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Hello, Tokyo!

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Guess what ppl?!



Ratet, für wen es Anfang August wieder zurück nach Tokyo geht? *g* *deutet auf sich selbst*

Tja, nicht mal ein Jahr habe ich es ohne ausgehalten, denn mein letzter Aufenthalt liegt ja nicht mal ein Halbes zurück *-*

In diesem Sinne und für die, unter euch, die sich ggf. auskennen: Kennt ihr Nachtclubs in Tokyo, wo man mit unter 21 rein kommt?

Also letztes Jahr haben wir es bei INSGESAMT drei verschiedenen versucht und sind eiskalt nach Hause geschickt worden, wurden dann vom Herbergsvater vertröstet, viele ließen Foreigners (wie ist das deutsche Wort nochmal?) mit 20 rein, aber bei meinem Glück, stehe ich dann genau wieder vor denen, die das Kleingedruckte ernst nehmen und nachher geht Jekyls ohne mich feiern...

Nein, das würde sie nicht tun... würdest du doch nicht, oder?! o_o ~

Naja, oh und wenn ich schon dabei bin, vielleicht auch gleich Tipps für nen Onsen, der Leute mit Tattoos rein lässt, da bin ich nämlich auch im hohen Bogen raus geflogen, als se meine Arme gesehen haben, lel.

Vielleicht mag mir wer helfen, jetzt lass ich euch auch in Frieden! Bye ~ Komplett anzeigen

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Wasser, Feuer, Pflanze und andere Wechselwirkungen

„Hier.",nuschelte Mioko leise, warf Sasori einen schüchternen Blick zu, ehesie ihm eine seltsame Tüte,welche mit blauem Schwabbel gefüllt war,in die Hand drückte.
 

Der Rothaarige drehte das unbekannte Objekt ein paar Mal misstrauische in der Hand, musterte die junge Dame einmal abschätzig, ehe sich ihm der Zweck des Teils scheinbar offenbarte und er es sich leise brummend an seine Verletzung hielt.
 

Deidara etwas weiter am Rand des flachen Tisches, im Schneidersitz, auf einem dünnen Kissen, auf dem Boden und verfolgte das Schauspiel interessiert, ehe er sich an Mioko wand.
 

Natürlich interessierte es ihn, was genau vorhin passiert war und vor allem warum, was es mit diesem Watanabe auf sich hatte und wieso, um alles in der Welt, sie überhaupt dort gewesen war, doch da war noch etwas.
 

Etwas,was ihn viel unruhiger machte und noch heißer auf der Seele brannte.
 

„Was ist das?", flüsterte er neugierig, schielte aus den Augenwinkeln zu Mioko, welche wie ein kleines Häuflein Elend mit ihnen am Tisch saß und nickte in Richtung der Schwabbel-Tüte, welche sich Sasori der Weilen, mit verzerrtem Gesichtsausdruck, an Schläfe und Auge drückte.
 

Miokos Augen weiteten sich ungläubig ein Stück, sie hob fragend den Blick und auf ihren Lippen formte sich ein verhaltenes Lächeln.
 

„EinCool-Pack.", erklärte sie dann schmunzelnd.
 

„Cool-Pack?",wiederholte Deidara verwirrt und schaute zu Sasori, welcher leicht nickte.
 

„Wie ein Eis-Beutel.", murmelte er dann und guckte ihn aus dem einen,gesunden Auge entgegen, „Anscheinend haben sie das Eis irgendwie in diese blaue Flüssigkeit extrahiert, ..."
 

Kurz ließ er das „Cool-Pack" sinken, drehte es gedankenverloren in der Hand, ehe seine Miene etwas verbissener wurde, der Schmerz wieder ein zu setzten schien und er es sich erneut an den Kopf hielt.
 

„Mh.",brummte Deidara, beugte sich ein Stück nach vorne, legte die Arme auf dem Tisch ab und bettet den Kopf in die dabei entstehende Lücke,konnte den Blick allerdings nicht von der Eis-Schwabbel-Tüte lassen.
 

Die Menschen hier kamen aber auch wirklich auf dir glorreichsten Ideen.
 

Sie stellten Eis in Form von blauem Schwabbel her und verpackten es dann in Tüten.
 

Wozu das Ganze?
 

