Kapitel 13
Kapitel 13
„Gib doch einfach zu, dass du verloren hast.“ Forderte Edward von mir. Wir brachten die Maschinen in die Garage und legten die Helme dazu.
„Das werde ich sicherlich nicht machen.“ Entgegnete ich.
„Wieso denn nicht?“
„Ganz einfach. Weil ich gewonnen hab.“
„Hast du nicht. Ich hab’s doch gesehen. Ich war eine Sekunde schneller als du.“
Ich hatte Edward noch nie so aufgebracht gesehen. Es schien ihn ziemlich aufzuregen, dass ich etwas besser konnte als er. Zumindest denke ich, dass ich es besser kann. Immerhin habe ich gewonnen.
„Du warst keine Sekunde schneller als ich. Eher langsamer.“ Beharrte ich.
Er schüttelte schnell den Kopf. Seine Augen funkelten mich böse an.
„Glaubst du nicht, ich kann das besser beurteilen als du? Immerhin hab ich die besseren Sinne von uns beiden.“
„Auch die Besten können sich irren.“
„Wieso bist du immer so dickköpfig?“ fragte er. Jetzt war ich es also. Typisch. Aber was soll’s. Dann bin ich eben dickköpfig. Ich weiß eben, dass ich gewonnen hab.
„Wieso bist du so stur?“ startete ich eine Gegenfrage.
„Ich bin nicht stur. Ich weiß nur, was ich gesehen habe. Dass ich gewonnen habe.“
Er würde ewig so weitermachen, bis ich es zugegeben hatte. Da konnte ich ja grad aufgeben. Aber ich war ja die Dickköpfige.
„Na gut. Dann hast du eben das kleine Rennen gewonnen.“ Gab ich genervt zu und rollte mit den Augen. Dann gab ich ihm eben Recht. Na und. Niemand will ja sein männliches Ego zerstören.
Edward klotzte mich mit großen Augen an. Er hatte wohl nicht damit gerechnet, dass ich so schnell aufgab. Als er merkte, dass ich seine Verwirrung bemerkte, fasste er sich schnell wieder und entgegnete: „Du meinst es ja nicht mal so, wie du es sagst.“
Wie ein kleines Kind. Mit nichts war er zufrieden.
„Was willst du eigentlich?“
Seine Augen blitzen verführerisch. Er legte seine Arme um mich und zog mich an sich. Er küsste mich leidenschaftlich. Früher hätten wir die Grenze schon längst überschritten. Doch heute schien es ihn nicht einmal zu interessieren. Er küsste mich immer drängender. Meine Beine hatten schon lange versagt und waren wie Butter dahingeschmolzen. Doch er hielt mich sicher.
Langsam löste er sich von mir. Ich musste erst mal meine Stimme wieder finden.
„Ich hatte das ein wenig anders gemeint. Aber so war es auch nicht schlecht.“ Meine Stimme klang immer noch brüchig.
„Auch nicht schlecht?“ fragte er skeptisch. „Mehr nicht?“
„Du weißt wie ich das meine.“
„Gerade hast du noch gesagt, du hast es ein wenig anders gemeint, als ich es verstanden hab.“
„Edward!“ mahnte ich ihn.
„Schon gut. Ich bin ja schon ruhig.“ Entschuldigte er sich.
„Das will ich auch für dich hoffen. Ich kann dich so schlecht küssen, wenn du unentwegt plapperst.“
Langsam legte ich meine Lippen auf seine. In der Garage brannte nur ein kleines Licht. Sonst war es vollkommen dunkel. Ein Schatten lag auf seinem Gesicht, so dass ich keine einzige Reaktion sehen konnte. Ich legte meine Hände an seinen Nacken. Jetzt reagierte auch er. Seine Hände wanderten an mein Steißbein. Dieser Kuss war nicht so stürmisch wie der davor. Aber einfach unglaublich.
