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Schicksalhafte Entscheidung

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Da mein letztes Kapitel so gut angekommen ist, habe ich mich dazu entschlossen, noch ein paar solcher Kapitel zu schreiben. (:

So und nun halt ich meine Klappe und wünsche euch viel Spaß beim Lesen… Komplett anzeigen

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Die neue Lady des Westens

Kapitel 30: Die neue Lady des Westens
 

Kagomes Sicht:
 

Langsam wurde ich wach, doch was war das? Ein Arm lag um meine Hüften und neben meinem Kopf konnte ich einen ruhigen Atem hören. Hatte Rin wieder bei mir geschlafen? Doch eigentlich würde sie mich doch nicht im Arm halten und vor allem waren ihre nicht so lang, dass sie um meine Taille kamen. Etwas zögernd öffnete ich erst einmal ein Auge, um zu überprüfen wer das hier neben mir war. Zuerst sah ich nur einen nackten Oberkörper, nun schluckte ich erst einmal. Was war letzte Nacht passiert, fragte ich mich? Prüfend schaute ich hinunter und erkannte, dass ich komplett nackt in diesen Armen lag. Sofort wurde ich knallrot und machte somit einer Tomate Konkurrenz.

Nun fasste ich all meinen Mut zusammen und schaute nach oben, als ich das friedliche Gesicht von Sesshoumaru erkannte, schnappte ich hektisch nach Luft. Plötzlich waren die Erinnerungen an die letzte Nacht wieder da und ich wusste gerade ehrlich gesagt nicht, wie ich mich verhalten sollte.

Sollte ich aufspringen und einfach verschwinden? Was wäre wenn der Daiyokai die letzte Nacht bereuen würde oder mich eiskalt raus werden würde? All diese Fragen spuckten in meinem Kopf herum, bis der Lord seine Augen aufriss. In diesem Augenblick, blieb mein Herz für einen kleinen Moment stehen. Jetzt würde sich zeigen, ob meine Ängste berechtigt waren.
 

Doch es kam ganz anders als ich dachte.
 

Sesshoumaru lächelte mich an. Ja, ich hatte mich nicht verguckt. Der sonst so eiskalte und unnahbare Daiyokai des Westens lag hier nackt neben mir und lächelte mich liebevoll an.

War ich im falschen Film? Nein, dafür war es zu… real. Vielleicht hatte ich einfach einen sehr realistischen Traum, ja genau so war es. Ich hatte gerade die Illusion meines Lebens.

Das von gestern Nacht war bestimmt auch nicht echt.
 

Geschockt und immer noch verwirrt blickte ich in seine wunderschönen goldenen Augen, doch was war das denn nun schon wieder? Warum hatten sie einen silbernen Rand um die Pupillen? Das war sonst nie so, ich kannte seine Seelenspiegel in und Auswendig.

Der Griff um meine Hüften wurde stärker und seine andere Hand zog meinen Kopf wieder auf seine Brust. Total überfordert mit meinen eigenen Gefühlen blieb ich still liegen und lauschte seinem Herzschlag. Es schlug etwas schneller, was mich wunderte.

Sesshoumaru vergrub seinen Kopf in meinen Haaren und zog die Luft tief ein.

Ich wagte mich nicht zu bewegen geschweige denn etwas zu sagen. Nicht aus Angst, er würde mir etwas tun, schließlich war das hier ja mein Wunschtraum. Doch ich hatte Angst, dass es auf einmal zu Ende war und ich wieder aufwachen würde.

„Guten Morgen.“ Jetzt wurde es noch verrückter, er sprach mich mit solch einer warmen und sanften Stimme an, dass ein kalter Schauer an meinem Rücken hinab lief.

Ich hob meinen Kopf an und schaute ihm in die Augen. Sie waren so fesselnd, dass ich meinen Blick nicht mehr von ihm abwenden konnte. Dieser Mann brachte mich um den Verstand und dieser Traum erhöhte meine Sehnsucht nach dem Lord immer mehr.

