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The Petboy Contract

von

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Simon allein zuhause

Nach einer etwas unruhigen Nacht wachte Simon mit leichten Kopfschmerzen auf und verspürte das Bedürfnis, sich wieder hinzulegen und einzuschlafen. Doch er kämpfte gegen dieses Bedürfnis an, stieg aus dem Bett und streckte sich laut gähnend. Leron war bereits aufgestanden und hatte ihm Kleidung bereit gelegt die er für heute anziehen sollte. Es erstaunte Simon, dass der Unternehmer schon so früh aufgestanden war, obwohl er sonst aufgrund der Medikamente viel tiefer schlief als sonst. Aber andererseits… diese unschöne Sache von gestern hatte sie beide ziemlich mitgenommen. Nach dem Gespräch mit seinem Vater war Leron so schweigsam gewesen, dass Simon schon fast befürchtet hatte, es würde zu einem lauten Knall kommen. Doch glücklicherweise war dieser ruhig geblieben und hatte nicht die Beherrschung verloren. Aber er hätte es ihm nicht verübelt, wenn es trotzdem geschehen wäre.

Nach einer heißen Dusche zog er sich an und ging in die Küche, wo er Leron antraf. Der Unternehmer saß, als wäre gestern nichts geschehen, am Tisch, trank eine Tasse Kaffee und las die Morgenzeitung. Sein Gesichtsausdruck wirkte ein wenig verstimmt, aber ansonsten machte er einen recht entspannten Eindruck.

„Guten Morgen“, grüßte er ihn und kam zu ihm. „Wie geht es dir denn?“

„Bestens“, versicherte der Unternehmer, zog ihn näher zu sich heran und gab ihm einen Kuss. „Und du scheint sehr gut geschlafen zu haben. Setz dich.“

Simon nickte und folgte der Aufforderung. Obwohl er noch keinen großen Hunger verspürte, begann er trotzdem damit, sich etwas Rührei und Speck auf den Teller zu laden und sich ein Glas Orangensaft einzuschenken. Leron seinerseits legte nun die Zeitung beiseite und seine haselnussbraunen Augen ruhten nun auf Simon. Eine gewisse Melancholie lag in seinem Blick und als seine Hand über die Wange des 21-jährigen strich, schlich sich ein schwaches Lächeln über seine Lippen. „Ich finde es lobenswert, dass du mir die Wahrheit erzählt hast und auch in deiner Erziehungsstunde hast du dich gut gemacht. Deshalb denke ich, dass du dir eine Belohnung verdient hast. Du hattest dir gewünscht, dass wir mit dem Rollenspiel weiter fortfahren. Nun, ich habe noch einen wichtigen Termin für heute und dann werde ich zurückkommen. Ich weiß noch nicht, wie lange mein Termin dauert und ich erwarte, dass du bis dahin artig zuhause bleibst. Ich werde unangemeldet zurückkommen und bis dahin hast du Zeit, dich vorzubereiten. Und wenn du bis dahin brav bleibst, dann erfülle ich dir deinen Wunsch.“

Simon nickte und verstand sofort, was Leron bezweckte. Er wurde auf die Probe gestellt. Nachdem er das letzte Mal einfach gegangen war und sich geprügelt hatte, wollte Leron natürlich sehen, ob er sich dieses Mal besser benehmen, oder ob er wieder dieselbe Dummheit begehen würde. Es konnte kurz dauern, vielleicht auch Stunden. Und bis dahin musste er im Haus bleiben. Wenn er es vergeigte, dann würde es Erziehungsstunden hageln, bis er nicht mehr sitzen konnte, das stand fest. Also galt es, sich ordentlich zu benehmen und Leron zu beweisen, dass er gehorsam war. Und wenn Leron zufrieden war, dann würde er ihn mit dem Rollenspiel belohnen. Das war genügend Motivation für ihn, um nicht auf dumme Gedanken zu kommen.

„Darf ich fragen, was für ein Termin das ist?“ erkundigte er sich und begann nun sein Frühstück zu essen.

