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A Sky full of Stars

von

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17

„Ich gehe nirgendwohin“, flüsterte sie und kniete sich neben ihn.

Elena sah zur Tür, um zu überprüfen, ob sie abgeschlossen war. Dann sah sie sich sein geschwollenes Auge an.

„Was ist passiert, Sebastian?“, fragte sie noch einmal mit Nachdruck.

Sebastian versuchte sich aufzusetzen, doch die Schmerzen hielten ihn am Boden. Er schüttelte kraftlos den Kopf.

„E-Egal...“, brachte er schwach hervor. „Unwichtig...“

Man konnte auf dem Flur Schritte hören und Sebastian deutete Elena an, nichts zu sagen und leise zu sein.

„Mach die Tür auf, sonst breche ich sie auf!“, hörte man den Vater vor der Tür sagen.

„G-Gleich“, rief Sebastian als Antwort und hoffte, sein Erzeuger würde vorerst Ruhe geben.

Elena zuckte zusammen und sah panisch zu ihrem Freund. Er verzog sein Gesicht vor Schmerz, als er sich aufsetzte.

„Ich gehe hier nicht ohne dich weg“, flüsterte sie und legte ihm stützend einen Arm um die Hüfte.

Doch Sebastian sah sie finster an und schob sie von sich.

„Geh!“, flüsterte er ihr entgegen und wollte keine Widerrede hören. „Er wird dich verprügeln, wenn er dich hier erwischt! Geh! I-Ich komm klar!“

Er wollte ihr ein Lächeln entgegen bringen, doch er hörte erneut seinen Vater sprechen und er sah, wie die Türklinke sich zu bewegen begann.

„Öffne diese verdammte Tür!“

Sebastian zuckte unter diesem Tonfall zusammen und sah panisch zur Zimmertür.

Elena konnte nicht anders und gab ihm einen leichten Kuss auf die Lippen, bevor sie aus dem Fenster stieg und zu ihrem Auto rannte.

Sie fuhr ein paar Straßen weiter und parkte dann am Straßenrand. Verzweifelt schlug sie auf das Lenkrad.

Sebastian hingegen rappelte sich auf und schwankte zur Zimmertür, um diese zu öffnen.

„Was?!“, ging er seinen Erzeuger an.

„Mit wem hast du geredet?“, knurrte dieser sauer.

„N-Niemand… Es war niemand hier...“, gab Sebastian kleinlaut von sich. „Mit wem sollte ich reden?“

„Du wirst dort sein, wo ich dich im Auge behalten kann!“

Sebastian wurde am Arm gepackt und wurde unter erneuten Schmerzen die Treppen hinabgezogen und im Wohnzimmer in eine Ecke auf den Boden geworfen.

„Wenn du dich bewegst, dann breche ich dir die Beine.“

Der junge Mann konnte sich ein Beben des Körpers nicht verkneifen, allerdings durchfuhr ihn dabei wieder ein Stechen im Brustkorb, der sofort dafür sorgte, dass das Zittern endete.
 

Immer wieder überlegte Elena, wie sie Sebastian retten konnte. Aber ihr fiel nur eine einzige Möglichkeit ein.

Mit zitternden Händen wählte sie die Nummer des einzigen Menschen, der ihr jetzt helfen konnte.

„Ja?“, fragte eine vertraute Stimme.

Elena räusperte sich.

„Hey, Jake. Ich brauche deine Hilfe.“

Eine Träne lief ihr über die Wange, während sie den Wagen in die Richtung steuerte, die Jake ihr während des Telefonats genannt hatte.
 

Sebastian hatte die Augen geschlossen und konzentrierte sich auf seine Atmung, damit sie nicht zu rasch wurde und die Schmerzen ins Unermessliche anstiegen.

Er wusste nicht, wie spät war, als er die Augen wieder öffnete, denn er war wahrscheinlich eingeschlafen. Doch als er einen kurzen Blick aus dem Fenster warf, war es bereits stockdunkel. Kein einziges Licht erhellte den finsteren Himmel.

