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Ein Schritt in die falsche Richtung

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Hups, schon wieder das Wochenende verpasst xD
Das wird wohl nichts mehr mit mir und der Pünktlichkeit :'D Komplett anzeigen

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Nebel

Für Temari war die Rückreise der Horror. Da Gaara ihr nicht in Gegenwart von Shikamaru sagen konnte, was los war und er ihr auch keinen Zettel mit der Information überreicht hatte, war sie in großer Sorge um ihren Sohn. Sie schlief nur sehr wenig und rannte die meiste Zeit, immer in Richtung des kleinen Dorfes in der Nähe von Suna, wo sie sich mit ihrem Sohn niedergelassen hatte.

Als sie am Ende des zweiten Tages endlich erschöpft durch ihre eigene Haustür stolperte, kam ihr ein fürchterlich aussehender Kankurou entgegen.

„Was ist los?!“, fragte Temari unruhig und ließ ihre Tasche achtlos hinter der geschlossenen Haustür liegen.

„Shikadai hat Fieber, schon den siebten Tag.“, erklärte ihr Bruder knapp, „Er hat wohl eine Mittelohrentzündung, heut Nachmittag war jemand aus Suna da, seitdem geht das Fieber endlich runter.“ Temari seufzte schwer auf und flitzte die Treppe hinauf zum Zimmer ihres Sohnes.

„Mama...“, kam es sofort von ihrem kleinen Sturkopf, der in seinem Bett lag und einen Lappen auf der Stirn liegen hatte. Ein Lächeln der Erleichterung legte sich auf ihre Lippen: „Was machst du denn für Sachen? Ich sagte doch du sollst Kankurou nicht das Leben schwer machen, während ich unterwegs bin.“ Sie setzte sich zu ihm ans Bett, strich ihm über die Wange und hauchte ihm einen Kuss auf die Stirn.

„Ich will doch gar nicht krank sein!“, beklagte sie der Junge und zog beleidigt eine Schmolllippe.

„Das weiß ich doch.“, wisperte Temari und atmete wesentlich entspannter aus, „Aber hast du dir mal deinen Onkel angeschaut? Der sieht aus, als würde er gleich tot ins Grab fallen.“

„Besten Dank, Schwesterchen.“, grummelte Kankurou aus dem Türrahmen hinter ihnen, „Ist halt nicht einfach, rund um die Uhr ein fieberndes Kind zu versorgen.“ Sie drehte sich zu ihrem Bruder um und grinste: „Hast du sehr gut gemacht, danke dir!“
 

Nach einigen Tagen war Shikadai wieder gesund und der Alltag ging für sie weiter. Erst jetzt kam sie innerlich wieder zur Ruhe und ließ die Tage in Konoha Revue passieren. Ohne das sie es beeinflussen konnte, wurde ihr ziemlich warm, als sie an ihre letzte Nacht mit Shikamaru dachte. Herrje, er machte sie ganz verrückt. Und sie ertappte sich bei dem Gedanken, ab sofort wieder jedes Jahr mit ihm das Examen zu stemmen oder sonst jede mögliche Mission anzunehmen, die sie nach Konoha führte, nur um in seiner Nähe zu sein. Ihr war bewusst, wie töricht das ganze wirken musste. Doch auf der anderen Seite konnte sie nicht bestreiten, dass er ihr mit seinem Handeln endgültig den Kopf verdreht hatte. Temari wurde klar, wie sehr er ihr in den letzten vier Jahren gefehlt hatte und das sie es nicht mehr ertragen konnte, noch einmal so lange auf seine Gegenwart zu verzichten. Und so verfasste sie noch am selben Abend einen Brief an Gaara, in dem sie ihm bat, ihr wieder Missionen zu geben, die sie nach Konoha brachten und das sie ab sofort wieder ihren alten Job für das Examen zurück nahm. Das ihre Gedanken dahinter ziemlich auf der Hand lagen und Gaara das auch sofort erkennen würde, war ihr klar, aber ziemlich egal. Warum sollte man sich dafür schämen, wenn man sich zu jemandem hingezogen fühlte?