„Es geht um deine Augenoperation. Ich wollte mit Dr. Dawson den aktuellen Stand der Dinge besprechen und wie lange es noch dauert, bis er fertig ist. Außerdem will ich natürlich wissen, ob das Geld auch sinnvoll investiert worden ist.“

„Ich hoffe, dass es nicht mehr allzu lange dauert“, seufzte Simon. Der Gedanke, alleine in der Villa zu bleiben, machte ihm nach wie vor große Angst. „Ähm… darf ich um etwas bitten?“

„Was möchtest du?“

„Kann ich vielleicht bei Cypher im Krankenhaus bleiben? Ich glaube, ich kann noch nicht alleine hier in der Villa bleiben nach all den Dingen, die passiert sind.“

Leron überlegte und schien nicht sonderlich erfreut über diese Bitte zu sein. Aber andererseits konnte er ja auch ihm so eine Bitte ja auch nicht verdenken. Trotzdem blieb er bei seinem Entschluss und antwortete „Nein, ich möchte, dass du hier bleibst. Du musst dich daran gewöhnen, auch mal ohne mich hier zu sein und da Michael tot ist, kann dir auch nichts mehr passieren. Im absoluten Notfall kannst du Hunter anrufen und ihn fragen, ob er dir Gesellschaft leisten wird.“

Sichtlich enttäuscht nickte Simon und legte keinen Einspruch ein. Im Grunde hatte Leron auch irgendwie Recht. Irgendwann musste er sich wieder daran gewöhnen, alleine im Haus zu bleiben. Streng genommen konnte ihm ja wirklich nichts mehr passieren, nachdem Lerons Brüder tot waren. Aber es kam ihm so früh vor. Ja, es war noch viel zu früh dafür, ganz alleine zu bleiben. Auf der anderen Seite wollte er Leron auch nicht enttäuschen und so würde er sein Bestes versuchen. Dennoch machte ihm der Gedanke Angst, alleine zu sein. Zärtlich streichelte Leron ihm den Kopf und wirkte um einiges zuversichtlicher. „Ich weiß, dass du das schaffen kannst, Simon. Dir kann nichts mehr passieren und ich lasse dich auch nicht für ganze Tage alleine.“

„Trotzdem habe ich Angst…“, gestand Simon. „Das geht mir irgendwie zu schnell.“

„Es würde auch zu schnell für dich sein, wenn ich noch drei oder vier Wochen warte“, wandte der Unternehmer ein und an diesem Argument war durchaus etwas Wahres dran. „Ich will das Beste für dich und deshalb möchte ich, dass du lernst, wieder alleine im Haus zu sein, ohne Angst zu haben. Du kannst dich von deiner Angst ablenken wie du magst. Die Hauptsache ist, dass du im Haus bleibst.“

„Ja okay“, seufzte Simon, wirkte aber immer noch nicht sonderlich glücklich. Aber da musste er wohl oder übel durch. Sie frühstückten gemeinsam, bis Leron ihn anwies, ihm in sein Zimmer zu folgen. Zuerst hoffte er, dass vielleicht noch etwas Romantisches kam, aber auch diese Erwartung wurde zerschlagen, als sich herausstellte, dass Leron ihn nur zu sich geholt hatte, um ihn den Cock Cage anzulegen.

„Ist das unbedingt notwendig?“ fragte er stirnrunzelnd.

„Es ist so vereinbart“, erinnerte ihn Leron, der seinerseits Gefallen daran zu haben schien, ihm dieses Ding anzulegen. „Du trägst ihn immer, wenn ich nicht da bin. Nicht dass du noch auf die Idee kommst, alleine Spaß zu haben.“

„Also tragen Petboys und Sexsklaven auch noch ein Halsband unten rum…“
 

Nachdem Leron sich verabschiedet hatte und zu seinem Termin gefahren war, durchwanderte Simon die Villa und spürte, wie die Angst in ihm wuchs. Jedes vermeintliche Geräusch ließ ihn heftig aufschrecken und fast in Panik verfallen. Schließlich aber erinnerte er sich an Lerons Worte, dass er sich ablenken konnte und schnappte sich das Telefon. Er wählte die Nummer von Cyphers Handy in der Hoffnung, dass ein Telefongespräch mit ihm helfen konnte. Da dieser sowieso noch im Krankenhaus war, sollte es eigentlich kein Problem sein, ihn zu erreichen. Und tatsächlich dauerte es nicht lange, bis er die vertraute Stimme des Künstlers hörte.