Sein Blick glitt zu seinem Vater. Er saß auf seinem Sofa und hatte die Flasche mit Alkohol in der Hand. Es widerte ihn an, seinen Erzeuger so zu sehen und zu wissen, dass er mit diesem Menschen verwandt war.

Er versuchte aufzustehen und zog einen finsteren Blick auf sich.

„I-Ich will nur etwas trinken...“, meinte Sebastian leise und bereute es jetzt schon, sich bewegt zu haben.

Der Vater stand auf und hielt ihm die Flasche mit der braunen Flüssigkeit hin.

„Ich gebe es dir ungern, aber verdursten lassen will ich dich auch nicht.“

Widerwillig nahm Sebastian einen Schluck der bitter schmeckenden Flüssigkeit. Angewidert verzog er das Gesicht.

„Brav...“, grinste sein Vater finster, ging zurück zum Sofa, damit er die Sendung im Fernseher weiter verfolgen konnte und ließ sich auf dieses sinken.

Sebastian wusste nicht weiter und er hoffte, dass irgendjemand kam und ihn aus dieser Hölle herausholte.
 

„Hör zu, ich mache wirklich alles, wenn du ihm nur hilfst“, schloss Elena ihre Erzählung ab.

Sie saß in Jacobs riesiger Villa am Stadtrand und beobachtete jede seiner Bewegungen. Seit sie angekommen war, war seine Miene undurchdringbar gewesen, aber jetzt lächelte er leicht.

„Elena...Das ist keine leichte Entscheidung für mich, nachdem du mir so eine Abfuhr erteilt hast“, sagte er süffisant.

Immer noch liefen Elena die Tränen über die Wange. Sie wusste einfach nicht mehr weiter.

„Okay, ich mache dir einen Vorschlag. Wir vergessen diesen hässlichen Zwischenfall von gestern. Ich hatte nicht das Recht, mich an deine Mutter zu wenden und das tut mir leid. Allerdings meine ich es ernst. Ich will dich heiraten. Und wenn du einwilligst, meine Frau zu werden, helfe ich deinem Freund.“

Seine Stimme war freundlich und verständnisvoll, aber Elena wusste, dass es kalte Berechnung war. Sie wusste nicht genau, was sie sagen sollte, aber sie hatte keine andere Wahl.

„Okay...Ich werde dich heiraten, aber bitte… Bitte hilf ihm“, flehte sie verzweifelt.

Jake stand auf und telefonierte kurz mit einem seiner Wachleute. Zumindest hatte er dies Elena gesagt.
 

Am Morgen stand die Sonne bereits früh am Himmel und Sebastian wurde von den ersten Sonnenstrahlen geblendet. Ihm taten nicht nur der Brustkorb und sein Auge weh, sondern mittlerweile auch der Rest des Körpers. Die Nacht hatte er auf dem unbequemen Boden sitzen müssen und durfte sich nicht bewegen. Immer, wenn sein Vater es nicht mitbekommen hatte, war er darauf bedacht, sich so wenig wie möglich zu bewegen, allerdings wollte er auch eine andere Sitzposition finden, die es für ihn doch etwas angenehmer machte.

Er sah zu seinem Erzeuger und bemerkte, dass dieser felsenfest schlief und lautstark schnarchte. Wie gern würde er ihm ein Kissen auf das Gesicht drücken und dafür sorgen, dass die Luftversorgung unterbrochen wurde. Allerdings konnte er es nicht tun, denn immerhin war er dennoch sein Vater.

Sebastian hörte, wie vor dem Haus Autotüren zugeschlagen wurden und kurz darauf wurde heftig auf die Klingel des Hauses gedrückt. Sein Vater schreckte aus seinem Schlaf, sah sich wütend um und brummte etwas vor sich her, als er sich vom Sofa nach oben drückte.

„Wer stört?!“, rief er laut durch das Wohnzimmer und stapfte zur Haustür, um diese zu öffnen.

Als der Ältere in den Flur gegangen war, sah Sebastian ihn nicht mehr und hörte nur ein dumpfes Geräusch. Es klang, als würde jemand zu Boden fallen. Was war hier los?