Die Antwort von Gaara kam flott – er hatte überhaupt keine Probleme mit ihren Wünschen und schien sich, augenscheinlich durch seine Wortwahl in seinem Brief, sogar darüber zu freuen. Ob es daran lag, das sie einen Schritt auf Shikamaru zumachte oder das der Kazekage nun mehr Aufträge verteilen konnte, war ihr dabei nicht so ganz bewusst, aber es interessierte sie nicht wirklich.
 

Und dann war sie da.
 

Ein paar Wochen nach dem Examen wies Gaara sie einer Mission zu, die sie nach Konoha führte. In Zusammenarbeit mit Konoha galt es einen Auftrag zur Informationsbeschaffung auszuführen. Für Shikadai hatte sie in der Zeit eine ältere Frau aus Suna begeistern können, die ihren Job als Jonin an den Nagel gehangen hatte. Doch als Beschützerin für ihren Sohn war sie genau die Richtige.
 

Je näher Temari dem Dorf kam, desto wilder klopfte ihr Herz. Innerlich schimpfte sie mit sich selbst, wie dämlich das ganze war, wie albern, naiv und was ihr sonst noch alles in den Kopf kam. Sie fühlte sich wie ein dummes verliebtes Schulkind! Ganz in Gedanken versunken, wäre ihr fast entgangen, wie Sakura ihr entgegen kam, die gerade wohl Konoha verließ: „Hey Temari!“ Abrupt blieb die Blonde stehen und reagierte erst nach einem kurzen Blinzeln, um aus ihren Gedanken aufzutauchen: „Hey.“ Die Haruno grinste: „Du scheinst ziemlich weit weg gewesen zu sein.“ Ertappt zuckte Temari kurz mit einem Mundwinkel: „Und du bist auf dem Weg zu einer Mission?“

„Na ja, nicht wirklich. Kleinkram eben, der so anfällt. Ich suche ein paar Pflanzen für die Arzneien, ich möchte etwas ausprobieren.“

“Na dann viel Erfolg, das du alles findest, was du suchst.“, wünschte Temari ihr und grinste leicht.

„Danke, dir auch viel Spaß in Konoha!“, verabschiedete sich Sakura und ging weiter ihrer Wege. Temari sah ihr noch kurz nach. Sakura war ein Paradebeispiel für eine hoffnungslos verliebte junge Frau, aber dennoch stand sie fest im Leben und war zufrieden. Und jeder wusste davon! Wieso kam ihr ihre eigene Schwärmerei also so töricht vor? Schwärmerei? Temari hielt sich kurz die Stirn. Ihre Gedanken ließen sie zittrig grinsen. Das alles war schon etwas verrückt.

Als die Blonde das Tor des Dorfes passierte, schaute sie sich kurz um und schlug direkt den Weg zum Hokage ein. Es kam so gut wie nie vor, dass sie nicht schon von jemandem erwartet wurde. Hier zu sein, fühlte sich so gut an. Noch immer war sie etwas aufgeregt, aber langsam beruhigte sich ihr Herz.

Ein paar Minuten später betrat sie das Büro vom Hokagen, nachdem sie geklopft und hereingebeten

wurde.

„Temari-san, welch eine Abwechslung!“, begrüßte Kakashi sie freundlich. Temari zog leicht eine Augenbraue hoch, die Begrüßung raubte ihr kurz die Sprache. Der Hokage grinste unter seiner Maske: „Du warst in den letzten Jahren nicht zu sehen, ich hatte mit Kankurou gerechnet.“ Kurz durchatmend zuckte Temari mit den Schultern: „Ich wurde anderweitig gebraucht.“

„Ist das so?“, gab er zurück, als hätte er eine Ahnung und würde so versuchen, ihr etwas zu entlocken. Was sollte sie davon halten? Stumm blickte die Frau zurück zum Hokagen.