„Hi Cypher, ich bin’s…“

„Hey Simon, schön mal wieder von dir zu hören. Wie geht’s wie steht’s?“

„Es geht. Leron ist bei Dr. Dawson und ich soll alleine im Haus bleiben.“

„Ist das so eine Art Erziehungsmaßnahme von ihm?“

Nachdem Simon ihm schon längst seine Geschichte erzählt hatte, wusste Cypher natürlich, wie die Beziehung zwischen Leron und seinem jüngeren Bruder funktionierte. Er war weitaus weniger geschockt oder sprachlos darüber gewesen, wie Simon zunächst angenommen hatte. Das lag aber auch gewissermaßen daran, weil Cypher auch nicht gerade das war, was man als einen normalen Zeitgenossen bezeichnen konnte. Und so hatte Simon auch keine sonderlich großen Probleme, mit ihm über diese Dinge zu sprechen. „So in etwa. Ich hatte mich mit jemandem vom Straßenstrich geprügelt und eine Erziehungsstunde aufgebrummt bekommen. Und jetzt will er mich natürlich auf die Probe stellen, ob ich während seiner Abwesenheit auch anständig bleibe. Aber ehrlich gesagt kriege ich immer noch Angst davor, alleine im Haus zu sein.“

„Nach dem Scheiß, der mit diesem Psychopathen passiert ist, kann ich dir das auch nicht verdenken. Ich würde ja auch am liebsten vorbeikommen, aber meine Entlassung ist erst nächste Woche.“

„So früh schon?“ fragte Simon erstaunt. „Ich dachte, du müsstest viel länger bleiben.“

„Eigentlich schon, aber der Chefarzt meinte, es würde alles erstaunlich schnell verheilen, sodass ich auch schon früher nach Hause kann. Allerdings wird es trotzdem noch dauern, bis ich wieder vollkommen einsatzfähig bin. Naja, zumindest muss sich Hunter nicht mehr von Pizza, Pasta und Fertiggerichten ernähren müssen. Hach… ich vermisse ihn.“

„Ich dachte er kommt dich jeden Tag besuchen“, wandte Simon irritiert ein und wieder kam ein leicht wehmütiges Seufzen vom anderen Ende der Leitung.

„Ja das schon, aber ich vermisse auch den Sex mit ihm. Du kannst dir nicht vorstellen wie ätzend das ist, wenn du unbedingt willst, aber nicht kannst. Und wenn du es versuchst, kriegst du gleich die Quittung mit den übelsten Bauchschmerzen seit deiner letzten Lebensmittelvergiftung.“

Simon schmunzelte, als er das hörte und musste sich in dem Moment wirklich vorstellen, wie Cypher und Hunter tatsächlich versuchten, im Krankenhaus Sex zu haben. Mit dem Resultat, dass es einfach nicht klappen wollte. Natürlich tat Cypher ihm leid. Immerhin konnte er ja nichts dafür, dass er in dieser Situation war. Aber die Art, wie er darüber redete, war einfach lustig. „Oje. Dann hoffe ich mal, dass deine Verletzung schnell verheilt. Ich wäre dich ja echt gerne besuchen gegangen, aber Leron wollte, dass ich hier bleibe. Vielleicht darf ich dich ja morgen besuchen kommen.“

Ein amüsiertes Kichern war von Cyphers Seite aus zu hörten, kurz darauf gefolgt von der Bemerkung „Der hält dich ja ganz schön an der Leine, wie?“

Simon spürte, wie seine Wangen zu glühen begannen und räusperte sich verlegen. „Ehrlich gesagt fühle ich mich sicherer, wenn er mir die Richtung vorgibt. Und ich liebe ihn halt. Dafür habe ich halt ein Auge auf ihn, wenn seine Krankheit wieder schlimmer werden sollte.“

