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The Petboy Contract

von

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Abreise nach Annatown

Simon und Leron wachten früh am nächsten Morgen auf und begannen mit den Vorbereitungen. Während der 31-jährige in seinem privaten Arbeitszimmer bei einer Tasse Kaffee ein paar Anrufe tätigte um den Verkauf des Konzerns schnellstmöglich in die Wege zu leiten, war sein Petboy fleißig mit Packen beschäftigt. Zum Glück hatte er noch seine alten Koffer aufbewahrt. Er kam überraschend schnell voran und war sogar noch vor dem Frühstück fertig. Nachdem er sich gestärkt hatte, musste er auch schon zum Untersuchungstermin bei Dr. Dawson. Der Augenarzt war äußerst zufrieden mit dem Ergebnis, tadelte ihn aber trotzdem, dass er seine Augentropfen nicht genommen hatte wie angeordnet und erinnerte ihn daran, dass Cyphers Augen wesentlich empfindlicher auf die Behandlung reagiert hätten. Simon hörte sich den kleinen Vortrag geduldig an und bedankte sich im Anschluss für alles. Insgesamt hatte der Besuch nicht länger als zwanzig Minuten gedauert und so hatte er noch genügend Zeit, noch mal seine Sachen zu kontrollieren. Obwohl der Flug erst gegen 13 Uhr ging, war er so aufgeregt, dass er das Gefühl hatte, er würde am Ende noch etwas vergessen. Es war das allererste Mal in seinem Leben, dass er verreisen würde. Und vor allem würde es sein allererster Flug werden… in einem Privatjet.

Gerade war er dabei, seine Kleiderschränke zu durchforsten um sicherzugehen, dass er auch wirklich für jedes Wetter vorbereitet war und nichts vergessen hatte, da kam Leron überraschend herein. Er runzelte die Stirn, als er das Durcheinander sah, denn überall lagen Klamotten herum oder irgendwelche anderen Sachen. „Ist dir der Koffer explodiert?“ fragte er und beobachtete, wie Simon nun damit begann, alles hastig einzupacken. Der Junge war vollkommen nervös und wusste nicht, wie er mit dieser Situation umgehen sollte.

„Ich wollte nur sichergehen, dass ich nichts vergessen habe. Ich weiß ja nicht, wie das Wetter in Ohio ist und wie lange ich dort bleibe. Also will ich für alles vorbereitet sein.“

Leron schüttelte seufzend den Kopf und klopfte Simon auf die Schulter. „Es wird schon alles gut gehen. Und selbst wenn du etwas vergessen solltest, ich werde dir genug Geld mitgeben, damit du dir einen ganzen Schrank voller Klamotten kaufen kannst. Ich habe übrigens mit Cypher telefoniert. Sie werden von meinem Chauffeur abgeholt und kommen gleich hierher. Danach fahrt ihr gemeinsam zum LaGuardia Airport.“

Simon schluckte als er realisierte, wie schnell alles passierte. Wieder geriet er in Hektik und wollte noch mal seine Koffer prüfen, was schließlich dazu führte, dass sein Kreislauf die Aufregung nicht verkraftete und er sich schließlich aufs Bett setzen musste. Leron setzte sich zu ihm und ermahnte ihn, sich nicht zu übernehmen. Immerhin war er noch lange nicht genesen. „Bleib ganz entspannt und mach dir nicht so viele Gedanken darüber. Es wird schon alles gut werden. Ich werde so schnell wie möglich nachkommen und dann werden wir uns eine schöne Zeit machen.“

Unruhig nickte Simon, doch es war nur allzu deutlich, dass er immer noch aufgeregt war. Seine eisblauen Augen, die wie reine Diamanten funkelten und ihn so erwartungsvoll ansahen, zogen Leron jedes Mal in ihren Bann. Er hatte sich immer noch nicht so wirklich daran gewöhnt und wahrscheinlich würde es noch dauern. Aber jedes Mal, wenn er sie sah, war er einfach nur glücklich darüber, dass er Simon seinen Traum erfüllen konnte. Zärtlich strich er über Simons Wange, beugte sich vor und küsste ihn. „Es wird alles gut werden. Das verspreche ich dir.“

Glücklich schlang Simon seine Arme um ihn und erwiderte den Kuss. „Komm bitte bald nach, okay? Du weißt, dass ich nicht lange ohne dich sein kann.“

Doch da konnte der Unternehmer ihn beruhigen. Wenn alles gut lief, dann würde er vielleicht in zwei oder drei Tagen nachkommen können. Ein Konkurrent hatte Interesse am Kauf geäußert und es musste nur noch über den Preis verhandelt werden. Dann war er diese Last endlich los und er konnte sich anderen Dingen widmen. Die Verhandlungen selbst machten ihm keine allzu großen Sorgen. Selbst wenn er den Konzern nicht zu dem Preis verkauft bekam, den er sich vorstellte, hatte er immer noch genug Geld, um sich sein ganzes Leben lang keine finanziellen Sorgen machen zu müssen. Das Wichtigste war einfach, dass er den Deal möglichst zeitnah über die Bühne gebracht bekam. „Keine Sorge. Ich rufe dich an, sobald ich nachkommen kann. Bis dahin konzentrierst du dich auf deine Behandlung und hältst dich auch an das, was die Ärzte dir sagen. Ich habe nämlich viel nachzuholen und solange du nicht in Topform bist, wird es keinen Sex geben.“