„Die Mission wird sich über mehrere Tage, vielleicht ein paar Wochen erstrecken. Morgen früh geht es los, rüste dich für diese Zeit gut aus. Es könnte ziemlich nass und kalt werden. Um 6 Uhr wirst du bei deinem Wohnhaus abgeholt.“

„Okay. Mit wem werde ich zusammenarbeiten?“ Kakashi lehnte sich zurück: „Das ist noch nicht klar, ich warte noch auf Rückkehrer einer anderen Mission. Da ihr zu zweit reist und eventuell inkognito arbeiten müsst, habe ich mir diese Entscheidung aufgehoben. Ich wusste ja nicht genau, wer mir aus Suna geschickt wird.“

„Na dann lass ich mich mal überraschen.“, gab Temari zurück und verlagerte ihr Gewicht leicht von einem Bein auf das andere, da sie ihre innere Unruhe irgendwie nach außen lassen musste. Kakashi nickte: „Falls dir was an Rüstung oder Waffen fehlen sollte, melde dich einfach. Was du auch brauchst, sollst du gerne bekommen.“

„Danke, Hokage.“, sie verbeugte sich leicht und verließ die Räumlichkeiten.
 

Sich überraschen zu lassen, gefiel ihr ganz und gar nicht. Leicht murrend machte sich Temari auf dem Weg, um sich ein paar Sachen zu besorgen. Musste es denn ausgerechnet in eine kalte, nasse Gegend gehen? Das war genau das, was sie überhaupt nicht mochte. Mit Hitze konnte sie super umgehen, das war alles kein Problem. Aber Kälte war echt nicht ihr Ding, erst recht nicht in Verbindung mit Wasser von oben. Innerlich meckernd arbeitete sie ihre gedankliche Liste ab, was sie alles benötigte und trug ihre Besorgungen nach hause.

„Inkognito...“, sprach sie leise vor sich hin und überlegte, was das denn für eine sonderbare Mission war. Informationen zu beschaffen war keine Seltenheit. Aber sich dabei bewusst aktiv hinein zu begeben und dabei eine andere Rolle zu spielen, kam eher weniger vor. Und vermutlich wurde dieser Auftrag auch deswegen nicht an niedrigere Ränge abgegeben, weil er zu komplex war. Denn anfangs hatte sie sich schon gefragt, wieso ein Jonin für solch eine Mission angefordert wurde.
 

Nachdem sie ihre Tasche mit allen nötigen Dingen gepackt und ihre Sachen für den nächsten Tag bereit gelegt hatte, ging Temari duschen. Ihre Gedanken schweiften ab zu Shikamaru. Sie hatte ihn nirgends gesehen, während sie einkaufen war. Auch beim Hokagen war er nicht gewesen. Gerade beim Hokagen hatte sie ihn vermutet. Ob er selber unterwegs war? Seufzend stellte Temari das Wasser aus, schnappte sich ihr Handtuch und ging darin eingewickelt in ihr Schlafzimmer. Wie gerne hätte sie ihn gesehen... Aber was dann? Noch tiefer seufzend suchte sie sich frische Unterwäsche aus ihrer Kommode. Es war so seltsam, all diese Gedanken zu haben. Sie fühlte sich teilweise nicht mehr wie sie selbst.

„Meine Güte, es muss doch auch mal gut sein!“, leicht gereizt warf sie ihr Handtuch von sich und schlüpfte in eine Panty und ein Top. Grummelnd griff sie nach ihrem Handtuch und hob es wieder auf. Dabei zog sie etwas hervor, was knapp unter ihrem Bett gelegen haben musste. Mit gerunzelter Stirn hob Temari ein Zopfband auf. Es war schwarz. Sie besaß keine schwarzen Zopfbänder. Röte stieg ihr ins Gesicht und ihr Blick glitt vom Zopfband zum Bett. Shikamaru, nackt und mit offenen Haaren, in ihrem Bett... Dieser Kerl sah mit offenen Haaren verboten gut aus. Haare konnten Menschen so stark verändern. Sie schaute wieder auf das Zopfband. Was so ein kleiner Gegenstand alles verändern konnte. Mit heißen Wangen ließ sich Temari ins Bett sinken, das Zopfband noch immer in der Hand. Wie von alleine schlossen sich ihre Augen und ihre Gedanken drifteten weiter zu Shikamaru ab.
 

Keuchend schreckte Temari aus ihrem Schlaf hoch, als es an ihrer Tür klopfte. Sie hatte geschlafen. Und geträumt, stellte sie mit einem Griff neben ihr ins Bett fest, denn da war niemand. Es klopfte noch einmal. Sie schaute zum Flur und atmete kurz durch. Himmelswillen, sie fühlte sich wie ein pubertäres, kleines Mädchen. Schnell stand sie auf und öffnete gedankenlos die Tür.