„Also letzten Endes fast so wie bei mir und Hunter“, schlussfolgerte sein älterer Bruder. „Tja, wir sind wirklich durch und durch Brüder. Wir stehen sogar auf Typen aus der gleichen Familie.“

„Jep, das ist wirklich schon fast Ironie. Bleibt nur zu hoffen, dass wir unser Augenproblem bald gelöst bekommen und vielleicht auch irgendwann mal herausfinden, wer unsere Eltern sind.“

Ein zustimmendes Murmeln kam zur Antwort und eine kurze Stille trat ein. Dann schließlich wurde Cyphers Stimme ernster als zuvor. Er klang sehr nachdenklich. „Hunter und ich haben uns unterhalten… über diese Sache. Er sagte er kennt eventuell jemanden in Backwater, der vielleicht helfen könnte. Es ist ein alter Freund von ihm, den er in der Klinik kennen gelernt hat.“

Alter Freund? Klinik? Da klingelte doch etwas in Simons Ohren. Ja genau, Hunter hatte diese Person erwähnt, als er zu Besuch gekommen war. „Hm… Hunter hat jemanden in diese Richtung erwähnt. Er meinte diese Person wüsste etwas über ein sogenanntes Annatown Phänomen.“

„Ja genau. Ursprünglich stammt die Familie Cohan aus Annatown und es gibt offenbar noch andere spezielle Familien. Hunters alter Freund ist ein Angehöriger der Familie Wyatt. Und diese scheinen wohl ziemlich viele Informationen zu haben. Vielleicht wäre es mal einen Versuch wert.“

Doch so ganz überzeugt war Simon nicht. Immerhin war von einer Person die Rede, die seit Jahren in einer Psychiatrie lebte und nach Hunters Aussage verrückt war? Das klang nicht gerade nach einer vertrauenswürdigen Quelle. Auf der anderen Seite wollte er Hunter auch nicht vor den Kopf stoßen und er glaubte auch nicht, dass er diesen Vorschlag gemacht hätte, wenn er sich nicht wirklich sicher gewesen wäre. Immerhin hatte Hunter ein großes Problem damit, Leuten zu vertrauen. Und überhaupt: was hatte er denn schon großartig zu verlieren? Im Grunde hatte er außer Cypher selbst keine Anhaltspunkte. Und natürlich wollte er schon gerne wissen, warum sie beide ausgesetzt worden waren. „Naja, es ist besser als nichts. Wenn Hunter meint, es könnte klappen, dann könnten wir es ja mal versuchen. Ach übrigens: erinnerst du dich noch an die Leiche, die wir im Wald gefunden haben?“

„Ja. Allerdings bin ich noch nicht auf dem neuesten Stand der Dinge. Weiß man denn schon etwas Neues über den Killer?“

„Die Polizei noch nicht, glaube ich. Aber als Leron und ich gestern bei seinem Vater waren, um ihn wegen seiner Mutter auszufragen, hat sich herausgestellt, dass die Leiche die Geliebte seines Vaters war. Und die anderen Leichen im Wald sind allesamt Angestellte, die von Lerons Mutter umgebracht wurden. Anscheinend war sie genauso eine verrückte Psychopathin wie Michael.“

„Alter Schwede“, murmelte Cypher und wirkte sprachlos. „Da wundert es mich echt, dass Leron nicht genauso verrückt geworden ist, wenn seine Mutter und sein Bruder so übel drauf waren.“

„Sie scheint wohl nur anderen gegenüber so brutal gewesen zu sein und hat ihre Kinder geliebt.“

„Hm… das ist recht ungewöhnlich. Normalerweise sind die eigenen Kinder meist die ersten Opfer. Aber vermutlich gibt es auch Ausnahmen in der Familie. Und warum hat Lerons alter Herr noch nichts der Polizei gesagt? Lass mich raten: er hat Schiss, dass der Konzern vor die Hunde geht, weil zwei von vier Familienmitgliedern mörderische Geisteskranke waren.“