Sebastian wollte aufstehen und nachsehen, doch seine Schmerzen ließen es nicht zu. Doch dann kam auch schon Elena auf ihn zugerannt und umarmte ihn stürmisch. Ein schmerzhaftes Stöhnen entwich Sebastians Kehle, als sich seine Freundin an ihn klammerte.

„W-Was?“, kam es schwach zwischen seinen Lippen hervor.

Dann fiel sein Blick auf Jake, der ihn von oben herab ansah und eine gewisse Distanz zwischen ihnen bewahrte. Sebastians Augen verengten sich zu Schlitzen, allerdings war er nicht in der Lage etwas zu sagen und hoffte, dass Elena ihm erklären konnte, was hier los war.
 

„Alles ist gut, du bist in Sicherheit“, schluchzte Elena an Sebastians Hals.

Sie überhäufte ihn mit Küssen, weil sie keine andere Möglichkeit sah, ihrer Freude Ausdruck zu verleihen. Die ganze Nacht hatte sie Angst, ihm sei etwas zugestoßen. Sie hatte kein Auge zugemacht, aus Angst er könnte nicht mehr leben.

„Ich liebe dich, Sebastian. Vergiss das bitte nie“, sagte sie und küsste ihn noch einmal leidenschaftlich.

Sie war sich Jakes Blicke sehr wohl bewusst, aber er hatte ihr doch schon das Versprechen abgenommen, dass sie ihn heiratete. Dann konnte er ihr wenigstens diesen letzten Kuss lassen.
 

„Komm jetzt. Er wird alleine klar kommen“, sagte Jake sauer und wartete darauf, dass Elena zu ihm lief.

Besitzergreifend schlag er den Arm um ihren Körper und zog sie eng an sich.

Sebastian wollte aufstehen, ihnen hinterherrennen und sie aufhalten. Doch sein Körper verweigerte ihm den Dienst. Wütend schlug er mit der Faust auf den Boden. Er verfluchte sich selbst, dass er Elena nicht aufhalten konnte. Was hatte sie Jake gesagt, damit er ihr half?

Nach einiger Zeit schaffte es Sebastian trotzdem auf die Beine zu kommen und sah, dass sein Vater noch immer reglos im Flur auf dem Boden lag. Allerdings kümmerte er sich nicht um ihn, sondern lief in sein Zimmer, packte einige Sachen zusammen und suchte im Wohnzimmer nach seinem Handy. Er hatte es nach einigen Minuten gefunden und steckte es wieder in seine Hosentasche. Im Moment ignorierte er den stechenden Schmerz in seinem Brustkorb.

Wenn er in der Annahme richtig lag, dass Jake Elena noch immer heiraten wollte, dann hatte er noch einige Tage, bis die Hochzeit stattfand. Die letzte Abschlussprüfung war in genau einer Woche. Und, so wie er es verstanden hatte, war die Hochzeit genau auf den nächsten Tag gelegt worden.

Sebastian lief in die Garage und sah sein Motorrad, welches unsanft auf die Seite geworfen wurde. Irgendwann würde sein Vater dafür bezahlen, wie er mit ihm und seinen Sachen umging. Er stellte das Bike wieder auf die Räder, sah sich die Kratzer an, die diese Tat hinterlassen hatte, und stieg auf, um so schnell es ihm möglich war von hier wegzukommen.

Der erste Weg führte ihn zur Scheune, um seine Sachen, die er in eine Tasche gesteckt hatte, abzulegen und fuhr dann weiter zu einem Arzt, damit er ihm sagen konnte, wie schwer seine Wunden wirklich waren.

Am späten Nachmittag schaffte er es endlich, sich etwas zu essen zu organisieren und sich endlich mal auf das – mittlerweile für ihn ziemlich bequeme - alte Sofa in der Scheune zu setzen. Er schloss die Augen und hoffte, dass es Elena gut ging.

„Danke das du mir geholfen hast… Und du hast noch ein paar Sachen in der Scheune vergessen“, schrieb er eine Nachricht an seine Freundin.

Nach einigen Minuten hatte er die Hoffnung fast aufgegeben, dass noch eine Antwort kam, als plötzlich sein Handy vibrierte.



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