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Blue Eyes

Was siehst du in meinen Augen?
von

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Naruto - Basketball

Hinata hatte sich neuerdings angewöhnt mich zum spazieren zu bewegen. Seit dem Vorfall bei Sasukes Besuch waren zwei Wochen vergangen und ich fühlte mich nach wie vor scheußlich. Nicht nur, weil ich ihn kurzerhand halb rausgeschmissen hatte mit einer Kälte wie ich sie von mir selbst kaum kannte. Auch weil die Erinnerung die hoch gekommen war, einfach nicht weichen wollte und mich regelmäßig – trotz Therapie – heim suchte. Ich war mehr denn je ein Wrack.
 

Das laufen mit Hinata jedoch half mir immer wieder mich zu sortieren und neue Kraft zu tanken, war doch in unmittelbarer Nähe ein Park mit weiten Grünflächen. Jedes Mal kamen wir bei unserer Runde an dem Basketballplatz vorbei, auf dem ich so oft mit Sasuke gespielt hatte. Wo unsere Freundschaft begann und unsere Beziehung. Wenn man es noch Beziehung nennen konnte. Ich spürte mich still und traurig werden, wenn wir an diesem Ort vorbei kamen. Ich wusste nicht mehr wann wir zuletzt dort gespielt hatten und auch fühlte es sich an, als hätten dort einst zwei verschiedene Personen miteinander gerungen, gelacht und gealbert. Nicht nur ich hatte mich verändert, auch Sasuke. Je verschlossener ich geworden war, desto offener war er geworden. Er war direkter und Kommunikativer geworden. Es war, als hätten wir komplett die Rollen getauscht. Nur das es für ihn immer schwieriger wurde mich emotional zu erreichen. Wo er seine inneren Mauern überwand, baute ich zunehmend weitere auf. Der letzte Vorfall hatte mir nur noch deutlicher gezeigt, dass ich nicht bereit für ihn war. Warum also quälte er sich selbst und wollte dennoch warten?
 

Kannte ich meinen Freund überhaupt noch? All die Monate waren wir zusammen aber im Grunde hatten wir einander immer weniger zu sagen. Was uns einst verbunden hatte – das Verstehen des anderen ohne Sprache – war Vergangenheit. Es war verschwunden und einer Sprache über Berührung gewichen. Doch diese hatte mit der Zeit Blockaden bekommen und nun lief ich hier neben meiner besten Freundin und fragte mich ernsthaft, warum ich noch in dieser Beziehung war. Mit wem? Er war ein Uchiha, Stolz, stark und Schön. Aber wer war er innerlich geworden? Wusste er wer ich innerlich geworden war? Irgendwo auf unserem Weg hatten wir einander verpasst und rannten wild in alle Richtung, um einander wieder zu finden. Aber ohne eine gemeinsame Sprache wurde es mit jedem Tag unmöglicher. Das was uns voneinander trennte wurde größer als das, was uns miteinander verband. Letzteres wurde bei jedem Treffen deutlicher. Ich liebte ihn, dachte ich immer wieder, aber tat ich das wirklich? Hielt ich mich nicht einfach nur noch an ihm fest, weil ich Angst hatte in ein Loch aus Dunkelheit zu fallen?
 

„Ich bin nicht gut für ihn...“, verbalisierte ich schließlich meine Gedanken gegenüber Hinata während wir durch den Park liefen. Diese sah mich lange an bevor sie reagierte.

„Wie kommst du darauf?“, natürlich wusste sie von wem ich redete.

„Sieh mich an, Hina-chan. Ich bin ein Wrack. Ich halte ihn auf, nichts weiter.“, erwiderte ich und seufzte hoffnungslos.

„Du hälst ihn auf? Obwohl du nicht bei ihm bist?“, fragte sie nach.

„Genau das ist der Punkt. Ein Freund der nicht da ist, weil er mit seiner Psyche nicht klar kommt. Ein Teil von mir wird immer in diesem beschissenen Bunker bleiben, egal was ich tue.“, entfährt es mir frustriert. Nun seufzt auch Hinata und bleibt stehen.