Während seine Lippen immer wieder mit meinen zusammen prallten, lief er langsam in Richtung der Wagen. Er drängte mich zu ihnen wie ein Schaf. Und das war ich auch. Sein Schaf.
Plötzlich fühlte ich etwas hartes, Metallenes an meinen Beinen. Es war einer der Wagen. Ich konnte nicht mehr weiter. Doch Edward drängte mich weiter. Ich bog meinen Oberkörper nach hinten, so dass ich schon fast auf der Motorhaube lag. Sein Kuss wurde immer inniger. Ich fuhr im langsam durchs Haar.
Gerade wollte ich ihn noch ein wenig näher an mich ziehen, als er sich aufrichtete und zur Tür sah.
„Was ist los?“ fragte ich, immer noch auf der Motorhaube platziert.
„Wir sollten ins Haus gehen.“ Er nahm meine Hand und zog mich auf die Beine. Ich schaute zur Tür, um zu sehen, weswegen er aufgehört hatte. Doch da war nichts.
Aus dem Wohnzimmer drangen laute Motorgeräusche und lautes Gelächter. Was war hier los? Hatte Rosalie ihr Hobby etwa mit ins Wohnzimmer gebracht? Als ich um in den Raum trat, sah ich, was diese Geräusche verursachte.
Emmet saß auf dem Sofa mit einem jungen Mädchen. Sie hatte langes, gewelltes, hellbraunes Haar, das ihr bis zur Hüfte reichte. Ihr Gesicht war das eines Engels. Am meisten aber stachen ihre mandelbraunen Augen hervor.
Die beiden hielten einen schwarze Controller in ihren Händen und als ich in den Fernseher sah, bemerkte ich, dass es sich um ein Videospiel handelte.
„Wieso schneidest du mich von der Seite?“ fragte das Mädchen. Ihre Stimme war hoch und melodisch.
„Ich hab dich nichts geschnitten.“ Brummte Emmet.
„Hast du wohl. Eleazer, du hast es doch auch gesehen.“ Jetzt erst bemerkte ich den jungen Mann, der im Sessel saß. Seine schwarzen Haare umspielten sein Gesicht. Sein Körper war genauso muskulös, wie Edwards. Er rollte genervt die Augen.
„Hey Leute.“ Sagte Edward und zog mich näher zu ihnen.
Alle drei schauten auf und starrten uns an. Das Motorgeräusch des Spiels verstummte. Jemand musste wohl auf Pause gedrückt haben.
„Tag ihr beiden.“ Emmet grinste uns beiden an.
Die junge Vampirin richtete sich auf und lief auf uns zu.
„Hallo. Du musst Bella sein, nicht war?“ Sie reichte mir die Hand. Zögerlich nahm ich sie. Ja, ich weiß, dass sie Vegetarier sind. Aber trotzdem machen mich fremde Vampire einfach nervös.
„Ja, die bin ich.“ Sagte ich zaghaft.
„Ich bin Carmen. Und das ist Eleazer.“ Sie zeigte auf den jungen Mann, der sich hinter sie stellte. Auch er streckte mir die Hand hin.
„Hallo.“ Sein lächeln erinnerte mich an Jasper. Es war genauso breit und freundlich.
„Hey.“ Seine Hand war kalt. Meine auch. Doch ich bezweifle, dass seine so war, weil er so unglaublich aufgeregt war.
„Und du Edward. Wie geht es dir?“ fragte Carmen und umarmte ihn freundlich.
„Ich kann nicht klagen.“ Dabei warf er einen verstohlenen Blick auf mich.
„Tag Eddie.“ Begrüßte ihn nun auch Eleazer.
„Tag Elli.“ Sagte Edward.
Ich schaute verwirrt zwischen den beiden hin und her.
„Eddie? Elli?“ fragte ich verwundert. „Wie nennt ihr Emmet? Emmi?“
„Gar keine schlechte Idee.“ Meinte Eleazer.
