Dich an, gib mir die Chance.

Hab Dich lieb, und ich bitte Dich, gib nicht auf.
Bye...Hardy
Wer im Glashaus sitzt, sollte im Keller bumsen. :)
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Datum: 30.08.2007 18:51
Du hast meine Seele niedergeschrieben. Nie wäre es mir gelungen dieses Zustand in Worte zu fassen, obwohl ich's oft gern tun würde, um mir die Illusion zu erschaffen, dass die Last ein bisschen kleiner wird, sobald man sie einmal niedergeschrieben hat, aber i weiß nur zu gut, dass dem nicht so ist. Dass welche Antwort auch immer sich findet, mit jedem Mal schmerzvoller wird, mit jedem Mal mehr frisst, angenommen sie ist überhaupt findbar, denn noch größer ist der Schmerz, ewig im Dunkel zu tappen. U das schwarze Loch wächst und wächst, bereit deine Gefühle zu schlucken, dein Herz und schließlich dein ganzes Leben. Mein Herz hat es schon erreicht und auch wenn es noch verzweifelt versucht weiterzuschlagen, merk i doch, dass es dem Kampf nicht ewig bestehen kann. Es wird langsamer und der Schraubstock wird trotzdem immer fester angezogen. I würd nur zu gern wissen, wer ihn anzieht, wer es tot sehen will, ob ich es nicht letztendlich selbst bin. Hab das Gefühl langsam gar nix mehr zu wissen, nur noch eine Hülle meiner selbst zu sein, wenn es dieses Selbst einmal gab.
Don't dream your life,but live your dream.
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Datum: 30.08.2007 23:16
jaja, dies kenne ich ebenfalls sehr gut, es ist immer dasselbe lied und derselbe schmerz und jedesmal werden die wunden in deinem vertrauen größer und breiter. manche kann man auch nicht mehr nähen, egal, wie stark man die ränder zusammenpresst, egal, was man versucht und wie sehr man sich nach den alten zeiten und vergangenen tagen sehnt, wo die menschen vielleicht noch für einen da waren, einen ohne worte verstanden haben. niemand hört deinen lautlosen hilfeschrei und niemand bemerkt deine angst und falls einen dann doch einer mal fragt: "sag mal, wie gehts dir eigentlich so?", wirken diese fragen so plump und falsch, dass man ebenso plump und falsch antwortet: "geht so.../gut!/ach eigentlich ganz gut...(oder so ähnliche sachen)"
man wünscht sich, dass jemand von sich aus merkt was man braucht, wie es einem geht, wie man sich fühlt, aber in dieser welt ist dies fast unmöglich. manchmal klappt es auch eine zeit, doch dann zerbricht etwas und dieses vertrauen ist einfach weg und dir geht es so schlecht wie noch nie, weil du genau weißt es war einmal anders...
naja, letzendlich muss man lernen wieder zu vertrauen und das ist ein sehr schwieriger und langwieriger prozess der nicht von heute auf morgen geht. ich weigere mich allerdings dagegen, weil man wenn man vertraut auch sehr viel eher enttäuscht werden kann.
und dann fühl ich mich allein.....
ich finde du hast es sehr schön formuliert, es trifft genau zu und beschreibt das gefühl, man ist so einsam, so verwundet, so leer.
Ich bin eine Perlenkette aus Gebein.
Ein Haufen loser, aneinander gereihter Kochen,
nicht mehr.
Außen herum fault das Fleisch,
süßer Geruch von Verwesung.


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