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Anime-Review: Orange Orange, Review, Trigger-Warnungen: Depression, Suizid

Autor: Calafinwe

Titel: Orange
Genre: Drama, Romanze, School, Shoujo
Direktor: Hiroshi Hamasaki
Studio: Telecom Animation Film
Episoden: 13
Abgeschlossen: nein

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Plot
Die Protagonistin Naho erhält einen Brief aus der Zukunft, der von ihr selber stammt und sie dazu anleiten soll, die "richtigen" Entscheidungen zu treffen, denn die Naho aus der Zukunft bereut viele Dinge. Vor allem aber scheint es auch um den neuen Mitschüler Kakeru zu gehen, der in einigen Jahren einen tödlichen Autounfall haben soll und in den sich Naho verliebt. Was also wird das junge Mädchen tun, das hin- und hergerissen ist zwischen ihren Gefühlen und den Vorhersagen, die der Brief aus der Zukunft richtigerweise trifft. Wird sie sich von dem Schriftstück beeinflussen lassen, andere Entscheidungen als beim ersten Mal treffen und so in der Lage sein, den geliebten neuen Mitschüler Kakeru zu retten?

Meinung - hier nicht weiterlesen, wenn man nicht gespoilert werden will ;-)
Bei Orange haben wir wieder das Zeitreisenthema, wenn man so will und ich bin da ja immer relativ interessiert daran. Also kann man es wohl auch die Beschreibung schieben, warum ich diesen Anime auf meine Schauliste gesetzt habe. Außerdem muss man sich auch ab und zu mal gefühlsduselige Animes anschauen, obwohl die meistens nicht so meinen Geschmack treffen. Aber bis jetzt bereue ich es nicht.

Allerdings ist es eine Zeitreise der unüblichen Art. Bei diesem Anime geht es um fünf Freunde an einer Schule, die wirklich jede freie Minute miteinander verbringen. Es gibt die quirlige Azusa, den sportlichen Hiroto, die androgyn wirkende Takako und den intelligenten Saku; die Geschichte wird aus der Sicht von Naho erzählt. In diese Freundesgruppe hinein platzt nun der neue Mitschüler Kakeru und ab da beginnen Nahos Probleme. Denn sie hat einen Brief aus der Zukunft erhalten, einen Brief ihres zukünftigen Ichs, der sie dazu anleiten soll, die "richtigen" Entscheidungen zu treffen, damit sie es selbst in der Zukunft nicht bereuen würde. Natürlich ist sie zunächst ziemlich verwirrt, denn wie kann es sein, dass sie Post aus der Zukunft erhält, der ihr eine genaue Anleitung zu ihrem Verhalten geben will?

Das ist einer der Punkte, die ich etwas seltsam fand am Anfang, da man nicht erfahren hat, woher der Brief überhaupt kommt. Es ist so, dass die Freundesgruppe während ihrer Schulzeit Briefe an ihre zukünftigen Ichs geschrieben, diese vor dem Schulgelände vergraben und zehn Jahre später wieder geöffnet hat um zu vergleichen, ob sich ihre Wünsche tatsächlich erfüllt haben. Ich hatte den Eindruck, dass Naho bei dieser Gelegenheit den Brief aus der Zukunft bekommen hat, aber das war irgendwie ziemlich schwammig am Anfang.

Jedenfalls, Naho ist anfangs ziemlich unsicher, wie sie mit dem Brief umgehen soll. Gleichzeitig lernen sie und ihre Freunde Kakeru näher kennen, der ein zentraler Punkt in dem Brief aus der Zukunft ist. Und als nach und nach die Szenen so eintreffen, wie in dem Brief beschrieben, beginnt die Protagonistin zu begreifen, dass an der ganzen Sache vielleicht etwas dran sein könnte. Kakerus Abneigung, dem Fußballteam der Schule beizutreten, seine Bitte, dass Naho ihm ein Pausenbrot zubereitet, die Tatsache, dass er tatsächlich mit der einen Oberschülerin zusammen kommt - all das bringt Naho in Zugzwang. Soll sie tun, was in dem Brief steht oder soll sie ihr Leben einfach leben?

Naho ist hin- und hergerissen zwischen dem Brief und ihren Emotionen, denn sie beginnt, sich zu Kakeru hingezogen zu fühlen. Und wo der Brief ihr rät, unbedingt seine Nähe zu suchen, ist Naho so realistisch sich einzugestehen, dass sie nicht das Recht dazu hat, beispielsweise den Dates zwischen Kakeru und der Oberschülerin im Weg zu stehen. Doch das bei weitem drängendere Problem, und warum sie diesen Brief überhaupt erhalten hat, ist, das Leben des neuen Mitschülers zu retten, denn er kommt bei einem Verkehrsunfall ums Leben.

Orange ist ein Anime, der zumindest mir an Herz und Nieren geht. Die dritte Folge war bisher die emotionalste, denn die Freundesgruppe in der Zukunft findet heraus, dass Kakeru scheinbar wusste, dass er bald das Zeitliche segnen würde. Entsprechend groß ist das Entsetzen und man fragt sich, ob er von seinem Schicksal wusste oder es womöglich sogar selbst herbeigeführt hat. Ich frage mich seit der Episode, ob er möglicherweise eine schwere physische Krankheit hatte oder ob er unter Depressionen litt, denn diesen Anschein macht Kakeru auf mich zeitweise.

Daher würde ich dem Anime auch nicht unbedingt jedem empfehlen, da es teilweise doch ziemlich intensiv ist.

 

Quellen: Animecover, erstes Bild, zweites Bild
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