Wieso nahmen sie nicht einfach ganz normales Eis?
 

Das war genau so gut und gab es schon, man konnte seine Zeit wohl wirklich mit wichtigeren Dingen verbringen.
 

Zum Beispiel damit, an seiner Kunst zu arbeiten.
 

Mit einem Mal fiel ihm auf, dass er schon reichlich lange nichts mehr in die Luft gejagt hatte.
 

Leise murrend lugte er auf seine makellosen Handflächen und zog augenblicklich und unbewusst eine Schnute.
 

All ihren Fähigkeiten schienen sie beraubt worden zu sein.
 

Vorerst zumindest.
 

Sie würden diese schon irgendwie wieder erlangen, spätestens dann, wenn sie wieder zurück waren, aber bis dahin...
 

Er seufzte leise, drehte den Blick wieder in die Richtung seines Dannas,welcher ähnlich erschöpft, halb auf dem Tisch hing, beide Augen geschlossen, die Lippen feste zusammen gepresst.
 

Nicht nur, dass dieser Watanabe ihn da ordentlich erwischt hatte, wie Deidara durch einen kurzen Blick, auf das bereits ziemlich große Hämatom hatte erkennen können, auch war es Sasori ja generell ga rnicht mehr gewohnt, Schmerzen zu empfinden.
 

Beinah,hätte der blonde Künstler so etwas wie Mitleid, für seinen Teamkollegen empfunden, doch dafür war er immer noch zu sauer auf Sasori, außerdem hatte dieser ihm heute morgen auch eine ziemlich ordentliche Backpfeife verpasst.
 

Und das war nicht das erste Mal gewesen, dass der Rothaarige ihn behandelte, als wäre er ein ungezogenes Kind, welches frech den Eltern gegenüber geworden ist.
 

Vielleicht tat es dem Puppenspieler mal ganz gut, zu erfahren, wie es sich anfühlt, auf der anderen Seite des Armes zu stehen.
 

Kurz fuhr sich Deidara, geistesabwesend, mit den Fingerspitzen über seine eigene Wange.
 

Sasori hatte ordentlich zugeschlagen, bis lang aber kein einziges Mal so,dass irgendetwas zurück geblieben war.
 

Außer einmal, aber da hatte er sich nachher dann auch drum gekümmert und Salbe drauf geschmiert, was in seiner Sprache wohl so etwas wie„Entschuldigen" war.
 

„Ich glaube, ich bin euch eine Erklärung schuldig, Jungs.", begann Mioko mit einem Mal, was Deidara augenblicklich zusammen zucken ließ und auch Sasori hob fragend den Kopf.
 

Er sah ziemlich fertig aus, stellte der Toner fest, aber gut, so gesehen, wäre es womöglich besorgniserregender, wenn dem nicht so wäre.
 

Immerhin war keiner von ihnen bis lang in solch einer verzwickten Situation gewesen.
 

Der Blonde ließ den Blick zu Mioko schweifen, welche sich ein wenig aufrechter hingesetzt hatte, den Kopf jedoch nach wie vor gesenkt und die Finger in den Saum ihres Rockes verkrampft.
 

Sie zitterte leicht, ehe sie mit brüchiger Stimme zu erzählen begann:"Hiroko war mein Ex-Freund... es ist schon länger vorbei, aber irgendwie hat er mich einfach nicht in Frieden gelassen. Ich hatte noch Sachen bei ihm, darunter mein MacBook, das mir mein Vater zum letzten Geburtstag geschenkt hatte. Eigentlich wollte ich Airi, meine beste Freundin, vorbeischicken, beziehungsweise..."
 

Sie seufzte kurz, atmete dann tief ein, ehe sie mit etwas festerer Stimme fortsetzte: „Sie hatte es mir angeboten und ich hatte eingewilligt,einfach, weil ich ihn nicht mehr sehen konnte und wollte. Es ist soviel schief gegangen..."
 

Kurz hob Mioko den Blick und in dem fahlen Licht, welches von draußen hereinschien, konnte Deidara erkennen, wie feucht ihre Augen mit einem Mal waren.
 

Unschlüssig richtete er sich ein Stück auf und hob den Kopf, warf Sasori einen hilfesuchenden Blick zu, doch dieser musterte die junge Frau nur ungerührt.
 

Beleidigt schürzte der Blonde die Lippen.
 