Nun lächelte ich ihn an und sprach: „Guten Morgen, Sesshoumaru.“ Ich fasste einen Entschluss.

Da dies hier nur in meinen Gedanken ablief, konnte ich diesen Moment auch voll auskosten.

Somit kuschelte ich mich mit meinem gesamten Körper näher zu ihm heran und legte meinen Kopf auf seine Brust. Meine Arme schlang ich um seinen Oberkörper und drückte ihn somit noch etwas näher an mich. Nicht einmal ein Blatt Papier hätte noch zwischen uns gepasst. Bei diesem Gedanke fing ich an leise vor mich hin zu kichern. Wenn ich doch solch ein Morgen in Wirklichkeit erleben könnte, wäre ich die glücklichste Daiyokai der Welt.
 

Als ich seine Krallenbesetzte Hand an meinem Kinn wahrnahm, zuckte ich kurz zusammen. Sesshoumaru achtete nicht weiter darauf und hob meinen Kopf an.

Sein Gesicht kam immer näher und auf einmal schaute er meine Stirn an. Danach küsste er genau diese und ich schloss dabei die Augen. Das war ein Beschützer-Kuss das war mir klar.

Kurz darauf drückte er seine Lippen auf meinen Hals und ein angenehmer Schauer durchfuhr meinen Körper. Da mir das so gefiel, nahm ich danach meine Hand und strich über seine Wange. Er knurrte kurz auf, doch es war keine Drohung. Nun war ich an der Reihe und kam seinen Lippen gefährlich nahe. Sein Atem ließ meine Gedanken aussetzen und dann war es endlich soweit.
 

Sein Mund traf auf meinen und er küsste mich leidenschaftlich.

Irgendwie stachelte es mich an, weiter zu machen und als seine Lippen mich auf forderten meine zu öffnen, war es unbeschreiblich schön. Unsere Zungen fochten einen Kampf aus, tanzten wild miteinander. Dabei stieg die Hitze in mir auf und ich war mir bewusst, was dieses Gefühl bedeutete.

Sesshoumaru erging es wohl nicht anders, denn er fing auf einmal an meine Brüste zu massieren.

Ein leises Stöhnen entwich mir zwischen unseren Küssen.
 

Plötzlich war es vorbei uns der Daiyokai sprang aus dem Bett. Er hatte sich blitzschnell seine Hose angezogen und warf mir seinen Kimono Oberteil zu. Was war denn nun schon wieder? War der Traum vorbei? Einen Augenblick später wusste ich wieso der Lord so reagierte.

Die Tür von seinem Zimmer wurde aufgerissen und herein kam ein völlig verwirrter Jaken.

Er sah mich angewidert und geschockt an, danach begann sein Gemecker.
 

„Was suchst du im Bett von meinem Meister, du widerliches Weib?“, Oh Oh, dachte ich nur, „Du hast ihn gestern nur verhext. Du bist niemals die neue Lady des Westens!“ Hä? Wovon sprach der grüne Kappa? Doch bevor ich weiter darüber nachdenken konnte, hörte ich einen lauten Knall. Jaken wurde mal wieder gegen die Wand geschleudert. Ich zuckte kurz zusammen, vor einiger Zeit landete ich selbst immer gegen Wände. Sesshoumaru stand vor ihm, natürlich noch Oberkörperfrei, und knurrte ihn bösartig an. Jaken schluckte schwer und kauerte sich auf dem Boden zusammen, doch der Daiyokai schien wirklich wütend zu sein. Er schnappte sich den Kragen vom Frosch und feuerte ihn erneut gegen die gegenüberliegende Wand. Dort rutschte er wieder auf den Boden.

„Wage es nie wieder so herablassend über sie und mit ihr zu sprechen, du Wicht.“ Gemischt mit seinem Knurren drohte er ihm weiter, „Oder du wirst den nächsten Sonnenaufgang nicht mehr erleben!“ Immer noch betäubt von dem Aufprall setzte sich der Kappa auf und sah seinen Meister flehend an.