„Wirklich nicht. Wieso sind wir nicht drauf gekommen?“ pflichtete Edward ihm bei.
„Emmi? Bist du damit einverstanden?“ fragte Eleazer in Emmets Richtung.
„Lasst mich bloß in Ruhe mit dem ganzen Zeugs.“ Drohte Emmet.
„Oh, ihm gefällt der Name wohl nicht.“ Sagte Eleazer bestürzt.
„Wie wäre es dann mit Metti?“ schlug Carmen vor.
Vom Sofa erklang nur ein tiefes brummen.
„Oder E.T. Dein erster und dein letzter Buchstabe.“ Meinte ich.
„Die Kleine ist echt gut. Wo hast du sie nur so lange versteckt?“ fragte der schwarze haarige Vampir Edward.
„Meine Sache.“ Waren Edwards einzige Worte.
„Also, E.T.. Wo ist Rosalie?“ fragte ich provozierend. Emmet zu ärgern war wie als würde man es mit seinem großen Bruder machen. Einfach urkomisch.
„Sie ist oben mit Kate. Und hört verdammt noch mal auf, mir Kosenamen zu geben. Ich bin doch kein kleiner brauner Außerirdischer, der mit dem Finger leuchtet und Fahrräder fliegen lässt.“
„Du hast Recht. Du kannst Fahrräder auch ohne leuchtenden Finger durch die Luft fliegen lassen. Nur überlebt es der Mensch auf dem Fahrrad nicht.“ Grinste Eleazer.
„Mach bloß, dass du aus meinem Sichtfeld verschwindest, sonst fliegt hier gleich was ganz anderes.“
„Aber Metti. Sei doch nicht so gereizt.“ Sagte Eleazer.
„Ja, genau Metti. Entspann dich.“ Edward trat hinter das Sofa und legte seine Hände auf Emmets Schultern. Dem seine Miene verzog sich ärgerlich.
„Jetzt seid ihr dran.“ Er sprang auf und hatte in nicht mal einer Sekunde das Sofa umrundet. Edward und Eleazer liefen zügig in Richtung Tür.
„Aber Metti. Immer die Ruhe.“ Sagte Edward und konnte sich das grinsen nicht verkneifen.
„Genau Metti. Hör auf ihn.“
Dann schon waren alle drei aus dem Wohnzimmer verschwunden und man hörte nur noch die gespielten, quickenden Schreie.
„Sind sie immer so?“ fragte ich.
„Noch schlimmer ist es, wenn Jasper da ist.“ Beantwortete Carmen meine Frage.
„Ich hab Emmet noch nie so gereizt gesehen.“
„Daran ist Eleazer schuld. Die beiden provozieren sich gegenseitig. Ich könnte dir Geschichten erzählen.“ Sagte sie amüsiert.
„Zum Beispiel?“
„Einmal hat Emmet mit Rose bei uns Urlaub gemacht. Rose ist an einem Morgen mit Kate nach Junea gefahren zum einkaufen. Das wusste Emmet nicht. Er war zu der Zeit als sie gingen gerade auf der Jagd. Rose bat Eleazer, dass er Emmet ausrichten sollte, wo sie sind. Als Emmet nach Hause kam, erzählte Elli ihm, dass Rose im Wald auf ihn wartete. Mehr hätte sie ihm nicht gesagt. Emmet ist daraufhin los. Am Tag zuvor hatte es in strömen geregnet. Als er wieder nach Hause kam, war er voll mit Schlamm und anderem Dreck. Elli bekam sich kaum noch ein, weil Emmet auf seinen Streich reingefallen war.“
„Ich hätte mich auch nicht mehr beruhigen können vor lachen.“ Gab ich zu.
„Das ist aber noch harmlos. Lustig wird es erst, wenn sie anfangen Spiele zu spielen.“
„Was für Spiele?“ Die Jungs waren ja wohl eindeutig ein bisschen zu alt für Fang den Hut oder Ähnliches.