Arschloch.
 

„Ich hatte Hiroko geschrieben, dass Airi die Tage vorbei kommen wollte und das er die Sachen bitte schon einmal zusammen legen soll. Gestern Abend meinte er dann, dass, würde ich nicht selber kommen und das innerhalb einer Stunde, er die Sachen allesamt wegschmeißen und zerstören würde."
 

Sie seufzte gedehnt, stützte dann die Ellbogen auf der Tischplatte ab und vergrub das Gesicht in den Händen.
 

„Mein Vater weiß nichts von ihm und soll es auch nie erfahren. Er ist sehr traditionell veranlagt. Und ihm zu erklären, wie das teure MacBook abhanden gekommen wäre, schlimmer noch, die Möglichkeit, er hätte von der Beziehung mitbekommen..."
 

Sie schniefte einmal, was Deidara einen kalten Schauer über den Rücken jagte, während er unschlüssig auf seinem Kissen leicht hin und her wippte, nicht genau wissend, wie er seiner Freundin da am besten helfen konnte.
 

Trotz seiner 19 Jahre, hatte er bislang relativ wenig Erfahrung mit Frauen gemacht.
 

Auch wenn er, kam das Thema zur Sprache, natürlich felsenfest behauptete,er wäre bereits mit Dutzenden in der Kiste gewesen, vor allem wenn Hidan, oder aber noch schlimmer, der blöde Uchiha mit im Raum waren,schmückte er seine erfundenen Lügenmärchen gerne mit den tollkühnsten Details aus, doch die Wahrheit war...
 

Er war Jungfrau.
 

Und eine ziemlich Schüchterne noch dazu.
 

Nun,war es natürlich nicht so, als wäre er noch nie im Leben einem Mädchen über den Weg gelaufen und auch mit seiner Sandkastenfreundin Kurotsushi hatte er sich immer blendend verstanden...
 

Doch die meisten Mädels, die ihm bislang begegnet waren, hatten bei einem Blick auf seinen Mantel und das zerschlissene Stirnband immer nur Einen,von zwei, relativ eindeutigen Reaktionspole gezeigt: Entweder hatten sie versucht ihn zu bekämpfen, oder aber, sie hatten völlig verschreckt die Flucht ergriffen.
 

Natürlich,hätte er, auf den endlosen Reisen mit seinem Danna, in einem der vielen Dörfer, eine Prostituierte aufsuchen können, doch irgendwas hatte ihn bis lang schlicht und ergreifend davon abgehalten.
 

Irgendwas in ihm wollte, dass sein erstes Mal, mit jemandem Besonderen war.
 

Jemanden,den er gerne hatte.
 

Und der vor allem ihn gerne hatte und nicht nach 60 Minuten direkt zum nächsten Freier übersprang.
 

„Das heißt, dein Vater weiß nichts von diesem Hiroko?", wiederholte Sasori, etwas gedämpft.
 

Deidara schaute auf und Mioko schüttelte den Kopf.
 

„Nein,er ist...", sie seufzte, überlegte kurz, ehe sie erneut ansetzte:"Er ist etwas speziell, seit meine Mutter tot ist, ist es noch schlimmer geworden."
 

Sasori nickte und auch Deidara begann zu verstehen.
 

„Na,nett schien er nicht.", bestätigte er und warf seinem Danna einenkurzen Blick zu, welcher bejahend mit den Augen aufschlug.
 

Beziehungsweise mit dem Einen.
 

Mioko hob fragend den Blick, woraufhin der Blonde leicht den Kopf schüttelte:"Er war heute morgen hier. Hat nach dir gesucht.",murmelte er dann Schulter zuckend und mit einem Mal weiteten sich die dunkel-braunen Augen der jungen Frau.
 

„Aber euch nicht entdeckt?!", verlangte sie entsetzt zu wissen und warf Deidara einen drängelnden Blick zu.
 

Wieder schüttelte der Toner den Kopf.
 

„Ne,hat er nicht, ich glaube, er dachte du wärst in dieser.. Un.. mh...Na, dieser besonderen Schule, wo du halt hingehst."
 

Nachdenklich kratzte der Blonde sich am Hinterkopf und begann fieberhaft zu überlegen, wie Mioko diesen ominösen Ort noch gleich genannt hatte.
 