„V-Verzeiht Meister Sesshoumaru-sama. Vergebt mir.“ Danach schaute Jaken mich an. „Bitte vergebt mir MyLady Kagome-sama.“ Auf der einen Seite musste ich mir wirklich ein Lachen verkneifen, doch auf der anderen Seite tat er mir schon fast Leid. Ich nickte ihm nur zu und Sesshoumaru befahl ihm zu sprechen, was er hier eigentlich wollte. Kurz räusperte er sich ehe er anfing zu erklären: „Der Lord des Nordens möchte mit euch und dem Wei.. und der Lady sprechen, Sesshoumaru-sama.“ Sesshoumaru nickte nur und schmiss ihn danach aus dem Zimmer.
 

Nun waren wir wieder allein und ich fing an zu überlegen. War das hier immer noch ein Traum? Müsste ich nicht schon längst aufgewacht sein? Zu Absurd fand ich das alles.

Erst diese komische Erinnerung an den Ball gestern, dann diese Nacht und noch dieses Verhalten vom Daiyokai am nächsten Morgen. War ich verrückt geworden? Laut seufzend schaute ich auf die Bettdecke. Die Stimme von Sesshoumaru riss mich aber wieder aus meinen Überlegungen.

„Du solltest dich jetzt fertig machen, er will auch mit dir sprechen.“ Ich schaute ihn an und irgendwie hatte er seine übliche Maske wieder aufgesetzt. Kein sanfter oder liebevoller Ton, kein Lächeln, nichts.

Etwas traurig darüber, dass es hier wirklich nur eine Illusion sei, stieg ich aus dem Bett und zog mir seinen Kimono über. Ich verschloss ihn nur leicht, wer sollte mich schon darin sehen?

Mit hängenden Schultern ging ich zur Tür und wollte gerade in mein Gemach gehen, als mich der Lord aufhielt. Er nahm meine Hand und drehte mich zu sich um.

Seine Lippen lagen wieder auf meinen und er forderte schnell Einlass um mit meiner Zunge zu spielen. Völlig verdattert ließ ich es natürlich zu und Sesshoumaru drückte mich mit meinem Rücken gegen die Tür. Er strich über meine Seiten und danach nahm er mein Gesicht in beide Hände.

Als wir den Kuss, aufgrund von mangelndem Sauerstoff, lösen mussten, schaute er mich an.

„Wir werden später fortsetzen, was wir eben begonnen haben.“ Danach folgten noch einige sanfte Küsse und danach löste er sich ganz von mir. Ich ging daraufhin in mein Zimmer.
 

Auf dem Flur begegnete ich Yuki, die mir grinsend berichtete, dass sie mein Bad schon vorbereitet hatte. Somit ging ich schnell ins Badezimmer und zog den Kimono von ihm aus. Schnell war ich im Wasser und versank wieder in meinen Gedanken.

Ich war mir immer noch nicht sicher, ob ich träumte oder nicht. Doch das war alles zu…. real.

Ist das gestern wirklich passiert? Ich fand darauf einfach keine Antwort.

Nach einer Weile verließ ich den Bade-Pool und trocknete mich ab, irgendwann streifte mein Blick den Spiegel und ich erschrak.
 

Mitten auf meiner Stirn war ein Magenta farbender Halbmond zu sehen. Wie kam der denn dahin? Der war doch gestern noch nicht da. Mit großen Augen begutachtete ich dieses Zeichen und berührte es mit meinen Fingern. Es fühlte sich nicht anders an wie meine normale Haut. Ich wischte drüber, doch das Zeichen verschwand auch nicht. Verdattert schaute ich auf meinen Hals und fand dort einen blauen Halbmond vor. Dieser war nur ein bisschen kleiner, als der auf meiner Stirn. Auf meiner Wange bemerkte ich nun auch einen Magenta farbenden Streifen. So wie ich ihn schon in silbern hatte. Dieser fing nur vor meinen Ohren an und verlief weiter, neben meinem eigenen, bis zu meiner Handinnenfläche. Das war mir auch neu. Woher kamen diese Zeichen, es waren eigentlich dieselben, die Sesshoumaru hatte. Nun konnte ich nicht mehr davor weg rennen.

