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Red Devils

Am Rande des Wahnsinn!
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
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Marshmallow Island

"Liegt es nur an mir, oder ist die neue Welt nicht so spannend, wie erwartet?", gähnte Taiya herzhaft. Die junge Piratin saß mit ihrer rechten Hand, Luke Blake und ihrem neuesten Kämpfer, der Fischmensch namens Okanga, in der nächstbesten Bar am Hafen von Marshmallow Island, während Alexa und Vince den Besorgungen am Markt nachgingen und sich der Rest auf dem Schiff, der Red Amity aufhielt – oder sogar die Insel durchstreifte, das war ab dem Zeitpunkt nicht so klar und auch nicht wirklich wichtig.

Die Bar war jene, die sich als die ergiebigste Rumquelle herausstellte. Der perfekte Ort, um darauf zu warten, bis sich der trinäre Logport aufgeladen hat und sie ihre Reise fortsetzen konnten. Wobei sie erst vor Kurzem auf der ersten Insel der neuen Welt ankamen und das Abenteuer gerade erst begann.

Luke schüttelte den Kopf, der seinen Bierkrug immer wieder herumdrehte, als würde es mit der Perspektive auch die Situation ändern. "Nein, das liegt nicht an dir, ich habe mir auch mehr erwartet. Ich hab mir von der Insel mit dem Namen auch mehr erwartet. Aber du weißt ja, wie das mit Erwartungen ist. Die kann man oft nur schwer erfüllen. Wir sollten in Zukunft weniger erwarten, dann wird es bestimmt besser." Sprach er mit einem erhabenen Tonfall und in dem Moment, kam er sich total schlau vor und so hob er auch seine viel zu hochgetragene Nase.

Was Taiya aber nur ein unzufriedenes Grunzen entlockte. "Das ist doch Schwachsinn. Ich will gefälligst erwarten, dass ich etwas mehr erwarten kann", maulte sie und stellte ihr Glas grob auf dem Tisch ab. Laut genug, um ein bisschen Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen, sowie ein paar misstrauische Blicke der Gäste auf ihnen ruhten – inklusive des Barkeepers, der wie ein bulliger Bulle aussah. Breite Schultern, kantiges Gesicht und zurückgeschleckte Haare. Seine Erscheinung wurde von einem ordentlichen Schnurrbart untermalt, wo sich an beiden Enden ein Kringel lockte.

 

"Aber Erwartungen enttäuschen nur", war Luke der Meinung und plötzlich blitzten die Augen von Luke und Taiya gefährlich, dass beide im nächsten Augenblick aufstanden und sich gegenseitig anschnauzten.

"Du enttäuscht...", konterte Taiya, die schon seinen Kragen packte, was ihr Luke gleichtat.

"Deine Führungskraft enttäuscht!"

"Dein Glück enttäuscht!"

"Deine Mutter enttäuscht!"

"... was zum?! Meine Mutter? Der war tief. Aber du hast recht, sie enttäuscht." Grinste Taiya und entließ Luke aus ihrem Griff und als wäre nie etwas gewesen, saßen sich die beiden Streithähne wieder in Frieden gegenüber und schlürften an ihren Gläsern. Etwas, woran sich Okanga noch gewöhnen musste, der die beiden nur mit einem Seufzen bedachte und kopfschüttelnd die Augen schloss.

"Fällt euch eigentlich auf, dass wir beobachtet werden?", fragte der stämmige Fischmensch vorsichtig und sofort erhielt er von beiden ein synchronisiertes Nicken.

"Jepp! Die verstecken hier etwas - etwas Wertvolles. Ich kann es riechen", meinte sie grinsend und Okanga hätte es am liebsten angezweifelt, dass man so etwas erschnüffeln könnte. Aber bei Taiya wusste man ja nie. Vielleicht konnte sie das tatsächlich. Selbst wenn es nur daran lag, dass sie seit ihrer Ankunft, die Bewohner der Insel sie beobachteten, was ihr nicht entgangen war.

"Und ich werde herausfinden, was sie verstecken", meinte die rothaarige Piratin triumphierend. Mit dem breiten Grinsen auf ihrem Gesicht, lehnte sie sich auf ihrem Platz zurück und schlug die Füße auf den Tisch, während sie den Rum leerte. Aber das breite Grinsen durfte ihr gleich vergehen, als Luke das Wort mit einem räuspern an sich nahm: "Ich glaube ich weiß, was sie verstecken... es beginnt mit R und endet mit D, dazwischen liegt ein E."

"Red?", fügte Taiya die Buchstaben rätselnd zusammen. Kaum hatte sie es ausgesprochen, hätte sie beinahe den Rum wieder ausgespuckt, sowie sie von ihrem Platz aufsprang. "RED?!", brüllte Taiya. Die Hände auf den Tisch gestemmt, sah sie Luke entgeistert an, bevor ihre Zähne knirschten. "Sag mir nicht... du hast... wann? Du warst doch die ganze Zeit bei uns?", raufte sie sich verzweifelt die Haare.

"Heh, ja... tut mir Leid, aber ich dachte wirklich, ich hätte diesmal eine Chance!", lachte Luke verlegen, der sich wie eine weiche Nudel von Taiya packen ließ und in ihrem Griff hing.

 

"Was? Von was redet ihr?", fragte Okanga.

Während Luke noch in dem zornigen Griff von Taiya hing, die mit den Zähnen knirschte, begann Luke tief Luft zu holen und seinem neuen Kameraden die Situation zu erklären: "Red ist die Galionsfigur von der Red Amity und mir ist da wohl ein kleines Malheur passiert, was mir ab und an passiert."