„Das grenzt schon fast an Erpressung“, meinte Simon ein klein wenig eingeschnappt. „Aber kuscheln geht ja wohl noch!“

„So viel wie du willst“, versprach Leron. „Ich werde dich so richtig verwöhnen.“
 

Es dauerte keine halbe Stunde, bis Hunter und Cypher zur Villa kamen um Simon abzuholen. Nachdem dieser sich von Leron verabschiedet hatte, schnappte er sich zusammen mit Hunter die beiden Koffer und verstauten sie im Wagen und dann ging es auch schon los. Kaum, dass er in die Limousine gestiegen war, wurde er auch schon überschwänglich von seinem älteren Bruder begrüßt, der inzwischen seine Sonnenbrille abgelegt hatte- Seine Augen hatten das gleiche kristallklare Eisblau wie Simon, allerdings schien das rechte Auge ein klein wenig gerötet zu sein. „Hey Bruderherz, du siehst heute gut aus!“ rief Cypher freudestrahlend und umarmte ihn zum Gruß als hätten sie sich seit Jahren nicht mehr gesehen. Er schien bester Laune zu sein und Simon fiel auch sofort auf, dass da etwas anders an ihm war: der Künstler trug ein Lederhalsband, ähnlich wie das was er von Leron bekommen hatte. Stirnrunzelnd betrachtete er den mehr als eindeutigen Halsschmuck und wandte sich an Hunter, der als Einziger in der Gruppe wirkte, als wäre er lieber zuhause geblieben. „Sagt bloß, ihr habt jetzt auch so ein SM-Ding am Laufen wie Leron und ich.“

„Er hat mich regelrecht angebettelt“, gab Hunter zurück und wirkte so mürrisch und verschlossen wie sonst. Cypher hingegen schien sich ein bisschen zu sehr zu freuen und erklärte „Wir haben doch eh eine sehr romantische Beziehung und ergänzen uns super. Und der Gedanke, dass ich sein Eigentum bin, ist doch ziemlich erotisch, findest du nicht?“

Doch Hunters Blick ließ eher darauf schließen, dass er das ganz anders sah. Aber konnte auch nur ein falscher Eindruck sein, weil man sowieso sehr schlecht erkennen konnte, was er dachte oder fühlte. Dennoch glaubte Simon, dass der schweigsame Bildhauer leicht errötete. Konnte es etwa tatsächlich sein, dass Hunter verlegen war und deswegen so reagierte? „Also ihr beide scheint ja eine ziemlich interessante Beziehung zu führen…“

„Ich würde eher sagen lebhaft“, korrigierte Cypher ihn und grinste vielsagend. „Es heißt nicht umsonst: stille Wasser sind tief. Nicht wahr, Schatz?“

Bei diesem letzten Wort verfinsterte sich Hunters Blick und seine goldgelben Augen blitzten gefährlich auf. Er sah wirklich danach aus, als wolle er gleich einen Mord begehen. Doch der 25-jährige Künstler lachte nur und zwinkerte ihm scherzhaft zu. „Das war meine Rache dafür, dass du mir gestern meine Frage nicht beantwortet hast.“

„Frage?“ erkundigte sich Simon und überlegte, ob er eigentlich die Antwort wissen wollte. Zwar wusste er nicht alle Details zu der Beziehung der beiden, aber zumindest wusste er, dass Cypher wesentlich schmerzfreier für harte Spielchen war als er selber und ziemlich masochistisch veranlagt war. Sein älterer Bruder seufzte wehleidig und erklärte „Ich habe ihn gestern nach dem Sex gefragt, ob wir nicht heiraten sollten. Wir haben immerhin seit sechs Jahren eine feste Beziehung und wir müssen ja nicht unbedingt eine gigantische Hochzeitsfeier veranstalten. Aber er hat mir keine Antwort gegeben und ist einfach abgehauen. Und dafür hat er eine kleine Strafe verdient.“

„Und wieso bestrafst du ihn nicht mit Sexverbot?“

„Weil ich unmöglich länger als drei Tage ohne Sex leben kann! Allein der Krankenhausaufenthalt war die absolute Folter für mich!“