All das, was ich erlebt hatte, war kein Traum. Ein hoher und aufgeregter Ton kam von mir.

Immer noch völlig geschockt schaute ich mein Spiegelbild an.
 

Sesshoumaru hatte mich und die anderen gestern auf dem Ball nur getäuscht. Er hatte mich als die neue Lady des Westens vorgestellt und ist danach mit mir auf sein Zimmer verschwunden. Bei den Erinnerungen, was er danach mit mir angestellt hatte, errötete ich erneut. Doch ich erinnerte mich jetzt auch daran, dass ich ihm meine Liebe gestand und er mich markiert hatte.

Ich war nun seine Frau. Seine Gefährtin.

Mit offenem Mund erstarrte ich wie eine Statue. Dann war das von heute Morgen….

Als mir das endlich bewusst wurde ging ich in die Hocke. Ich berührte meine Wangen, dachte das ich sie somit abkühlen konnte.
 

Verdammt, das war niemals ein Traum! Es war die süße Realität.
 

Eine ganze Weile hockte ich so da, immer noch war das für mich unbegreiflich. Zu schön um Wahr zu sein.

Ein zögerndes Klopfen riss mich aus meinen Gedanken. Ich stand auf und schnappte mir einen Kimono. Yuki kam herein und schüttelte den Kopf.

„Du sollst einen bestimmten Kimono anziehen.“, sie reichte mir einen anderen, „Direkte Anweisung vom Meister.“ Sagte sie grinsend. Ich nickte und verschwand hinter die Trennwand. Ich begutachtete das Stück Stoff und bemerkte, dass der Kimono in den Farben des Westens verarbeitet war. Er sah fast genauso aus, wie der vom Daiyokai. Nur das es ein Kleidungsstück für Frauen war.

Mein Herz begann schneller zu schlagen, wollte er mich nun offiziell vorstellen?

Schnell zog ich ihn an und ging wieder zu Yuki. Sie grinste immer noch vor sich hin.

„Du hast es geschafft.“ Sagte sie. Ich verstand nicht recht was sie damit meinte.

„Was meinst du?“ sie kam auf mich zu und nahm total aufgeregt meine Hände. „Du hast sein Herz erobert. Das Eis zum Schmelzen gebracht. Du bist die neue Lady.“ Nun wurde ich rot um die Nase.

Das fand Yuki amüsant und lachte kurz auf. „Beeil dich, lass die Herren nicht warten.“

Das war mein Stichwort. Wollte der Lord des Nordens nicht mit uns sprechen?

Yuki führte mich zum Besprechungsraum und ich klopfte vorsichtig an die Tür.

Sesshoumaru bat mich hinein und als ich den Raum betrat saßen schon alle da.

Es war derselbe Raum, den Yasu, Sesshoumaru, Sumiko und ich nutzten um ihnen alles zu erzählen, was passiert war.

In der Mitte stand der große runde Tisch, an dem sich alle versammelt hatten.

Yasu saß auf der linken Seite vom Daiyokai des Westens und neben Sesshoumaru war der rechte Platz noch frei. Gegenüber von den beiden saß der Lord des Nordens, so vermutete ich es jedenfalls.

Er sah dem Anführer der Drachen sehr ähnlich. Er war ein Drachen-Dämon, so viel wusste ich schon mal. Seine Haare waren schwarz und stachelig. Auf seinen Wangen waren auch Sterne abgebildet. Also hatte Yasu Recht. Er war wohl der Bruder von den Drachen. Er trug eine Rüstung und einen schwarzen Kimono darunter. An sich wirkte er auf mich friedlich. Ich wusste nicht recht, wo ich Platz nehmen sollte, also wartete ich kurz ab.

Sesshoumaru zeigte auf den Platz zu seiner rechten und ich nahm dort Platz. Irgendwie war es komisch, als wäre ich seine rechte Hand.

