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Final Review: Taboo Tattoo Taboo Tattoo, Anime-Review, Crunchyroll, Final Review, Simulcast

Autor:  Jitsch

Taboo Tattoo
タブー・タトゥー

Anbieter:

Crunchyroll
Link zur Serienseite

Kosten:

keine (SD, Werbung)

4,99 € / Monat (HD, Werbefrei)

Lief seit: 4.7.2016
Episoden: 12

SimulReview:

Hier

 

Story

Justice "Seigi" Akatsuka macht seinem ungeliebten Vornamen alle Ehre, legt nämlich großen Wert auf Gerechtigkeit. Um diese auch durchsetzen zu können, trainiert er schon seit seiner Kindheit Kampfkünste. Als er einen Mann vor einer Gruppe Schläger rettet, erhält er jedoch einen ungewöhnlichen Dank: Ein so genanntes Siegel, das wie ein Tattoo auf seiner Hand aussieht.

Das löst aus, dass er in eine Auseinandersetzung zwischen den USA und dem Königreich Selinistan verwickelt wird. Beide Staaten haben es auf die Siegel abgesehen, und das von Seigi ist eins von nur wenigen besonders mächtigen. So findet er sich zwischen den Fronten wieder und muss sich entscheiden, wie er seine Vorstellung von Gerechtigkeit verwirklichen kann.

Jitsch findet...

Taboo Tattoo, ist eine Serie an der ich vieles lobend hervorheben kann, und die bei mir trotzdem nie so richtig gezündet hat - weil man sich über ungefähr genauso viele ihrer Eigenarten doch eher ärgert.

Fangen wir mal mit dem an, was nervt. Das hatte ich schon in meinem SimulReview bemängelt: Der Humor passt einfach nicht so richtig rein. Eigentlich ist es eine düstere und ernste Story, aber alle naselang kommen so Szenen, die einfach nur banane sind. Manche sind der typische Anime-Quark (weibliche Charaktere die sich gegenseitig die Brüste kneten...), andere plump wirkende Versuche, Charakteren aus Sicht von Anime-Fans Identifikationspotenzial zu geben (einer der US-Soldaten ist z.B. mit einer Cosplayerin zusammen) oder missglückte Slapstick-Versuche. Und was ich eben schon andeutete, Fanservice ist reichlich vorhanden, unter anderem in Form eines weiblichen Charakters, der nur ein flatteriges, sehr kurzes Top trägt (und darunter scheinbar nicht mal einen BH).

Dafür macht die Serie manche Dinge auch ziemlich gut. Die Actionszenen sind mit die besten, die ich seit langer Zeit gesehen habe - dynamisch, mit tollen Kamerafahrten und überzeugenden Bewegungsabläufen. Leider kommen gerade gegen Ende diese Kämpfe etwas zu kurz, weil die Serie mehr mit der Story beschäftigt ist, und es ist wirklich schade, dass der finale Kampf nicht zwischen zwei Menschen stattfindet. Dadurch ist gerade dieser letzte Kampf einer der am wenigsten beeindruckenden.

Ansonsten gelingt es der Serie doch, eine düstere Story zu erzählen, in der es kaum Tabus gibt. Damit meine ich weniger den definitiv nicht jugendfreien Wortschatz mancher Charaktere, sondern dass gefährliche Auseinandersetzungen auch tödlich enden können. Im Lauf der Serie stirbt vor allem eine Figur, bei der man davon ausgegangen wäre, dass sie bis zum Ende mit dabei sein wird. Das ist auch deshalb gut, weil es für Seigi einen wichtigen Wendepunkt markiert. Und was mich sehr überrascht hat: Obwohl die Serie von Frauen-Fanservice nur so strotzt gibt es auch einen schwulen Charakter. Der taucht zwar nur in einem Rückblick auf, aber in Anime die nicht dediziert Boy's Love sind fallen mir sonst nur Schwule ein, die extrem tuntig sind - diese Figur ist aber ein ganz normaler Typ, nur dass er eben auf Männer steht.

Eher schwach ist die Serie in Puncto Story. Deren Grundlage ist relativ kompliziert: mystische Siegel und antike Tempel auf der einen Seite, hoch entwickelte Wissenschaft die künstliche Siegel schafft und einen die Vergangenheit von Toten sehen lassen kann andererseits. Typisch Anime ist, dass die Gegner ein fiktives Königreich sind, das natürlich eine jugendliche Prinzessin hat. Ebenso, dass der Konflikt zwischen diesem und den USA am Anfang ausgerechnet in Japan ausgetragen wird. An der Kompetenz der Schreiber möchte man auch bei manchen Namen zweifeln (Ich meine, Bluesy Fruesy? Honestly?), während das Setting mit dem US-Militär eigentlich sehr realitätsnah wirkt. Die Story ist dennoch eher mau: Beginnt recht langsam mit letztlich irrelevanten Kämpfen, dann ein Zwischenfinale das vor allem viele Figuren niedermetzelt und eröffnet erst dann die Hintergründe zur Überleitung ins Finale. Das übrigens noch kein Ende ist, der Manga geht noch weiter, aber inhaltlich hat man einen guten Punkt gefunden um aufzuhören.

Fazit

★★★☆☆  (3 von 5 Sternen)

Eine Serie, bei der ich mich selbst nicht so recht entscheiden kann, ob ich sie gut oder schlecht finde. Hat auf jeden Fall durch die tollen Actionszenen einen guten Unterhaltungsfaktor, nervt aber mit unnötigem Fanservice und deplatziertem Humor. Die Charaktere und die Story hinterlassen wenig Eindruck, punkten aber mit etwas mehr Realismus als die meisten Anime. Die Serie ist definitiv nicht schlecht - aber man verpasst auch nicht viel, wenn man sie nicht schaut.

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Datum: 16.10.2016 15:06
Derart große Settings in eine semi-reale Welt zu verfrachten finde ich superschwer.
 
>Der Humor passt einfach nicht so richtig rein.
Man braucht ja Humor, um die Stimmung aufzulockern - bei dem Anime könnte ich mir von deiner Beschreibung her eher trocknen oder schwarzen Humor vorstellen. Das ist übrigens so en Punkt, der mich davon abhält, bestimmte Manga/Anime zu kaufen. Bei Ayashi no Ceres fand ich das ganz grausig und ich habe der Story nie eine Chance gegeben :/
 
>die Actionszenen sind mit die besten, die ich seit langer Zeit gesehen habe
Aber es geht nicht in Richtung dominante Shounen-Klopperei, wie etwa bei DBZ oder Soul Eater…?
 
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Datum: 18.10.2016 20:09
>Aber es geht nicht in Richtung dominante Shounen-Klopperei, wie etwa bei DBZ oder Soul Eater…?

Gegen Ende schon, aber eigentlich geht es insgesamt mehr mehr in Richtung Martial Arts. Wüsste jetzt spontan keinen anderen Anime der das so macht, erinnert eher an Realfilme.
Mein Manga Vampire Blues - wöchentlich neue Seiten der völlig kitschfreien urbanen Vampirjäger-Action.


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