Simon konnte nicht anders als zu lachen. Sein Bruder war aber auch wirklich eine Nummer für sich. Er konnte so locker über seine Beziehung und sein Sexleben reden, als wäre es das normalste auf der Welt. Dabei fragte er sich, ob Cypher das wohl mit Absicht machte, um Hunter zu provozieren, damit dieser es ihm im Bett heimzahlte oder ob das vielleicht einfach seine Art war. Mit großer Wahrscheinlichkeit war es beides. Wenigstens wurde es mit ihm nie langweilig. Die Fahrt war dank des lebhaften Gesprächs schneller vorbei als sie gemerkt hatten und so waren sie, ehe sie sich versahen, am Flughafen angekommen. Nachdem sie ausgestiegen waren und die Gepäckstücke aus dem Wagen geholt hatten, wurden sie auch schon von Lotta und Azarias in Empfang genommen. Simon, der Lotta zum ersten Mal sah, verschlug es erst die Sprache als er sie sah und er erschauderte erst, als er spürte, was für eine merkwürdige Kälte sie ausstrahlte. Es war, als würde sie ein unsichtbarer dunkler Schatten umgeben, der sich anfühlte, was man mit „Todeskälte“ beschreiben konnte. Sie selbst war bildschön und ihre rubinroten Augen wirkten zugleich wunderschön als auch unheimlich. Sie lächelte freundlich und begrüßte sie alle. „Schön, dass ihr da seid. Ich bin Lotta Muldaur, ihr könnt mich auch einfach nur Lotta nennen. Ich fungiere als unterstützende Beraterin und Helferin der fünf Clans von Annatown und stehe darum auch in gutem Kontakt zu euren Familien. Azarias kennt ihr ja bereits.“

Doch irgendetwas schien mit dem 22-jährigen nicht zu stimmen. Er wirkte ein wenig benommen und starrte ins Leere hinein, außerdem gab er ein paar seltsame Laute von sich. Neben ihm stand Sally, die ihn jedoch keines Blickes würdigte und stattdessen ihr Augenmerk auf Hunter gerichtet hatte. In ihren Augen lag ein abgrundtiefer brennender Hass und man hätte meinen können, sie wollte ihn allein mit ihrem Blick töten. Doch sie hielt sich zurück und schwieg. „Ähm…“ begann Simon zögerlich und wandte sich schließlich an Lotta. „Ich glaube, irgendetwas stimmt mit Azarias nicht…“

„Er steht unter starken Beruhigungsmitteln“, erklärte die schwarzhaarige Schönheit und winkte ab. „Er verträgt Flüge nicht und wird schnell hysterisch. Also habe ich ihm etwas gegeben, was ihm die Reise ein wenig erleichtert. Kommt, unser Flug geht bald.“

Sie folgten Lotta zu einem Nebeneingang, wo sie vom Flughafenpersonal respektvoll begrüßt und direkt durchgelassen wurden. Obwohl Simon nichts über Flüge wusste, hätte er schwören können, dass die ganze Prozedur für gewöhnlich viel länger dauerte, aber anscheinend galt das nicht für Privatflugzeuge. Ihnen wurden schließlich die Koffer abgenommen und während alles vorbereitet wurde, bot man ihnen sogar Champagner an. Ungläubig fragte Simon seine Begleiter „Ist das normal an Flughäfen?“

„Nur wenn man als VIP reist“, erklärte Lotta und lehnte das ihr angebotene Getränk ab. Dafür aber genehmigten sich Hunter und Cypher ein Glas. „Die Kinsleys sind die Schatzmeister von Annatown und verwalten die Finanzen. Da die Stadt sich im Privatbesitz befindet, müssen alle Bau- und Reparaturmaßnahmen selbst finanziert werden. Die fünf Clans sind im Besitz von Aktien und weiterem Anlagevermögen und selbst als ehemaliges Mitglied der Kinsley-Familie habe ich Zugriff auf das Vermögen, was es mir erlaubt, solche Unternehmungen im Sinne der Clans durchzuführen.“

„Klingt danach als wären die Clans ziemlich reich.“

„Wir verwalten das Vermögen, nutzen es aber in erster Linie ausschließlich zum Wohl der Stadt. Und die Kinsleys legen ohnehin mehr Wert auf Tradition als auf materiellen Wohlstand.“
 

Als die Wartezeit vorbei war, konnten sie alle das Flugzeug besteigen. Simon staunte nicht schlecht als er sah, wie geräumig und gemütlich das Flugzeuginnere eingerichtet war. Er hatte eher viele Sitzplätze und schmale Gänge erwartet wie sie immer in Filmszenen gezeigt wurden, aber stattdessen gab es hier eine Couch, breite Lederstühle und edle Mahagonitische und eine kleine Bar. Auch Hunter und Cypher staunten nicht schlecht als sie den Luxus sahen. Während Cypher und Hunter beschlossen, sich um den ziemlich benebelten Azarias zu kümmern, setzte sich Sally weit abseits von allen anderen und da die Plätze begrenzt waren, setzte sich Simon zu Lotta. Es gab ohnehin noch so einiges, was er gerne von ihr erfahren wollte. „Sie wissen doch sicher einiges über meine Familie, oder?“

„Natürlich“, bestätigte Lotta und strich sich eine Haarsträhne zurück. „Die Kinsleys und Witherfields haben ihren Ursprung in der gleichen Familie. Daher weiß ich so einiges über deine Familie. Gibt es etwas, das du gerne wissen möchtest?“