„Universität,ja.", murmelte sie dann gedankenverloren und kurz wurde ihr Blick etwas leerer, ehe sie sich wieder zu sammeln schien, „Ich denk mir wohl besser eine gute Ausrede aus.", entschied sie dann und lächelte gequält.
 

„Ich muss mich auf jeden Fall bei euch bedanken. Ohne euch, ... wäre das Ganze mit Sicherheit nicht so glimpflich ausgegangen.", sagte sie dann.
 

Sasori nickte leicht, warf Deidara einen warnenden Blick zu, welcher misstrauisch die Brauen zusammen zog.
 

„Er wollte mich nicht gehen lassen...", murmelte Mioko leise, „So war er schon immer, so einnehmend und so... besitzergreifend. Ich konnte das nicht mehr. Es ging mir zu weit, aber, dass er so die Kontrolle verlieren würde, damit hätte ich nie gerechnet."
 

Sie atmete gedehnt aus und fuhr sich dann fahrig mit der Hand über den Unterarm, ehe sie begann mit den Fingernägeln am Bund, ihres aufgekrempelten Jäckchens herum zuzippeln.
 

„Die meisten Menschen sind gute Schauspieler und ihr richtiges Gesicht zeigen sie immer erst dann, wenn die Emotionen überhand nehmen.",murrte Sasori dunkel, was die braunhaarige Frau aufschauen ließ.
 

„Ich sag's ja, zahlt sich nicht sonderlich aus, diese Gefühlsduselei."
 

Mioko zuckte unschlüssig mit den Schultern, wischte sich dann die letzten Tränen vom unteren Wimpernkranz und erhob sich schließlich, während Deidara nur genervt mit den Augen rollte.
 

Das war mal wieder ein klasse Rat à la Sasori no Akasuna.
 

Wirklich toll, na, wenn man sich nach so einer aufbauenden Ansprache nicht besser fühlte, dann wusste er es aber auch nicht.
 

Muffig schaute der Blonde zu seinem Danna, welcher nur einen flüchtigen Blick für den Jüngeren übrig hatte, sich dann wieder komplett seiner Verletzung zu wandte.
 

„Hast du Salbe und Pflaster?", wollte er dann von Mioko wissen, welche augenblicklich nickte.
 

„Ja...",murmelte sie hastig, „Was brauchst du, ich kann ansonsten aucheinen Arzt konsultieren..."
 

Unschlüssig huschte ihr Blick zwischen dem Puppenspieler und dem blonden Künstler hin und her und Deidaras Mundwinkel zuckten amüsiert nach oben, denn die Tatsache, dass Sasori, selbst in dieser Welt, in dieser Situation, seinen einschüchternden Habitus beibehalten hatte,faszinierte ihn tatsächlich ein wenig.
 

Und beruhigte ihn.
 

Es war doch noch nicht alles verloren und obgleich sie möglicherweise ihrer Fähigkeiten vorerst beraubt waren und auch sonst, erst einmal,was ihre Rückkehr anbelangte, auf dem Trockenen saßen, so waren sie immer noch sie selbst.
 

Sasori ,war Sasori, wie üblich, kalt, emotionslos und desinteressiert, allerdings um einen Kopf größer und er,... war er.
 

„Schongut.", brummte Sasori unbeeindruckt, „Das kann ich schon selber."
 

Murrend schlängelte er sich an der jungen Frau vorbei, ohne sie eines weiteren Blickes zu würdigen, Richtung Bad.
 

Deidara lachte leise, als er Miokos zerstreuten Blick bemerkte und nickte ihr dann aufmunternd zu:"Kann er, mach dir keinen Kopf.", beruhigte er sie schließlich.
 

„Glaub mir, wir haben schon schlimmere Verletzungen gehabt. Das ist ein Wehwechen."
 

Unschlüssig schaute Mioko ihn an, seufzte dann und lächelte verhalten.
 

„Sieht nicht wie ein Wehwechen aus.", gab sie zu.
 

„Ist es aber.", murrte Deidara, stand unter leichtem Ächzen auf und gesellte sich dann zu ihr, an den Türrahmen.
 

„Bei uns geht es härter zu, glaub mal nur.", erklärte er ihr dann, was sie kurz nachdenklich werden ließ.
 