"Ab und an? Jedes verdammte Mal!", knurrte Taiya. "Er verzockt ständig mein Zeug!", schüttelte Taiya den jungen Mann mit der Augenklappe, der sich leblos hängen ließ. "Und er verliert jedes verdammte Mal! Wenn er wenigstens gewinnen würde!"

"Hey! Ich dachte echt, ich hätte dieses Mal wirklich eine Chance! Der Kerl war tougher, als er aussah. Ich dachte, das Wettrennen wäre leicht verdientes Geld. Ist mir ein Rätsel, wie der mich besiegen konnte." Die Rechtfertigung von Luke, der sich noch immer wie ein lebloser Fisch schütteln ließ, sollte Taiya aber nicht milder stimmen, die ihn über den Tisch zum Ausgang zerrte. Was auch Okanga mit einem Seufzen aufrichten ließ, der ein paar Galleonen für den Barkeeper auf den Tisch legte.

 

"Wo ist der Kerl? Ich hol mir Red zurück!", schnaufte Taiya und sah sich draußen um, als sie Luke unsanft vor sich auf den Boden fallen ließ. Dieser richtete sich nur das Hemd und staubte sich den aufgewischten Dreck von der Kleidung. "Der hat so eine Hütte dort oben am Hügel", deutete er hinter sich.

"Ich glaube, ich warte derweil auf der Red Amity", deutete er mit einem nervösen Lacher hinter sich auf den Hafen, dass er sofort wieder von Taiya gepackt wurde, deren Nerven er strapazierte. "Denk nicht einmal im Traum daran! Du kommst mit!"

 

"Was zum...", murmelte Taiya verkniffen, sowie die drei Piraten auf dem Hügel, vor einer kleinen Hütte standen, auf dessen Dach ihre Galionsfigur thronte, die mit Ketten befestigt war. Die Figur selbst war aus einem dunklen Holz geschnitzt, welches die Form von einem großen Skelett mit langen Hörnern und einem teuflischen Grinsen hatte.

"Sieht hässlich aus...", murmelte Luke, der einen wütenden Blick von seinem Kapitän erntete, was ihm nur ein unschuldiges Schulterzucken entlockte. Mit stampfenden Schritten begab sie sich zu dem Haus und auf das Dach, wo sie ihre Figur losmachte. Um nichts in der Welt wollte sie diese zurücklassen. Keiner ihrer Kameraden wird zurückgelassen. Außer Luke vielleicht...

Okanga machte sich nicht die Mühe, ihr dabei zu helfen, sowie er das ganze Spektakel nur mit verschränkten Armen beobachtete. Zumindest bis zu dem Punkt, als zwischen ihm und Luke, ein alter Mann mit Krücke auftauchte.

"Das ist nicht das, wonach es aussieht, hehe", lachte Luke verlegen und kratzte sich am Hinterkopf. Kaum waren die Worte gesprochen, brach Taiya in schallendes Gelächter aus, dass sie sich von dem Dach kugelte und sich den Bauch halten musste. "Gegen den hast du verloren?", prustete sie hervor, dass selbst Okanga sich das kleine Grinsen nicht verkneifen konnte. Es wirkte schon sehr lächerlich, gegen den alten Mann mit der Krücke ein Wettrennen verloren zu haben.

"Ihr Piraten wollt mein Eigentum stehlen? Das hättet ihr wohl gern!", fauchte der alte Greis, der seinen Stock zur Seite warf und sich zwischen Luke und Okanga auf den Boden warf. "Hilfe! Diese Piraten haben meine Gehhilfe gestohlen und wollen mich armen, alten Mann ausrauben! HILFE!"

"Das ist mein Red, du alter Sack!", maulte Taiya. Das Geschrei war nervig genug, dass sie ihre Galionsfigur schnell vom Dach holte und mit einem: "Hier!", diese zu Okanga warf, der sie auf die breiten Schultern hievte. Im nächsten Moment schrie sie den beiden schon ein: "LAUFT!", zu, um von hier abzuhauen, sowie der Kerl über die halbe Insel brüllte, dass schon die Marinebasis auf der anderen Seite – die sie geflissentlich übersehen hatte, auf sie aufmerksam wurde.

"Mein Eigentum! Stehen geblieben!", rief der alte Mann, als sie an ihm vorbei und in die Richtung von dem Hafen liefen. Mit einem gewaltigen Satz sprang er auf und lief ihnen nach.

"Der holt auf!", hetzte Luke verzweifelt und er hatte recht – der alte Sack holte auf! Aber nicht nur der, sondern auch die Marine. "Die holen auf!", wurde er immer verzweifelter, während sie von ihnen über den Hügel und schon bald durch die Stadt gejagt wurden und Okanga, welcher der stämmigste und größte von ihnen war, die Galionsfigur locker stemmte, dass sie zumindest schnell vorankamen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Hypsilon
2019-04-23T03:53:56+00:00 23.04.2019 05:53
Ich wundere mich gerade stark, warum es hier keinen Kommentar von mir gibt. Ich kann mich sehr gut an das Kapitel erinnern, weil ich mich - wie sich gerade noch mal - sehr über die zwei Streithähne amüsiert habe und ich kann mich auch sehr gut daran erinnern, das geschrieben zu haben, da hab ich wohl die "Kommentieren"-Schaltfläche nicht erwischt >.<
Sorry ^^'
Aber das ändert nichts daran, dass ich dieses Kapitel verschlungen habe und mich sehr aufs neue freue, das in der Mittagspause auf mich wartet <3
Antwort von:  Don_Ovis
23.04.2019 11:56
Danke xD na ich bin gespannt, was du zu dem neuen sagst, da werde ich die Woche hoffentlich nutzen können, noch ein Kapitel zu schreiben. Mahlzeit :D
Antwort von:  Hypsilon
23.04.2019 12:33
Das wäre ja super!


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