Simon nickte, zögerte aber erst mit seiner Frage. Irgendetwas an ihr war seltsam. Er konnte es sich nicht genau erklären, aber etwas an ihr fühlte sich nicht natürlich an. Obwohl sie direkt neben ihm saß, sagte ihm sein Gefühl, dass sie nicht das war, was sie auf dem ersten Blick zu sein schien. Und allein ihre Nähe genügte, dass er eine Gänsehaut bekam. Dabei wirkte sie doch so freundlich. Schließlich aber riss er sich zusammen und fragte sie „Wie sind die Witherfields eigentlich so?“ wobei er bemerkte, dass seine Frage etwas unglücklich formuliert war. Aber sie schien zu verstehen, was er meinte und sie erklärte „Deine Familie sind Friedensstifter und sind in Annatown hochgeachtet und beliebt. Sie sind sehr mitfühlend und sozial, aufopfernd und gutmütig. Manchmal leider auch ein wenig zu gutmütig. Aber ihre Begabung, die Menschen mit ihrer Offenherzigkeit und mitfühlenden Art für sich zu gewinnen, hat im Grunde überhaupt erst die Gründung von Annatown ermöglicht und sie waren es auch, die die fünf Clans vereinigt haben. Sie waren schon immer vollkommen gegensätzlich zu ihrem Schwesternclan.“

„Inwiefern?“

„Die fünf Clans, inklusive dem Brightside Clan, der eng mit den Witherfields verwandt ist, verfügen über besondere Merkmale. Die offensichtlichsten Merkmale kannst du bereits am Äußeren erkennen. Die Augenfarbe ist das markanteste Merkmal und allein an dieser kannst du bereits erkennen, ob und welchem Clan du angehörst. Die Witherfields haben strahlende eisblaue Augen, die der Cohans sind goldgelb, die Kinsleys haben allesamt rote Augen, die Wyatts grüne Augen und die Ronoves lavendelfarbene Augen. Die Brightsides, die nicht zu den fünf Gründerclans gehören, zeichnen sich durch türkisfarbene Augen aus.“

Ach deshalb wollte Azarias meine Augenfarbe wissen, dachte sich Simon und verstand so langsam dieses merkwürdige Gespräch, das Hunter mit Azarias am Telefon geführt hatte, als er diesen um Hilfe gebeten hatte. Also besaßen alle Clans ungewöhnliche Augenfarben? Dann bedeutete das also, dass seine Mutter dieselben Augen hatte wie er und Cypher? Aber war Leron nicht streng genommen ein Cohan? Warum also hatte er dann keine gelben Augen wie sein ältester Bruder Michael? Als er diese Frage an Lotta stellte, war die Antwort darauf ein wenig merkwürdig. „Das hängt mit dem besonderen Phänomen von Annatown zusammen. Innerhalb der Stadt werden ausnahmslos alle mit diesem Augenmerkmal geboren. Aber außerhalb der Stadt verlieren die nachfolgenden Generationen manchmal diese besonderen Merkmale.“

„Phänomen?“ fragte Simon verständnislos. Die schwarzhaarige Schönheit überlegte kurz, wie sie es verständlich erklären konnte und ihre dunkelroten Augen nahmen etwas Nachdenkliches an. „So ganz erklären lässt sich das nicht. Annatown ist nicht wie die meisten Städte. Für gewöhnlich sind zeitliche Wandel deutlich zu erkennen. Die Städte werden moderner und das Leben in ihnen verändert sich. Aber in Annatown finden Veränderungen nur äußerst langsam statt. Viele Gemeinden leben immer noch von der Landwirtschaft und Traditionen und Lebensweisen spielen bis heute noch eine tragende Rolle. Dies liegt zum einen daran, weil die Ronoves und Kinsleys mit allen Mitteln die Traditionen bewahren wollen und Veränderungen skeptisch gegenüberstehen. Es liegt aber auch daran, dass die Stadt selbst sich nur sehr langsam verändern kann. Deswegen werden gewisse Krankheiten, Defekte oder Begabungen innerhalb der Stadt wesentlich häufiger vererbt als außerhalb. Darum werden beispielsweise schwangere Cohan-Frauen bis zum Tag der Entbindung außerhalb von Annatown untergebracht, damit die Wahrscheinlichkeit verringert wird, dass ihre Kinder mit demselben Defekt zur Welt kommen. Es gibt zwar keine hundertprozentige Erfolgsrate, aber zumindest werden einige von ihnen normal geboren.”

Irgendwie klingt das nach einer Art Stephen King Geschichte, dachte sich Simon und wusste nicht so ganz, was er davon halten sollte. Zwar war er nie aus New York herausgekommen, aber er hatte so seine Zweifel, dass Städte für gewöhnlich so funktionierten. Andererseits… Annatown war vom Staat unabhängig und war im Privatbesitz, was also bedeutete, dass die Leute dort wahrscheinlich nach ihren eigenen Regeln lebten. „Was gibt es denn so für Traditionen in Annatown?”

Doch hier zögerte Lotta für einen Augenblick und sah aus, als wäre da etwas, das sie wusste, ihm aber lieber nicht erzählen wollte. Und es schien nichts Gutes zu sein. „Viele der Traditionen sind sehr alt”, sagte sie als versuche sie sich für die Clans zu rechtfertigen. „Beispielsweise ist es üblich, dass sich die Clans untereinander duzen. Man siezt sich eigentlich nur, wenn man schlecht aufeinander zu sprechen ist. Seit knapp 100 Jahren ist es für die Kinsleys Tradition, ihren Söhnen den Zweitnamen Lumis zu geben. Und wir feiern kein Thanksgiving.”