„Nur wenn du es zulässt, Naruto. Die Vergangenheit prägt uns in jedem Fall. Ob negativ oder positiv entscheiden wir im Hier und Jetzt.“

„Du klingst wie Buddha höchst persönlich...“

„Und du weißt das ich Recht habe.“

„Hn...“

„Sasuke hat sich eindeutig für dich entschieden, auch als du ihm gesagt hast das es ihm Frei steht zu gehen. Und hier stehst du, beschwerst dich über seine Liebe, statt Dankbar zu sein und an dir zu arbeiten.“, Hinata sah plötzlich verletzt aus und ich sah sie Überrascht an. Bisher hatte sie immer Worte des Verstehens gefunden – doch jetzt rüttelte sie mich.

„Hast du eigentlich eine Ahnung wie Dankbar wir darüber waren, dass du überhaupt lebend aus diesem Bunker heraus gekommen bist? Das du zurück nach Konoha gekommen bist? Kannst du dir vorstellen was es Sasuke bedeutet, dass er dich sehen und hören kann, dich manchmal sogar berühren kann?“, ihre Worte trafen mich auf eine neue Weise und plötzlich blitzten Tränen in ihren Augen auf.
 

„Lass dich verflucht noch mal nicht nieder machen von einem Schatten der in dieser Zeit nicht mehr vorhanden ist! Du bist JETZT in Sicherheit! Du bist HIER, bei mir und du LEBST!“, die Hyuuga ergriff bebend meine linke Hand, umfasste sie mit ihren beiden Händen. „All das was du gerade in dir siehst ist nicht das was du bist! Du kannst vielleicht nicht der werden der du früher warst aber wer sagt das du das musst? Wer du JETZT bist, JETZT sein kannst, ist wichtig!“
 

Ich starrte sie an, ihr plötzlicher Gefühlsausbruch überrumpelte mich komplett und zugleich gingen mir ihre Worte unter die Haut. In all den Monaten hatte sie nie derartige Gedanken geäußert, nie gezeigt wie verzweifelt sie mit meiner Situation war.
 

„Hinata-“

„Wer bist du jetzt, Naruto? Bleibst du liegen im Sumpf der Vergangenheit oder stehst du endlich auf und kämpfst? Denn das ist es, wozu du wirklich fähig bist! Wie ein Phönix aus der Asche aufzuerstehen und heller zu strahlen als jemals zuvor!“, dicke Tränen rollten über ihre Wangen und ich hatte einen Kloß im Hals. „Du kannst es. Ich weiß es. Wenn du dich entscheidest aufzustehen, wirst du alle Hilfe bekommen, die du brauchst. Und vor allem Liebe!“

Mein Herz zog sich zusammen. Ich war gerührt, überwältigt und konnte nicht anders als meine beste Freundin stürmisch zu Umarmen, um meine eigenen Tränen zu verstecken. Sie hatte recht, so recht. Mit allem was sie gesagt hatte. Sie schluchzte heftig in meine Schulter und ich hatte sie wohl noch nie so verzweifelt weinen hören.

„Du bist gut genug, Naru-chan!“, wimmerte sie ungewöhnlich laut und ihre Hände krallten sich an mir fest. Ich zitterte und konnte nun meine Tränen endgültig nicht mehr zurück halten. „Und wir lieben dich! Wir glauben an dich, immer!“
 

Ich hatte wirklich großes Glück, so wunderbare Menschen an meiner Seite zu haben.
 

***

Eine weitere Woche später lief ich erneut mit Hinata Abends durch den Park – diesmal lachend. Seit ihrem Ausbruch hatte ich einen Teil meines Kampfgeistes wieder entdeckt und hatte beschlossen zu kämpfen. Gegen die Schatten, für Hinata und vor allem um Sasuke. Jedoch hatte ich ihn bisher nicht gesehen und Hinata hatte mich diesbezüglich um Geduld gebeten, statt mich anzustacheln. Warum, dass sollte ich noch wenige Minuten später erkennen.
 