„Würde mich nicht wundern“, seufzte Simon und legte sich aufs Bett, um es sich bequem zu machen. Dabei dachte er wieder an gestern zurück. „Dieser Typ hat nur noch seine Firma im Sinn, nachdem er von seiner Frau jahrelang tyrannisiert wurde. Auf der einen Seite tut er mir ja schon irgendwie leid, aber ich kann ihn trotzdem nicht ausstehen.“

„Musst ihn ja auch zum Glück nicht heiraten. Dafür hast du ja Leron.“

Simon war froh, dass er Cypher angerufen hatte. Seine gut gelaunte Stimme zu hören, lenkte ihn ziemlich gut von seiner Angst ab und munterte ihn ziemlich gut auf. Vor allem war es ein angenehmes Gefühl zu wissen, dass er einen guten Freund hatte, mit dem er auch über seine Beziehung reden konnte. Und ironischerweise war dieser gute Freund auch noch sein großer Bruder. Es fiel ihm immer noch schwer zu glauben, dass Cypher und er tatsächlich blutsverwandt waren. Eigentlich sollte er zumindest dafür seiner Augenkrankheit dankbar sein. Ohne die wären sie sich wahrscheinlich niemals begegnet und hätten auch nicht die Idee mit dem DNA-Test gehabt. Ob es vielleicht Schicksal war? Nun, das klang ziemlich kitschig, aber der Gedanke gefiel ihm irgendwie. Aber ironischerweise waren sie auch beide fast von demselben Mann getötet worden.

„Mal so aus reiner Neugier: was habt ihr denn so alles im Programm bei euren Sessions?“

Diese Frage warf Simon fast aus dem Konzept. „Äh… also… Naja, wir haben eine Art Vertrag und Leron hat einen gewissen Fesselfetisch. Wir haben immer was anderes und wenn ich meine Sache gut mache, gibt es eine Belohnung und wenn nicht, dann gibt es eine Erziehungsstunde. Streng genommen ist es wie eine Strafe, aber Leron mag es nicht, es Bestrafung zu nennen.“

„Ah, also so eine Art SM-Beziehung?“

„So ähnlich. Allerdings ohne diesen ganzen Peitschenkram. Aber sag mal: wieso interessierst du dich so dafür?“

„Ich liege hier seit knapp drei Wochen im Krankenhaus und als ich versucht hatte, mein Problem selbst zu lösen, ist mein EKG so in die Höhe geschnellt, dass die Krankenschwester dachte, ich würde einen Herzinfarkt kriegen.“

„Du hast Druck auf der Leitung“, schlussfolgerte Simon und schüttelte amüsiert lächelnd den Kopf. „Kopf hoch Bruderherz, das wird schon werden. Du wirst nächste Woche entlassen!“

Doch Cypher seufzte nur wehleidig und erklärte „Ich war halt noch nie so lange von Hunter getrennt und wir haben eine sehr lebhafte Beziehung. Und dieser kalte Entzug ist die blanke Folter für mich!“

Der 21-jährige hatte wirklich Mitleid mit ihm und versuchte ihn ein wenig aufzuheitern. Sie telefonierten die meiste Zeit zusammen und konnten die Zeit perfekt totschlagen, bis Leron wieder zurückkommen würde.
 