„Danke, dass ihr gekommen seid.“ Sprach der Lord des Nordens. Danach schaute er mich an.

„Zuerst möchte ich mich vorstellen, wir kennen uns noch nicht persönlich Lady Kagome. Mein Name ist Daichi und ich bin der Herr der nördlichen Länder.“ Ich nickte ehe ich ihm antwortete: „Freut mich euch kennen zu lernen Daichi-sama.“ Leicht verbeugte ich mich an Ende. Doch er hob nur seine Hand. „Nicht so förmlich. Ihr seid die neue Gefährtin von Sesshoumaru. Lasst das die Endung ruhig weg, Kagome.“ Bei diesem Satz wurde ich leicht rot.

„Lasst uns zur Sache kommen.“ Forderte der Daiyokai des Westens auf. Daichis Blick wurde ernst.

„Du hast Recht.“, danach holte er tief Luft, „Ihr solltet wissen, dass ich den Vertrag im Falle meines Bruders für nichtig erkläre.“ Was meinte er damit? Etwas verwundert über seine Worte legte ich meinen Kopf schief. Das sah Yasu, der mir danach folgendes erklärte: „Kagome, wir Fürsten der Länder haben einen Vertrag. Die Familie der Lordschaften ist tabu. Niemand darf getötet oder bestraft werden. Wenn jemand eine grausame oder verachtende Tat gegenüber einem anderen Lord ausübt, darf man ihn gefangen nehmen, doch das Urteil fällt die Familie des Täters selbst.“

Ok, damit konnte ich etwas anfangen. „Was ihr mit seinen Söhnen angestellt habt, geht mich nichts an, da ich keinen davon in meine Familie mit einbezogen habe. Doch mein Bruder bleibt ein festes Familienmitglied. Auch wenn er damals verstoßen wurde. Nun aber habt ihr meine offizielle Erlaubnis, ihn zu bestrafen. Wie die Bestrafung aussehen wird, ist eure Entscheidung.“ Mit dem letzten Satz sah er irgendwie traurig aus, das beunruhigte mich etwas. Ich meine, auch wenn sein Bruder ein grausamer Killer war, war er immer noch sein Bruder.

„Gut dass wir uns hier einig sind.“ Antwortete Sesshoumaru kühl.

Danach standen er und Yasu auf. Der Lord des Südens war schon aus dem Raum raus, ich folgte den beiden. Doch bevor ich das Zimmer verließ, hielt mich Daichi auf. „Lady Kagome…“, ich drehte mich nochmals um, „…ich weiß, was er euch angetan hat. Yasu hatte es mir erzählt. Doch vielleicht findet ihr eine andere Lösung, als seinen Tod.“ Seine Augen hatten einen verletzten Blick, seine Mimik war verzweifelt und ich bekam Mitleid. Ich konnte ihn irgendwie verstehen. Ich würde auch nicht wollen, dass jemand meinen Bruder umbringen würde. Ich nickte ihm zu und Sesshoumaru schnappte sich auf einmal meine Hand und zog mich hinter sich her.
 

Wir gingen zur großen Empfangshalle, wo alle versammelt waren. Was mich nun erwartete, wusste ich nicht. Doch am Geländer der großen Treppe blieben wir stehen und der Daiyokai ließ meine Hand los. Yasu ging die Treppen hinunter und stellte sich neben seine Frau, die dort mit Sango und Miroku am Rand des Raumes warteten. In der Mitte der Halle standen alle Angestellten und Diener. Verwirrt schaute ich zu Sumiko, diese aber lächelte mich nur an. Somit ging mein Blick zu Sesshoumaru, der mich aber nicht beachtete. Er schaute nur hinunter zu seinen Leuten.

Doch die nächsten Worte von Sesshoumaru brachten mich dazu, meine Augen weit auf zu reißen.