„Wieso das denn?!”

„Wir haben damals das Land im friedlichen Handel von den Erie-Indianern gekauft und ihre Nachfahren leben heute nach wie vor noch in Annatown. Für die Indianer sind Thanksgiving und der Kolumbustag ein Tag der Trauer, weil die Geschichte zwischen den Pilgervätern und den Indianerstämmen äußerst blutig verlief. Darum feiern wir statt des Thanksgiving das Erntedankfest und haben es so abgewandelt, dass alle Gruppen es feiern können. Lediglich in Wheatford wird es christlich gefeiert. Die anderen Traditionen sind eher harmlos und eher Verhaltensregeln und gilt eher für die Clanoberhäupter oder bestimmte Gruppen.”

„Und hat meine Familie Traditionen?”

„Nur sehr wenige”, gestand Lotta. „Die Witherfields haben nie sonderlich viel für Traditionen übrig gehabt und haben sich lieber dem Wandel der Zeit angepasst. Es sind hauptsächlich die Kinsleys und Ronoves, die die alten Traditionen um jeden Preis erhalten wollen, ganz gleich wie unfair sie erscheinen mögen. Das einzige, was du wissen musst ist, dass es ratsam ist, als Fremder nicht ohne Führung die Gemeinden von Annatown zu besuchen. Man kann sich leicht verlaufen und jeder Ort ist sehr speziell.”

Das klang irgendwie sehr kompliziert und Simon löcherte Lotta mit noch mehr Fragen. Sie gab ihm bereitwillig Auskunft über alles, was er wissen wollte und erzählte auch ein paar Geschichten über seine Vorfahren. Bei manchen dieser Erzählungen geriet er ein wenig ins Zweifeln, ob sie wirklich so stimmten oder nicht vielleicht doch eher bloß Legenden waren. Einige Geschichten zu Annatown hörten sich sogar eher nach Gruselmärchen an. Aber so verging die Wartezeit während des Fluges, ohne dass sich irgendjemand langweilen musste. So landete die Maschine nach knapp einer Stunde am Cleveland Hopkins International Airport und danach folgte noch eine knapp einstündige Autofahrt. Sie hatten die Metropolen schnell hinter sich gelassen und Simon bemerkte, dass nach einer Weile nur noch kleinere Ortschaften und ländliche Gegenden folgten.

Schließlich erreichten sie eine etwas unscheinbar wirkende Stadt mit weiten Feldern, groß gewachsenen Bäumen und kleinen Häusern. Viel gab es hier nicht zu sehen. Als Simon aus dem Fenster schaute, entdeckte er einen kleinen Supermarkt, eine Tankstelle, eine Art Einkaufsstraße mit einfachen Läden und viele alte Häuser. Im Großen und Ganzen wirkte diese Stadt nicht gerade groß, aber so wie er von Lotta erfuhr, lag es daran, weil Annatown im Grunde genommen ein Zusammenschluss aus mehreren Gemeinden waren und diese je nach Lage entweder ländlich und flach besiedelt waren, oder mehr wie moderne Städte wirkten. Die Fahrt ging quer durch das Zentrum von Annatown in Richtung Norden und sie fuhren eine lange Landstraße entlang. „Das hier ist quasi die Grenze zwischen Backwater und Islesbury”, erklärte Lotta. „Wir fahren kurz nach Backwater um Azarias abzusetzen. Danach fahren wir nach Islesbury, der schönsten Gegend von Annatown.”

Doch wirklich viel konnte Simon nicht erkennen. Zu beiden Seiten hin sah er nichts als freie Felder. Wahrscheinlich würde er mehr von den Gegenden sehen, wenn sie erst einmal dort waren. Schließlich gabelte sich die Landstraße in zwei Richtungen. Der Wagen bog nach rechts ab in Richtung Backwater. Diese Gemeinde war, wie Simon schon aus Erzählung wusste, nur eine Ansammlung von kleinen Farmen und Wohngegenden. Viel gab es hier nicht außer einer Kneipe, einer Kirche und ein paar kleinen unscheinbaren Läden. Doch keines der Gebäude war wirklich alt. Zwar wirkten sie alles andere als modern, aber trotzdem war es vergleichsweise zum Stadtzentrum von Annatown älter als 100 Jahre. Selbst die Kirche sah aus, als wäre sie erst vor einigen Jahrzehnten erbaut worden. Und die Klinik selbst, die der einzige große Gebäudekomplex der Gegend war, wirkte sogar sehr modern und nicht älter als vielleicht vier Jahre. „Wie kommt es, dass die Gebäude hier nicht so alt sind wie im Stadtzentrum? Ist die Gegend hier neu?”

