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Frederik - Ein Charakter entsteht (Teil 2) Charaktere, schreiben

Autor:  LauraAStern
"Laura" - oder: Warum Frederik eigentlich so kaputt ist

Storymässig bin ich mit Frederik noch nicht viel weiter als beim letzten Eintrag.
Aber ich hab mir mittlerweile (eigentlich ganz ungewollt) ein paar Gedanken über Frederiks Liebesleben gemacht. Das Ergebnis davon heisst zumindest vorerst "Laura", da ich keinen "Standart-Namen" für weibliche Charaktere besitze. (Wieso eigentlich nicht? O.ô)

Laura jedenfalls ist bzw. war Frederiks Angetraute.
Frederik ist zwar in meiner Vorstellung mittlerweile klar schwul, aber er lebt in einer Gesellschaft, in der das nicht im mindesten akzeptiert wird (Wie im letzten Eintrag erwähnt: 19. Jahrhundert). Ergo musste Frederik natürlich irgendwann heiraten. Schliesslich schickt es sich für einen jungen Mann aus gutem Hause nicht, lange allein zu bleiben. (Sonst heisst es in de feinen Gesellschaft wieder, man führe ein Lotterleben...)

Mit 20 also, heiratete Frederik die gute Laura, eine Kindheitsfreundin. Laura war hübsch, wohlhabend und stammte, wie auch Frederik, aus einer angesehenen Familie, allerdings besass sie eine schwache Konstitution.
Ich denke, Frederik hat Laura durchaus geliebt, allerdings eher auf platonischer Ebene. Sie war für ihn eine immens wichtige Freundin und letztlich war sie auch die Einzige, der er anvertraute, sich zu Männern hingezogen zu fühlen. (Die beiden waren da bereits seit geschlagenen 6 Jahren verheiratet.)
Laura, die kurz zuvor eine Scharlacherkrankung überstanden hatte, reagierte zwar verständnisvoll, war zugleich allerdings tief verletzt.
Einige Wochen später verstarb Laura. (Die Todesursache war eine durch die Scharlachinfektion ausgelöste Endokarditis.)
Natürlich macht Frederik sich deswegen Vorwürfe. Er fühlt sich schuldig an Lauras Tod.

Tja und wie gesagt, da ist noch das Problem mit der Homosexualität.
Frederik fühlt sich zwar körperlich zu anderen Männern hingezogen, verabscheut sich jedoch gleichzeitig dafür und versucht, diese Neigung zu unterdrücken. (Nochmal: 19. Jahrhundert, keine Akzeptanz für Homosexuelle.) 

Damit kommen wir zum dritten Standbein dieses nervlichen Wracks: Dem Laudanum-Konsum.
Laudanum ist eine Opiumtinktur und wurde im 19. Jahrhundert als schmerzstillendes und beruhigendes Mittel verabreicht. Es wurden zum beispiel auch Depressionen damit behandelt. (Und das, obwohl Depressionen zu den Langzeitfolgen von Opium-Missbrauch gehören.)
Laudanum war frei verkäuflich und günstig, daher war es in allen Gesellschaftsschichten Europas sehr populär. Seine Verbreitung im 18. und 19. Jahrhundert lässt sich in etwa mit der von Aspirin in der heutigen Zeit vergleichen.
Man braucht kaum zu erwähnen, dass Frederik, teils von Schuldgefühlen, teils von homosexuellen Fantasien geplagt, nicht viel Schlaf findet. Was liegt also näher, als ein Beruhigungsmittel zu nehmen? Und  überhaupt lebt es sich doch mit etwas Laudanum viel entspannter, also warum nur vor dem zu Bett gehen? Schliesslich hat Frederik doch das Nervenflattern nicht nur dann, sondern auch, wenn ihm ein hübscher Jüngling über'n Weg läuft. Besonders dann... (Ich denke, er hat auch so seine Favoriten, die ihm immer wieder über'n Weg laufen...) 
Wie schlau es ist, sowas mit einem unter anderem halluzinogen wirkenden Mittel in den Griff kriegen zu wollen, das sei dahin gestellt...

Fazit: Ach, Frederik, du bist wirklich ziemlich kaputt... Dabei bist du doch so ein kluger Mann... (Ich möchte ihn knuddeln...)

Ah ja, noch was!
Ich habe mich noch immer nicht für einen Nachnamen für Frederik entschieden. Sowohl "James" als auch "Young" gefallen mir. Wie sieht's bei Euch aus? Welcher gefällt Euch besser?


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