„Wie einige von euch gestern schon mitbekommen haben, habe ich mich entschieden.“, ich war erstarrt, „Nun ist es offiziell. Das ist die neue Lady des Westens.“, er nahm meine Hand und hob sie in die Höhe. „Kagome wird von nun an, mit mir und an meiner Seite über den Westen herrschen.“

Nun staunte ich nicht schlecht. Sesshoumaru zog mich zu sich und gab mir einen Kuss auf die Stirn. Danach berührten seine Lippen kurz meine. Ehe er meine Haare zur Seite strich und meinen entblößten Hals zeigte. Jeder konnte seine Markierung sehen und plötzlich gingen alle auf die Knie.

Die Diener und Helfer verbeugten sich tief. Selbst das Paar des Südens verbeugte sich und auch Sango und Miroku. Irgendwie war ich peinlich gerührt. Ich schaute Sesshoumaru an, der mich kur anlächelte, ehe er seine übliche Maske aussetzte.

„Sollte irgendjemand der Meinung sein, sie nicht zu würdigen, wird er bitter bezahlen.“

Ich schluckte, auf solch eine Vorstellung war ich nun wirklich nicht vorbereitet.

Nach einem kurzen Augenblick sagten alle Lady Kagome und danach jubelten sie lautstark herum.

Das gesamte Schloss war außer Kontrolle. Ich konnte einige Dämonen verstehen wie sie sagten: „Endlich hat er eine Gefährtin. Sie ist toll.“, „Die beste.“, „Sie ist würdig, die neue Lady zu sein.“, „Sie hat sogar die ehemalige Lady des Westens besiegt.“

Sie akzeptierten mich? Nun sammelten sich einige Tränen in meinen Augen und ich ging gemeinsam mit meinem neuen Gefährtin zu unseren Freunden.

Yasu sah mein Gesicht und lachte laut los. „Na endlich. Hab ichs nicht gesagt?“ Dabei wuschelte er durch meine Haare. Sumiko kam zu mir und umarmte mich, „Herzlichen Glückwunsch an euch beide.“ Ich bedankte mich bei beiden. Sango schaute mich etwas entsetzt an. „Damit hatte ich irgendwann mal gerechnet, Kagome. Herzlichen Glückwunsch.“ Als Dank schlang ich meine Arme um sie. Miroku beglückwünschte uns auch.

Auf einmal aber wurde ich fast schon umgerannt. Eine wahnsinnig laut, schreiende Rin rannte auf mich zu und schmiss sich in meine Arme. Fast hätte ich das Gleichgewicht verloren, doch Sesshoumaru stütze mich mit seinem Arm am Rücken.

„Kagomeeee. Ich bin so glücklich!“, zwischen Freudentränen und Gekicher murmelte sie weiter, „Ich wusste es. Jaaa, ich wusste es schon vor euch. Ich bin doch die Beste in so was. Ihr seid wie füreinander gemacht. Mein Plan hat funktioniert. Juuuuhuu.“ Diese Freude übertrug sich auf alle in der Nähe stehenden Personen und ich drückte die Kleine an mich. „Danke Rin, für deine tolle Unterstützung.“ Danach hob sie ihren Kopf und schaute mich an. Das Strahlen in ihrem Gesicht nahm keine einzige Sekunde ab. „Der Halbmond steht dir perfekt, Kagome.“ Danach fingen alle an zu lachen.
 

Lange feierte das gesamte Schloss, dass der Meister endlich eine Frau gefunden hatte.

Irgendwann wurde mir dies aber etwas zu viel und ich schlich mich leise weg. Ich zog mich zu meinem Lieblingsplatz im Garten zurück.

Die Sonne war schon lange untergegangen und die Feierstimmung nahm noch nicht ab. Wahrscheinlich würde es die gesamte Nacht so weiter gehen.

Ich ging an den Rand des Wassers und schaute zum Mond. Sein Leuchten beruhigte mich und gab mir Kraft. Die tausend Sterne am Himmel machten das Bild einfach perfekt.
 