„Trotzdem ist es meine Schuld, dass er verletzt wurde.", hauchte sie dann beschämt und warf Deidara einen entschuldigenden Blick zu, als läge es an ihm, darüber zu urteilen, wer die Antwort auf die Schuldfrage war.
 

Unbeeindruckt ließ der Blonde die Schultern zucken.
 

„Und wenn schon.", meinte er dann, „Gib ihm Salbe und Pflaster und die Sache ist erledigt."
 

Er zwinkerte der jungen Japanerin aufbauend zu, welche nickte und dann dankbar lächelte, ehe sie ebenfalls ins Bad verschwand.
 


 


 

Es hatte ein wenig gedauert, ebenso etwas Überzeugungskraft gebraucht, Mioko klar zu machen, dass für Sasoris Kopfverletzung tatsächlich kein Arzt von Nöten war.
 

Allerdings hatte es sich die junge Frau nicht nehmen lassen, ihm ein Schmerzmittel zu verabreichen und Sasori, welcher davon zu Beginn überhaupt nichts wissen wollte, hatte sich ebenfalls umstimmen lassen, denn scheinbar hatte der Rothaarige doch eine leichte Gehirnerschütterung davon getragen.
 

Es war bereits später Nachmittag, der Himmel war wolkenverhangen und immer wieder ergossen sich kurze Regenschauer über der Metropole Tokyo.
 

Eingekuschelt in einer dicken Wolldecke, lag Deidara bäuchlings auf seinem Futon und spielte an einer Art Mini-Fernseher, ein Spiel, welches er, nach mehreren gescheiterten Versuchen, Mioko zum Rausgehen zu drängen,von ihr in die Hand gedrückt bekommen hatte.
 

Pokémon.
 

Den Namen hatte er bereits an seinem ersten Tag, in der neuen Welt,aufgeschnappt, ein riesiger Laden, in dem Einkaufszentrum, in welchem Sasori und Deidara zum ersten Mal auf Mioko gestoßen waren, war danach benannt gewesen und die Leute hatten sich nur so drin getummelt.
 

Auch in dem übermäßig beleuchteten Stadtteil, wo die Frau den Blonden letztendlich eingesammelt hatte, war er immer wieder auf den Begriff gestoßen.
 

Schien ein großes Thema, in dieser Welt, zu sein und er verstand auchlangsam warum.
 

Bereits mehrere Stunden beschäftigte er sich nun mit dem, Mioko nannte es einen „Nintendo" und hatte auch bereits den dritten Orden erkämpft, was gut war, sollte man den Worten der Braunhaarigen Glauben schenken.
 

Zwar wäre Deidara nach wie vor lieber draußen unterwegs, doch Mioko schien für heute genug gesehen zu haben, erklärte, sie müsse den verpassten „Uni-Stoff" nachholen und hatte die Nase von da an in die Bücher gesteckt und, ganz zu Deidaras Bedauern, bislang auch noch nicht wieder raus genommen.
 

Gerade wollte der Blonde sich auf in die Schlacht, um den vierten Orden,begeben, was einfach werden würde, denn der Arenaleiter von Tempera City benutzte vorzugsweise Pflanzen-Pokémons und Deidara hatte sich zu Beginn des Spieles für den Feuer-Starter entschieden, da ließ ihn Miokos Stimme mit einem Mal in sich zusammen fahren.
 

Beinah hätte er den Nintendo fallen lassen, so fixiert war er auf das Spiel gewesen, ehe er zerstreut den Blick hob.
 

Mioko lachte leise, blinzelte ihm dann vertraut zu, ehe sie erneut in das Chidori-Kästchen, ihr Handy, sprach.
 

Verwirrt legte der Blonde den Kopf schief, hatte er doch zuerst geglaubt, sie würde mit ihm sprechen.
 

Interessiert folgte er dem Gespräch, von Mioko und dieser, unbekannten Person,wobei er sich immer noch nicht erklären konnte, wie das alles funktionierten sollte.
 

Immerhin war, die andere Person, laut Miokos Erklärungen, doch ganz woanders, also wie konnte dann eine Konversation entstehen?
 

Und wie konnte man sicher sein, dass man mit der richtigen Person sprach, immerhin schien jeder Mensch so ein Handy zu besitzen.
 

Was, wenn man sich mit einem Anderen verband?
 