„Nein, eigentlich ist Backwater sogar eine der ältesten Gemeinden”, erklärte Lotta und ihre Miene verdüsterte sich. Ihr Blick wanderte zu Sally, die schweigend neben ihr saß und etwas blass geworden war. „Vor knapp 200 Jahren ereignete sich ein tragischer Vorfall, der durch die Fehde zwischen Kinsleys und Cohans ausgelöst wurde. Die Cohans sannen auf Rache für den Mord an Elmira Cohan, die eine heimliche Beziehung zu Dagon Kinsley hatte und ein Kind von ihm erwartete. Sie verbündeten sich mit der Sekte Iudicium Dei und überfielen die Farm einer Kinsleyfamilie und richteten alle von ihnen hin, indem sie auf dem Scheiterhaufen verbrannt wurden. Darunter auch die zehnjährige Tochter und das Baby. Da es lange Zeit nicht geregnet hatte, breitete sich das Feuer unkontrolliert aus und brannte die gesamte Stadt und alle Felder nieder. Unzählige Menschen starben bei dem Feuer und andere verfielen dem Wahnsinn. Lange Zeit war Backwater nur eine verbrannte Ruine, in der nichts mehr wachsen konnte. Inzwischen konnte der Ort wieder aufgeforstet werden, aber dieses Unglück hat seine Spuren in Backwater hinterlassen.”

„Scheint so als hätte Annatown viel erlebt…”

Als sie die Klinik erreicht hatten, stiegen Sally und Azarias aus. Letzterer war inzwischen nicht mehr allzu stark benebelt und verabschiedete sich von ihnen bevor er ging. Damit setzten sie ihre Weiterreise fort und Simon schaute gedankenverloren aus dem Fenster. Es war schwer vorzustellen, dass an diesem Ort mal ein solches Feuer gewütet hatte. Aber andererseits war auch viel Zeit vergangen. Auf jeden Fall war der Anblick für ihn ziemlich ungewohnt. Er war in einer Großstadt aufgewachsen und den Lärm, das Chaos und die dicht besiedelten Gegenden gewohnt, aber hier war alles ganz anders. Es wirkte ruhig, aber auch ein bisschen einsam. „Wie amüsieren sich eigentlich die Jugendlichen hier?” erkundigte er sich, denn er bezweifelte, dass ausgerechnet die Teenager wirklich Lust auf ein ruhiges Landleben hatten.

„Es gibt in Islesbury ein Einkaufszentrum und eine Diskothek”, erklärte Lotta. „Islesbury ist die größte Gemeinde von Annatown und auch die modernste. Dort befindet sich auch die Pension, in der ihr während eures Aufenthaltes wohnt.”
 

Nach einer kurzen Fahrt hatten sie Islesbury erreicht und hier erkannte Simon den drastischen Unterschied zwischen diesem Ort und dem kleinen Kaff Backwater. Überall gab es Häuser in leuchtenden Farben und gepflegten Vorgärten, Straßen mit Bäumen die trotz der beginnenden Herbstzeit noch in voller Blüte standen und wirklich überall wuchsen Blumen. Je weiter sie fuhren, desto schöner schien Islesbury zu werden. Es gab ein Theater, ein großes Kino, ein Einkaufszentrum und mindestens ein dutzend Floristen. Die Straßen waren sauber und gepflegt und nirgendwo lag Müll herum. Das war wirklich kein Vergleich zu New York. Auch Cypher und Hunter staunten nicht schlecht, als sie aus dem Fenster schauten und schließlich erreichten sie endlich die Pension, von der Lotta sprach. Diese trug einfach den Namen “Muldaur” und schien offenbar ebenfalls zu Lottas Besitz zu gehören. Zumindest war das Simons Schlussfolgerung, denn kaum dass sie auch nur nahe der Eingangstür waren, wurden sie vom Personal höflich empfangen und sie verhielten sich Lotta gegenüber fast schon unterwürfig. Die Pension war luxuriös und modern eingerichtet und was Simon sogleich auffiel, war die Tatsache, dass das Gebäude in einen Westflügel und Ostflügel aufgeteilt war. Im Westflügel waren die Apartments für Gäste und im Ostflügel befanden sich die Behandlungsräume und Zimmer. Noch nie hatte er so etwas gesehen gehabt, dass eine Pension auch gleichzeitig so etwas wie eine Art Therapiezentrum war. Die Dame an der Rezeption war ein schlankes und hübsches Mädchen von knapp 22 Jahren mit kunstvoll hochgestecktem Haar und grasgrünen Augen. Sie hatte dieselben Augen wie Azarias und sogar dieselbe Haarfarbe. Beim näheren Hinsehen war sich Simon sogar sicher, dass sie ihm sehr ähnlich sah. Ob sie mit ihm verwandt war? „Willkommen in der Pension Muldaur, ich bin Emma Wyatt. Freut mich sehr!” grüßte sie die Ankömmlinge mit einem fröhlichen Lächeln. „Hunter Cohan und sein Begleiter Cypher Grant werden im Westflügel ihr Zimmer beziehen”, erklärte Lotta ihr. „Führe sie bitte zu Zimmer 104. Ich werde Simon sein Zimmer im Ostflügel zeigen.”