Sesshoumarus Sicht:
 

Meine Güte nervte mich das. Alle fingen an zu jubeln und zu feiern. Yasu war schon ganz schön betrunken und auch der Mönch konnte mit ihm mit halten. Sie versuchten mich mehrmals auch dazu zu verführen, viel Sake zu trinken, doch ich wehrte mich permanent dagegen.

„Komm schon Seschoma. Drink doch wasch mit unsch!“ Yasu hielt mir ein Glas voller Sake unter die Nase. Ich wollte aber nicht und sah ihn böse an. Der aber zuckte nur mit den Schultern und wendete sich dann wieder dem Mönch zu. „Weischt du Miroke? Seschoma tut immer nur so bösche. Der ist im Grunte n lieber Kerl.“ Dann murmelte der Mönch etwas, was ich nicht verstand. „Ich habs gleisch gesagt. Kagome und Seschoma kommen zuschamm. Der schture Hund hier wollte mir nie glauben. Ach komm schoon, drink noch einen mit mir.“

Nun wurde es mir wirklich zu blöd.

Ich suchte meine neue Frau und konnte sie nirgends finden. Die Dämonenjägerin kam zu ihrem Mann und auch Sumiko war nun wieder bei Yasu. Der Mönch fragte, wo Kagome war, doch die beiden Frauen wussten es nicht. Hatte sich meine Frau weg geschlichen? Ohne mich? Na warte, dachte ich nur und stand auf. Ich brauchte nicht lange zu überlegen, wo sie war. Sie konnte nur an einem Ort sein. Also ging ich in den Garten und konnte sie schon von weitem sehen.

Einige Meter hinter ihr blieb ich stehen.
 

Ich genoss diesen Anblick der Perfektion.
 

Das Mondlicht ließ ihre makellose Haut regelrecht erstrahlen. Der Wind ließ ihre langen, weichen, schwarz und silber farbigen Locken tanzen. Sie stand zwar nur mit dem Rücken zu mir doch ich ihr Anblick verzauberte mich. Kurz schmunzelte ich, Jaken hatte Recht. Sie hatte mich verhext. Ich war ihr nun hoffnungslos verfallen.

Der Kimono in meinen Farben stand ihr wahnsinnig gut und jeder konnte sehen, dass sie meine Gefährtin war.

Eigentlich müsste ich meinem Biest danken. Ohne sein ständiges nerven, hätte ich mir niemals eingestanden, dass ich diese Frau liebte.
 

//Jetzt siehst du mal, was du an mir hast.// Na toll, der musste jetzt seinen Senf dazu geben.
 

//Natürlich, wann lobst du mich denn bitteschön? Neunhundert Jahre lang hast du mich unterdrückt.// Passiert, dachte ich nur.
 

//Undankbarer Hund.// Jaja ist ja gut jetzt. Du hast deinen Willen bekommen.
 

//Du doch auch, tu nicht so als wolltest du sie nicht selbst zu deiner machen.// Das wollte ich auch nicht.
 

//Das hat sich letzte Nacht aber anders angehört.// Ach halts Maul.
 

//Haha, hab ich dich erwischt?// Ich wollte sie am Anfang nicht.
 

//Ich sag doch, sturer Hund.// Nun unterdrückte ich mein Biest wieder und genoss noch kurz den Anblick meiner wunderschönen Gefährtin.
 

Sie schien mich bemerkt zu haben und drehte sich zu mir um. Sie strahlte mich an. Nicht nur ihre Lippen formten ein glückliches Lächeln, auch ihre Augen verrieten mir, dass sie zufrieden und begeistert war. Schnell überwand ich die Distanz zwischen uns und nahm sie in meine Arme.

Zusammen schauten wir in den Himmel und beobachteten die Sterne.

Irgendwann aber drehte sie sich zu mir um und küsste mich. Das überrumpelte mich etwas, doch natürlich erwiderte ich diesen hauchzarten und gefühlvollen Kuss.

Als wir uns voneinander lösten schaute sie mir in die Augen.