„Guten-“, der Rest der Begrüßung blieb dem jungem Mann fast im Halse stecken, „Morgen...“ Temari blinzelte. Da stand ihr Bettnachbar aus ihrem Traum. Leicht verwirrt zog sie eine Augenbraue hoch und sagte nichts. Shikamaru hatte seine Fassung schnell wieder und grinste leicht: „Es ist 6 Uhr.“

„Was?“, kam planlos von ihr und sie fasste sich kurz an den Hals.

„Schläfst du noch? Wir wollten um 6 Uhr los.“, er folgte ihrer Handbewegung und nahm etwas Schwarzes in ihrer Hand wahr. Nun hellwach drehte sich sich um und ging zurück in ihr Schlafzimmer: „Scheiße...“ Shikamarus Grinsen wurde noch breiter. Temari auf dem falschen Fuß zu erwischen war quasi unmöglich. Und so, wie sie da gerade halbnackt und verschlafen in der Tür stand, musste er sich schon etwas beherrschen, keinen Kommentar dazu abzugeben. Er sah ihr zu, wie sie nach ihren Klamotten griff, ihr aber direkt ein Teil davon herunterfiel. Fluchend ließ sie alles fallen, um sich mit einem schwarzen Zopfband, das sie bereits in der Hand gehalten hatte, ihre Haare zusammen zubinden, die ihr störend ins Gesicht hingen. Shikamaru erkannte sofort, das es ihm gehörte. Aufgrund ihrer blonden Haare besaß Temari nur helle Zopfbänder. Sie griff wieder nach ihren Sachen und ging damit ins Bad. Der Nara steckte die Hände in die Hosentaschen. Das alles wirkte ziemlich interessant auf ihn und warf Fragen auf.

Zwei Minuten später kam Temari wieder aus dem Bad, angezogen und mit ihrer normalen Frisur. Als sie nach ihrer Tasche und ihrem Umhang griff, sah Shikamaru das dunkle Zopfband an ihrem Handgelenk verstohlen unterm Ärmel hervorblitzen.

„Fertig.“, kommentierte sie und wich leicht seinem Blick aus. Während sie sich angezogen hatte, war ihr bewusst geworden, dass sie ihm halbnackt die Tür geöffnet hatte. Im Nachhinein war ihr das unangenehm.

„Dann wollen wir mal...“, entgegnete der junge Mann ruhig und ging voran.
 

Nicht ein Wort kam über ihre Lippen, seitdem sie aus Konoha gestartet waren. Und Shikamaru ertrug die Stille. Tatsächlich war das auch nicht schwer für ihn, sondern vielmehr amüsant. Er spürte, das Temari sich für den Start am Morgen schämte. Zudem war ihm klar, dass sie niemals von alleine ein Gespräch anfangen würde, da sie irgendwas beschäftigte, was ihr irgendwie unangenehm war. Nach einer Stunde aber fand er, dass es genug war und erlöste die Blonde aus der unangenehmen Stille: „Wie kommts, das du verschlafen hast? Ist gar nicht deine Art.“

„Keine Ahnung.“, gab sie lapidar zurück.

„Zu gut geträumt?“, tastete sich der Nara voran. Ertappt zuckte Temari etwas zusammen und antwortete, wie sie im Anschluss fand, ziemlich nachteilig für sich: „Wie kommst du darauf?“ Er grinste: „Du meinst, abgesehen davon, dass du in Unterwäsche die Tür geöffnet hast, mein Zopfband in der Hand hattest und kognitiv neben dir standest?“ Entsetzt drehte sie ihren Kopf zu ihm und starrte ihn entgeistert an: „Shikamaru!“ Mit einem leicht spöttischen Grinsen schaute er zurück: „Ja?“ Wie konnte er so schamlos diesen Satz raus hauen?