Ostflügel? Dann hieß das also, er würde also zu den Behandlungsräumen geschickt werden? Ehrlich gesagt wäre ihm eine Pause auf seinem Zimmer lieber gewesen. Na was soll’s, dachte er sich und schwieg lieber. Er hatte ja gewusst, dass er in erster Linie hierherkommen würde, damit seine Krankheit behandelt werden konnte und er hatte Leron ein Versprechen gegeben. Dennoch widerstrebte es ihm, in einem Krankenzimmer zu wohnen. Allein schon normale Krankenhäuser waren nicht gerade seine Lieblingsaufenthaltsorte. Er wandte sich an Hunter und Cypher, die ihr Gepäck dem Pensionspersonal überließen. „Tja. Sieht wohl so aus als würden sich erst mal unsere Wege trennen…”

„Ach lass mal nicht den Kopf hängen!” versuchte Cypher ihm Mut zu machen. „Wenn du Langeweile hast oder dich einsam fühlst, weißt du ja wo wir unser Zimmer haben. Und wir können ja nachher irgendwo zusammen hingehen wenn du nicht verplant bist.”

Mit einer wie immer sehr überschwänglichen Umarmung verabschiedete sich der Künstler und folgte zusammen mit Hunter der Rezeptionistin zu ihrem Zimmer. Simon hingegen folgte Lotta in Richtung Ostflügel.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Mal wieder ist das Kapitel schneller fertig geworden als gedacht, wobei ich ehrlich gesagt gemischte Gefühle zu diesem Kapitel habe. Ich mage es nicht wirklich, die Handlung unnötig zu beschleunigen, aber andererseits hätte ich es sonst unnötig in die Länge gezogen. Ehrlich gesagt weiß ich auch nicht wirklich, wie ich es hätte besser machen können. Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Drachenprinz
2019-01-20T14:41:14+00:00 20.01.2019 15:41
So, gestern Nacht hatte ich auch noch ein Kapitel gelesen und jetzt dieses hier. ^^
Bei dem vorherigen Kapitel gestern hab ich mal wieder gedacht, dass ich mir echt nicht sicher bin, was ich über Azarias denken soll. xD Ich hab noch so in Erinnerung, dass ich mir da beim letzten Mal Weiterlesen vor ein paar Monaten schon nicht sicher war, weil er einerseits irgendwie so lustig ist, aber andererseits auch beispielsweise Anthony niedergeschlagen hat, was mir schon sehr leidgetan hatte. X'D Aber er ist halt einfach speziell und hat besondere Bedürfnisse. :D Ich find's ja auf jeden Fall irgendwie lustig, dass er sich so gerne Cartoons anschaut, weil die ihn unterhalten, auch wenn er die Pointe vorhersehen kann. Azarias kommt mir immer so ein bisschen vor wie ein Charakter, der in 'Death Note' dabei sein könnte. Keine Ahnung, ob ich das irgendwann schon mal gesagt hab, aber er erinnert mich auf irgendeine Art und Weise so dezent an L oder Near, die ja auch gleichzeitig genial und ein bisschen wahnsinnig zu sein scheinen und sich auch gerne mit solchen simplen Dingen beschäftigen, wie Häuser aus Streichhölzern zu bauen oder so.

Das mit den Clans find ich immer noch mega-faszinierend und bewundere auch immer, wie viel du dir einfach für dieses ganze Universum ausgedacht hast. Annatown mit den ganzen Phänomenen und Traditionen ist schon echt was Cooles und gleichzeitig Unheimliches. Kann ich mir gut vorstellen, dass Simon da erst mal misstrauisch ist und sich ein bisschen unsicher fühlt.
Mit dem Fliegen hab ich ja auch ein Problem und hab's bisher auch noch nie gemacht, aber so wie du den Privatjet von innen beschrieben hast, würde ich dafür, glaube ich, eine Ausnahme machen. Der klang ja richtig gemütlich und einladend! :D
Ach ja, und dass Cypher Hunter dazu überredet hat, ihm auch so ein Halsband anzulegen, wundert mich irgendwie überhaupt nicht. XD Kann mir vorstellen, dass ihm das super steht. Aww. Er will Hunter heiraten. :'3 Los, Hunter, jetzt sag schon 'Ja'! Du liebst deinen Kerl doch, oder nicht? Lass ihn nicht so zappeln! XD
Ich finde, du musst auch wegen dieses Kapitels überhaupt keine Bedenken haben, so wie du es im Nachwort geschrieben hast. Ich hatte jedenfalls nicht das Gefühl, dass da irgendwas zu schnell ging oder so. War alles sehr nachvollziehbar erklärt und kam mir vom Erzähltempo her ganz normal vor. ^^