Lerons Gespräch mit Dr. Dawson war recht zufriedenstellend verlaufen. Wie sich herausgestellt hatte, war der Augenarzt zusammen mit einem Kollegen, der für ein Pharmainstitut arbeitete, momentan dabei, das Mittel zum ersten Mal zu testen. Das konnte zwar noch einige Wochen dauern, aber zumindest ging die Sache voran. Vor allem musste sichergestellt werden, dass das Mittel keine Risiken beinhaltete. Zwar hatte Cypher sich als menschliche Testperson zur Verfügung gestellt, aber sowohl Leron als auch Dr. Dawson wollten sichergehen, dass die Gefahr von irgendwelchen Folgeschäden möglichst minimiert wurde. Bislang sah alles ganz gut aus und er hoffte, dass er Simon bald seinen allergrößten Wunsch erfüllen konnte. Bis dahin würde er sich weiterhin gut um den Jungen kümmern und er hoffte für ihn, dass dieser brav im Haus blieb und sich nicht schon wieder einen Fehltritt leistete. Ansonsten würde die nächste Erziehungsstunde noch wesentlich länger dauern. Aber er bezweifelte, dass Simon einfach das Haus verlassen würde. Immerhin hatte dieser ja auch die Möglichkeit, Hunter anzurufen, wenn er die Einsamkeit nicht aushalten konnte. Zugegeben, er hatte ihn ziemlich damit überfallen, aber hätte er eine allzu große Sache daraus gemacht, hätte er Simon nur nervöser gemacht. Der Junge musste begreifen, dass ihm in diesem Haus nichts mehr passieren konnte und er in Sicherheit war. Es würde noch oft genug Situationen geben, dass Simon alleine sein würde und besser war, dass er ihn jetzt darauf vorbereitete. Zur Sicherheit rief er ihn auf dem Festnetz an, stellte aber fest, dass die Leitung belegt war. Offenbar telefonierte Simon mit jemandem. Ob er gerade Hunter anrief? Zur Sicherheit schrieb er ihm eine kurze SMS um nachzufragen, ob alles in Ordnung war. Es dauerte aber, bis er eine Antwort bekam: „Telefoniere grad mit Cypher. Alles ok.“

Schien so, als hätte Simon eine gute Ablenkung gefunden. Es war ja nicht so, dass er ihn ärgern wollte, indem er ihm verbot, Cypher zu besuchen. Aber er musste auch konsequent sein und ihm verdeutlichen, wer hier das Sagen hatte. Dafür würde Simon seine Belohnung bekommen, wenn er wieder bei ihm war. Nach all den schlimmen Dingen, die sich in der letzten Zeit zugetragen hatten, musste endlich wieder Normalität in den Alltag zurückkehren. Die Vorfälle mit seinen Brüdern und dann noch die mit seinem Vater und die Geschichte über seine Mutter waren wirklich genug gewesen und er sehnte sich insgeheim auch nach Ruhe. Er fühlte sich müde. Nicht nur körperlich, sondern auch seelisch. Er hatte schon mit Dr. Larson gesprochen, aber dieser hatte ihm versichert, dass es nur der Stress war und er nur ein wenig Ruhe brauchte. Dafür hatte der Psychologe ihm geraten, ein wenig kürzer zu treten und sich mehr auf die positiven Dinge zu konzentrieren. Und wenn ihm das half, würde er diesen Rat auch umsetzen. Bei der Gelegenheit hatte er ihn auch gefragt, ob es möglich sei, dass Simon zu ihm in Behandlung kam. Doch der Psychologe hatte nur geantwortet, dass er den Jungen erst einmal zu einem Aufnahmegespräch sehen wollte, um festzustellen, ob eine Behandlung möglich war. Natürlich würde er noch mal mit Simon darüber sprechen und er wusste genau, dass der Junge nicht gerade mit Begeisterung reagieren würde. Aber man konnte ihm ansehen, dass er professionelle Hilfe brauchte, um alles zu verarbeiten. Dann würde er auch hoffentlich seine Angst vor dem Alleinsein überwinden.

