Das wunderbare Bescheidene Leben
Autor: Jhix
Da das hier eh keiner liest kann ich mir meinen Frust ja von der Seele schreiben.
Mein Leben läuft verdammt beschissen. Es hat ja schon letztes Jahr begonnen. Ich hatte so eine blöde Not OP wo mir meine rechter Eierstock enfernt wurde. War ja noch ok.
Vier Wochen nach der OP hatte mein Vater einen schweren Unfall. Dabei wurde ihm der eine Rückenwirbel zertrümmert. Er entkam nur knapp dem Rollstuhl. Er ist heute immer noch krank und kann die Arbeit die er am liebsten gemacht hat nicht mehr ausführen.
Mit dem konnte ich auch noch umgehen.
Fünf Wochen nach meiner Op musste mein Freund wegen seines Knies unters Messer. Zusätzlich hat er von seinem Arbeitgeber die kündigung bekommen. Da fing es an irgendwie scheiße zu laufen. Ich hab mir gedacht schlimmer kanns wirklich nicht mehr kommen. Tja scheiße. Es kommt schlimmer. Wie das Leben eben ist wenn es dich im moment nicht leiden kann.
Es kam bei mir zu Wundheilungsstörungen wegen dem Stress. Daher hat mein Arzt mich nach sechs Wochen Krankheit nochmal zwei Wochen krank geschrieben.
Tja dann sieben Wochen nach meiner Op bekam ich die verdammte kündigung. Warum? Angeblich wegen Geldmangels. Kann mir dann einer erklären warum zur Hölle ausgerechnet die eingestellt wurde, die mir am Anfang dort geholfen hat und dann nach Spanien umgezogen ist. Tja shit happens.
Das einzig gute daran war, ich hatte Weihnachten mal frei und musste nicht arbeiten. Hat auch was für sich. Im Januar dann hatte ich das Vergnügen mit dem Arbeitsamt.
Zu diesem Zeitpunkt hat mein Körper angefangen zu streiken. Ich hatte meine erste Depression. Es wurde irgendwie nicht besser. Da bekam ich meine ersten Antidepressiva.
Mein Freund musste dann auf ALG2 umsteigen und die haben uns das Leben zur Hölle gemacht. Ich hab in der kurzen Zeit irgendwo ausgeholfen und hab sechs Wochen gearbeitet. Die wollten doch tatsächlich das ich für meinen Freund aufkomme. Ich war verdammt nochmal froh das wir endlich etwas mehr Geld hatten. Wir haben uns gewehrt über Monate. Netterweise hatten wir einen echt tollen Berater der uns half das Amt klein zu kriegen. Wir sind schließlich noch kein Jahr zusammen in dieser Wohnung. Lange Tage viele Schlaflose Nächte später, gaben sie klein bei. War ja mal toll.
Im Juni hab ich erfahren das mein Vater wieder operiert werden muss. Er verträgt die Konstruktion in seinem Rücken nicht. Die Op war kurz vor dem Geburtstag meiner Mutter. Verdammt es recht langsam. Mein Vater nimmt mehr Schmerztabletten als ihm gut tut. Tja ich hab schon über 50 Bewerbungen geschrieben und bekomm nur absagen. In fünf Monaten ist meine Arbeitsamtzeit vorbei. Dann bekomm ich ALG 2. Verdammt ich will nicht. Ich lieg nachts wach und hab verdammte Angst. Ich sitz hier am PC und heule. In meinen alten Beruf hab ich noch weniger Chancen einen Job zu bekommen. Tipp für jedes weibliche Wesen: lernt kein Bäcker, wenn schon denschon Konditor, aber als Bäcker habt ihr keine Chancen. Vor allem will ich in diesem Beruf nicht mehr arbeiten. Ich bin so fertig gemacht worden. Weil ich einen solchen Beruf gelernt habe. Ich wurde immer nur fertig gemacht. Ich will doch nur ein Zukunft. Hat die nicht jeder verdient?
Ich sitze hier und bin irgendwie froh das alles losgeworden zu sein. Es erleichtert mich.