Übrigens hab ich das mit dem MP3-Player und der Nadel jetzt doch schon gemacht, und es funktioniert alles wieder. :D
Antwort von:  Sky-
20.01.2019 16:20
Ja Azarias ist ein Fall für sich. Im Grunde genommen ist er vom Wahnsinn her fast wie Michael: unberechenbar, unkontrollierbar und impulsiv. Er denkt nicht über sein Handeln nach und sieht sich im Recht. Aber im Gegensatz zu Michael, der wirklich gemeingefährlich war und dessen Übergriffe ein gefährliches Ausmaß angenommen hatten, ist Azarias' Wahnsinn eher kindlicher Natur. Er ist quasi wie ein Kind, das Spaß daran hat, einem Insekt die Beine und Flügel auszureißen weil es nicht begreift, was es da eigentlich tut. Michael als Kind hingegen würde sich eher Tiere suchen, die auch Laute von sich geben damit sie auch vor Schmerz schreien. Im Grunde genommen ist Azarias nicht böse, aber er kann halt nicht nachvollziehen, dass Gewalt falsch ist weil ihm die Empathie fehlt. Und ja, mit seiner Gabe und seinen Marotten könnte er echt Karriere in Death Note machen. Wobei ich aber eher davon ausgehe, dass er die Ermittlungen eher behindern als fördern würde, weil es ihm mehr Spaß machen würde, Kira zu provozieren anstatt ihn zu schnappen XD

Hehe, das World-Building mit den ganzen Clans macht mir echt Spaß auch wenn da manchmal Zweifel aufkommen, ob das alles wirklich so eine gute Idee ist. Vor allem weil es Mystery-Elemente sind, die ein wenig fehl am Platz wirken. Aber im Grunde genommen kann man vieles ganz logisch erklären, so zum Beispiel auch den Wahnsinn der Cohans. Das Einzige, was wirklich keinen Sinn ergibt, ist wahrscheinlich Lotta. Immerhin ist sie ja schon eine ganze Weile in dieser Welt und ist keinen Tag gealtert. Aber weil sie halt nicht viel über sich erzählt, kann man auch schwer schlau aus ihr werden XD

Cypher und Hunter sind wirklich eine Klasse für sich. Klar doch dass Cypher auf den Trichter kommt, auch so ein Halsband zu tragen und sich an dem Gedanken zu erfreuen, dass er Hunters "Eigentum" ist. Und zu Hunter... nun, er hat seine Gründe, warum er eine Heirat ablehnt. Aber darauf werde ich im Spin-off eingehen. Das wird aber auch erst später folgen, wenn ich mit Teil 2 zu Petboy Contract fertig bin. Immerhin ist die Geschichte zu Lerons Familie noch nicht fertig erzählt. Ich bin aber froh zu hören, dass die Abreise nicht zu überstürzt war. Zugegeben, der Schlussteil zieht sich ein klein wenig in die Länge aber zumindest bleibt es bis zum Schluss unterhaltsam. Schon irgendwie komisch, dass quasi in der ersten Hälfte alles Spannende passiert (Simons und Lerons beginnende Beziehung, Cyphers Auftauchen und Michaels Amoklauf) und es in der zweiten Hälfte ausschließlich um die Nachfolgen dieser Ereignisse geht. Aber ich denke, dass es auch wichtig ist, diese ebenfalls anzusprechen um zu zeigen, dass nicht alles wie in einem Hollywoodfilm in drei Akten gelöst wird und dann normal weitergeht. Nein, selbst nach diesen drei Akten geht es weiter und die Charaktere müssen alles auf ihre Weise verarbeitet bekommen.

Yay, das freut mich zu hören, dass der MP3-Player wieder funktioniert. Beim nächsten Mal, wenn er nicht mehr reagiert, weißt du ja, was zu tun ist ;-)
Von:  Arya-Gendry
2018-04-16T17:50:22+00:00 16.04.2018 19:50
Hi^^
Also ich finde das Kapitel gut. Wie immer. ;)
So Cypher hat also auch die gleichen Augenfarbe. Annatown ist echt ganz besonders und ein sehr interessanter Ort.
Was ich mich Frage was eigentlich Sally genau für eine Rolle bei all denn spielt?

Nun fängt also Simones Behandlung an. Ich hoffe er wird schnell wieder ganz Gesund sein. Und auch das Leron wie er sagte schnell bei Simone sein wird.
Freu mich schon auf das nächste Kapitel.
LG.

Antwort von:  Sky-
16.04.2018 20:10
Was Sally anbelangt, das ist etwas schwierig zu erklären. Sie ist ein Schatten, wie Azarias bereits gesagt hatte. Aber es ist nicht die Art von Schatten die wir meinen. Die Kinsleys glauben, dass alle Gedanken, Gefühle und Erinnerungen unser wahrer Schatten sind, weil sie zwischen Geburt (Licht) und Tod (Dunkelheit) existieren. Folglich also ist Sally nichts anderes als reine Erinnerungen und Gefühle und lebt nicht wirklich und besitzt auch keine Seele. Deswegen kann man sie auch nicht als Geist bezeichnen. Sie ist die Verkörperung des letzten Willens der wahren Sally Kinsley, die damals zusammen mit ihrer Familie auf dem Scheiterhaufen verbrannt wurde und auf Rache sinnt.
Antwort von:  Arya-Gendry
16.04.2018 21:37
Okay danke. ^^
Jetzt weiß ich Bescheid. Gut zu wissen. ;)


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