Das Ganze überstieg den blonden Künstler tatsächlich und leise grummelnd, wollte er sich gerade wieder seinem Spiel zuwenden, um die perfekte Team-Konstellation für den bevorstehenden Kampf zu erstellen, da ließ Mioko mit einem Mal ihr Handy sinken, allerdings nicht, ohne sich vorher noch, recht überschwänglich, bei der unsichtbaren Person zu bedanken.
 

Fragend hob Deidara den Blick, ehe Mioko die schmale, viereckige Platte,erneut, neben ihre Bücher, auf den Tisch legte und ihm dann schelmisch entgegen funkelte.
 

„Was?", entwich es dem Blonden augenblicklich und misstrauisch zog er dieBrauen zusammen.
 

„Ich hab eine kleine Überraschung für dich und du wirst dich freuen, es geht nach draußen und nicht nur das.", sie setzte eine beinah etwas verschwörerische Miene auf, lachte dann allerdings im nächsten Moment wieder, was Deidara noch unschlüssiger werden ließ.
 

Allerdings hatte sich seine Stimmung direkt aufgehellt, sowie Mioko erwähnt hatte, dass sie morgen endlich mit ihm nach draußen gehen würde.
 

Zwar nagelte den Blonden so gesehen nichts feste, bei ihr in der Wohnung,doch alleine auf den Straßen dieser monströsen Stadt hätte er sich mit Sicherheit nur verlaufen, womöglich nicht zurück gefunden und diese Erfahrung einmal gemacht zu haben, genügte ihm fürs Erste.
 

Ob gleiches ihm für gewöhnlich nicht an Mut und Enthusiasmus, für solche kleine Abenteuer, mangelte, dieser Ort war tatsächlich anders und schien nicht nur dem Blonden, sondern auch seinem Danna, etwas den Wind aus den Segeln zu nehmen.
 

Kurz schaute er zu Sasori, welcher zusammengerollt, das Cool-Pack sich immer noch gegen die, inzwischen verbundene, beziehungsweise bepflasterte, Stirn drückend, neben ihm lag und gleichmäßig atmete.
 

Kurz musterte der Blonde seinen Partner misstrauisch, er hatte Sasori noch nie schlafen sehen, da dieser ja keinerlei menschliche Bedürfnisse,in seinem alten Körper, zu befriedigen hatte.
 

Neugierig geworden, zog er sachte das, inzwischen warme, Glibber-Tütchen zwischen den Fingern seines Dannas hervor um ein Blick auf dessen Gesicht zu erhaschen.
 

Er schnaubte leise, legte das, nicht kalte, Kühl-Pack schließlich zur Seite und ein undefinierbares Zucken huschte um die äußeren Winkel seines Mundes.
 

Man hätte Sasori beinah als süß bezeichnen können, so zusammen gerolltund friedlich, wie er da auf seiner Schlafmatte lag und schlummerte.
 

Würde man ihn so sehen, käme man wohl kaum auf den Gedanken, dass es sich bei dem Rotschopf um einen skrupellosen Verrückten handelte.
 

Kopfschüttelnd wand sich Deidara schließlich wieder Mioko zu, zog die Decke des Puppenspielers vorher noch etwas höher und warf der Frau dann einen fragenden Blick zu.
 

Auch diese hatte den Blick auf den Sunaninja gerichtet gehabt, sogar dabei leicht verträumt geschaut, ehe sie bemerkte, dass Deidara sie anguckte und ein leichter Rotschimmer bildete sich auf ihren Wangen.
 

Sie räusperte sich kurz, ehe sie leise, wohl um Sasori nicht zu wecken,zu sprechen begann: „Ihr könnt vorerst noch bei mir bleiben, aber entweder ihr müsst schauen, wie ihr wieder zurück in eure Welt gelangt, oder aber, ihr müsst euch auf lange Sicht, wohl oder übel,in diese hier integrieren."
 

Deidara schlug überrascht mit den Augen auf.
 

In diese Welt integrieren?
 

Machte sie Witze?
 

Wie sollte das klappen, sie waren doch völlig überfordert und es gab viel zu viel, sein ganzes Leben, ach, was dachte er da,wahrscheinlich vier, oder fünf ganze Leben, würden nicht ausreichen das Alles zu begreifen und zu verstehen.
 