Wie gewohnt kam gegen Ende des Parkgeländes der Basketballplatz und anders als sonst, hörte ich den Aufprall eines Balles, als wir näher kamen. Während ich hellhörig wurde und neugierig durch die Büsche spähte, wurde die Hyuuga neben mir ungewöhnlich still.

„So spät spielt doch sonst nie jemand hier...“, murmelte ich vor mich hin während ich versuchte etwas oder jemanden zu erkennen.

„Ja, eigenartig.“, gab die schwarzhaarige knapp zurück und ich kam nicht umhin sie skeptisch anzusehen. Das sie meinen Blick mied, war Bestätigung genug, dass sie mehr wusste als ich. Ich blickte noch einmal durch die Büsche, erspähte einen Schatten und hielt plötzlich die Luft an. Diese Silhouette... das war doch wie...

Eiliger lief ich weiter, dem Moment entgegen fiebernd an dem ich volle Sicht auf den Basketballplatz hatte, nur um schließlich abrupt zu stoppen als ich Sasuke auf diesem erkannte.

Schön, schwitzend, in Bewegung und absolut konzentriert.
 

Mein Sasuke.
 

Ich war sofort so gebannt von seinem Anblick das ich kaum bemerkte wie Hinata neben mir zum stehen kam. Seine Bewegungen waren präzise, seine Muskeln gespannt und in Aktion. War er sportlicher geworden oder hatte ich nur vergessen ihn mir wirklich anzusehen? Schweißperlen rannen über seine Schläfen, seine Hände weich und dennoch Kraftvoll am Ball. Ich spürte mein Herz schnell in meiner Brust schlagen. Es war als würde ich meinen Freund seit Monaten das erste Mal wirklich anschauen. Seinen muskulöseren Körperbau, seine markanteren Gesichtszüge, seine weicheren und doch kraftvolleren Bewegungen. Da passierte es, dass der Ball in meine Richtung sprang, vor meine Füße rollte.
 

Schwarz blickte zu Blau.
 

Und ich verliebte mich noch einmal in Sasuke Uchiha.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Ja... ähm... hallo... Ich weiß es dauert viel zu lange X( Es tut mir echt Leid... und ich hoffe das neue Kapitel gibt etwas Trost und Freude <3 Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  Kaya_Uzumakii
2018-07-15T20:13:05+00:00 15.07.2018 22:13
Dieses Kapitel ist wirklich klasse .. ich hoffe das die zwei ihren weg wiederfinden .. und ich freu mich auf das was noch kommt..

Lg Kaya
Von:  Onlyknow3
2018-07-05T10:30:11+00:00 05.07.2018 12:30
Das war die beste Idee, der beiden, zurück zum Anfang zu gehen, so den weg wieder gemeinsamfinden.
Ein Weg der es auch Naruto ermöglicht wieder Schritt zuhalten mit Sasuke.
Schön das diesem Hinata den Kopf zurecht gesetzt hat, jetzt liegt es an den beiden das beste daraus zu machen.
Sehr gut geschrieben, die Story geht jetzt so hoffe ich richtung Happy End, und es gibt nicht mehr was zwischen
den beiden steht. Weiter so, freue mich auf das nächste Kapitel.

LG
Onlyknow3
Von:  Scorbion1984
2018-06-29T06:19:50+00:00 29.06.2018 08:19
Tolle Hinata ,sehr gut ihre Lebensweisheiten !
Ja werden sie sich jetzt wieder verstehen !?
Von:  MAC01
2018-06-28T22:44:09+00:00 29.06.2018 00:44
Hach... das Ende ist so.... wundervoll... das ganze Kapitel ist klasse, aber das Ende ist sooo... unglaublich schön... und ich freu mich so, dass der Basketball und ihr Platz endlich wieder zum Tragen kommt... Er hat seine Wirkung auf keinen Fall verwirkt und ich freu mich schon auf das, was da möglicherweise kommen mag :3

Ich danke dir für dieses Betthupferl... *hach*


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