„Da gäbe es Wahrheit oder Pflicht, oder Baseball.“
„Beim Baseball spielen war ich schon einmal dabei. Aber Wahrheit oder Pflicht. Spielt man so was nicht auf Geburtstagen von 13 oder 14-jährigen?“
„Schon. Aber die spielen das ein wenig anders.“
„Wie anders?“ Was konnte an Wahrheit oder Pflicht schon lustig sein?
„Ich erkläre es dir, wenn du im Stande bist, mitzuspielen.“ Schwor sie mir.
„Das heißt, ich muss ein Vampir sein um mitzuspielen?“
„So sieht es wohl aus. Außer du bist Superwoman. Dann könnten wir bestimmt eine Ausnahme machen.“ Carmen grinste mich verspielt an.
„Ich glaube, ich muss warten.“
„Emmet, beruhig dich.“ Hörte ich Edwards ernste Stimme aus der Halle.
„Komm, wir schauen, was da los ist.“ Sagte Carmen und nickte kaum merklich in Richtung der Flügeltür.
Wir liefen hinaus und sahen schon, was los war. Emmet stand oben an der Treppe. Edward redete neben ihm auf ihn ein. Von Eleazer fehlte jede Spur.
„Komm schon Emmet. Es war doch nur ein Spaß. Mehr nicht.“ Versuchte Edward ihn zu beruhigen. Doch Emmets gespannte Haltung lockerte sich kein bisschen.
„Dafür dass es Spaß war, war es nicht besonders lustig.“
„Emmet. Vergessen wir die Sache einfach, okay?“ meinte Edward.
„Wenn er das gleiche mit Bella gemacht hätte, wäre es bestimmt etwas ganz anderes.“ Giftete Emmet ihn an.
„Bella ist auch ein Mensch und kann sich nicht so verteidigen wie Rose.“
„Selbst wenn Bella schon ein Vampir wäre und er es mit ihr gemacht hätte, wärst du nicht so ruhig.“
„Emmet. Hören wir einfach auf mit der Sache, okay?“ Edward ließ nicht locker.
„Erst, wenn er sich entschuldigt hat.“ Beide schauten hoch zum Kronleuchter.
„Ist das okay, Eleazer? Entschuldigst du dich?“ fragte Edward fordernd.
Erst jetzt sah ich, dass Eleazer am Kronleuchter hang. Wenn das schon so anfing, wollte ich gar nicht wissen, was an der Hochzeit los war.
„Wenn’s denn sein muss.“ Gab dieser genervt von sich.
„Ja, es muss sein.“ Drängte Edward.
„Es tut mir Leid Emmet. Es wird nicht wieder vorkommen.“ Es hörte sich wirklich aufrichtig an. Emmets Haltung lockerte sich merklich wieder. Eleazer ließ sich vom Kronleuchter auf den Boden fallen und landete auf beiden Beinen. Wie eine Katze.
Carmen lief an mir vorbei zu Elli. Sie redete mit ihm. Aber so schnell, dass ich kein einziges Wort verstand.
Was war hier gerade eben los gewesen? Was hatte den sonst immer so ruhigen Emmet so in Rage versetzt?
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Also, mal wieder ein Kapi runter geschrieben.
Ich hoffe, ihr fandet es lustig. Ich zumindest schon.
keine panik. Die anderen Vampire aus Denali lernt ihr auch noch kennen^^
@ Cheeky-Xtina: Sorry, das es schon wieder nicht passiert ist. Aber es passt zur zeit einfach nicht rein. Aber ich werde mein möglichstes tun, um es reinzubekommen. (Ich hoffe, du weißt, von was ich rede)
@-Kija-: Danke, dass du mir immer so nette Kommis schreibst.
Das gilt natürlich auch für alle anderen Kommischreiber^^