Ungläubig schüttelte er den Kopf und unweigerlich klappte seine Kinnlade ein Stückchen nach unten.
 

„Nun schau nicht so.", murmelte Mioko und warf ihm einen unglücklichen Blick zu," Ich werf' euch doch nicht ins kalte Wasser, wer wäre ich denn? Ihr habt hier erst einmal Asyl, aber das geht leider nicht auf ewig, denn meinen Vater hast du ja bereits kennen gelernt,beziehungsweise, wirst du es dann richtig, wenn ihr hier über Monate bleibt."
 

Deidara nickte leicht und augenblicklich stellten sich die Härchen in seinem Nacken auf.
 

Dieser Mann war mehr als einschüchternd gewesen.
 

Zwar empfand er nicht direkt Angst vor ihm, immerhin wusste er sich zu wehren, wenn es denn drauf ankam, allerdings wollte er es auch nicht unbedingt drauf anlegen müssen, denn die Menschen hier schienen ihm unberechenbar.
 

Er nickte erneut, verstand, worauf sie hinaus wollte, wusste zwar nicht, was genau Asyl wieder bedeuten sollte, doch das störte ja nicht.
 

„Das heißt...", begann er überlegend, doch Mioko fiel ihm sogleich ins Wort.
 

„Das heißt, ihr braucht einen Job. Was genau, ihr vielleicht mal auf lange Sicht machen wollt, könnt ihr euch ja dann immer noch überlegen, sollte es mal soweit sein, aber ich denke, für dich habe ich erst einmal was Passendes gefunden und gut bezahlt wird es auch.Sehr gut sogar, je nachdem wie du dich machst.", berichtete sie aufgeregt und funkelte ihm euphorisch entgegen, doch der blonde Künstler teilte diese Begeisterung nur teilweise.
 

Immerhin hatte er nicht die geringste Ahnung, was Mioko sich für ihn überlegt hatte und aus den kryptischen Erklärungen der jungen Frau sickerten nicht sonderlich viele Informationen durch.
 

Er zuckte leicht zusammen, als die Japanerin mit einem Mal ihr Schulbuch zuklappte, es, zusammen mit dem Stapel Hefte und Papieren, zur Seite legte, sich dann erhob, um den Tisch ging und vor ihm, runter in die Hocke ging.
 

Aus großen Augen schaut er zu ihr auf und für einen kurzen Moment blickten sie sich einfach nur schweigend an.
 

„Mach dir keine Sorgen.", versuchte sie ihn zu beruhigen.
 

„Mach ich nicht.", widersprach er sogleich und bemühte sich dabei, so überzeugend wie möglich zu klingen.
 

Er machte sich keine Sorgen, warum auch? Was konnte schon passieren, was er noch nicht gesehen, oder erlebt hatte und selbst wenn, so würde er, wie immer, schon irgendwie eine Möglichkeit finden, wieder raus zu kommen.
 

Sowar er bis jetzt immer durch sein Leben gekommen und das hatte bislang ja auch relativ gut funktioniert.
 

Mioko lächelte warm, ehe sie sich erhob und beide Hände in die Hüfte stemmte.
 

„Ich bin eben um die Ecke im SevenEleven, was für's Abendessen besorgen.Besondere Wünsche?", wollte sie wissen und sofort hellte sich Deidaras Miene wieder auf.
 

„Die Bambus-Sprossen.", bat er, „Die mit Schokoladenüberzug."
 

Mioko lachte leise, nickte dann aber und warf einen flüchtigen Blick auf Sasori, welcher nach wie vor tief und fest schlief und überhaupt gar nichts, von ihrem Gespräch mitbekommen zu haben schien.
 

„Ich denke er wird erst einmal noch schlafen, ich hatte nur noch eine Ibu-600, aber besser so, als Schmerzen aushalten.", murmelte sie und Deidara folgte ihrem beschämten Blick.
 

Desinteressiert zuckte der Blonde mit den Schultern, immerhin schien es Sasori gut zugehen, soweit er das beurteilen konnte.
 

Und was auch immer eine „Ibu 600" war, Mioko würde ihnen schon nichts Giftiges geben, so hoffte er zumindest, aber solange Sasori noch atmete war für ihn alles in Butter.
 