„Du-“, grummelnd wandte sie sich wieder von ihm ab und zog dann das Zopfband von ihrem Handgelenk, „Hier bitte, hattest du vergessen!“ Energisch drückte sie es ihm vor die Brust, doch er hob nicht die Hände, um es entgegen zu nehmen. Sein Grinsen sprach Bände. Beide dachten an die letzte, gemeinsame Nacht zurück. Schließlich ergriff der Nara wieder das Wort: „Behalte es.“

„Was?“, kam es verblüfft von ihr. Damit war ihre aufkommende Wut verflogen. Er zuckte leicht mit den Schultern, ergriff ihre Hände und machte ihr das Zopfband wieder um: „Vielleicht brauchst du es nochmal. Ich hab ja eines, das reicht mir.“ Ohne auf ihre Reaktion zu warten, lief er weiter und erst dabei fiel Temari auf, das sie stehen geblieben waren. Wo war sie nur mit ihren Gedanken? Stumm sah sie erst auf ihr Handgelenk mit den Zopfband, dann wieder zu ihm. Seufzend setzte sie sich wieder in Bewegung. Vor Shikamaru konnte man fast so gut wie nichts geheim halten. Fast.
 

Am Abend kamen sie in einer Gegend an, die alles andere als einladend wirkte. Alles war nass, der Boden ziemlich matschig und es war kalt. Nebel stieg auf. Temari zog ihr größeres Halstuch etwas enger, in ihren Haaren hatten sich schon Tropfen vom Nebel gebildet, die hin und wieder hinunter tropften.

„Was für eine ekelhafte Gegend.“, klagte sie leise neben Shikamaru.

„Und es wird noch schlimmer.“, eröffnete er ihr und wischte sich über die Stirn. Ihm gefiel es auch nicht sonderlich, doch kam er damit zurecht. Temari hingegen wirkte alles andere als entspannt und gelöst.

„Es dämmert bereits, wir sollten uns ein Schlafplatz für die Nacht suchen.“, warf er ein und sah sich um.

„Einen Schlafplatz? Hast du dich mal umgesehen? Willst du im Schlamm oder im Moor schlafen?“, gab die Blonde sarkastisch zurück. Der Nara hatte etwas entdeckt und lief darauf zu: „Warum jammerst du so viel? Wann war deine letzte Mission, wo du draußen übernachten musstest?“ Verdutzt blieb Temari stehen. Leider musste sie sich eingestehen, dass er recht hatte. Seit Shikadais Geburt war sie auf keiner einzigen Mission gewesen, wo sie draußen hatte schlafen müssen.

„Komm schon, ich will dich im Nebel nicht verlieren.“, überging er ihre Reaktion und winkte sie zu sich. Wortlos folgte sie ihm, wie es eigentlich gar nicht ihre Art war. Ein paar Meter weiter erkannte sie, was er gefunden hatte. Ein größerer, umgestürzter Baum hing halb in ein paar anderen Bäumen fest und bot somit eine Möglichkeit, einen Unterschlupf für die Nacht zu bauen. Der Boden darunter war erstaunlicherweise nur etwas klamm, da er höher gelegen war, als die umgebene Fläche. Der Nara packte eine Plane aus und baute damit einen Regenschutz. Temari setzte ebenfalls ihre Tasche ab und zog eine weitere Plane hervor, die sie auf dem Boden darunter ausbreitete. Es war nicht viel, aber sie könnten für die Nacht darunter schlafen, ohne von oben oder unten nass zu werden. Was blieb, war die hohe Luftfeuchtigkeit, die ihr in die Knochen kroch.

„So nass wie es ist, werden wir kaum ein Feuer anmachen können...“, meinte Shikamaru und legte eine dünne Decke auf die Plane, um sich bequem darauf zu setzen.

„Das war klar.“, murmelte die Blonde und setzte sich ebenfalls auf eine Decke, die sie aus ihren Rucksack geholt hatte. Ihr war kalt. Es war nass. Und es war noch nicht komplett dunkel, das bedeutete, es würde noch schlimmer werden.

„Wäre der Nebel nicht so dicht, könnte man wenigstens weiterlaufen und sich somit warm halten.“, seufzte Temari und strich sich ein paar nasse Strähnen von der Stirn.

„Mach dir halt warme Gedanken.“, schlug Shikamaru vor und lehnte sich auf den ausgestellten Armen nach hinten, wobei er in die undefinierbare Nebelsuppe vor ihnen starrte.

„Tss...“, gab Temari von sich und wandte sich ab.