„Weißt du, heute Morgen hatte ich noch gedacht, dass das alles ein Traum war.“, kurz wurde sie wieder rot, „Auch das letzte Nacht, irgendwie konnte ich nicht glauben, dass es Wirklichkeit war.“

„Du dachtest ich wäre ein Traum?“ sie nickte entschuldigend. Ich lächelte sie schief an ehe ich meinen Kopf zu ihr hinunter beugte und in ihr Ohr flüsterte: „Soll ich dir beweisen, dass es kein Traum war?“ eine Gänsehaut bildete sich auf ihrem Hals. „Sollen wir dort weiter machen, wo wir heute Morgen aufgehört haben?“ leicht biss ich in ihren Hals. Sie keuchte auf ehe sie sich von mir löste. Danach grinste sie mich fies an. Dieser Blick gefiel mir nicht, sie führte etwas im Schilde.

Plötzlich lief sie los und drehte sich dabei zu mir um.
 

„Weißt du was? Für die Sache auf dem Ball….“, ich ahnte schlimmes, „…hast du noch nicht bezahlt. Du hast mir fast einen Herzinfarkt geschenkt.“ Herzinfarkt, was war das? „Ich werde jetzt in mein Gemach gehen, ALLEIN.“ Danach kicherte sie und ich wollte Kagome aufhalten, doch sie rannte schnell davon. Zum ersten Mal verfluchte ich es, dass sie kein Mensch mehr war. Als Mensch hätte ich sie leicht eingeholt. Doch so, und auch noch im Rausch von Sake, hatte ich keine Chance.

Somit ließ ich ihr diesen Sieg für heute Nacht.

Wir hätten noch lange Zeit, die letzte Nacht zu wiederholen.
 

Lächelnd schüttelte ich den Kopf, sie war wirklich etwas Besonderes.
 

//Hab ich doch schon immer gesagt.// Ach halt doch die Klappe.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Sooo das war ein eher ruhigeres und romantischeres Kapitel.
Ich hoffe es hat euch trotzdem gefallen.

LG Francys Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Boahencock-
2022-11-23T05:27:45+00:00 23.11.2022 06:27
Jaken du störst!
Das Kagome zu fragen war ein Böser Fehler .

So jetzt ist es offiziell Kagome ist die Lady des Westens.

Undankbarer Hund.😂😂
Tja Sesshomaru jetzt weißt dus.

Das wird immer Interesanter

😼😉😼
Antwort von:  Francys
26.11.2022 20:46
😂😂😂

Bin gespannt was du zu dem Rest sagen wirst ❤️
Von:  Vigeta_Lord_d_T
2019-03-09T07:22:26+00:00 09.03.2019 08:22
Hurra es Leben hoch der Lord und die Lady des Westens. Mehr kann ich nicht dazu sagen. Super Kapitel.
Von:  XxGirlyxX
2017-11-13T20:10:09+00:00 13.11.2017 21:10
Wie knuffig 😍😍
Endlich haben sie sich gefunden und alle wissen es 😁😁
Antwort von:  Francys
14.11.2017 11:33
Das stimmt ... :)
Von:  krusi0018
2017-10-24T18:41:42+00:00 24.10.2017 20:41
Wieder ein wunderschönes Kapitel.😚
Antwort von:  Francys
25.10.2017 20:02
Vielen dank :)
Von:  Biancacojocaru
2017-10-22T21:52:24+00:00 22.10.2017 23:52
Omg die Geschichte is so toll 😍
Ich habe sie regelrecht jedes Kapitel verschlungen.
Mir gefällt dein dein schreib styl sehr 😊
Du hast sessy genau so hervor gebracht wie er wirklich is und das hat mir mega gut gefallen😍
Antwort von:  Francys
23.10.2017 06:49
Wow vielen Dank für dein Kompliment, ich habe mich sehr darüber gefreut. *_*

Für mich ist das größte Lob, wenn es dir gefällt.... das ist wirklich toll. ❤️

Mit sesshoumaru habe ich mir auch wirklich Mühe gegeben, ist auch mein Lieblingscharakter, hihi.

Auf jeden Fall 1000 dank für deinen Kommentar ❤️


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