„Er wird es schon überleben.", brummte Deidara, warf dann allerdings doch noch einmal einen absichernden Blick auf Sasori, welcher sich unter leisem Stöhnen gerade auf die andere Seite rollte und dann weiter schlief.
 

„Das sowieso.", entgegnete Mioko, ehe ihr wieder ein zu fallen schien,dass sie ja in den Supermarkt wollte.
 

„Lassen wir ihn schlafen.", entschied sie dann, „Bambus-Sprossen, sonst noch was?"
 

„Haben die Nudeln?", wollte Deidara mit einem Mal wissen, denn auch sein Magen begann langsam zu knurren und sehnte sich nach einer anständigen Mahlzeit, „So Ramen, du weißt?"
 

Mioko, welche der Weilen in ihren Mantel geschlüpft war, hielt mit einem Mal in der Bewegung inne und warf ihm einen amüsierten Blick zu: „Du fragst mich, ob sie im SevenEleven Fertig-Ramen haben?", wollte sie dann wissen und ihr Lächeln schwang in ein freches Grinsen um.
 

Deidara legte den Kopf schief.
 

Ja, das hatte er.
 

Konnte er denn hellsehen?
 

Er wusste doch schließlich gar nicht, was genau ein „SevenEleven"war und was dieser alles beherbergte.
 

„Ich bring dir was mit.", beschwichtigte Mioko sogleich, hatte sie wohl seinen missmutigen Gesichtsausdruck richtig gedeutet.
 

„Also dann, bis gleich!"
 

Mit diesen Worten fiel die Tür ins Schloss.
 

Kurz verharrte der blonde Attentäter mit dem Blick noch auf dem, leeren und sich dunkel vor ihm auf tuenden Flur, ehe er sich endlich dem bevorstehenden Arenakampf widmen konnte.
 

Leise seufzend rollte er sich auf die Seite ab und begann sich Stückchen für Stückchen zum Arenaleiter vor zuarbeiten, hatte Fynx sowie Dartignis bereits, vorausschauend, ganz an die Spitze seines Teams gesetzt, als ihn mit einem Mal eine warme Berührung im Rücken unweigerlich zusammen zucken ließ und beinah hätte er aufgeschrien,so unerwartet kam der leichte Stoß.
 

Mit zusammengekniffenen Augen drehte er leicht den Kopf und schaute über die Schulter und zu seinem Danna, welcher im Schlaf scheinbar näher an ihn gerückt war und ihm nun relativ nah im Rücken lag.
 

Einen Moment starrte Deidara perplex auf den Rotschopf, welcher mit Stirn,Knien und Armen direkt an ihm lag, er konnte sogar den regelmäßigen Atem spüren, ehe er sich wieder fing und seltsam zerstreut ein Stück abrutschte.
 

„Versteh mich nicht falsch, Sasori.", flüsterte er, obgleich er wusste,dass der Puppenspieler ihn nicht hören konnte.
 

„Du magst vielleicht ganz niedlich ausschauen, aber so niedlich, dass ich mit dir kuscheln werd, bist du auch wieder nicht."
 

Sich leicht schüttelnd, wandte sich der Blonde schließlich wieder seinem Spiel zu.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  lula-chan
2018-02-05T06:34:39+00:00 05.02.2018 07:34
Tolles Kapitel. Sehr gut geschrieben.
Armer Sasori. Er kann einem ja schon leid tun.
Wie sweat! Sasori sieht bestimmt richtig niedlich beim Schlafen aus. Das kann ich mir sehr gut vorstellen. Dass er angefangen mit Dara zu kuscheln war auch mega niedlich.
Mioko hat also einen Job für Dara. Hm. Was das wohl für einer ist? Vielleicht ja irgendetwas im Service. Mit allem anderen wäre Dara, glaube ich, etwas überfordert.
Ich bin schon gespannt, wie es weitergeht, und freue mich auf das nächste Kapitel.

LG
Antwort von:  -AkatsukiHime
05.02.2018 09:13
Hallöchen! Danke, freut mich, dass es dir gefallen hat 😚
Und ja, Sasori ist bestimmt süß wenn er außer Gefecht ist. *lacht*
Mioko hat sich was Feienes für unseren Freund überlegt, den passensten Job, den er haben könnte. *lacht*

Bis dahin! *winke*


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