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Keyla Spin-Off

von abgemeldet

Kapitel 3: Pipe

Und hier nun ein Haustiergeschichten.
Oder wie der Yousouf zum Pipe kam. :-)



Was war passiert? Wo war er? Und wie sollte er wieder zurückfinden?
Letzte Nacht hatte der kleine Hosom noch mit seinen zwei anderen Geschwistern im warmen Nest gelegen, wohlbehütet von der Mutter und den beiden Tanten, hoch oben im Wipfel eines Oalo Baumes.
Dann war der Regen und mit dem Regen der Sturm gekommen. Pipe hatte Glück im Unglück gehabt, da das Wasser durch den lang anhaltenden Schauer derart stark angestiegen war, dass Pipes Sturz aus dem Nest abgebremst wurde, als er ins eiskalte Nass plumpste. Panisch durch die Fluten strampelnd hatte er Halt auf einen vorbeitreibenden dicken Ast gefunden, dort hatte er sich retten können vor den reißenden Strömungen der letzten Nacht. Nur noch kurz hatte er von dort aus sein heimatliches Nest sehen können, immer mehr in der Ferne verschwindend, dann war er erschöpft auf dem Holz eingeschlafen.
Erst am nächsten morgen hatte ein Ruck, der durch den Ast gegangen war als er ans Ufer gespült wurde, Pipe wieder geweckt. Noch leicht benommen von jener turbulenten Nacht, war der kleine Hosom vom Ast aufs feuchte Gras gesprungen. Dort war Pipe nach dem Schütteln seines Fells dem Bedürfnis nachgekommen sich erst einmal ausgiebig mit seiner gespaltenen Zunge zu putzen, seine trichterförmigen Ohren, seinen Hinterkopf und seinen langen Schwanz.
Dabei ließ er seine Glieder von der auf ihm niederscheinenden Sonne erwärmen.
Schon hatte er sich fertig geputzt, da entfuhr dem kleinen Kerl wie von selbst ein klagender Laut aus seiner Kehle, wieder und wieder. Doch nichts geschah. Pipe blieb allein.
Er erhob sich, schritt durch das Unterholz immer wieder klagende Laute von sich gebend. Doch keine Spur von seiner Mutter, seinen Tanten und seinen Geschwistern. Da war er nun, fernab von seinem Clan, vollkommen allein.
Er setzte sich auf einen Baumstamm, innehaltend und lauschend. Ein Insektenschwarm surrte durch die Luft, flog wogend an ihm vorüber und verschwand in den Wipfel eines Baumes. Irgendwo über ihn zirpte ein Vogel, hüpfte in den Zweigen umher, erstarrte plötzlich, flatterte auf und verschwand. Dann Stille, absolute Stille.
Ein seltsamer Geruch wehte zu Pipe herüber, hauchte in seinem Nacken. Plötzliche Todesangst spannte Pipes Sehnen. Ein Rascheln. Blitzartig sprang Pipe auf . Nur knapp neben ihn war dort, wo er so eben gesessen hatte, ein riesiges wütend auffauchendes Raubtier aufgekommen. Die Bestie holte mit ihrer Tatze aus und verfehlte Pipe abermals um haaresbreite. Pipe rollte sich weg und lief, schneller, immer schneller wie noch in seinem Leben zuvor, den keuchenden Atem der Bestie dicht, viel zu dicht hinter sich spürend. Pipe schlug Hacken, warf dabei feuchte Erde hoch, der Bestie ins Gesicht, aber noch immer ließ das Biest nicht ab.
Und während er lief, kam der Abgrund, der Abgrund vor ihm, immer näher. Unfähig zu Halten, steuerte Pipe voller Panik direkt auf ihn zu. Er sprang ab, flog mit ausgefahrenen Krallen der andere Seite entgegen. Schon gruben sich die Krallen seiner Forderfüße in die trockene Erde des gegenüberliegenden Felsabhanges. Aber nur seine Forderfüße hatten Halt gefunden, sein Bauch und seine Hinterläufer hingen in der Luft. Verzweifelt krallte er sich mit den Forderpfoten in die Erde und strampelte mit seinen hinteren Läufen um seinen restlichen Körper über den Felsabhang zu schieben. Doch dann bröckelte die Erde, brach unter Pipe weg.
Und er fiel, tiefer und immer tiefer. Ein Bäumchen, das aus der Felswand ragte, fing ihn auf. Doch bevor sich Pipe wieder aufrappeln konnte, senkten sich dessen Äste, bogen sich unter Pipes Gewicht durch und brachen.
Wild zappelnd fiel Pipe weiter...
Benommen gelang es dem kleinen Hosom nur schwer seine Augen zu öffnen. Etwas umfasste ihn. Unfähig sich zu bewegen, ließ er sich ohne Widerwehr hochheben und in den Arm nehmen. Dann fielen seine Augen abermals zu und er verlor wieder das Bewusstsein...


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