Nun, das konnte aber noch ein wenig warten. Zuerst würde er noch mal mit dem Privatdetektiv sprechen, den er angeheuert hatte, um diesen auf den neuesten Stand der Dinge zu bringen. Und vielleicht hatte dieser auch ein paar hilfreiche Informationen herausfinden zu Simons und Cyphers Herkunft herausfinden können. Insgeheim interessierte es ihn ja auch, was es mit den Eltern der beiden auf sich hatte und warum man Cypher vor dem Kloster abgesetzt hatte, während Simon einfach in einem Müllcontainer entsorgt worden war wie Abfall. Irgendetwas passte da einfach nicht zusammen, aber es war noch nicht erkennbar, was es bedeutete. Hoffentlich würde er die Antworten bald finden. Bis dahin würde er für Simon da sein und auf ihn aufpassen.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Sorry für die lange Pause. Aber da ich extrem viel Stoff für die Berufsschule nachzuholen habe und viel Stress im Betrieb habe, hatte ich kaum Zeit zum Schreiben. Zusätzlich bin ich einer Gruppe beigetreten, die Youtube-Musikprojekte macht und helfe bei der Storyentwicklung. Und das hat ebenfalls viel Zeit beansprucht^^; Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  Drachenprinz
2018-01-08T00:00:10+00:00 08.01.2018 01:00
Wegen deiner Antwort auf meinen letzten Kommentar nochmal eben: Zu Sally Kinsley kannst du mir gerne auf Skype mal mehr erzählen. ^^
Und das mit Lionel ist ja ein lustiger Zufall. Hatte ich dich da wirklich nie nach gefragt bzw. hast du das auch sonst nirgendwo schon mal erwähnt, dass du ihn dir wie Lights Vater vorstellst? Ich mein, das ist ja dann schon irgendwie witzig, dass ich, ohne das zu wissen, direkt das Gleiche vor Augen hatte! :D

So, jetzt aber mal zum Kapitel. Hm, ich glaub, ich gewöhn mir jetzt mal an, meine Kommentare während des Lesens schon zu tippen, das fällt mir etwas leichter und dann kriegst du live mit, was mir so durch den Kopf geht!
Lol. Genau in dem Moment, in dem da steht, dass Simon Kopfschmerzen hat, hab ich selbst auch welche. XD (Irgendwie ständig in letzter Zeit! D: Meh.)
Also, das ist aber ganz schön gemein von Leron, dass Simon diesen Cock Cage jetzt immer tragen muss, sobald er alleine zu Hause ist, und nicht mal ein bisschen Selfmade-Spaß haben darf! Ich an Simons Stelle wär da echt angepisst! XD Der Arme. Er sollte einfach Hunter anrufen und ihn darum bitten, den Cage mit einer Axt zu zerschlagen oder so. Wobei... das vielleicht nicht so gesund ist. Es könnte ja auch noch was anderes dabei kaputtgehen. D:
Hach, das Telefongespräch zwischen Simon und Cypher ist aber einfach zu süß. Ich kann echt nachempfinden, wie froh Simon in dem Moment sein muss, einen Bruder zu haben, der jetzt in sein Leben getreten ist. Die Art, wie die zwei sich unterhalten, klingt schon richtig vertraut, obwohl sie sich noch gar nicht so lange kennen. Da merkt man wirklich die brüderliche Verbindung zwischen ihnen. ^^ Dabei fällt mir ein: Wir hatten uns ja über Geschwister-Pairings unterhalten und ich hatte ja gesagt, dass ich manchmal ganz gern mag, Brüder zu shippen, wenn sich das irgendwie anbietet. Bei Simon und Cypher wiederum würde mir dieser Gedanke nie kommen, weil die zwei echt einfach nur geschwisterlich miteinander wirken – also, zumindest bisher. xD Aber ich hab eigentlich bei denen echt nicht das Gefühl, dass man da auch was Romantisches reininterpretieren könnte. Zumal die ja eh auch beide glücklich an wen anders vergeben sind. Das find ich ja auch super, wie Cypher da am Telefon erzählt, dass er den Sex mit Hunter so vermisst und im Krankenhaus einfach mal versucht hat, sich einen von der Palme zu wedeln. X'D Cypher ist mir echt sympathisch.
Was genau es jetzt mit Cyphers und Simons Eltern auf sich hat, interessiert mich auch mal. Wie Leron es in seinen Gedanken schon formuliert hat: Warum hat man Cypher in ein Kloster gegeben, während Simon einfach auf dem Müll entsorgt wurde? Ich vermute ja, dass es vielleicht nicht die gleiche Person war, die Cypher und Simon damals weggegeben hat sondern eher zwei verschiedene. Oder aber der/diejenige hat in Simon einfach irgendetwas Böses, Gefährliches gesehen, sodass er 'liebloser' weggegeben wurde als sein Bruder? (Was natürlich trotzdem absolut grausam ist. Ein Kind einfach auf den Müll werfen! >_>) Bin gespannt, was da noch ans Licht kommt.
Hmm, eigentlich wollte ich ja noch ein Kapitel lesen, aber jetzt ist es schon wieder so spät und ich hab immer noch Kopfschmerzen. :'( Wäh. Ich les dann weiter, wenn ich mich wieder besser konzentrieren kann!
Antwort von:  Sky-
08.01.2018 12:04
Tatsächlich muss ich mit bei deiner Wunderland Fanfiction auch ziemlich oft Notizen machen damit ich bloß nichts vergesse. Und es kann sein, dass wir uns irgendwann mal über Lionels Aussehen unterhalten haben, allerdings bin ich mir da selber nicht ganz sicher.