„Was denn?“, hakte er nach. Sie schüttelte den Kopf: „Lass gut sein...“ Ihr stieg die Röte ins Gesicht. Warme Gedanken waren neben ihm sitzend gerade nicht angebracht.

„Was hast du denn gedacht?“, fragte der Dunkelhaarige nun interessiert und schaute zu ihr.

„Frag nicht!“ Mit diesem Kommentar hatte sie seine Frage beantwortet und er lachte leise. Die Anspannung in Temaris Bauch stieg direkt weiter. Obwohl sie hier in der nassen Kälte saß, hatte sie das Gefühl, auf glühenden Kohlen zu sitzen. Unruhig zog sie ihre Decke auseinander und wickelte sich, so gut es ging, darin ein. Die Kälte aber blieb und die Unruhe auch.

„Ist dir sehr kalt?“, fragte Shikamaru schließlich. Sie schnaubte: „Wie kommst du bloß darauf?“ Genervt verdrehte sie die Augen und rieb sich über die Oberarme. Mittlerweile war es dunkel. Der Nara umfasste sie von hinten und zog sie zwischen seine Beine, ihren Rücken an seine Brust. Sein Atem an ihrem Ohr bescherte ihr eine Gänsehaut. Ohne Umschweife suchten seine Hände ihre, um sie ebenfalls zu wärmen. Überrascht stellte sie fest, das Shikamaru tatsächlich deutlich wärmer war. Wie schaffte er das bei der Kälte?

„Wieso bist du so warm?“, fragte sie leicht bibbernd und schmiegte sich unbewusst an ihn.

„Vielleicht weil ich Regenwetter mehr gewöhnt bin, als du?“ Ein Seufzen kam ihr über die Lippen, während er seine Finger mit ihren verschränkte: „Ja, vermutlich.“ Temari zog ihre Hände mit seinen tiefer in ihren Schoß, da es dort am wärmsten war. Langsam wurde ihr wärmer. Erleichtert ließ sie ihren Kopf nach hinten auf seine Schulter sinken und schloss die Augen. Seine Nasenspitze strich dabei leicht gegen ihren Hals. Temari spürte, wie ihr Herz nur aufgrund dieser kleinen Bewegung schneller schlug. Die steigende Anspannung ging in ihre Arme über, sie spannte die Muskeln an und drückte ihre Hände tiefer zwischen ihre Schenkel. Und da lösten sich die Hände von Shikamaru. Zunächst dachte Temari, er würde sie wieder wegziehen, erst dabei wurde ihr bewusst, wo sie seine Hände hingeführt hatte. Doch das Gegenteil war der Fall, sie wanderten tiefer. Ein überraschter Stöhner entwich ihr, als Shikamaru ihr den Rock hochzog und seine Hand zwischen ihre Schenkel schob. Entsetzt hielt sich Temari eine Hand vor den Mund, direkt durch solch eine kleine Berührung die Fassung zu verlieren, war ihr peinlich. Mit der anderen griff sie nach seiner, um ihn zu stoppen, doch seine zweite Hand hielt ihre wiederum auf. Ungehindert machte der Nara weiter und legte ihre Hand an seinem Oberschenkel ab, wo die Frau sich festkrallte. Sanft ließ er seine Hand in ihre Unterwäsche gleiten und streichelte sie zärtlich. Die Blonde gab innerlich auf und ließ sich fallen. Mit ihrer zweiten Hand fuhr sie hoch in seinen Nacken, um sich an ihm festzuhalten, während sie ihre Beine entspannte und ihm Platz bot. Ungeniert keuchte sie ihm ins Ohr und ließ ihn machen. Er ließ sie nicht lange warten, zügig hatte er sie über die Klippe geführt und sie stöhnte laut auf. Es dauerte, bis sich ihr Atem beruhigt hatte. Ihr war unglaublich heiß. Seicht hauchte Shikamaru ihr anschließend einen Kuss an den Hals.

„Oh mein Gott...“, kam es unbedacht von ihr.

„Gerne doch...“, gab er zurück, wobei sie sein Grinsen ganz genau heraushörte. Doch war sie schlichtweg zu erschöpft, um weiter darauf einzugehen. Sie driftete in die Dunkelheit ab und schlief ein.



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