Ja, Simon und Cypher zu shippen wäre irgendwie merkwürdig. Außerdem passt es eher schlecht bei Ihnen weil sie beide masochistische Tendenzen haben und mit Cyphers gruseligen Hobbies kann Simon auch nicht viel anfangen. Dafür aber ist Cypher halt derjenige, der besonders temperamentvoll und herzlich ist und ziemlich schnell anhänglich und fürsorglich wird was seinen Bruder angeht. Kaum zu glauben, dass er auf ziemlich makaber Sachen steht. Cypher soll auch ein wenig den Kontrast zu Simon darstellen. Beide sind aus der gleichen Familie, wobei Cypher wesentlich schneller Vertrauen zu anderen Menschen fasst und auch wesentlich sozialer und emotionaler ist. Auch hat er eine deutlich positivere Lebenseinstellung. Aber zumindest stehen sie beide auf Männer aus der Cohan Familie. Zufall? Wer weiß...

Und warum Simon als Kind auf den Müll geworfen wurde während Cypher ins Kloster gegeben wurde, da bist du schon auf der a richtigen Spur. Du könntest echt noch Detektiv werden XD
Von:  Blume2000
2017-04-15T20:05:24+00:00 15.04.2017 22:05
Darf ich fragen wann es weiter geht .-.?

Antwort von:  Sky-
20.06.2017 10:10
Sorry, ich habe momentan ein Projekt auf Deviantart am Laufen nachdem ich so ziemlich meine Motivation zum Schreiben verloren habe. Darum habe ich mir eine längere Auszeit vom Schreiben gegönnt
Antwort von:  Blume2000
28.06.2017 17:20
Achso oki :)
Antwort von:  Sky-
14.07.2017 16:04
In wenigen Tagen werde ich wieder Kapitel hochladen. Momentan brauche ich noch etwas Zeit um mich wieder in die Geschichte reinzulesen um zu wissen wie weit ich inzwischen war
Von:  Tokio
2016-12-14T16:59:08+00:00 14.12.2016 17:59
Hallo du ich hab deine Story gelesen sie hat mir echt gefallen und ich hab sie in einem durchgelesen .Was soll ich sagen sie ist einfach toll aber sag mal gibt es irgendwann davon eine Fortsetzung.Auf jeden Fall war sie klasse ich lese gerne Geschichten die nicht so Liebesschmalzig also so zuckerig sind ,wo sich die Caras nach dem ersten Kapitel schon verlieben und mit Miniproblemen sich noch ein bisschen das Leben schwer machen.Diese war wohltuend anders hab sie gerne gelesen Danke dafür Grüße Ulrike
Antwort von:  Sky-
14.12.2016 18:35
Hallo, erst mal danke für deinen Kommi. Ich weiß was du meinst. Ich mag solche Geschichten auch nicht, vor allem weil so etwas für gewöhnlich etwas realitätsfremd ist. Für mich sind Geschichten spannender, wo sich die Charaktere erst nach einiger Zeit ineinander verlieben.

Eine direkte Fortsetzung mit Simon und Leron ist bis dato nicht geplant. Dafür aber eine Story mit Cypher und Hunter, wo auch ein wenig mehr auf das Cohan-Phänomen und die anderen Clans in Annatown eingegangen wird.


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